Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 01, 1900, Sonntags-Blatt, Image 15

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    Professor Gent-inn.
-«--—-.«. ..-.—
Von Albert Roderich.
O
Meine gut-» Tant-. Lene hatte nie einen
Arzt gekrauclkt uni- ica«.· 84 Jahre alt.
An diese Tlatsache :n·’.ipste i.1,· keine Be
meriung. Jus-te Lene lsa te nun aber
seit einiger F,.e.t angesciig-;n, zioek ihr Ge
. hör zu tlagen, . ro seit Kurzem tlagtesre
auch iiber Schmerzen irr. rechten Onk.
Aber einen Arzt wollte sie nicht Unter ,
leinen Umstandes-. S:e cerandklte sich-;
selbst mit alte-Les O.:i:-n:it:e’-.r.. Aber
die halfen n.a;tä, nnki die Schmerzen :
nahmen iu. Da faßte-! iotr ijriiriliusp
mitglieder einen Entschtriiz. Ich sotlte «
einem Speziatergte gehen, ils-m die Art
des Leidens de« guten Jan-e Lcrse schil
dern, so gni ich konnte, nnd dann um sei-«
nen Rath bitten. Cr to:.ri:e uns auch ge
wiss einen Vorschlag n«act:-.n, in welcher
Weise Tante Lene am besten zu bewegen
wäre, sicherenrncll eine-; llrtersuchung zu
unterwerfen
Ais Spezialität, die mit und breit «
belannttvan wählien wir Prosesior
Grab-Inn Er hieß eigentlich ganz ai:- ;
ders; da er aber ebenso grob wie berühmt ."
war, nein, noch viei gröber --— so hatte
man ihm jenen Namen zugelegt
Also ich ging zur Zeit feiner Sprech
stunden in die Wohnung des Prosessors
Grobian. Sein Wartezimmer war ooll
von Menschen« und ich setzte mich in eine
Ecke. Mitten im Zimmer stand ein gro
seer Mann in einer Art von Dienerinn
sorm,.der jedem Eintretenden eine Num
mer gab und ihr-. dabei ansah als wäre es ;
sein Todseind.
Nachdem ich eine kurze Zeit in der Ecke J
gesessen hatte, kam der große Mann mit I
wüthenden Blicken auf mich zu, wies auf »
ein Paar recht schmutzige Guinmischiihe, »
die neben nur auf dem Fußboden standen, j
und schrie mich an:
»Den, nehmen Sie die Gummiichuhe
da weg! Die gehören nicht ins Warte
zirnmer.«
.
i
E
i
i
Jch argerte mich und beschloss» den
Mann wie-der zu ärgern.
»Mein Herr,« sagte ich also nsit sanf
tet und ruhiger Stimme, ,,mein Herr, s
welcher Art auch die Stellung sein mag, —
die Sie in diesem hause einnehmen, ge- j
statten Sie mir- die höfliche Becnerlung ;
daß meiner Ueberzeugung nach Gurt-mi
schuhe allerdings ins Wartezimmer ge
hören.«
»Nee, sag’ ich Ihnen, die müssen dran
szen gelassen werden auf’m Vorplasz. Ver
steh’n Sie woll? Bringen Sie die
Schuhe ’raus!«
»Erlauben Sie, mein Herr —«
Ach was-, Sie —!« Er kam dicht an
mich heran, trat mich auf den Fuß, dasz
ich laut ausschrie, ergriff die Gummi
schuhe und wars sie m einem größeren
Bogen auf den Vorplah hinaus.
Im selben Augenblicke flog die Thiir
aus, die ins Sprechzimmer der- Herrn
Professors führte, und ein am Obertör
per sast nackter Mann wurde ins Sprech
zimmer geschleudert. Ein Rock und eine
Weste flogen ihm nach. Der Mann
tvimmerte kläglich. zog Rock und Weste
langsam an und suchte am Fußboden
umher. Dabei erzählte er, immer leise
jammernd, er hätte es so auf dem Ma
gen, und der herr Professor hätte ihn un
tersuchen wollen, und da hätte er das
Senfpflaster gesehen, das er aus dem
Magen trüge, und da hätte der herr
Professor ihn so furchtbar angeschrien,
was das wäre. ,
»Das hat mir mein Hausarzt ausge
legt,« hab' ich gesagt
,,·Dan:i lassen Sie sich das erst von
Ihrem Hauöarzt wieder herunterreiszen!«
hat der Herr Professor gerufen, und da
bei hat er mir angepackt und mich so
furchtbar hinausgeworfen.«
»Machen Sie hier nicht so’n furchtba
ren Rat-aut« herrschte der Mann in der
Dienetuniforrn den still sammernden
Patienten an. »Was suchen Sie denn
da auf«m Fußboden herum?«
»Meine —- meine Guinmischuhhe.«
»Was-. das sind Jhre Gumrnischsuhe?!«
Er tam wüthend auf mich zu; ich brachte
aber schnell meine Füße unter dem Stuhl
in Sicherheit. »Warum haben Sie denn
nicht gesagt, daß das- nicht Jhre Gumini
schtchc sind?« schrie der Mensch mich an.
