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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Feb. 16, 1900)
Wann Jhne Jhe Frau emol nacht Reiiort gehn will, sot e Dteß zu tau se, dann schicke Se se zu mich, ich tann se en Peunter odder zwei gewwe. Jch sin dort gewese, die Gutts hen ich ja auch, awer ich denke, vor nechste Fall wet’n ich das Dteß nit kriege, bilahs ich kann nit erfordern, die Dreßmeh ket zu bezahle. Jch will Jhne emol vetzähle, wie der Tripp nach Neijott gbgelause un was mich alles gebad pend is. Wann ich alles saae wollt, wei dann tönnt ich e Buch voll mache, was so dick is, wie die Beibel un auch mit so schmale Teips geptint. Ei tell sah, es war en Kosten Jch hen mich teit hier bei en Ehtschent e Rietotn Tieket getauft Der Mann hot uss alle Ptafsit verzicht. Wisse Se, ich gleiche gern die Leit in die Zittie zu suppohkte un in die erschie Lein, wann ich den Stoss tschiepet kriege, wie wo annerscht· Jch denke, der Ehtschent bot das Ticket don en Ttöwwelling Männ getauft. Wie der Kandocktee komme is sor die Tickets zu tollette, do hot et gesagt: »Mäddem, Sie sin nit inteitelt Fu den Ticket, in die erschte Lein kann ich leine schwarze Wißtetich an Jhne nohtisse un dann stn Sie, so viel ich von die Naduhrgeschicht ver stehn, tein Mann, sondern e Lehdie, Sie müsse sot den Riesen Jhne Jhr Feht bezahle, bitahs das Ticlet is no aut« Do hen ich do gestanne, wie das Kind heim Dreck. Ich hen oss Kohts getickt, wie en Stier, awwee was war der Juhs, der Kandocktek hat gesagt, wann ich tessjuhse dedt zu be zahle, dann deht er die Bell ringe un dann deht in e halbe Minnit dieTtehn stande. Was dann hävpene deht, das btaicht er mich schuhk nit zu sage· Sell war ziemlich plehn gesproche un ich hen nicks dulm könne« wie bezahle. Er bot mich noch eckivlehnt, daß das Ticket for de Mistet Nickebecker ausge macht wär un daß der Mann ganz genau uff das Ticlet beschriwwe wär, so daß kein Mistth sein könnt. For lautet Wuth hen ich alle Stoff, wo ich mich mitaenomme hen, ussgesiesse; met kann doch heitigcn Dags teim Deiwel mehr truste. Awwee den Ghi schent will ich awwet emoi sohle, wann ich widder heim tomme, so en derbe-il tet Schuwiai. mich e Wißtertictet zu vetiauiri Wie ich in Reijorl ankom me sin, do bin ich mich xeiteweg nach en diesente Platz befragt, wo e Leb-die ebbes zu esse kriege kann. Jch sin in en aria feine Platz aebracht worde, wo e großes Sein gehängt hat mit Frie lunsch dtufs Das is der Stoff, hen ich zu mich gedenkt Es is en Weste-e komme un hot mich gefragt, was et sor mich duhn könnt. Do hen ich mich dann en Kimmel geordert un ebhes zu esse. Der Wehiee bot mich Euiiers un steid Liwwer un Potehiesalat un But-« tet un Reibtot gebracht un ei tell ju, sell hot sein getehst Jch hen mich ac wunnert, wie die Leit nor to e gutek Futterche un so pl-ntie von sor nickz gewwe tönne. Wie ich fertig war, do hen ich den Wehter erheigekuie. for mein Kimmel zu bezahle. Ich hen ge sagt: kau motsch? Ich hen gedenkt, der Ass lauft mich, wie der».Wehtee ge saat bot: »Juki Dahlets un twentie!« Jch hen gedenkt, Sie dehte frie Lunsch aewwe, hen ich gesagt, do is der Fel let awwer so sässig geworde, wie al · les. Er hot gesagt, ob ich denke deht, in Reijork dehte »die Eustetsch wild wach-se un die Liwwetsch un der Po iehtesalat debt in die Lust erum fliege, so daß mer bloß en Schlapppehl un netzuhalte btaicht, for den gute Stoff zu ketsche. Der Frieiunsch der wär soe die arme Sockeesch, wo bloß Geld sor Schnaps hätte un nit ersodten Mute, sich ebbes zu esse zu tause. Jch hen bezahlt un sin soti. Dann hen ich die Ellewehtet Sttittlahr genomtne un sin nach den Dreiauttstohe gefahre. Do hen ich