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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (June 15, 1900)
CI » Ossener Schreibebrief von « Unser saht is jeffkomplietet un eer Phil is ganz eck eitet for lauter set-kning daß alles so schön geworde is. Ich sage Ihne, mer den awwer such e Bilding gerehst, sell is e Pieisch. ; :: gleicher Erd geht met die Dohr s eneix dann is links die Ticketossis un rechts geht mer enunner in de Zeller. Wann mer grad aus gehn dudt« dann tonnnt mer in den Bahn-ahnt. Biseids vie Frontdohr bot das Bahrrudm nach lZwei annere Todes-: eine an die Seit. for Sonntags Juth wann alle-;- ge-v lactt sei muß, un die annere in die , Rier, wo die Kostiemersch, wo sich nit -behese," enausgeschmisse wer’n. Do könne Se sehn, daß mer alles ins Auge gehabt henx jesser, wann mer heutigen Dage- Bißnes duhn will, dann muix euer schmart sein. Mer hen auch hitz nig die Bahr en Heidrant von die Was serieitung gehabt. Sehn Se, es hot Kostiemersch, wo ihre Drints nit steure konne, wann se sio streng sin. well do duhifmer e wenig nach-helfe mitauå daß Jemand ebbes von nohtisse dubt. Woan mer die Sieben-es in die zweite Stohrie enuff gehn duht, dann koinrnt sper in die Habt Schie wiß. sell is tvswer e Deimtie Der Flohr ig Don Hartwudd gemacht un dann den mer eingserum an die Wahl Tinnschicig s gemach-a Die gucke wie Lucking-: Giässes un wann emol e Feit odder sonst e Eckzident häppene duht. dann könne se nit gedemmetscht wer’n. Mir wisse gut genug, daß die junge Jenlie: Buwe, tvso zu so Dänzes gehn, manch mal arige Raudies sin un denke, se hätte kein Fonn gehabt, wann se sxch nit ganz gehörig die Köpp verdam- ; tut-tschi ben. For den selwe Riesen hen - mer auch die Schendliers von gälwe. neisi Eiren mache lossc. O, ei tell jub, mer muß arig kehriull sein. Biseids daß here mer noch e annere Inn-rules rnent eingefuan Der Bartender, wo hinnig die Bahr stehn dreht, der braucht nat en Betten zu pusche, wann e Fest starke dicht, un in Seelend is die hohl sc- dunkel wie e Pelzkapp, odder en Schimmenir. Wann das noch kein " Gut dunb dahi. dann kann er en an nere Betten pusche un aus e Hohs trerd die ganze Hahl voll Wasser ge sprenkelt. Ich denke, wann das nit schafo dann könne mer das Bißnes ufsgewwr. Mer hen alles sein gesor nischt un ich muß sage, es hot alles forscht reht geguckL Der Phil hat ge sagt er deht e große thming halte un do wär er schm, daß er e greises Bißnes duhn dehtx oss Kohrs müßt gesehft wer’n wac- nor möglich war un ir- die erfchte Lein derfte mer nit so I viele fremde Help beierrr. Do dein der ? Praffit druff aebn Un dann Iebte die H Webtersch aucki all an e trockene Lkn-- « wer leide un billige Wein tbnnte se aar nit stende. Das wär zu eckkpenzif so: ihn un for den Nieer müßt vie ganze Fämillie mitbetfr. Ich müßt in Die Ritschen sein un zxs das Loche tende, bitahs alle Leut wüßte, daß iche gute Kuck wär. Er deht Zu den Seller tende, da hätt er die mebrschte Nas letsch dazu. Die Miß Wedesweiler müßt in die Ticket-Qisis, bitabs die wär die gutguckigste. Der Johnnie miißt an die Kostiemersch wehte un die annere Kids müßte hinnig die Bahr sein« for die Gläser zu wasche. Mer dehte dann noch en Nicter nemme for die Disches zu wasche, bitahs e Meedhe könnt mer ja jetzt nit mehr for so en Schopp kriege. An die Bahr so müßt en Bartender un er selbst deht als e wenig nachgucte, daß alles strebt wär. Ich denke, die Eidieg von den Christ fkn ahlrecht gewese, ans-wer ich hen doch Uspeckteh daß nit alles so schmuht ab laufe hebt. Wisse Se. ich sin nit sub