»Weil Sie» nicht die Güte gehabt ha
ben, mich danach zu fragen, geehrter
Herr, und weil ich mir durch eine viel
leicht vorlaute Bemerkung nicht ein noch
Stifter-es Maß Jhres Unwillens zuzie- I
n wollte.«'
Dis Ost-t- nm imä b» lmfttpn nnd d« i
Diener wendete sich in gesteigerter Grob- i
heit wieder dem hinausgeworfenen Pa- I
tient n zu. l
» hre fchmierigen Grunmifchuhe ste- l
nen draußen, aber dar- fage ich Ihnen, J
wenn Sie wiederkommen « f
»Ach nein, i lomme nicht wieeder —-- ««
ganz gewiß ni t.« !
»th uns ja ganz egaL ob Sie wieder- Z
tontmen oder nicht. Seien Sie fo guts
und kommen Sie nicht wieder. Ader f
wenn Sie wieder tommen, denn lassen I
Sie Jhre schwierigen Gumtnischuhe I
draußen auf’m Vorplatz fteh’n. Nu re- !
den Sie man nicht noch. Je ja gut. f
Adieu. —- Nummer 26. Rancm Je«
Nummer 26 wohl ersoffeu? Aha, Ma- I
dame sind Nummer 26. Wollen Sie I
nich mal ’n bischen quick ’reingehen? F
Meinen wohl, Herr Professor hat fein Z
bischen Zeit geftohlent« s
Nach gut einftündigem Warten tam -
Nummer 41 an die Reihe. Das war ich. -
Ich trat in das berühmte Sprechzimmer z
und fah mich fofort einem großen Man
ne mit ungeheurem Knebelbarte gegen- «
über. Einige Schritte hinter ihm ftand
eine robuste Frau in Frrantenwärtertlei
hung, ohne Zweifel seine Gehilfin.
»Was hsben SM» fragte sehr iurz
i
i
l
i
i
der Professor
»Erlauben Sie, Herr Professor ——«
»Glaubt wird hier gar nichts. Ant
worten Sie kurz auf meine Fragen. Na
se, Ohr oder Hals? Anderes behandle
ich nicht. Also, was ist’s?«
»Es handelt sich um eine Ohriranl
beit, aber-—«
»Aha, endlich! Sehen Sie sich da
hin! Pa auf den Stuhl, zum Don
ner-— .«
Noch ehe ich in dein Stuhl faß, hatte
mich die rvbkiste Gehilfin schon beim
Kopf gefaßt und preßte ihn zusammen
mi-, mi! einem Schraubstock
»Aber, Herr Professor, ich bitte
Sie -—«'
,,.s;,alten Sie den Mund!'·
Jchi iab ich plötzlich an der Stirn des
Professors eine Flamme aufleuchten,
und im selben Moment fühlte ich ein
Instrument in meiner Nase. i
,,Knochenauswuchs in der Nase·«
»;.avon hab’ ich nie etwas bemerkt,
Herr Professor.«
»Aber ich. Da haben Sie Schmer- i
zen.«
»Nein, ganz gewiß nicht«
»Da haben Sie Schmerzen! Zum .
Donnerweiter!« Dabei schlug er mir mit I
einer Art von Schlüssel heftig auf den
Nasenknochem
An, an! Ja, jetzt habe ich Schmer
zeu.«
»Seh’n Sie wohl? Sie müssen in
meine Nasentlinik.« Zugleich verspür
te ich ietzt auch eine Maschine im rech
ten Ohr, von der aus sich der Strom
irgend einer Flüssigkeit zur Maschine in
meine Nase ergoß, während inmitten
dieses Stromes sich etwas wie eine ei
serne Walze schnell um sich selbst drehte.
Es war, als sollte mir zwischen Na- «
se und Ohr ein breiter Tunnel gegera
ben werden. Das ist aber ein sehr un- ?
angenehmes Gefühl. i
,,Sihen Sie still, Herr, wenn ich
Jhnen helfen sollt«
»Ach, Herr Professor, nur ein
Wort, eine alte Tante —« i
Da ging’s mir aber schlecht. Fast l
brüllend fuhr der Herr mich an : l
»Zum Teufel mit Ihrer alten Tante.
Lassen Sie sich meinetwegen von Sa
tans Großmutter behandeln, aber dann
kommen Sie nicht zu mir! Man muß
sich ja verschiedene Sorten von Dumm- s
heiten gefallen lassen, aber wenn mir s
Einer mit ’ner alten Tante kommt
Sie sollten sich was schämen!« .
