Honan - Ylsltt Beilage MS »E!Mich’ UMI bekolck«.. mdolph, Herausgeber Grund Island, Nebr» den M. Jan. 190(). s: Jahrgang 20 No 21. W IMWM W Stapellnuf eines Schiffer-. Von Schiffsbau-nottut W. Dituelcr. , Eines der aroftartiezsten Schauspiele F welche die Technik bereitet, ist unstreitia « der Ablan eines mächtigen Schiflks vorn Bauplatz in sein Element. Der Laie macht sich selten einenBegriff, wie - dies Experiment fo e: nsach und schnell Zu bewertstelligen, nachdem die gehö Ung Vorbereitungen und Warst-bis tnaßregeln getroffen sind Es sei daher versucht, die Sache möglichst zu erklä ren. F- Ein größererc chiff sbauvlatz(W-rft) tat oft eine Wasserfront von 1000 iyufz end eine Tiefe von 600 Fuß und dar Lgszäizr zur Aufnahme all der verschi:ede Baulichleiten und Wertstätten trelche aufxer den eiaentlichen Schiffs bauten noch bede deutend Raum erfor dern. Auf einer solchen Werfte lönnen vier bis siinf gro fze Schiffe gleichzeit« rg gebaut toereen. s- Die Werfte bat eine ungefähr Nei i» sung von 1:12 geaen das Wasser hin und rnan baut die Schiffe mit seltenen Ausnahmen so, daf- fie mit dem Vor dertheil oben aus dem Lande und mit -.- dem Hinterfteben nahe dem Wasser sie: « ben. Zur Unterlage wählt man erst eine großeAnzalil mächtiger Eichen ftärnme, welche, ähnlich den Tit-weilen einer Eisenbahn. quer zur Gleitbaln und von oben bis zum Strande und noch eine Strecke unter Wasser hinab in Abständen von Z Fuß aeleat werden. Auf die Mitte dieser arofzen Laaer ttmmi dann der sogen Hellinq. Dieser besteht aus einer Anzahl durch Lafelsen f verbundener eichener Ballen welche s obena uf euan ausaeliöblt sind, so daf; sie zusammen eine lanae aerade Rinue von der Höbe der Werft bis eineStrecle in das Wasser hinein bilden. Diese Ninne wird leicht mit Sand bestreite und es kommen dann in etwa le Jus-, neiten Abständen ca. 1 Fier lance, un ten entsvrechend abaerunoete Volum stiicke binein. Auf diese Boblen wer den wieder andere quer gelegt; diese nennt man Cdie Stavelblöde oder Ita prlung " Dieser Stapelblöcke leat rnun vom oberen Ende des Hellinas bis arrSWas— ler hinab fiir ein arofze Schiff lmn kert und mehr. Auf diese- Ztavelolöcle wird nun der Fliel des Zu erben-enden »Ist-«- Gckiffes aestrectt; drei-da letzterer teiue nerade Linie bild t sondern vorn und binten etwas in die Höhe aezoaen ist« f werden auch die Stapelblöcle dort lrö . her als mittschifss und aus mehreren I aufeinander liegenden Schichten berge: P stellt. i i I Nachdem der Stiel eestrerlt worden, besinnt man mit Aufstellung der Spanienfiliipven). Darüber lommt in nen und aufxeu eine Beplanlung. höl zerne Schiffe werden häufia noch mit . keiner Kupferhaut aegen Wurrnsrafz versehen, eiserne werden bemalt. Vor dem Stavellauf legt man ru erft in einiaer Entfernung vorn Kiel » aus jeder Seite des Schiffes, wo die i Krümmung des Bodens anfängt und it-. die Seitenwond iiberaelit Rim ntung), eine zweite Stavelung an. Auf diese wird auch eine Ballenreihe und J parallel zum Hellina geleat. so daß der Helling unter dem Mel und dieBallen reiben lSchlaabatterU aus den Seiten nun die Gleitbalsn bilden. Nun werden die Schtaabetten sc verftrebt, daß sie beim Ablauf nicht von der Stelle rücken tönnen, und in das Schiff wird gegen llrnschlagen eine Quantität Sand oder Fässer mitWas ser gebracht. Hellina und Schlagbette treiben dann noch aereinigt und mit fkiiffigem Talg bestritt-an. Die Letzteren berühren das Schiff nicht