: Offener Schreibebrief von crzzie Hanfstengel v Jer is der Phil schon sor e ganze W widdet heim; ich- sin ja recht froh ot, s is gut genug, awwer die lwe Zeit sin ich aar nit mehr dran gewöhnt, daß mich Jemand bahse uht. Wisse Se, all Unser Frends die sin arig neis zu ihm un wisse gar nit, was se nor all for ihn duhn solle, do werd er off Kuh-es arig stock obo un denkt, diß er das ganze Ding is. Ich kann ihn nit dazu kriege, daß er das geringste for m:ch duht un wann «.ch nor zu ihm sage, Phil, trag ernol en Schlapppehl for mich in die Jahrd, dann kickt er wie alles un sagt, ich sollt mich en heiert Mann kriege. Sehn Se, so eblbes gleich ich nit. Wann ich dran denke, was en Mann alles von seine Frau eckspeckte duhtl Do derj unsereins nit kicke, v no, da muß mer immer rei tig sein, un e Frau is doch sozusage auch kein heiert Männ. Awwer den stn vie Mennfeohks all. Arn Meiste sin ich efsreht gewese, er deht kicktz weil ich das Bildung in dieJahrd hen rehse losse. Awwer es is alles gut ange. Jch hen's awwer auch arig schmart angefange. Zuerscht hot er Kohrs esagt, das wär Nonscnz, e schöne Zahrd so zu verdunze un e Bildun zu rehse, wo das Metieriel lo eckspen ief wär. Awwet ich hen gesagt: «Luckel;sier, Phil, hen ich gesagt, Ich yen mich alles aut iwweraedentt. Mir hen die viele Buwe, was soll denn emol aus die wär’n? Mir lewe ja doch nit ewig un wann mer so e Bißnes sor se uffge baut hcn, dann lLinne se einige Zeit ihr Lewe mache. Heitzudaa hot en Bub doch gar keine Tschehnses mehr. E Bißneß, odder wie mer uff deitsch sage dicht, en Treht lerne zu lasse, das is kein Julzs, ditads alles werd mit Me lchienerie gemacht. Jn e Ofsiå schaffe osse, das wär nit so schlecht, awwer l wer nimmt denn heit noch en Bub in e . Ofsis. Tie Feger neinme liewer e ] Mehdche, wo for vie halwe Wekuiches i schaffe duht; un dann sage se, e Meise- j che wär for viele Sache besser zu ge- . brauche, wie en Bub, sell alaub ich sw wer nit, es is blos e Mätter of Säue- » rie· Jch deht auch nit kicke, wann nxer e Pohsischen in en Stvhr finde konnt, awwer mer kann nit. Nicks wie Geisrls Iinne er thenina in en Stohr; do chaffe se for drei vier Dahler e Woch un spiele die Lehdie. Wann ich e hal wes Dutzend Gehrls hat un ich ivär'n so schlecht ab, daß se schaffe müßte, for mich selbst zu suppohrte, dann müßte se diene gehn und lerne e gute Haugkiever wär’n. Dodrin is der ganze Sege for unsere sjuhtscher Tschenerehschen. Der Johnny is en arig schmarter Bub un der de t en sorschikliiß Dakter mache, wisse e, er gleicht jetzt schon zu but schern, awwer kann er do emol sei Leise mache? Ich sage nosser, er kann nit Die Wimmen hen schon lang zerick ge statt, auch Dacttersch zu wer«n un wie lang werd’å dauern, so hen se dass an e Bißnes an sich gepullL Unner vie åir umstenzes do is es das allerbeste, wann mer sei Buwe in e Bißnes uffs setze duht, un do is die HahL wo ich gerekysk heu, das richtige; do könne se ihr Leide mache un brauche keine Anast zu kn, daß se in die Wimmenfoljtg Kompettittersch kriege.« Wie ich so mit den Phil aesproche hen, da hol er gesagt: »Wekl, ich kann nit annersch ter leigele, du bist recht gewese, wann nor das Bildung jetzt nit so verdollt viel Geld koste dehi.