Der Herr Professor hatte bei diesem
Zornausbruche eine wüthende Handbes
wegung gemacht, und plötzlich fühlte ich
einen heftigen Schmerz im Ohr . Jch
schrie laur auf :
»Da ist mir was im Ohr entzwei
gegangen!«
Die Maschine ward entfernt, und der z
Professor sah mir mit dem Spiegel in’s
Ohr.
»Na ja, Sie müssen nachher in meine »
Ohrentlinii. Uebrigens liegt’s bei
Jhnen nicht« im Ohr, sondern im Gau
men.«
»Mus; ich dann auch in Jhre Gau
mentlinik?«
»Wird sich finden. Jetzt antworten
Sie! Sind in Jhrer Familie Fälle
von Taubheit?« ;
»So viel ich weiß, nein, das
heißt —- —«
»Antworten Sie kurz mit Ja oder
Nein auf meine Fragen. Jhre langen
Reden anzuhören, habe ich teine Zeit.
Also ist Taubheit in Jhrer Familie?«
»Ja.«
»Wer von Jhren Verwandten war
oder ist taub?«
Jetzt oder nie, dachte ich.
»Meine alte Tante ——«
»Herr, ich rufe meinen Hausknecht,
wenn Sie wieder mit Jhrer alten Tante
tommen.«
»Die ist ja aber gerade taub; des
halb bin ich auch hier,« sagte ich so
schnell wie irgend möglich. »
»Was?!« l
»Ja«, fuhr ich hastig fort, ,,ste ist 84 »
Jahre alt, hört sehr schlecht und hatl
starke Schmerzen im Ohr. Sie will
aber durchaus teinen Arzt.«
»Und deshalb stehlen Sie mir meine .
Zeit!?« schrie Professor Grobian mich s
an. «
»Ich konnte ja nicht zu Worte kom
men.« i
»Mc1chcn Sie sich nicht lächertich ;
Aber Sau haben Sie, tolossaleg ’
Schwein --— wenns nicht so kommt,
wären Sie natürlich wieder viel zu
spät hergejanimert mit Ihren mi
serablen Ohren und Rasen, kommen ja
immer zu spät, die Schafgköpfe.«
»Herr Professor,« warf ich schüchtern
ein, bisher habe ich aber doch ganz ge
sunde Ohren gehabt.«
»Herr, werden Sie nicht grob! Den
Teufel wissen Sie, ob Sie gesunde
Ohren hoben. Das ist meine Sache.
Und nun Schluß. Honorar 20 Markt
Kommen Sie übermorgen wieder!
Adieu!«
»Aber-, Herr Professor, ich möchte Sie
doch dringend bitten, sich einmal zu mei
ner Tante zu bemühen.«
»Verfluchte Quälerei! Frau Nösch,
wann kann ich?«
Die Gehilfin blickte in ein großes
Buch auf dem Schreibtisch
»Heute noch acht Konfultationen und
drei Operationen, morgen neun Kon
suttationen und vier Operationen,
übermorgen drei Konsultationen —— al
so, Herr Professor, übermorgen Nach
mittags 2.k Uhr.«
,,Also, Sie hören, übermorgen 2j
c
nung dort in das Buch!«
»Vielen Dant, Herr Professor, und
noch eine dringende Bitte. Es ist eine
so alte Frau —— sie hat nun mal die ge
wiß so unmotivirte Abneigung gegen
Aerzte. Könnten wir nicht irgend ei
ne Ausiede gebrauchen?«
,,’n Thierbiindiger bin ich nicht. DIE
machen Sie nur allein«, tagte Professor
Grobian.
Seine Gehilsin hielt schon seit mehre
ren Minuten den Thürdriicker iii der
Hand, mit dem sichtlichen Bestreben,
meinen Ausgang zu beschleunigen.
Uhr. Schreiben Sie Namen und Woh
Jch ging nun nach Hause, und wir ·
hielten einen Familienrath ab. in welcher
Weise Tante Lene am besten aus die H
Konsultation vorzubereiten sei· Wir ;
saßten die einfachsten und die- abenteuer- ;
lichsten Pläne, verworfen sie aber alle ’
wieder. Wir waren zu sest überzeugt, daß
Tante Lone überhaupt auf gar keinen :
Plan des Professor-?- eingehen würde.’
Wir beschlossen also, ihr den Besuch des
Professors gar nicht vorher anzuzeigen -
und Alles eine-m glücklichen Zusalle zu ;
überlassen. Auch der Familie, bei wel
cher Tante Lene in Pension war, durs
ten wir nichts verrathen. Die Leute
konnten nicht schweigen, und Tante Lene
würde sicher nicht zu Hause sein, wenn
sie die Zeit des ärztlichen Besuches er- ;
führe.
Unserem Familienplane gemäß begab
ich mich also etwas vor der festgesetzten
Zeit vor die Wohnung Tante Lene’s.