ganz, sondern lassen Raum fiir die Schmiertifsen, dünne, fetttsestricheue Planlstriete, die man aeaen ten Schifft-baden anleilt, se daß sie seist , auf den Schladetten aufliegen. Nun F spaltet man vorne einige Stapelblöite unter dem Mel fort und leat in die Tltinne des hellinaö eine passend abne r:.ndete Mante, den S lepplovf Da rum schlingt man eine starke Kette, di man zusaurrnenschniirt und dadurch nieder eine vierfache Tauverschlinauna tkiiusruney zieht, die man an schweren ltrdt fahlen befestigt Gleill ,ieitiq wird der Schlepplovf unter dem stiel fort Inein ist-rennen oer Laupztmnm wird eine Ltkt Nutllotine gebaut, mit einem tsacirfchmicn schweren Fallbeii. Alslann beginnt man vom Waffe-. ende die Stopelblöcke ansntteitem nimmt die Sciibtiffen darunter for:, feitet den Heiling UND bringt Zchtvier kiffen unter den Kief, bis das qanze Schiff auf Fett steht. Sind nun rsie Seitenitiitzen noch aelöft, fo ruht nunmehr der mächtige tiirper frei auf feinen Gleitbatmei:. Ee Stunde des Ablaume ist gekom n, welchen Att man feierlich mit der Schiffstanfe verbindet. I I Oben auf dem Lande« vor dem Schiffsbau, errichtet man eine Ae fiednerbiihnr. Eine tshampagnerfta he läßt man an bunten Bändern vor dem Vorfteven herunterhänqen Als glückt-ringend für das Schiff gilt es, wenn eine Jungfrau dasselbe taqu Die Champagnerflafche wird von ib ergriffen und nach kurzer Rede mit be sien Wsinfchen für eine allzeit qlüctlis ch- Fahrt und Unser-fang desSchiffs namen gegen den Lug gefchteudere, xi- das sit wich-tin »mitte- Bityetm dkk Guiqu Ein Tag vor Ztapellqub Nun tritt noch ein feierlicher Mo ment ein. Wernoch nahe der Schiffs seite ftebt, entfernt sich so schnell wie möglich, um nicht beim Ablauf von ir aend einem Tau oder dergl. ergriffen zu werden. Jetzt ist Alles fertig, jeder Zuschauer bält den Atbem an. Dann braucht die junge Dame nur auf einen Knon der elektrischen Lei tung zu driielen, welche mit dem mäch tigen hängenden Guillotinenbeil in Verbindung ftebt. Herunter sauft das gewichtige Eisen und durchschneidet die das Schiff fesselnde Taupurrun9. Ersten-z, nun ganz befreit, setzt fich, erst langsam, dann immer schneller und schneller, in Bewegung, so daf; das Feuer aus dem Helling heraus spriibt. Eine große Welle treibt es vor sich ber« das Wasser weicht vorn llser zu riia, um gleich darauf mit doppelter Heftialeit wieder emporzulaufea Un mittelbar darnach löfit man die Anker fallen und die Kette rasselt zum ersten Male aus den Musen. Ein dreimaliges leästiges Hurrah senden die Zuschauer vom Lande: es wird von den Zimmerleuten an Bord ecwidert:dann werden die Anter,nach dein das Schiff zur Ruhe gekommen. wieder ausarwunden und ersteres nach dem Urahn zum Einsetzen der Maften resu. der Dampstessel etc. herholt, und die treibenden Stapelblöcte aufge fifcht. Tarnit wäre das Technische die fes Altes beendigt und es folgt ge wöhnlich noch hinterher eine Festlich leit. Es eriibrigt noch, einige Varianz ten des Ablaufens zu erwähnen. Bei febr großen Schiffen, namenl lich der Marine. vertraut man den Riefenlörper nicht oorbeschriebenen drei Gleitbabnen unmittelbar an, son dern baut ein Gerüst, Schlitten ge nannt« in welchem das Schiff wie in einem Bette ruht. Manchmal wird dann erst der Helling unter den Schiffeliel gebracht und erfterer be ftebt nicht aus einer Rinne mit runder Höhlung, sondern ist flach mit recht winllig angesetzten Seitenwönden ge gen Eiitaleifung der