Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 23, 1900, Sonntags-Blatt, Image 13
g gvnvøoøvaøøononøavg « Für die Jugend. Z; —gaaovøvøovavaoovaa s- Wollgewninung ans Kaltsteirr. Is-« Diese Erfindung rührt von einem meritaner namens Hall her und ver · szient die allimige Aufmerksamteit we ; Hin der Vielseitiateit, mit welcher das . ateriai die Ansprüche befriedigt. Die daraus gewonnene Wolle ist unem k pfindlich gegen Wasser und Feuer, ein i schlechter Wurme-euer w e tun ask-ter, unverbrennbar wie Asbest, isolierfälzig wie die Silitatsaser, dabei weich und Xtvarrn wie Kamelharsre -— Ein They .trsvorbanq aus dieser Wolle würde, bei Fenersgefabr heruntergelasfen, Bühne und Zuschauerraum wirksam trennen. ..s Urabsebbar manniafaltig ist aber ihre « erwendung als Padrtngg-, Umwäl - rags- und Jsoliermaleriai. Um die Wolle zu Betleidunaszwecken zu verar beiten, werden jetzt eingehende Versuche angstellt. Die Herstellung dieser Wolle ist Fabrikationsgeheimnis des Erfin ders, die Erfindung in allen Staaten patentiert und bat in den betreffenden Jndufirietreisen berechtigtes Aussehen erregt. Auf der Rollschuhbahn. hui, wie sie dahinsausen, die beiden kleinen Rollschuhläuserinnem Schade, es hatte in diesem gelindcn Winter so wenig Eis gegeben, da war die Roll schubbabn ein Ivilllommener Ersatz und die rasjjtz gleitrnde Bewegung ein r verbrei- fmkbaenuh Naiijrlich ist das Fabren von Anfang an nicht so glatt gegangen wie jeyL Jn den ersten Ta gen gab's manchen Purzelbaum, und hetty, die Kleinen, konnte sogar der Tbränen nicht immer entbehren. Aber Mino, die Tapfere, in der schon die rechte Sportlust steckt, hat ibr Schwe fterchen durch Wort und Beispiel im mer schnell wieder ermutigt, bis beide fast gleich gut ,,skiiteien« und mit ihren lebhaften Bewegungen wie ein Paar niedliche Schmetterlinge berumgautel ten. Mancher bleibt stehen und schaut ibnen lächelnd zu. während die flinken Gestalten bald lints, bald rechts schwenken, bald mit geschlossenen Fit sken geradeaus fahren, strass und stramm, wie ein Segel vor dem Winde. Und immer sind die lustig schwatzen den Stimmen zu hören, so recht kind « lich unbefangen, wieder nnd wieder der-sichernd. es tonne doch auf derWelt nichts Schöneres geben als die Roll schwör-da »Du, hetty,« fragte Mino plötzlich, «wann sollten wir doch nach Hause?« Jlm Sechs präzise,« sagte Mama.« Bestimmt? Na, schön! Sechs kann es ja noch lange nicht sein.« .Glaub’ ich auch nicht. Aber laß uns gut auspassen, Mino, sonst bekommen wir morgen keine Erlaubniß.« Mino feuszte schwer. «Gräßlich ist es, daß man zu allem. was Spaß macht« immer erst Erlaubniß haben muß. Weißt du« dem-, laus mal eben dem Herrn da entgegen und srag ihn, wie spät es ist.« »Ja du, weshalb soll ich es gerade?« .Weil du die Kleinste bist, natürlich. Für so große Mädchen, wie ich, schickt es sich nicht mehr.« »Nun, was sagte er?« Zwei Minuten nach dreiviertel «Dann baben wir noch —- wart mal —- dreiviertet — sind fünfzehn, zwei ab —- noch dreizehn Minuten. Dann können wir noch dreizehn Tou ren laufen.« »Die ganze Bahn meinst du? Mino, Mino. wenn uns doch blos-. —« «Jch bitt’ dich« Hettn, nun bist du schon wieder der Bangbase. Man muß ; doch Mut haben! Laß es uns doch I wenigstens versuchenr Und sie versuchten es. Mit größtem Eifer liesen die kleinen schlanten Ge - stasten die Bahn aus und ab. »Das war die achte Tour-Hund« »Das-i — bunt —- bum ——« fängt die nahe Kirchenuhr zu schlauen an. »Wieviel schliipt sie?