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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 16, 1900)
« M Wissensch-it- m Gewerbe . WAGNinwa Sichtbar-e nnd imsichtbare Strahlen. Eine neue wissenschaftliche Entdeckung von Prof. Tr. Gan-V Jn den letzten Wochen sind Nachrich ten von neuen unsichtbaren Strahlen auch in die weiteren Schichten des PU«v dliluing gedrungen, VonStrath- Gan-i ähnlich den von Röntgen entdeckten E und gleich ihnen befähigt, undurchsich ." tige Gegenstände zu durchdringen, ein aewickeltc photographische Platten zu seltvärzen nnd das Bariuinplatincyai nitt rur Fluorescenz zu bringen. Nun, vorerft mag bemerkt sein, daß diese Strahlen so neu qar nicht sind. Sie wurden bald nach den Nöntgens Strahlen vrn dem Franzosen Berqiterel entdeckt und beschrieben, nnd bereits seit mehreren Jahren beschsftigt sich die Wissenschaft eifrig und nachdriictlich mit ils-nen. Aber die eminente prakti sche Brauchdarleit der Röntgen-Strah ten fehlte ibnen von Anfang an, die mit ibnen erzeugten Wirkungen waren ge ring und nur einem intinien Studium im Laboratorium zugänglich So dat man denn von den BecquereliStrahlen bislang wenig gehört. Und doch muß schon die Thatsache in bobem Grade iiberraschem daß es zn ibrcr Er,.ieitaitng einer bewußten Zufubr nnd Auf wer-bring von Energie, etwa wie bei oen Schürzen-Strahlen in Form Von elek 4-It-I--- M-c--:4:s -- —!-t.1 t-L——s «««"HTÆ W « OCIIUPC CSlUkIlD-(IIIIL«IU« Illufb ULUULl. Sie geben vielmenr von gewissen Kör pergruppen aus als Ileuszeruna einer voruberaetkenden oder dauernden Ei genschaft. Beeauerel entdeckte sie beim Experimentiren mit Körpern, die sammtlich Verbindungen des Schwer neetalls Uran waren. und das mag Veranlassung gegeben haben. sie an fanaö und ost auch beute noch Uran ftrablen zu nennen, obgleich-man set-i weiß, dasz in der Hauptsache Träqer de: «Radioactibität«, wie man wohl das Vermögen, unlielfitbare Strahlen auszusendem aenannt bat, andere Körper sind, die zwar aus Uranrerbin dungen gewonnen werden« selbst aber teine Spur von Uran met-r enthalten. Diese Endprodntte lassen verrnöae itkrer intensiven Strablung eine so große Entfernrng von der zur Unter suchung dienenden bbotonravbifeben Platte zu. daß der Gedanke, es könnte fch hierbei um eine direkte chemische Einwirkung etwa durch Verdamvfung, handeln, von dornberein febr unwahr scheinlich ist« iAber auch bei den aane außerordentlich riel schwächeren Wir kungen der liranfane selbst läßt sich der Versuch einwandfrei acstalten. Er ist sebr einfach und tann von jedem, der Luft dasu bat, ohne weiteres wie derholt werden. Eine photographische Platte lfiehe l.’ unserer Abbildnnai wird mebrfaeb in lichtdichtes schwarzes Papier geschla gen, dessen öisßerste Schick-l womöglich noch, zur Abbaltuna aller störenden Nebeneinfliisse, baraffinirt ist. Auf die Schichtseite der eingewickelten Platte stellt r an eine kleine, im ganzen etwa 2 bis Z Crntr. bobe Doppelbrüele scs aus Pappe, deren untere Etage irgend ein rnetcllenet Gegenstand (S), etwa ein tleiner SebtiiiseL gelegt wird. Aus der oberen Etaae befindet sich dann tn einem tleinen Papiereouvert oder auch nur lose ausgestreut das Uransalz (l-’); wenige Gransen von dem täuslichen Urannitrat genit en. Die Exposition dauert etwa acht age. Danach zeigt die entwickelte photographische Platte ein deutliches Schattenbild des Schlitt glh aerade als ob sich an Stelle des ransalnes