Sonntags Blatt P bilg des »New als oltl M- Wisswichtit m Gewerbe. Diamantqu in Minderle. Von DermannMiiller. Der Lebensnerv der südafrilanischen Staaten, von denen heute Transvaai tm Vordergrund des Interesses siebt, est der Bergbau. Etwa die hälfte de: Einnahmen dieser Länder fließen aus dem Pergwertöbetriebh der sich haupt tochltch um Gold und Diamanten, in neuester Zeit erst um Kohlen dreht. Seit der Entdeckung der großen Dia mantselder von Himberleh und ganz eigenartiger Goldlagerstätten am Wit watersrand ist ein solcher Zufluß von Auswanderern aus aller Herren Län der erfolgt, daß die eingedorenen Bu ren alle Mühe haben, sich gegen die Uebermacht der Auslander zu schützen Wenn man den Reichthum an Gold in ’ Transvaal berücksichtigt, das schon ' 1592 an dritter Stelle unter allen gold- ! erzeugenden Ländern der Erde stand, so nimmt es nicht Wunder, daß Eng land seine Hand auf diese Schatziams mer legen möchte. Während zur Goldgewinnung nach und nach Maschineniräste herangezogen wurden und chemische und eletteische Verfahren die Ausbeute vermehrten, blieb die Diamantgewinnung im we sentlichen die alte, seit 1867 geübte. wo der erste Diamant im Oranjefluß bei Hopetown aesunden wurde, nur daß zum Waschen der Erde in letzter Zeit Dampfmaschinen benutzt werden. Ueber die urspriinqliche Lagerstätte der Diamant-Im sowie über ihre Ent wickelung ist man noch nicht im Klarem nur soviel steht fest, dasz er aus Koh lenstofi besteht, also dem Graphit und der Steiniohle verwandt ist. Jn Süd asriia findet man ihn in dem soge nannten »Min- gr0uns1«, einem blau grauen Thon, der reichlich mit Bruch ftiicken anderer Mineralien durchscht ift und sich in trichterförmigen Boden oertiefungen. die jedenfalls vultani schen Ursprunges sind, angesammelt hat. Nördlich der Vaal findet man ibn meist in den Ablagerungen der Flüsse tRiver Diagingo), während er auf Du toitftpan und Umgegend Mimberlery in sogenannten Drh Diggings strecke nen Gruben) gewonnen wird. Limber leh liegt nahe der Grenie des Oranje Freistaates in West-Grigualand. «- -«-« L·— —:« Der Uacllthmlch UllUllLH Ueu cu Gruben gewähren, beruht auf der Art der Gewinnung der Edelsteine. Die Bodensenlung, in der die Grube ange legt wird, ift von einem Erdwall uni geben, hinter welchem sich die Wäsche reien.und sonstige Anlagen zur Gewin nung der Diamanten befinden. » Die Zertliiftung des Grundes er llört lieh daraus. daß bis 1892 die Be arbeitung der Gruben nicht nach ein heitllehent Plane betrieben wurde, son sp dern jeder Inhaber eines sogenannten Clairns (eines Feldes ron 30 Fuß Länge und ebenfovielVreite) bearbeitete seinen Theil zunächst mit Schaufel und Spitzhacke selbständig, grub lich tiefer und tiefer, bis zu 100 und 300 Fuß Tiefe. Der Inhaber eines Claims war jedoch verpflichtet, rings urn die Grube eine 7 Fuß breite Fläche unberührt ftehn zu lassen, dir mit einer gleich gro ßen des Nachbars einen Erdwall in Höhe des ursprünglichen Niveaus bil dete, der die Verbinduna zwischen den Gruben ermöglichte. Häufig stürzten diese oft tiichthurmhoben Erdwiille ein, da sie unterarbeitet waren. Von jedem einzelnen der Lzcher führt nun eine Reihe don meist eilernen Kabeln nach dem Rande der Grube. die nebeneinan dergelegt ein großes Gewirr don Dräh «ten ergeben. Auf Rollen laufen, mit Kuhhautrie .ten