« ruft Mina den ersten besten Voriibernehenden un, ,Die ulike Die schlägt Sechs, meine kleine Ein-Edile »Bestirnmt? Ach, Hetty, es schlägt Sechs! Nun kommen wir richtig zu splitt« »Ja. siehst du« Mina —« »Ach sei doch nur still, die Leute « ietrt las; uns abschnallen. Oder wollen - wir noch eine einiiae Tours — Neins saote die Kleine bestimmt. Ich aebe nach hause. Mama saote-«--« s un weiß schont Fanae du also an, jmschnollen du brauchst immer so— chkeckisch laut-c Zeit. Bis du hau ne Tour machen —« Weg ist sie. .Fsz» iese verschwunden und nun scheint M- aewissenlnsen älteren Schwester Weh an der Zeit. mit dem Ausbruch fM zu machen. Es ist dann sum Er s--; sssnen m-- die schlanten Reine nach » cs dem Nollschubsvort noch die Kräfte -Uben so m rennen tote sie es thun. EIN-Ue M Mn kipopfmle « ,-II st dn mir bitte Mos« . :.N—nein nicht sehr. Ader was Isv spko Mssma fe«snc« ’ »Die Wahrheit,« sagte Mino ohne singen. denken i1,ioir sanken uns. Konsm « rtsn bist, sann ich aanz rasch noch - Als sie aber an die Stelle iuriick- s vmmt wo sie Hetty verlassen hat« ist z Bun: — buml « »Mir doch —— biertel Siebent« » OfWas werden wir fiir Schelte trie ««« « - s g Allein die Mania ist ausgegangen und die Wild änge preisen ihr gutes Glück. Als itma abends beim Ga tenachtsagen zuletzt noch fragt: »Wart ihr pünktlich um Sechs hieri« Da ge steht Man schnell und offen: »Nein, Minia, es war schon viertel Sieben. Aber bitte, sei Hetty nicht böse, es war n eine Schuld.« Daraufhetth ihrerseits bittet: »Laß Man nicht zur Strafe zuhause blei ben, ohne Mina hab’ ich gar keine zieudel·« ltnd das lindes Nun —- veraeben nnd vergessen, und am nächsten Tage ein neuer Ausng zur Rollschnhbahn. Eine Geschehe, die ein Jahr lang dauert. Es war einmal ein König, der hatte nichts lieber, als Geschichten zn hören, und je länger sie waren, desto besser gifielen sie ihm. Als er nun älter wurde und daran denten mußte, wem er die Hand seiner schönen-Tochter geben und dereinst das blühende Reich hinterlassen sollte, da machte er in allen Landen kund, der jenige solle die Prinzessm heiraten und nach ihm König werden, der ihm eine Geschichte erzähle, die ein ganzes Jahr lang dauere. Da tamen von fern und nah Königssöhne herbei, denn die Prin zessin war gar lieblich anzusehen und das Land schön und reich. Und sie wurden sehr höflich aufgenommen und ini Jubel zum König geführt, doch lei der bald darauf mit Schimpf nnd Schande aus der Stadt geschickt, denn sie alle konnten- die Aufgabrwicht lösen. Des einen Geschichte dauerte eine Woche lang, des andern vierzehn Tage, der dritte brachte es gar auf einen Man-U aber schliejzlich mußten sie alle mit dem klugen Satze »und wenn sie nicht ac ftorben sind, so leben sie heute noch« ihre Erzählung fchließen. Als nun eines Tages wieder ein schöner juaendlicher Prinz, dem der Ilknia sechs Tage und drei Stunden mit Entzücken gelauscht hatte, an das Ende seiner Weisheit gekommen war, da gab der Herrscher die Hoffnung auf, seinen Wunsch erfüllt zu fehen und ncrd sehr traurig. Das Volk aber trieb wie immer den armen Märchen frinzen aus dem Thore. Nun traf es ssch gerade, daf; just zu der Zeit nicht weit von der Stadt dsr kecke Schäfer Jdrge seine Herde weidete. Er schaute so frisch undwolgenittt in die Welt hinein und blies auf seiner Schalmei die lustigsten Weisen. Plötzlich hielt er inne und schaute nach dem Stadtthor, von woher ein wilder Lärm ertönte. Schnell lcgte er seinen Schäferstab zur Erde, gebot seinem treuen Phylax, di: Herde zu bewachen und eilte neugierig der Stadt zu. An der Mauer ange timmen, verbarg er sich hinter einem Pfeilen lauschte den Reden der Um stehenden und hatte bald alles erraten. Als er von einer Pr.iniefsin reden hörte deren Hand man erringen könne, spähte er eifrig nach den Fenstern des Schlos ses und siehe da. wie gebannt blieb sein Auge an einem offenen Ballon haften, denn dort saß, den edlen Kopf sinnend in die Hand gestützt, umgeben oon die nenden Frauen, ein wunderschönes Mägdelein. Das und leine andere konnte die Prinzessin sein, und er, der Jörae, wollte sie erringen. Gerade in dem Auaenblicke, als er diesen Entschluß gefaßt hatte, ward der arme Prinz aus dem Thore getrie n. Da trat Jorge plötzlich lecklich mitten unter die Menge und sagte gebieteriich: ,.Verneiat euch vor eurem zukünftigen herrn und Gebieter!