eine Lichtguelle befunden hätte. Das Vorhandensein einer un . sichtbaren, von dem Prtibarat aus xzrebenrem chemisch wirksamen Strah luna ist hierdurch bewiesen. « Damit beschäftigt, die Wirkungen - der Uranverbindunaen zu ftudiren, and Frau Curie in Paris Zuerst die batsache, dafz vrn dem gewöhnlich zur . Verstellung der verschiedenen Uranbrä «- parate dienenden böhmischen Uranpechi erz, der Pechblende. BecauereliStrab " len ausgeben, und zwar so starteStrah len, daß ej- mit ibnen gelingen kann, —«:-----::- Eh-— Illtcll Dutlulltpeuuuuyuuus - Haku-su, tri- er sür Untersuchungen ·rnit Röm genstrahlen verwendet wird, schwach zum Ausieuchten zu bringen. Der Umstand aber, daß die Veh biende eine sehr intensive Strahtung ussendet, viel intensiver jedenfalls als s aus ihr gewonnene itrun, drängt srsort die Frage nach anderen in ihr noch vorhandenen starr radioactioen Substanzen aus. Das Ehepaar Curie - end sie in den Wismut- und Bari-rn »»clzen der Pochblende, die beide die genschast der Radioactiviiät besitzen. doch befremdet dieses Verhalten - h« ten Maße, denn die ateichen. f an rem Wege gewonnenen Wis ! ni- und Bariampreiparate zeigen von nendtoelcher Strahl-eng teine Spur gleich sich aus cheniischem Wege zu « kein Unterschied mischen beiden appen nachweisen läst. Die Curieö glauben daher, daß die « » Stossen zwei neue radioaetive, bis I natürlich noch ganz hypothetitche siente beigemengt seien, die sie Po nI hu Ehren von Frau Curie, die lin ist) und Stadium nennen. Her Folgezeit wird es wohl der " « nalnse vorbehalten sein, über « Mlickyn Elemente einen ents den Spruch zu fällen. Bei uns innn noch nicht recht an ihre In glauben» und zieht es v««r. k von »radioaetivem Barium« Sonntags- Blatt bueilg des »neieerg umlerols J P. Windolplh Herausgeber :-------..-.M Grund Island Nebt den l6. März 190(). A Jahrgang 20. No. 28 nnd »radioaetivem Wismut« zu spre chen. Die Fabrik von A. de haen bei Han never wagte nun aus Anratben des ver dienten Chemiters Dr.Giesel inBrann schwerg eine Darstellung dieser Sub stanzen in großartigstem Maßstabe. Etwa 2000 Kilogr. Rohmaterial Mech blende) wurden rn Behandlung genom men. um daraus schließlich als End produtt 1,3 Gr. radioaetive Substanz, freilich aller-bester Qualität, abzuschn den. Der aliietliche Besitzer dieser kost baren 1,3« Cir. ist Dr. Giesel, aber er ist rretgenntitzrq genug, sein Präparat mit anderen Präparaten von etwas gerin aerer Qualität auch zweiten Personen zum Studium und zur Demonstraiion zu Eil-erlassen Die Versuche, die man mit Hülfe der Giesel’schen oder der Curie’schen Prä parate anstellen kann, sind im wesent lichen die gleichen wie mit Königen Strahlen; freilich lanae nicht so de mrnstrativ, so augenfällig, aber dcch deutlich genug, um einer met-Wundert -ti:·pfigen Zuhörerschaft vorgesührt zu werden. Da sieht man denn den Ba riumplatincyaniirsSchirm unter dern Einfluß der Becauerelstrahlen schwach aufleuchten. ja man sieht sogar diese Wirkung noch, wenn eine Holz- oder dünne Metallplatte zwischen das Prä parat und den Schirm eingeschoben wird. Selbst aus einem Kasten von 6, bezw. 12 Mmtr. starkem Vleiblech drin aen die schon an und für sich schwachen Strahlen noch in nachweisbarem Maße beraus. Hierin verhalten sie sich also doch etwas anders als die vielhundert mal stärkeren Röntqen-Strahlen, die durch einen 12 Mmtr. starien Meinun tel fast völlig aufgehalten werden tön befl. Ueberhaupt