Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 01, 1900, Sonntags-Blatt, Image 11

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    let alte Gliietrnen
W
Eine -Frühlingsidylle von K o r v - I
l e n t o. l
Autorisirtc Uebersetzung ans Dem Rufst-— .
sehend-an Steinnijabjols l
d e n r i n g. i
-.,- . - (
Es ist dunkel geworden l
Das kleine Dorf, welches an einem T
schmalen Flüsxchen im Walde verborgen
liegt, versant in der eigentkiiimlichen
Dämmerung an welcher die Frühlings
sternennächie so reich sind, wenn der
biinne Nebel von der Erde steigt, vie
Schatten Der Wiiloer verdichtet uno über
die weiten Felder eine silberblzne Schicht
verbreitet. Alles ist ruhig, nachdenklich
trauriq.
Das Dorf schlummert sanft.
Die armselige-i Hütten treten iaum in
dunklen Abrisscn hervor; hier uno dort
slaekert ein Licht; hin und wieder knarrt
ein Thor, ein wachfamer Hund schlägt
an und wird wieder ruhig; von Zeit zu
Zeit treten ans ver Dunklen Masse des
leise rauscheuuen Waldes Gestalten von
Fußgängern hervor, ein Reiter tornnn
vorbei, ein Wagen knarrt· Die Bewoh
ner entlegener Dorsansieolnngen versam
meln sich in ihrer Kirche, um das Früh
lingssest zu begrüßen·
Die Kirche steht aus einem kleinen Hit
gel mitten im Dorfe. Jhre Fenster leuch
ten rvie Feuer. Der Glockenthurm —
alt, hoch und dunkel —- scheint bis an die
«Wolten zu reichen. Die Stufen knar
ten ..... Der alte Glöckner, Micheitfch, s
geht zum Thurm hinauf, und bald wird I
seine Laterne wie ein emporgeschwunge- I
uer Stern in der Luft schweben.
st- et· If
Es wird dem Alten sc,«oer, die steile I
Treppe hinautznsteigen. Die alten Füße Z
dienen nicht mehr, erzählte er selbst, die ;
Augen sehen schlecht . .. Die ewige Ruhe i
wäre ihm schon nöthig, doch Gott sendet (
ihm nicht den Tod. Er hat seine Söhne, (
seine Enkel begraben, Alte und Junge ;
zur Ewigkeit geleitet, und selbst lebt er s
noch immer. Eine schwere Zeit! Ost E
schon hat er das Frühlingssest begrüßt, !
er hat die Rechnung verloren, wie viel
mal er die fiirs Läuten bestimmte Stun
de aus demselben Glockenthurm erwartet.
Und nun erlaubt es Gott wieder . . ..
Der Alte trat an die Pforte des Thur
mes und lehnte sich an das Gitter. Un
ten, um die Kirche herum, ruhten im
Dunkeln die Gräber des Dorfes; die al
ten Kreuze schienen sie mit ausgestreckten
Armen zu schützen. Ueber manche Grä
ber beugten sich Bitten, die noch nicht mit T
Blättern bedeckt waren.... Von hierj
aus erhob sich zu Micheitsch ein aromati- :
scher Dust junger Knospen, es wehte die z
traurige Ruhe des ewigen Schlases . . .. s
Was wird mit ihm in einem Jahre «
sein? Wird er wieder hier zur Erzgloele -
hinaussteigen, um mit einem dumpfen i
Schlag die leise schlummernde Nacht zu s
erwecken oder wird er . . . . dort im dunk- s
len Wintel des Lagers, unter dem Kreuze i
liegen? Gott mag es wissen . . .. Er ist i
bereit; inzwischen hieß ihn Gott nor-till
einmal den Feiertag begrüßen. »Gelobt :
sei’st Du, Herri« so sliistern die Lippen
des Alten den gewohnten Spruch, und
Micheitsch blickt nach oben, nach dem in «
tausend Flammen erglühenden Sternen- :
himmel und betteuzt sech. "
»Micheitsch, Micheitsch,« ruft von un
ten eine zitternde, alte Stimme. Der
alte Kirchensiinger blickt zum Glocken
thurm hinaus, er legt sogar die Hand an
die zwinternden, zusammengezogenen
Augen« aber trotzdem sieht er Micheitsch
nicht.
»Was ist Dir? Hier bin ich! —-« er
widert der Gliickner, indem er sich von sei
-nem Thurm niederbeugt. ,
,,Siehst Du nicht? -—« «
»Ich sehe nichts . . . . Jst es denn nicht
Zeit, die Glocke ertönen zu lassen? Was
glaubst Du? --——"
Beide sahen nach den Sternen. Tau
sende von Gottesflammen blinzelnsihnen
von der Höhe zu. Der suntelnde »Wa
gen« ist schon weit weg .
Micheitsch überlegt.
»Noch nicht« warte ein Bischen»...
Jch weiß es doch-« I
.
