Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, May 25, 1900, Sonntags-Blatt, Image 10
spwwgslaz " Au »das-C der Wehmnth nnd der Trauer Zieht heute durch das ganze Land, sind ver Erinnrung frommer Schauer Nührt jedes Herz nnd füllt die Hand, Blumen ans das Grab Zu streuen Jener Bravem jener Treuen-, Die als Helden einst nefkrittem Für das Vaterland gelitten Der Ruhm von ihren The-ten leuchtet Auf der Geschichte glänzend Blan, Und Manches Auge heut sich feuchter, Wo solche Feier findet statt; Zeigt es doch, daß nnvergelfen Dem Verdienste angemessen, Unser Volk versteht zn ehren, Dreses Tages Wiedeislehrecn Zwei Freunde General Thomas L. Rosser von Char lottesville, Ba» welcher vor zwei Jah ken, im fpanifch-amerikanifel)cn Krieg. vom Präsidenten zum Brigadegeneral der Freiwilligen ernannt wurde. hat eine ungewöhnlich wechselt-alle Laufbahn hin l l« « ! «Lasset diesen Ossizier gehem« rief Nosser sei nen Leuten zu. ter sich. Im Jahre 1857 erhielt er von Tean aus eine Ernennung nach West Point und graduirte mit der Klasse, welche ihre Bestallung am U. Juni 1861 bekommen sollte; als aber Tean i ans der Union austrat, nahm Rosser seinen Abschied von der Akadernie und begab sich nach Richmond. Nossers Vater war ein Virginicr und ; ein Verwandter von Gouvernenr Hean « A. Wisc, nnd als Wise zum Angabe general der Konsoderirten ernannt ward, nahm er den junan Rosser als Orden nanzosfizier in seinen Ztab zu sich. Als im Juni 1862 die diavalleric in General Lees Armee als ein spezielles hiorps or ganisirt wurde, wurde Rosser Oberst des b. Virginia-Kavalleriereainterne-. Als Kadet schon war Rosser der beste Reiter in seiner Klasse und wurde auch aus diesem Grunde dem Kavalieriereiv lehret als Assistent zagetbeilt· Einer von Denjenigen, die aus Rossers Lehr methode Nutzen zogen, war auch General George A. Castel-, und diese Beiden schlossen bald innige Freundschaft, die J erst mit Custers tragischetn Tode endete. I Als Nosser die militarische Akademie - verließ, sagte er zu Custer: .,George, wir sehen einem großen s Krieg entgegen. Wir wollen uns ge enseitig versprechen, daß unsere Freund schaft durch nichts, was es nur sein möge, nnterbkochen werden soll, und sollten wir uns im Felde begegnen, so ei es als Freundel« Custer ging freudig daraus ein. - Es war am 9. Juni 1863, als die einzige wirklich große Kavallerieschlacht bei Brandy Station in Virginia-oder Fleetwood, wie die Konsöderirten den Platz nannten-stattfand: Euster war zu jener Zeit Kapitän und Aide-de-Ca1np im Stab des Generals Pleasanton, wel cher das Kavalleriekorps der Armee des Potomge Fommandirtr. ZU Anfang Ock UllllyLllngck Allm pagne deckte General Ztnart das Ma ndver des General-s Lee nach Mathland hinein. Es befanden sich aus beiden Seiten von Brandy Station etwa 12, 000 Mann Reiterei. Es war dieses das erste Mal, daß die Kavauerie beider Armeen sich begegnete und sich gegen über stand, ohne Deckung oder linker stützung von Jnfanterie oder Artillerie. Das Gefecht hielt während des ganzen Tages an. Im dichtesten Gewühl fand sieh Custer, dessen Pferd zusammengebra chen war, plötzlich von der Reiterei des b. Wir inia-Regiments beinahe nnizingelt. a nsang bemerkte er nicht, wer das egiment ansiihrte, aber plotzlirh siel Jsein Adlerauge ans seinen alten Stuben Tameraden nnd Freund Rossen Die Beiden erkannten sich gleichzeitig. » Helio, GevrgeP rief der große junge Oberst des Virginia »Crack«-Regimentd, indem er seinen Säbel salutirend senkte. »so- are