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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (June 8, 1900)
—- s » ERNST-PLEASE - E Ossener Schreibebrief von ·· cizzie HanfftengeL .«-.«— s- If. « w — Der Form is schon lroidder all iwwer un der Phil, wo mein Hosband is, duht schon ecksäcktlie widder so mien Mie, als wann er nie nit sortaetoese wär. De ganze Dag bei den Wede3 weiter hocke, spät nachts heimkomme, bis Mittag schlose un dann gturnbcle, wann nit alles so is, wie et’s- gern gäeicht Das is so ebaut das dägliche Prohgtiimm. E annere Frau, die deht sich hinsetze un deht ateine tu biet die Bänd, odder deht usf un davon gehn, answer den Weg sin ich nitx ei tell iud, so lang wie ich da sin, so lang sm ich der Bahs ins Haus un der Phil, der soll sich nur e mal etlauwe Trab be! zu mache, wii ich deht ihn ePies von mein Meind qewwe, daß er nit wüßt, ob er en Bub odder e Meedche is. un daß er for lauter Eckseitement die Hose mit die Montierensch anziehe hebt. Ich hen e akiq kwictes Tempels un wann ich anfange. dann sin ich e rebaeller Vieh un das- wciß auch der Pbil aut geian un er nimmt sich ver dollt in acht, michInii zu teize un aut acnna alleins zu losie. Wisse Se, Thais icis sage. das aeht en aria weite Wem so is es immer mit mich aeroese un den Weg bleibt-Z auch, bis ich emol mei Auge zumackJe, nn das werd so bald noch nit der Kebås sein. Das wär mich e sckeenes Bisznc5, wann der Mann tit dukxn wollt, was die Frau hawwe Vill, wo kein dann do das edeliche fitijck blener Nosser, in mein Haus, so den ich die Hofe an unichziehe se euch sor Lein Preis der Welt aus« nit sor en Feller wie der Phil einer i·3. Tie Kios wisse das auch aut acmia: ich saae als cmo!, wann se sich gar nit bebebse wolle, daß ich de Pa an se sage dedi, amwer, sell bat aat Lein Esiett. To mache se ofs Koan e Ge sicht. als wann se wer weiß was sor en Riespeckt hätte, answer wann ich mich crum drehe, dann mache se Febses un allerhand fonniae Mobschens. Tu« liewer Himmel, die Kids sin doch aurlz keine Esel un Rindsoiehchet, die wisse schon gut genua, daß der PI no gut is un viel zu sahst is, als daßer eb bes zu se dubt. E paar Daa zerich do hen ich gesaat, es wär e Schebm mer hätte jetzt so schönes Wetter un mit dehte nit emol en Mehwaht nein me. Do sat der Phil, wei, wann das alles wär, was ich wollt, das könnte nier einige Zeit dukm. Do ben ich aw wer gesagt: »Ach, duh nur nit so, als wenn du mich e Febwer damit duhn bebtst ich soe mein Pakt aewtoe gar nicks drum, ich stehn viel lietoet heim un bocke mich in mei KitscheIL woich auch hinaehiiee dubnx du denkst ia doch, e Frau is nicks wie e heieri Mehdche un is nor dasoe da, sor zu schaffe. Do sagt der Phil, das deht ek aar nit denke, ee deht ganz aetn mit mich un « die Kids en Melinsabk nemme; do hen ich gesagt, well, wann du’s dann g a e nit annetscht dukyst, dann soll mich’s recht sein. Aste-wer duh mich not ni! for blehme, wann ebbeö eong geht, kitahs es is nor dein Wunsch, wenn mer gehn. Sehn Se, wann ich den Weg zu ihn spreche, dann duhn ich nie seals nit risse, daß ee mich sor ebbes Hiehme kann. Es is also abgemacht worde, daß mer gehn wollte un met sen auch Wedezweilersch inweitet mit sogelm Die ware auch dabei un ich den gedenkt, daß mer en arig schöne Das bawtve deine. Ich hen die Kidö ordentlich aeschtropvt un hen wenige Kess ztvei Paund sahst Sohp an se qeiuhst Se hen ihre neie Sudtchee entstiegt awwee die ben osf Rotz schon Kein-st, als wann se se schon drei Johr zurück leieat