7 ··· .
Er weiß es. Er braucht teinellbr: die
Gottessterne sagen ihm, wann es Zeit ist.
himmel und Erde, die weißen, langsam
dabinziebenden Wollen, der dunkle, ge
heimnißooll flüsternde Wald und das
Plätschern des im Dunkeln unsichtbaren
Flüßchens, alles dies ist ihm bekannt und
heimisch.... Nicht umsonst ist hier ein
ganzes Leben oerbracht worden....
Vor ihm belebt sich die entfernte Ver
gangenheit.... Er denlt daran, als er
zum ersten Male mit seinem Vater die
sen Thurm bestieg . . . . Mein Gott, wie
lange ist das her und . . . wie unlängst . .
Er sieht sich als blonden Knaben; seine
Augen sind erglüht; der Wind, —- nicht
derjenige, welcher den Straßenstaub er
hebt, sondern ein eigentbümlicher, hoch
oben über der Erde schlägt er mit seinen
lautlosen Flügeln, ----— zerzaust sein Haar
..... Weit, weit unten gehen ganz tleine
Leute« auch die Häuser des Dorfes sind
klein, der Wald hat sich verschoben, nnd
die runde Fläche, aus der das Dorf ste:)t«
scheint riesig, endlos
—--s Und hier ist sie in ihrer ganzen
Ausbreitung!———dachte der graue Mann »
lächelnd indem er aus die nicht große ;
läche fab. So ist es auch mit dem
eben . . . . Jn jungen Jahren sieht man
kein Ende, leine Grenzen desselben . . ..
Und hier liegt es wie aus der Hundsta
che von Anfang an bis zu diesem Gra
be, das er in der Ecke des Kirch
hofel ausgesucht bat Und, gelobt
seist Du, heut —- eö ist Zeit für ihn,
zur ewigen Ruhe zu gehen. Der schwe
re Weg ist ehrlich durchschritten, die
feuchte Erde soll ihm die Mutter sein
. . .. Bald, sehr bald! .. ..
si- :·.:
Doch es ist Zeit. Indem er noch ein-«
mal nach den Sternen fah, erhob sich
Micheitlch, nahm die Mütze ab, be
lreuzie sich und fing an, die Seile der
Glocken aufzunehmen Nach einer
Weile erzitterte die Nachtlqu von dem
lauten Schlag Ein zweiter, drit
ter, vierter .... einer nach dem andern
erfüllten die leise schlummernden Feier
tagsnacht und erklangen in mächtigen
gedehnten, singend-en Tönen .
si- e- si
Die Glocke schwieg. Jn der Kirche
begann der Gattesdienst. Jn früheren
Jahren ging Micheitsch immer die
Treppe hinunter und stellte sich in die
Ecke an die Thür, um zu beten und den
Gesang zu hören. Doch jetzt blieb er
oben-. Es war ihm schwer zu Muth,
und er siiblte eine Ermüdung. Er setz
te sich auf die Bank, und als er aus den
vertlingenden Ton des geschwungenen
Erzes horchte, wurde er nachdenklich.
Worüber sann er? — Er würde selbst
laum aus diese Frage antworten tön
nen
Der Glockenthurm war von seiner
Laterne schwach beleuchtet. Dumps
tlingendes Geläute verlor sich in der
Dämmerung; von untenl aus der Kir
che ertönte manchmal in schwachem Wi
derhall der Gesang, und der Nachtwind
bewegte die Seite, welche an die eisernen
Glockenherzen gebunden sind.
Der Alte ließ seinens weißen Kopf, in
welchem bsieh Gedanken ohne Zusam
menhang drängten. aus die Brust fal
len. »Man sin t den Psalm!« dentt
er, und er sieht siås in der Kirche. Von
dem Chor ertönen viele Kinderstiinmenz
der alte Geistliche, der verstorbene Va
ter Raum, sprach mit zitternder Stim
me; hundert Bauerntöpse beugen sich
wie reife Aehren beim Wind und erhe
ben sich wieder. Die Bauern belreuzen
sich. Alles bekannte Gesichter und alle
schon« gestorben. Dort das strenge
Antlitz des Vaters-. da betreuzt sich an
dächtig der ältere Bruder; er steht ne
ben dem Vater und seufzt. Da ist auch
er selbst, blühend vor Gesundheit und
Kraft, voll unbewußter Hoffnung aus
Glück, auf die Freuden des Lebens-.
Wo ist es, dieses Glück? Die Gedan
lens des Alten sprühen aus, wie eine ver
löfchende Flamme und erblitzen mit ei
nem hellen, raschen Strahl, welcher alle
Theile des erlebten Lebens erleuchtet
Ununterbrochene Arbeit, Unglück,
Kummer Wo ist es, dieses Glück?