awwer Gutis gesehm-ich kann Ihne sage, ich hätt am allerliebste gegliche, den ganze Stoht zu taufe, awwet so viel Geld hätt ich ja gar nit gehabt. Well ums korz u mache, ich hen mich e feines Stösfeäc ausgepickt, hen mich abschneid gelosse, soviel ais daß ich gejiihst n un dann hen ich ausaesunne, daß die Jahkd zwei Dah let war. Ich kann Jhne sage, daheim hätt ich den nämliche Stoff sot sechs Schillina iause könne. Ich hen mich gefuchst, daß ich puttieniet gebost sin. Mr dieselwe Zeit hen ich akig plesi sent qeguett Dann hen ich widdee ge sichlt, als wann ich ebbes esse hätt Seen-. Jch hen awwek nit get-ehrt in e Uestantant zu gehn, oitahs ich hen dein Lunsch genug gehabt. A i Ieich die Unnie eingefalle, wo in Isiiotk verheieaih is. Ich hen in den Worte nach-Wust awwet do is « cis eimal eingefalle, daß ich io! site- Iimne gar nit gespäht heu. Do . M ichan suche könne in so e grosse M Ue Reijnt eine is. Wie ich. I Thietetlterie in die band ge- ’ . Cis-Je Umstwntnnanschem W s- M sow- ms bot mich «W « Wiss » it U s E se Annie It III bei mich eschasst »Jt i die Unnie, wo oschiine blaue Auge un fo- schönes toorliches schwarzes Haar hots« hot er mich ge fragt No das is se nit, hen ich ge » sagt, die Annie, wo ich suche, hot kein I der reddifch sehr un schwarze Auge. l Do bot er gesagt, fchuhr Ding, das-; is » fe, ich hens ja gleich gewißL Jch weiß wo Se die sinne konne, hitahs ich sin die Annie ihr Bruder un gehn jetzt grad hin sie ezu sehn un wenn Sie gleiche dann könne Se mit mich gehn. Ofi Kohrs hen ich mich gefreit, daß ich so schnell Jemand gefunne heu, wo mich zu die Annie gebracht hot. Er bot gesagt, erscht müßt er noch en Drint nemme un er deht mich inweite, eins mit ihm zu nemmr. Jch hen grad gesiehlt, als ob ich ebbessnemme könnt un do sin ich mit gange. Well, was soll ich noch viele Worte mache. Ich hen eins gepackt un sm so dissi von worde, daß ich eingeschlofe sin. Wie ich wach sm geworde, do war der Schentelmann sort un mei Packetbuck mit mei ganzes Geld auch. Der Sa luhnlieper hot mich gefragt, for die Drints zu bezahle un wie ich gesagt den ich hätt tei Geld mehr do hot er mich enaus geschmisse. Mei Ticket M ich noch gehabt un do sin ich reite wea heim gefahre. Die Gutts for das Dreß toste mich in all sechzig Dahler. Ich denke. das macht e seine-Z Drei-» awwer nach Neijort gehn ich doch nit mehr Wann mein hosband die Ge schicht hört dann gibt g en Krach daß es en bund jammert. Mit viele Rieaahtds Miisus Lizzie Sauerampfer« geh. hansstengei. . Unhemitiche Fluch Von Wilh Hengst Ein schneidend kalter Ostwind sudr in Stößen um die Giebelseite des alten einsamen Marschhoses und schleuderte den Reis, der mit einer dicken Kruste die Zweige der vor dem hause stehen den Lin-den bedeckte, klirrend gegen die Fensterscheäben. Drinnen im—Hause schimmerte längst kein Licht mehr, denu es war schon nahe um die Mitternacht-i siunde und der Hausherr sührte die alte Regel »Bei-in Uhr ist Schlasenzi zeit« durckx Wie ein echter. rechter ast sriesischer Bauer stramm vom alten Schrot und Korn hielt Jakob Harms am Hergebrackiiten der Großvaterzeit Dem einzigen Sohn und Erben wollten die alten und, wie er meinte. überlebten Sitten und Gebrauche seiner Vorfahren nicht recht behagen, aber er hütete sich. dem Alten das merken zu lassen, denn dem war es damit sehr ernst. Nun lag das Haus schon seit einigen - Stunden im Finstern und kein Ge räusch. als dann Und wann ein Klirreii im Viehstali, drang nach draußen. Alle Ortsbewohner lagen wohl im ersten, besten Schlos.