« »Vor dir?« rie fen die Umstehenden höhnisch! »Ja,« erwiderte er dreist, sich stolz in oie Höfe richtend, »ich und tein anderer werde euer König!« »Auf ein Wort, werter Vruder,« rief er dem Prinien, der ordentlich aufatmete, daß die Auf -.--sk-.-l-: A h-— ------------ It kltllcllllskls »Es UIIIIFL sub sllsbll CON aenblict von ihm abgelentt wurde, zu, ,nicht weit von hier wirst du meinen ersten Minister nebst meinem Gesotae meiner harrend antressen. Nimm mei rsen Herrscherstab« der dort lieat und l-etraeb«e ihn und meinen Hofstaat Hinf tia als den deinen. zum Beweis der sreunt schastlichen Gesinnungen die ich, ter morgenländische Prinz, hüte-del Srbasi. siir dich beaet« »Und ibr«, wandte er sich an die ihn mit ossenem Munde anaassende Menae, »sorqt da iiir. dasi euer siinitiaer Herrscher, der ietkt nach morgentändischer Weise ac tleiret ist« der Sitte eures Lande-S ac :iäsi erscheine!« »Schneiderlein«, rief er seinem Ne benmann, der mit ker Elle berbeiaeeitt war, zu. »du verschassst mir bei Gefahr deines baut-its bis meraen sriiii ein tönialichss Gewandt Du Kommiser skrast siir die seinste Kopsbedeckunsi Meister Knieriem bier —- siir die Schube! Dich· Barbier. aber ernenne ich Is: meinem obersten Hausbosmeister, der siir alles übriae. besonders aber siir einen präcktiaen Strausi siir die Prin gessin zu soran bat. Und nun, dicker Wirt. verschasse mir Trank und Speise tsnd weise mir ein Rsibeiaaer an. wie es einem töniatichsn Prinzen aeiiemt!« Erst standen die Leute wie betäubt, ais aber der Schneider den Aniana machte und spornstreichs nach Hause lies« zerstoben sie nach allen Richtunaen. nicht ohne sich noch einmal scheu nann sebem Jörae aber aina stolz erbobenen Hauptes dem dicken Wirt nach. ier ebeerbietia die Tbiir seines Hauses öff nete und der bebäbiaen Wirtin —- die T eben den Mund öffnete, um den ärmlich getieideten Schäfer mit rauhen Worten abzuweisen —- bei Seite schiedend zu rcunte: »Jette, um Himmels Willen, wenn dir dein Kon lieb ist, sei stillt« Laut aber fiigte er hinzu: »Teure Hen rjette, bereite schnell ein Mahl, so wie dcsmals fiir den Prinzen Dalmiarius tsnd trage es im Staatszimmer aufl« Am andern Morgen. als Jörge noch behaglich im seidenen Ruhebett schlief. langten schon die bestellten Sachen an. Da kam der Schneider mit dem köstli chen Samtwams und den geschlitzten hofem der Schuhmacher mit denSchna cetfchut)ell, Der eJillmumer still dem »e terhut, der Haushofineister mit Seu brn und Biirsten, zuletzt der Gärtner nsit dem herrlichsten Strauß, der Ic mals fiir eine Prinzessin gewunden wurde. Und sie alle nahmen Anfstei tung, und der Schneider hielt das Oh-· ans Schlüsselloch und lauschte End lich schien dem Jörae drin die lieh Scnne so hell in Augen und Nase. daß er erwachte und lant nieste. Da legte der Schneider geheimnisvoll den Fin ger an den Mund und sagte: »Er ist ern-achtl« Gleich darauf räusperte er fxch nnd frag, ob es seine töniglicly Hrheit gestatte, dafz seine unterthiinig sten- Diener ihre Arbeiten überbrächte1k. Und Jörge rief im steifsten Tone: »Man öffne die Thiir und warte feines Amtes!