gezogen tentweder durch Haspeln von Menschenhand oder, wie unsere Abbildung zeiat, durch Göpel mit Pfer den)· lederne Eimer die Nabel auf und ab. Die aufsteigenden Eimer, welche mit der diamanthaltigen Erde beladen lind, werden in Karten entleert, die nun die Erde Zu deii Wäfchereien füh ren, wo sie gewaschen und genau unter fucht wird. Bei größerem Betrieb be dient rnan sich zur Wäscherei maschinel let Einrichtungen, wie sie unsere Ab bildung zeint. Die»tnit Erde gefüllten Lohren kom nicn bis an den Förderthurrm dessen Aufzug von einer auf dein Bilde nicht sick-tbaren·ftraftstatidn aus betrieben wird. Die höchgewundenen Lohren nerden oben umgeltiirzt, die Erde wird nach rechts zu Sieben geleitet, wie unser Bild· rechts vorn gesondert eins zeigt« und toinnit dann auf sogenannte Herde, wo das Walehen der Massen eisolgt. Aus den gereinigten Massen ersolgt dnnn das Auslesen der Dia rnanten. Die besten Diamanten kom men aber gewöhnlich nicht auf diesem gefehinafzigen Wege in den Verkehr. , Die Pächter der Gruben lassen war die Arbeiter (rneift Schwarze) voll tin dig nackt in die Tiefe steigen und unter ziehen sie beim Emporsleigen einer außerst sorgfältigen Untersuchung, die ich bis auf die Nasenlöcher, die Zehen, « e Ohrmulchtln etc. erstreckt. Die Ar beiter aber lind so raffinirt, daß es klmu elingt, in Hautfältehen, im Passe e e. einen großen Theil der von Ihnen beim Graben gefundenen Steine beiseite zu bringen« Gar manche unse rer Damen tragt Diamanten auf der Vulk- UG ihre Wanderung auf der Erde in einein Kaisernmagen begonnen ·ben. Eines unserer Bilder eigt ksz warst-nun denen Fausthauv ah nsi J P Windolph, Herausgeber Grund Island, Nebr» den 2. Marz 1900. Jahrgang 20. No. 26. « an die hände geschlossen sind, damit sie 1 —- in·den Pausen zwischen der Arbeit 1 —- leine Gelegenheit ergreifen, Dia rncnten « zu stehlen. Diese Behand- . lingswecse der S rzen mag wenig T menfchenwiirdig er cheinen, aber dieEr- s sahrungen werden wohl gelehrt haben, J daß man sich anders vor fortdauernden Tiebereien nicht schützen kann. Die veruntreuten Diamanten werden nun zunächst an Landsleute und von diesen an Maller verkauft, die sie ihrer seits dem Großhändler zugehen lassen. Besonders große Diamanten erleben ; einen ganzen Roman, bevor sie in ruhi s gen Besitz ubergehen. Diese Art der ! unredlichen Verhandlung eines TheilegL der Diamanten, die Möglichkeit, sie trotz genauefter Zölllontrollein Schäf ; ten von Straußenfedern, Kleiderfalten, hohlen Harten von Schuhen etc. ungese hen ins Ausland befördern zu können, macht jede genaueStatistik über den Ertrag der Diamantminen unmöglich« Der feststellbare Theil des Gewinnes schwankte 1881——(87 zwischen 6 und 25 Ildillionen Dollars jährlich. 1887 bestanden in Südafrila 21 Aktiengesellschaften fiir Diamantenge winnung. Bald darnach wurden diese durch Bemühung des Hauses Roth schild zu vier Unternehmungen mit einem Gesammtlapitale von 10 Millio nen Pfund Sterling (50 Millionen DollarHi nnd 1892 zu einer einzigen Gesellschaft Zusammen geschmolzen, so daß seitdem ein gleichmäßiger und bil-« ligerer Betrieb ermöglicht ist. Der größte in Südafrika gefundene Dia mant ist der 1898 ausgegrabene Errei sior, der etwa Wallnußgröße hat. Als nach Ablauf des Ultirnatums die Streitlriiste der Burenrepublilen in Ost