you, Rossi-ist« entgeg nete der Andere. « set diesen Ofsizier gehen,« rief Wasser seinen Leuten zu, die auf ihn und ine Leute eindrangen, um sie niederzu " its-ein« Sie gehorchten erstaunt. Als die Schlacht vorüber war nnd Rosser diese Afsäre dem General Stuart berichten, antwortete dieser: »Sie haben geht gehandelt. Solche Vorkommnisse m1ldern den Barbarismne des Krieges Na der Uebergabe bei Appomattox tte osser nichts mehr in Virginia zu scheu. Er wollte nicht mehr nach Te zutilcktehren und so lenkte cr seine e dem Nordwesten zu nnd war iir ein oder zwei Ja re gänzlich ver scllem Zu jener t war die Nord PaeisioEtsenda im Bau begeis Oeteral Eustey damals Oberst t des 7. Merieeegimeats, wjitacht Tmps zur Maus des Arbeiterlseeree dieser Bahn, gegen die Sioux-Jndianer abkoinmandirt. Als eines Tages Cufter gemächlich den Ausgrabungdarbeiten entlang ritt, traf sein Blick einen lsertnlischen Sek tiondanfselser von großer, nialeriicher Gestalt. dessen langer-, starker Bart und der ties in die Ztirne gedrtirkte breiträn derige Hut aber es schwierig machten dasGeiicht zu erkennen. Der Mann trieb seine slbllseilnng von 250 Inan dern init großer Energie zur Arbeit an. · »Dieser Mann war irgendwo Sol z dat,« bemerkte Custer seinem Bruder ; Thomas gegenüber, der ihn begleitete, »ich kann das in jeder seiner Bewegun gen deutlich erkennen. Ich werde ed ’ bald ausfindetr »Hello, mein Mann,« rief Eufter einen sehnigen irlandiichen Unteraus selser an. »wer ist der Settionsanfselser dort init dem rothen Flanelltseind und dem großen, breitranderigen Hirn-« « »san«-, licimml,« erwiderte dieser, »ein l (lunn0, sir, but he do be n. terrible cussein « Während dieser Zeit kam der Gegen stand dieser Korwersatton näher heran. »Wahrhaftig, ich habe diesen Mann schon irgendwo gesehen,« sagte derjunge : Ober-selteutenant. i »Sagen Sie ’rnal.« redete er den i strammen Sektionsanfselser an, »wir « habe ich Sie denn schon gescheit-« l Der Andere sah nicht auf und arbei- ! tete weiter; aber plötzlich platzte er ber aus: »Nun, zum Geier, ich habe Sie in Westpoint Reiten gelehrt.« 4 Jm Nu war Euster aus dem Sattel und schlang beide Arme um des großen l l l l Mannes Hals. An demselben Abend suchte General Euster den Oberingenienr der Bahn. Herrn Williain Milner Roberts. auf und stellte an ihn die Frage: »Haben Sie für einen Westvointer nichts Besse res zu thun, als Settioneaufseher zu spielen?« shx--. ««-«;-·- L-l.- ZL L-- -l--- U VII-IF Uhu-to qui-e- Ius Ists-, Ist-II Was meinen Sie denn damit?« Custer theilte dem Herrn Roberts Alles mit, was er von Rosser wußte und hauptsächlich, was er von ihm erst nach der Wiedererkennung erfahren hatte. Als Rosser nämlich nicht mehr wußte, wo aus und wo ein, arbeitete er schließ lich an der :Iiord-Pacisic-Eisenbahn mit « auc und Schaufel als Tagelöhner und chwang sich durch Fleiß. Umsicht und Ausdauer zu seiner jesigen Stellung empor. »Ja einem Mann, der das thut, steckt etwas Bessere6,«· entgegnete Herr Ro berts, »bringen Sie ihn morgen sruh zu mir.