« Nun zogen sie denn alle her-. ein, stellten mit tiefen Biicklinacn itkre Gaben nieder und entfernten sich wie der. Der Haushofmeister führte nun JZrae nach dem Badezimmer, badete, salbte, frisierte und schmückte ihn aufs feinste. Jörae ließ alles mit sich ae schehen, als wenn er es nie anders ac n«oknt gewesen wäre, und streckte nach lässig ein Bein nack- dem andern und einen Arm nach dem andern aus-, da neit ihm die Gewänder angelegt wür hpn Dann nnbto hu- clliivts unt-« nut dete, daß der König, dem die Ankunft des Prinzen gemeldet worden war seine Karosse zur Abholung gesandt habe und ten Prinzen im Thronsaal erwarte. Unter dem jubelnd-en Rurus der Menge stieg Jörge in den Staats tvagen. angestaunt von allem Voll und am meitten bewundert von der vielen Wirtin. Er sah aber wirklich auch stattlich aus, der schmucke. kecke JörgeZ lind als der Schneider hörte, wie man das Gewand bewunderte, wars er sich in die Brust und aing spornstreichs hin isnd bestellte ssch ein großes Schild mit der Ausschrist: »Hieronyrnus FivS, Hosgewandansertiger seiner worum ländischen Hoheit des Prinzen Hüte t-el-Schasi«. Auch im königlichen Schloß war fest liche Vorbereitung-. Der alte König war ganz außer sich vor Vergnügen« daß er nun doch eine Geschichte hören solle, die ein ganzes Jahr lang daure; und die Hossräulein schmiicltcn die Prinzessin besonders schön und geleite ten sie nach dem Tbronsaal, als die Oe rolde die Ankunft des Prinzen meide— ten. Sobald die Prinzessin eintrat, beugte Jörae ehrerbietig tas Knie vor ibr und reichte ihr die dustende Gabe. Dann nahm er den Ebrenvlatz neben dem Thronsessel des Königs wieder ein und benann solaendermaskent ,.Vor vielen Jahren lebte ein reicher. mdchkiger König. Er hatte große Kriege aeiiihrt und viele Schätze gesammelt. Aber ie mebr er hatte, desto mehr be gehrte sein Herz, und er unterdrückte sein Voll. no und wie er nur konnte. Als er so viele Kostbarkeiten aufge bbust hatte, daß in seinem Palaste kein Raum nehr dasür war, ließ er aus scstem Gestein einen Turm bitten, 50 Ellen hoch und 30 Ellen breit. Und in dem ganzen Turm gab es iein einziges Fensterlein damit selbst der Sonnen strahl seineSchHtie nicht erblicken tijnne, und nur eine kleine, schmale Thür. Fu der der König den einriaen Schlüssel bewahrte· Und als das Gebäude sertiq dastand, war die Zeit der Ernte berau gctommen, und des Königs Felder pranaten voll goldener Aebren. aber siir die Unterthanen, die von sriib bis svät an dem Turm batten bauen müssen, men- ssin Ostens-in nemnebsen Dei fase ten sie sicb ein Herz und baten den Minia. ibnen doch von seinem Reichtum abtulaisea Er aber wollte warten, bis das Getreide so teuer aeworden fei. daß es ibrn mit Gold aufgewogen würde, wies sie rauh von sich und liest das Stern in dem neuen Turm auisveichern, las-, es bis oben unter das Dach reichte. Te iirte das Volk veriweiselnd und webtlaaend ans dem Felde umk-er: aber niemand achtete ibrrs Jammers. Nun s( ten aus einem Blatt zwei Heu schrecken, die biirten die Senirer der Armen Und riefen ihre Schwestern, einen unzählbaren Schwarm. herbei. Die skoaen um den Turm. Aber fielse da, selbst das Schlüssellrch war in llein zum Eintritt! Da erblickte endlich eine Keuschrecke aanz oben unter einem Dachzieael ein kleines Loch aerade aisoß genug, daß sie durchkriecben krnntr. Und sie verkündete es dcn Schwestern, und die eine Heuschrecke sloa binein, bolte ein Korn wea und trua es vor das Fenster eines armen Mannes, und eine andere Heuschrecke sloa binein und holte ein anderes Korn I treaund trua es vor das Fenster eines I armen Mannes. und eine andere heu · schrecke sloa hinein und bolte ein Korn I wea und trua es vor das Fenster eines l atmen Mannes, und eine andere beu schrecke iloa binein und bolte ein Korn I trea und trua es vor das Fenster eines armen Mannes, und eine andere — ,.Verzeibt, edler Vein2.