; Icin Lizzie Sammpr » Is. l I. -- « MI. met den unser Konzert ge Ehåbt awwcr ich denke- das Rieiolt ··Mtd sein« daß unser Singen Sasseie Tiber widder bofte duht. Das kommt ianswer not all dervon, wann met mit so ungebildete Lejt zu duhn het» wie · viele von die LalwschiSchweschtere sin. Ich hen Jhne geschriwwc, daß ich an e « ganze Lan Kammjtthees epcuntet sin worde. Off Koka den se mich auch for das Ticket Peddele genomme. Well, ich hen nicks drum gewrue. Jch tJen bei dse Ackehschen auch e Tschekms gehabt, die Schweschterc emcl zu zeige, was ich in die Lein hen Dubn könne. Wisse Se, ich bezahlte all Die Bißneisleit täde « das meint den Großer, Den Butscher, den Miltmann, den SalulI-nkieper un so fort. Do krieg ich in die erschte Lein en atia klohse Preis un dann Uen ich auch das Recht gehabt« die Leit e paar Ticiets usfzuhänge. Die Tickcts tvare hardlie geptini, do sin ich schon mit losgeschowr. Zuerscht sin ich bei den Großer. Der war arig steindiich In mich, bikahs er doi nit gemäßi, was Ich gewollt hen. Well, er how schnell « gnug ausgesunne un do hot er e Fehö · ».-iFiimacht, als wann ihn sein be ster Kostiemer gexorwe wär. »Ja, wisse Se, Missus aneriimper,« hot er ei"-.":-,7,«.» »ich tann merklich nit erfor . ern- ebbes in die Lein sor Jhne zu duhn. Ich mache Jhne immer Nack datiem Preises un mache kein verdollte Cent an Ihne, in fäti, wann ich noch e balwes Dutzend Kostiemersch wie Jhne hätt, dann könnt ich einiae Zeit banirott mache. Atower ich will Jime sage- was ich duhn, ich will JHne e Tickei abneinme, das if- amrvee das .beste« was ich dukin iann.« Do den sich owner emol ausaepacki. Jsch dat so? hen ich gesagt, Sie mache nicks an mich? Von was ben Se dann erscht e paar Monalt zerict Jhne Jhre Scherm tie gerc«l)st? Von was kann sich dann Ihne Ihre Fraa alle Johr e nrics .Dresi« un e neies Bannet tause? Ich helfe dazu un das is all, was ich dahnz ich sin zu lang in den Vißnes gewese, als daß ich nit wüßt, was mer mache kann. Jch sage Ihne, wann Se mich sent nit wenigstens en Dahler werth Tickets abnemme, dann triea ich mich .Iiein Stoff aus en annern Stobr, der abr odders.« Wie ich den Wec; ge fmche ben, do bot er gesagt· ahlrecht, bot et gesaat, Sie verstehn awwer auch »Herr kein Spaß- gen-we Se mich zwei Dahler werth Tickets, ich will Jhne doch nii als Kosiieiner oerliere.'« Off Koth hen ich ihn die Tickets qewwe nn Er bot mich noch eckstra e bis’che Kandie itor die Kids einaewickelt· Des es der Weg. wie mer mit die Leit tahte muß. Dann sin ich zu den Butscher aange. Zu den hen ich gesagt: »Nein, luciehier Mister Biesbohn, Sie hen mich do en Nebst geschickt, der is so hart kvie en Knoche aeivesex wann Se mich wenig stens e Hätschet mitaeschicit hätte, daß mer den Stoss hatt tschappe getennt, bikahs mit unsere Zahn sin mer nit ebbet gewese, itgend eine Jinprefchen zu mache, un wie mer das ganze Stick Miet dem Karo gewwe hen« do hot er etscht emol mit sei Schnitt dran eruin Mfchnubbert un bot ihn dann en Schienier qeivive, daß es iwwer die Fenz gefloae is un den Nehber sei Bebbie· wo hinniq di Feni asbocki bot, e Loch in de Kot-v aeschmisse bot· Wisse Se auch- daß ich Jhne for Dem meisch sube iönnt2« Do bot er doch teinder schlecht gesieblt. Er hoi gesagt, et dehi aria sarrie for siebte, aivwer er debt auch nit in den Ochs stecke. Er woll mich den Robst