· Doch nein, nicht alle. Leise knarrte die Seitentbür in ihren Angeln und e«ne hohe Männerqestalt trat rasch in die kalte Nachttust hinauf-. Knurrend tam der Hofhund aus seiner Hütte hervor. Ein halblauter Zurus aus dein Munde des Mannes ließ das Thier seinen jungen Gebieter erkennen. Schweisroedelnd drängte er sich an sei nen Herrn, aber der streichelte ihn nicht wie sonst. Stumm stand er da und starrte in die qraue, eisialte Nacht hinaus. Die Fäuste hatte er stampf hast aehallt und der Wind durchmühlte sein aelocktes Haar. Leise ausstöhneno griss er plötzlich nach seinem Herzen und murmelte dann: »Unglücklich mein gam zes Leben lang!« Andres Harms, wasauiiltdich so nnd treibt dich hinaus in dunkler ein samer Nacksti Ach, es ist das immer wiederkehrende Leid einer hoffnungslosen Liebe. Das biondhaariae, dlauöuaiae Gretchen Warner, die einzige Tochter des hof bciiszers drüben am senseitigen Fluß user, hat es ihm angethan. Wie entzückte ihn das anmuthine Ge plauder des jungen Mädchens und ihr silberhetles Lachen« wenn er drüben ein Stündchen aus Besuch war. Und so es nur die Zeit und der Anstand erlaubte, ging er hinüber zum Nachbar Warnen und immer war er dort ein willkomme ner Gast. Die unbezwinabare Sehn sucht der ersten Liebe trieb ihn in die Nähe des süßen Wesens, sür das er sein herzhlut aeopsert hätte. wenn es zu ihrem Glück nöthia armesen wäre. Er gelobte sich im Stillen, das holde Kind siir sich zu gen-innen nnd sie ais se’n geliebtes Weib heimzuführen in das haus seiner Väter. Mit glühen den Farben malte er sieh in einsamen Stunden die höchste Glückseligkeit im zutiinstiaen Zusammenkehen mit der Anneheteten aus. Armee Jung-. er ahnte freilich in seiner Einsalt nicht, dass bereits ein anderes Bild das Herz« Feä aufblühenden Mädchenknospe aus ii te. Wie eln Donnerlchlaq aus venerew Himmel, so unerwartet traf ilm endlich die nkeversttfnelternde Erlennlniß. Es war vor einigen Tagen gewesen, als Andres sich auf das junge Eis des Flusses wagte, um der Familie War ; ner einen unerwarteten Besuch abzu I stellen, denn infolge der wechselnlen Witteruna trkar der Verkehr zwischen ten beiden Ufern wochenlanq unterbro chen gewesen. Nun stand das Eis end lich und die spiegelglatle Decke war fest genug, um den jungen Mann zu tra gen. Jn fröhlichet Laune hatte et die »Schön-als« (Schlitkschuhe) unter die Fässer-THEan und tout wie der Wind über " es ges Um ienseltigen Ufer hatte er feinen send Iteund Eun- Iollers aus dein W - hatten Ursum getroffen Da- unver hosste Wieder-sehen wurde natürlich bei derseits mit lebhafter Freude empfun den Verzlich gemeinte Dändedriicke wurden gewechselt und liebgewordene Erinnerungen aus der zusammen ver lebten Dienstzeit beim Militär wiekr ausgesrischt. Zutetzt hatte Enno i n sreundlich aufgefordert, zusammen mit ihm nach Warners zu gehen und hinzu gefügt: »Gut-Ihm wird sich gewiß sehr sreuen. denn sie ist Tir immer freund schaftlich zugethan gewesen· Ja, Lieber Freund, dir darf ich das süße Geheim nisz wohl verrathen: Gretchen Warner ist seit Kurzem meine Braut. Ueber Ir.orqen soll unsere Verlobung veröf sentlicht werden.« Anders hatte Mühe gehabt, sich auf recht zu erhalten« so niederschmetternd hatte ihn die Mittheilung berührt »Dos ist nicht dein Ernst, Enno Folters,« hatte er tonios gesprochen Der Freund sah ihn bestemdet on. .Doch, Andres, es ist mir Ernst: meinst du, daß ich spaße, oder glaubst du anr. das-. ich lüge? Aber die Noch richt hat dich überrascht und deshall verzeihe ich dir die iräntende Muße rung.