Genau auf die Minute rollte der Wagen
des Professors heran. Wir heiraten zu
sammen die Wohnung. Frau Bvlten,
die Wirthin Tante Lene’s, öffnete uns.
-—. »Jher Tante fchläft«, sagte sie zu
mir.
Das schien mir schon der glückliche Zu
fall zu sein, auf den wir gehofft hatten.
,,W·eire es nicht möglich« Herr Profes
sor, daß Sie die """alte Frau im
Schlafe —« i
»Wartet sehen. Wo ist sie e« . g
»Frau Bolten«, belehrte ich die Frau i
vom Hause, »der Herr Professor will
Tante Lene’s Ohr ’mal untersuchen. ,
Bitte, ganz leise.« E
Wir traten ganz leife in’s Zimmer. «
Da saß die gute Alte in ihrem Lehnsessel ;
und hielt ihr Mittagsschläschen J
»Wird es so geh’n ?« fragte ich flü- z
sternd. J
»Vielleicht. Bringen Sie eine Lampe,« -
sagte der Professor leise zu Frau Bolten· ,
»’ne Lampe ? ! Was für ’neLan1pe?'« Z
,,’ne Petroleumlampe.«
»’ne brennende Petroleumlampe ? !« "
»Ja, ja.« l
»Am hellerlichten Tag ?« z
»Zum Donnerwetter, bringen Sie eine «
brennende Petroleumlampe am hellerlich- I
ten Tag, ja, ja, ja !« H
»Dann muß ich aber erst Petroleum z
vom Krämer holen.« i
»Herrgott und dein Thierreich ! Dann ,
holen Sie es vom Krämer, aber laufen j
Sie !« !
Da war Tante Lene aufgewacht und :
blickte höchst verwundert auf ihre Gäste. !
Jch eilte zu ihr und rief laut : j
»Tante Lene, das ist ein Doktor. Er I
will dir nur ’mal eben ins Ohr sehen.« i
,,Ohrsen —- ?« Ohrsen ? Ach, ist j
wohl ’n Sohn von dem alten Ohrsen ir: «
Gremghagen ?" ,
»Er will dir ’mal eben in’s Ohr -— i
seh’n s— es ist ein Dottor,« wiederholte s
ich noch lauter und schärfer. s
»Warum das denn ?« «
»Weil du doch so viel Schmerzen im »
Ohr has .« E
»Schrnerzen ? Bewahre, hab’ ich nicht ;
mehr. Das war ’n kleines Geschwiir. ;
Jst gestern von selbst aufgegangen und J
nu spritzt Frau Bolten immer mit Fia- t
millenthee. Kamillenthee ist das Aller
beste. Jch hab’ gar keine Schmerzen
mehr. Jst Alles wieder gut. Jch brauch
teinen Doktor I«
»leer, Tante Lene, du tannst ja nicht «
gut hören.«
»Ach, ich höre ja immer zu. Und
wenn ich auch nicht immer Alles hör’ -——
es ist sehr gut, wenn man nicht immer :
Alles hört. Jch brauch’ keinen Doktor!«
Der Herr Professor hatte mit start ge
runzelter Stirn zugehöri. Jetzt näherte
er sich der alten Frau und fragte :
»Ja welche-m Ohr war denn das Ge
kkfemiik Q« «
»Was sagt er? Von welcher Art das !
Geschwür war « · l
»Nein« rief ich laut »Herr Professor z
fragt, in welchem Ohr du das Gefchwiir ,
gehabt hast ?« I
Tante Lene lächelte verschmitzi. I
»Das sag ich nicht. Jch will keinen
Doltor tiamillenthee ist besser. « !
Jch sah, wie des Professor-Z Gesicht «
dunkelroth wurde wie seine Stirnadern I
anschwollen, und wie er mächtig gegen .
einen Zornausbruch kämpfte. Jch sahs
auch, wie er sich besiegte und sich schwei«
gend zum Gehen wendete Das rührte .
mich, und ich gewann den Mann ordent s
lich lieb in dem Augenblick. «
«Dann brauch ich wohl kein Betro
leum zu holen ?« fragte hämisch Franz
Bolten.
Der Professor warf ihr einen oernich H
tenden Blick zu und ging Jch folgte ihm
an den Wagen.
»Herr Professor,« sagte ich herzlich, «
»ich bitte um Entschuldigung siir die alte «
Frau und danke Ihnen «
»Was? Wofür 9« unterbrach mich
barsch Professor Grobian
»Daß Sie sich so bezwungen haben der
alten Frau gegenüber.«
»Das geht Sie gar nichts an. Frei
lich, man miiszte überhaupt weniger zu
voriommend sein Adieu «
4
t
l
1
-
l
i
l
»Ich komme also heute Nachmittag in
Jhre Sprechsiunde, here Professor.«
»Ja, haben Sie denn noch Schmerzen
im Ohr Z«
»Schon viel weniger.«
»Na, dann lassen Sie nur. Geh’n
Sie lieber zu Jhrer alten Taute; die
ist mir doch über. »
— --———0.--— -—---——
M ifkenrt Porzellmn
Von D r. H a e ne l (Dresden).