« Z Rosser wurde zum Assistenten des Oberingenieuks der Linie ernannt; er drang mit seinem Arbeiterheek durch Uncapapa und Seins Are dis nach Bais Beute in den Sioiix-Landereien, immer auf dem striegspfad, vor, denn er hatte manchen harten stampf- mit den nord lichen Judianerstäininen zu bestehen,ehe er seine Linie mit irgend welcher Sicher heit in Betrieb setzen konnte. Schließ lich wurde General Rosier zum Lberin genieur der ganzen Linie befördert. Da ihn seine Stellung befähigte. genau zu wissen, durch welche Gegenden die Bahn laufen werde, so legte er die Ersparnisse seines Gehaltes auf solt-if kluge Weise an, daß er iu wenigen Jahren etwa IMszWbesaß Jetzt nennt er einen Jen Nu war Tusker aus dem Sattel. der schönsten Landsitze bei Chailottess ville sein eigen· General Rssser besehligte im Bürger krieg eine Brigaoe und später eine.Die vision unter Fitzhugh Lee, und dieser war es auch, der ihn zum Brigadegene fal empsahl und seine Ernennung durch edle. Deo cIsnlmnanns pech. Eine hiibsche Geschichte wird von einem Missourier Lastsnhrmann General Shermans erzählt. Der Betreffende war eben in die Armee eingetreten und beauftragt, ein Gespann von sechs Maul thieren zu treiben. Als man am Abend des ersten Tages Halt machte, machte er sich mürrisch daran, die Thiere auszu spannen. »Heda!« rief der Kompagnie spaßmacher, »was machst Du da? Wes halb spannst Du die Thiere selbst aus und läßt dieses nicht vom Stallmann thnn?«——,,Jch dachte, Jeder müßte siir sein eigenes Gespann sorgen,« meinte der erstaunte Fuhrmann.——»Durchaus nichtl Wir haben dasür einen Stall mann. Da drüben ist sein Zelt. Es ist ein alter sauler Kerl. Er wird wahr scheinlich nicht gehorchen wollen, aoer wenn Du ihn ordentlich ansährst nnd schimpst dann wird er schon tommen.« —Der Missourier ging sosort nach dem lt, welches aber General Shermans nptauartier war. Er öffnete dasselbe nnd ries: » ier, Du saaler Kerl, sonnen her and bür te mal die Thiere ab! Hur ry l«—-—Es bedars wohl keiner weite ren e, daß der Fuhrmann die Nacht im Umstlatal sahns-te lN «1E!«1(1 l; Ule Dpser ihrer Krjegshamrradew Ob das seinerzeit verbreitete Gerücht, der ans den Philippinen gesallene junge Major Logan. der Sohn des berühmten Bürgerlrieg-Generals, sei von seinen eigenen Leuten gelegentlich eines Kamp fes getödtet worden, einen thatsiichlichen Hintergrund habe, das wird sich wohl nie init völliger Bestimmtheit feststellen lassen. Denn bloße Versicherungen der einen oder anderen Llrt entscheiden so etwas nicht. :qu alte Falle ist Aehn liches in unserem Kriegsheer nicht mitt der vorgetomtnen, als bei den Armeen anderer Länder. Im Bürgerkrieg sollen sich aus beiden Seiten solche Fülle ereignet haben, die natürlich dein Publikum so viel wie möglich vorenthalten wurden. Es gilt in Soldatentreisen nicht ohne Grund sur sehr gefährlich sur einen Kontpagnieossb zier, sich den Hos; seiner Leute zitznziei heu, die ihn in manchen Zitnationen während eines Treffens unschwer als Zielscheibeanssuchen lonnten. Ein Ex dronfoderirten welcher iin Ziveiten Bür gertriegjahre in einem Alabamaer Regi tnent als erster Lieutenant stand, erzählt hierüber: u.Ter Hauptmann unserer Kompag nie, ein guter Soldat, aber von schwer beherrschbareni Temperament, hatte sich sehr unpopulär bei den Leuten gemacht, und eines Tages verdonnerte er einen allgemein beliebten Korporal wegen eines kleinen Fehlers öffentlich in der unbarm herfigsten Weise und beorderte ihn dann in rrest, aus irgend eine besonders de müthigende Strafe sinnend. Unser alter Oberst hörte die Geschichte und rief den Hauptmann in sein Zelt. Als Letzterer wieder heraustam, setzte er sofort den Korporal in Freiheit und war seitdem das reinste Muster von Sanftmuth und Rücksicht. Was hatte der Oberst ihm gesagt? Wir erfuhren es später. « ,Sie legen es ja ganz darauf an, in dem nächsten Treffen, das wir aben, ’ getödtet zu werden,« so sprach der berft in dürren Worten zu ihm, und dann