« Undres hatte sich von otrn unerwar teten Schlag soweit erholt. das-. er dem Freunde seinen Glückrvunsch darbieten kennte, aber dann hatte er sich sei-tell verabschiedet. um sogleich den Riickrreg nach dem Vaterbause einzutreten. Aufstöbnend preßte Andres Harms seine Hände qeaen die sieberaliibenden Schiäse. Er hatte die bittersie Stunde seines bisherigen Lebens noch einmal im Geiste an sich vorüberzieben lassen und mit ersterbender Qual im Herzen gefühlt, daß Gretchen War-net fiir ihn verloren sei fiir ewig. Heute war ja ibk Verlobung-Sinn gewesen. Wie gliias lich mochte der Bräutigam sein! Wie ; er ihn baßte, den falschen Enno Fol- z ker5, der einst sein bester Freund ge- s wesen. i Eine Muth verworrener Gedanlen i durchwogte das hirn des jungen Man- ! nes. Der eifrne Wind tiiblte indeß schnell sein Gesicht und machte ihn frö sreln. Er want-te sich und wollte miide in’s Haus zurück Da —- rvas trat das? Gebennt blieb er sieben und lauschte gespannt. Nun vernahm er abermals den Ten« ein aedärnpstes Krachen, welches in kurzen Zwischen räumen aus der Ferne berüberdrang· Das Eis der Eins zerbarst infolge eines dliidlich einqetretenen Witte runaswechsels. Andres fiel die Pra pbezeiunq des alten Fährmannes Blas obm ein, der bereits am Vormittag zu ihm gesagt hatte, daß innerhalb vier undzwanzig Stunden Thautvetter ein treten werde. Der junge Mann batte i darüber aeliichelt und die Voraus-sage des Alten nicht ernst genommen. Nun war es doch eingetroffen· Plötzlich fuhr Andres erschrocken zu sammen. Ein Gedanke batte sein z hirn durchbtiph EnnoFaliers schwebte l in großer Ge ahr. wenn er sich jetzt, « von dem Fest heimkehrend, auf den: i Eise befand. Er würde unfehlbar in l eine Spalte gerathen und der unheim lichen Flutb des tiefen. reißenden Flus- » ses zum Opfer fallen, da ein seiner, dichter Nebel die Richtung nicht sicher erkennen ließ. Eine wilde, nnbeiinliche Freude er griff den jungen Mann Doch nur iir einen Augenblick, dann brannte er die bösen Gedankle voll Abscheu zuriitt Er schiimte sich iasi seiner seibsi. Wie ; batte er dech nur solch-n Gedanten Raum gegeben! Mißmutdig schüttelte er darüber den Kopf und brütete eine Weite sinnend vor sich bin. Endlib hatte er einen Entschluß gefaßt. Ich » will geben vnd Enno zu retten ver u- : aka. vielleicht ist es noch nicht zu spät," MSMLUFFF -- - . s--« - et schlich 110 rette m c IJGug unr liolte seinen Hut aus der Kammer und die Schlittschube vorn Herd, wo sie zum Trocknen ausgebängt gewesen waren. Geräuschlos verließ er das baue wie der und betrat dann eilig den Indem-L der zum nahen Deich hin lief. Obschon der Vollmond nach dem Kalender in dieser Nacht scheinen mußte, war er doch niraends sichtbar, denn der Nebel verhüllte ibn ganz und ließ nur ein schwacheg, ungewisse-«- Dämmerlicht durchdringen Undreä tonnte nnr die nächste Umaebnna bis auf zebn Schritte Entfernung deutlich erkennen. Bald hatte er indeß den Dsich erreicht. Eine graue, schmudiae Nebxlwand verhüllte das jenseitige Ufer. Der junge Mann horchte eine Weile ge spannt, aber sein laulchendes Ohr ver nahm nur das Sausen des Windes und das Krachen der beritenden Eis decke. Rings umher war tein menlch liches Wesen zu entdecken. Kurz ent schlossen legte er die Schlittschuhe an und schoß dann flüchtig über die weite Eisfläche dahin. Auf's Gerathervobl nahen er die Rächst-eng queriiber. Einige Spalten, die sich ihm in den Wen leg ten, übersprana er geschickt- Jn rasen dein Fluae sauste er unermüdlich wei ter. Schon erblickte er verschwommen den ienleitigen Deich, als ein tlassender Riß vor seinen Füßen ihn nötbigte esnen Augenblick stillzulteben und neue Kraft zu sammeln. Da aewabrte er drüben eine Menschengeltalt, die eben vorn Deich ou i Eis trat. Sein Vers begann nngeft rn zu klopfen. »Zurück« Enno Feuer-, wenn dir dein Leben lieb ist!« rief er warnend dem abnungslos Räder-kommenden ent gegen. Derselbe Hutte augenscheinlich denn er blieb sieben und riet verwun dert: »Bist du es. Indus hat-anT lvttnb nip- foll irgend eine Gefahr Dritt M das cis.