Es Ofener Schreibebrief von cizzie HanfstengeL Mister Edithor. denke Se emol an. ich hen en Brief m mein hol-band birgt, wo in Saut Afriieh aemehlt is. i Jch hen mich gefreit wie alles un sin l reiteweg zu den Mitter Wedesweiler . gelause un hen’s ihn verzehlt No, no, i was jin ich doch häppig gewese. ich hen ; dor lauter Freid den Wedesweiler en i Kiß gewth awwet ich denke, er how ’ nit gegliche, bilahs er bot reiteweg en » Kimmel genomme. Die Mennfohks is e sudlifches Seit: wenn e Mädche nit zu fühlt so en Feller en Kisz zu gewwe, ann werd er lrehsia un denkt dran sich ( in die- Lehl zu steige, wann mer aber emol aus Guimietbigleit so en Feller en Riß gewwe dahi, mitaus daß » lot efragt hat un weil mer selbst den Weg fiehle duht, dann — trinkt er en Ki"m- » mel. Es is ja gut genug, ich sin lein H Springtschicken mehr, answer en Kin- - mel brauch doch keiner zu drinle, ivsinn i ich ihn en Riß gen-we duhn. Wann ich Jhne die Truht sage soll, ich hen kein der insoliet gefiehkt un er hot’s auch genohtisi. »Was is die Mäiter, bot er gsagh wolle Se auch en Kimmel den«-« ehn Se. wenn Jemand freindlich zu mich spreche dul)t, dann gleich ich gern widder mit ihn auszumache un ich hen denn auch gesaat: »Schul» Dina ten ich gesagt, »e Kimmelcke duhn ich nie reffuhse, das hilft die Deitschestidxn.« Do l,ot er mich so e Finaerhiitchen voll aewwe, ich hen awwer gesagt, er sollt nit so siinischie sein,,ich wär doch lei Behtsie, wann er eihcs for tschalsrtsche wollt, dann soll ersch nor saae, ich bäxl einige Zeit noch zweiVennieö zu wehre, denn mehr wie zwei Pennies wjir iein Kimmel doch- nit werth. To hat er ib bes vor sich hinqemirrmelL was eg :oar, hen ich nit aus-mache arkönnt, ich hen nor gehört, daß er gesagt bot .,Soi)k«. Es war gut, dofz ietzt die Missug WO deswciler komme ig, sonst tsiitk ich den selendhandiae Zaluhnkieoer eiuol e Pieå von mein Meind gewinn Wisse Se. der Fellek is nor miihd an mich, weil ich die Buwe ni: de qanze Dqu for Bier schicke. Do könnt er vif Kohrs am Dag sei Schlavp los wein un QroendH, wann sei Kostiemerich komme -—— viel sind’g ja so wie so ri: — dann lann er e frisches sieht onst-cle. Awwer ich qlekche nit die Krauler zu kais-« ich »wir-» "it viel s«» Rief un die Kids, die wer'ns noch sriih oenug lerne. Die nemnie doch all nach ihrem Pa. Well, aho die Miisuo Wed:H-Vei ler is tornme un sagt, was die Mätter wär, weil ich schon so früh da war. Do hen ich sie dann verzehlt, daß mein Hosband bald widder komme dehi un daß ich vor lauter Verqniege den Mi sier Wedesweiler en Kisz gewwe hätt un ich dehi hoffe, daß sie nit tichellns an mich wer’n deht; wann sie wollt dann deht ich sie auch ein emva ooder mehbie sie deht besser ein von nein hast-and gleiche Do hoi se qesagt, sie dehi gar nicls drum gewwex früher wie se noch jung gewese i5,-do wiirddaddip ietent gewese, Do hatt te orel wag lang efaschi, wann sie gewüßt hätt, itrn Heller veht komme un deht se en iß mitbringe; jetzt lönnt se gar nit sehn, wie se so fuhlisch hätt fein könne. Do pot se off Rohr-z recht gehabt, awirer ich stn doch froh, Daß ich noch en Sinn or ebbes Schönes nnd Gutes den« Ter desweiler hoi mich gefragt, was ich dann mit den Saluhn anfange wollt, er hätt Luft das Bissnes uffzugewwe un wann ihn einer austauie wollt, un deht en fehre Preis offen, dann könnt er die anze Schuhtinamäätfch den. Schiewi hen ich zu mich gedenkt, sell » niiir awtver e feine TicheljniQ den Sa luhn loszntver’n. Sie wenn gut genug wisse, daß der Wedesweiler von uns guent hot un wann’5 nach mich gange ; wär, dann Zäxte mer- schon lang Die » Rent so gere ft, daß