Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 27, 1900, Sonntags-Blatt, Image 16

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    jin-Wasser
hochlandsroman von A r t h u r
A eh l e i t n e r.
—...—
Kasil fühlt sich ganz als Arzt, und
ohne Aufforderun eilt er in die Kin
dessiube, um Hile zu bringen. Die
Wirt protefttrt dagegen, doch Jung
dottor sieht bereits an der Wiege des
Zährltngs und nimmt das betäubte
Mys- fjs scharfer Meige
rury jagt ane-. Doyort zieht oer Arzt
denStutzl«") aus deinKindermund und
steckt ihn ein. Mit reinem Wasser
mifcht er das Mündchen aus und for-: «
dert Milch.
Entsetzt kreifchen die Weiber aus«
Nach ihrer Meinung will der verrückte
Arzt das Kind umbringen, denn unge .
wässerte Milch bringt kleinen Kindern i
den sicheren Tod. Scharf wiederholtj
Kastl den Befehl, und nun gehorcht die s
Kindsin und bringt die verlangte under-«- :
mischte Milch, von welcher der Arzt ei- .
nen Löffel voll dem Kinde einflößt. Die
Wirkung erfolgt alsbald, der Kinder- ;
magen gibt die Milch mit dem eingeso- j
aenen Fusel zurück. T
Der Knirps wird dabei munter, ;
ftraknpelt und schreit, und die kleinen .
Händchen ballen sich zum Zeichen des :
Wohlbehagens.
Die scharfe Strafpretigt und Er
mahnung, derlei unsinniges Zeug für-— .
der zu unterlassen, hören die Leute kaum
mit halbem Ohr an, für sie gilt es aus
gemacht, daß der ,,Aushilfsdoktor« -
nichts, aber auch gar nichts tauge, nichts
verstehe, verrückt sei und den Leuten
ans Leben wolle. Dazu treischt der et- -
was erniichterte Bauer nach einem erlö- «
senden Getränk, weil er einen höllischen
Brand im Hnite habe. -
Jetzt ist ·.aftl aber doch so boshaft -
und i--"iek,:it, dein Hansjörgel ja nichts -
zum Litnten zu geben, denn er könnte
sen Tod davon haben. Auch Wasser
:::.?7t.
me letztere Urmaynung yatte verna- -
k: Kastls Reputation wiederhergeftelltx «
»och im Uebrigen hat er sein Ansehen in z
der Einöd’ verwirkl, und spöttisch bli- J
cken ihm die Hofleute nach, als er durch T
die rabenschwarze Nacht den Heimweg s
antritt
Schon der nächste Morgen brachte ;
dein jungen Arzt Arbeit in Fülle. Ver- »
schiedene Brrgbauern schickten um ihn, s
alle weit vorn Dorfe wohnend, so daß J
Kastl viel Zeit auf dem Weg von Gehöft ;
zu Gehöst verlor. Und welche Ueberra
chung erwartete ihn gleich im erstenHofI
- Die Bäuerin jammerte über argeZabw
schmerzen und fragte den »Aushilf.--7
doktor«, ob die Bleikugel, die vor drei
Jahren durch einen Hirsch gegangen sei,
noch gegen Zahnweh wirksam sei oder
mit Hirschblut aufgefrischt und dann
erst unter die Zunge gelegt werden solle»
Kaiil war anfänglich pervlex, dann aber
erfaßte ihn ein heiliger Zorn ob der Be- ;
rufung wegen einer solchen Lapalie. «
Aber da karn er iibel an. Die Bäuerin
zeterte, daß sie stir die Zahlung der zwei
lfGulden jährlich den Doktor kommen l
lassen könne, so oft sie wolle, da ssei ibr !
Recht, und so sei es rnit dem alten Dol- ;
tor vereinbart worden vor vielen Jah- ;
ren. Und wenn der junge Gispel (ein- I
I
t
fälliger Mensch) sich nnterstiinde. das .
nächste Mal auszubleiben. so werde der T
alte Doktor einfach bei Gericht wegen
Vertragsbruches eingeklagt werden.
deiner tchtocndiljn ob des neuen Ein
Irkkclexs rserliefx Hasel daz- Get)öft; er .
draus-leise eine Weile, txt-J er ons- Erlebte
tlar itverdenten tonnte. Das sind ja;
reizenoe Verhältnisse zwischen Arzt und ;
Bauern! Ein Jatyrexaccord Don lumpi
Jen zioei Gulden niebt Den bog-haften
Bauern oag Recht, den Arzt wegen der
Eächerlichften (.95erinnfijgigteiten in ent- «
Leaenste Gegenden n: rufen. Tug- ntuß F
Inder; werdens Tottor Lberhunnnel ist ;
entschlossen ein vmseiteji Mal nicht Auf «
solchen Leim zu neben ·
Ade-r tann man Denn immer wissen, «
»so die Berufung eine srivole ist? Und ist
der alte Kollege in grauer Vor-seid ver- i
inuthlich um sich eine Praxis zu grün-» Z
den« diesen verrückten Patt eingegangen, :
muß der Stellvertreter den Accord nicht «
pflichtgemiiß einholten, wenn er demj
Kollegen nicht die saftigsten Prozesse an s
l
l
i
s
den Hals hetzen willlkk
Während der junge tlrtt sich in sol
che Gedanken vertiest, erscheint ihm der
erwählte Beruf nicht mehr so rosig, im
GegentheiL es ruhen dunkle Schatten
daraus, und schier nagt die Reue im .