« saate der Minia. »wenn ich euch unterbreche, eure Geschichte ist äußerst interessant, und s ich bin sehr aesbannt aus den weiteren s Verlauf derselben. aber lassen wir doch s einmal die Heuschrecken bei ihrer Arbeit c H und berichtet mir seht weiter, wie alles geiomment« »O Majestäii wie wäre das möglich? Der ganze lunstreiche Zusammenhang meiner Erzählung wiirde verloren s gehen, wenn ich das ausließei Denken t Sie doch, gerade 4 Körner haben die menschenfreundlichen Heuschrecken her ausgetragen, und sie miissen den ganzen Turm von 50 Ellen Höhe und 30 Ellen Breite leeren. Jch dars keine kostbare Minute meines Jahres verlieren, wenn ich die Geschichte in dem mir von Euer Masestät gegönnten Zeitraum beenden soll. Und wieder sing er an: »Und eine andere Helltcytecle kam Unu onus eui anderes Stern Weg u. s. w. u. s. w.« Und so erzählte er fert, bis die Däm mrung einbrach. und der· König schon zum dritten Mal einnickte, und tsie Mi nister und Großen ganz rückhaltlos aiibnten. und die Hossrijulein ungedul dig aus ihrem Stuhle hin- und herrück teu, aber das Prinzeszchen gar näh mehr nach ihrem Strauß, sondern äußerst hoffnungsvoll auf den schmu ckcn Jörge hinschautr. Und als es draußen dunkle Nacht wurde, und die Fackeln drinnen brannten, und die Ge schichte von den Heuschrecken immer « noch durch den Saal tönte, da sprang der Könia ungeduldig aus und rief: »Nimm meine Tochter, nimm mein Reich, nimm alles, was du willst, nur laß mich mit der andern Heuschrecke - und dem andern Korn und dem Haus des armen Mannes in Rahel« » Da dankte Jörge dem alten König, « der Hofstaat verneigte sich tief, Und Prinzeßchen ließ vor Erregung ihren schönen Strauß fallen. Jijrge aber eilte hin, hob ihn aus« reichte der Kö nigstochter seinen Arm und zeigte sieh dem Bell. Und das jubelte vor Freude und schwenkte die Hüte. Der Schnei - der-aber sagte: »Seht ihr, ich hab's dem gleich an der Nasenspitze angesehen, das; er ein Prinz war und unser König wer den würde; bin ich nicht der Klügste h- .n sc- sÅØ Lies- -- 's lcs -«-Ie G«Isk negelte bis in die sprite Nacht-b ,inein an siinern neuen Schilde Den nächsten Tag aber wurde die Hochzeit aefeieri. und alle waren so vergnügt, wie es nur n iiglich war. Die Herknnft des Regens. Von Prof. Dr. E. Brückner. Ueberbliclen wir eine Regeniarte der Erde, so drängt sich uns in zwingender Weise die Thatsache auf, daß in erster Reihe die Lage eines Ortes zum Welt nieer über die jährlich fallendeRegen nsenge entscheidet. Am Gestade des Ozeans treffen wir die regenreichsten Gebiete, im Herzen der Kontinente, de srnders wo hohe Gebirge dem Zutritt ozeanischer Luft wehren, dehnen sich dürre Steppen und wasserlose Wüsten. Die Berücksichtigung der Lage zum Weltmeer und zu den herrschenden Winden giebt den Schlüssel zum Ber siiindnisz der großen Züae der Verthei lung des Regenfalls aus den Laut-flä chcn. Was war natürlicher, als dass, man meist das Meer auch mehr oder minder als einzigen Dampsspender au sah und die Herlunft des Regens iast ausschließlich vom Meer ableitete! Nur vereinzelt erhoben sich Stimmen dafür, daß auch die Verdunstung von den Landslächen wesentlich zum Regensalle beitrage. Von dem als Regen oder Schnee fal lenden meteorischen Wasser fließt ein gewisser Theil oberirdisch ab, ein ge wisser Theil verdunstet ohne Verzug, ein Theil endlich versickert. Dieses ver sickerte Wasser bleibt aber nicht dauernd in: Boden, es wird z. Th. von der Ve gctation verbraucht, die Wasser aus umso größeren Tiefen hervorlioli. je tiefer ihre Wurzeln reichen, und gelangt sc nachträglich durch Verdunsten in die Atmosphäre Ein anderer Theil speist das Grund-wasser, von dessenOberslächr , ebenfalls Verdunstung stattfindet, so sern die hangende Gesteinschicht nicht »in Uskkrbtia ist. Das Gnmdmnsser sn weit es nicht verdunstet, endlich tritt ais Quelle zu Taae und bilft die oberst t tisch fließenden Gewässer zu speisen, « if also zum Abslufx Zu schlaqu Ein l zip der Rest, der tkeils etwa im Grund n·asserftrom zum Meer sieb beweat und hier unterfeeisch austritt. theils in che I mischen Prozessen im Boden dauernd cebunken wird-, vereiniat sich weiser mit « dem berdunsteten noch mit dem oberst tisch abfließenden Wasser; er