der Wedetzweiler fuiwillig gemahit wär. Der Philipp war immer zu diesent, die Netzt for Die - Scheniie zu rehse, un was hätte mer denn auch mit mache solle? For en Steht is eLs doch jeßi emol nffgsfirist un was kann mer for e Bissniß drin ronnei Veriente for drinn zu lcwe »onnte mir’s auch nit. bilahs mir glei Räe nit, noch mehr Iktds in vie Jamd a ben. Well, mil, well, was is dann so zu mache. Wie wör’lch, wann ich Ehr deht gehe un ging hin un deht den edesweiler audlaufei Awwer was Ell ich mit den Saluhn bahn? Einmal mein hosband in das Saluhn Biss « uiltzsewese un das how ior mich ge et ? ät- UWeil hezjådzädenttüåu er . band zu Jene- un die Missus Weges . weiter bot gesagt, well, bleib nor in s »das Amte-, wann der Philipp mit-der ·« kommt, dann dubt ja auch ver Seel-d D widder nfsvicke. Der Wedesweiler sagt, daß is so, lang hätt ich's atvwer ten Wege nit siende könne. . Do könne Se mirs-sehn, Mifter Endlich was mein Dosbend en prainniinente Mann is; wann en Saluhntieper von ihm allem sei Lewe mache kann! Der Wedcswecler hot dann gesproche: ..Jch will Jhne eniol ebbeg sage, das Bissnes hier tönnt e ganze Lot impruhft wer’n nn mer könnt e Goldmein draus mache, wann mer herging un deht noch e Storie rehse, oder mehr deht hinne In die Jahrd noch e Bilding tehse un deht das iestt denSaluhn konnelte. Do hehre mer «e Habt mache for Mietunae un mer könnte auch e Singen Sasseithe starre. die könnte do ihr Sinastunde abhalte un dann könnte mer nochLahdschruhms drin hawtve un denke Se nur einr-1, was mer do sor Geld drang mach-I könnte un die Eckspenzes wäre gar nit so groß.« Bei Galle. das bot mich ein aeleucht, sell wär e aränd Eidie, wann ich den Philipp damit survreise dehts Er könnt dann de Mennetscher mache un die Hahl vertente. dann hätt er we nigstens e qanz tlein bis-the was zu dicht-. Mir den noch hin un her ge tahkt un schließlich war ich kanwinzh daß es e sorscht klaß Edie wär un ich bea do Wedeöweiler die Order sen-we, mich e Konteiitter zu schicke. daß ich· mit den hen alles iwwer tahke konnt Dann fin ich heim un ich saae Ihne, ich den gesiehst, als wann ich e zwanzig Storie Brickblack mit terzehnhunnert Ruhms hätt bilde wolle. Ich sin nei aieria, wie die Geschicht ausaehn wied. Sie auch? Mit beste Rieaa rds, Lizzte han ensei. Det Ventschleier. usi- IETZZ Qui-y Die junge Fütttifnmfttzrchlt ins-Fäden Auf ihrem Blondhactr ruht der Myrten tranz. » Wie zarter Frühlingsnebel wogt und wall t Ein Spitzenfchlcier um die Lichtgestalt Sie fahren glückberauicht zum Hochzeits » mahl. · Der Fuka umschlingt fie: «Dn mein Sonnenstrahl. Nur einen Aufz. Hier schaut uns niemand zu. . Sie blickt belustigt; .Zeugen fürchtest n. Und tvenn man heimlich uns bewachen läßt« Gieh achtl Nun hängt dein Arm im Schleier fest: Die Uniform mit ihrer Treiienpracht th nicht siir holdes Schäferspiel gemacht. in großer Nis; im fpitintvcbfeincn Rand — Erschriä nur nicht --- was kümmert mich der Tond?« Sie lacht und iiijzt ihn. -DU geliebter Mann —- - Was geht uns der! zerrissme Schleier an « it- its · llnd fern von ihrer heitern, schönen Welt. Wo knrgeg Licht in enge Gassen fällt. Bringt sie im Dunkel ihre Tage hin. Tie kleine vlnsse Zoiyenstickerim Ter Arme-netzt hitlt ihre itmctre Hand: »Mein ziind —- zn spät ward die Gefahr erkannt. Hier hilft kein Doktor —- leine Arzenei-— » Etgiclt dich drein:be es ist vorbei. Vor t ...... Dei schluchzt sie auf mit einem wehen «cint, Und wie er ihr brthriintes Antlitz schaut Besehleicht den Leidgetoohnten tiefer .