Her en, der Berufung an die Klinit !
ni Folge geleistet zu haben. Doch die !
Vertretun izeit muß unter allen Um- l
ständen p ichtgemäß absolvirt werden. j
So wandert denn Kastl in gedrückter
Stimmung dem nächsten Egelseer Ge
höft zu, wo nach Aussage des Boten
der Knecht in schwerem Fieber darnie
. derliegen soll. Vorsor lich hat Kastl sich
mit Antipyrin und C inin versehen und
erhosst gute Wirkung, vorausgesetzt daß
der Kranke die in Ohlaten gehüllten
Pulver auch wirklich schlucken wird.
Milde vom langen, beschwerlichen Mar
sche erreicht Kastl den Hos, wo der Arzt
vorsichtshalber vorweg fragt, oh der
Egelseer etwa zu den Acrordbanern ge
- höre. Die Frage wird verneint, der Be
er benimmt lieh anständig und dankt
e
s must-Hochmutser viel
1 . Maus-M l
DIE-meND
«7 M
; gewandten Mittel nicht verfangen woll
; ten.
Schon zieht Doktor Oberhnmmel die
Pulver hervor und fragt, wo der Kranke
untergebracht fei. Gelassen tkist der
Bauer auf den abseits stehenden, qual
menden Backofen.
Kastl wiederholt seine Frage. und
abermals zeigt der Egelfeer auf den
ziemlich geräumigen, angeheizten Back
ofen.
»Was soll denn das heißen»?«
»Na ja, da drinnen steckt der Knecht
nnd fckpwitzt das Fieber ausk«
Doktor Oberhummer fteht wie ver
steinert. Der Bauer aber öffnet die klei
ne Thür zum Dörraum im Ofen und
ruft hinein: »Hannes, schlief ’raus, der
»Aushilfsdottor« ischt da!«
Puterrotb, schier gedörrt, halb er
stickt, lriecht der Knecht ins Freie. ein
Bild des- Jammers. und kaum vermag
er sich auf den schwankenden Beinen zu
halten. Der Kranke taumelt und klagt,
daß das getrunkene Pechöl llebelteilen
verursache.
- « - -
Kllsu lllllkylc UUIIIIL Dolls ock aklnk
Teufel dauert ihn zu sehr. Alle Vorwür»
fe gegen den Egelseer unterdrückt er und
fordert ein Bett für den Kranken. Der
Höfler weigert sich aber entschieden,
Hand anzulegen, denn dazu sei der
Hofbesitzer ganz und gar nicht verpflich
tet. Bauer sei Bauer, und Knecht bleibe ;
Knecht! Oben sei die Kammer und das
Bett; derKnecht solle nur selber schauen,
wie er hinaufgelange.
Der Arzt wirst dem rnitleidslosen Z
Hat-tion bloß einen Blick zu, dann un
tersiiitzt er den taumelnden Fieberlran- i
len, schleppt ihn die Treppe hinauf und ;
bringt ihn zu Bett. I
»Bergelt’s Gott!« stammelt der
Knecht rnit zuckenden Linden und unter ;
Fieberschauern. ’
Kastl reicht nun Chinin in Oblaten,
doch der Kranke sträubt sich, er hab-IT
vom Pechöl genug irn Leibe und der
Doktor möge ihm bloß etwas gegen den «
Schüttelsroft geben«
Zornersiillt erklärt DottorQberhurni «
mer nun in verständlicher Grobheit, daß
das Mittel den Frost vertreibe. Die
Grobheit wirkt Wunder, der Knecht
bittet demüthig, ihn nicht sterben zu las
sen, weil er eine noch völlig neue lederne
Hose habe, die doch cbgetragen werden
musse. -
Rastl beißt sich auf DieLippen; er hat
Mühe, die Heiterkeit zu unterdrücken
Mit dem Versprechen morgen auch ein
Trönilein mitzubringen entfernt sich
der Arzt.
Unterm Hausgang erwartet ihn dir
Bäuerin, um zu fragen, wann der
Knecht wieder zur Arbeit zu brauchen
sein werde, und ärgerlich erwidert Dol- ?
tor Oberhumrnel, dasz es ganz davon ab- I
hänge, ob das verordnete Mittel rasch
genommen würde. 2
»So, so!« sagt die Egelseerin und Z
fragt dann, ob die häutige Bräune etwa
gesahrlich sei.
Kastl bejaht und fragt, ob irgend ie
mand daran ertrantt tei.