« Do hen ich gesagt, da kiinnt mer leicht usimache, er sollte nur eden Dag e paar Siclahrs weni - get chinohke un ebaut en Kwartek we niger xor Bierche spende; das deht in e The chon zu etwas emaunte. Wisse « , wann ich von sei Spendgeld spr , dann kiekt er immer. So, ooi et » agi, also mei einziges Vergniege so ich ussgewwr. weil Du in die Cas wes gar-ge visi? Dann kann ich mich so gut hinleae un mein Geischt W- ILL-ZEIT älts- bät-H - « wi . i ein us sehr lsse soll. Wege meiner, Ho ehett, sit was ich drum gewwe, mir wenn die Im des-send Dahker schon rehse Sang-items » ichdie nothwendigste Mdiirim e · ussaewwe neu « M In ich sattisseit aewesex ich n ; s- « . . W Frau kann von ihren -O « W. Wien-P siemuß - »Jetzt Dis-IMM, wie seihn zu M . M bot. M M. wie « lie- u trieie Der T UDJ sei www-dekng is sein Salt-by e Länd - Dem-erkr- eu ais «»J"»» . TM Zukunft ze - . s. » see-um i- s « az . »n. WHAT-ei - ) großes Bißnes gedahn, alvwer se » tlehme, ich hätt die Kostiemersch ver « wöhnt un se dehte ietzt all verlange, ’ daß er se auch so dieseni triete deut, wie ich se getriet hen. Well, ei dont lehr, ich hen geduhn, was recht is, un das is all. Der Phil hoi nit gegliche, daß ich den Saluhn gerannt hen, er sagt, wie er den Platz geronnt hätt, do hätt ich refjuhst, auch nur for e Min nit in den Platz zu komme, awwer ich deht mehbie mehr von den Wedesweilet denle, wie von ihn. Do hen ich gesa t, der Wedesweiler siickt wenigstens zuFei Fämillie un duht seine Frau nit so neckleckte wie du un duht oft for Mo nate von sie sort gehn; wann der We desweiler fort geht« dann nimmt er seine Frau mit un du läßt mich heim itehn. Denkst du, so ebbes deht mich gut fiehle mache? Acon-er ich wer’n schon ietven mit dich, wann diHoidder gehn duhst mitaus mich, dann gehn ich auch fort un dann kannst du sor mich wissele. So is unsern Taht hin un her gange un es hot se chaut zehn Minute genomme, do hen mer die schönste Feit oon die Welt gehabt. Wei der Phil hot gehallert wie en Deihhen let un ich auch, ju bett. Ich denle, ich hen ihn noch gebote. Wie et fertig war. do is er fort bei den Wedesweiler un ich hen ihn erscht am annern Dag mit der gesehn. So Kleinigkeite komme in die fernste Familie vor un do geb ich arch nit viel drum: wann er nor nit so beese Wörter juhse deht: atower do kann mer ihn auch nit for blehnie; er hot nit die gute Ettjutehschen gehabt, wo ich hen. Mit beste Rieguhrds, Lizzie Hanssiengei. Lunens Abenteuer. Novellette von Frankois Toppo Als Lucien de hem sein lestes Hun dertfrancs-Billet vom Rechen desCroui piers weggerafft fah, empfand er eine Art Schwindel und glaubte, et müsse umfallen. Mit verwirrtem Haupte warf er sich auf dieLederbanl, welche um denSpiel saal herum-lief. Einige Minuten lang blickte er ziellos in den Saal; er er kannte die von drei Lampen grell be leuchteten Köpfe der Spieler, hörte das leichte Rollen des Goldes auf dem Tapet, dachte, daß er ruinirt, verloren sei, erinnerte sich daran, daß er zu Hause in einem Schubfache die Ordon nanz-Pistolen habe, deren sein Vater, der General Hem, damals noch einfa cher Kapitän, sich beim Angrifse auf Zaatcha so gut bedient hatte; dann ver sank er in ticirn Schlummer Als er erwachte, consiatirte er durch einen auf die Pendule geworfenenBlict. daß er kaum eine halbe Stunde ge schlafen hatte. und er empfand das Be dürfniß, die Nachiluft einzuathrnen. Es war drei Viertel auf zwölf. Jn diesem Augenblicke näherte sich der alte Dronski. eine Säule der Spielban!, der Pole, wie er im Buche steht, Lucien und murmelte einige Worte in seinen grauen Bart. »Leihen Sie mir doch ein Fünf srancssttick, mein Herr. Seit zwei Tagen habe ich mich nicht aus dem Cercle gerührt und seit zwei Taaen ist die ,.Siebzehn" nicht herausgekom men. Malt-en Sie sich über mich lustig, wenn Sie wollen; allein ich ließe mir die Hand abhacken, wenn um