hätte. Die Fellersch W gar nit e bis’che uss ihre Sach M gen-we- Jch den die Suhtcher so i sann-er gemacht, als wie ich ge nnt ben, beu ihre Schuhs en diesente Gestein get-proz un dann hen ich mich END gedeckt Ei tell fuh, sell is auch s met en artg hattet Schapp; bitabs leisten mer so de ganze Daa in alle W ewmktawwelt un de Dreck sege subt, dann kann e Person nit klien . Mk dont ju seeaett it, wie ich ich seit auch gewese sin, do hen ich Mk gestanzt, wie en Appel, wo sit give « etciaegelgiieeät is worde. Im n e r angezoge un seie- Sptinabaunet »usigesett; is Ce. W tchmit die Fäusillie · III-. W dies-n ich immer mein ss- M W Wie met dann — - -.s. «f«i-« W an die Kids mache duht. Jch möckt nor wisse, ob auch annere Männer tenseltoe Weg sin, odder rb ich alleins so e Dehntie hab. Well mer frn glic lich aus das Haus sort komme un wie mer an die Stritt sin komme, do ben , mer erseht driwwer’gesproche, wo iner ; denn eigentlich hingehn wollte. Der «Wede5weiler sagt, er deht auch nit gleiche, viel zu lause un er deht die Menschen mach-, daß mer uns en Bosz kriege dehte un e Reit in die Kontrie nemme dehte. Do s«n die Kids osf Kohrs gleich dabei gewese, un der alte Mann, der hot die Eidie, en Reit zu nemme, auch besser qegliche; do hen icy dar-n auch nit licke gewollt un mer lien uns dann en Bose gerent un sin los ge scbrr. Jch muß soge, es is ganz schön genese. Mer hen e ganze Latt Stoff zum Esse un zum Trinte gehabt un off Kobrs is da schon an de Weq e gutes Deil davon aejubst worde. Die Kids un mir Lehdies mir hen weltrich tens Sänwitsches un das all zu uns genomme, die Mennsohls die hen sich liewer an die Drinls gehalte un was wüt. das Riesolt, se sin alle beide voll geworde. Wie mer in die Wudds komme sin. do is der Phit un der We deäwseiler in den Wage liege gebliwwe, bnkahs se hen so e teiert Fiehling ge bebt. Mir anüere sin in die Wudds un ben Blume gepickt un hen Gehms s gespielt un ben e arig gute Zeit ge - hebt. Sell bot so ebaut vier Stunde ; genomrne un es bot schon angesange « dunkel zu wer’n. Do bot die Weins ; neilern gesagt, mir besser dehte uns H aus den Heimweg mache. die Wenn i sohls hätte schiebt-setzt ihren Duft aus i geschlafe. Mir sin dann zurück, awwer » was wer’n Se denke. der Boß war sort ; un die Mennsohls auch. waerall hen mer gesucht, awwer se ware ver I schwunnr. Do hen mer uns dann zu . Fuß uss de Weg gemacht; sell krar net-wer eins! Die Kids den Schlaf i kriegt un hen gegreint, die Kleine - wollte getrage sein, o, es war e resper ! iek Pickuick. Mit Aue make auch so I müd wie die Hunde un es war so ebaut E Zehn Ulsr wie mer endlich heim sin s komme. Wie mer in unser Striti ; komme sin, do hst der Bosz in Frone - von den Liwwreiestehbel gestanne un ; der Phil un der Wedesweiler ben in Jden Wage gelege un den noch ac i schlose. Hau was dat for e Metz s wohl? - Mit beste Riegakrdg Juhrs trulie Lizzie OcnfstengeL Ein Talamon Aus kein Pariser Leben vrn Ili. Noli-. Victcr Lagranac war eben aus seinem Haufe in einer der Voriiaxte von Paris getreten, atS er einen lau ten Hülferuf vernahm. Sich innwendend, sah er, wie eine reich gekleidete Frau sich Der Zärtlidk reiten eines- Manneå zu erwehren suchte, welcher sie in seinen Armen hielt und zu küssen versuchte. »Lassen Sie sofort die Dame los-X sagte Herr von Lagrange, den Fremden bei Den Schultern par-tend. Der Mann ließ die Tame fahren und warf sich auf seinen Angreifer, nach kurzem Ringen wandte er sich hastig zur Flucht. Die Dame lebnte halb ohnmächtia an der Mauer eines Hauses. Victor beugte sich über sie und suchte sie zu berutzigem ein leises Weinen war die Antwort. »Seien Sie unbeåorgy Madame,« sagte er, »t:ollen ie sich mir anvertrauen? Nehmen Sie meinen Arm, ich will Sie fee-her heimaeleiten.