und West die Grenze überschritten und in britisches Gebiet einsielen, war ihr erstes Ziel die Diamantenstadt Kimberleh, wo sie ihren Erbfeind, »den Nopoleon Silbafritas«, Cecil Rhodes, vermutheten. Jhre Absicht wurde nicht getäuscht, und ehe Rhodes fliehen ltnnte, sah er sich von den Buren voll ständig eingeschlossen. Die Stadt Rim bekleh selbst ist eine Gründung neueren Datums. Erst im Jahr 1870 lockte die Nachricht von dem Reichthum des dor tigenBodens an Diamanten denSirom der Abenteurer auf die kahle Hod ebene. Aus ihren Niederlassungen er trrchs nach und nach die Stadt, deren Bevölkerung überraschend schnell zu nahm. Mit dem steigenden Abbau wurde aber der edle Stein, den man srnst fast an der Erdoberfläche geschiirit hatte, immer seltener. Immer tiefer mußte man graben, immer ausgedehn ter wurden die Minenanlagen, so daß sich das Bild der Stadt allmählich ver änderte. Heute ist Kimberley von allen Seiten von tiefen Erdeknfchnitten um geben, einzelne Grube-n gleichen großen Thaltesselm in denen sich das Wasser sammelt. Das herausbeförderte und bearbeitete Gestein aber hat sich zu wahren Bergen gehäuft, die die Stadt trie ein unersteiglicher Festungswall umgeben. Die Minen des Kimberlerp Distriltö liefern ca.10,0005iarat Dia nianten per Arbeitstag If II It Hygienische Bedeutung der Lampengloitea und Schirme. Von Dr. O. Gotthilf. Jn unserer durch Elektrizität, Gas, Benin und Petroleum erleuchteten Zeit braucht kaum mehr über zu geringe Heiligkeit geklagt werden. Jin Gegen tkzeil ist vielmeer zu befürchten, dass das Auge durch zu helle und grelle Beleuch tung, wie die cleltrische geschädigt wird-. Wissen wir doch, welche schwere sei-är liche Veränderungen auf Sehschcirie und Sehkraft das dirette Sonnenlicht oder große blendendeSchneefliichen !;-:r. verrufen tönn(n. Allerdings wird Irr Begriff der Blendung zum Theil spsm subjektiver Ernpfindlichkeit bestimmt. Einzelne Personen gewöbnen sich sei-r schnell an helles Licht, andere langsam, tiefliegende Augen leichter als vorge wölbtr. Ader doch mqu über kurz oder lang jede größere offene Flamme durch Aussendung von direkten Lichtstrtthlkn dem Auge ein schmerzhaftes Gefühl ver ursachen. Wie sehr werden die Besu cher der Gallerien im Theater von den offenen Flammen des Kronleuchters geblendet! Warum aber blendet denn das difsuse (zerfireute) Tageslicht im Zimmer niemals? Weil eben die Licht quelle selbst, die Sonne, dem Auge ent zogen ist· Man muß also auch die künstliche Lichtquelle dein Auge ent ziehen und nur das diffuse Licht, wel ches von ihr ausgeht. ins Auge gelan gen lassen; dann lann nie von Blen tung tie Rede sein. Es müssen also alle Lichtquellen »s Petroleum, Gas- und eleltrisches Licht « mit Glocken aus Milchglas, mattem Glas oder aus Porzellan versehen sein. Freilich entziehen diese ziemlich viel Lscht, gewöhnliche Milchglaslugeln 83 bis 60 Prozent. Durch-geschickt ange l ) I brachte resultirende Schirme kann aber dieser Verlust wieder zum größten Theile ausgeglichen werden« Es ist daher von hohem, praktischen Nutzen, die verschiedene Wirksamkeit der Lam penaloclen und -Schirme zu kennen. Es sind hierüber viele genaue Unter suchungen angestellt worden. Darnach nirlen bei Gasbeleuchtung die Blech schitme in Bezug aus Lichtvermedrung « am günstigsten, zumal da sie auch die