Mitter nacht diese Zahl nicht herauskommt." Lucien de Hem guckte mit den Ach seln: er hatte nicht einmal so viel in der Tasche. womit er den Tribut hätte entrichten können, welchen die Habitues dieses Ortes »die hundert Sous des Polen« nannten. Er begab sich ins Vor-stimmen nahm Hut und Ueberrocl nnd ging die Treppe hinunter mit der Behendigteit der Leute, welche Fieber heben « Seit Vier Uhr —- seit dieser Stunde hatte sich Lucien in der Spielbant auf gehalten — war der Schnee reichlich - gefallen, und die Gasse, eine Gasse im ; Mittelpunkt von Paris, s und mit hohen Häutun, s l i ziemlich eng war ganz weiß. Am schwarz-blauen Himmel frsntelten talte Sterne. Auf einer Seitenbant vor dem mo numentalen Thore eines Dotels saß ein kleines sechs- oder siebenjiihriges Mäd chen im Schnee. Sie war trotz der grausamen Kälte eingeschlafen und ihr armer kleiner Kopf und ihre niedliche Schulter lehnten zusammengeht-nett in einem Winkel der Mauer auf dem eistalten Steine. Mechanisch steckte Lucien de Den-; die Hand in die Hosentaschex allein er erin nerte sich, daß er vor einem Augenblick nicht einmal ein vergessenes Zwanzig sous-Stlick in derselben gefunden und daß er dem Garcon kein Trinkgeld hatte geben tönnerr. Durch ein instink tives Gefühl von Mitleid ergriffen, näherte er sich indessen dem tleinen Mädchen, und er wollte es vielleicht auf seinen Armen forttragen nnd ihm ein Ashl fiir dieNacht zu gewähren, als er in dem auf den Schnee gefallenen Schuh des Kindes etwas Glänzendes erblickte. Er bückte sich. Es war ein Louis s d’or! Eine wohithäiige Person war vor beigegangen, hatte »den Schuh vor dem eingeschlafenen Kinde gesehen und mii diålreier Hand ein großes Almosen hineingelegL Ein Louis! Das waren mehrere Tage der Ruhe und des Reichckhums für die Bettlerim und Lucien wollte sie nveckem um ihr das zu sagen, als er wie in einer halluci ation eine Stimme vernahm —die iimme des Polen mit feinem ichleppenden Accent —- welche gan leise die Worte murmelte: · »Seit zwei Tagen habe ich mich nicht aus dem Eercle gerührt und seit zwei Tagen ist die »Siebzehn« nicht heraus- ; gekommen. Ich ließe mir die Hand s abhalten, wenn die Nummer nicht um J Mitternacht heraustommt.« Da faßte der dreiundzwanzigjiihrige junge Mar.n, der von rechtschaffenen Leuten abstammte, und nie eine umhe « ltche Handlung begangen hatte. eine entsetzliche Jdee. Mit einem Blick ver sicherte er sich. daß er allein insder öden Gasse sei; und er streckte vorsichti seine behende Hand aus und stahl den outs d’or aus dem herabgesallenen Schuh! Dann lies er in die Spielhölle uriict, stieß die Thiir des verdammten aales auf, drang in denselben in dem Au genblicke, da die Pendule den ersten Schlag von Mitternacht ertönen ließ, legte das Goldstück aus das grüne Ta pet und ries: »Aus Siebzehn!" Und die »Siebzehn« gewann. Mit einer Wendung der Hand stieß er die sechsunddreißig Louis aus Roth. Noth gewann. Er ließ die Zweiund siebzig Louis aus derselben Farbe. Noth tanr von Neuem heraus. Und so ging es noch zwei. drei Mal. stets mit demselben Glück. Er hatte bereits einen Hausen Gold und Roten vor sich. Alle seine Eombi nationen gelangen. Er hatte unerhör tes Glück. Es schien. als sei die tleine Etsenbeinlugel magnetisirt, sascinirt durch den Blick ihres Spielers und ge hrrche ihm. Er hatte in etwa zehn · Miit-sen die elenden paar Tausend Francs-Billets, die er zu Beginn des Abends verloren, wiedergewonnen. Jetzt seßte er zwei- oder dreihundert Douis auf einmal und gewann bald das Capital wieder, welches er in