« »Sie sind sehr gütig, mein Herr,« entgegnete sie, »ich nehme Ihren Schutz dantbar an,'« und sie schmiegte sich fest an seinen Arm. Als sie am Ende der Strizke anlangten, tam ihnen ein lee rer« iethtvagen entgegen. »Nun sind Sie von mir befreit, ich bin Ihnen zn roßem Danke verpflichtet,« jagte die - ame hocheufathmend, indem sie zu gleicher Zeit dem Kutscher einen Wink gab, «le n Sie wohll« Herr v. Lagrange faßte ilire tleine behende hand und sprach sein Be dauern dariiber aus, daß es ihm nur für so kurze Zeit gegönnt gewesen, ter Cavalier der Dame zu sein. Als er sie im Begriff sah, den Wagen zu bestei gen, machte er eine Bewegung, als ob er sie zurück lten wolle. Jetzt erst ent deckte er, da die von ihm Befreiee eine hinteiszende Schönheit war. »Kann ich Sie wredersehenlk bat er. »Nein!« »O, seien Sie nicht so hart.« Die Dame rannte dem Kutscher et was in’ö Ohr unds rang dann mit graziöset Leichtialei in den Wagen, ein leises «Adicu« llang noch zurück, dann war Alles seinem Blicke ent zogen- . Ein immer stärker wert-endet Ne gen malznte Bietor zur Heimtehr. — Als er am nächsten Morgen erwachte, da fragte er sieh zweifeln , ob er das thliche Abenteuer geträumt oder wirklich erlebt habe: eine unange nelnne Entdeckung til-erzeugte ihn, daß er nigr» geträumt —- seine wohlge stillte ruftasche war verschwunan »Den v. Lagrange gedachte nach ei nigen Tagen des Borsalles nicht mehr. Er hatte · nachgerade an den Ge danlen gewi- , sein Junggesellenle ben auszugan und sich einen eigenen hat-»Ja stunden. Seine Wahl fiel auf ern hubschei Elendes Mädchen ron achtzekn Jahren. welches aus guter Jan-n te und seh-r reich war· Eines Abends besuchte here von Lagrange die Oper alg er nach der Barng das Opernhaus verließ, bemerkte er unter der Menlcknnmenge ein bekanntes Gesicht —·- ja, das war — Flie. seine reizende Unbekannte die er damals Jus der Gewalt eines rohen « JJtcnschen ierettei. Am Ausgang t. at f er höflich an sie heran und bot ihr ei s nen «gnten Abend«. Sie erwiderte k seinen SGFUV und-nahm seinen angebo » tenen Schutz an. Madame Alberti so nannte sie sich, war eine Spanierin von Geburt nnd wie sie erzählte die Wittwe eines französischen Ossiziers. hetr von La grange interessirte sich tron seiner be svorstehenlen Verlobung siir die schöne Spanierin und sie aabi endlich seine-n Flehen nach und williate rin, seine Besuche anzunehmen. Am Tage darauf saß Mme. Albesri in ihrem Empfanassalon Vor ihr stand ein großer Mann mit hatten Zügen. Plötztich brach die innae Wittwe in Die Worte aus: »Du lsist ein Ungeheuer —- ich wollte, ich wäre nicht Deine Seid-seiten —- Mnn es sein, muss, es wirklich sein. Jnan"."« s »Steine schwach-, Cor.1, es mirsz sein —- wir haben schon lanae kein an . tes Geschäft gemacht — Du warst dock » sonst nicht so strnpulös, woher ans J einmal dieses Zartaesiibl?« « i »Weil ich its-n Liebe und ihn gern vor dem Verderben schützen möchte. er ——« . Der Mann lächelte spöttisch aus. i »Der Verlust einiger tausend Franks . stiirzt Victor noch nicht in’s Verderben; aus ihn ist’s überhaupt nicht abgesehen, ich möchte nur die anderen Vögel rup sen, die in dieser vornehmen Spielbölle verlehrenl« - »Willtt Du ihn verlchone:i, trenn ich mich anheischia mache, Dir so viel ; als möglich reiche Beute zu verschaf- : sen?