scheint das specifische Gewicht der durchdrungenen Körper fiie die Beeauerel-Strahluna nicht dieRolle zu spielen wie fiir die Röntaen-Strah len, jedenfalls bedarf es eines bedeu tenden Dichtigkeitsunterschiede3, um ibn sichtbar zu machen. So erkennt man wohl den Schatten der menschli chen Hand, man bemerkt auch, das-, er sehr deutlich ausgethird, Oon den Schatten derKnoehen ist aber auch nicht tie leiseste Andeutung wahrzunehmen Man muß daher annehmen, daß die Berquerel-Strahlen in noch höherem Grade als die RöntaensStrahlen dif fus werden, d. h. daß jedes von ihnen getroffene Theilchen wieder seinerseits befähigt ist, secundäre Strahten aus zusenden, und zwar um so intensiver« je dichter die durchdrunaene Materie ist. Die Strahlen werden dann nach allen Seiten zerstreut, wie etwa ein Lrchtstrahl insoiner milchiaen Flüssia teit nnd es bilden sich auch im Fleische der Hand neue Strahlenauellen aus, deren Wirkung in einer Verschleierurkg der Schattenconturen der Knochen be steht. Schon deshalb wird man sich nur schwer dazu entschließen tönnen. auf die Frage, obwohl die Beeauerek · Eslkllksäcll Dcll Rngcll'-Vlkllylcn Un praktischer Bedeutung —- tm medicini schen Sinne —- gleichkonimen werden« mit sa zu antworten. Auch aus ande ren Gründen. Die Königen-Strahlen entstehen durch eine äußere Zufuhr von elektri scher Energie, deren Größe wir, geeig nete Apparate vorausgesetzt, beliebig variiren könnten, die radioaetivenSub stcnzen dagegen entziehen sich unserem Einfluß, sie stehen auf eigenen Fiißen. ja es ist bisher überhaupt unaufgetliirt, woher sie ibre Energie-Ausgabe, die dcch unzweifelhaft vorhanden ist, ei gentlich decken. Denn man hat bis sc t weder durch Bestrahlung mit Elektrim tät noch durch eine solche mit Wärme die geringste Veränderung hervorrufen tisnnem Um vof jeder Energiezusuhr durch fremde Strahlung geschützt zu sein« machte man in Klausthal (Harz) Ber suche in einem Bergwerk, 2400 Fus-, tief unter der Erde. Becguerel selbst schloß seine Pröparate drei Jahre lang in dicke Bleitisten ein, aber sie sandten ihre Strahlungsenergie ans, unverän dert nach wie vor. Nun, in Wahrheit wird wohl ein Umwandlungsvorgang rrsrhanden sein, freilich ein sehr lang samer, so langsam, daß wenige ahre zu seiner Beobachtung nicht ausre n. Denn die Energie-Abgabe ist doch eben falls ganz gering. Man läßt sich durch das Leuchten des Bariumschirms hier bei nicht täuschen; er ist vielleicht eben s » empfindlich gegen die Beequerel Strahlen wie unsere Nase gegen den Geruch des Rasch ohne daß es uns da rum gelänge, den Verlust des Käses an Riechstosfen in kurzer eit aus der Wage festzustellen. Eine andere, ebenfalls ganz unaus getlärte Erscheinung ist das Selbst leuchten beider Salzgruppen. Es ist in einem dunkeln Raum weithin sicht bar und erinnert aussallend an das jenige der Johannistiifer, auch wird es wie dieses gleichsam aus dem Leibe der Substanz heraus geboren; es ist dau ernd und klingt nicht ab wie derSchein einer phosphorescitenden Substanz nach vcrauggegangener Belichtuna Auch die , Fähigkeit zur Entladung elettrischer s Körper ist den Becguerel-Strahlen mit den Räumen-Strahlen gemein. Und nun die Frage nach dem Wesen, nach der Natur der Becguetel-Strah- ; ) len. Leider gibt uns das Prisma, das l sonst den Strahlengaitungen nach Wel lenlänge und SchwingungszahL von s den elektrischen angefangen bis zu den I hyperultravioletten, ganz