we nieen Jahren durchgebracht hatte. und noch darüber. Jn seinem Eifer zu srielen hatte er seinen schweren Pelz nich-i abelegt; bereits hatte er alle Ta- « schen desselben mit Bantnoten undRol len Goldeg vollgestopst und er begann nun die inneren und äußeren Taschen des Rockes mit Gold und Wendepunk ren vollzupfropsew Usd er spielte fortwährend. und gewann fortwäh rend. wie ein Wüthendet, wie ein Be reuschteri Er warf aufs Gerathe- » wohl Hausen von Louisd’ors auf den ! Tisch mit einer Geberde der Sicherheit und der Geringschätzung! I Er dachte inzwischen fortwährend an die kleine. im Schnee eingeschlum merte Bettlerin, an das Kind, welches er bestohlen. »Sie besindet sich noch aus derselben Stelle! Gewiß, sie muß dort sein! So bald es ein Uhr schlagen wird-—ich schwöre es mir! — gehe ich von hier 4 fort, ich werde sie abholen, mit mir ! nehmen und in mein Bett legen. Und ich werde sie erziehen, ausstatten. gleich » meiner Tochter lieben und ich werde l stets siir sie Sorge tragen!« — Kurz vor zwei Uhr erhob sich der Bairtier und rief mit lauter Stimme: »Die Bank ist gesprengt . . . . genug sin deutet« Mit einem Satze war Lucien aus den Beinen. Mit Brutalität schob er die Spieler beiseite« die ihn umgaben, und entfernte sich rasch, lies die Trep pen hinab und eilte zur ' steinernen Bank. Von der Ferne schon gewahrte er lei dem Scheine einer Gaåflamme das « kleine Mädchen. Er näherte sich ihr und ergrisf ihre Hind. »O, wie sie friert! Arme Kleine!« Er hob sie aus, um sie mit sich Zu nehmen. Der Kopf der Kleinen fiel zurück, ohne daß sie erwacht wäre. »Wie man in diesem Alter schliist!« Er drückte sie an seine Brust, um sie zu erwärmen, und von Unruhe er griffen, trollte er, um sie aus dem schweren Schlafe zu reißen, ihr die Augen küssen, als er mit Entse n wc-hrnahrn, daß die Wimpern des Kin des halb geöffnet waren und verglasie, erloschene, regungslose Augiipsel sehen ließen. Ein entseklicher Gedante durelp guckte sein Geherm er legte seinen Mund an den .;Kindez: tein Hauch kam aus demi « « hervor . . . Während L « mit dein gestohle nen Louiskor ein Vermögen gewon nen hatte. war dieses obdachlose Kind gestorben, gestorben von Kälte! Jn seiner Betlommenheit wollte Lu cien einen Schrei ausstoßen . . . und in Folge der Anstrengung, die er machte, erwachte er aus dem schrecklichenTraum aus der Bank des Cerele, wo er tuez vor Mitternacht eingeschlumrnert war und wo der Garcon der Spielbant, der sich gegen süns Uhr Morgens zule t entfernte, ihn aus Mitleid liegen gela - sen hatte. Lucien qinn fort, versetzte feine Uhr, badete, früh-ftiidte und trat als Frei williger in’s erste ofritanische Jäger regiment ein. Heute ift Lucien de Hem Lieutenani. er lebt einzig und allein von seinem Solve, und er lommt mit demselben aus. Er ist einer der rangirtesten Of fiziere nnd berührt nie eine Karte. Es scheint sogar, daß er noch Mittel fin det, Ersparnisse zu machen; denn jüngsthin sah ihn einer seiner Kamera den, der ihm in kurzer Entfernung folgte, einer unter einem cThore einge fchlummerten kleinen Swnierin ein Almosen geben, und hatte die Indis cretion, nachzuschem was Lucien der Armen gegeben. Der Neugierige war sehr überrascht von der hochberzigleit des armen Lieutenants. Lucien de Dem hatte in die band der Kleinen einen Louislwr aelegt. Nichts ist weniger verheißenb als Frühreifex die junge Dilstel sieht einem zukünftigen Baume vie ähnlicher als vie junge Eiche. Mithismesevekiiihmz Erzählung von Arthuk Achlcitner. Eines Tages brachte mit die Post cis-sen dicken