« srug Cora mit arpreßterStinims. » »Wenn Du Dich llug benimmii, wollen wir sehen: Deine Haupt-ius gnbe ist« von ilnn den Tas( zu erfahren, an dem die Ersellscltafi sich wieder zum 7 Hazardspielen versammelt also, Com, macke Deine Zeche gut, er wird hatt hier sein« · »Ich will thin, was ich tann.« Wenige Augenblicke später einrian sie mit Z·iin:eis3enrer Anmuth Leim v. Laaransc Learcnchk Verlxgiitxtiii zu tsora lIinderte if weder bei den Bein-lieu seiner Virr.«:"«tert. noch an denen im Spielllnh cbxileicii i!;::i ker letztere durch selts.-kne Bnrkriinsze eimaz Vers leitet werd-km tiein Exsåeknäwnk rerx-·i!·.,:, p: wel ckern nick: einer Den seinen Irr-Enden heim Verdian des Loh-eg- feiner Baa:sä::i: tierrxutst worden wZirr. Bald war ei- ein anscheinend Betrunte net« weist-er auf sein Opfer si:ti:1;rnelte, bald trisrke der ruhn seine-Z Weges lijshende vcn einein eilii kahersiiirn1en ten Manne in einen szisriirseckssel ver meciiieli ——— ULJ Jiesulnit war stets -— Ver Verlust dir Brieftasdxsa LJiertwiirkiger Weise war Lsaraxiige der Ein-nah welcher von solchen Raubanfällen verschont blieb. LH war gewiß, dasz Jemand auiier den Be theiligten Kenntniß vom Bestehen des Spieltlubs hatte — aber wer hatte das Geheimnisi verrathen? Lagranae hatte keine Ell-nian da von, fass er selbst der Verrjizlier sei. Cora wußte ihm durch harmlose Fra gen alles Zu entlocken, was sie wissen wollte. Besn ihrem Brut-er gedrängt, spielte sie ihre Rolle unter Irr Brin gnng weiter, daß der getiehie Mann verschont bleibe. Eines Taaeå tam Juan mit einem spöttischen Lächelnan Den Lippen zu Cota. »Du wirst am Ende selber ein sehen, daß Dein Laaranae liine Rücksicht verdient,« sagte er höhnisch, »gestetn hat er seine Verlobung mit einem reichen, schönen Mädchen ge seiert.« »Du lügst!« schrie sie auf. »Nicht doch; ich habe meine Nachrich ten aus bester Quelle.« Cora preßte ihre Zähne sest ans ihre rothen Lippen; die Hände trampshast geballt, schritt sie in dem Salon aus und ah. »Erziihle mir Alles genau,« sagte sie dann, »die volle Wahrheit!" Und er erzählte. Als er geendet, dankte ihm Cora mit einein lurzen Riesen. »Es ist ut, laß mich allein, ieh musz mich zu assen trachten, er wirt- hald hier sein —- i:ein, nein. nan, ich weiß selbst, was ich zu thun abe.« Jnan entfernte sich nur zögernd »Ich hätte ihr nichts sagen scllen,«. murmelte er, .sie wirt- nun irgend ei nen dummen Streich machen.« Als Lagrange lam, empfing ihn Cara, schöner als je aus-sehend . hr Gesicht war blaß· aber kein Fu de el ben verrieth die furchtbare usregunz hie in ihrem Innern tobte. .Victor,' sagte ste, ihn fest sixirend, Mäs- wahr, daß Du Dich rietloht Lagrange sah Cora etwas Jetrossen an, doch die Ruhe tn ihren Zügen gab then seine Fassung wieder. »Nun ja,« erwiderte er nach kargen Höckern «eine Convenieniheirath; sz soll aber unsere freundschaftlich-n Be ziehungen gar nicht stören.« der TM» « U — »Am-in Dich nicht« liebes Kind. meiner Finanzen wegen miRe ich mich E dieser irath ents iejenz weiß r himine « wie ei kommt, has Gel scheint bei mir Flügel zu besihm vor einein-halben Jahre war ich noch sehr lpnwlet nnd fett —-« »Willst Du damit sagen, daß teh M ruinirt dahei« »Bei-ahne, das sälltmir gar nicht Msssssssnrsininw » e vo . r «Oeivtsktand pas sehr halt-Er .Oln;e: konstwtxchob M U Hm am en m seinem SÆ »Meine liebe com-«S W sagte er gelassen, »Du bist erregt, wie ich sehe. Lasse Dir das ein sur alle Mal Lesagt sein, ich bin tein Freund von Steuern Ich bin gezwungen, eine Geldbeirath anzugeben, und weder Bitten noch Thranen werden diese Verbindung riietgiingig machet-. Du hast teine Ursache, mir Vorwürfe zu machen und nun —- Adieu.Jch werde wieder kommen. wenn Du ruhiger ge worden bist.