»Bloß des Nachbars Kinder oben im
nächsten Gehöst!«
»Habt Ihr Kinder. Bäuerin?«
»Freilich, neun Stückl«
»Dann sorgt dafür, daß um Gottes
Willen Eure Kinder nicht mit den Nach
barslindern in Berührung kommen,
sonst wird die gefährliche Krankheit
auch aus Euern Hof übertragen!«
»Ah, wird nicht so gefährlich sein!
Sind ja erst zwei trank droben, das
dritte hab’ ich noch gestern laufen gese
han«
Von heiligem Eifer erfüllt, rnit Se
rurn Hilfe zu bringen, auch wo diese
nicht verlangt ist, stürmt Dotter Ober
hununer hinauf zum Nachbarhof, zum
Engelhart, so eilig, dafz der Besitzer er
schrocken fragt, wo es brenne.
»Eure Kinder sind an Diphtherie er
irankt?« fragt Doktor Oberhuminer.
»An was?«
»Na, an häutiger Leitung«
»Sel! wohll«
«Fiihrt mich schnell zu den Kindern!
Wenn nicht schon zu spät, bringe ich
Rettung!«
i
»Ach so wohl! Jlir seid vielleicht der
,,Aushilssdottor«? Na, nichts für un
gut, aber Ich halt’ aus die studierten
Doktors rein gar nichts! Den Umschlag
mit lebendig gestoßenrnKrebsemSchießi
pulver und Schweinsschmer haben wir
gemacht, und um den Bader ischt ge
ickt; der lomrnt nun grad recht, weil
Ietzt alle drei Kinder liegen, da rentirt
sich der Gang wenigstens und können
alle drei zugleich behandelt werden«
»Mann, seid Jht toll?! Es gilt das
Leben Eurer Kinder! Und Jhr redet
vom Gang-annual Das ischt Frevel
und Bersündigungk Ob Jhr aus uns
studierte Leute etwas gebt oder nicht,
ischt gleichgültig! Aber wo Rettung sich
bietet, muß man zugreifen! Es tostet
außerdem nichts!«
»So? Es lostet nichts —-- das ischt
was andres! Na, schaut l alt nach! Es
wird so schlimm nicht sein.'«
Vom gleichgültigen Engelhart ge
führt, tritt der junge Arzt in die dum
pfe Rinderstube. Verweint sitzt die ab
gehärmte Mutter, deren Herz die
furchtbare Gefahr wohl ahnt, am Bett
chen des bereits röchelnden Knaben Der
Athem der übrigen Kinder geht auch
schon pfeifendz Kastlhiirt und lennt die
sen Ton. Sosort überzeugt er sich durch
eine Untersuchung, daß wirtl Aph
therie vorhanden ist, und nun elbst er
regt. packt er den Jnjettionsakparat -
stig aus, stillt die SMYMM i störk r
Serum und M Stecher an
tlbr. Alle beseit, tröstet cr die Mut
termitdemhinlpeii,ds speiset
tei Bist ist. vielleicht Jsjektisn
nogäelgä könneEh i .
" wielig ee san
legt sich plsslich aus des Mit-Reiten
Ae tes Schatten und rauh stagt der
Sitzen .Wag toill der Herr dem Bu
n " '
»Laßt mich um Jesu willen, es isckst
hschsie Gesaht!«
»Was soll das Ding dat«
. »Einsptitzen muß ich, in det Jnjeks
non . . . «
F Kastl kann nicht austedetn der miß
. trauische Engelhart schiebt ihn grob vom
Bette weg und bedeutet ihm. nun aber
rasch Stube und Hof zu verlassen. nn
sonsten dont Hausknecht Gebrauch ge«
macht wied. »Mit deinem Schwindet
zeng kannst Katzen mattern, nicht aber
eines ehrlichen Gebirqierg Menschen
tinderI«"
Dröhnend fällt hinter Kastl dah
Thor zu.
Mit Thränen in den Augen steht
Doktor Obethnmtner, dem die Ohren
gellen, denn er vermeint, den pseisenden
Atbetn zu hören. Ein Unmensch von ei
nem Vater! lind nun lyort Kastl deut
lich, wie die Höfier drinnen die Sterbe
gebeie verrichten Dei Arzt vor der
Thür, dinausgetoorsen und drinnen
mit dem Tode ringende Kinder.
Eine Thtäne zerdrückentx verläßt
Kastl die Stätte der linveknunst. — —
Der nächste Besuch, auf mehr als ein
staubigem Wege, gilt dein Hochleitner
unterm Gtviind Auf dein Zette! steht
die Randbemertung: « Täglich zwei Los
fel ElettuariumC Gewöhnliche Lat
werge mit einem lateinischen Namen
Doktor Oberhuntnter tann sich da-: Wei
tere unichtver zusammenreirnen Doch
die Untersuchung setzte den jungen Arzt
in einiges Erstaunen: beim Hochleitner
der in den Jahren stehn die eine hitziae
Krankheit dedintlich erscheinen lassen, iit
Fieber mit allen Begleitvdaien zu ton
ttatieren und daher scharf zu bekämpfen
Allen Fragen setzt der Bauer eine stin
nengtverttye Gleichgültig-ten entgegen.
so daß der »Auåheifer" nnroilltiirlixti
ruft: »Ja. wes-werten tust Denn dann tun
den Arzt gefchicktf"
»Ja, eigentlich wär« ich eti isddnediecsi
lieber beim Vietzdottor blieben, aber sit
kann den Leutdottcr auch zahlen!"