Jn dem Wettbewerb, den die verschie
denen Zweige lunstgewerblichen Schaf
fens jeßt um den Ruhm selbstständiger,
neugeistiger Entwickelung und um die
Gunst des modern empfindenden Pu
blikums eingehen, erobert sich die Kna
mil langsam, aber sicher einen eigenen
Platz. Wenn wir aber heute ihre Pro
dukte jederlei Gestalt, die Poterien mit
mehr oder minder praktischen Zwecken,
mögen sie nun ihre künstlerische H r
tunst von einem Bauerngeschirr
Baherns oder einer zartgegliederten
Vase Japans ableiten, an dem messen,
was die so gern ganz abgeschiittelte Ver
gangenheit hierin leistete, so müssen wir
eingestehen, daß uns auch in diesem
Kreise doch nur an Einheitlichkeit und
Stimmungsreichthum des Stilcherak
ters verloren gegangen ist, was wir an
Freiheit der Formgebung und Virtuo
sität des technischen Könnens etwa ge
wonnen haben. Aus welchen Wegen
unsere Keratniler gehen, und welchen
Antheil die Vertreter der Kunst im
Handwerk auch hier an der Neuschöpf
ung einer lange vernachlässigten deko
rativ-praktischen Kunstgattung nehmen,
zeigt ein Blick in eine Nummer des auch
hier vorbildlichen ,,Studio«, der »Deto
rativen Kunst« oder einer anderen Zeit
schrift dieser Richtung. Wer die hier
angebahnte Entwickelung mit Jnteresse
verfolgt, wird sich auch, vorläufig ein
mal vom rein tunstgeschichtlichen
Standpunkt, gern jener Periode des
aufgellärten Despotisinus im achtzehn
ten Jahrhundert zuwenden, in der durch
eine geniale technische Entdeckung ein
neuer Stil ins Leben trat, der ein
Jahrhundert lang in der Kleiniunst ei
ne gebietende Rolle spielte. Nicht nur
bei Sammlern und Kennern, sondern
bei allen Liebhabern einer verfeinerten
lünstlerischen Atmosphäre hat der Ra
me ,,Bieux Saxe« noch heute einen ei
genen Klang. Das Rokoko, die Welt
des Puders und der Stöckelschnhe, der
Reifröcke und der Galanteriedegen, die
se goldene Zeit der graziösesten Lebens
luft, dieser Rausch einer ungetrübten
Sinnenfreude, die das Dasein wie den
perlenden Schaum des Champagner-s
schlürfte, wird mit ihm lebendig —— und
Wenige werden sich seinem Reize ganz
verschließen können, so sehr auch heute
das sogenannte »Ernpire« und die Bie
dermeierart die Parole des Tages ist.
So lann. die neuesten Publ:laiionen
iiber das Porzellan auch .ines allgemei
neren Interesses gewiß sein, besonders,
da »Das Meißener Porzellan und seine
Geschichte« doch immer den Ausgangs
und Höhepunkt dieses Zweiges des
Kunstgewerbes bezeichnet.
Jn Sachsen, vor Allem in den Krei
sen der sächsischen Aristolratie ist das
Meißener Porzellan naturgemäß stets
der Gegenstand des liebevollsten Sim
meleiers gewesen. Die Schlösser der
alten sächsischen Adelsfamilien bergen
eine Fülle seltener Schätze seiner Art,
die, zum Theil auf eigene Bestellung
hin, durch die ersten Meister des Fa
ches entworfen und hergestellt worden
sind. Das Schwanenscrrice des Gra
sen Brühl, das Sullowslische Service
ist weltberühmt. So lann es nicht
Wunder nehmen, daß die Anregung zu
einer gründlichen, alle bisherigenKennt
nisse zusammensassenden Darstellung
seiner Entwicklungsgeschichte von der
hervorragendsten Stelle ausging. Nach
dem die Königin Carola von Sachsen
ihr Interesse fiir diese Materie und den
Wunsch einer erneuten Würdigung der
selben einmal ausgesprochen hatte, bil
dete sich in kurzer Zeit aus den Kreisen
der. Besitzer, Sammler und Liebhaber
ein Koinmittee, dessen Geschäfte zwei
Autoritäten aus diesem Gebiet, Oberst
leutnant v. Haugl, ein hervorragender
Kenner und selbst Besitzer einer aus
gezeichneten Sammlung, und Pros.
Cornelius Gurlitt, der bekannte Kunst
historiler nnd speziell für die Geschichte
der sächsischen Kunst in jederlei Ge
stalt eine stapazität ersten Ranges,
übernahmen ff. A. Brockhaus in
Leipzig ist der Verleger, Pros. Karl
Berling in Dresden der Verfasser des
Textes der so entstandenen Publilation,
die als ein Prachtwerk im vornehmsten
Sinne des Wortes heute vor uns liegt.