ist nicht zur Verdunftuna zu schlaaen. Dieser Tleil ist aber nach allem, was wir wis « sen. unbedeutend. Sind auch manche der so ermittelcen Zahlen noch unsicher, so zeian sie doch die Größenordnuna, um die es sich han delt: Die Berdunstuna von ren Land-· flachen ist in reaenreichen Gebieten be teutend Und sieht kier jedenfalls der Verdunstung vorn benachbarten Mee rekfpieoel wenig nach. Zwar fehlen lBeobachtunan der Verdunstuna auf tem Meere: doch tisnnen wir auf deren Betraa aus den Beobachtunan schlie ßen, die an größeren Wasserflärhen des Landes in der Nähe fer Küste in ebe nem Gelände gemacht worden sind Sicherlich ist darnach iie Verdnnstuna von ten Lendslöchen West- und Mittel Europas mindestens halb so qrosz wie tie vom benachbarten Atlantifchen Ozean und immer noch ein Drittel oder ein Viertel der Verdunstuna in tropis schen Meeren. So viel steht fest, die Verdienstuna von den Landstächen ist fv groß, daß sie einen bedeutenden Cinflufx auf den Regenfall haben kann. Es läfit sich aber auch zeiaem daß sie ihn wirklich hat. Einen wichtiaen Be treis dafür liefert uns die Wasserfiib rung der Flüsse. F - Die Wassermasse des Ozeans muß innerhalb längerer Zeiträume als ton stant angenommen werden; andernfalls würden allgemeine Veränderungen des Wasserstandes erfolgen, die sich der Wahrnehmung nicht hätten entziehen können. Es muß also ebensooiel Was ser dem Ozean zurückgegeben werden, als ihm durch Verdunstung entzogen v·-ird. Würde also der gesammte Re gen der Landflächen direkt dem vorn Ozean aufgestiegenen Wasserdampf entnommen, so müßte die gleiche Menge auch zum Ozean zurückkehren Ein sol ches Rückkehren könnte aber nur« oon ten Gletschern der Polarreaion abge sehen, in slüssigem Zustand durch die Ftiisse oder in aasförmigen Zustand disrch die Atmosphäre erfolgen. Durch die Flüsse werden aber von dem ge samniten Niederschlag der Landfliichen » nur 22 Prozent dein Meere zugeführt also rund zwei Neuntel. Wenn wirk lich aller Regen ozeanischen Ursprungeg wäre, so müßten die übrigen sieben Neuntel durch die Atmosphäre zum Meer zurückaelanaen. Das ist völlia ausgeschlossen. Die Menge Regen aber, die nicht zum Ozean zurückkehrt, kann auch nicht vom Ozean stammen; mit anderen Worten: ein wesentlicher Theil des Riederschlaaes der Kontinente — nach Schätzung wahrscheinlich zwei Drittel, sicher mehr als die Hälfte — entsteht aus Wasserdamps, der den Landflächen entstammt. Sicher ist namentlich, daß der Nie derschlag der Wärmegewitter des Som ners größtentheils dem Wasserdampf des Landes entspringt. Nicht unthiitig ist also die Rolle, die die Landfläche im Kreislauf des Wassers spielt; in acwaltiaem Umfana trägt sie zum Feuchtigkeitsgehalt der Lust bei: nahe zu zwei Drittel des auf sie fallenden Reaens entstammen den von ihr selbst pelieferten Dampfmassen, sind also » krsntinentalen Ursprunges. Jndirett ist H allerdings der Ozean auch für diese Dampfmassen Urquell: er liefert eine gewisse Wassermenge, die sich über dem Bande mehrfach umsetzt, drrt rascher, hier langs« mer. und so im Regenfall mt kirfach in Erscheinung tritt. Ein Massertlxeilchen, das durch die Atmo sphäre vom Ozean zutn Lande kam, sijllt hier durchschnittlich dreimal als Riederlaae nieder, ehe es wieder in den Schooß des Ozeans zurückkehrt. summte-. Die Unsälle durch den elektrischen Strom haben bei der wachsenden Stei gerung der Verwendung elektrischer Kraft ebenfalls eine beträchtliche Zu nahme aufzuweisen, und man hat s:ch daker auch von äritlicher Seite mehr mit der Frage zu beschäftigen gehabt, was bei solchen Unglück-fällen zu thun sei. Erst kürzlich wurde darauf hinge wiesen, daf; man einen derart Verun alückten durch künstliche Atbmung in’s Leben zuriickmrusen versuchen müsse. Dem widerspricht nach eingehenden Un tersuchxngenR H. Cunninaham