erzählte er ganz ruhig, wie er selber im mexikanischen Kriege von einem seiner eigenen Leute geschossen und schwer ver wundet worden sei, nur in Folge unnö thiger Strenge, und wie ihm dies eine Lehre für das ganze Leben geworden sei, und er auch ihn davon profitiren lassen tno te. ,, as nachherige Auftreten des Haupt maunes zeigte zur Genüge, daß die Worte des alten Obersten einen sehr tiefen Eindruck auf ihn gemacht hatten. Er war umgewandelt, wie ein Hand fchuh, und schließlich hingen seine Leute sogar mit der größten Ergebenheit an ihm. Den Krieg hat er freilich doch nicht überlebt; aber er ist von einer Yankeekn el gefallen. Es gibt noch mehrere labaniaer Beteranen, wel e diese Geschichte gerade so gut, wiei , erzithlen konntet-. Namen sind über flutna—« — Vam General zum prosessor. Nachdem der große Führer der Kon söderirten, General Robert Cdrvard Lee, am 9. April 18055 bei Appomattox Court Hause die Waffen gestreckt hatte, wies er, obgleich durch den Krieg völlig ver armt, stolz die Einladung reicher eng lischer Rebellionssreuude zurück, nach England zu kommen, wo sie ihtn einen glänzendenLebenSabend verschaffen woll ten. Vielmehr schritt er dem gesamm ten Süden voraus mit dem guten Bei spiele ehrlicher Unterwersung unter die Kriegoentscheidung, nahm die Stelle des Leiters einer Lehranstalt, des Washing ton sCollege zu Lexington in seinem Peimathostaate Birginien, an und versah te mit größter Pflichttreue bis zu seinem am 12. Oktober 1870 daselbst tn seinem 64. Lebensjahre erfolgten Tode. Kein so großer, wenn auch ebenso tap serer Rebellentrieger war William Pre ston Johnston, der Sohn jenes bedeu tenden Redellengeuerals Albert Sidneh Johastom der als oberster Führer west licher Nebellentrnppen am 6. April 1862 in der blutigen Schlucht bei Sdilob den Heldeutod starb. Der Sohn. geboren ini gkabre 1831 in Lonisoille, hatte eine vorzügliche Bildung auch aus der vYales s Universität Hoffen. schloß sich beim Ansbruch des Bürgerkrieges, aus eine glänzende Rechtsthiitigkeit in seiner Ge- I bnrtsstadt verzichtend. der Rebellion an wurde mit der Zeit Oberst im Stab des Rebellenpriisidenten sefserson Davis, dann dessen Generalinspeltor. machte verschiedene Schlachten mit und wurde beim Zusamnienbrnche der Rebellion mit Zeis. Davis aus dessen Flucht ver haitet, aber nach einigen Monaten frei gelassen. statt wie Tat-is nun den Berbissenen und Unversdhnlichen zu spie len. widmete sich Jobnston einer nutz lichen Thatigtrit nnd erhielt bald von General Ver einen Ruf an dessen primi nische Lebranstalt als Lehrer der Ge schichte nnd der englischen t«iteratnr. Auch nach Vers Tod blieb er der Anstalt treu. Im Fabre 1883 aber naan er die Stelle des Leitcrs oder Präsidenten der Tanne-Universität in Nen- Orleans an, die uin jene Zeit von dein hochber zigen, in New Leim-is durch geschickte Handelsnnternebniringen reich geworde nen Franzosen Paul Tulane gestistet nnd ausgestattet worden war. Durch Johnstons Organisationstalent und ge diegene Bildung erlangte diese Anstalt große Blüthe. Johnston zeichnete sich auch als Schriftsteller aus, namentlich durch eine Geschichte des Lebens seines Vaters, durch Veröffentlichung seiner Shalespeare - Vorlesungen und durch einige gedankenreiche Dichtungen. Er starb im vergangene-i Jahre während seines Ferienansenthaltes zu Lexington in Birginien, wo er einst als Lehrer ne ben General Lee gewirkt hatte. - Die eisersüchiige Frau präsidentim Lincolnes Gattin hatte tnanche unlie bettswiitdige