sot nattinas gew isse. biiahs er wollt mein Trehd nit verliere. Se könne sich tenke, daß ich in leß denn no teim den Butscher e Dutzend Tickeis«oetkaust aehabt lien tin et is froh gewese, daß et so ing evegtomme is. Bei de Wen, der Rohst is atia fein gewese un wann auch der Karo nicks dervon gest-esse hat, so is das nor der Riesen gewese, weil er teins von kriegt hot. Awwer met muß nor wisse, wie mer die Leit tiictele muß. Well« den fWea hen ichs alliwwer ge macht un wie ich en halive Daq lang schafft aekxiabt ben, do hen ich iwwer Fimnetd Tickets verbettelttgeda bi. Ich Mute, Do Den km mkl jamsmt jem könne· Jch war’n fchuhr, daß di- an nete Schweschtete die Fittg kriqu trerm sie höre, was ich for e Riefolt gehabt ben. Ich will awwer jetzt nit weiter mit Dietehls dTe Zeit un das Pebper weksie un will ane nor noch en korze Ricpohtt von den Kern-est gen-we. Mer hen die Habt ariq schebn ufsgefickst gehabt, hen e Bänd geheim, die war auteseit un fpiele hen die qei könnt, do bot met zu qleicher Zth greine un lache getönnt. Mer hen KAka gekocht, fell wen ebbes feines un Sänwitscheö hen met gefickst ac bobt, plentie genua for die englische Nin-wie in Saat Afrika. Die Sins ßekfch hatte sich all in e greht Steil ge teßt gehabt. Die Schwim macherschen hvck sich kaaefsckst schabt » tu biet die Bäno. St bot e Pink Dteß gewohre, was awwek Dir-we viel zu forz wac· Ich denke, es is e Sehebm fo! e Lebdir. wann se in Front von Mennfohks so e Seit mache duht Ja ihr Dreß bot sc Hoch gar keine Schliefs gehabt, awwek . is doch. denk ich, e weniq schmier fose se gewefe km to bot se weiße Steckt-II an die Aerm gezoge. Well, sit Ue Menafths den«-pack- se geqisett M atmen siu atkg schon anaezpqe ge sele Im ich. wes, Ich deute, ich hen auch akig pieeschie Wust Wisse Se ich den selles allies eh angehaht,·smit die meteudetie und Welwet Blede wo Sie mich immer so gut drin ge gliche ben. Alles war ln e seine Schehp, arm-et es fin keine Leut lom me. Ich sin leindet teslleß gewokde Es war schon halb nach acht Uhr un bieseids die Sinqeksch un die Monsi schens is lein seeliqet Mensch dage wese. Mir ware all ariq eckseitet un lrnnte nit ausmache, was die Mättek trat. Uss eemol guck ich us mei Ticket un was :ver«n Se denleT do war das Kanzert erscht drei Daa später ält wekteist! Sell hot’s ofs Kohts geset telt. Mir ben unser Lieder gesunge, ben soviele Senwitscheg gesse, w:e met instit den krieae könne un dann ftn met heim. Sell war unser erschtes Kanzett Mit beste Riegarhds Jubrs trnblie Missus Philipp Sanctampset. geb. Hansstengel. P l . - s Die Dir-muntern l Ktiminab Novelletle m ch dem Franzö I fischen wn Wilhelm Thal. l. Man erinnertsieh wohl noch in Paris ) des Borfalles, der ver 4——5 Jahren bei ; der Hochzeit Antonin Leroux’, des j Sovnes des Bankiers Leroux, mit sFräulejn de l-; Combe-aux-Fontaines i Aufsehen erregte. s GewisseGeriichte waren damals über i die Soliditiit und Soloenz des Ban j tiets im Umlauf, der vorher mit einem ; Italiener, dem Grafen Ealcatroni, as i sociirt gewesen, der damals noch ! nxancksmal zu den Leroux’ lam, seine Bisuche aber seitdem eingestellt hat. Zwei- oder dreimal —- so behaupte ten freundliche Gemüther —- wiire die Heirath zurückgegangen; schließlich hatte sie aker doch trotz der bösen Ora tel ftattaefunden. Die Brautausftattuna war prächtig, und die Neider