« Gram: « Erzähle mir —— erzähle, wie es iam." Ganz leise, stockend. ringt sich Wort um Wort Von ihren Lippen: wie sie fort und fort Gesorgt für ihren lieben Unterhalt. Getämpft, gerungen mit der Noth Ge nl « w t. Von früh bis spät, in hoher Kunst ge wandt, Die fleiß’ge Nadel regte in der Hand llnd immer neue Zartgebilde schuf, Bis still ihr Lohnniieh mehrte und ihr t us. stillem -— oh, hätte er es nie gewollt — Brit ihr der Brotherr arise-kleinen Sold Fur eines echtener n:äi«c11eineine Zier: Ter Furnin Brauxichxnuit Und er glückte ihr. Nur das zu kurz die Zeit —- das Wert zu schwer. . . . Sie könnte sich den Schlaf der Nacht · · - nicht mehr Sie Itickie — stickte -—- mitb« und fieber traut, Bis ihr ein Nebel auf die Augen san! — Ani zarten Schleier stickte sie sich blind ..... . « -s- Der Arzt itcbt tief ergriffen. »Armes siindi« Und drüben scherzt die Fürstin: Wie-Wer Mann Was geht tin-J der zerrissne Schleier anl« ....— Die Right der Lust. Skizze aus dein Artistenleben von M. Ger TL war eine Stunde vor Beginn des Cirtus. Jn dem Gange, der zur Garderobe kühne, standen ein junger Mensch, er Kunireiier »Harm, und die schöne Elvira, der Star des Ciriak, in leb haster Unterhaltung die indessen nicht sehr erbaulicher Natur zu sein i- jen. »Und ich-habe Dir schon tau end Mal erilärt, daß ich keine Lust dazu habe! Es sind dies meine besten Knnsisiücke2« gab das Mädchen irr-Fig zur Antwort «Dein Leben siebi aber dabei auf dem Spiele.« »Das thut ei auch bei allen anderen Kunststücken.« aAber nicht in solchem Ma e! Kannst Du denn nicht böte-is Du M steilich start und ich will gegen die Msbeecherischen Kunstsiiicke ans Dei ner Aliee nichts einwenden, aber diese Leiter! Mir fchwindelt’s. wenn ich nur daran denkes· m s Wharry Du bist ein Narr, Do i weißt doch selbst, daß der Direktor im- « mer mehr von uns verlangt. Jch leiste . » gewiß beinahe Unmögliches und tros rein dringt-der Mensch taMin mich,.·—kj Neue-, immer Originelleres undGroß- » artigen-« zu lernenl Und nun tominst Du mir immerfort mit Deinen Lamen tionenl Meine schönen Leistungen toll — ich ausgebent Nimmermehrl Und naß Du s weißt —- setzte sie mit einein tri- - umphirenoen Blick hinzu ——— ,,aus heute s Abend have ich mir etwas Neues sür die Leiter ausgedacht worüber ,,Clvtra,« schrie entsetzt der Kunst- , reitet auf, »ich bitte-Dich, wenn Dies ( mich nur ein ganz klein wenig lieb hast, unterlasse dasl Wir wollen zu einem anderen Cirlus gehen, .vo der s Direktor nien sehlichcr ist wir woxlen . -— wenn es Dir gefällt — das Gelas s leben ganz ausgeben -·— o, ich rülle ’ Alles, wag Du wünschest, nur lis; ab von diesem furchtbaren Wagnißt« Elvira schüttelte widerspenstig tas Köpfchen. »Ich sage Dir zum letzten Male, Du bleibst von der Leiter!« »Nein! seh bin mein eigener Herr und richte mich nicht nach Deinen Be sel)leti!« ries Falsß stiliöne kflltädchen zor sn mit dem e tainp end - us«Eloirci, ist das Dein letzte-Z Wort?'« »Ich dreh , weiß Gott dein rrthen Spißbuben vonChatleB den Hals umt« todte nun der unglückliche Künstler ..Warum?« fragte Elvirci ruhig« »Weil er mir auf seinen Füßen die Lei ter so schön frei und so fest balancirt, daß ich mit taltem Blute Die schwierig sten und verweaensten Eootutionen ausführen lannZ Wenn ich so oben aus der Spitze der Leiter mit den Füßen einhange und mich bei-ob lasse, daß das ganze Uebergeivicht auf die äußere Seite fällt, da spüre ich auch nich; das leiseste Schroanlent Nie würde ich mehr einen solchen unerläsiiqen Burschen finden! Wenn Zu u.n-chliet)tcit, Wirts, t la-- EIN-. k---:-s-k4 c. k-s(1 c« sa-- »s- owguvu, i» sue-nur Un »Im 1 hriiderlich gewogen sein, seiner Tteue nnd Zuveräässigteit ivegen!« .Elvita, ich will Dir die Leiter halten heute Abend!