perstisckxs, ather wann mich mei Nies Mel-, dann häppend immer ebbes. Der Pbil bot Jntvitehschens ausgeschickt atvwer an die Dohr bot jedes e Ticket laute müsse. Er bot gesagt, das deht er nur« daß am erfchte Owend die Itaan un diesseits fort bleitve behie. Mer hen e Ortestra gehabt un e Kraut is komme« daß ich eckspecktet den, die bl deht beste. Der Weil hvt e Furt ht odder wie mer nff deitsch sage duht en Mllotehl angehabt Un e Ieises Recktei un ich kann ane sage, , et bot Mikseit aeguckt Ost Kobrs Ist et en» Ileene Scher gehabt un alles ever in tne beste Schein-. Rath ben . Im e W Mehrst. e daß die Cef in de Jud-nor fm kom m. M se , cat, ei wär fein un BIUORIY Ichlpuuuzhnienit I dai Sopper. do ben mehrere promi « nente Pudels Spietsches gemacht, o, es f Var emg schön, wisse Se, ich sit als — emol obftehs geschniett for e bizche ; trag-·- zu höre un ich tann fhne sage, o ! Ich den ordentlich praut ge fehlt, daß . Ich sc e schmarte Eidie gehabt hen. s Oss Kohrs hen ich nie nit la stehn Hör-ne. Ich hen answer mein eind . uffgemacht gehabt, daß ich das nächste rnpl mich en Kuct kriege wollt, denn ich I sin doch fozusage guck- en Mensch un gleiche e wenig Fonn zu den. Wie das Este ins-ver gen-etc is, do hot der » Phil gesagt, jetzt deht's Bißnes start-. ! Jetzt is nämlich gedanzt worde un do ! hen die Gefcht Dorlcht kriegt. Well es ware fso ebaut drei Dänzes irr-mer« un der Phil hot grad die secher Lohd Battele obstehs geschafft« do hvts uff ermol gestort zu regene. Jn leß denn ne teim hot’s gebohrt un die Leit sin duchenanner gelaufe wie e heetd Schick-T Der Phil is reit binnig die Bade gelaufe, bitabs er hol reiteweg gewüßt. daß ebbes mit die Sebftie Hob-s los war. Un schuer genug not der Johnnie do gehockt un bot gefchlofe un hol sich mit den Buckel ege den Butten gelegt gehabt. Der hil war so eckfeitet, daß er in die Angst de verkehrte Betten genascht hot un brmmj do sin usf eenwl alle Lichter ansgange un es war pttschdart in die Hat-l; do hätte Se ernol sehn sollt wie die Leit fortgeronnt sin; wei die fu: geronnt. als wenn der D— din nig se Ur! Was ho’s ausgemacht, daß es gleich widder hell geworde i- — Vie Leid, die zuerfcht gefohtt ware un kann ins Dunkle gesetzt sin worde, Die mußte eckfpeckte, daß se die nächste Minnit geschmele wer’n debtr. Das Bißnes war gedahn un mi: hen e Wutb gehabt, daß mesdie ganze Hat-l cm allerliebste mit dem Hätschet zu Sticker gefchmiifcht hätte. Jch den« cwwer gewußt, daß ebbes häppene richt. Was werd dann jetzt das nächste fein? Mit beste Niegabrds Lizzie Hansstengei. Verwandte Naturen Erzählung von Momjoneutz Kaum aing die Thiir auf. als Remn in die Wohnung stürzte. Aber der Diener hielt ihn zurück. »Der Doktor hat strena verordnet, daß man nicht das gerinqite Geräusch mache . . . und vor Allem, daß man den Herrn nicht zu lanae sprechen läßt . . .« Auf den Fußspitzen gelangt Remv in’s Schlafzimnierx sich auf den Bett rcnd segend. dustete er leicht· um sich bemerkbar zu machen Der Kranke wandte-ihm cen Kopf U Da »Ah, du bist es . . ich dante dir, dass du gekommen bist . . . .« »Wie geht es dir?« »Ziemlich gut fiir einen Menschen, der sich verfehlt dat. Die Kugel hat meine ganze Stirn durchbohrt und ich bin nicht todt; es scheint selbst, daß ich einige Aussicht habe, am Leben zu blei ben. ’S ist um wieder anzufangen . .« .Sprich doch nicht, das wird dich erniiiden . . .« «Laß mich, ich muß es. Du erinnerst dich des Beginns meines Verhältnisses zu hedwig?« »Der Ameritanerin?