Ein schweres Geschick wird Falten in
das junge Antlitz graben, den starken
Rücken beugen, es wird auch den jün
geren Bruder seufzen lehren . . .. Aber
dort links, mitten unter den Bauern
weibern steht mit friedlich gebeugtem
Haupt seine Braut! Viel Leid hat sie
ertragen, die Gute. Kummer und
Arbeit werden das schöne Weib elend
machen, die Augen werden« matt, und
der Ausdruck der einigen stumpsen
Angst vor unerwarteten Schicksalsschlii
gen wird die Schönheit des jungen Wei
es zerstören. Ja, wo ist ihr Glück?
Ein Sohn ist ihnen geblieben, ihre
Hoffnung und Freude, doch seiner hat
sich die menschliche Unwahrheit bemäch
tigt. Da ist er; der reiche Feind, er
macht tiese Verneigungen, um die
blutigen Waisenthriinen zu vertuschen;
schnell macht er das Zeichen des Kreu
zes, fällt auf die Knie und schlägt mit
dem Kopf an den Boden. Micheitsch
fühlt sein Herz pochen und brennen,
und die vielen Heiligenbilder blicken
streng von der Wand aus das menschli
che Unglück und die menschliche Lüge.
Ali dies ist vergangen. alles liegt
dort, zurück Jetzt ist seine ganze
Welt —-— dieser sinstere Thurm, wo der
Wind im Dunteln spielt und die Zeile
der Glocken bewegt »Gott richte
Euch!« flüsterte der Alte und nickt mit
dein weißen Kopf, und Thränen stießen
langsam über die welken Wangen des
Glöckners .....
»Mtcheitsch, Micheitschx . . . Bin Yu
etwa eingeschlafen?« ruft sie von unten.
,,Wie?« rief sich der Alte an und
sprang schnell auf die Füße. Herr Gott!(
war er wirklich eingeschlafen? So eine
Schande gab es noch nicht! . . . Und
Micheitsch ergreift schnell, mit geübt-r
Hand die Zeile. Unten bewegt sich die
Bauernmenge wie ein Aineifenhaufem
Fahnen treuzen die Lust nno leuchten
mit ihren goldenen Spitzen. Sie sind
im Kreuzgang nni vie Kirche gegangen,
zu Micheitsch erhebt sich der fröhliche
Rus: »Der Heiland ist von oen Todten
auferstanden!« Der Ruf schlägt wie
eine Welle an des Alten Herz . . . Es
scheint Micheitsch, daß in der Finsterniß
die Flammen der Wachsterzen heller
anflodernx lebhafter bewegte sich die
Menge, erhoben sich die Fahnen; der er
wachte Wind ergriff die Wellen der Töne
nnd trug sie mit breitem Schwung em
por, indem er dieselben mit dem lauten,
fiierlichen Geläute vereinte . . . .
" s M O
Noch nie hatte Micheitich so geläutet.
Es schien, als ob fein übersiilltes
Gieisenberz sich in todtes Erz verwan
rselt hätte, die Töne tanzten und zitter
ten. lachten uno weinten, und, zu einem
tisisnderbaren Klang vereint, erhoben sie
sich bis-zum SternenshimineL Auch die
Sterne fnntelten heller, sie glühten; oie
Töne zitterten und flossen und fielen
wieder sanft zur Erde nieder . . . .
Ein tiefer Baß schrie laut und ließ
vernehniliche, mächtige Töne ertlingen,
:ie Himmel und Erde übertönten: »Der
Heiland ist auferstanden!«
Zwei ganz kleine Sopranstimmen
fls ehren sich eilig, um nicht zllrüclzublei
ken. unter die großen und wie kleine
Flinder sangen sie fröhlich nm die Wette:
»Der Heiland ist auferstanden!«
Und es schien, daß der alte Glocken
thurm zitterte und schwankte und der
Wind, welcher des Giöclnerg Antlitz
streifte, schlug die mächtigen Fiii el und
erwiderte: »Der Heiland ist auserstam
: den.«
. Und das alte Herz vergaß das an
Zimmer unv Verdruß reiche Leben
Ter Alte vergaß, daß sein Leben sich in
den düsteren und engen Thurm ver
schlossen hatte, daß er allein auf der
Welt. wie ein alter, von bösem Unwet
» te: getroffener Baumstamm
Er hörte diese singenden und weinen
den Töne, die nach dem hohen Himmel
streben und auf die arme Erde nieder
fallen, und es scheint ihm, daß er von
Söhnen und Enleln umgeben fei, daß
ihre frohen Stimmen, die Stimmen der
Alten und Jungen sich zu einem Chor
vereinen und ihm von Glück und Freude
singen, die er in seinem Leben nie er
fahren hat » . Und der alte Glöckner
reißt an den Seilen, die Thränen fließen
iiker seine Wangen, und das Herz
! schwillt ihm bei dem eingebildeten
Glücke.
, Unten horchten die Leute unld erzähl
« ten einander, daß der alte Micheitsch
i noch nie so wundervoll geläutet hätte . .
I Aber plötzlich erzitterte die große
" Glocke und schwieg . .