« Sie lachte auf. »O, ich werde mich hüten, einer-i an deten dieses Amt zu übertragen!« »Du mußt!« raste Harm, das Mäd chen heftig am Arme packend. »Ich muß?« wiederholte Elvira er staunt Harrn wurde ruhiger. »Eriiille mir diese einzige Bitte!« »Ich lann nicht!« »Viinge mich nicht zur Verzweif ilung!«v »Es geht nicht! Gar heute Abend bei diesem Kunststück, weil ich sür Dein Leben zittere!« »Ja, da könnte ich gerade einen Zit ternden achte-nehan »Eine Probe, meine Si)lphide, eine Probe will ich- Dir geben! Jetzt gleich! , Janies soll hinanitiettern und riittcln und schätteln und hiinfen eine Viertel stunde, ja eine halbe Stunde will ich auf-betten, und wenn Du nur das ge iinnste Schwanken bemerkst. so will ich abstehen vonmeiner Bitte!"- « Das iirnoe Mädchen schüttelte das lockige Kot-schen Ein innig slehenderBlick Hokus-« traf den ihres-. »Gnt, so sei’··:-!« sagte sie endlich. Dann gingen sie zusammen in’s eit. Z Nach einer halben Stunde etwa ka wen sie wieder aus dem-selben, sichtlich befriedigt iiher die abgehaltene Probe. if I M Die Erwartung ist zum höchsten Punkte gestiegen-Wo hupft leicht und cnmnthig die »Lustl·önigin« an der wand harrn’s herein. Wie schön sie ist! Wie ihr Gesicht votFreudc strahlt! Der Clown trägt ein Kissen herbei, Harrh lcqt sich daraus und aus seine Fitsze wird die weißgctünchte Leiter mit ihren breiten Enden gestellt. Behend wie ein skhkbxpujun fis-tust- sGlnikn hinauf . Jetzt ist sie oben, sie grünt grciziög mir l’ibenstviirdigem Lächeln. Sie schlingt die Füße in die Sprossen, verschränlt die Arme über der Brust end läßt sieh lanqsarn, gestreckten Körpers herab. Jedt ist sie unten mit dem Köpfchen, sie hält sich mit den Händen an den Kannen sest und langsam zieht sie den örper nach. Noch einmal so herab und nett-rinan dann sorinqt sie ganz herab, von tobendem Beifall umgriiszt. Sie dankt mit löchelnder Miene und tlettert wieder hinaus. Harry ist entzückt über ihr Gliick, sein Herz pocht laut und sein Athern fliegt. Mit festettBlicken — schmer zen ihn seine Augen auch wegen des qrellen Lichtes —- sieht er hinaus und verfolgt mit änqstlicher Spannung jede ihrer Bewegungen Hilf Himmels sie macht jetzt ihr Waqestuckt Sie verschlingt mit den Armen den letzten Sprossen, sie biegt den schlanlen Körper herum nach ter anderen Seite. Dem armen Harry verlt der Schweiß von der Stirn, sein Auge zuckt in entsetzlichem Schmerz ror dem glühenden Lichtstrahl, seine Pulse fliegen, sein Herz hämmert, ols wollte es zerspringen —- er siihlt im Nacken prickelnde Stiche, er bezwingt sich und stieren Blickes verfolgt er jede ihrer Bewegungen —- Sie hat die Füße aus der unteren Seite ein re schlnngen und wie ein Reis umwölbt sie das Ende der Leiter. Himmell welch ein Anblick! Tod tenstille herrscht im Cirtrss. — T riinen traten inharrtys Au en und aß sent, im gesahrltchsten co mentt Er kann, er darf nicht den Arm beiziehen — es wäre ihr Tod! Er K lt etn trnmvshastes Zittern in den e nen, er thlt, daß die Leiter — chwantt, er beißt die Zähne Iest zu ancknen — er hält an sich mi fürch terlicher Macht! Umsonst! Sein wildes Haupt zuckt nach rechts —-! Ein oumpfer Fall, tin marlerschiii tunder Schrei aus tausend Kehlen tsnd zerschmettert liegt die ,,Lustlönis-s gin« am Boden, den letzten brechend-en liel voll unendlicher Liebe aus Harry richtend, der mit irren Blicken dem Unsaßbaren gegenübersteht . . . Lange Rosen. humoresle von J. Jobst Er hat es ja immer gesagt, er, der Oberlientenant von Eltern, der schnei digste Ofsizicr einer- iltegiments, daß der Bursche «aczmareck noch sein Verhängniß werden