« Er ging. ohne daß sie ihn daran gehindert hätte. »Heute noch werde ich gerächt feint« sagte sie, nachdem sie sich gesetzt, laut und feierlich Herr von Lagrange toar heute beim Spiele sehr zerstreut, scheu und ver stohlen blickte er um sich, bis sein selt sames Benehmen allgemein auijiei. Man neckte ihn deshalb unauthp lich bis er endlich, die Karten weg werfend, unmitthig sagte: »Ich tvitl lieber beut- nicht mehr spielen, ich ——"' Ein Geräusch an der Tixiir ließ ibn beritummen Jm Rahmen der ge-« bifneten Tiiire stand ein junges Etiseiin »Sora’.2« rief Lagrange empor springenb cin grairsames Lachen iiberslog ilir Gesicht: langsam trat sie bis in die Mitte des (s«-emaches. »Meine Herren,« sagte sie mit lauter Stimme, »Bictor v. Lagranqe ist ein Verräther s-— seit Monaten stebt er mit mir irn Bunde, ich bin die Schwester dcs Mannes-, fer Sie beraubte —- durckt Viktor von La grange erfuhr ich Alles-, was biet vor ging-« »wenn rugnerimsp riet Uagrangr. auf Cora zustiirzeno Sie sah ihn verächtlich an. «Blielen Sie ihn an," rief sie, »da sehen Sie, wie bleich er ist, wie er zittert, im Be wußtsein seiner Schuld!« Lagrange blickte verzweiflungsvoll um sich; wenn man Corcks Worten Glauben schenkte, war er aedrendtnarlt für immer! -—— »Meine Freunee,« ke gann er bebend, »Sie kennen ;:iich, Sie wissen —" Er brach ab: ans den feind-selian Gesichtern lass- er deutlich kehre-i Ur theilsspruch ---— Der Schein war argen ihn, das mußte er zugeben, triin Sora nicltt lviderriei, war er verkoie:i, rzs sprach zu viel für die Mai-irren ilirrr Worte. Eine maßlose Wuth erarisi ihn iei I dem Gedanken. »L·Liderrufe, GlerireZ« rEIf er, sie heftig beim Arme schnitt-lud Sie schaute il;n mit einem Blicke an, in welchem siei Hof-, nnd Liebe zu einem wunderbaren Gemische ver », einiatcn Mit bligiirknellsrr Bemessung T meate ne sich von Lan-arise rrei nnd zog einen kurzen Dolch her-or ,,.««,ch triderr«tie irr.iik« irre-Ob sie mit fester Stirn:i·.e, dann stieß iie sich l gl mit sicherer Hand den-Dolch inck Herz. Ein Ylussclsrei ree Entsetzcns folgte, dann trat unheimlich-: Eriile ein, end Xmitten in diese Stille tönte von der Thüre her eine helle. scharfe Stimme: »Im Namen des Gesetzeg!« Cora hatte ihr Wert nicht halb gethan —- eine anonyme gszuschriit hatte der Polizei das Treiben ier vornehmen Herren denunzirn Es gab einen großen Standal und Herr von Lagranae war in der ernten Gesell schaft unmöglich geworden; seine Hei rath zerschlug sich nnd er verließ Paris. Ein Jahr später erschoß sich nor rein Spielhause zu Monaeo ein Mann, ter soeben an der Spielbant iein letztes Geld verloren —- es war Victor von Lagrange. Das Engelsangesicht Ein Trama von Paul de Canthari. Es war eine kalte Nacht. Ein eifiaer WLnd strich iiber die schrieebedeette Ebene, durch welche der Eilzug dahin brauste. » Unser Wagen war ziemlich der letzte in dem langen Zug, und so kam es, dasz in der Station Dardwich bei wel cher wir eben anhielten, nur ein ein ziger Passagier einstie«a. Es war ein schlanies junges Mädchen, dicht einge hirllt in einen großen grauen Shawi. Mit ier Schiichternheit der ans Reisen nicht Gewöhnten sah sie sieh eine Weile im Eoupe um und setzte sich dann in die Mihe der Thiir. . Ich beschloß, der Schiichternen zu hilse zu kommen. .EntschuldigenSie. mein Fräulein.