Schntierlisfen. Ebenso sind auch die Seitenbalfnen und sie liegen nicht aufgebloclt wie Schlagbetten, sondern mit dem Mit telbelling in einer Höhe. Diese drei Bahnen tragen nun den Schlitten, welcher sich ungefähr von der Schiffsmitte nach beiden Enden bin auf se 1s3 der Länge erftreclt uns fest unter das Schiff geteilt wird, so daf: letzteres, wenn es von seiner Fessel bsreit, in dem Schlitten ruhend mit diesem zu Wasser läuft. Um die Heftialeii des Anlaufs ftt bermnidern, wendet man auctf soge nannteZlopper an. Entweder find dies ebiuere Takte, die man oben auf der Cierft und auch am Schiffe befestigt. aber nicht aeftreett, fondern in ver schiedenen Buchten zusammengebuu den« so dass das Schiff, die Verschlin rungen dieser Buchten nach und nach aobzureifxeu gezwungen, eineHemmung erleidet. Manchmal verankert man auch ein Flo fo, daß das Schiff die ses beim A lauf zersprengen muß. Ferner ist momentane Gleichzeitigteit felir wichtig, damit das Schiff in fei ner ganzen Länge egal zu Wasser glei let uuv sich nicht etwa, wie einst der lidreat Ecstern, einer Schublade gleich fest!lemmt, wodurch die Sache eine nionaielange Arbeit erforderte, die sonst das Wert weniger Minuten ist. Die Beleuchtungsfrqge ais Kultukfragr. Von Prof. Max Haus-hoch Die Menschen« die noch genöthigt waren, beim Schimmer eener Un schlittterze ihre Arbeiten zu vollbrin gen, sind im Aussterben Eine lichtges wohnte Generation wächft heran, dir rotnialiyer Dunkelheit nicht mein ge denkt, die so rasch lebt und so viel ek· Iebt, daß siedxich kaum Zeit nimmt, darüier na zubenten, bei welchem Licht fic ihr Leben siebt. Da scheint es doch eine nicht überflüssige Arbeit, einmal ——- um einen etwas getva ten Ausdruck zu gebrauchen — das Acht zu beleuchten Wer heute durch die Hauptstraßen unserer Großstädte wandert, an einem Winterabend, etwa zur Zeit, wenn die Dämmeruna Der völligen Nacht zu weichen beginnt —— treiß der überhaupt poch, was Nacht ist? Electrische Licht «tr«r«-me flutisen zwischen den Hisusern hin und butchflammen die Schauiiji den« in denen die Erzeugnisse der mo dernen Weliindustrie funkeln nnd glänzen. Künstlicher Tag umgiebt uns und läßt alles Leben pulsiere:i, wie es am Taq pulsiri. Wir müssen die Finsterniß aufsu chen, um das Licht rcrsteben zu ler t.cn. Jene große ergreifende Finster reiß, die sern Vom Stadtgewiihf in einsamer Waldlandschait uns uni giebt, wo wir kaum die Grenilinie zwischen dein rabendunklen Wald und dem iiber ihm ltanaenben Aether- zu unterscheiden vermögen Vereinzelte Sterne zwischen schwerem Gewölk nur steh-Im mie- Ichmso qteuy nach dem Tropellaus beuten uns an, daß die Finsternis-, kei ne unendliche ist. Jene fernen Him melslichter siud«g, von denen Der Menfm nelernt hat, fein irdsfched Dunkel zu erhellen; sie nnd noch einige andere Lichter, die uns die Rathe hie « und da nufflaetern läßt: der alte treue Trabnnt der Erde; die ans nächtli chen Gewittern zuckenden Witze; die aus Vulkancn aufsteigenden Brand roolten, aber auch das winzige Jn sett, das in Juninächtens durch Put tende Bliitbenbüfche schimmert Und noch manches andere. Die Lehren aber, die das Menschen Ieschlecht durch die Naturlichter ek hält, hat es erst in unsean Jahrhun dert völlig begriffen. Wir Verstehe-n es beue gar nicht mehr-« wie man sich Durch so lange geschichtliche Zeiträu ine hindurch mit den dürftigen Be lenehtungseinrichtungen begniikjen konnte, heute, wo der Lichtluxus aus Den Großstädten ichon in so manches cem technischen Fortschritt zugencigte Dorf gedrungen ist. »Dieäremeren Theile der Kultur nilker haben ganze Stufen der Be leuchtungstechnik übersprungen Man hes Haus, das nie eine Stearinkerze Iderfeine Moderateurlanwe efehen M, Ist gleich vom Unfchlktt zur erro M W —- « -:..»I-.