würde. Und wer re tannte« diese Unglücksgeschtichten, ie der stets in sich vergnügte und mit sich selbst zustiedene Pole sckåon an gerichtet lette, mußte ihm in er Vor allnnng ünftigen Unheil-s recht geben« Mit derselben Ausdauer. mit Der sein Vorgesetzter jedesmal die Frage teilte: »Halt Du mich verstanden, KarzmaretW antwortete lieblich grin send der Bursche: »Hei sich verstanden, here Oberlieutmantl« Nein, man konnte Kaczmaret nicht böse sein« wenn man in dessen treuher ziges Gesi i blickte, welches stets von wonniger lebensireude verklärt schien, trotzdem fast täglich ein Hagelroerter sich über diesen Unheilstister entlad. Was hatte er doch oor einigen Tagen erst angerichtet! ,,Kaczmarel," sagte Oberlieulenant von Ellern, »gel1e zu Herrn Robert und meld ihm, wir erwarteten ihn heute Abend acht Uyr im liaiinm Hast Du mich derstandenkk »Hei sich verstanden, Herr Oberlien lienant,«.· war die wie üblich ersolgende Antwort. Herr Robert war ein junger Lebe mann, der bei den Ossizieren der Gar nison sehr wo l gelitten war und niit Vorliebe zu a en tameradschastlichen Vergnügungen gebeten wurde. sit ge noß gleichsam Hausrecht irn Kagnsx Der Abend sah eine ganze nzaht übermüthiger, junger Offiziere im t! ei nen Speisesaal des Kasinoä verein: gt Man hatte soupirt und vertheilie ich jetzt in wangtosen Gruppen zu intirne: rein Gespräch oder Stat, mit etwas ge wagtem cinsatz. »Ich weiß gar nicht, wo Robert bleibt,« sagte Oberlieutetmnt tot-n El tern, welcher mit einigen Kameraden s an einem runden Tische seit-» der ge- ; niiithlichsten Ecke der geschmackvoll ein- l ( i gerichteten Raucites, »ich habe ihm drch Bescheid aeschictt.« »Wird wobt anderweitig engagirt sein,« ließ sich eine Stimme verkeh mcn. j »Hast Du vielleicht Deine Botschaft » durch Fiacs macet überbringen las- » sen Z« sragte ein Anderer. »Nun natürlich! Sollte ich etwat selbst gelten ZettwitJP« ! »Dann hat der Kerl wieder Dumtn heiten gemach-i « »Ach, wo wird er." war die gereii. e i Erwiderung, denn Eltern war in die sem Printte etwa S titzlich hatte er doch schon zu ost wegen dieses Vurtcyens imter den Nectereien seiner Kameraden » teiden müssen. ; ;,Jch rathe Dir,« suhr Zettwitz ruhie J fort, mache Alles schriftlich, denn wie sagt der alte Reuter: »Wat schreiven is, is schreiben« »Ja, Alles schriftlich,« riefen lachend die Kameraden, denn sie lannten El: lerns Abscheu vor Tinte und Feder. »Jetzt tomnit Robert nicht rnehr.«l sagte Zettwitz, sich behaglich in den: Ecksopha ztiriicklegend· »und so will ich Euch denn nicht länger die Geschichte vorenthalten, die «mir heute mit unse rem Alten passirt ist.·' Die Köpfe rückten wie auf Kom nicsndo zusammen, ·und es« wuxdeso s’lU llll HlfllmcL Das mslll VII IHUUI der Karten aus den Spieltischen hörte, so still, dasz eine Stimme, die von der lautlos sich össnenden Thiir herüber erscholl, einsehlna wie ein flammender Blitz. »Gut-en Abend, meine Herren, ieb sreue mich, als Gast des Herrn Oberlieutenant von Eltern hier so znsanglos erscheinen zu dürfen. Ver » ziihen Sie, das; ich meine Anlunft um J eine Stunde Ver-zögerte, ich war dienst lich beschäftiqt.