Eigenschaften Dazu ge hörte auch ihre Eifersucht Alt- Lincoln Präsident wurde, empfing er natürlich viele Besuche, darunter auch Damen. Zwar war »Old Abe« durchaus kein lockerer Vogel, aber er liebte es, sich mit geistvollen Frauen zu unterhalten, na mentlich mit der Gattin eines hervorra genden Künstlers aus Bestan. Aus diese Dame wars Frau Lincoln einen eisersiichttgen Haß und verbot dem Thür stehcr, die Beargwiihnte in das Audienzi zimtner je einzulassen. Der Thiirsteher, ein Deutscher mit Namen Louis, konnte die strenge Prasidentin nicht ausstehen und ließ jene Dame doch in das Zimmer det- Priisidenten. Frau Lincoln sah die selbe aber tanm in das Weiße Haus ein treten, so stürzte sie hervor und liber hiiuste Louis mit heftigen Borwiirsem »Was wollen Sie,« meinte der Thür steher unempfindlich, »die Dame hat dasselbe Recht, wie Jeder, mit dem Pra sidenten zu sprechen »Dame·.« schrie die Frau Präsidentin, hochroth vor Zorn, »das ist kein Dame!« Jetzt verlor Louis die Geduld und herrschte Frau Lincoln an: »Machen Sie nur, dasz Sie sorttotnmenz in die sem Theile des Weißen Hauses hat nur der Herr Präsident und nicht seine Frau zu besehlen.« Ja diesem Falle blieb übrigens Lin eoln seit und ließ den Thürsteher troh aller Vorstellungen seiner Frau in sei nem Amte. Den ettien schuf des Krieges hat Kapititn Blatt, welcher den Regierungs zvlltutter «Darriet S. Latre« im Oasen von Charleston besehligte, am 12. April 1861 abgeseuert. Der Darm-see Wash dille,« welcher Vorrathe siir die Konsis iderirten trug, wollte in den Oasen sah ren. Da er eine Warnung des Kutterd nicht beachtete, erhielt er einen Schuß in das Vordertheil, der ihn zu schleuniger Flucht nach der ossenen See veranlaßte. Am gleichen Tage erdssnete General Beauugard das Bombardement aus Fort Summ. —- — v Der Apfelbaan Ippainattop Zu den mannigfachen geschichtlichen Angaben, selbst iiber Ereignisse unserer Zeit. die sieh als Legenden rntpnppen, gehtjrt auch die Geschichte von dettt be rühmten Apfelbaum von Llppoitiattox, unter welchem General Lee vor General Grant lapitnlirt haben soll. Der Besitzer des betreffenden Grund stiicks. zugleich ein Ttltigettzeuae der da maligen Vorgänge. Herr Htx, theilt hierüber mit: »Es thut niir leid, eine Muthe zu verderben, aber sie ist nun einmal weiter nichts als das. General Lee kaut mit seiner Armee hierher und quartirte sich aus der Anhdhe da driibcu ein, gerade hinter dein alten Farnilsaiid, wo der im Norden betiilnnte Negerniinftrel Dan Zweeneh sein Heim hatte. Er hatte gehofft, noch auf einem Umwege nach Linichburg zu gelangen. aber er über zeugte sich bald genug, das; der Schwere ndther Zherman ihm alle Wege zum Rückzug abgeschnitten hatte. Grant hatte itnn schon vorher brieflich die Ruy losigteit aller weiteren Feindseligteiten dargelegt. Ich sah Lee mit seinem Stab hier herüber reiten, bis sie nahe an deu Rand des Appomattostreet kamen. Hier machten sie alt, stiegen ab und schritten in den Ob tgarten hin ein. Irgend Jemand tauchte hastig aus ein paar ,Fenzriegeln« einen schlichten Sitz für den General, und zwar unter dem Apfelbaum da drüben. unweit des Bachisandes. Dort schien er eine kurze Besprechng mit seinen Ofsizieren abzu halten; die Kapitalation fand aber we der dort noch unter irgend einem ande ren Apfelbaum statt. »Ich sah endlich einen Ofsizier mit einem weißen Tuch, dar an einem Stock befestigt war, aus der Gruppe heraus reiten. Es dauerte nicht lange, so kam eine Gerippe Befehlöhaber der