« ers-ists » Indus versank-täten- Uns-leben — schon grobe Risse und Spalten die Oberfläche und in kurzer Zeit iirzi die iriigerische Decke ein. Ich "th wie der Boden, auf dem ichiielptz unter mir sich bebt und fenli. Eine Ueber fahrt wäre mehr als iollliihn.« »Und du, Anders, willst den Todes lauf noch einmal wagen?« »Ich muß zurück.« erwiderte der Freund. »und ich hoffe, das heimath liche Ufer noch qliirkiich zzi erreichen, bevor die hernnnahende Flutb ihre wil den Wogen über das Eis rollt· Sollte ich aber drüben nicht mehr lebend arr lomrnen, so bringe meinen Ellern den lciiien Gruß ihres Sohnes-. Willst du mir das versprechen, Ennv?" »Nein, Andre-L ich verlasse dich nicht: wo du bleibst, dn bleibe ich auch.« legte Enno niii fester Stimme. »Ich fürchte den Tod nicht« wenn es sein ntnb « Andres schüttelte mißbilligend den ops. »Lais’ ab non dem Vorhaben. dent’ an deine Eltern und an die junge un tröstliche Braut. Musi die unheimliche Fluib ihr Opfer haben, so ist eines schon arnug.« i .hältsi du mich siir seige?' rief Enno bitter indem er behende iiber den ’ breiten Spalt sprang. »So sent siehe ; ich neben dir. Verlieren wir teine Zeit mit unniisen Hin- und herreden Reich’ mir deine Deind und dann in Gotte-i Namen vorwärts. " Vergebens beschwor Andres den ein siiaen Freund, sein Vorhaben auszu geben. Enno Folters bebarrte dabei, die Urbersahrt mitzumachern Eine seltsame Beklemmung stahl sich in die Brust des fingen Mannes· Er hatte Enno wirt lich für einen Feiglina gehalten, und nun itellte sich beraus, daß er sich auch darin geirrt hattet Schioeigend reichte er ihm die Hand und dann traten sie vereint die gefährliche Fahrt an. Jn reisender Eile slogen sie nur so ikber die weite Esiliiche, iiber der eine ichivere Nebelrnatle hin- und hertoogte. und dieselbe ließ die Richtung zum anderen Uier nicht erkennen. Muthia sitebten die beiden junaen Männer nor wörts, aber breite Risse und Spalten rsersperrten ibnen den Wer-, Die un iibersteigbaren hindernisle mußten um gangen werden. Dadurch verloren die beiden waahalfigen Liiuier die obnebin schwer behauptete Richtuna. Schweiß bedeckt liefen sie irrend iiber das ber itende Eis. Nach ihrer Meinuna dauerte der anstrenaende Lan schon iiber eine Stunde Und noch immer tain der Dkich »id- iu Sie-. Pistziich musin nien sie ein fernes, unbeiinliches Brau ien. Erstarrt blieben sie einen Armen bliet sieben und horchten gespannt. »Das ist die See, wir sind verloren!« legte Enno mit dumvier Stimme. »Nein, noch können wir einen Ver such wagen· die verlorene Richtung wie derzufinden, " erwiderte Andres über zeugend. e See iit vor uns allo machen wir eine halbe Wenduna nach Rechtsf· Wieder begannen sie den rasenden Lauf, diesmal unter Auibietung aller ibnen noch zu Gebote stehenden Kräfte Jn lanaen Schwingungen bewegte sich die Eisbabn unter ihren Füßen und eine Flutbwelle drana zilchend aus den Spalten hervor. Sei-on reichte ibnen das Wasser an die linterlckrnlet Noch einen Augenblick, dann musxte dke rnit los sich heranschleichende Fluth ihre Opfer erreichen und sie unbarmherzig hinabreiszen in die kalte, unergriindi liche Tiese. Tsa — .,Der De?ch, der Deichs« schrie plötz lich Andreå erreat und deutete mit der linten Hand auf eine duntle Wann, die ans dem Nebelnieer vor ibnen auf tauchte. Ncch einen angstvoll harren denAuaenblict, dann hatten dieTfreunde » den schützenden Erdwall erreiche· Und hinter ihnen stürzte rnit«lautern Kra chen die triiaerische Eisdecke ein und eine mächtige Fluthioelle schoß grollend an dein Deich empor, als ziirnte das wilde Element um die ihm entgangenen Opfer. tm:- E—L ----AA-II« !..c--l4- E «(’JII IklIU Hkscssklo III-Ists IT sitts »O, mein einziaer Freund, wie soll ich dir siir die ausorfernde That dan: ten! Ohne dich läse ich jetzt drunten in der neauiiaen Wassersluth!