Brief, dessen Abstempelung erkennen ließ, daß er in Steiertnarl mitgegeben wurde. Vekgilbte Blätter fielen ans dem Umschlag. Ich begann zu lesen. Die vergilbten Blätter ent holten fesselnde Schilderungen aus dem Verkehr der Gebikglek vor Gericht· Ein Geschichtchen davon sei biet dem Ab seikdey einem alten Richter, Weher zii lt. echaupian oer wein-inne in oae mir wohlbekannte, weitgedehnte Jagdrevier Sr Königl Hoheit des Prinzen Au Just von Koburg am rechten Ufer der nns in der oberen Steiermart und lie tief ins Erzgebirge hineinreichenden Iliiler der Sölt und Walchen. Ende rer 7sier Jahre wurde speciell im soge nannten Mathilden Revier am Hirsch ect —- von der Bahnstation Oeblarn die Linie BischofshofensSelzthal durch das Walchmthal einige Stunden hin aus ins Latschengebiet (Legsiihren) — scharf und frech, meist in Kompagnien geioildert daher der einzelne Jagdauss s her schier nichts ausrichten tonnte und seines Lebens teine Stunde siehet irsar. Das Jagdschutzpersonal war auf Las Beobachten und Anzeigen ange wiesen, sofern die Gernsdiebe durch das Glas erkannt werden konnten Die Wilderer des Diebstahls zu über-führen ioar dann Sache des Richters. Im Gebiet der «Mathilden«, einer schaurig schönen, einsamen Landschaft, miiterten fünf Burschen aus Großsiilt mit einer Unginirtheit sonder leichen; sie jagten wie berechtiat auf nisen. bis plötzlich einSchuß trachte und einer der Burschen zusammenbrach. Jetzt isurde die Jagd abgebrochen, die vier gesunken Söller schleppten den von risetwörts angeschossenen Kameraden zu Thal und brachten ihn heim. Aus ten: Weg nach hause liefen die vier Busch-n von denen einer den erlegten Gerns im Schnerfer trug, einem va tiruillirenden Grndarm in die händr. was-; die sofortige Verhaftung zurFolge hatte. Nun erwuchs dem Bezirlsr chter zu Gidbming die Pflicht, diesen Fall zu untersuchen und tlarzustellen Die vier Verhafteten sagten übereinstimmend aus« daß sie allerdings gemildert ha ben, daß aber während des einen Trie bes ein Jagdgehilfe, der einen Hund bei sich gehabt habe. auf den Naz und zwar in den Rücken schoß, worauf man flüchtig gegangen sei. Den Jagdgehilfen wollte leiner ge nau erkannt haben, doch den Hund als cigenthuin des Nevierjägers Schmi voal. I Die äritliche Untersuchung des Naz ) der iin Elternhause zu Großsölt schwer » desrniederlaa, ergab Durch-bonum der » Lunge und Ausschqu unter der rechten l Brustirarze, eine höchst gefährlich-. ; Verwundung, welche die Vernehniuna ’ sehr erschwerte und auf die nothwen digsten Momente beschränken mußte, da beim Sprechen die Luft stossweise auscs der Mundöffnung mit Geräusch » entwich Auch dieser Wilderer sagte ; übereinstimmend mit den Kameraden s aus« es lag also öffensichtliche Verab redung vor. Ter Richter, nach Grobming zurück ·e;esehrt, ritirte den Revieriaaer Schied voal, der auf Diensteid erklärte, an jenem Tage überhaupt nicht im Wal chersarcbem also auch nicht in den « »Mathilden« gewesen zu sein. Wer hat nun jenen Naz anaeschos sen? Der Bezirlsrichter verhörte das gesammte loburgische Jagdschunpersw nal und tonnte schließlich nur sanfte-ti ren. daß am betreffenden Tage lein Jäger im Walchengraben war. Den Richter regte die musteriöse Schußangelegenheit auf, er beschloß deii sog. Lolalaugenschein vorzuneh men, wozu außer zwei Gendarmen auch der eine Wilddieb Franzl mitgenom inen wurde. Nach einein reichlich sie bei.stiindiaen Marsch tani die Commis sion in die schneereichen »Mathilden«, den Thatort. Ein großes Schneefeld zog hin auf den Felslöpfen und zeigte tief