« Vermischte Klänge ertönten mit ei
f nem unvollendeten Triller, doch unter
J brachen sie denselben plötzlich, als ob sie
l dem traurig fummenden, langen Ton
i lauschten, der weint und ließt und zit
tert und allmälig in der ' tuft verklingt
! Der alte Glöclner ließ sich erschöpft
- auf die Bank nieder; zwei letzte Thränen
benetzen seine bleichen Wangen . . .
Jhr da! sorgt fiir Vertretung! Der
alte Glöckner hat ausgeläutetl
———---.00-——-—
Kotniidinntkneleud.
Von Moriz Jotai.
; Auch anderwärts ist es schwer, das
I Publikum im Sommer zum Theaterde
j such zu veranlassen, wie erst in einem
I Vadeorte?
I Es ist schon drei Uhr Nachmittag und
I man hat an der Kasse noch teine Karte
I gelöst obschon der Kurhof übersüllt ist.
I Ein Werber, der in Theaterangelegen
I heiten große Verdienste hat macht sich an
die bittere Steuere: ntreibung Drei wohl
beleibte Herren, die eben ihr Mittags
I mahl beendet hatten, sind in den Kurhos
I gekommen, ihren Kaffee zu trinken.
I ,,Wiinsche wohl gespeist zu haben!
IZum wievielten Male bei:eben Sie Ih
ren Kassee zu nehmen? Erst zum zwei
ten Male? Das dritte Mal zur Jause,
I nicht wahr? Aber man sieht auch, daß eg
I anschlägtt Wie gesund Sie ausschauent
I Belieben Sie heute ing Theater zu korn
I men? Was2 Sie brauchen die Schau
I sp eler nicht? Ja, die Schauspieler
I brauchen Sie! Sie haben heute schon
idreimal gegessen diese Armen aber wer
I den erst heute Abend ihr gestriges Früh
Istiick bekommen, wenn eg eine Einnahme
giebt. Wir können doch nicht zugeben,
I daß Kunst und Wissenschaft Hungers
I sterben«
I
I
I
I
’ Und sie ergeben sich.
Jetzt kommt ein glattrasirter Herr mit
Vatermördern heran, irgend ein Vörsen
agent.
»Ah! Habe die Ehre! Sie wollen
wahrscheinlich einen Sperrsitz zur heuti
gen Vorstellung? Ob es sich des An
schaueng lohnt? Das will ich glauben.
Daß Sie an Wiener und Pariser Theater
gewohnt sind? Bagatelle! Hier tritt
- heute Signora Filomena di Carmonadli
- in der ,,Asrikanerin« von Meyerbeer auf,
» die nicht einmal in Paris noch gegeben
- wurde. Sie haben noch nichts von der
« Signora Earmonadli gehört? Das ist
wirklich nett! Jn Paris ist sie beliebter,
wie Charlotte Grisi. Uno diese Ausstati
tung. Die Dekorationen sind alle aus
Seide und chinesischem Porzellan, der
Vorhang allein hat 4562 Gulden geko
stet: er stellt Pest vor, im Vordergrunde
,mit der Kaufmanns-halle. Um 6,Uhr
werden die neuesten Börsentelegrantme
assichirt und nach Schluß der Vorstel:
lung bekommt jeder Herr zwei Gulden zu
einem Nachtmahk. Und das alles um
siebzig Kreuze-U
Der Börsenagent lacht und trägt kopf
schüttelnd seine siebzig Kreuzer zur Kas
se. Jetzt passirt ein untersetzter Bauers
mann mit Frau und Tochter den Kur
hof
»Ah! Guten Tag, Vetters Ins Thea
ter, was? Jns Theater? Nicht? Also
wohin? Der ist jetzt nicht zu Hause. Jn
Beßprim. Gehen Sie lieber ins Theater.
Man giebt ein neues Stück, mit Tanz,
Gesang, Feuerwerk. Wer dieser Chon
sleuri ist? Sie haben noch nichts von
ihm gehört? Der erste Minister Rapp
leon’s, der durchgeseßt hat, daß man in
Frankreich keinen Weinzehent zahlt und
keine Accise. Napoleon hat darum den
Krieg angefangen, daß man das auch hier
nicht mehr zu zahlen brauche. Das ist
der Chonsleuri. Den müssen Sie an
schauen. Während der Vorstellung wird
er Kravsen austheilen und nachher be
kommt Jedermann ein Glas Wein.«
Und er kommt auch mit ung.
Ein freundlicher Geistlicher setzt sich
an einen Tisch.