« »Ja. Sie schien mir Anfangs ent gegenzukommen, und ich selbst antwor tete ihr mit einer wahren Leidenschaft. Doch plötzlich änderte sie ihre Tattit. Je mehr meine Liebe zunahm, um so reservirter wurde sie, und eines schönen Tages eritärte sie mir rund heraus. daß sie bedauere, so weit gegangen zu sein« die Zukunft schiene ihr voll von unglücklichen Wem-nagen weiche sie vermeiden wollte, ehe es zu spiit sei. Kurz, sie zog sich aus dem Spiele. Bit ten, Drohungen halfen nichts. Jst kämpfte mit mir, so lanqe ich tonntex und dann schritt ich zur That. Und nun! Du wirft lachen. aber das ist mir gleich. Jch denke, daß sie bei der Nach richt meines Selbstmordverfuches sehr ergriffen sein wird. daß ihre Empfin dvngen sich ändern werden . . . Ich mischte gern, daß du in meinem Ra inen zu ihr ain est. Das würde noch das beste Mitte sein, um . . . »Du glaubst wirklich. daß. . . n deZeThuh es ist möglich, ich werde n ge n.« I Lt,s —.LI --«L L-—.l »Yi1lllc, suluc UUJ Ochs Its-w qcurc hin, sogleich... Jch werde mich un terdessen ganz ruhig verhalten, ich ver spreche es dir! Jch glaube, es gebt mir schon besser . . .« »Und wenn die Antwort nicht gün stig lautet?« ,Ich wiederhole es dir: Es wäre zum Wiederansangen . . . Aber ein Etwas sagt mir, Vertrauen zu haben. Geh, mein Alter, geh!« Remy verließ ihn, nahm eineDroschte und nannte die Adresse von hedwig. Unterwegs bemühte er sich, die ersten Worte dieses Geschöpfes zu erraihem »Wenn man sest entschlossen ist, sich zu tödten, dann geht der Schuß nicht fehlt" Und er reate sich dabei aus, eine schneidende Antwort zu finden. Er « ward erregt bei dem Gedanken, daß diese hedtoig überall-in ihrer Welt von Abenteurern und zweiselhastenExisieni zen die Geschichte von dem Revolvers schoß aussprengem von seinem Besuche bei ihr erzählen konnte. Allein, sagte er sich, daß sie sich vorsehe. sich nicht vergesse und nicht die Boöhoste spiele: Oh sie in ihren eigenen Räumen sei, sollte ihr wenig nähen, er würde ihr nichts er porent Man hrte ihn in den solan, des sen geschaut-volles Arrangement ihn ,—-—— etwas überraschtr. Bald erschien eine l große briinette Dame von liebenswür digem Aeußern. »Sie kommen im Namen Alfred’s, Herr Remy?« i »Ja. Jch bin beauftragt, Jlmen eine trciiirige Nachricht zu bringen« .« Und dann setzte er sie von dem Ge schehenen in Kenntniß. Mit einer gleichgültigen Höflichkeit gab hedwig ihrem Bedauern Ausdruck. »Arm» Junge! . . . Jch hätte nie mals geglaubt, daß er mich bis zu die sem Grade liebte. Ich habe vielleicht Unrecht gehabt. ibn vor einiger Zeii stählen n lassen, daß er mit . .. eher spmpat isch war. Aber er bat sich einer iirigen Meinung iiber die Natur einer ganz ireundichaftlichen Empfinviing hingegeben . . . Jch weiß wirklich nicht wie ich meine Theilnahme, die ich an ibm habe, bezeiaeix soll. Sagen Sie thin, ick bitte Sie, ivie betrübt ichiibek die Nachricht bin, die Sie mir aber biinwen . . »Es giebt ein fehr einfaches Mitten 7 Alsred licht Sie his zur Narrheit, und wenn ich ihm sagen lönnte. dali» diese unt-verlegte Probe seiner Zunugung in Ihren Empfindungen ihm gegen über einen Wandel hervor-gerufen hat« so hin ich sicher, daß wir ihn in eint gen Tagen heilen werden. . · .« Hedwia iiherleatr. « »Leider ist dies nicht möglich, Herr Nemh, weil ich liigen würde. Jch lann I ihm nur —- heute weniger wie iemats -—- eine Freundin sein. Sehen Sie, in Herzens-suchen nützen Gründe nichts, empfehlen sich auch nicht. Ich liebe Alfred nicht. Es ist weder sein Fehler, noch der meinige. Was- es nun ande trifft ihm eine Sache zu sagen, die ich nicht denke, selbst um ihn zu heilen. nein. nein, nein! Das wäre nicht ehr use-. »Das Leben eines Mannes, was he deutet das siir eine· Frau, ist es nicht T wahr?