« sagte ich, .wöre es nicht besser. wenn Sie sich näher am Osen niederließen?« Sie schien einen Augenblick unschliis sig zu sein, stand aber dann aus und that was ich ihr gerathen. Einige Minuten vergingen in Schweigen ..Gehi dieser Zug bis Banswaier?« set-nie sie endlich. Der Wohllaut ihrer Stimme be rührte mich angenehm. . »Er-wohn Kann ich Ihnen irgend wie niißlich seini« »Ich danke . . . . nein,« erwiderte fie. »Dort) vieaeichh wenn wir nach Buos water kommen . . .« »Das wird erst in drei Stunan der Fall sein,« bemerkte ich. »Mit der Zug unterwegs machi« fragte sie nach einer Weile wieder. »Mir in Exmouth.« Mit einein Seuszee lehnte sich die tu e »Dann in die Ecke zuriich Das Ge prneh stockte wieder-. Beim Schein der Lampe sah ich aber nun das Gesicht meiner Reisege ährttn, ein liebliches Kindern « de en Ve sinenn hochstens IS - hre alt ein konnte, große olaue Augen, gold on deo paar und einen kleinen Mund, eines-ed halbverschlossenen Rennenle »Sie weiden wohl in Bayswater ron eFreunden erwartet?« fragte ich. »Nein. Sir.«. . ich will dort eine Pensionsschule besuchen.« iOsmn tornmen Sie aber dort zu einer nicht passendenStunde an . . . der Zug erreicht chsrvater um ein Uhr Mrrgens.« »O. das schadet nichts,« erwiderte meine Reisegefährtin lächxlnd «Jc17 gebe sofort nach demVensionögebäuve.« , Da unterbrach unsere Unterbaitunkj der aellende Ton der Signalpfeise, und ateich dareuf verminderte sich die Ge sclwindigteit des Zuges. »Wir lönnen doch nicht schon in Er Flryuth sein," dachte ich und sah aus die . r. cis war erst halb zwölf, in Ermontli aber konnten wir erft einige Minuten nach zwölf Uhr ankommen. Ich rieb das Eis von einer Fenster schcibe und verfud«te. die Geaenftänke draußen zu unterscheiden. Wir hielten . in einem dick-ten Fidtenwalde bei einer z einsamen tleinen Station. E ,.th das Erniouth?« fragte meine Reiseaefährtin. »Nein . .. doch ich weis-, nicht. wie diese Station heißt. Es ist nur eine rsnbedeutende Haltestelle.« »Hält denn dieser Zug an allen fol chen Statidnen?« »O nein-, teinesweas . . . wahrschein lich ist er durch ein besonderes Signal aufgehalten worden . . . toch Sie frie- i ren wohl?« staate ich, da ich bernertte, J tsafz ihre Stimme zitterte. J »Es ist sehr talt,'« faate da die junge . Dame kaum hörbar-, indem sie itzren Chaer fester anzog. »Ich wollte der « Zug führe weiter!« E »Ihr Wunsch acht schon in Erfül- t lirna,« entaeanete ich. da der Zug sich soeben in Beweauna sente. Gleich daraus erschien der Kondui- ; teur im Wagen. »Warum haben wir hier gehaktegiP fraate ich ihn ,.T««ie Maschine hatte tein Wasser .:nep.r.« —... -.-.-—-. « - ·--.ko--«s--Is III YNTYUQ FOR ck such cithUthkU ’ est-sagt hatte. Wir hatten uns leimt « eins halbeslliinute beider Etaiion auf Z heb-alten, und in dieser Jst-sit konnte Der i Titnttstessel nictdi neiijslt tver:en. t Während ich noch dxiriiber nacht-Kinn i trat der Konduite-ne wieder ein. chfi mail-te neben dein Lien Platz· I »Set3en Sie sich Herber, Sie baden - deckt jetzt nichts Jsu tbxin.'« Er solate meiner Einladung. »Warum hat«-en Sie mir nifbt die Mel-eben versank-« starrte ich leise. . »Die WabebeitP Was-«- nieinen Zie?« I sraate er, ebenfalls in gedanipstcin i Ton. I »Den Grund unseres Verhaltens-« . Der Fiondulteur lächelte. ! ,,Na,« saate er. .,iet3t Linn ichanen l sei-on die Wahrheit sagen. Wir hielten. s unt einen Vassagier auszunehmen der j uns von Bayxivoter entgegen gewin- l nien warf« »Meetwiirdiaes Vergnüaen, bier s beraus und nieder zurückzusahren!