« Jn der Thüre stand der Oberst, des . sen wohlwollendes Auge die ausfahrens- » den Herren beariiszte und dann blttz sclsnell weiter glitt über leere und volle Seltslascben nnd iiber die animirteu Gesichter der Herren; dann nahm er am r1.nden Tisch Platz nean Oberlieute ncsnt v. Ellern, welcher seinen Burschen »zum Teufel wünschte, der ihm und den Kameraden diese Ueberraschung berei tet hatte. Nrch machte diese neueste Leistung stezmarecl’s, der schlankweg denHerrn Oberst anstatt den Herrn Robert im Namen seines Herrn eingeladen hatte, die Runde, als die Glanznummer alles dessen, was ein harmloser Dummlops anstellen kann, den bosbaften Seelen der kleinen Garnison Stoss gab Zu nicht enden wollendem, zwerchfeller schütterndem Lachen« Oberlieutenant Wildenbruch war laut allerhöchster Kabinetöordre Regi mentstommandeur geworden, und ein seierliches Liebesmabl mitDamen sollte dem Scheidenden den Beweis geben. wie nngrn man den beliebten Ossizier verlor. Galt es doch zugleich aucb Alk schied zu nehmen von dessen entzücken der Tochter, dem allgemeinen Liebling des Neatenentg. »Dansi«, wie sie unter den Kamera den genannt war — ihr Rufnarne war W · i Jehanna —- hatte tin vergangenew Winter, der ersten Snison in anßB «jt.ngem Leben, alle Herzen im tim gitvonnen und unter aAen ander-en auch das von Qberlieutenant Ellerm » » Nun schlug schon die Abschiedsstunde siir die verliebten Seelen, und ein jeder der jungen Herren wollte an diesem Tag noch einen lesten Sturm au das Hrrz seiner Angebcteten wagen. ollte wan doch eine angenehme Erinnerung hinterlassen, damit neben den renn den der neuenGarnison Hansi die alten nicht ganz vergesse. Daß sämmtti l Junggesellen des Negimentg bes - · sen, durch Blumen jeder Art undFarbes den Sturmlauf aus die zu erobernde. Fesiung zu beginnen, la sehr nahe. i Oberlimtenant von nnew wollte ? nur einige schöne Rosen überreichen, ’ das Kostbarste, was bei Blumenschniidt auszutreiben wäre —- sogenannte lange Reim, die an einem Stiel mehrere Xijthen edelster Art tragen. Sie wa ren heute früh angekommen Das Ding sah raffinirt einfach aus-, kostete aber ein Heidengeld Und war augenblicklich in der Residenz das neueste. Das war meßgebend fiir den kecke-n Ober-limite ::ani gewesen und ficherte feiner Gabe einen besonderen Reiz in den Augen des siißen Kindes, welche — wie er» schon zum Oefteren bemerkt zujhaben glaubte, zuweilen mit mätmeremLeuch ten auf ihm geruht hatten. Das Liebesmahl war mn vier Ubr angesetzt, und zu seiner Verzweiflung lnelt der Dienst Oberlieutenant von Ellern bis zu der letzten Minute in Athem und gab ihm keine Zeit, in die sehr entfernt liegende Wohnung zn eilen, Um sich zu dem Feste umzuziehen. Er besiegte Kaczmareck mit Helm Wasfenrock und Lackstiefeln ins Kafmo und sehärste dem Burschen noch beson ters ein« die Rosen nicht zu vergessen, die, in duftiaes Seidenpapier gehüllt; auf dem Tisch lagen. Einioe Mtinnten vor Vier kam El lern angestiirzt und machte Toilette. Befriedigt ruhte sein Arme auf seinem Spiegelbild, dann streckte er feinem Burschen die in tadellos-: lacees ge hi-llte Hand entaeaen mit den Worten: »Kaczrnareck, die Rosen.« Sie traten vergessen« doch blieb dem nsuthfchäumenden Ofiizier keine Zeit, rm sich in kräftigen Fliichen zu ent lc(sten,fondern er rief nur zornig: »So frrt flieaft Du nach Haufe, verstehst Du, Du flieast nnd holst die langen Rosen, dann kommst Du in den Saal nnd brinaft Sie mir persönlich. Du kennst doch den aroßen Saa?« »Kennt sich großen Saal, HerrObw lieutenant.« ,.Alfo vorwärts, hole sie.