« «St ll, still, du.bescheimst mich,« web-te Andres ängstlich ab. »Wenn du wüßtest, wech bösen Gedanken regnnaen ich erst zu bekämpfen hatte trie böslisch ich mich iiber deinen bevor stehenden Untergang steute, so wirst »vi: mich tief verabscheuem wie iet- es verdient und . . ." .halt ein« Anders, du übertreidst,« unterbrach Enno die Selbstantlagen seines Freundes· »Deine bochherziae That, womit du mir uneigennützige da-. Leben wirst, wiegt alles andere zehn mal aus.« »Hier ist meine hand: willst du mein Freund sein und bleiben, bis der Tod uns scheidet?« »Ja, Ermo, das will ich,' erwiderte Andrei harms gerührt und schüttelte herzlich die hand seines treuen Kame raden. »Nichts soll unsere Freund ichast mehr stören. Treu über das Grab hinan-X Enno aber lchlana den Arm um Hornes halt und sltisterte tbrn zu «Und du, der du so We ig mich, deinen gliiaiicheren Redende« ler um das Mädchen, dessen Bild deine ganze Seele eriiillte. gerettet und das noch scheverere vollbracht Inir sie verzeihen und ewige Freundschaft Just-schwören willst da nicht auch Gretchen verzeihen emde ibr der treueste Freund ever M .... . Unsträsttaer - redete-Es- Illndete this-» daß er auch III Irdi , netttbiie bete des seen-des Wu. — — · — Der Hutten. Rom-Ieise von Camillc Lein-winkt Bei einem nächuiche.. Fest im Som mer bei Spiel und Tanz. ais der Frühling sich seinem Ende zuneiq:e, und die Blumen schon den betäuben den sominerlichen Duft anghauchien hatte sie zu haften anJefangen Lied war ordentxich komisch,n1it anzusehen, wie das kleine frische Mädel, meine geliebte Paul-i sich über den bösen Ousien, ver schon votiibergeben wärde in ihrer liebenswutdigen Weise lustig machte Und so ging der Sommer hin. Jetzt brauchte sie sich nicht mehr anzustau aen, um die Krankheit ihrer armen gequälten Lunge zu verbergen. Tie fer Schatten lag auf ihren Wangen. Jhre blutleeren, trockenen Lippen er innerten an einen Strauß welter Veilchen. Und selbst wenn sie la.hte, war es, als ob sie hiiste. Trotzdem alaubte Niemand von uns. daß ihr haften etwas anderes wäre als eine leichte Erlältung, die sich in den gut durchwärmten Zimmern im herbst schon verlieren wiirde. Die Pettina ten. die uns besuchen lamen, blieben verlegen aus dem Rand ihres Stuhleö sihen, sagten nichts, blickten nur ver stohlen zu uns herüber und waren Walfisch bemüht, bald wieder fortzu tommen. Paula und ich machten Pläne fiir den tommenden Fruhling. Jch hatte ihr einen Berlobunasring getauft. Sie lachte, als der Rina, ihr wieder vom Finger glitt, und auch ich lächelte, denn mir erschien das alles wie ein lustiges Spiel. Jch nahm den Ring, steckte ihn an meinen Finger und lonnte ihn nicht wieder abstreifen. Jch hatte nicht gesehen, daß eine große verschleierte Gestalt in das Haus ge fchlichen war, die versuchte. den schli nen Berlebunasrina täglich leichter vom Finger zu ftreifen und an seine .Stelle einen harten Eisenring zu - stecken. »Ein kleines häutet-en unter Rosen, Paula,« sagte ich, «mit einer Ziege im Garten, ein tleines Puppenhauz, das iiir Dich wie geschaifen ist· in dem wir unsere fröhlichen Mahlzeiten einneh men werden-« « Sie fchlna freudig in die hände. und wieder glitt der Ring zur Erde ..Moraen hole ich Dir die sonnen dnrchqliihten Erdheeren. . . Und während Du an Deine-n Tischchtn an Deinem Fenster sitzest, suche ich Dir die frischen Eier aus der-; hühnerstall Du ahnst gar nicht, was man alles ans Eiern machen tann!. . . Ge leimnißvolle Boten bringen