»Unterthiinigster Diener, »admoduut
reverendissime domine!« Erlauben Sie,
daß ich meine Aufwartung mache. Jch
habe schon lange die Ehre, Sie dem Rufe
v
l Aj
I nach zu kennen. Woher? Hohn! Wer
würde den nicht erwähnen, der den Ar
men soviel Gutes thut. Schauen Sie
; nur, »admodum reverendissime«, dieses
E Unglück. Heute ist der Direktor eben
zur Zeit ans die Bühne gekommen, alg
neun Schauspieler schon den Strick um
den Hals hatten, damit, wenn der Vor
hang aufgezogen wird, man auch sie hin
aufziehe. Ein schrecklicher Fall! Wenn
neun Schauspieler sich umbringen, hin
i terlassen sie achtzehn Witwen Die heu
tige Vorstellung ist für diese Unglück
lichen. Nicht wahr, Sie kommen? Jch
« frage gar nicht, daß »admodum redeten
- dissime« noch heute nach Hause fahren
wollen? Nach dem Theater ist die beste
; Zeit.«
- Auch der hochwürdige Herr muß mit
uns kommen.
Jetzt geht aus einmat das- Gerücht,
; daß drei vornehme Herren, sichere Lagert
täufer, einen Ausflug in die Nachbar
schaft zu Herren X. beabsichtigen. Das
I muß Verhindert werden. Und sie« haben
sogar schon den Wagen bestellt.
»Ergebenster Diener! Haben Sie
schon den fürchterlichen Fall gehört? Ge
rade erzählt der Kaplan des Nachbar
orts, daß Herr X. heute Nacht wahn
sinnig geworden ist. Die Gäste, die bei
ihm waren, hat er mit der Holzhacke hin
auf-getrieben Der arme Kaplan hat
auch nur durchs Fenster sich retten kön
- nen. Jch bat ihn, er möge sich hier nicht
zeigen, damit die Sache- nicht ruchbar
:oerde. Armer X» so ein braver Mann!
Vergessen Sie nicht, ins Theater zu
. tommen.«
Na, die haben wir auch hier zurück
» behalten. Jetzt kommt eine Kaufmann-J
familie in großer Gala, drei Damen,
’ zwei Herren!
,,Platz da, einen Tisch her. Kellnerl
J Siehst Du nicht, wer da kommt? Das
sind brave Leute! Solche Patrioten
? müßte es viele geben! Denen muß man
» nicht zuredem daß sie ins Theater korn
: men sollen, jeden Abend sind sie dort.
i Es giebt aber auch keine schönern Mäd
chen im ganzen Publikum. Das Publi
kum kommt mir, um ihre Schönheit zu
bewundern. Jhr Vater ist der solideste
· Mann in ganz Ungarn und wie gene-rös.
S Er übertrifft alle Magnaten. Tcr
j opfert fiir Kunst und Literatur.«
: Das sagt man Alles hinter ihrem Rü
. den, doch so, daß sie es hören sollen.
H Natürlich werden auch die dort sein«
I Aber das ist auch sicher, daß von den
J sechs Sensalen dort, die an ihrem Tisch
von Reps und Schafwolle reden, kein-er
- ohne ernsten Kampf die sieben Zehnerin
. hergeben wird. Da bedarf es drastischer
L Mittel.
J »Meine Herren! Wer ein Lump ist,
I zu dem rede ich nicht. Wer da sagt, die
siebzig Kreuzer machen ihn glücklich, dem
sage ich Adieu, da sind noch siebzig Kreu
- zer, sei doppelt glücklich! Wer nur dag
Geld zum Gott hat, der für zwei Gro
. schen seinen Großvater verlaufen würde,
! mit dem rede ich nichts. Kaschamstcs
· diener! Der soll Cigarrenstückeln auf
i tlauben, ist auch ein gutes- Geschäft
Z Aber Sie sind teine solchen Leute! Ske
I sind Gentlemen, die Kabanag zu fünfzig
i Kreuzer rauchen.«
l Dreie zucken die- Achseln und lachen,
doch dreie gehen in sich und tapituliren
50 Kreuzer für einen Parterresitz.
»Da tommt der Ameritanert Das
iit der wackere Bursche, ja! ,,God bn,
Sir !« Wie geht’s, Alter ? Jst ksausn
hergekommen und spricht schon unga
risch. ,,.How do you do ?« Kommst Du
heute ins Theater ? Gute Nachricht aus
Amerika, die Sklavenhalter haben die
Yantees geschlagen. Du bist auch ein
Yantee ? Nein, dann haben die Yankeeg
die Sklavenhalter geprügelt. Die Vor
stellung wird über diesen Sieg handeln
und den ganzen Abend wird man eng
lische Lieder fingen und dreimal den
»Yankee - doodle - Csardas« spielen.
Zism Schluß wird eine Seefchlacht kn
Lebensgröße produzirt werden·«
i Na. dag ift eine Loge !
! »Meine Herren, man bläst zum ersten
i Mal. Die Kartenser sollen ihre drei
T Touren machen, dann aus die Füße, wer
nicht trank werden will. Bitte, mitein
. ander abzurechnen. "Ah! Haben zehn
’ Gulden gewonnen: na, davon können
; Sie fünf aus eine Loge rsigtiren. Herr
I Baron haben zwanzig Gulden verloren?
s Wer zwanzig Gulden auf die Piquedame
setzen kann, kann auch fünf Gulden für
» die lebendigen Damen geben. Jch weifz
das.«
Zweite-z Blasen.