« ( meinte ich. ; ,,Nun,'« erwiderte der Konduiteur, s »e: will die Riickrcisc auch in größerer Gesellschaft machen· Es ist nämlichein Deteitiv.'« »Wie?« ries ich. »Ein . . .« Ich verstummte plotzlich, denn der Konduiteur wintte mir, zu schweigen. »Was sübrt denn den Mann in den Zusti« forschte ich nach einer Weile weiter· »Das vermaa ich anen nicht zu sagen. Jeb weiß es selbst nicht. Der Beamte will alles Aussehen vermeiden und erst in Bayswater die Verbastung vornehmen. Früber werden swir also nichts mehr ersahren.« ,Wo ist er denn?« »Der Detettioei . . . Dort drüben bei » der Tbiir sikter... Der Mann. der i die zerlumpte alte Mühe ties über die i Auan aezoaen bat . . ." i i i »Wissen Sie. um was srir ein Ver bteeben es sich lmndelt?« I »Um ein ruchloses Verbrechen! Ein Mann ist nebst seiner Frau und zwei ; kleinen Kindern ermordet und dann » das Haus in Brand aesteclt worden.« « Der Konduiteur erhob sich und ver- « ließ das Taube Jch musterte die Ge sschter meiner Reiseaesiibrten. Unwilltiirlich blieben meine Blicke aus einein mir gegenüber sihenden Mann basten. Der struppiqe, verwor rene Bart paßte zu seinen gemeinen Zügen Der Kraqu eines schmusiaen Reises war bis über die Ohren empor geschlagen Sollte das der Mörder sein? Voll Abscheu wandte ich meine Blicke ab und --— begegnete den schönen blauen Argen der junan Dante, welche sta gend und angstvoll aus mir ruhten Jeizriiate näher an sie heran «Sre baben wohl gehört, was wir sprachen?'« stagte ich. »Ja- .. von einein Mord . . .« «,,Seten Sie unbesorgt . . . uns droht keine Gesabr!« suchte ich sie zu be reibt-ten Wir bielten inExInoutb nur einige Minuten, aber wabrend dieses Ausenti haltet hatte der Detettive seinen Platz eewechselt und saß ietzt neben dem Mann in dem zerfetzt-n Rock. »Was bedeutet dast« staate plötzlich Mjcinaähädüamn JazxinssExsinrnetb wur - renge den-»et« - net Man sifeawzderk i . M « an r ete wahrscheinlich,« er widerte let-, « »daß der Berbreeber ent sorliingen konnte, während der Zug .Daes ich Sie bitten. mir etn Glas Wa er zu brinaen7« fragte meine Ich frttn Last sont-it k an au un n u de der Tbtir NsindanIWTFeMbYltkik 1 Als ich de n siniianen Becket fallen n»·cllte, temetlt e ictJ, daß et mit eine. dannen Rette an die Wand befestigt war. »Da muß ist eben selbst komm en, sagte kie sunae Dame mit seeundlidx:: L eiteln und erhob sich. Ich katte den Becher aeiiillt ian Mchte ihr densele anstatt Idee nach itm zu meisen eiite sie an mir vors-It iisk die Tbiit aus und stiintesphi ous die Plattfokni, welche die einkeln«::: We mian verbindet. »O Jlt auf! Halt aus!« set tie plötzl-« ic: Polizeiciiiiiicmt und eilte ikt unh. Der cianze Wean aeiietb in klirren-. Als ickp auf Die B lattfcecn liiiazzztrsf nor aber die i« nie Tspnne nie-Lende islkm Sie war V: n Ptm e creiprns »Ist lind solch ein III-. un ikbe cutet seiten-. Ted. ,,Di:ser3drn::1d1iii«-:«.is.5cki«:7:«:·- :- .·» WIT nllieåz « ri: der Trzektia , lieie Slm ne w: sii der Mistkerin -.«:z -;..esc Jch sen iifn til-er kldubiq an. »Sie wollm kccb nickt sauer-» «:.«·· tiefes- Kind ein-: Sl.-’«c"sr:e:in « mie.' fis-at- ich. »Dieses Kind « erwiderte den« e tiv dasWokt spöttisstk betone ni. ..ls-s:i s: Vlliee Baiton und ist eine 29 lees Glie, verheiratkete »mit. In der ve: cinaenen Nacijk bei t sie ialttliitiei v er Personen ermordet und wcllte nas. s Canada flüchten« Der Zuq trat inzwischen zumsteisc n erbracht worden, und der Deteeiiv, ten sich viele Reisende entschlossen, ging a if dein Geleise zurück, um die Leiche Zu si: eben. Wir mußten weit zurückgeben bis wir die Unaliickliche fanden. Zte weile bis sur Unlenntlichleit verstüm nxe t. ,.:6lauben Sie. daß sie heisste, vors-: Ein-se betabspkinaen zu können ocm lich zu verletzen?