eingedriiclte Menschenfährten die iui kalten Wind völlig verscharrt wa ret-. Franzl bezeichnete die »Svuren« als die der fünf Kameraden, schwieg« sich dann aber völlig aus. Der Richter zählte fünf «Spuren", die nach aris ioärts verfolgt wurden bis zur Stelle, wo angeblich der Jäger Schrehvogl den Naz angeschossen habe. Der Richter wollte genau nachsuchen, doch war gerade an dieser Stelle der Schnee vom Wind auf einige Kloster Entfernung wegggeweht. Gleichwohl suchte derBezirtsrichter aus denKnieen rutschend denBoden und fandSchnitts haare einer Gemse. Ungefähr drei Kloster von dieser Stelle zeigte sich der Schnee ar von Fußtritten zerstampft und geröthlet Auf Vorhalt gab Frau-il an, daß Naz nach dein empfangenen Kugelsehuß mit einein Saß an diese Stelle gesprnn und dasel zu Lo den gest-sitzt s. hier habe a viel Blut verloren und nach dein Ver inden fei er von den vier Gefährten hinab zu Thal getragen worden Schon das Augenmaß ließ diese An gabe als Lisge erscheinen, denn so weit vernia nein schwur-Imn dazu mangesYssener Mens die lftanz ist eher eninmaß maßtger ssvrung. Ddr Richter hellste und suchte. »Von der angegebenen Stelle also hebt ihr den Raz weggetragenf« fragte decäeäiätsrichte Wr. s , wo on da ben « wir lhn«rnntert renag M da »Die lotnrni es aber. dass von da — weg immer noch fiinf Fußspuren hin unterziehen?« Franzl guckt auf die deutlich einges ; drückten fünf Fährten und schwieg. « »Wv stand denn der Jäger Schuri årgljs bei Abgabe dcs Schusseö auf ciz « Franzl dentete auf ein benachbartes Fklslöpr s »Also frcnd dort der Jäger! Unt fein Hund, den ihr alle gesehen haben wollt?« »Seller war etwas weiter weg und ist auf den Schuß hin zu feinem Herrn gelaufen!« Der Richter glaubte davon lein Wort. er schritt durch den Schnee jenem Adpsl zu. Vliißlich hielt er inne, ien Schnee ift deutlich eine Spur zu sehen, es mufz ein Thier im Galopp hinweg gegangen fein. Fuchs oder Hund? So sät,-rtentundig ist der Beamte nicht, das aus der gefrorenen Spur heraus zulesen. Sollte nun doch etwas Wab reg an der Hunde- und Schußgeschichte sein? hastig strebt der Beamte zum Köpfle hin. und sein Auge muftert vor allein die Schneedecke ringsum. Glatt. obne den geringsten Eindruck ift die Schneedecle, so rein wie eine neue. Wäre ein Mensch hier gewesen, die Fabrte müßte unfehlbar wahrzuneh men sein. Also ist alles Lüge, was die Wilderer vor Gericht aus-gesagt haben, und jene Spur ist die eines Fuchses. Es dämmerte, und die Lolalauaern scheinnahme mußte abgebrochen wer den. Todmiide von der gewaltigen Strapaze irnd Dienstleistung lroch der Richter in’s Bett; doch in seine-Träume , verwob sich die Frage: Wer hat auf den ; NazgefchosseU nein-«- ------- - Zu f Ein sonniqer Wintermoraen in etwas Schönes, er bringt auch meist gute Gedanken. Der Bezirtsrichter guette eben durch das Fenster, dessen Ecken schüchterne Ansiitze der ersten Eisrosen zeigten, als ein semnrelsarbe ner, lanahaariger Vorstehhund, Eigen- I tbum des Bezirtshauptmanns, vorbei- T sprang und angeleaentliclfst mit dem Brackenhund lin Steiermart Vieriiuget « aenannt) des dintendrcin trollenden Jägers Schrenvogl scherzte. Ein Ge dor.te, ein Ruf. Schrenvoal fing seinen und des häuptlinas Hund ein, ach . beide in die Aoppeh und so wenig lei nrnsöbig derSemmelsarbene auch war. herauf mußte das Dundeduett und richters. Schrei-wogt erhielt den Auf trag, im Zeugenzimmer zu warten und cus Aufruf mit dem Hunde des Be zirlshauptmanns an der Leine zu er scheinen. Seinen eigenen Hund solle er aber fest anbinden und erst zum zweitenmal mitbringen. Bald daraus wurde Franzl aus der Untersuchungs-haft ooraefiihrt und Schreyhogl citirt, der mit dem »Sem melscrbenen« in die Amtssrube trat. Erwartungsvoll fragte nun der Richter: ,,«’stanz, ist dir dieser Hund betannt2" »Freilich! Der aebiirt dem Jii ser Schrewoai. und a’rad den Hund hat« iets oben beimsiöpsl in der ,,Mattziiden« gesehen!