sraaten sich, wo sie die fer Freiheuter von Leron wohl herge nommen hi«tte. Das Wort »genom men« wurde dabei start betont. Die Thdtialeit eines B"bliothekars erfordert Vorzüge, die sib zu wider sprechen scheinen Er muß im höchften Grade gefällig, aber auch im höchsten Grade mitztrauisch sein. Jn jedem Leser, der sich an ihn wendet, muß er einen Bruder der Wissenschaft, fast einen Freund sehen, aber einenFrennd, dem man unaufhörlich auf die Finaer blicken und dem man die Taschen ariindlich fondiren muß. Des-rothes pfleote oft zu saaen: »Ich tenne Frauen, die treu find, nnd Kassirer. die nie stehlen: aber es aiebt kein menschliches Wesen, das in einer bestimmten Stunde seines Lebens nicht im Stande wäre, ein werthvolles Buch unter seinen Rock zu lnöpfen.« Kehren wir nun wieder zu der Hoch Zeit zurück. Als man die Kirche ver ließ, fand man sich bei Madame Le rour wieder ein, die den Gästen einen Lrnch bot. In einem der Salons wa ren die Hochieitsaesetpnte ausaeftellt, eine schauderbafte Sitte, die iede der einaeladenen Personen Fu einer mei stens durchaus unfreiwilliaen Meine dIakeit nöthiai. Unter den aus-reitle ten Schmoasachen lenkte besonders eine von Antonin’s Vater aesvendete Tinmanthalsletie die Blicke aller An wesenden auf sich und zerstörte aufs alänzendite die häßlichen Guid-bin die . Eber die Geschäftslaae des Hauses ver breitet winden. Sie toar wol-l min destens 40,000 Franks werth. Plötzlich ließ sich. aerade in dem Auaenblick, in dem die eleaante Menae das Buffet irn Sturm nahm, ein Geschrei vernehmen: »Die Diamantenhalstette ist gestoh len!« 2. l Bei dieser Geleaenbeit benahm sich Leroux als vollendeter »Grand Seni s neur«, nachdem er zuerst sehr ratl) ar j werden, saßte er sich sofort und sagte, als der Tumult immer stcirter wurde-: »Aber ich b’tte Sie, lassen wir unz von einer so unbedeutenden Kleinialeit diesen schönen Tau nicht trüben! Eine s Geldwunde ist nicht tödtlich! Meine I ibruren Kinder! Möae dieser leicbie Schatten der einzige sein, der Euer Glück jemals verdunkelt!« »Der Kerl bat Geistesaegenwart!« sagten einige Philrsopben mit leiser Stimme. Alles in Allem war die Geschichte peinlich, und viele Leute atbmeten freier, als fte sich wieder in der sti schen Lust besantem in zebn Minuten waren Leroux’ Solang leer. Gerade in diesem Augenblick sagte man ihr-, es erwarte ihn Jemand in seinem Kabinet. Er eilte bin und sand den alten Ge lehrten Desrochez in großerAusreaung. .Mein Herr,« begann der Bbliotbek lar, »ich habe aus Berusspslicht die Gewohnheit. aus Alles acht zu geben, was um mich her vorgeht. Ich habe gesehen, wie der Diebstahl begangen wurde. Der Mann, der sich desselben schuldig gemacht hat« ist ein mageres. sehr brünetteö Individuum über 50 Jahre. Sie kennen ihn, denn Sie ba ben ihm in der Sakristei mehrmals die hand acschiittelt. er bin ihm bis aus die Straße gefolgt, und als ich ihm zwei Worte sagen wollte, hat uns der Menschenstrom getrennt und der Spitz bube ist in einem Fialer entslabeu. Dkch ich habe rnir die Nummer notiren idnnen, biet ist sie. Das Uebrige ist Jbre Sache. Ich brauche anen wohl nicht erst zu sagen, daß ich bereit bin, mein Zeugniß abzulegen. Wollen wir get-MI« . Bei diesen Worten erhob sich Leroux und stellte steh nett einein Sei vor die Reis-; wer dies Bewegung tad. mußte glauben, Deieaehes wäre der Dieb. Mel-erlegen wir erst ein bischen« bitte,« sagte Antonin’s Vaters »ich kenne allerdings den . . . die Person. die Sie im Verdacht haben. . .