«.- WEM.L—J" Der Smpcuauf in dem Anmut-lich wo das This mit dem Bord-ersteren von ver Drum-I m- Wasser gleitet. f leumlampe übergegangen und man cheö Städtchen, das nie den helleren Glanz des Gaslichts sgegeniiber den Oellampen, die früher seine paar Gal sen delettchteten, bewundern gelernt hatte, freut sich heute schon beim· Schimmmer elektrischen Lichtes. Das ist ungemein bezeichnend für die Fort schritte der Beleuchtungstechnit Neben der Atmosphäre, die wir oth - men, giebt es kaum ein so demokrati s Fches Gut wie das Licht. Diese Eigen l chaft theilt das künstliche Licht en s nähernd mit den natiirlichen Lichtern. ; Jeder Fortschritt der Beteuctitmiqstech ’ nit verringert die Differenz zwischen Idein Lichtgenup der Wohlhabendsten I und jenem der Aermsten. Das Licht eilt-zieht sich dem Privatekgentdum mit J start sozialistischer Tendenz. Sobald f der Mensch iiberlpaurt mit Menschen ; rettehren will, ist er qenötl)i«cxt, von E dem Licht, das er fiir sich entiiindet F Lat, den anderen den qleichzn Llritheil I Fu gönnen· Jn den Straßen unscier Großstiidte genießt der Bettler das z gleiche Licht wie der Million-»in rnd er I genießt es unentgelilich, während der Millionär dafiir-- seine Gemeinde I steufrn zahlt. In den Schulen bat der Sehn des Minister-; tein besseres Licht at» der des Tagelöhner5; un-) der toohlieile Stcnnmer eines- Petri-trun lämpchenkz ist heller »Tris- eheoeni die stienerite Wachs-Ete-r,-.enbele«s.1ct;tum mit telatterlichen «;kr:t:its"ii!s:. So wird das Licht sozialiiirt, popu iarisirt und deniotratisi:t. Es wird aus dem Kreis der Geqeni.ände beson derer Vorrechte mehr und mehr her ans-gerückt und zu einem Gemeingut uriiqestnltet, zit einem eben solchen Ge meingut, wie ed die Sonne nnd die Sterne von jeher gewesen sind. n erster Linie teitcnd krzrtt dabei freilich das Bediirfnisk derjenigen, die das Liebt für sich schafer und bezah len. Der Kaufmann, der senen Ge irhäftsladen brillant erleuchtet, thut dies ja nicht zum Veranstan des Abends durch die Straßen bunwctns den Publikums, sondern als-Geschäfts retlnme. Und die wohlhabenden Städter, die ihre Wohnungen mit Gas nnd Elektrizität erleuchten, ha ben dabei auch nicht im Sinne, ihr Licht auf die Straße hinaugsleuchten gn lassen. Aber die verbesserte Befrie tgnnq des Emzelbederfs zieht immer auch eine aeiteigerte Befriediaung von Lollektidbedürfnissen nach sich. Und der wohihabende Theil der Städtebür aersck)ast, der fiir sich und seine Catri pcgen und Droscyten lyellerleuchtcte , Straßen begehrt, kc nn das Licht, das ihm leuchtet, auch dem Bettler nicht vorenthalten. Das- groszstädtische Leben von heute wäre gar nicht denkbar ohne die Fort schiitte der Beleuchtunastechnik. Man denke sich London, Berlin oder Paris so finster, wie die europäisschen Städte noch iin vorigen Jahrhundert waren — undm an müßte die Zahl der Poli lHist en ver thnfachenz man wäre drch nicht im tande, Unalückssällc aller Art, Diebstahl und Einbruch, Raub Und Entführung, Mord und Todt schlag auch nur annähernd so zurückzu halten, tvie es heute möglich ist. Nur das Licht, das durch die Straßen un serer Groszstäbte