Unions armee, welche mit Ver nnd feinem Stab aus freiem Felde, diesseits des Baches, zusammentrafen. Wir wußten noch nicht genau. was das zu bedeuten hatte. Lee kehrte später iu den Lustgarten zu riiek und saß noch eine Weile unter deni erwähnten Apfelbaum Dann ritten er und seine Leute zu ihrem Heer zur-ritt Im Laufe des Nachmittage wurde die liebergabe bekannt gemacht. Abend-Z latnen viele Uniondsotdateu in den Obst garten. Irgendwie suchten sie einen bestimmten Baum and-und ehe der Morgen lam. war nichts mehr von dem Baum übrig. Das ist Billet-. Es er klärt sich indes; leicht, wie daraus die Apfelbaum-Liegende entstanden ist.« Ein Bedeutung Iluf den 9. Mai dieses Jahres siel der 100.Gedenklaa der Geburt John Prato-is Der Mann, dessen Name ais derjenige eines großen Patrioten und nationalen Helden, des »Heldeu von Harpers Xerres-· gefeiert wird, hat sich bekanntlich in der Form gegen das Gesetz vergangen. indem er sich des Bundesarsenals von Hat-vers Ferru. Va» bemächtigte und dadurch der Ur heber von Blutdergießen wurde; aber seine Titat entsprang den edelsten Be weggriiiiden, dein Plan einer systemati schen. in’s Große gehenden Befreiung der Sklaven. Er bi««,te seinen Hochver roth am Galgen (2. ezemder 1869 zu Chariestoivin Va.), aber die Geschichte nennt ihn dankbar einen der bedeutend sten Vortainpser siir die idealen Ziele des Bürgerlrieges. ma- Sapia-r Auch Lincoln hatte viel von Aintsiib gern zu leiden. Besonders machte ihm einmal eine Postmeisterstelle zu schaffen, unt welche sich zwei Bewerber hartnäckig bemühten. Hausenweise lauten die Freunde der Beiden zu Lineoin gelaufen und brachten Bittschristen mit, in denen die Vorzüge beider Widersacher in glän zenden Farben geschildert waren. Als eines Tages wieder eine Abordnung sol cher Freunde iain nnd den Präsidenten niit ihren Bitten eine halbe Stunde lang aushielt, sagte Lineoln zu seinem Sekrei tar: »Diese Geschichte muß aus die eine « .i«-. , «Vleser hat uns dle wenigsle Arbeit gemachi.« oder andere Art nnd der Welt geschafft werden. Bringen Sie einmal eine Wage.« Als diese herbeigeholt worden war,snhr Lincoln satt: »He-, seht legen Sie alle Bittschristen und Briese zu Gunsten dec- einen Mannes in die Wag schale und dann wiegen Sie die Papiere des anderen Betverders.« Es stellte sich demna, daß die eine Kolleltion ein Pfund schwerer war, als die andere «Jee?t werden wir gleich fertig sein; sehr den Sie die Bestallnng sür den Mann mit den leichtesten Papieren du« sagte der Präsident, »denn die » Ch« snhr er fort, «hat nnd die wenigste rbeit gemacht.« Und so blieb es; der ) Mann mit den minder schweren Bitt schrlsten erhielt die Postmeisterstelle. — Graue- Kleides-schenkte Typisch silr die Kaltblütigkelt nnd den gesunden Mutterwitz ded Amerikanetg ist die folgende von einein ehemaligen Kapiteln der Konsöderirtem Namens J. G. Frei-trieb in Pnkkersbnrg. W. Va» erznlslte Anekdole: »Zuk- Zeit als Generathmtt Peters lnnsg deschos;,« so berichtet nnser Ge wähesmanch »·lsatte man sich so sehr an den Gesang der Geschittze gewöhnt, daß wir demselben lantn mehr Beachtung schenlten Llles icls eine-J Tages an einem Anktionslolale vorlseiginxr hörte ich, wie der Anltionatoe C. C. But-ton, der sei nes Witzes wegen weithin bekannt tout-. ankündigte, dasz General Hin-unt beschlos sen habe, während der Dauer der Ant tiotfdaö Feuer einzustellen »Tief» Scherz erregte meine Anf ntertnnnkeit nnd ich trat näher. Ein Gegenstand nach dem anderen wnrde den stät-fern