« » »Oh! Jetzt kommen Sie mit großen z Worten. . .. Jch verzeihe sie Jdnen mit Rücksicht aus Ihren Freund. Doch i lassen Sie uns sehen, here Nexnyx weil es einem Manne paßt, sich in mich zu verliehen, und weil es ihm zufällt seine Phantasie his tu dein Punkte zu treiben, daß er sich tödten will, warum folgt daraus-, daß ich verpflichtet hin, die Seine zu werden? Das wäre em vhrend. eine Turannei. Ich habe Ih nen gesagt, daß ich Ihren Freund nirkit liekte: nun wohl, fein Selhstniordveri such stimmt mich noch weniger zu sei nen Gunsten. Er hat anscheinend nur daran gedacht, oh todt oder überlebt-nd. Nutzen daraus zu ziehen, sei es nun aus- meinem Mitleide oder in meiner ; Erinnerung. Was ich Jhnen sage. ? misifiillt Ihnen, verletzt Sie? Jsrb " möchte noch etwas hinzufügen, was Sie vielleicht auch in Erstaunen ver setzen wird, Sie, der Sie, wie mich diintt, gerade leine ichmeicheltsastr Meinung von mir haben: Jch halte den Mann siir einen Dummtopf, der sich für eine Frau tödtet und . . .« »Und ich erst," unterbrach Remy sie lächelnd. »Da sind wir ja fast eines Sinnes. DerSelhftinord aus Liebe ist hei einem Mann nur ein Zeichen von moralischer Schwäche, ein absoluter Mangel an Energie. Jed. ich liebe die energischen Wesen, nicht die, welche gehorchen!'« »Und Alsred ist nicht von der Art, E ist wahr . . .« »O nein! Er ist ein liehenswiirdiaer Mensch, aber ein weihischer Mann. Er ist zu sanft, zu verfiihnliehz man tann ihr-. nach allen Seiten drehen, er iit immer hereii, sich zu fügen... Mir muß man immer Widerstand leisten. Sie zum Beispiel sind im Allgemeinen zu den Frauen gewiß nicht galant und speciell zu mir nicht fonderlirh höflich· Ich wette, daß wir gut miteinander auslämen.« .,»c-ie mir inne Ja- nenge Den un cugftelxlichften Charakter. den eins-Frau ; sich denken kann. Niemals glaube Ei) l ein Wort von dein. wag sie mir lage Z und übrigens- leqe ich ihren Reden klar I keinen Werth bei. Jdr seid alle nur ! ein Spielzeug, dak einen von Zeit zu Zeit im Leben amiisirt. Und das auch : nur unter der Bedingung, daß Jhr im zweiten Treffen bleibt unter der Ab: hängigkeit des Mann-if »Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, Sie sind grob, das gefällt mir . . .« Nach und nach wandte sich die Un terhaltung einem luftigeren Thema zu. Trotz des Verlangens, das Reinn ein pfand, die mürrifcheSeite feiner Natur dervcrzukehrem ließ er sich durch die Offenheit Hedwig’s etwas gefangen nehmen. Und eine beiden verwandle Seite kam in der Igenfeitigen Ve rminderung für eine atur zum Vor schein, welche die Frauen verachtete, ohne deshalb die Männer zu schätzen. Der Name Alfreds fiel nur mehr fel ten unter ihnen als unmtheilhaftei Bergleichsobiektz sie nannten ihn, eins ums andere, nur nett einer Beimifetp ung von geringschäsigene Mitleid. Die «gute Alfred, der sich eingebildet ite, mit feinem Simili-Seldftmorde sie aufzuregen und wiederzuerobernl Er mußte doch fehr naiv, jung und un geschickt fein! Des-via schlle «Uebrigens, mein Lieber, im Leben muß man nur thun, was einein gestillt ’ Dei Glitt kommt nicht fo häufig. Iiir I nichts tn der Welt, selbst nicht um einein Stett-enden est-genehm zu sein« T würde ich mein Derz zu einem Zunge- T ständener verdammen. Welchen nd tte ich, Manne Liede u heu , der m anbetet, wenn nichts ts- ndet Im Unreinheit wenn der Zufall rnich in die Gesell schaft eines Mannes bringt, der mir sympathisch ist. iv Dis-de ich 6 ihm felblt wenn ek’auch gar keine Neigun zu mir bezeigt, in«s Gesicht sagen, da e: mir gefällt . . .'