Lichtstrahlen aus einen weiten Kreis hin zurückwersen. Und zwar ist diese schlagen Deshalb sind eben diese so wohl wie alle unten geschlossenen Glasglocken aus Lolalen, in denen ge lesen wird, zu entfernen. Das hier über Gaslampen Gesagte gili fast in gleicher Weise von den Pe ttoleumlampen. Dagegen ift bei der elektrischen Beleuchtung noch weit mehr Vorsicht nöthig. Es wäre Tollliihn heit, in den Flammenbogen des Koh lenlichtes direkt zu sehen. Meist wer den diese Lampen schon so hoch gestellt, daß niemand genöthigt ist, in sie hinein -"·7 CIV « ’0;ck:’s" »Es-IV III-Ah Oddet zum herausziehen per diamanthamgen Erde reflettirte Lichtmengc geringer bei den weiß lackirten Blechschirmen, größer bei den weiß lackirtenBlechfchirmen, größer bei den neusilbernen Ref!ettoren, das heißt blankpolirten neusilbernen Holzf balbkugeln. Die sehr flachen Schirme sind wiederum dann den steiteren vor zuziebem wenn die Helligkeit nach-ent fernte-en Theilen ausgebreitet werden soll. Deshalb sind sie besonders in großen Arbeitsräumcn und Küchen an gebracht Da sie aber auch, je nach der Stärke des Reflexes, mehr oder we zu blicken. Auch pflegt jede Bogen lampe mit einer Milchglastugcl umge ben zu sein. Aber trotzdem ist es nicht rathsam, längere Zeit darauf zu sehen, da selbst durch die Milchglaskugeln hindurch-die Flammen das Auge blen den und reizen, auch Thränen und leichte Rötbung der Bindebaut verur scchen. Ebenso wird das Auqe sehr belästigt, wenn es beim Glühlicht län gere Zeit den Edison’schen glühenden Kohlenfaden in der Glasbirne betrach tet. Wie sehr hierdurch die Netzbaut Herrin-Lungen zur Dinmammwåmserm niger Wärme aussirablen, welche sich bei den neusilbernen sogar zur Hitze steigert, so sollten sie nur in bohen Räumen verwendet werden, wo.sie hoch über den Köpfen der Anwesenden bän aen. Ganz zu oerbannen dagegen sind sie aus niedrigen Bureaus, in denen sie sich so dicht an oder über den Köpfen der Schreibenden befinden, daß sie die selben fortwährend mit einer Glutb beiger ausgetrockneter Strahlen über cie en Zutn Schutze der Augen gegen die chzslammen bringt man vielfach Un assizirt wird, geht schon daraus hervor, daß man beim nachherigen Schließen der Augen immer noch durch grellleuch tende Nachbilder gestört wird. Wesent lich gebessert wird dieser Uebelstand dadurch, daß man die Glasbirne aus matt geäßtem Glase macht, so daß das Auge des Beschauers nirgends einen leuchtenden Kohlensadem sondern nur ein verschwommenes Bild desselben ’ durch die inatte Birne hindurch sieht. ’ Die start blendende Eigenschaft des; Gliiblichtes rührt eben davon her, das; sein Glanz siebenmal größer als der ! Iowa-sc Nimmst-heim- mit Sommcheruug gegen Momenten-Diebstahl ten rings unt die Flammen gläsetne Schalen und Teller an. Jn Vergnü gunasloialen find diese auch in der That von Nutzen, aber für Arbeits räume nicht, da sie zugleich viel Licht eitziehen Dabei wird natürlich ein tutchsichtiget Glasteller weniger Licht tandem ein nictter mehr und ein Milch alaöteller am meisten. Man lann den Verlust durch eine matte Glasfchale schon auf mehr als 80 Prozent veran kines gleich großen Gasrundbrenners und zwölfmal größer als der eines Echnittbrennerg ist; daher muß auch das Glühlicht die Netzhaut 7- bis 12- » mal mehr reizen als eine gleich helle Gasflammr. . Um