« »Im Verdacht haben!" rief der Vi liothetar. »Der Teufel soll mich ho len. wenn ich ihn nur im Verdacht habe! Dant dem Reflex eines Spie gels habe ich deutlich gesehen, wie er die Diamantcn in seine Tasche steckte. Dieser Edelsteindieb wird heut' Nacht im Gefängniß schlafen, wenn er über haupt schlafen wird. Verlieren wic aber nicbt so viel kostbare Zeit. . . .« »Wenn es Ihnen beliebt," versetzte Lerour, ohne feinen Posten zu verlas: sen, »wirt) dieser unalückliche Mensch in seinem Bette schlafen. Maa er sich anderswo hängen lassen! Jch kenne iln. allerdings sehr sliichtia. aber wir heben früher einige Geschäfte zusam men gemacht. Ich will keinen Prozeß-. Also, nicht wahr, werther Herr, Sie linken nichts gesehen? Es versteht sich vcn selbst, daß ich diesem Spitzbuben in Zukunft nicht mehr die Hand schüt teln weide. Ich bin Jhnen für Jhre Eraebenlieit äußerst verbunden; aus Wiedersehen.« s. Desroches erieichte in einein Zu stande völligerVerblitfftheit dieStrasze. Für diesen goldehrlichen und offenen Minschen nahm dieses übertriebene Mitleid den Schein einer Mitschuld an. - Daher wandte er sich nach längerer Ueberlegung der Polizeipriifettur Zit, stattete seinen Bericht ab und gab das Signalement des Schiildigen, die Nummer des Fiaters, sowie die dein Kutscher zugerixfeiie Adresse zu Proto tclL Dann kehrte er mit leichterem Herzen nach Hause zurück. Am nächsten Tage empfing Leroiir ten Besuch eines Ciiniinalcommissörs. Der Bankier drückte die Fäuste zufam nen und verwünschte den indes-treten Dcsroches zur Hölle; dann faßte er sich nieder und ertlärte, er ivolle keinen Strafantrag stellen. Fünf Minuten unterhielt er sich angelegntlich mit dein biiühmten Cosndart, einem höheren Beamten der Polizeipriifettur und jetzigen Chef des »besten Austunfis-s bi »aus-« von Paris. Mein Herr, « sagte er. »die-c haben Sie in zwei Worten den Zweck meines Besuches. Gestein verheirathete ich meinen Sohn. Unter den Gästen de fand sich ein gewisser Graf Calcatroni, der einst mein Compagnon gewesen und seitdem einer der vielen Spitz liuben igi schwarzen Frack geworden ist« von denen Paris wimmelt. Cal re troni hat mir itn Tumult der hoch zeit eine Diamantenhalstette gestohlen, die ich meiner Schwiegertochter zum Brautgeschent gemacht hatte.« »Und Sie wünschen daß wir ihn fassen?« sagte Coindart, indem er sich Noli-ten machte. »Ich bitte Sie allerdinci5, ihn zu fassen. Aber verstehen wir uns recht: es handelt sich nicht darum, ihn zu ver haften sondern urn seine Verhaftung zu verhk ndern. Deshalb muß ich Ih nen sagen das-, e n Diimmtopf die Po lizeiorzifettur bereits auf seine Spur gebracht bat « Eoindart stenrgrnphirte ohne mit der Wimver zu zucken »Mein Schritt muß Sie in Erstau niif setzen,« ertlärte Leroux, ,,ohne mich cu . . .« »Mich setzt nichts in Erstaunen,« entgegnete der frühere Kriininalift. »Sie sind nicht der Erste, der einei: Dienst dieser Art von mir verlangt. Wenn das Publikum Alles wüßte, wiirde es sich weit weniaer darüber iri ndern daß die Polizei in gewissen jzsiillen Firäto macht. Doch bleiben w r bei unserem Protege. Sie wüii schen, es solle ihin teine Unaniiehiri lichleit zustrsienx das verstehe ich wohl. Jedenfalls aber liegt es doch in Ihren Absichten den Schmuck wieder zu be lismmen.