uns leichte seidene, rnit zarten Blumen auirlanden dnrchioedte Stoffe,- er hänae und Tapeten. zwischen denen dann am Abend, beim Schein der « Lampe die glitzernde Nähnadel hin und herslieat·« So durchlebten wir in einem siifzen Zukunftstraum die herrlichsten Stun den. Ich hatte nich-i daran gedacht, dask auch die Leichentucher mit glitzs ernden Nähnadeln genaht werden. So veraing der Herbst. An feucht talten Tagen hielt ich ihre dünnen, blutleeren Hat-the zwischen meinen Fineernr ober in den viel zu weiten Spitzencirmeln sah sie aus wie eine weite, traute Blume, eine sjener selt samen, fremdlandiichen Treiblnusi Pilanten, die nicht zum Leben geschaf fen scheinen. Als ich tlar zu sehen begann, war es bereits Winter. Jch hielt ihre Hände, und plöslieh fing sie an zu schreien, als hätte ich ihr wir-gethan Und doch hielt ich ihre Finger nur leise umschlungen. Sie waren fieberheiß und so mager, daß ich sie bald klar nicht mehr fühlte, — wie ein hiiiifchen leichter Erde. das in Staub zerfällt und aus den händen gleitet. Mein Herz fing wild zu schlagen an. Gleich darauf belam sie einen heftigen hu ftenanfall; ihre Hände zitterten wie ein qefangeneö Vögelchen« das sich de sreien möchte« und sc erst mertte ich, daß ich sie immer noch zwischen knei nen Finger hielt «Paula, huste nicht io3« schrie ich Mit ängstlicher Stege mühte ich mich, ihr Zittern zu beschwichtigen; auch meine Seele war wie ein tleines Po felchew das flatternd zu entschlüpten ucht. s »O· Paulu, geliebte Panier, nuite nicht fo, ich flehe Dich an . . .!« Ich wußte in meinem Schmerz nicht, was ich sagte. Sie wollte mir antworten zog aber vlötzlkch ihre Hände zuriict und iiitsrte sie hastig zum Munde; ein rather Strom entfloß ihm. .Siehit Du,« sagte sie darauf, Das mußte erst timin Jetzt ift’s vorbei-« Ihr fchwaches Stimmchen tlang wie aus weiter Ferne, wie vom anbe ren Uier des Sees. und doch lächelte sie und blickte rnich vertrauenkvoll an. Und da rd es mir zum ersten Male tlar daß sie mir schon entrückt war. und daß sie einen Weg betreten, der nicht in das tleine häuschen führ te.« lind ich fah hernieder auf ihre bläulrchen Nägel, fah sie an ohne Leid, ebenso ruhig wie sie. »Ja, meine Paula,« sagte ich rnit sonderbaren Ton zu thr, »das alles geht vorüber, wenn der Frühling totath Und its empfand teirre Trauer: rnir war, ais hätt- ideinit eis- where Bat-la geliebt. eine chöne, gefunde, ( junge Perris-soll Ali nden Lebens. Ich kam täglich nnd blieb stunden Itwq U Eil H Wiss km Iclitth offe , l gw nen Blick eines Menschen« der tut II was wartet. Jch tagte mir: wird ihr wieder das rathe Blut est ttrömen.« So genau kannte ich Ue Anzeichen, die der Krisis voranglngerk l Dann nahm ich selbst the Talchevnraj l Und führte es an ihre Lippen. »Stei l Du. das hat nichts zu bedeuten, das « must heraus, Du tvtrst Dich nachher viel wohler tijhlen!" Es war fin mich eine Qual, in so grausamer Zuversicht zn Hr sprechen zu trunken Ich litt besonde s darun ter, daf; tclk t.1l), wie Atem-gnug Ich ihrer Inmitten gegenüber stand. Ich alcude nicht, Nest Ich um untere-:- litt. Und auch sie täten nicht rnehr zu let den cl« Ich. llnunsljörltch spuch fte von un ekem lleinen Häuschen am Walde und vol tni..t1, v-e Bordänge vom Sovln sang dem neben-liegenden Zimmer·zu holen Und sie vor Das Fenster zu halten, damit sie sähe, wie sie sich augnöhmen. c seit-weilen bemertte ich, day ne mir sieberhastem Eifer die tausend Met nitlkeiten unserer häuslichieit herzu richten sich bemühte. Ein leichtes Feuer röthete ihre bleichen Wangen — ein Morgenhaueh in der bleichen Nacht eines Zimmers, in das der Tod etreten war. Mit ihren taki-tosen uaen sah sle über den himmel sort. Tief