Wie die Substriptionsiisten beweisen,
war von Anfang das Interesse an dem
Werte außerordentlich lebendig. Zu
den stosten lieferten in erster Linie die
sächsische Regierung dann das Reich —
sür den Fall, daß das Wert zur Pariser
Weltausstellnng rechtzeitig fertiggestellt
werde --, schließlich eine Reihe von
Freunden des Meißener Porzellans
durch Zeichnung eines Garantiefonds
einen ansehnlicher-. Bäitrag Die zahlrei
chen Besitzer größerer Sammlungein, vo
ran die deutschen Fiirsten und die staat
lichen Institute, unterstiitzten die Arbeit,
vor allein dadurch, daß sie ihre Schätze
bereitwilligst zur photographis sen Auf
nahme zur Versiiaung stellten. So
konnte ein Wert entstehen, das abschlie
ßend nnd grundlegend zu gleicher Zeit
genannt werden tann nnd zugleich als
eine Musterleistung deutscher Buchges
Verbelunst anih unter der Fülle der in
Paris vereinigten gleichartigen Erzeug
nisse mit Ehren bestehen wird. Für den
Text von Berling bildet in erster Linie
die intensive Benutzung der in Dresden
bewahrten archivalischen Quellen eine
zum Theil durchaus neue, gediegene
Grundlage. Hand in Hand damit geht
eine wirklich gründliche Kenntniß des
tünstlerischen Materials selbst, die der
Verfasser sich durch langjährigö Beschäf
tigung mit dieser Kunst und auf vielen .
Reisen erworben hat. Der Stil ist nicht
gerade besonders anregend, aber klar und
ruhig. Wie weit die wissenschaftlichM
Ergebnisse der Spezialuntersuchungen
im Einzelnen etwa anfechtbar sind, das
zu erörtern muß den Fachblättern über
lassen bleiben. Was hier interessirt, ist
neben einem Ueberblick über den großen
Gang der Entwickelung das Herausschn
len der wichtigsten neuen Resultate.
Einer der ersten strittigen Punkte war
der Antheil des sächsischen Edelmannes
und Gelehrten Tschirnhaus an deir Er
findung des neuen Materials selbst.
Berling giebt zum ersten Mal eine ge
naue Beschreibung der von ihm gefertig
ten »Glasfliisse«, von denen er ein Exem- «
plar, eine marmorirte Tasse, in Dresde
ner Privatbesiß gefunden hat. Die er
sten Arbeiten Vöttgers, der durch
Tschirnhaus erst von seinen Goldmacher
plänen auf derartige Untersuchungen
hingelenkt wurde, sind jedenfalls nur
Nachahmungen der Tschirnhaus - Ge
fäße. Sein berühmtes rothes Steinzeug
zeigt in Form und Verzierung mit jenen
eine überraschende Aehnlichkeit Die so
genannten ,,Verfeinerungen«, die Visit
ger tras, werden hier klassifizirt und ein
gehend beschrieben. 1707 entsteht die
erste Fabrik in Dresden, die dann bald
nach Meißen verlegt wird, wo sie 1710
in vollem Betrieb ist. Zur Erzielung des
reinen weißen Hartporzellans gelangte
man erst nach mehrjährigen Versuchen,
und es bleibt beachtenswertl), daß zu
» Böttgers Lebzeiten und auch noch einige
Zeit weiterhin das Gold die alleinige
Verzierung der weißen Porzellane blieb.
Von besonderem Einfluß aus die Aus
bildung der Formen wurde die Mitar
beit des Hofgoldschmiedes eringer,
der eine große Anzahl neuer Modelle tie
ferte. Für die Geschichte der Formen
iibertragung ist es also wichtig, daß hier
das neue Material sich vorläufig nicht
etwa seinen neuen Stil selbst schuf, son
dern ihn von einer schon vorhandenen,
angesehenen anderen Kunstgattung ent
lehnte. So ist auch das berühmte Sul
kowskische Service im Wesentlichen nach
Entwurfen des Angsbnrger Silber
fchmiedes Johann Billet in den Jahren
1735 bis 1738 geschaffen worden, wenn
auch Kändler das Verdienst an der künst
lerischen Durcharbeitung der Zeichnun
gen gebührt. Die Persönlichkeit Visit
gers erscheint nach Verlings Schilderun
gen in einem sehr bedenklichen Lichte,
wenn auch sein technisches Können jede-n
falls ein für seine Zeit außergewöhnliches
war.
Nach einer Periode des Stillstandes,
nach Böttgers frühem Tode 1719, erfuhr
die Manufaktur, deren Oberleitung meh
rere Jahre lang König August deertarte
selbst in die Hand genommen hatte, durch
den Maler J. G. Herold einen gewalti
gen Aufschwung. Sein Name ist mit
ihrer Entwickelung in den zwanziger und
dreißiger Jahren aufs Engste verknüpft.