zugeschlossen bis die Reihe an etnen ungeheuren Kleiderschrank lam, welchen der Anltionator file den Preis von 81500 lonsoderirten Geldes noch « - »Verkanst an General Grant siir Libido-« als sehr billig erklärte Das erste Ge bot war espnoz ei- ivurde weiter nnd weiter gesteigert, bis das Gebot die Summe von 81000 erreicht hatte. «8ii demselben Augeublict fiel ein großes Geschoß ans deu Stleiderschranh welches denselben zerspliiterir. Der Autiivnator erklärte lachend: ,Vertaust · an General Grant siir sit-NR uiid der tiluttionevertauf wurde fortgesetzt, als ab nichts Ernsiliches passirt sei.« Eine Doppetehr. Bei Auebruch des Krieges eilte mit Anderen auch Jobii Hnghes auSAlton, Ill» zur Armee und ließ seine junge Frau in Tbriinen ausgelosi iin einsamen z Hause zurück. Er siel beim Zuge des Generals Zniith nach dein Red River schwer verwundet in die Hände der Feinde und wurde nach Tean gebracht. Hier verfiel er ivegen seiner stopswunde in Wahnsinn nnd weilte lange iiii Irren haiise zii Ausnu. Miitlerweile stellte man die Liste der Siriegegesangenen zusammen· John Hiigheez, dessen Uebersiihrung nach Au stin man vergessen hatte, wurde als todt ausgeführt, und seine Frau erhielt dar anshin einen regelrecht aucgestellten Todtenscheiii. Die Wittwe trauerte zwei Jahre lang, dann heirathete sie wieder. Inzwischen wurde Johu Hughes als geheilt aus dein Jreeiihanse entlas sen iind eilte der Heimath zu. Zufällig tras er iii St. Loiiie einen früheren Be kannten aiio Alton, und dieser theilte ihm die zweite Veriniihlung seiner Gat tin mit. Johu Hughee war bald gesaszt und gewillt, die nengeschlosseiie Ehe nicht zu stören. Er zog nach New York und las dort täglich die »AltonTiinee,· die Zeitung der Stadt, iii der seine Gattin wohnte. Darin fand er einmal die Anzeige von dein Tode seines Nach folger-e. Sosort reiste ek nach Alton und gab sich feiner Frau« der ihrer Mei nung nach zuin zweiten Mal Wittwe Gewordenen, zu erkennen. Nachdein diese sich überzeugt, daß ee kein Geipenii, sondern wirklich ihr erster Mann sei, solgte sie ihin nach New York, wo sich zwischen ihnen die zweite Ehe an die erste s « anschloß. Des Schicksals Wege. Bei Beginn des Bürgertriegeg wohnte in Glen head, nahe Dotter Bay, Lang Island, N. Y» ein junger Mann Namens Ta vis Init feiner Frau, die er erst sechs Monate vorher zum Altar zuführt Trop seines Chealtictes verlieiz Dante-« feine Frau nnd zog mit den Ellsworths Znaven in den Krieg· Er machte inehs rere Schlachten mit, wurde Kriegsge iangener und in 1863 aus dein Lindh Gefiingnilie entlassen. Als er nach lei ner Freilaiiung heimkehrte, erfuhr er, daß seine Frau, im Glauhech er tei tadi, lieh niit Frev. Flemniiug verheirathet hat«-e und nach ·B·ucts County, Pa» ge zogen sei. Er lien iich wieder anwerben und wurde bald darauf verwundet. Als er auf einer Plantage im Süden ver pflegt wurde, lernte er die reiche Wittwe Parter kennen. Er heirathete dieselbe nnd sag mit ihr nach dein Kriege nach Cleveland, O. Als nnn intJahre 1896 feine zweite Frau start-, lehrte Davis nach Lang ngana zurück, wo man ihn für todt gehalten hatte. Seine erste Frau wohnte auch wieder in Glen head da iie mit dem zweiten Gatten von Pennihlvania zurückgekehrt war, nnd die reude des Wiedersehens war groß, , ais avis ieine erste Frau besuchte. Da Flemmings Ehe ungiltig geworden, gab er sich mit einer guten Stelle in einer Fabrik in Cleveland zufrieden; er ver tichtete auf die Frau und die ganze Ge elliehaft reiite nach Cleveland- «