« »So. so! Es wär aber möglich, daf: du dich verschzut dast! Die Hundcden schauen sich alle so gleicht Jst es wirt tich dieser Hund gewesen?« «an gewiß, Herr laiserticher Scharfrichter! Grad der Semrnelsav dene ist es gewesen!« Auf einen Wink entfernte sich Schrenvoal mit dem Häuptlingsimnde und tedrte gleich darauf mit seiner Text-Ebnen in die Kanzlei zurück. Der Richter fragte den Franzl: »Kennst du vielleicht diesen Vieriiugel hund?« »No, Herr Rath, den tenn’ ich nöti« Scller geht mich auch nir, an und ich laß mich nöt für’n Narren halten!« Dieses Experiment wurde bei den iibrigen Verhafteten wiederholt und rnit tem Resultat,d.1f-, Jeder den ande ren Hund als dem Jäger gehört-J be zeichnete. Es war also die Hunderte schichte ebenso erlogen, wie die Abgabe eines Meuchelschusses seitens des Schrenvogl ausNaz dreist erdichtet war. Wer aber hat wirtlich geschossen? Wieder wurden die Jnculpaten vor gesührt, diesmal alle vier gleichzeitig, und der Richter hielt an sie eine An sprache, worin er ihnen naheleqte, vor der-Verschiebung an's Kreisaericht Leo l-«n, die morgen erfolge, zu sagen. ob nicht etwa Einer von ihnen den Netz aus Unvorsichtigteit angeschossen habe. Während drei der Burschen dieFrage verneinten, sant SeppL der-Vierte, fast chnnriichtia nieder und mußte mit Wasser gelobt werden. »Bist etwa du« Seppl, derjenige, der den Naz aus Verselsen angeschossen hat?« fragte eindringlich der Richter Cs dauerte eine Weile, bis sich der bleich gewordene Bursche etwas erholt hatte, dann verneinte er fest und de stimmt die Frage. »Warum ist dir denn so iibel wor den, Seple - «DieLuft darinnen ist so viel schlecht und die Kost aucht« «Sv, sot West wohl lieber Nas nocken als Gemiise und Fleis t« « , wenn ich bitten ditrft’, Herr Ger thesi« »Das wird wohl nur noch fiie heut’ Abend möglich sein« denn morgen geht ihr alle Vier nach Leoben, und dort wirxä hadern mit der Kostt« « « unt« ich nicht in Gröbmin die Stras« absian g »Wenn du Alles eingestehst. viel Wersrssnnsi W « - n I Uvo euch eine-ni- , « hinein in die Kanzlei des t. t. Bezirks- - »Wenn es nichts als Unvorfichiigkeit trat, nicht! Auf die Kost hat es auch feinen Einfluß!« »So? Dann will ich’s eingestehm mir isi der Schuß gach a,ußetg’kutscht im ’m Naz hinten hinein!« »Na, endlich!« tief der Richter, in dessen die anderen Burschen betrofiem fassungslos den Sei-pl anstarrten. Die mijhsame gerichtliche tut-erfäh timg ist also schließlich doch noch ge langen. - », ..——.— Die Sineinrr. Genrcbild von George AnrioL Personen: Ein Deputirter —- Ein hlasier Jüngling« , Der blasse Jüngling: Habe ich die» Ehre, mit Herrn Hire zu tpttchTUZ Der Deputirte: Der bin ich, mein Herr· Der blasse Jüngling: Sehr wohl . . . is- «bitte um Verzeihung, mein Herr; ich tomme wegen »aber vielmehr nein; ich habe gehört, Sie brauchen einen Selretiir. Der Devutirtn Das stimmt. Der blasse Jüngling: Vielleicht hat Ihnen Herr Bigarnean von rnir er zählt? Mein Name ist Plumr. Der Deputirte: Ah, sehr gut! . Bigcrneau hat mir allerdings von Jhnen gesprochen . .. Sie sind Abitu rient? Sehr gut! Also, mein verehrte-: Herr Blume, die Sache ist abgemacht; ich nehme Sie zu mir. Mein Gott, ich