« Remy schüttelte rnit dem Kopfe. «Das sind Worte . » Eine Frau ich-naht das so daher; aber sie sagt es in Wirklichkeit niemals . . ." »Sie täuschen sich, mein Lieber, und der Beweis besteht darin. daß ich es Jhnen sage, Jhnen . . . .« : Sie schaute ihn ernst an. Er erhob ; sich. ging in großen Schritten im Sa lon umher. stellte lich vorlie hin und I antwortete ihr durch eine Frage: »Und Alired?« »O, der bedarf nur der Ruhe!« »Das iit wahr.« »Lassen Sie ihm heute noch Hoff nung und Jllusionen. Morgen werden Sie den Muth besitzen, ihm zu sagen, daß ich einen Andern liebe!« Eine eutlaffene Gouvernante. Nornsllctte von Frieda SchanzH Sie saß im pfeilfchnell dashinrafem den D-3ug und weinte, —- weinte, — weinte. . Eine entlasseneGouuernante war fre. Jede ftampfende Umdrehung der Räder prägte es ihr aufs Neue schmerz haft in’s zermarterte, zuckende Hirn. Nichts, --—— nichts, —- niehts ift’S mit iter Sie versteht nicht mit Kindern um zxtgehenl Sie versteht nicht mit Kin dern umzugehen! —————— O Gott, oGott, sie weiß es nun! Ein fchreclliches halbes Jahr lang hat sie es immer wieder· hören müssen, Schwarz auf Weiß tritat sie es heim im Atteit auf dem wappengefclnniiclten Braen der Frau Commerzienräthin!—— « Mit solchem Zeugniß foll sie nun eine neue Stellung finden! Nein. das ist unmöglich! Ein Glück, daß sie wenigstens allein im Caupe ift, daß sie ihre Herzensaual urgehindert ausweinen kann! Wie ein nsiiften fieberhaiter Wirbel aeht ihr die Erinnerung an das Erlebte irn Kopf herum: die frhrille Stimme der gnädi aen Frau, das Gebtitz ihrer vielen Brillanten, das Rauschen ihrer seide nen Unterröcke, die talte Pracht des hauste-, die Kahlheit ihres eigenen Zimmerchens, das hämiiche Drehen der Kinder bei jeder Gelegenheit: »Fräulein, wir fagen’ö Mama.·—« Weiter, weiter. weiter stampft der Zug. -— Weiter rinnen ihre Thrönen Sie fafz lange allein in der Ell-thei licna und hatte sich’s.««- gönnen können. Dieses haltlose Weinen. Aber sie tann die Fluth auch nichå dämmen, als andere Leute das Coupe betreten. Ein stattliches Ehepaar, von Kopf bis zu Jus-, neu gekleidet und aissftasfirt mit nagelneuen Kofferm Schirmen, Reisedecten, mit Reife Neressaires mit nagelneuem, silber bliyendem Jnhalt.· und sogar nagel neuen Edelsteinrinaen an den Fingern versehen, wie man beim Abstreifen der neuen handfchuhe deiner-ite, blickt sie tadelnd an. Ein kleiner Junge, der an einer spä teren großen Gaum-Saiten mit einem fehr akten, weißbiirtigen herrn dazu steigt, schaut ihr auch mit fo under-— wandter, dringender Aufmerksamteit in·s heiße Gesicht, daß fein anfiin lich quecksilberneg Geplauder fiir eine eihc von Minuten völlig verstummt. Aber der Junge faßt dann, nachdem J er sie genügend mit seinen starbst-lü thcnblauen Augen gemuftert hat, Ver trauen zu ihr Mit einem kleinen, zarten Schubs eröffnet er die Betanntfchaft und theilt ihr mit heller Stimme unvermittelt mit: »Du! Jch tannsiopfikiirile machen!« l »Spi« sagte sie, aus« itirem dnnteln Sinnen ousschreckend und den kleinen Nachbarn verwundert anblictend, mit Ieisem, freundlichem Lächeln. « ,,Jaivodl!« bestätigt er stolz und i zieht die Nachbarin, die der Zufall ihm i bescheert, noch weiter in’S Vertrauen. I »Ich heiße Martin« ( »Ach?—« dauchte sie mit der vonIlirii- : nen erstickten, matten Stimme. »Wie J hübsche« ; »Und ich hab' ein III-Mk fährt er « fort, eine zur Ruhe madnende Einwen dung des alten Herrn, der dem Ver neinten Mädchen aeaeniiber in der Ecke sitzt. mit einer undeichreiblichen kleinen heindbewegung freundlicher Beruhi gung widerlegend »Das Schiff bei einen Namen. Ratt-' einmal, wie es heißt!" Sie lchluckt ein paarrnal mühsam und rätd dann aufs Geratheoni drauf log: »Albatros?