das Auge, namentlich beimLefen und Schreiben, vor dem direkten Lichte zu schützen, pflegt man entweder ge sürbte Glocken anzuwenden, oder übel den Glocken farbige Lampenfchitme an zubringen. Jch ziehe die letzteren vor, neil dadurch zugleich die vomLtcht aus gehende Wärme zurückgehalten wird und weil man sie leichter zeitweise ent fernen tann, wenn beim Eintreten oon Besuch »das ganze Zimmer erleuchtet werden soll. Und zwar sind einfache, nicht durchlöcherte, sächerartig gesaltete, am besten aus Drahtgestell ruhende Papierschirme die geeignetsten. Was die Farbe derselben betrifft, so hat da rin schon der Sprachgebrauch das Rechte getroffen. Wir sprechen von schreiendem Gelb, von brennendem Roth, aber von einem ruhigen Blau und Grün. Wohl vermag eine mit roth oder rvsasarbenem Schirme ver schene Lampe über die ganze Stube einen gewissen magischen Schein zu verbreiten, aber für den Studirtisch oder ähnliche Zwecke ist Grün und na mentlich Blau die woblthuendste Farbe. Auch Stickerinnen, die bei künstlichenr Lichte viel mit «buntsarbiger Seide oder Wolle arbeiten, pflegen zu sagen: Gelb ermüdet und Rath reizt die Augen. Leider schätzen noch immer viele Menschen die Bedeutung der Lampen glrscken und -Schirme für die Schonung der Augen zu gering, um ihr einige Be achtung zu schenken. Erst wenn sich Augenschwäche oder gelegentlichesBren nen der Augen einstellt, wird man bor sicbtiger. Es sollte doch jeder bedenken, da wir im Winter einen großen Theil des Tages bei künstlicher Beleuchtung zubringen und daß daher namentlich eine zu grelle Beschaffenheit derselben tsurch die Längeder Zeit entschieden einen schädlichen Einfluß auf unser Sehorgan ausüben muß. Wohl soll der Gegenstand unserer Thätigleit, z. B. Buch oder Näherei. stets sehr hel! beleuchtet sein« aber unsere Augen selbst müssen durch Lampenschirme gegen den direkten Lichtschin geschützt werden. III-i Von einein Mitarbeiter erhielt die ,Allgemeine Fischerei-Zeitung« die merkwürdige Mittheilung, daß er sich der Flohlrebse seit drei Jahren gewis sermaßen als Gesundheitsvolizei in seinen Fischrbuthäusern bedient. Wenn sich früher eines dieser im Wasser viel verbreiteten Thierchen zwischen den Forelleneiern sehen ließ, so machte er freilich Jagd darauf, weil er glaubte, die winzigen Krebschen sräßen die Eier an. Nach und nach bemerkte er jedoch, daß die Flohkrebse nur die verdorbenen » Eier fressen, die gesunden dagegen in Ruhe lassen. Diese Beobachtung ge nügte, um den Ruf der Flohtrebse bei dein Fischziichter zu einem außerordent lich guten zu machen, nicht nur, dasz er nicht mehr daran dachte, sie zu tödten, sindern er brachte sie absichtlich zu Tausenden auf die auszubriitenden Fischeier. Wenn nämlich, wie es nicht zu vermeiden ist, dieses oder jenes Ei im Bruthause abstirbt, so können leicht andere Eier in Mitleidensehaft gezogen 1 ; werden, und daher ist eine Beseitigung » E der abgestorbenen sehr wichtig unv werthvoll. Diese Arbeit der Auslese» besorgen nun die Flohtrebse in treff- l ichster Weise. Sobald sich ein todte-Es Ei vorfindet, sitzen neun bis zehn von den Thierchen auf ihm herum und fres sen es derart aus, daß nach turzer Zeit nur noch die leere Hülle vorhanden ist. Ader die Thiere wissen sich auch ausw dein noch nütilich zu machen. Da sich iii jedem Bruthause mit dem