bestimmte : Plätze in der großen Tonleiter der ; Aetherschwingungen anweist, keine s Antwort. Denn sowohl die Becquereb ; Strahlen als auch die Stimmen-Strah s len werden — und das ist die aller I drntelste ihrer geheimniszvollen Eigen ! schüften —- durch ein Prisma nicht aus I ihrer geradlinigen Bahn abgelcnkt, sie l s—— v« zeichnung noch kaum seststehen dürfte, die aber im vorletzten herbst, seit Menschengedenken zum ersten Mal, im Waldenburger Gebirge in einer gerade zu furchtbaren Weise austrat. Dort nnnnte man es allgemein Eisbruch Noch standen alle Bäume in vollem grün da sank plötzlich die Temperatur arl unter den Getrierpunlt, und zu szeich fiel ein dichter Regen, der, so ald er aufschlug, sich in Eis verwan delte, das immer mehr anwuchs. Die Arfte derBäume wurden so schwer, daß z. B. ein Lindenblatt das Gewicht eines Psundes erhielt, und in kurzem entstand in den Gärten und besonders in den Wäldern ein so gewaltiges Kra chen der berstenden Aeste und herabstiir zcnden Kronen, daß es mit einem Ge schützseuer verglichen werden konnte. Ganze Baumreihen wurden zu gleicher - Its-rinnen mit setqueretsztrahlew werden nicht gebrochen, was sofort auf il re Wellennatur schließen lassen wür de. Jhren charakteristischen Eigenschaf ten nach begnügte man sich einstweilen damit. sie für etwas modificirte Rout acn-Strahlen, jedenfalls für eine ihnen aanz eng verwandte Erscheinung zu holten. Dies vorausgeschickt, wird man die Ueberraschung verstehen, die die neueste Nachricht der Forscher Giesel und Ste plian Meyer von der Ablenlbarteit der BtcauereLSirahlen durch einen Mag neten in der wissenschaftlichen Welt her vorgeruer hat. Denn bei den Röm qens Strahlen ist eine solche Ablenlung Tuch mit Hülfe der aller-stärksten Elelø tiomagneten durchaus nicht gelungen und das Fehlen dieser Erscheinung ist geradezu mit ihre markanteste Eigen- I scheit. So steht denn die Wissenschaft ? Zeit entwurzelt und stürzten um. Eine ähnliche Wirkung brachte vor Kurzem der aus thauendem Schnee bestehende Niederschlag in Breslau hervor. Das Gewicht des an den Telephondräbten sich Schicht um Schicht bildenden Eises wurde so groß, daß nicht nur viele Trähte rissen, sondern daß die stärksten Eisenträger sich vollständig nach unten bogen. Arn gewaltigsten zeigte sich die Macht der Elemente an der Universitätsbriicke iiber die Oder. Dort stand eine aus vier gewaltigen Trägern gebildete Stütze siir die Drähte, die von der einen Seite der Oder nach der anderen fiihrtem Sämmtliche vier Träger bogen sich so weit, daß sie sich sammt den Drähten quer über die Brücke leg ten, sodaß der Verkehr auf dieser voll ständig gesperrt war. Ebenso brachen Die Zusammensms eine-v Hemden-I Telephoudkahtttäuheks auf einem Grvåude m pro-tau. im Begriff, mit allen Kräften Licht in das Dunkel des Rönigen-Sirahlen Phänomens zu bringen. heute vsr einem neuen RäihseL Wer wird es lösen? III Ein nugewiihnliches Naturereigniß. Von Dr. O. Müller-. Jn Breslau ist durchein ganz außer gewöhnliches Naturereigniß der Tele pbc nvertehr in einer Weise gestört wor den« daß über Lie Hälfte fämmilicher Drä ie, deren Zahl gegen 5000 beträgt, auße Thöiigkeii eseßi wurde und es mehrerer Wochen durf, ehe der Scha den ausgebessett sein wird. NichtSchnee oder Rauhfrosi waren es, wie fälschlich angenommen wurde, sondern eine Er scheinung, sderen meieorologische Be die Telephonstiinder an den beiden Ufern der Oder zusammen, von