Das durch einen starken elektrischen Schlag am meisten in Mitleidenschast gezogen-: Organ sei das Herz, und dieses werde dadurch nicht völlig gelähmt oder ge tisitet. sondern nur in einen Zustand der Rusammenziehuna versetzt infolge der Anhäufung der faserigen Bestand tbeile des Blutes. Diese Zusammen zjcbung derringere den Blutdruck im ganzen Körper, und das Nervensystem nerde nicht sofort aber allmählich durch iic vollständiae Blutleere, die auf einen plötrlickpn Stillstand des Blutkreis laufes folge, angegriffen. Jn seltenen Fällen, wo ein elektrischer Strom nur durch den Gebirntheil des Nervensy stemg in bedeutender Stärke und lange arnua kindnrchaelm könne er den Tod durch Erstickung veranlassen. Elektrische Ströme, wie sie in der Industrie ver wandt werden, seien siir Frösche und Schildkröte-n thatsächlich nicht tödtlich, da der Zustand der Blutverdickuna im sur-en von selbst rasch verschwindet, sobald der Strom aufhört. Bei Hunden ist die Wiederherstelliinü des normalan Zustnndes schon weit frhwieiicier, und noch schwerer wahrscheinlich beim Men schen. Cunninaham hat nun ein sehr gründlich-s Verfahren nusacarbeitet, ism den Blutkreislan in solchen Fällen künstlich wiederherzustellen und zwar durch Einspritzuna von Blut, dem der Faferstoff entgean ist. Nach seinen bisheriaen Versuchen an Hunden hat das Verfahren Erfolg gehabt. wenn es sofort nnaewonsdt wurde. Cunnina hain kält die künstliche Athniuna für gänzlich wirkungslos und setzt die ein ziae Hoffnung auf eine allmähliche Viiederherstellunq ohne jedes weitere Zuthun, falls sich nicht sein Verfahren auch beim Menschen bewähren sollte. sit Il- si Von einer chinesisch-politiicheii Ka rikatur bringt die Zeitschrift »La Chine Nouvelle« eine Nachbildung, die der Auffassung ihres Viri.isscrs, eines Chinesen in Honglong, alle Ehre macht. Sie stellt eine Kiirtenstizze von China und seinen Nachhariändern dar und veranschaulicht oichinüh ungen der Mächte, China etwas »abzii pacvten" oder qar aufzutheilem Tie Auffchtiften sind in enqlischer und französischer Schrift gehalten. Eng land wird durch eine dicke, fette Pull dogfie repräsentirt, die sich im Thal des Yangtsetiang breit macht. -)lnfchcinc:id iiaiimt sie, aber man entdeckt bei nä herem Zusehen, daß sie mit dem rechten Auge nach Süden schielt. wo von Hin terindicn her ein Frosch, das heißt Fraiitreich, seine dünnen Vorderbeine nackt Yünnan und Szetschnen und Heini-n ein-streckt. Allerdings träqt s der französische Frisch auf seinemRii s clen das oniinöse Wort »Faschoda«, » M und das soll wohl bedeuten, daß Chi na vorläufig von ihm nicht viel zu fürchten hat. Japan klammert sich alt eine mit Armen und Beinen verfehene Sonne um seine Inseln, bat Formosa geangelt und fchielt links nach Nuß land hinüber, das als riesiger schwar er Bat (Aufschtift ,,Conqueft«) feine atzen auf die Mandfchurei gelegt hat und nach Süden schaut. Auf denPyi lixpinen sitzt der amerikanische Adler; er yält sie feft in feinen Krallen, sperrt aber feinen Schnabel nach der sitt-oft chinesischen Kiifte auf; ,,Blrod is thicler than Water« heißt die Aufscheift. Mit Deutslymnd hat oer Zeichner nicht viel anzufangen gewußt, und er traut ihm nur bescheiden-: Wünsche zu: es wird Von einein einfachen Ran mit derAuf sihrift »German ambitirn« darge ttcllt, der Per, um die Varocniel Tonart tung legt. -l· st- st Wie häufig der Zufall bei Erfin dungen und Entdeckungen eine Rolle spielt, beweist folgende kleine Zusam menstellung. Gutenberg fah den Abdruck eines Pferdehufes auf der staubigen Straße Und beglückte die Menschheit mit der Vuchdruclerkunfi. Newton beobachtete den Fall eines Apfels- und entdeckte darauf die Gesetze der Schwertraft. Böttcher, welcher versuchte, eine Erd-s mifchuna zur Herstellung von feucrfe ften Schmelztiegeln zu