« Ellern mußte lachen, als er den dum men Kerl fortitiirzen fah. Noch war kein großer Schaden angerichtet, denn es machte sich vielleicht aangi aut. die Blismen erst bei Tisch zu überreichen, faft er ia doch zur Rest-ten von Fran lcin Hansi. während der ReaimentsJ adiutant sie führte Er konnte die Anss rede waaen, die Blumen seien erst fo ebrn mit der Post aelommen. Das aina uer wiirde die Gabe in ihren Augen Loch werthvoller machen II· sit It Man saß bei Tisch. Die Unterhal tnna war uni so lauter. ie mehr man versuchte. die raufchendeMusik in über tiinm Eiferan IHer-· schan in itiirmi flsn S«,liiaen in der unmittelbaren Niihe Sansikä Wie entzückend die ileine Fee aker ancki aussah in den rot-i Gasen-IMM, iie dnftia wie ein bauf isie zierliche Gestalt einhiillten. RniaU (-·llern’ä Herz beaann Galotw einen iehlaaen. Rrsa war ja aneh die Farbe let Rosen, der Tannen Rosen! Nun mufsteF mir mareri bald erschei nen. Ellern drehte der Thiir denNE cken, das war irrt-Jl, aber nicht en ändern. . Er hatte sieh forksn fast dass- Genicl ver « dreht durch das bei. Lindiac ilrnfehen « lslTO scncllc lljll lZRl UtiB U"«·.«lilullt"«l » seiner holden Nachbarin in sehr, dafe, « er Kacziuareck nnd die Rnien heraus-» im nur immer wieder feine heißen Blicke in die iiisien Auan Heini-PS zu tauchen und ihren munteren Reden zu l-.-ufckf-:n. Man war beim Fisch ame lcsnai. nnd die Musik machte just eine Neiuse, der fumuiende Lärm der Vielen Stimmen liesi etwas nach-, denn wer ließe aern sein Leben an einer der sxksluckten Gräte. Nun wurde die Stille aber doch auf fallend oder schien es nur Eltern "fo? lir blickte von feinem Teller auf nnd fnlt lauter lachende Gesichter, j-« einiae fiilnten die Jervietten an den Mund, nni nicht loszisbrecken in nicht mehr Zn hemmende Heiterkeit, nnd alle diese Auan sixirten sieh auf einen Punkt, der hinter ihm liean mußte. Ellern fildr herum nnd sah in das lächelnd-e dumme Gesicht seines Burschen, arti dessen Armen etwas lan, welches ihn In einer Bildsäule des Entfetzens und Graueng erstarren lief-» Und da er tknte es auch schon durch die Stille des Saales in lauter, VernehmlieherWeiiet »Da is sich die lange Hofe, Herr Ober lieutenant.« si- e- s Was halfs, daß Ellern—das Mise ste, was er thun konnte — mit ein siimmke tn das fchallende Gelächter, welches sich erhob? Auf fein heimlich leimendeg Liebesglück war ein kalter Strahl gefallen. denn nichts ist schlim mer ftir den Freietsmann als Lachen. niuthwilliges Lachen von reisenden Mädchenlippen, und so etwas können auch die sithsten Rosen der Welt nicht wieder gut machen. ----.--—. Innerhalb der letzten 10 Jahre hat Qan as 1,441,890.410 Bassile- Mgis »in( Wer von M Millionen Doll s ernteze at » W Die EUIM M Betreten-n l Von H. Wh. M bis vor etwa 10 Jahren was man bezüglich der Bildung von Betro leum auf reine Vermuihungen ange wiesen. Man glaubte, daß es due-H die Einwirkung von Wasser auf die Metalliarbide des heißen Erdinneny also direkt ans unorganischen Stoffen entstanden sei. Dann brachte man eine Reihe non geokogiskcheni Stunden vor diesehr das iir sprachet-,v baß Petroleune sich aus dem Feste-on Seefkieren gebikz de! habe, und eine Reihe von classischen Untersuchungen bewies, daß in der That alle möglichen Wierischen Und pflanzlichen Fette und Wachsarien bei Destillation unter Druä Peiroleum geben« Da nun die Petroleum führen den Schichten, dem Erdinnern ge nähert einer hdheren Temperatur aus gesetzt waren und durch die ist-erlagen ten Massen unter hohem Druck stan den, so war aus theoretischen Gründen gegen diese Theorie nichts einzuwen den. Auf jeden Fall mußten ungeheure Menan von Ausaanasmaierial vor gelegen haben, um dies-immensen Pe irnleumlaaer in Kaukasien und Nord amerika zu bilden. Man stellie ferner auch die Hypo ; these auf, daß Diatomeen, mikroskopi j lche Alaen, die an manchen Stellen so » trohl abgestorben, aus dem Land, alB ! auch lebend im Süß- und Meerwasser ! große Areale überdecken, das Rohma ; icrial abgegeben hätten. Man nimmt s an, das-, durch periodische Hcksunaen » nnd Senkunaen der Meeresuser Seen ; vom Meer abgeschnitten worden seien, ) in denen kann Diatomeen