Er schuf nicht nur eine ungeheure An
»zahl dekorativer Vorbilder, sondern be
reicherte vor allem die Reihe der Schmelz
farben um viele wirtungsvolle neueTöne
die dann zum eisernen Bestande der Fa
brikation wurden, wie Purpur, Meer
grün, Citronengelb nnd andere. Vor
ihm war tein einziger Maler in Meißen
angestellt gewesen. Herold begründete
eine ganze Schule tüchtiger Künstler, die
unter gewissenhaftester Arbeitstheilung
in feinem Sinne das Porzellan bemal
ten. Anfangs waren noch China und
Japan für Zeichnung und Farben-zu
sanimenstellung maßgebend gewesen, jetzt
paßte man sich mehr dem europäischcn
Geschmack an, in dem damals Frankreich
und Holland den Ton angaben. Ber
ling weist sehr hübsch nach, wie durch die
Handelsoerbindungen mit einem Pari
ser Kaufmann Lemaire, als die Lust an
den Ehinoiserien nachließ, Pariser
Künstler, unter anderen auch der große
Meissdnier, sein Vorsahre des berühmten
Miniaturiiialers) Modelle nndZeichnun
gen nachlljieifzen zu liefern begannen, die
vor allem bei dem Hauptbefteller, detnKö
nig selbst, ungemeinenBeifall fandenUJiit
dem Jahre 1733 beginnt die ,,plastis;l;e
Periode«, wie Berling sie nennt, die Zeit
der höchsten kiinstlerischen und technischen
Leistungsfähigkeit, in der Meißen unter
allen gleichartigen Instituten Europas
unbedingt den ersten Rang einnahni.
Johann Joachirn Köndler, ihr geisti
ger Vater, war in seiner Art ein Genie.
Er trat in die Lücke ein, die Herolds zwar
hochbedeutende, aber einseitige maleräschc
Begabung gelassen hatte, und schui dem
Porzellan erst seine individuelle Formen
sprache, wie wir sie heute noch verneh
men. Mit einer geradezu unerschöpfli
chen Fülle der poetischen Phantasie ver
band sich in ihm eine spielende Leichtig
keit der Darstellung, eine Beherrschung
der gesammten Naturformen, wie sie ein
charakteristisches Zeichen jener Baruc
kunst, speziell der Plastik genannt wer
den kann. Thiere, Blumen, naturalisti
sche, komische und satirische Figuren, al
legorische Gruppen vom höchsten Pathos-,
von hinreißendem Schwung der Bewe
gung, reizende Putten von jener naiven
Ungenirthcit, wie sie die Zeit l"ie1-1e, oran
mentale Motive von seinstem Geschmack
und mächtigem plastischen Rhythmus —
alles das entquoll in immer neuem
Reichthum dem Born seiner künstleri
MS
chen Gestaltungjlraft, deren Ausleben
in lvlrissalen Verhältnissen nur durch die
unvermeidlichen technischen Schwierig
keiten eine Grenze gezogen wurde. So
tam das Projekt eines riesigen Reiter
standbildes des König-E in Prrzellan —
eine echte Lonis xIV.-Jde:! —-- nicht
über ein Modell Kündlcrå hinaus, ein
Modell freilich, das in der Ucppigleit sei
ner Linien eine lrastvolle Leisinng aller
i ersten Ranges selbst in dieser Glanzzeit
glorifizirend-detoiativer Kunst darstellt.
Das S manenservicc für den Grafen
Brühl, das beiannteste Werk der Meiße
ne: Manusaktut, schuf er in den Jahren
1t737———l741 ; was davon ans der Deut
schen Knnstansstellung Dis den 1899 in
der Porzellanabtheiiung zu sehen war.
kann unbestritten als- eine Meisterarbeit
gelten. Käse-leis- echt barncienr Formen
gcsühi trat, etwa «..-:«n den vierziger Jah
ren ali, das Ein-dringen der Rolokofor
nien entgegen: ein über drei Meter hoher
Spiegelrahnien init Konsoltifch, der
1750 als Geschenk August-J siir Ludwig
XV. nach Paris ging, nnd oon dem eine
Wiederholung für dieer Jahr das
Glanzsiück der Maiiusa.:u: in der Pari
set Ansstellung bildet, beweist, mit wel
cher Feinsiilzligleit er den neuen Geist in
sich auszunehmen wußte, ohne seiner
lünstlerisciien Eigenart ernstlich untreu
zu werden. Der Allgesneincharalter der
in dieser Zeit gefertigten Muster, alle die
zierlichen Vasen, Tassen nnd Schüsseln,
Leuchter nnd Tafelanssiitze, vor Allem die
freien Gruppen galanzcr Szenen, lassen
den in dem Totalattord deutscher Kunst
thiitigteit und deutscher Geschmackng
schichte allbekannten, verführerisch lo
ckenden Ton ertl'ingen, der ioie das Pis
zicato hochgestimmter Geigen und das
Rauschen der Harfe an das Ohr schlägt.