innen« im tiefsten Schmerz ihrer Papillen schien sich ihre Seele zu ver zehren. Es kam der Moment, da sie ihre Blicke deltiindiei nach der Thiir zu rich ten ansinn. Sie schien etwas zu er warten, das Schritt sitt Scuritt lik» ser in«s herz drang. Ihre Eltern verbargen sich fett vor mir, um heim lich miteinander zii sliistern; unter drücktes Schluchzen drang zuweilen vom Flur h:re«.n, ich wagte n cht, sie anzulehem und auch sie mieden meine Blicke. Wir wußten genau, sie und ich, das-i wir beim leisesten Blick davon aesvrochen hätten. und daß wir dann von nichts Anderem mehr hätten spre chen können, als von —- von —. Als sie eines Tages den Arm ans streckte, glitt der Ring vom Finger und rollte zur Erde. Seitdem trug ich ihn an meinem Finger, am kleinen Finger. — Der Winter war vorüber, und wie der ive!;ten Friihlings:iiite. Jch dachte: »Paiila wird oie Flieders htiitbe noch erleben.« In ihrer Nähe verstand ich mich meisterlich it he hrrrlchenz ich empfand teirie Untier. aber wenn ich von ihr gina, stiegen mir in Gedanken an den kleinen wei fien hliithensihiveren Sieg aus dem Kirchhof die Thränen in die Augen. Ich folgte dem Wagen voller Flieder nnd Oranqenbliithen, hatte eine weiße Kraustte angelegt und den Anzug, den ich aus dem Wege zum Altar mit ihr aetragen hätte. Ich glaube sast. ich weinte mehr iiher mich als iiher sie. Weis soll ich mit dem Leben anfangen. ist«-ne ineinePaulaT lind leise, ganz leise sliisterte ich immer wieder ihren Namen, als wäre sie bereits gestorben leer als sie zur Finder-ein nnr noch ein leichtes Phantom, ein Schat ten nelssen den Schatten war, wollte mir scheinen, als singe ich erit setzt an. die tradre Liebe zu emsinden. Ich tiißte leidenschastlich ihre armen klei nen ijel nnd sah ihr Eines-lich sor lct·-end in die Augen« als tdiine ich dort erspähen, was- idr vorschwebte Zieht achtete sie nicht mehr aus mich und sprech nur selten von dem kleinen höugdzem ihre Blicke blieben starr aus die Ttiir geheftet. Da sah auch ich zur Thin iind glaubte. einen Schritt im Garten zu vernehmen. Nie war Paula mir schöner erschienen als aerade jetzt, aber es war eiiie andere Schönheit« eine Schönheit, siir die die menschliche Sprache teinen Namen hat. Ich dachte nicht mehr an den Tod: sie lchien mir deni Leben viel niis her, und ich sagte mir: steht sind wir, sie und ich, vereint, vereint durch das Hoheitsvolle der Ewiateit.« Ich fah, wie ihr armer Körper da hinichwand, tote mit dem rothen Blute das Leben daraus entschwand. Sie erschien mir in ihrem mit Purpurnels ten geschmücktem Haar, mit den unter der durchsichtigen hiut sich sehrrs ah zeiihnenden Kinnharken und Zähnen wie ein ironitches kleines Stelett, das zum Ball qeschmückt dalag. Eines Taaes umsing ich sie mit meinen Armen, sie wies n: t dem , in ner aus die Thür. Jhre Augen weite ten sieh. «Da . . . dat· ries sie anl. Abt Haupt siel zurück. Jetzt wußte ich, drin Der, den sie erwartet hatte. zur Thiir hereinaetreten war. Seitdem sind sechs Jahre vergan aen. . . und überall, wo ich auch hin, hist Du bei mir, Paulit Zur Adrvcotenpwxie vor dem Bim M - Qbetgetichi ist eine Frau mit ih ren drei Tochtern zugelassen worden. JmGanzen dratiiziren dort ieyt zip-n .zig Advotatinnen Eine Stätte derBe. It lsmktlt tm Ereelleneet III Ja der Stadt der Brudekliebe ka ben philanthropifch anathauchie Du men eine Hochschule für Knaben ge gründet. Die werden später ein«-nat hierzulande gest-acht- Ekemätmex fem. Ja Chtca ist man eine-n riesiges Kunstbutte chwiadel out die Spuk Fe tommen, bit W nicht nur Das-l Som, sondern such Onkel Sam« Mk ten betroqu wurden. VII Oteo tout nicht nat nicht versteuert ioktdmt as all echte huttet desto-ist«