»Na, da möchte ich Euch nicht hindern!
Vielleicht hilft Euch auch noch der Tiro
lkr Siminerls« CEin tetannter Pin
fcker an der GrenzeJ -
»Nicht-:- siir unant, Herr! Ader der
Eimmert hat schon so viel Leuten nnd
beim Vieh geholfen, daß ich mich nick: zu J
schämen drauch«, wenn er auch mir e:- .
was »derrathen" tbiit«!« ;
»Wollt Jbr Euch tot-gen des Jietsseri H
in die Kur netnnen tassen' H
»Nein3" ;
WMann er tann dg- durch seinen J
Hartiopf in eine böse Brantdeit toin- .
men!« l
»Meinem Kon schadet nichts-, de: ;
ischt kein edler Theil!« -
«Stimrnt! Also da nat er die vorn als i
ten Doktor verordnete Latwerge!«'
»Was, so ein gewöhnliches Gelunio?
Das kann man ja von jedem Zillertdai
ler Oelhausirer tausen! Rein, Aus- :
helfen so ein gewöhnliches Geluinp
nimmt der hochleitner nicht ein k«
»Wie du willst. Bauer! Von einein
Tiroler ischt die Latwerge auch nicht«
sondern vom alten Doktor präparirt;
außerdem heißt sie Elettnarimn.«
Also doch was Besseres-! her damit!
Wenn d’ noch ein besseres Mittel hast«
Anshelser, etwas, wag auch höher irn
äostenpteis steht; ich kann mirs lei
n.«
Kastl muß lächeln, dieses Busen
thurn selbst nn Krankenbett und nrit den
Medizinen delustigt ihn. Warum aber
nicht darauf eingehen, wenn der Mann
es so und nicht anders haben will? Die
Hauptsache ist sa der Knrersolg. Doktor
Obertsnminel hält eine längere An
sprache an den Bauer. gewürzt rnit vie
len tateinischen Citaten. die dem-dick
töpfigen Patienten importiren, nnd lobt
gegen Fieber das theure Chinin das sich
allerdings nur ganz «fchtoere« (reiche) z
Leute teisten tonnen
»Bring mir ein Pfund von dein Zeug,
ich tann’s zahlenF schreit der Soweit-? .
litt
»J5cht kechtt Für neu-· W· ich blos-,
eine tleine Probe mit. Weil das tsliinin
aber so theuer ischt, schmeckt es bitter,
und daran stoßen sich die armen Leut!«
»So! Ja, so was sieht der Notniggel
gesellichait schon gleich! Mir ischt eine
süße Medizin auch lieder. Aber ich nehm’
schon auch eine bittere, toenn sie theuer
ischt, weißt, Dotter, eine, die zum Bei
spiel ein Knecht nicht haben tann von
wegen der Koftspieligleit!"
Unter solchen listigen Gesprächen
foppt Kastl dem widerhaarigen Bauer
die Cbtninpastillen hinunter und ein
Glas Bitterwassen
Wieder auf dem Wege, empfindet
Kastl doch etwas wie einen Selbstver
wurs, sich solcher List bedient zu haben,
einer List, die« schier gegen die ärztliche
Ehre und Reputation verstößt Will ein
halsstarriger Patient weder Hilfe noch
Medizin, so soll man ibn eben seinern
Schicksal überlassen. Freilich liegt der
Fall hier anders: Kastl iit ja Stellvers
treter und muß iiir den alten Kollegen
die Praxis in ausgetretenen Pfaden
ausüben. »Pr-) me praktiziere ich nun
und nimmer auf solche Weise!« spricht
Kastl für sich. Ein Seufzer folgt dar
aus: mit eigener Praxis hat es wohl
noch weite Weg
Ueberra schen rtveise mindert sich das
Berle- nach arztlichemBesuch schnell
anda einig. Kein neuer Ruf erfolgt
Oasil ist tagelang wartend im Stub
;selbst dte Accord uerin will vorn
Unshilfsdsitoe nichts ehewissen Das
wäre an sich jnsi tein Unsicch Mr
onderdqr wirdda
Bester Die Leute blicken schen auf
den jun en Arzt, wenn e sich tin Freie
ergeht, inder deuten mit Fingern nach
ihm, und als Käsil zufällig ein Knirps
in den Weg totnnit und nngdottor ihni
einen Apfel schenken ll, do verwei
gert der Bub die Annahme mit der Be
merkung, daß er vom spinnenden lnärs
rischen) Doktor nichts wolle
Verduht guckte der junge Arzt dein Z
Doefjungen nach dann leichter lant auf 1
Ein hattes, gezwungenes Lachen, dem ;
eine Bitterkeit beigemischt ist. « I
Die Absicht, sich des weiteren zu über ;
zeugen, ob noch mehr Leute ibn fiir ver ,
riickt halten. fiitirt Kastl zum Pfandie.·
ivirth. So lärmend es am honoratie
rentiscb infolge eines Meinungsitreiteg
vorlxer zugegangen ist« so still wird cis »
nach dem Eintritt Kasus-, unheimlich
still, nnd die Honorntioren lvergn ei«
ander vieliaaende Blicke zu. ie Be
ziriißunzq fällt steif, kühl, vericgen aus-;
man rückt zufammen, damit der iunse ;
zätlrzt Platz betommt aber sie Unter
laltung will nicht mehr in Fluß sont-«
men, eine Scheu hält die Leute irrt-Bann,
E und Obechummer’g Aeußerunqen blei- «
T den vbne Antwort. Man how-: I ont zu
in der Absicht, aus dem Sinsr N Hit
« tchiiisse auf den Geisteszuftand zu sie- ,
ben, doch Niemand äußert auch nur eine ·
Silbe.