denen der eine auf dem Dach der Universität, der andere auf dem der Odertborwache stand. Das gleiche erlitten alle Stän det, die Dräbte von großer Länge tru gen. Auch dicht an der Hauptpost mit der Centraltelegraphenkugel bog sich ein Ständer um. Aber schon in den ersten Ncchmittagsstunden war bereits an Stelle des verbogenen Ständers ein neuer errichtet, auf dem die Arbeiter fleißig thätig waren. Die betgegebene Skizze gibt eine Vorstellung von dein, was ich sah. Der senkrechte Ständer trat gerade gerichtet, hatte noch keine Drähte, und die Arbeiter begannen so eben ihr Werk, wobei einer derselben auf der vom Gitter nach dem Dach lau senden gebogenenEisenstange in schwin rclnder Höhe rittlings saß. Jnfolge der herabfallenden Drähte, die über die elettrische Straßenbahn mit Oberleitung fiihrten, wurden starke Entladungen verursacht, durch die meh rere Pferde getödtet, glücklicherweise Menschen aber nicht verletzt wurden. si- « « Die Batterien im Haushalt Von Dr. Hans Braun· Wer heutzutage das Wort »Baite rien« oder wie es im Publikum häufi ger genannt wird »Bazillen« ausspre chen hört, den überläuft es kalt; denn er denkt sofort an Cholera, Pest, Diph tlterie, Typhus und andere schlimme Krankheiten Einem jeden ist bekannt, daß diese »Thiere« die Krankheitserre ger verbreiten. — Nun —es ist nicht alles so schlimm, wie es sich anhört. Vor alien Dingen gehören die Bakterien nicht zu den Thieren, sondern werden zu den Pflanzen gerechnet, und zwar sehen wir in ihnen die niedrigft ent wickelten Pilze — Spaltpilze. Mit unbewafsnetetn Auge nicht wahrnehmbar, können sie nur unter Anwendung starker Mikroskope de obachtet, und bei einer fünf- oder acht bundertfachen Vergrößerung erscheinen sie noch so klein wie etwa der Punkt am Ende dieses Satzes. Natürlich giebt es auch hier Unterschiede zwtschen großen und kleinen, punktförmigen und strich artigen. Unter diesen Pilzen darf man fich, weil sie Pilze genannt werden, nicht etwa Formen vorstellen, die an den Pfefferling,« Steinpilz, Champignon, rrmnerlh PUI UIW Stiel lassen sich tm diesen Pilzen nicht erkennen. Als Pilze werden.·sce deshalb nur bezeichnet, weil an ihnen außer ganz bestimmten Le benseigenthümlichleiten hauptsächlich das Schmarotzerthum beobachtet wird. Nun hört man oft, daß die Bewe gung die Haupteigenfchaft des Thieres sein solle. Dieer Merkmal trifft aber nicht überall zu. Unter den Bakterien giebt es sehr viele Arten, welche sich selbstständig von einem Ort zum an deren tragen können· Wer einmal Ge legenheit gehabt hat, in einem balterio logischen Lrboratorium einen Tropfen Wasser, welcher mehrere Tage lang in einer Flasche auf dem Tisch gestanden l:at, zu berbachtem wird seine helle sitende daran haben. wie die lleEnen Wesen durcheinanderwiihlen. Das Leben in diesem Wassertropfen tann man dergleichen mit dem Gewühl in einem Ameisenbaufen. Pfeilen fchwind fliegen die Batterien hin nnd her, -——- oft so schnell, daß man mit den Augen kaum folgen kann. Die beweg lichen Balterien besitzen — das läßt sich unter geeigneten Umständen leicht fest stellen —- Bewegungsorgane, welche dieselbe Ausgabe zu erfüllen haben, wie die Floffen der Fische. Bei den Spalt pilzen find es dagegen keine Flossen, lindern äußerst ferne Härchen, welche fch in ununterbrochener Schwingung befinden und dadurch die Bewegung verursachen. Je mehr sich die Wissenschaft mit den Betterien beschäftigt, um fo mehr