wucherten, . wEbrend das salziae Wasser sich immer mehr concentririe Reacngiisse führten Schlamm in die Seen und verdünnten die Salzlösunaxneue Diaiomeen wu Mitten, neuer Schlamm kam ylnzu und im Lan der Jahrtausende füllten sich die Seen und glichen sich mit dem Sand der Umgebung aus. » Aus welche Weise sichs wahrscheinlich Massen von Seethieriiberresten ange sammelt haben. ist an folgendem Bei spiel beobachtet worden: Der Abschi daria, eine Meeresbucht von etwa 6000 Quadratmeilen Fläche, steht durch ei nen drei Meilen langen, 300 bis 1500 eRuf-; breiten Kanal mit dem laspiseben Meer in Verbindung. Jnfolge fort währender Niveaudiiserenz ergießt sich ein Strom aus dem kaspischen Meer m die große Bucht, wodurch- ununter lsroeljen Massen von Plankton ldie Ge-. sammtmasse der lebenden und todten Wesen, welche an der Oberfläche von Seen den Strömungen des Wassers srtgen) dem Adsetiidariabecken zuge iiihrt werden; da aber das Wasser des Bitiens einen weit höheren Salzgehalt als das des kcspischenMeereZ aufweist, werden alle lebenden Organismen in dem Wasser der Bucht aetödtet Ge- - lraltige Stepprnwinde, durch- welzhe etc-sie Staubmassen auf weite Entfer nunan versraehiet werden, führen der Bucht aus der wiistcnartiaen Umge buna feinen Staub und Sand zu und iijrsten mit der Zeit das ganze Becken ansiillen. Auch Unmaisen von Fischen dringen zur Laichzeit alljährlich mehr « mals durch denFianal ein und· gehen in der Bucht Fu Grunde. Damit ist eine - Erklärung fiir den Nachweis der Fun ke von Reiten von Hochsfeefisckzen im Zusammenhang mit Petroleum gege en. Bei der russisehenTiefseeiExpedition bemerlte man ferner, das; die tiefsten Schichten des Schwarzen Meeres so reich an Schwefelwasserstofs sind, dasz alle Lebewesen, die in deren Bereich kommen, den Tod finden. Die hier uiedersinkenden Kadaver werden den senst vorhandenen Aasfressern entzo gen nnd müssen sich also auf dem Mee resgrund mit anderem Schlamm an sammeln, wodurch zur« Erdölbildung Veranlassung gegeben in. Aelmlich wie in dem erst beschriebe nen Fall zwiscer Abschidarja und Kaspisee liegen die Verhältnisse zwi schen deriijlliittelländischen UndSckiwark gen Meer, welch letzteres nur halb so salzreich ist irie das erstere nnd ebenso diirste der-S Rathe Meer aläein imEnt stehen liegrissener Herd siir Petrolenm Bildung-. angesehen werden. Anzeichen dasiir bieten die ans dem Wasserspiegel dieses Meeres beolsachtten theeartigen Petrolennmisissen und die ans dem gilt-senden Ilieerekscnlamm sich abson dernden Fettliiiutchen Veriicksichtigt man nun, Ses; das-— nenne Petrelennn aibiet von den Sinrpatlien bis in die Mein-nd des Vlralsee pur Tertikirzeit von einem arofzen Meere mit reicher Frnna bedeckt war, das-. dniz Festland sieh allmählich lternnkzliob nnd sich Seen und Buchten bitdeten siir die iilsnliche Verhältnisse vorlagen, irie heute zwi schen Adseisidariw nnd Kntztiisee, so ist man siir die Erllärnna Les dortigen Peirolennrvorkmnnie-us keineswegs in Verleaenl)eit. Lln vielen Stellen kann man direct in Verbindung mit Betro lenmlaaern Reste von Hoclsseethieren (Fische, Muschelm Arnmaniten) nach weisen: Salz nnd Salzwasser kommen fast stets in Bealeitnnq von Petrolenm vor, während Reste von Alan bisher nicht nachaewiesen wurden. Nach allen diesen Ergebnissen darf man heute sich wohl der Ansicht an schließen. daß das Petroleum seine Entstehung in der allergrößten Zahl von Fällen einer Seethterfauna ver dankt, was natürlich keineswegs ans .schließt, daß in dem einen oder anderen Speeialfall auch einmal Algen oder War das Fett’oder Wachs höhsrer tanzen den Ursprung bildet