Ein heiliger Zorn iiber solche Bor- I
nirtbeit erfaßt den Arzt: schweigen
wiirde sicher tliiger sein« doch vermag ;
dies Rastt nicht, und urplötzlich über
rasch! er die Versammlung mit der Frt
ge: »Sie hatten mich trottl alle siir der-« -
riictt «
Allgemeine-K Rijuspern und Stiefel
wetzen. ein gegenseitiges Ansttxrren des
Schreckenrs nnd verlegenes Lachen«-. Der
Darsträtner bemißt tnit den Augen die
Fensterhöbe iiir den Fall einer nöthigen
Flucht durchs Fenster, der Wirth niis -
bert sich der Iliiir um bandseste Knech-: f
te bereitzustellen und die Kellnerin ver- ;
aißt vor Spannung den Zapfltahn zu: s
zudeeben io daß der Geriteniait unge- -
Hindert lserniedersließt
Ta ergreift der Pfarrer bit-z Wort:
»Mit nichten. Tottor Oberbmnmer!
Aber tan von Jttren ärztlichen The-ten
Und Verordnungen biglang zu meiner
Kenntnis-, gelangte, läßt ers mir gewiß
erscheinen, daß Sie altem Brand-, alter
Anschauung in seltsam entgegenstenern -
und Bedingungen treffen, daß der Ge
danke an eine Anormalitiit naheliegt."
Verbindlicbiten Tant!« ipottet der «
junge Arzt
»Bitte sein« cie haben die Antwort
ja provo; iet! Wenn Sie in der bisheri
gen Art nnd Weise fortfahren werden
Sie die Interelsantesten Erfahrungen "
machen. Hier irn Gebirge wollen die
Leute anders als in der Stadt ,,del;ans
delt« iein. Mögliat tann es übrigens T
sein, daß sie sich dreinsinden, wiewoixl
ich nicht recht daran glaube. Wer den ,
Hansjiirztelbaner äußerlich mit Wasser ·
behandelt, WiaeltindernVollniilch giebt,
Aceordbauern Grobheiten sagt und
Knechte wie hohe Herren behandelt, un- "
gerufen Kinder mit unbekannten Mit- :
teln tnriren will, dakf sich nicht toun- ;
vern, wenn ihn die Gebirgler fiir ia
gen wir —- geiitig nicht normal halten!«
»Köstlich, Herr Psaererk"
Doktor Oberhunnnel schüttelt sich vor
Lachen. Beleidth entfernt sich der Pfar
rer, dein verschiedene Honoratioren sol- j
l
I
gen. Bloß der Krämer und der tbieder ;
beruhigte Wirth leisten Kastl noch Ges
sellschost Der Krämer legt dar, daß der
Heer Doktor das Schwer-CI wicht aus i
Erfolge en der «chirue nischen« Pra
xis legen solle, dann esich mit dem
äußre-r Erfolg auch der Respekt dee
Bevollerung ein.
Kastl beißt sich die Lippen blutig; ein;
Bandltratner und hättngsbiindiger
liest ihm, dem promovirten Mediziner.
ein Kapitel itber Erfolge der Georgi
schen Praxis und kann das Wort Enist
einmal ordentlich aussprechen!
zum Mzen drollig.
II— L- L— I- LL .—— -- L-- CARL-II- --
t
UUU UU UIUI Hut III-U, Mc OILLV III, «
ieine Weisheit zu ver-zapfen. .