« «Nein, —- sp festka Der kleine Junge will sich todtlachein »Aber auch gar nicht dran zu denkenl« ,Aönigm von England« heisi es natürlich« — Uad sein Kreisel heißt Schnurrdipurn Und sein hund Mordel. Und lein Vater Kaier Wi. —- · . Und wie sie denn heißt, fragt er zuleßy sum ersten Mal ein bischen verlegen. - Das wollte sie ihrn nicht ern vor den anderen Wem Sie schii telte rnii abwehrendern . ugenblinzeln den Kon und flüstert ihm erst, als er gar keine sRuhe löst, halblaut zu: .Soswina!« .Nein, —- aber so tomiich!« sWie ne er, betroffen und blickte M stimme- Rnchfinnen verlo j VIII Mi- tw- ee ann- un MW T Sie saatt »J, gar nicht weiter!« Aber er beauptet, das gäbe es gar nicht« ganz gewiß nichts Alle Menschen hießen noch ir endtvie. Und er fragte sov auedauernd, «S sie ei ihm endlich leise sagte. Das bewirkt wieder eine Mi nute entseßten Staunens. «Runlel!« Lchreit er dann. seinKöpss chen schiitteln , unter so hellem Auf lachen beraus. da der alte Herr, der sich mit festgesUI enen Augen in seine Eile zuriickgelebnt hat, ganz erschrocken iu die Höhe fährt. »Ja meinem Märchenbuch heißt fo aar eine Frau Rumpentrumpen!« ruft er, wahrscheinlich, um die . nbaberin eines so unerbiirten Namens reundlich zu trösten. »Und unsere Waschfrau beißt Frau Schlttrds.« fährt er miltbeilsam sort." Der alte Herr legt sich nun ernstlich dazwischen. »Nun Martin, ist’c aber genug! Wie auiilst du denn die DCMC!« - Sie versichert, bescheiden und web miithig-sreundlich: »Ach. gar nicht. Bitte, —- wirllich nicht!'« Der lleine Kerl lacht den Großvater dabei listig und triumphirend an. «Siehst Dul« »Groszvater, lann ich nicht ein But terbrod bekommen?« aebl es dann in einem Athem weiter satt. Der Großvater meint. es fei zum Vespern ja noch zu sriib. Nach zwei Minuten unruhigen Wartens, die er durch Aufstehen und wieder rücklinas auf seinen Siy Hüpsen zu türzen sucht, lenn der Kleine seinen Hunger nicht mehr beziidmen Großvater nimmt aus der juchtenen Landtasche schleunigst den großen Papiersael · mit der bler leuchtenden DOMAIN-Firma herang Martin fragt seine neue Bekannte treuherzig: »Willst Du auch eins?« me schmeckt sein großes Wurst Butterbrod jedenfalls- herrlich. Wäh« Und des Schmausens tommt eine Hirt Wunde-trieb tiber ihn. Hin und ber. bin und her im Conne, sum äußersten Entsetzen der beiden Nagelneuen, die durch Zuriiclriicken ihrer tiattlicdenslker sonen und Zuriickfchieben ibrerEffetten ihre strahlende Unberiihrtneit in höch ste: Aufregung vor den kleinen iettiaen Händen in Sicherheit zu bringen ftses ben. Mit sehr woblwollenden Blicken wird das iunqe Mädchen belohnt, die ten tleinen, gefährlichen Mitreisendm durch ein leise acfliistertes beimlickieH Zauberwort rasch und fest an ihre Zeite br unt. ,.-auo, rasch kost« rn» der schmaus srnde Junae Nein erst fertig esse-V Mund nnd Hände abwischen lassen, findet er zuerst unter feiner Würde. Aber ais er sich es einmal hat gefal len lassen. mag er es. Du Dein Tafchentnch ist so wei scgt er lodend. »Und riechi gut! Wi cis noch einmal!