Strom dek- Wassers auchSchlammniederschliiae einstellen und sich zwischen den Eiern absetzen, ist es gewöhnlich nöthig, die Eibehälter mit der Brause auszuspü len, wodurch die empfindlichen Keime vielfach leiden. Auch dieses lästiae und verlustbringende Verfahren bleibt dem Fischziichter erspart, wenn er sich eine Heerde von Flohtrebsen hiilt, da diese durch ihr Herumlrabbeln zwischen den Eiern das Wasser derart in dau ernder Bewegung halten, dasz die Sctilammtheilchen immer wieder fort gespiilt werden« Der Gewälirsmann des deu schen Fischereiorgans hat eine Verglei nde Probe zwischen zweiBrut lasten gemacht, in deren einem zwischen den Eiern etwa 1000 Flohlrebse, in dem anderen deren feine vorhanden waren, und der günstige Einfluß der kleinen Kruster hat sich dabei deutlich gezeigt. Auch die Entwickelung des Eies selbst wird vielleicht durch die dauernde Bewegung, in der die Krebs chen das Wasser erhalten, gefördert. Vielleicht unterstützen auch in der freien Natur die Flohlrebse die Entwickelung der Fischnachtommenschaft nicht nur durch die Verhinderung schädlicher Vilzbildungen in Folge des Berzehrens der todten Eier, sondern etwa auch durch dar Abhalten der Wasservöael von der Vertilgung der Eier, indem sie sich selbst ihnen als eine willkommene Nahrung darbieten. Uebrigens zeigt es sich bei dieser Gelegenheit wieder einmal, daß der Mensch zwar ein klu ges, aber auch ein undankbares Ge schöpf ist, denn der Fischeiichter sagt selbst von sich, daß er die Flohtrebsei nachdem sie ihm seineFischbrut sorgsam gehütet · . später als Nahrung der auswa enden Fische in die Znchrgtiis ben bineinthut. «- i · Bereinsachte Elektrisirmaschinr. Die Elektrizität wird von allen Er findungen der Neuzeit wohl am meisten ausgebeutet Eine Erfindung jagt die andere. Beistehende Abbildung eigt eine Elektrisirmaschine, welche rr Gustav Boettger, der bekannte Elektrt ler an Dritter Straße, zwischen Chest nut- und Poplar-Straße, construirt hat. Der ganze Mechanismus ist so vereinfacht, daß der Apparat für unge sähr 8225 käuflich ist und dabei mehr leistet, wie Apparate, für welche man sonst 5 bis 15 Dollars bezahlte. Es lohnt sich bei Herrn Boetger vorzuspre: chen und den Apparat in Augenschein zu nehmen. Herr Boettger ist jederzeit bereit, die Einfachheit dieser neuen Conftruttion zu erklären. f Il- sis II Die Wärmeerzeugung elektrischer Glühlampen wird häufig unterschäht Es herrscht die Ansicht, daß Glühlam pen ohne jegliche Gefahr seien, da der eigentliche Gliihkörper durch die Glas birne von der Außenwelt abgeschlossen sei. Demgegenüber wurde durch Ber suche festgestellt, daß beispielsweise eine gwöhnliche Gliihlampe in einem Ge fäß mit einem Pint Wasser dieses in isiner halben Stunde bis zu 100 Grad Fahrenheit erhitzt und nach knapp eis ner Stunde zun: Sieben bringt. Jst eine Gliihlampe mit Celluloid in Be rührung, so entzündet sich dieses be reits nach 5 Minuten· Baumwolle wird von Glühlampen in wenigen Mi nuten angesengt und bald daran in Flammen gesetzt. Seidenstoffe werden auf 4 Zoll Entfernung in H bis 10 Stunden angesengt. Zwischen Dekora tionsstoffen in Schaufenstern verwen det, birgt demnach die Gliihlampe eine gewisse Gefahr in sich. " It I I Neiies ans allen Gebieten. ·Jn allen Hasenplätzen zwischen Tant pieo nnd Progreso wird das