Sehen-Z , Herr Dotier! Sie geben
lg Neumodischer zu wenig auf den al
teln Glauben der Leute! Gewiß haben
Sie als geiernter Dotter recht nnd wis:
sen das Richtigk. Aber man dars es »
deswegen doch nicht ganz mit den Leuten
und ihrem Glauben verderben. Den
alten Mitteln ist ein gewisser Erfolg
nicht abstuft-reckten Und der praktische
Arzt must sozusagen von hinten herum
zu seinem Ziele gelangen. Sehen S’,
here Dotier, von was tommt ziimBei
spiel das Rachtweinen der Kinder. «
Doktor Oberhummer horcht ans, der
Kasus ist ihm neu, doch sofort äußert er,
daß jedenfalls irgend eine nndassende
durch Nahrung . hervorgerufene Stö
rung der Unterleibsfunttionen vorliege.
: Reine Jdeet Das kommt immer
von außen! Wenn zum Beispiel das
f Mondlicht m die Kinderstube stillt, muß
E ein Kind in der Nacht weinenf
! Ahi« staunt Kasti. "
l »Jawot)l! Gerade Sie alZArzt soll- :
- ten wissen, dasz man einem gesunden.
« Kinde das- Nachtweinen bringt« wenn ,
; man beim Eintreten in die itinderstube Z
i sofort das Kleine ansieht, statt die Ani
! mertsarnteit rot-erst aus andere Tingz
zu lenten.«
,.Großartig! Zum Beispiel auf da-;
; Möblement!« höhnt Haftl
; a, und wissen Sie, Herr Dotier,
if ein ittei gegen das Nachweinen2 Eins
sicher wirtendes Mittel-P
«Itstiirlich! Es gilt eben, der Ur ·
s sache aus die Spur zu kommen nnd diesei
z Ursache zu beseitigen!'·
i »Ach Du liebe Einfalt! Bitte um
ounchuiv aus«-den näqu
mir-nur obern-·- " is an«
braucht da weiter kein serdrechenx
weint das Kind in der Nacht, so trägt
man das Kind. wenn es ein sub tscht,
in den Ochsenstall, ein Mädchen in den
Kubfiath treibt ein Thier vom Lager
auf und legt das Kind in die noch war
me Lagerstätte des Thiere-. Das hilft
sichert Außerdem soll man das Moos
vom Dach des betreffenden Stalles zum
Anriiuchern des Kindes verwenden. s
Dem Kind vergeht dann das Weinen ;
schon!« . f
»Das glaub ich!« tust Kastl und ?
lacht, dasz ibm die Tbriineu ilber dies
Wangen rollen. « s- s
Beleidigt wendet sich der Wirth ab. »
still gelobend, diesen ungläubigen Arzt :
niemals ins Haue zu rufen. ;
Der Krämer will nun auch mit Sum- ;
datbiemitteln glänzen und fragt, ob der s
Herr Dotter ein unsehl es Mittel ge i
gen Kopfweh und Schtv del tenne· »
»Jn der ,.Sympatlsie« habe ich nicht s
genügende Kenntnisse,« gestelit ltnmor- E
voll Kastl ein« ;
»Das mert’ ich! Aber da tann Ili
nen ja geholfen werden! Sehen Sie
einem, der start an Schwindel und
Kopfweh, auch Kopfscheu genannt. lei
det, gibt man das noch warme Gehirn
eines frisch getödteten Cichtahls zu es
sen, aber nüchtern ani Morgen.«
«Also das Gichtanl muß nüchtern ge- t
gessen sein?!« spottet Jungdoltor. ;
»An Jlmen isch Hovsen und Malz
verloren!« grolltlder Krämer nnd ver
laßt die Stube. ;
Pseisend vor Vergnügen trollt Kastl s
nach Hause: er bat sich köstlich amiistrt Z
in dieser Nachsitzung Diese Sympa- ?
thiemittel, den voltsmedizinischen Aber T
glauben schriftlich zu sammeln und spä
ter geordnet herauszugeben, müßte ein
interessantes Beginnen sein und ein
tvertbvolleg Nachschiagebuch geben.
Von den bit-bit besuchten Patienten
wollte keiner von einer Fortsetzung der
Behandlung etwiz wissen, nur der Hoch- «
leitner unterlm Hfioänd wartete ge
spannt aui das Wiedererscheinen des
Arztes. »Aus-helfen« sagte er, »du
bisdit mein Mauri! Dem alten Psu
scher gebe ich den Lauivaß3 Bein Mit
tel hat gndi iiätsss geholfen» rvobl weit
eg- so tlieuer Licht und eg Andere nicht «
haben können! Zo was freut mich und L
deswegen dottezu wir zwei mit einan «
der, aud- wenu mir nichts- selslt Ich s
tamfg mir leisten! lind dottert most -
Verlier. dann traut sich eine strantlseit "
iiberlinum nimmer i:-:ran!"