« Und sie wischte, bis nichi die leiseste Erinnerungsspur von genossenern But ikrdrod den Glanz der Naqelneuen nrihr bedrohte. Nun konnte es los-z geden! Röibfelraiben zuerst. — Dann noch allerlei: Spiele, Scheue, Kunststückchem all das uralte, ewig neue Zaudern-ers der Unterhaltung txnd Beschäftigung, das jede rechte Mutter fiir ihre Kinder immer wieder neu erfinden würde, wenn es nin schen erfunden wäre. --» -· s « Ulll PUCK Wllllocllllwllc llclllc Lyc schichten wußte sie auch. Und dann wußte sie sein helllockiges Köpfchen so behutsam und zart an iE.re Schulter zu betten, als et rniide ward, und still zn sitzen, um den leichten Gi fenbahnfchlumnier des Bürichchem nicht zu ftören In tiefem Sinnen l-! Zckte sie auf des Knaben liebreizendev, (utes, tleines Gesicht. Froh und feil-its vergessen lebte sie jetzt im Augenblicr fo völlig. dafz ihr der Schreck wie ein Riß durch die Seele qing, als die Na aelneue sie auf einmal lriiftig an sprach »Fr«ei:-.lein, Sie wissen aber wirtltch einziq mit Kindern umzugehenP Sie fei wohl Erzieherin2 erkundigte sie sich. Und dann kamen wcbl ein Dusend herablassende Fraaen des Et: paaees nach ihrem Reifeziel und, da sie das Städtchen zufällig gut lannten, nach allerlei Leuten darin, deren Er gehen und deren Verhältnissen Sie tonnte wenig Auskunft neben, aber der Nagelneue schien sich durch die Unterhaltung doch verpflichtet zu fuh ler., feine Visitenlarte aus dem nagel neuen, gelbledernen Visiten-Karten Etui zu ziehen und ihr zu überreichen. August harlaß, Inhaber der ehe mals J. T Meyer sehen Treibriemew Fabrik in M» —5aupttnann der Re feine« stellte er ftch vor. Der alte Herr, der während langer Zeit seine milden, ernsten Blicke unver wandt auf das Mädchen gerichtet hatte, sagte nun freundlich: »Da darf ich mich wohl auch vor stellen, gnädiges Fräuleins Von Win terfeld, General a. D·« Sie fagte leise, die Ranelneuen im Augenblick vergessend und nur zu ihm gewandt: »Ich bin Gestaan Runteh Lehrerin. — Auch a. D.«, feste sie mit weht-türm gem Lächeln hinzu. »Und leider ganz und aae in Re ferve,« hätte sie, zu den anderen ge wandt, sehr passend hinzufügen tön nen. Der-n die la lange zurücksedämms ten Thriinen ltitr ten ihr au einmal mit Macht unau haltfam aus den Augen. Eine unbef reibliehe Erleichterung war ei ihr, da die Ra elneuen, vor denen sie sich halt-todt s mte, gerade ask-dein alten Deren, der ihr Ia -..-— freundlich bis mitten in's her-z zu sehen schien, glaubte sie sich am Ende schon fassen zu können. - Das war nun freilich nicht der Fall. Der General zo nämlich mit ein paar ganz leisen, feinen Frageworten die ganze Geschichte ihrerErlebniise wie an einer langen, magischen Angel schnur aus ihrer Seele heraus. Sie erzählte sie ihm unter dernickp tendem Tadel gegen sich selbst, mit zar terSchonung der rommerzienriithlichen Eigenthümlichteiten und zwar in rei nem, gutem Französisch, nachdem der alte General mit einem Bliet aus den fest unruhig eührenden Jungen mit einer Frage in diesem Jdiom den An fang gemacht hatte. » teichsalls sranziisifch erzählte er ihr dann in kurzen Andeutungen etwas unaussprechlich Traurigeg. Die Frau seines vor Jahren verstorbenen einzigen Sohnes lag in einer Heilanstalt, in welcher er in den Zug aestieqen, dess nungslos trank ausgegeben, darnieder. Der ahnungglose Junge habe sie even zum lehten Mal gesehen. Die alten Gzrsßeltern müßten ihm nun alles fein, wie er ihr alles war. Ach, ob, — ob, —- ob sie ihnen wohl helfen wolle, den Knaben zu erziehen? Er habe sie bei « obachtrt während dieser Fahrt. — Wenn sie es wagen wollte! ——— Er wollte es waren, trotz des Zeugniises der Cornmerzien-Riitbin. Das junge Mädchen blickte tbn an. Sie wollte. aber sie konnte nicht spre chen. Ihr Herz schlug zu heftig, in zu unaestiimem Tast. Der Junge machte eben auf. Mit Verwunderung sah et den Großvater seiner neuen Freundin bewegten .Vlicles die Hand reichen. Jn deren T Argen standen wieder Ibrönem aber i die Sonne funielte jetzt darin.. 