gewinnen, er fand dag Porzellan. Ein Uhrmacherlehrling hielt ein Uhrglas zwischen Daumen und Zeige finger; er war erstaunt über die Große de: benachbarten Kir-ch.tk;gurrnfpiye, und die Fernrohtlinse war erfunden. Ein Nürnberaer Glaser ließ beim Gebrauch von Salpeterfäure wenige Tropfen auf sein Brillenglas fallen und bemerkte, daß das Glas angegrif len und matt erschien. Er zog darauf mit Firniß Linien auf das Glas und befeuct;-tete dieses mit Salpeterfäure, wobei das angefeuchteteGlas rings-» um die Kanten des Firnisses angegriffen wurde. Nachdem der Firnife entfernt ’ war, bemerkte er, daß die Zeichnung erhaben auf mattem Grunde erschien —- die Kunst des Glasätzens war er sunden. Das geringe Schauteln des Kron ieuchters im Dorne zu Pisa brachte-Ga lilei zur Entdeckung der Peudelgesetze, welche Huygens dann practisch ver wandte. « Tier italienische Arzt Galoani hatte die Schenkel oon Fröschen, die er zum Experimeniiren benutzt hatte, an das eiserne Gitter seines Fensters gehängt. Als Plötzlich ein Gewitter herauszog, bemerkte er, daß bei jedem Blitze die Schenkel zuckten, und bei nöherer Un tersuchung scnd er, daß die Bewegun » gen durch einen Strom, der zunächst durch tsag Eisen aina, hervorgeruer wurden, durch den nach ihm benann ten galvanischen Strom. Ein armer Musiker Namens Sene selder war begierig zu sehen. ob nicht Roten ebensogut in Stein, wie in Ru pser gestochen werden könnten. Als er seinen Steinen zubereitet b«aii, bat ihn« seine Mutter, eine Waschrechnungsauk zuschreiben Da er weder Tinte noch Feder zur Hand hatte, schrieb er seine Rechnunq mit seiner ätzenden Flüssig ieit auf den Stein. indem er beabsich tigte, sie gelegentlich abzuschreiben. Als er einiae Tage nachtxr den Stein rei niqen wollte, verwandte er dazu Sal petersäuie, und in wenian Minuten stand die Schrift erhaben aus dem Stein. Natiirlich war sein Nächstes« Druckerschiwarze anzuwenden und ei nen Abdruck zu nehmen, und die Li ihograpbie war erfunden. It L J Die Taubheit ist neben der Erbliw dung gewiß eine der fürchterlichsten Heimsuchunaen des Schicksals-. Seit Langein ist man bemüht. das schreckliche Leiden erfolgreich zu bekämpfen, bis jetzt aber stets umsonst. Nun hat, wie aus Paris aeschriebm wird, die rastlos fortschreitende Technik es dahin ge bracht, ein Instrument zu ersinnen, das wie die Brille dem Augenkranken, dein Tauben den Gebrauch des verlorenen Sinnes zurückaiebt Wenn sich das Verfahren, das in diesen Tagen der tranzösische Gelehrte Vernard erfunden kat. bewährt, so wird man ruhig saaen können: Es giebt keine Taubheit mehr! Die Erfindung Vernaer ist die sol gende: Durch eine ebenso sinnreiche als tieriartiae Zusammenstelluna verschie dener Metalle zu einer elektrischen Säule ist es ihn-. gelungen, einen kon stanten Strom zu erzeuaen, dem die straft innewolmt, die von außen an dringenden Schallwellen direkt und clne die erkrankten Organe tu taugt ren, dem usfsebörnerb initziitlieilen Ber neird nennt diesen Apparat nach sich ,,Audipb-on Bernard«. Derselbe ist so klein, daß er, im Obre befestigt, von außen nicht sichtbar ist. Außerdem be reitet dag Instrument seinem Träger nicht die geringsten Beschwerden, denn es ist nicht größer als eine Erbse und kriegt im Ganzen blos fünf Gramm. Die kleine Metallstiule im Ohr reiszt die Wände nieder, welche den Tauben vcn der tönenden Welt trennen, die ihn unigiebt, und leat das menschliche Elend um ein gutes Stück verringert. Hof fentlich hält diese Pariser Erfindung das, was sie verspricht. Die iiu »Ju stitut National de la Surdite'« ange t stillten Versuche haben bis jetzt die I günstigsten Resultate ergeben. ) t Ist-III Rechte Frauen rechten nicht M Frauenrechtr. se «- « Gäbe es Glückstarten, wie es S ’ « sekarten giebt, so würde der Pechvthi etwas bestellen, was nicht fertig ist.