»Meine Damen und Herren! Die
Polizeistunde hat geschlagen. Nach fünf
? Uhr darf nichtRarten gespielt werden.
. Jetzt ist das Konkordat gekommen. Wer
da bleibt, muß Strafe zahlen.«
Man bläst zum dritten Mal.
»Steht auf, Ungarn ! Es schinettert
die Trompete! Meine Herren, eilen
wir. Nicht zurückbleiben. Es kommt
der Patto, der Hajnal, jeder zu zwölft,
wen sie finden, rauben sie uns. Gehen
wir ins Theater, dort tann er nicht hin
ein, weil man von ihm ein Billet ver
langt.« -
Jetzt würde man noch einige Cla
queurs brauchen, denn das Badepubli
kum ift blasirt und applaudirt nicht
gern.
Eine Schaar Buben lehnt dort am
Geländer.
»Na, Jhr Tagdiebe, warum geht Jhr
nicht ins Theater? Muß man so den
tkieuren Tag stehlen ? Allo, Marsch !
Ins Theater! Jch lzahle für Euch.
Aber fest applaudiren. Wenn Jhr Euch
brav aufführt, bekommt Jbr nach der
Vorstellung fünf Groschen per Kon und
ein Bouauet für den Hut.«
Auf diese Weise füllten sich schließlich
l
l
H
die Log-en, Parquet und Gallerir. Das
Publikum lacht bei der Vorstellung, noch
mehr aber darüber, ivie es sich hat za
sainmenfangen lassen.
Nur die Claqueurs nehmen die Sache
e:nst. Nach der Vorstellung kommen ,ie
mit gezogenem Hut in den Kurhof und
ver-langen die fünf Groschen fürs Ap
praudiren
»Fiirchtet nich-ts, Kinder, die siisnf
Groschen bekommt Jhr. Es freut mich
daß Ihr sparsam seid und nicht darauf
« vergessen habt. Euer Kapital ist bei mir
gut angelegt. Morgen lommt wieder
applaudiren das macht wieder fünf
Groschen, zusammen zehn. Die laßt
Jhr vierzig Jahre bei mir und könnt
rann von den Zinsen leben. Braue,
sparsame Buben ! Sind noch kaum zehn
Jahre alt und verdienen schon Geld, ver
geuden es nicht, vertrinten es nicht, fon
dern lassen es bei mir zum Aufbeivahren
Na, Kinder, geht jetzt schön nach Hause.«
Und am anderen Tage fängt diese
Werbung mit anderen Variationen von
Neuem an.
— - -—...—- -——
Zins Feind beim Essen.
: Meine kleine zweijährige Freundin
s Klärchen ist ein liebes, gesundes, artiges
und tluges Kind. Wenn aber bei Tisch
s zum Braten das Kompot herumgereicht
s wird, dann schmettert es in den höchsten
E Tönen, deren seine junge Kehle fähig
ist, den Jubelrnf »Paput« in die Lüfte.
Reicht ihm dann die Mutter wieder ein
Stückchen Braten zum Mund, so zieht
es ein Mäulchen nnd zeigt mit den
wohlausgepolsterienPatschhändchen nach
den bereits auf dem Glasteller prangen
den Süßsrüchtem —— ,,Erst muß
Kiärchen sein Fleisch essen; früher giebt
es kein Kompot.« Noch einmal versucht
das Kind schüchternen Widerstand und
flüstert der Mama ins flehentlichem Tone
das Wort ,,Paput« ins Ohr, dann fügt
es sich inGehorsam und ißt das »Leisch«,
weil anders das tKompot nicht zu haben
ist. — Sehr viele werden sagen: Solch
kleines Kind gehört nicht an den Speise
tisch, das soll auf seinem Stühlchen ab
seits, am besten in der Kinderstube,
seine Mahlzeit, eins nach dem Andern,
gereicht bekommen. Jch bin nicht dieser
Meinung. Kinder, die anfangen, einen
Willen zu haben und ihn äußern zu
können wenn auch nur in gelallten
Worten, wollen auch schon erzogen wer
den, je früher je besser. Das wichtigste
Ziel dieser ersten Erziehung ist ein ver
nünftiger —— nicht sklavischer — Gehor
sam. Bei Tische lernt das Kind begrei
fen, diaß es nicht alles und nicht alles
gleich haben kann, was es sieht und wag
ers begehrt. Gesunde Kinder, die ver
nünftig und konsequent erzogen werd-en,
gewöhnen sich an diesen Gehorsam, ohne
an ihrer Fröhlichkeit Einbuße zu erlei
den. —- Wann das Kind zu »essen«, da:
heißt sestere Nahrung zu nehmen begin
nen durf, sagt uns die Natur ganz dein
lich: sobald es die Zähnchen hat, um
diese festere Nahrung nicht bloß zu
heißen, sondern auch zu tauen, also nicht
bloß die Schneideziihne, sondern auch die
Birckenzäljnr.