3 Da legte er die tleine geschlossene i Fcust an den Mund. ·’ , »Tijteränatiingtiing! -—— Lateran-q , tanatäna!« schrie er. »Fräulein Goe s wi na, das bade ich Ihnen noch aar ! nickt ges-rat: Jch kann nämlich auch L « . Trcmvete blasen. l e —»...—.— i crchtdeen ais zweitens-leises . Der Pollen vieler Orchideen ist von ; tlebriger Beschaffenheit, wodurch ein s Uebertragen desselben von einer Blüthe Z zur anderen durch die sie besuchenden s Insecten erleichtert wird. Im Wider Z sprach zu dieser Bestimmung des Pol l liniiebstofses stebt die oft gemachte Be ! isbachtung, daß selbst grösere Jnfetten durch diesen Ftlebitoss so festgehalten wert-en, daß sie elend zu Grunde geben l müssen. Zu diesen Jnsektenfiinaern ; gehört die brasilianische tsaiilokka : niitotliystiiia Die hohle, gelebte : Blüthensiiule derselben lieat aus der g silir beweglichen sedernden Lippe auf, H auf deren durch die Säule verdecktem Grunde sich Wachs absondernde Lipp itsen befinden. Läßt sich ein größeres Insekt, z. B. eine Biene. aus der Blit tbentippe nieder, so senkt sich dieselbe so tief, dasi die Biene bequem unter die Saale kriechen kann, um zu demWachs zu gelangen. Am Ende der Säule aber befinden sich die klebrigen Pol linien, welche an dem Rücken der unter innen durchlriechenden Biene haften bleiben und im Stande sind, sie an die Saale sestzuleiinem Eine Biene, die : auf diese Weise ihr Ende gefunden Z hatte. tlebte so fest an der Säule, daß l es fast unmöglich war« sie underlept s ' loszulösem —- Noch grausamer ist ein l-;piilc-n·lr0n. Der Grund der Säule : birgt Neltarien, zu welchen Schmetter linge gelangen tönnen, indem sie sich aus der Lippe niederlassen und ihren Rüssel durch den schmalen Schlit- der Säule den bonigspendendeii Stellen s zuführen. Am oberen Ende dieses i Spalte befinden sich die tlebrigen l 4 linien, und ei geschieht leicht, daß im längeren Verweilen des Schmetterlings auf der Blüthe der Russet die Pollinien berührt und von ihnen festgehalten wird. Entweder flattert sich der Ge fc ngene zu Tode oder aber er reißt sich von dein festgehaltenen Rüssel los und iruß verhungern. F f Zu dem Pitaster aus Ast-halt, Hoiz und gepreßtem Papier bot sich neuer dings auch noch ein sofenannteg «Graöpslaster« gesellt. Das angs den Gestaden des Atlantisehen Ocegns in ungeheuren Mengen wucherndevtrands Frass wird in Folge seines hohen Ge Halts an Kieselsäure von den Ameri tanern zu Versuchen in dieser Bezie hung benu t. Nachdem das. Gras ei nem Trän ungsversahren mit verschie dcnen Erdharzen und pech- und thea haltigen Oelen unterworsen norden, preßt man die so erhaltene Mischung unter ungeheurem Drucke in Quadekn oder Blocke von 25 Zoll Länge und 2D oll Dicke zusammen. Um ihnen teim siastern den erforderlichen halt zu geden, werden sie mit eisernen Kram pen unter einander verbunden. Diese Graspslastersieine sind in hohem Grade elastt ch, werden weniger als je des andere atertal abgenuht und er fshkM PUVU Durch Wärme noch durch Mitte eine merkliche Bekändkkung» Jhk greine- Pmug besticht dar-u, daß sie das Orts-»Ach der Räder weit wirtsas mer addarnpsen, als jedes bisher be MUM PRINT Jn Gegenden, in de nen das« Strandgras set-ver zu he schassm M, bat man es durch Stroh zu erse en versucht und auch bei diesen Versu n gute Ersolae erzielt. o ·- · Also auch eine KellnevAlademie isi erlernen Da« sehli nur noch eine Uta ernie fiir Gaste, damit diese wissen· wie sie sich des Ihdemi chen Kelcnern gesenöder zu denedmen den.