Wettcrbiireau am Golf- von Mexico Stationen errichten. «Die Vereinigten Staaten verbrauchen jährlich sast zwei Millionen Golf-Dass welche »zum aröizten Theil aus England importirt werden. Das englis Sanitätseorvs in Sü - Afrila ist mit öntgenstrablen-Avvccrat n versehen worden, welche vortreffliche Dienste leisten sollen. Ein Tunnel der Pariser Ottokar-und balin ist mit elektrischen Lampen verschen. welepe automatiiixi so lange brennen. als ein Zug vorübersahrt. Eine Londoner Firma lauft alljährlich über zwei Millionen Flaschen im Werthe von 835,.000 die ans schau- und Asche hausen gesunden werden Von der Nordpolexpedition des Herzo s der Abru en wird ausrussisscher Que asmeldet. aß dasExpeditions eniss Stella Polare nicht« weit von Fran -Josepi)s and, wo es im October gean ert habe. vorgedrungen sei und qeaenwc»«·i»rtigl im Eise stecken dür te, weshalb iir ange Tzeit aiisaeschlo en sei, dasz die preditioii D achrielit von sich gebe. Während dcr Wettausstclliing werden auch internationale. Wettbeweer Und Proben init Feiierspritzen im Gebiet von Viiieeniies veraniialtet. Besonderes Jn tcresse dürsten die gänzlich tneuen Ver äiiche mit automobilen elektrischen Feuers prinen im Vergleich zii solchen. die durch tetroleuni oder Dampf bewegt werden« hervorvfen. - Auch Grönland hat seine Zeitung, sie heißt ,,Kalorilmit«, ist in der Estii mosprache geschrieben, ioird gedruckt und herausgegeben in Godthaab, er scheint monatlich und besteht aus drei Spalten. Der Herausgeber ist Redak teur, Drucker Und Expeditor in einer Person. Das Abonneinent kostet siir ein Vierteljahr zwei Enten, fiir ein Jahr einen Zobel, die einzelne Num mer ein Huhn. Der Mann macht übri aens keine schlechten Geschäfte, denn er besitzt schon ein aus Holz gebautes Kaus, das weis-, und roth bemalt ist, ein sicheres Reichen von Wohlhabenden in den arttisehen Gegenden P Il· Il Von der Schießkunst der Buren kennten sich Beamte der Ludwig Loc we’schen Waffenfabrik auf einem Ber liner Sehießplatz überzeugen. Vor et wa Vier Jahren trafen fünf Herren aus Transdaal dort ein, um einen größeren Abschluß von Gewehren der erwähnten Fabrik ftir Transvaal zu bewirken. Bei Tegel wurden die Gewehre eingeschossen und die Buren begaben sich selbst dort hin, um das Einschießen zu überwa chcn. Ein höherer Beamter der ge nanntenFabrik war ebenfalls anwesend und ließ die besten Schützen unter den Waffenarbeitern nach der 1500 Fuß entfernten Figurfcheibe schießen. Die geübten Schützen trafen fast alle Cen trum. Dies schien aber aus die Buren wenig Eindruck zu machen. Wortlos nahm der älteste der Bitten, ein 70jäh riger Herr eines der Gewehre und schoß der Figur erst das rechte und dann das linke Auae aus. Ein weiterer Schuf-, traf die Figur unter dem dritten Uni formtnopf. Fast in derselben Weise zielten und schossen die übrian Buren Ein fast unglaubliches Schießtunststiick aber leistete einer der Herren, indem er um den Kopf der Figur herum im Schnellseuer einen förmlichen Kranz von Geschossen bildete. Das Erstaun iichfte aber dabei war, daß die sechs Kugeln in genauen Abständen in dem Scherbenbolz steckten, als wären die Distanzen mit dem Maß vorher abge messenworden AP man den Buren uber ihre vorzüali Treffsicherheit Complimentemachtr. ertläjen sie, daß daheim fast Jeder Stanmsnosse so gut schttßn