Fiastl lächeln doch hält er jede Beiner
sung llug Franck« Den einzigen an ,
ihm, freilich ausk- anderen Motiven, sest ;
lialtenden Patienten darf er sich nicht
verscherzen der Hochleitner biidet ja den ;
Etoct Zur tiinstigen Lilientet
Funstel Kapitel. i
Jm Seedors giebt es heute rege-J Le- l
ben: Vieinnartt ist mit starkem Lilustrieb
und bedeuteuder Menschenansarnm
lung. Das ist ein Priisen des Rind-:
viebes aus Fleischveschassenheit durch
Betasten, ein Zusammenfassen der Haut, Z
ein Kritisirew das mituuter zu den
schönsten Grobheiten führt, denn der
Viehbauer im Gebirg hält es mit den:
Grundsatze: »Wer mein Vieh schimpft,
beleidigt mich seiber." Das Feilschen um
den geforderten Preis von den Gattu
raltiinen bis zur Fistel hört man schier
iiber den See hin am andern Ufer; der
Vertäuser hält fest ani Preis, so er nicht
durst Geldnotb zum Nachlaß gezwungen
ist: der Händler aber sucht mit geschuli
tem Auge nach Viehsebleru, jammert
iiber schlechte Zeiten« iiber die Metzger;
auch die »unerschwinglichen Stand-ort
tariie" derSiidbabn mitfsenMittel zum
Zweit der Preisunterbietung sein. Ein
westtnroler Biebbändler Namenshandle
machte sich besonders-durch sein Feilschen
benierlbar, er verstand dieses Geschäft
ganz quer-ordentliche doch bei dem
Achentbaler Bertäufer hatte er wenig
Erfolg, der verwies ihn an «notigere
Leute mit minderen Rindeen, und er
klärte bestimmt: sein Ptn auer Vieh
sei gut im Fleisch, gut au Füssen
uns nicht ein Kreuzer werde nachge
a en.
«..-..· «-..«-..—.·--..-... - w— —
Det Lechthaler wußte ebenfalls Ke
nan. daß diese Pinzganer Minder de;
Achenthalers qualitativ tadellos seien;
ja handle benöthigte just diese Quali
tät zu einer Arm-Meteran aber der
Preis ist ihm zu hoch, der Gewinn zu
gering. An der Starrheit des Athen
thalets wird der handel lscheitern. Bei :
seres Vieh hat teiner ou trieben, da
vtn hatte fis der Loch « let vorher
durch einen nndgang schon überzeugt,
er muß in den saure-i Apfel beißen und .
den verlangten Preis zahlen. Und so ;
wandte sich der Händler an den Achem z
theilen der in seinem scharsgeichninenesi ;
Gesicht keine Miene verzog, als der Lechs ;
thaler fagtu »Es icht bi Gott zu tnier, :
aber ich trinkt« nnd die Hand zum Ein
schlag hinhielt.
Gelassen erwidert Der ’.Ilii7ein!)nler: «
»Ist-l erst mif!«
lfin Wortfchwnll folgte dieses Mist
trauen Hände-»den «.«lenf-,er«s.:n:««: LIMka
isrotesijete um«-n Den Verdacht als cis er
Imiiciinelb neben invitie· isenuenne tut-,
nber Tisch zur «.«li-s,36jt:innn Der könnt
noten, weiche dass Bäuerlein vorsichtig «
betastete und ein ifndchen zwischen den
fchivieligen Fingern rieb, gleichsam als :
wollte es die iechthkit des Papier-, prü- i
feu. Der geivandie Lechthaler verstand
es aber dennoch. eine irregnliire Fünf
zigguldennoie unter das Mickchen
Staates und Bantnoien zu praktizitm
Bec Handel ist perfelt, nnd das ver
kaufte Vieh wird in der Stallung des
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Wes U trittst-retten · .
denn nun stotlQleit einem TM
der a etchloskeene Fandel begossen wet
den. ie bei n ocken sich an einen
Tisch der noch wenig besesten Gastsiube
und bestellen Wein und Wurst. Drau
ßen wogt noch das ndelöleben, denn
nicht alle Abschlilsse nd so rasch ersolgt
wie beim Achenthaler. Doch allmählich
riielen dieBauern an. Nun sindethandle
es an der Zeit ein zweites Maniiver zu
inszenirem indem er seinen ledernen
Geldbeutel aus dem Sack nimmt, den
selben-auszieht und nach Kleingeld sucht.
Fluchend iiber solchen Münzmangel ent
nimmt der Händler der Briestasche ein:
weitere Fünf-zigguldennote, saltet sie ha
itig zusammen und ruft der drallen
Kellnerin zu. Nandl tommt alsbald her
bei und erhält die Note mit der Bitte,
ielbe zu wechseln.
»Wieviel ischt es denn’.’« sragt das
ternsrische Mädel.
»A Fusziger wird es decht wohl sein!«
»So viel lann ich nicht wechseln! Ich
toerd’s dem Wirscht gebeut«
Das ist nun dem Händler nicht nach
Wunsch, schier ift er geneigt, die Note
zurückzunehmen Doch Nandl springt
weg. .