weiß ja, das Gehalt ist zum An fang nicht . . . Der blasse Jüngling: Oh, damit bin ich einverstanden. Der Deputirte: Ich zahle 75 Fres. mrnatlicb. Es ist allerdings wenig, es ist sogar sehr wenig . . . Ader Sie sind jung, Herr Plun1e, Sie werden Jshren Weg schon machen, davon bin ichiiber zengt Als Gegenleistung siir diese be scheidene Summe verlange ich von Ih nen fast gar nichts! Sie wissen, ich bin ein sehr einfacher Mann. Wenn Sie bei mir eintreten. werden Sie nicht mein Angestellter sein« sondern mein Freund, mein Kamerad. Der blasseIiingling: Ob, mein-Herr! Der Deputirte: Jawohl, mein Ka merad; sogar mein Kumpam wie Jhr jungen Leute sagt, — mein Kumpanl Der blasse Jiingling: Sie sind wirt lich zu liebenswürdig Der Deputirte: Sie sind hier Jehe vollständig eigener Herr. Jch exi ire nicht; Sie tönnen thun und lassen, was Sie wollen. Ihre Arbeit ist iibriaens ganz unbedeutend. Sie kommen Mor gens um 7 Uhr! Sie werfen einen Blick aus mein Kabinet, bringen meine Pa piere in Ordnung. und —— du lieber Gott, wenn rechts oder links ein bis chen Staub lieat -— das aeht nun ein 1 mal nicht anders ——- so’n bischen aus J geseat ist ja baldt Um achtUhr gehen ! Sie hinunter und holen die Post; Sie ; benktzen aleich die Gelegenheit, um mir ! rreine Milch herauszubringen, die Sie l nsohl so freundlich sind, siir mich warm ! zu stellen. Um 9 Uhr lommt mein ) Artitel fiir die »Llaenee de Sud-Oursi« ) an die Reihe. Sie schreiben ihn mit - besonderer Tinte nnd ziehen dann zwölf bis fünfzehn Radien auf dem Autolopiiten ab. Wenn das aeschehen ist. convertiren Sie die« ArtiteL bringen die Briese zur Post und tommen wie der, um mir die Provinzzeitunaen vor zulesem Von 11 bis 12 Uhr ruhen Sie stets aus und amiisiren sich damit, das-, Sie mir Ciaarretten tiir meinen Ta ges-bedarf drehen. Ich habe einen sa mosen Apparat . . .. ein tleines Wun der . .. es giebt nichts Hiibscheres, als damit zu arbeiten. Sie werden ia sehen. Um 12 Uhr gehen Sie früh siiieten. . Der blasse Jüngling: Sehr wohl! Der Devutirte: Nachmittags lopiren Sie mir bis Z Uhr einige Kapitel aus meinem letzten Roman. Um Zz ilhe holen Sie mich aus der Kammer ab, um die Briisseler Correspondenz fertig 312 stellen. Ich übergehe Ihnen das er forderliche Material· Sie lauten an’s Telephon, und wenn das besorat ist, erwarten Sie mich im lsase Regence, o ich mit Coauelin Cadet meine Do mino:-Partie spiele. Ich gebe Ihnen die Liste siir einige ileine Besorgungen die noch zu machen sind, und . . . mein Gott, das ist so ziemlich Alles . . . . Meistens sind Sie schen vor 9Ubr stei Sie sehen, imein lieber Herr Blume« das ist nicht zum Bäume-Austreiben— Jst Jhnen das rechts Der blasse Jüngling« Gewiß, get-visit mein Herrl Aber bevor ich mich ent scheide, möchte ich noch eine tleineFrage an Sie richten? Der Depntirte: Nichtens Sie! Der blasse Jüngling: Sind Sie mit Jbrer Mich-tin zufrieden? Der Deputirte: hahahahat Weshalb denn? Der blasss Jükmlingt Wenn Sie nämlich nur imGeringsten unzufrieden sein sollten, so könnte ich ja recht gut in meinen Freisinnden Jhre Wäsche aus betsern, sticken, reinigen und vliittent Was sind Redaktenrei Diese frei-a e beantwortet eine deutfchliin sge «h·öbeke Tochter-« ioYrderma en: »Redaeteuer sind keine ren. Z lind nur amtliche Einei ungen einer Redaetion. metstentheils in vorgerück ten Iahren, beim männlichen Ge schlecht mit einer Platte oder unge teinnnten Lockenhaarem beim weibib eben rnit einer Scheitelperrilcke ans e Kaki-LIMfo Zieh-er mit einer s lle an r enen Man t behaftet-« Hei ei d