Jn diese Zeit fällt auch die Entstehung
des berühmten Zwiebelmusters, im An
schluß an die Versuche mit einein Unter
glasurblau; in Wirklichkeit sind die
Zwiebeln japanische Pfirsiche und Gra
natäpfel, gruppirt mit einer After und
einem reich mit Blüthen und Blättern
geschmückten Zweig Schakiolo nann
ten ihn die Japaner ——, der eine gebogene
Bambusstange umranki.
·
Während des siebenjährigen Krieges
war die Manufaktur mit nur geringen
Unterbrechungen in Betrieb; die oft auf
getretene Behauptung, die Preußen hät
ten fast alle der dort beschäftigten Arbei
ter nach Berlin geschleppt, kann Berling
glaubhaft widerlegen. Das Interesse,
das Friedrich der Große an der Fabri
kation hegte, trug eher dazu bei, das
künstlerische Niveau auf angemessener
Höhe zu erhalten. Freilich kam die Fa
brit infolge der vielen unentgeltlichen
Lieferungen, der allgemeinen Geldnoth
und der immer üppiger aufwachsenden
Konkurrenzinstitute finanziell bald arg
herunter, und auch ihre künstlerische Be
deutung litt mehr und mehr. Der be
kannte Eklektiker Dietrich war nicht der
Mann, trotz seiner Gewandihe«it«. mit fei
nem akademischen Doktrinarismus dem
erschlaffenden Körper neues Lebensblut
zuzuführen; eher noch gelang dies dem
Pariser Acier, einem Bildhauer mit ei
ner spezifisch ins Graziöse, Leichtlebige
einschlagenden Begabung, dessen Schö
pfungen fiir die Schäferszenen thpisch
wurden. Während seiner vierzigjähri
gen pflichttreuen Oberleitung, 1774 bis
1814, mußte es Graf Marcolini erleben,
wie die Verhältnisse der Manufaktur von
Jahr zu Jahr mehr zurückgingen. Der
Einfluß des Klassizismus machte sich in
der Rückkehr zur Einfarbigkeit bei den
beliebten Biscuitfiguren und in der Auf
» nahme antikischer Dekorationsformen
geltend, auch blieb das Vorbild Josiah
) Wedgwoods, des genialen englischen Ke
» ramiters, keineswegs unbeachtet. Nach
dem die politischen Wirren das Land
selbst in die schwerste Bedriingnifz ge
bracht hatten, nahm Marcolini 1814
seine Entlassung
Bis hierher führt Berlings Buch.
Die am Schluß beigegebene Markentafel
orientirt in vorzüglicher Weise iiber die
; fes jedem Sammler in mehr oder weniger
; erfreulicher Weise bekannte Gebiet, indem
vor Allein nachgewiesen wird, daß aus
J der verschiedenen Form der Kurfchwerier
nur höchst unzulängliche Schlüsse auf die
s Herstellungszeit gezogen werden dürfen.
s Die Marke KPM ift nach Berling von
s 1723 bis höchstens 1780 verwendet wor
l den, die Marle R, die nur an dem für
E den König selbst bestimmten Porzellan
f angebracht werden durfte, Von 1725 bis
i 174i), der sogenannte Merkurfiab von
f 1727 bis 17515z die Krirfchivcrter haben
:« von 1725 bis auf den heutigen Tag ihre,
i Geltung und ihre Bedeutsamkeit be
I wahrt.
——- F r a u L an a t r y, die stark ber
bliihte ,,J-e-rsen Lilie«, hat einem New
Yorter Zeitungginanne ihr Herzeleid ge
tlagt über dag Fiasco, welche-:- sie bei
ihrer diesmaligenGastspieltour durch die
Besteinigten Staaten erlebt hat. Sie
konnte theilweise ihre Kontrakte nicht er
füllen, weil die Behörden ihr nicht er
laubten, ihr Stück »The Degenerate-s«
auszuführen Die Ameritaner seien un
glaublich launisch; früher sei sie wie eine
Göttin verehrt worden und jetzt hätte
man nichts von ihr missen wollen. Das
Schlimme sei gewesen, daß sie den eng
lischen Zeitungen geglaubt habe, in
Amerika sei man englisch - sreundlich
Deshalb habe sie Kiplina’s »Absent
minded Beggar« zum Besten der ber
tvundeten Engländer recitirt; das sei
ihr Unglück gewesen; die Amerikanet
seien durchaus hurenfreundlicb und we
gen des Krieges wüthend auf England.
Man habe sie verfolgt, weil sie eine Eng
ländeirin sei.