wer den uns Vorgänge klar, welche den Ge lehrten früherer Jahrhunderte noch Rethsel waren. Wir lernen allmählich « erkennen, welche große Aufgabe diese winzigen Lebewesen im großen Haus halte der Natur zu erfüllen haben. Das Faulen des Fleisches, das Ver derben der Eier beruht auf einer Zer fctzung des Eiweifzes welches auch im Fleisch enthalten ist) unter Einwirkung Don Spaltpilzen, die sich in unzählba rer Menge tn diesen Nahrungsmitteln aufhalten. Auf den Fischen, welche nicht ganz frisch in die Speifetamrner gelangen, auf Speck und Schinlen, die nicht den richtiaen Räucherungsprozeß durchgemacht haben, lann man in der Dunkelheit leuchtende Stellen wahr ntjnn-u His- ,-n »F ----- D k«-c-- k Ush uus sub sk« DE OLUDU UU «-.,»».--, q U Batterien hindeuten. Das Leuchten des Meeres beruht ebenfalls auf der Gegenwart dieser Pilze. Jm Sprec wasser hat man ein Batteriurn gefun den. welches einen violetten, im Kieler Hafen-Wasser ein anderes, welches einen rothen Farbstoff absondert. Jn faulenden Flüssigkeiten giebt es Mikro oraanisrnen. deren Farbftoff bei durch fallendem Lichte qelblich, bei ausfallen dem grünlich schimmert. Vor mehreren Jahren brach in Paris eine Brodtraniheit ans, welche darin bestand, daß das Brod kurze Zeit nach dem Backen rothe Flecken bekam und einen so starken Geruch nach Herings tale von sich gab, daß es nicht gegessen werden konnte. Derselbe Pilz wurde im Mittelalter zu allerlei Unfug nnd Schwindeleien benutzt. Es gab Perso nen, die auf Jahrmarkten und gegen ein nicht geringes Entgelt Lappen feil l,-ielten, mit denen sie die Körper-weile beriibrt haben wollten, wo Christus Wunden gehabt. An den Füßen, in ten Händen nnd in der Seite zeigten diefe Leute dem Volke rothe eFlecken, W welche wie Wunden aussahen Diese rothen Flecke bestanden in An edel-rn gen derselben Pilze, welche, auf den Lappen übertragen, sich dort weiterem triclelten. Die werthlosen Lappen foll ten gegen Krankheiten und andere Ge fahren an Leib und Seele schützen. In der Milch können Keime austre ten, welche die Flüssigkeit gelb oder blau aber auch blutroth färben. Das Sauer nerden der Milch beruht auf der Le bensthätigleii von Baiterien, welche durch Ablochen getödtet werden müssen, wenn die Milch sich etwas länger hal ten soll. Auch das Säuren von Vier, Wein Fruchtsäftcn, mit anderen Wor ten die Efsiggärung, ist ohne Gegen wart des Essigpilzes nicht möglich Draußen im Garten ist die Arbeit der Batterien nicht zu entbehren. Die Erb sen, Bohnen und andere Hülfenfriichte würden nur kümmerlich vorwärts kom men, wenn nicht gewisse Batterienarten die Nahrung für die Pflanzen vorbe reiten. Alles, was als Dung in die Felder hinaus-gefahren wird, birgt eine Menge von Kleinlebewesen. welche utk umgänglich nöthig sind in der Land wirthschaft, wenn sie uns das tägliche Brod liefern soll. Also nicht vor allen Batterien dürfen wir uns fürchten; denn es gibt darunter auch viel nützliche und gute. II II III Ein Zeichen für die kaum bestrittene Thatsache, daß die Beschäftigung un serer Jugend mit Jndianergeschichten ein wirtliches Moment in der Volksbil dung geworden ist, ist daran zu sehen, sinkt Uns-so Ihrs-R- hoskkfischsns Moos-« --.» - ’--- y· q- -»-o--,-v--us- Wiss-A cri-genommen hat, die ursprünglich aus dem Munde nordameritanischer India ner stammen. Dazu gehört unter an deren auch das Wort Pemmitan, dessen Bedeutung allerdings nicht Jeder ken nen wird, das aber