strömt, bermaq es ei niqerrnasveih jene-. diimonische Schatten Lrnt am Uebertouchern zu verhindern, die unsere Polizeiaefänanisse und Zuctttbäuser füllen. Das Licht an sich ist weder gut noch böse; es beleuchtet mit gleicher Kraft die Tugend und das Verbrechen Aber Laster und Verbre eben wollen nicht qeselsen sein; ihn: n ist dass Liebt ein hinderliches Werkzeug der ntenschl schen Moral und Gerechtig leit. Und es dedarf teiner starken Phantasie, utn sich jene höllischen Hu stijnde angzumalcm die sich derskzlturs inenschlleit bemachtigen müßten, Denn senle die Lichternieere unserer Groß städte zum Erlöschen kämen. Als Ein «:elner in der Wildniß vermag der tapfere, erfahrene und vorsichtige Mensch auch durch daSDnnlel der Rai tnr hindurch seinen Existenzkampf zu lämrfenztvo aber genauste Menschen massen in’i Dunkle versetzt und zu « Existenzlänipsen gezwungen würden, da müßten Massenleidenschaft, Mas senschrecten und Massenderztceiflung die entsetzliel;ssten Zustände herbeifüh ren. Alles künstliche Licht ist ein starkes Mittel der Ledensconcentration Die Oetonomie des Daseins verlangt, daß, wo einmal ein Aufwand nn künstli cbem Licht gemacht wird, er auch aus geniidt werde durch ein Zusammen drängen der Menschen in den beleuch teten Räumen. Das macht sich in un serem Arbeitgleben wie in 11!1s-krentGe nußleben fühlbar: Jm Arbeitsleben haben die Fort schritte der Beleuchtunastechnil zn ei ner Ausgleichung der Arbeitszeiten ge führt. Wo der Mensch blos aus natür liches Licht angewiesen ist. muß er im W Sommer weit länger arbeiten als im Winter, um die es Licht aus unii en. Das künstliche ichi dagegen geer ert die Regelmäßigteit und Ordnung al ler Wertthätigteik jene Regelmäßigss trit, die ihren sprechendsten Ausdruck in den die ganze Nacht hindurch leuch tenden Uhren unserer Bahnhöfe gesun den hat. Welch ein Gegensatz zwisckäen diesen Veleuchtungseinrichtungen er » Bahnhöfe und jener schwankenden i Stalllaterne, bei deren trüben-. Licht chen einst der Pferdewechsel an den Poststationen sich vollzog. « Die Ausgleichung der Arbeitszeiten vollzieht sich zunächst in den Stadien, in der industriellen nnd lominerziellen Arbeit und in der Berussthiitigieit der literalen Professionen, während die Rohprodultion, vom natürlichen Lichte bedingt, an ihren ungleichen Arbeits zeiten noch festhalten muß. Dadurch Iniisse aber die trennenden Unterschiede zwischen den Arbeits- und Lebensge wohnheiten städtischer und ländlicher Bevölkerung neue Nahrung gewinnen. Ein Segen ist der Fortschritt der Be leuchtungstechnit siir die Thiitigkeit des Heimarbeeters, für das Arbeiten in Amtsstuben und Kontvrs und vor Allem für die Arbeit des Menschen an seiner eigenen Bildung. Welch eine zähe Chaictterstärle gehisckte einst da su, bei gualmendenUnschlittkerzen oder Oellamzren in die späte Nacht hinein zu lesen und zu schreiben! Wie einla dend zur geistigen Thätigkeit wird da gegen ein guteS Licht! Heute wie vor Jahrtausenden :st die Lampe das Symbol des in die Finsterniß der Dinge eindringenden menschlichen Ge dankenk-, der siegreichen Erkenntniß. mit der Nacht der Unwissenheit müssen auch die schreckhasten und scheußlichen Mächte mehr und mehr zurückgedrängt werden« die eben im Dsunten dieser Nacht Spielraum finden fiir ihre nn heimlichen Thaten und Werke. Komfort kann nicht einseitig bleiben Jede Verbesserung der Miit-Flächen Be leuchtung zieht nothwendig eine Ver besserung des ganzen übrigen