« fragte ich ties et schüttett den Deteetiv. »Wabksck,(inlich tat sie das ce claubt.« erwiderte er mii brutalem «2!1.slachen. Tie Frauen-immer snd ja so unvemsfinftici Ich hielt ii e e nez leisten Wahnsinns nicht siit sei ;i«,, imst hätte ich andere Maßregeln er seinem« f r bis Einth » b U rade ixir ::: Frauen-Heroismncf. Nin-n der Wirklichkeit gefchiidrts Zu tvelcttrn Opfern nnd Selbst laiicinngen fid) unsere lieben Frauen : eniiCtieizen lönnem sobald es fich uin « die Erhniiuiir von Jugend nnd Schönheit handelt, mag ans einigen · Jndigcretioncsn erhellen. die ans ern- "· geweihten Londeier streifen kommen. Wie vermuten hat sich kürzlich Miiz Mir-del Effingl)c.in, ein meinem-Jn dirten langjanriger »Stat« des stifte iratifchen Weitenrk für die Zeit vors drei Monaten mit- Lincolnfyire zu iiirtgezogem isrn dort in der Stille nnd Einsamkeit ihre-:- Lnndbauses einen Häutungsprrzeß ilneg Anitiyes dart zunmchem « s« Wenn sie bei ihrem Wiedererfiyrincn · rie Schaar il,..: Antieter aufs Jieng durch ihre Lilien- und Rosenhaut in Lfsntzåicken zn setzen vermag, fo toiro Mife Makel diesen Erfolg rer geidjjet ten Hand eines thirurgen verdaniet«, der durch durch minimale, quadratiicke Einschnitte ein Absterben der weit sinc runzelig gewordenen Obernaut unr eine fefte und glatte Neudildnng rer Epidermis hervorgeruer hat. Durch diese neue, scheint-are Wundertier wird die bisher von der Londoner Damen-« Ioelt vielfach angewandte »Nunze! meiste« —- ein hölzerner, mit Leder überzogener Apparat, der sich dem Ge sichte der Patientin herrnetifch anpaßt und mit seinen ftraff angezogenen Nie nien sie dein Erfticken nat-e bringt —; bedeutend an Kredit einbüßen. «Von einer gefeierten Bühnengröße wird erzählt, daß fie. urn einem vor geitigen Embonpoint zu liege nen, sich rei Monate hindurch ans chlieleich " von Tomatenfalat und Kartoffeln ce nahrt hat. stach ihrer »Mahlseit« pflegte sie einen Trainirungsinarsch von 20 englischen Meilen zu- Jnters nehmen. »Sie erreichte ihren Zweck; fie « gewann ihre einstiae Schlantbeit wie ter, bnfzte dafür aber fiir alle Zeiten ihre Gesundheit ein. — Der Werth des im letzten Jahr dt.rch Feuersbrünste in den Vereinig1: ten Staaten zerstörten Eigenthums be nun 81FL3,597,830. Es ist dies der-ONA qrdßte Feuermrlust, den unter Land je in einem Jahre erlitten hat. Um sich zu vergegentoiirtigen, was diefer « Verlust bedeutet, genügt es, zu sagen. daß et mehr als das Doppelte der Jahresausaaben unserer Mariae be· tedat. Und der Gesammtwerth der lettiöhrigen Weizenernte beliei sich nu: cui etwa das Doppelte des Feuerschai dens. Es verbrennt bei uns alle zwe? Jalkre Eigenthum im Werthe einer emiöbriaen Æizenernte. Es ist "1 Jrrthurn anzunehmen, daß der As tust durch Versicherung weniger ern ttindlich qemacht oder ausgeglichen wird. Die Versicherung deckt nur den intividuellen Verlust, der Verlust der Nation ist absolut und unersetzlich. —-.· Im Jahresbericht der Bandes-Ver messunqi - Commission wird ausge führt, daß in ausgerechnet 3500 Jah ren die Manna-Fälle verschwunden das Flußbett ausgetrocknet sein und der Otbilusz der aroßen Seen nach dem Fhssrgipm sit-Waden wird. Wer atsc te natura-, noch ni t ee - hat« möge sich beeilen. ch g s M