einen ganz bestimm ten Gegenstand, der auch in der Indu strie eine Rolle spielt, bezeichnet. Es sind die getrockneten Fleischkuchen, die von den Jndianern aus den besten Theilen eines Jagdthieres hergestellt und gewöhnlich als Pulver mit Fett vermengt genossen werdenkdarin besteht die einfache Methode der thmsktey sich Fleischnahrung auf lange Zeit hin aus zu conserviren. Dieser Brauch ist sehr verbreitet und fast allen Natur völkern bekannt. Bei denselben wird zur Herstellung dieser Fleischconseroe einfach die dörrende Kraft der Sonnen strahlen benutzt. Das Fleisch wird vorher entfettet, dann in Stücke ge schnitten und an Stöcken der Sonnen gluth ausgeseßh Nach völliger Aus trocknung ist das Fleisch fast auf ein Viertel seines ursprünglichen Volumen zusammengeschrumpft und hat das Aussehen und den gastronomischen Ge schmack von Kautschuck Die Gewohn heit thut aber auch hier Alles, und in Ermangelung eines Besseren bietet das Peinmitan ein gutes und zuträgliches Nahrungsmittel. Jn der Industrie ist es besonders als Fleischpulver bekannt und wird übrigens meistens von den Nordvolfahrern mitgenommen. damit sie in der Deckung ihres Fleischbedarfes nicht völlig auf die Eisbärenjagd anges trsiefen sind. Die Buren haben vor Be ginn des Krieges große Mengen Pein n1itan aus gedörrtem Antilopvenfleisch hergestellt. Das Fleisch hält sich in völlig getrocknetem Zustande lange Zeit, da zersetzende Keime nicht darauf zu leben vermögen, weil die Baiterien nnd Pilze zu ihrem Gedeihen einer be stimmten Menge von Feuchtigsieist tie diirfen. Obgleich die Naturvölter we der von Batterien noch von Pilzen et was wissen. haben sie diese Thatfache aus der Erfahrung heraus schon seit vielen Jahrhunderten benutzt. Jetzt hat sich auch die moderne Technik dieser Jn dustrie angenommen und sich von der Mitwirkung der Sonne bei der Fleisch trrcknung unabhängig gemacht· Ein Chemiter in Bofton hat nämlich die Entdeckung gemacht, daß das eleltrische Licht das Fleisch ganz ebenso austrock net, wie die Sonne selbst. Das Fleisch wird, nachdem es gut vom Fett befreit, einer intensiven elektrischen Strahlung ausgesetzt, während man es gleichzeitig von einem Strom heißer Luft über-spu len läßt. Allmählich trocknet das Fleisch ganz aus und verliert über zwei Drittel seines Volunrens. Das elektri sche Peminitan hat aber sogar noch einen Vorzug vor dem durch die Sonne hergestellten, indem es sich sehr leicht in Pulver verwandeln läßt« anstatt zu einer zähen Masse zu werden. Von solchem Pulver könnte man dann in einer Sckmupftabalsdose genügenden Nahrungsstoff mitnehmen, um zwei Tage völlig davon leben zu können. ——4——— Ja, dann! Von Ludwig Fulch gen hätte mir von Anbeginn o Manche-z nicht gefehlt. · Und hätt· ich nur mit anderm Sinn «. Den andern We erwählt, Und hätt« ich au dem rechten Pfad Die re te Hilf· enwfahn Und so tatt dessen. was Ich that, Das Gegentheil gethan; Und hätt ich Vieles nicht gemußt Auf höheres Geheiß, Und nur die Oälft’ vorhergcwußt Von dem. was heut ich weiß« Und häti’ ich· ernstlich nur gewollx Ja, wollt’ ich mir noch jetzt, Und wäre mir das Glück so hold Wie Manchem, der’ö nicht schätzt, Und hätt« ich zehnmal soviel Geld Und lönnt’, was ich nicht kann, Und täin· noch einmal aus die Welt — Ja, dannl — ... ....-«.. iti1»-iinstlicher Marmor wird jetzt in Vir mnien hergestellt nnd zwar aus einer Misehung von Knlkmil Sal , Eihi tonrzel und Ermun- ch« z sch-«