I Die Erziehung des Kindes bei den
s Mahl-seiten was und wie es ißt, bildet
eine der wichtigsten Grundlagen seiner
I späteren geistigen und körperlichen Ent
wickelung. Auch hier weist uns die Ni
l tut auf die richtig-en Wege. Das Kind
s verlangt nach Reinlichteit. Der Säng
· ling schreit, wenn er sich beschmutzt hat;
· dad lleine Kind, das schon kriechen oder
gar schon laufen kann, empfindet es mit
Unbehagen, weint das Händchen staubig
oder seuchi, oder gar mit Fettsubstaan
beschmutzt ist; eg weist dag Bi?L-·"Il)än;i
chen und ist dankbar, wenn inan eI thn
reinigt. Vorsorgliche Eltern hängen
deshalb dein Kinde zu den Mahlzeitin
den Pichel uni. Nun giebt es aber eine
Menge Miitter, die meinen, der Pichel
svlle nur verhindern, daß das Kind sein
Kleid oder feine Schürze beschniutzcx
wenn der Pichel naß wird, schade ex
weiter nichts. Das ist irrig. Der
Schutz von Kleid und Schürze ist ja
recht ökonomisch, aber das Kind soll
daran gewöhnt iverden,daß es auch seine
stitrderserviette nicht beschmutze und so
das ihm angeborene Rein-lichteitse1n
ptinden behalte. Dagegen wird nun
vielfach von Müttern, meist aber van
den Kinderfrauen gesiindigt. Der Brei.
die erste festere Nahrung des Kinde-J,
toll ihm so gereicht werden, daß dad«
Kind die ganze Portion bequem in den
Mund nehmen kann, und ebenso soll
später mit den Fleischbrocken und allen
anderen Speisen verfahren werden,
Dann wird das Kind, wenn es selbst
einmal Löffel nnd Gabel gebraucht, auch
weiter so reinlich essen, wie es gewöhnt
wurde. —— Solche so wünschenswerttxe
Reinlichteit wird selten geübt. Nur ein
Beispiel siir Viele! —- Eine Schnitte
Schwarzbrvt mit Butter, Pflaumen
mus oder gar mit Honig bestrichen, ist
gewiß ein sehr gutes und be
tömmsliches Essen. Jn tausend Fällen
gegen einen giebt man dein Kinde sol
cnes bestrichene Brot in die Hand. Das
Kind faßt das Brot an der Schinalseite
vrsn oben und unten, taucht so die Fin
chuchen in den Aufstrich nnd —--- wenn
das Honig oder Pslaumenmus ist, lerlt
es die süße Decke erst ab, sich Gesicht
und Hände beschmutzend, ehe es das
Brot verzehrt oder vielfach unversehrt
läßt. Das Kind gewöhnt sich dran, un
artig zu essen, und kriegt wohl gar dann
Schelte, die eigentlich jene verdienen.
welche ihm dag Brot so ungeschickt ge
reicht haben. Nimmt man aber zwei
dünne Schnsitten Brotes, von denen ei- »
nes bestrichen ist nnd das andere den -
Ausstrich deckt, so wird das Kind davon ;
— -
alsbeißen und sein Brötchen reinlich ver
zehren· Die Erwachsenen machen es ja
so mit Den belegen Brötchen, die sie sich
« ins Bitteau oder in die Wertstäiie inh
iclfmen. Warum nicht auch schen Die
hinzer daran gewöhnen?
» Daß Kinder r—.;,elmös3ig und genugzut
! genährt, aber ja nicht mit Essen über
laden werden sollen, weiss all-e Welt
Die ausschließlich vegetabilische Kost ist
keineswegs, wie die V getaiianer de
haupten die naturgemäß-e, und rste
ärztliche Autoritäten, mie- Usfelmann in
seinem Bucke über Hygiene des Kindes,
rathen, daß solche vegetabilisch genährte
Kinder, die viel mehr essen müssen, um
die nöthigen Nährstofse zu erhalten« iu
der griißereu Verpatiungsare it durch
fleißige Bewegung im Freien unterstützt
werden. Aber auch sonst schleicht sich
Durch Zärtlichkeit manches Versehen in
die Erziehung des Kindes beim Essen.
Bonbons, Chokolade oder, wie Klärchen
kürzer sagt ,,Lade«, Zucker in die Sappe,
auf Kohl und Spinat sind recht-e Ma
gen- und Geschmacksverderber für Kin
der· Der alte Vers vom alten Zuckerhut
mag ja noch gelten:
Oben spitzig, unten breit,
Durch und durch voll Süßigkeit,
Weiß am Leibei, blau am Kleide,
Kleiner Kinder große Freude.