häusli cheu Komsorts aus sich. Da das Licht eine gesellschaftlich lonzentrircnde Macht ist, muß die häusliche Lampe ei nen günstigen Einfluß auf das Fami lienleben ausüben. Ein besseres Licht verlangt auch einen sauberer gedeckten Tisch und eine freundlichere Aussteu tung des- ganzen Zimmer3, in dein es leuchtet. Das sind Einflüsse, denen der ilxltensch nicht widerstreben kann.Er musz sich« auch wenn er gewohnt ist, in Schmutz und Armuth zu leben, dem Bann des Lichts fügen, dessen hellere Strahlen schweigend daran arbeiten» die ganze Lebenshaltung fotrwiihrend zu heben. Namentlich hängt mit dem Lichttonisort auch der Komsort der Reinlichleit eng zusammen, der wie derum in sanitärer Hinsicht so werth voll ist. Das Licht macht uns eben aufmerksam auf alle dunkleren Stellen unserer Existenz und sein moderner Fortschritt gemahnt wohl manchmal c.n daieMiirchen von Aladins Wunder lampe, die Unglaubliches aus nichts hervorzuzaubern vermag. Und die Röntgenstrablen, die den menschlichen Organismus und seine Schaden bis aufs Gebein durchleuchten, send sicher lich noch lange nicht der letzte Triumph des Lichts auf seiner Kulturbahn. Wir wollen uns aber nicht verhehlen« daß die glänzenden Forischritte unse res Beleuchtungswesens auch ihre Schattenseiten haben. Die längere und hellere Beleuchtung unserer Stra ßen und Häuser, unserer Arbeits-, Wohn- und Vergnügungsräume der ursacht eine steigende Spannung nnd Reizung unseres Eltervenshstemg im Zusammenwirken mit anderen ausre genden Thätigtciten moderner Lebens weise Die Natur hat uns einmal zu Wesen geschaffen, die sich im Di.nteln erliolen misssen Diese Erholung wird uns durch die wachsende Lichtfiille er iclikert und verkümmert »Die exuvgreicyung ver Arbeitszeiten tic durch den Beleucbtunqssortschritt eriniiglicht ist, verursachte vielfach auch eine Ausdehnung der Arbeitszeit. Die retbängnifzbollc Nnchtarbeir in zahlrei cben technischen Getrserben hängt eng mit den Beleuchtunnsfnrtschritten zu sammen. Und wenn es anerkannt Ist, das; das Nachtarbeiten in den techni sdken Gewerbe-i qesundbeitsschädlich ist« se muß das siir alle Eliachtnrbeiten in gleicher Weise gelten: auch siir jene in Reuters, Amtszimmerm Verkaufs-— laden und Studierstube-n Und nicht blaß das-J ulrbeiten in die Nacht hinein, sondern riueb das Leben und Amüsiren iu die Nacht hinein, wie es in unseren Großstädten immer üblich-er wird. Wo Vergnügen nnd Lebensfreude größere Ulienschenmassen bei Gaslicht in Sälen, bei Bällen, stonzerten und Tingeltans geln zusaunnendriingen, da ist ja eine Luftverschlechteruiiq ·allein schon durch das Liebt bedinat; aber auch bei dem teine Lust tonsumirenden elektrischen Licht ist es schon die Möglichkeit ge drängter Publilnmsmenqem die den Einzelnen in seinem Atbmungsvrozeß beschränkt, und diese wird gesteigert durch den Fortschritt der Beleuchtungs ticbnit· Alles Licht reizt den Menschen ksue iuer erbdnten Lebensthätigteit und Nerverianfpannttng, die aber Lebens-« trnst tonsumiren. So leben wir im Licht —— aus Kosten unserer Lebens traft, rvie die armen Vögel, die in dunklen Nächten um dieLeuchtthiirrne flattern und sichs am Glaspcinzer der Riesenlnternen das Gehirn zerstoßern si- e- si Dic Länge der Eisenbahnen der Erde übertrifft den Aeauutorunifmig nuscrey Planeten schon um das Siebensache Aus einer Strartszcnsarm in Florida ist es gelungen. Straußencier im Intu bator auszudeuten Es ersordertc 41 Tage bei 110 Grad.