Der Achenthaler hat den Händler
scharf im Auge behalten; ein leiser Ber
dacht steigt in ihm aus, doch will er noch
zuwartem ob der Wirth anstandslos die
Note einwechselt. Der Verdacht steigert
sich aber sofort, als der Gendarmerie
posiensiihrer. der als Sicherheitsorgan
dem Viehmarlt in voller Wassenauörüs
itung beiwohnen muß, im Flur des
Wirthshauseg sichtbar wird, bei dessen
Anblick Handle unruhig geworden ist.
Im selben Augenblick tommt Nandl zu
riirl mit der entsalteten Note und rust
so laut, daß eg von allen Gästen gehört
werden muß: »Da hascht deinen Fuszi
ger, er ischt nicht richtig!«
Der Händler fährt entrüstet in die
Höhe nnd flucht ingrimmig: »Sell wär'
nicht übel, ich hab’ ihn decht aus der Post
triegts Die Kaiserlich Königliche Post
bat tein falsches Geld!«
Der Achentnaler ist ausgestanden und
thtfernt sich.
»Es-lohnt willst denn-« tust betrossen
Eintritt-.
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unt-eliminiert mml aber der Athen
2hakrldnaus dkcu aufdenlsendann
zu, den er von denr Tzotfall In skennt
ais-, setzt und ilm zugleich bitter, zu ent
sckniden, ob die vonr LHehhöndler ek
Oanunnlsridnonneckyodnfasschfrinx
Doch auf eine solche Prüfung läßt sich
der Wächter der Ordnung und Sicher
hrirnichtehrerrnußinstrultionsgnnäß
dem ustverausgablen Falsifilal nach
spiiren, und deshalb eilt der Gent-arm
smkwstndkwdmuwtmdspwutdm
Vielrbändlek die falsche Banlnote ab.
Dieser poltert uno schwätzt was das
Zeug hält, bequemt låch aber-, als der
Gent-arm das ominöle rathe Notizbuch
hervor-holt und nach Vor-— und samme,
lsharalter und TBohnokt zu fta en be
ginnt, zur Herausgabe des llÅksleT
Der Pollensijhrer steäl die all Rote
in sein Notizbuch und schreibt den Vieh
händler zur Anzeige auf.
«Wo haben S« kriegt falsche Geld
banlnoten?«
»Auf der Peits«
»Auf welcher Post?«
»Auf der Kaiser-lich Königliches "
Ulost.«
»Sächön,undlvann?«
»Heute früh-«
Enden S noch mehr-solcher Fule
aer?«
»Einen hab’ ich noch gehabt, und den
hat der Achenthaler Viehbauer.«
Jetzt ließ sieh der Gent-arm aus Böh
merland auch dieses Falfifitat einhiins
digen und liindigte dem zeterndenhiinds
ler die Verhaftung an.
Hei, wurden die Bauern jest leben
dig! Allen voran der Achenthaler, der
mit aller Energie, die diesem fangesfroi
hen Volk eigenthiirnlich ift, auf Auszahi
lun der fünfzig Gulden an Stelle des
Fal tfilates deftand und felbe auch
durchsehte, wiewohl der Gendarm hier
von nichts mehr wiffen wollte. Der Ruf:
»Fafchmiinzer!« flog von Mund zu
Mund und störte das ganze Handelsge
fchiift. Keiner traute mehr dein andern.
jede Geldnote tourder hervorgeholt, ans
Licht gehalten, auf ihre Echtheit geprüft
und wer den geringsten Zweifel te.
verweigerte hinterdrein die Anna e
und verlangte Hartgeld. Die en
Freunde geriethen auf solche Art in
Streit und Feindschaft mancher han
del ging zurück. der Wein that auch Iei
ne Wirkung, und zunt Schluß gab ei
eine folenne steileeei. bei welcher dem
Wirth eine ganz refpettadle Anzahl
Flafchen und Gläser zertrümert wurde.
Der Gendarineriepoftenfii rer Mor
tirte feinen Häftlin zuniich in die
Posterpeditiom too räulein Lina am
tirte und nicht wenig gnctte, als dieser
Doppeldefuch eintrat.
»Sie toiinfchent'« «
Der Gendarin nahm den san-txt
dienstlichen Ernst zufamen, weshalb er
auch oen ionft üblichen Gruß unterließ.
oriictte den Sturinhut mit den start
schen lttodelfedern fester auf das Den
tertinnm nnd begann das Ver-hör, das
ils-n einigermaßen Schwierigkeiten be
reitete, Da der Mann aus Böhmen, Na
men-«- Wirntatil, mit der deutschen
Sprache etwas auf dein ätriegsfuß ftand
nnd besonders mit dem Tiroler Dia
lett nicht zurechttam. Er sagte-»Der
in Haft genonimene Mann da behaup- «
tet, er habe vorn Kaiserlich Königltehen
Poftamt heute früh ’trtegt eiue.Iiinf
Hig uldennote, was ife falfcht habe-Sie
ge 01zufoiches Geld heute in Hat-langs
,, ein.«
CFortiehung folgt.)