Aber hier wi Xb es ft versehen, um
weinend Kinder zu br ruhigen, Um un
artige Kinder rtig zu machen. Die
Kinder sind viel schlauer-, als mancher
Groß-: meint. Merten sie es, daß Bon
bons oder Chokoiade als Beruhigungg
niittel verwendet werden, dann weinen
sie nnd sind unartig, uin den süßen Bis
sen zu bekommen, and am Ende mußdie
böse, böse Ruthe den Fehler ausgleichen,
den nicht das Kind, sondern sein-e E«
ziehet verschuldet haben. Jn Hinsicht
der Bonbons und Chokoladen verschul
den die guten Tanten vie-le Kinderthrä
nen, weil sie sich mit solchen Mitbring
seln bei den Kleinen beliebt machen wol
len. Zu Ostern erst sige schah es, daß ein-e
liebe gute Tante dem Klärchen vor Tisch
ein recht stattliches Osterei aus Choko
lade überreichte Klärche n nahm das
Geschenk und saß während des Ge
fprächs vor der cnppe ganz artig in der
Spielecle. Als nun die Suppe kam, tsztte
Klärchen ein schwarzes Miiulchen und
das Osterei war verschwunden, mit ilsm
natürlich auch der Appetit fiirI Mittag:
essen.
Die Lerntrast des Kindes liegt in sei
nem instinktiven Nachahniungstricb
Was es sieht, dasz andere thun, das will
es »auch« thun· Hai der älteste Bruder
eine Trompete, so will der kleinere »auch
toinpe«ten«, hat die größere Schwester ei
nen Kochherd, so will die kleinere »auch
tocheu«, und trinken Vater und Mutter
zu Tisch Bier, so bittet das Kleinehcn
»auch Bia«. Nun sind gerade Spirituos
sen fast Gift fiir die Kinde-r; aber hier
ist eg oft der gute Vater, der lachend dein
Kinde das Bierglas reicht. Zu Unrecht!
Das Kind hat einfach Durst und wäre
mit gesundem Trinlwasser ebenso zu
frieden; es will eigentlich nicht »auch
Bla«, sondern es will »auch« trinleii,
nnd dag- vergessen viele gute Eltern. —
Später in der Schulzeit wird es ja leich
ter. Da kommt der gesunde, gesegnete
Appetit des be su,leunigten Wachsthun13,
und dem Jungen, der auf desn Heimwege
von der Schule sich mit den Kameraden
tüchtig gebalgt hat, ißt ein tüchtige-S
Stück Fleisch lieber als alle Clsokoladen
desr Welt. Da war ich während dek- letz
ten Somnierg lcei lieben Freunden öfter
zu Tische geladen, und ,,JJi«rinnch-:n«,
das- ist Oermanm der fünfjährige Sohn
des Hause-T deiiriifztei mich iksimer mit
leuchtend-en Anden. Einmal, da ich vor
Tisch mit ihm im Garten plauderle,
wurde seine Zärtliirsteit stiirniifch; wie
derholt versicherte er mich, daß ich sein
liebster Onkel sei. »Sag einmal,
Männchen, warum freust Du Dich denn
gar so sehr, wenn ich ioinme"Z« ——— »Weil
eS da immer zwei Fleische giebt«, war
die ehrliche Antwort. Der Junge hatt-e
ja so recht! E. G.
»A-—
Aug dem Eheleben.
»Warum hast Du die Köchin so plötz
lich entlassen?« fragt Herr X. seine Frau.
,,Hat sie ihre Arbeiten nicht ordentlich
versehen?«
Gattin: »O ja! Aber ich habe ge
merkt, daß sie auch die ineinigen zu ver
sehen bsaann «
Hintergedanken
Frau (oor dem Schausenstrr einer
Modistin): »Weißt Du, Männchen, ich
möchte ansJ pur-er Neugierde ’inal hin
eingehen, uni zu fraaen, mag dieser Hut
kostet Hast Tn Geld bei Dir-«
Dopsielsiiinig.
Fräulein: ».leh, get, n Sie nur, Herr
von F» mit « Ihren Liebesschwliren und
Liebegbethenernnaem Sie halten ja doch
immer ein Paar Llliädchen zum Besten.«
Herr: ,,Paroon, Fräulein Anial'ie,
diesmal sind Sie’s aber wahrhaftig nur
alleini«
Eiaeiithiiinliche Vesorgniß.
Alte Jungfer (zuin Dienstmädchen):
»Stellen Sie doch den Korb vom Fenster
weg, Anna, da traut sich ja schließlich gar
kein Herr mehr zu uns hsereinltt
Aus dein Eheleben
Junger Ehemann lbei einem häusli
chen Streite): »Weißt Du mas, iet
iviinschte, Du wärest ein Manni«
Ehesrau: »Und Weshale
Ehemann: »Dann hätte ich Dich nie
mals zu heirathen brauchen!«