« Der Finanzmann überleate eine halbe Minute und sagte endlich: »Mein Gott, das wäre allerdings das Beitex doch die Geldfraae tomint fiir mich erst in zweiter Linie· Keine Verbaftuna, tein Aufsehen, teine Ge richtsverbandluna, das wünsche ich vor Allem. Es versteht sich von selbst, dafz Ihnen jeder Credit offen steht. Beiv Allem aber verlieren Sie teine Zeit« denn man arbeitet bereits auf der an deren Seite.« An demselben Abend näherte sich Calcatroni. als er, aus der Oper tot-»r mend, zu Fuß nach Hause zurückkehrte und unter einer Laterne stehen blieb, um sich eine Cigarre anruiiindem ein Unbekannter, der mit höflichem Gruß um etwas Feuer bat. Während er sei nen Hut zum Dank lüstete, fragte der Fremde: »Herr von Calcatroni. haben Sie die Absicht, heute Abend nach Hause zu gehen?« Leroux’ früherer Komraanon sulcr zusammen, als er von diesem Manne feinen Namen hörte-. doch er gewann seine Fassung sogleich wieder und ver seyte lächelnd: « »Wahrhaftig, mein Hkrr, seit eini gen 30 Jahren ist es das erste Mal, daß man so anaeleaentlich um mich-be sorgt ist. Doch Sie treffen es gut. Bevor eine halbe Stunde vergangen ist, werde ich in meinem Bette liegen.« »Dann irren Sie fich,« entgegnete Coindart »Vor Ablan von 10 Mi nuten werden Sie in einem Fiater zwi schen zwei Kriminalkommifsären sitzen, die Sie vor Ihrem hause erwarten. Wenn Sie m r daher glauben wollen, so machen Sie kehrt und schlafen set lenk« Calcaikoni blieb einiqe Selunden lebt petvlex. Er halte sie in det Tasche und schlief-lich sag te et stolz: »Der Scherz übersteigt die Gren » seid-» Wer sind Sie denn über »Ehe Fee ein guter Enael, wie im ,Schwatzen Domino,« versetzte Cin » dort »Ich bin der Beklkaule Jbteg Freundes Letoux, der nicht wünscht, des-, auch nl t ein einziges Ihrer Haare - unter der Scheere des Gefänanißbar biet-; von Mazag fallen soll. Sie wol - len mit nicht glauben? Kommen Sie mit mir! Ich werde Ihnen die beiden s Beamien aus der Ferne zeigen, die Sie ; fassen sollen. . . .« ! «Geben mir sofotl zu Jkknen,« sagte I der Rahmen »du können wir beque mer plaudern.« s mit. Irrt-pos, loo sind die Diana-n f i l i i l Doch sie betten noch nicht das Jan brurq St Getmnin erreicht, als Col tnltoni seine Sinne- täuschung bereits eitsaefianben holte «,E’neEhr-.nschuld,« erkliirte er. »Ich iatte 15,000 Francs im Spiel verlo ren, die ich heute bezahlen mußte. Als Pfand siir diese Summe habe ich die Tsiamantcn genommen. Leroiir braucht leine Furcht zu haben, ich werde sie ihm wiedciaeben. Der gute Leroiixl Es ist nett von ihm. dasz er seinen ebe maligen Kompaanon geschont hat. Sie weiden ihm meine Dankbarkeit aus sprech-ent« Caleatroni schlief sehr schlecht bei seinem Retter; aber wenigstens kehrten sie Polizeibeamten mit leeren Händen ,eim. Es entspann ssch unterdessen zwi « schen Coiiidart und seinen ebemaliaen Kollegen von der Polizei ein heroischer : Kampfsdiese hefteten sich ihremManne ais. die Ferse. dieser maniivrirte, ihn ilinen aus den Augen zu rücken, bis nran Calratroni nach England entwi schen lassen konnte. Inzwischen er ; zählte der frühere Kriminalist Lerou1 ’ das Resultat seiner Bemühungen und » die Dankbarkeit Calciitrorii’a. »Ich schenke ihm seine Dankbarkeit,« sigte der Bankier, »wenn er niir nur meine Diamanten zurückgiebt.« »Das ist bis auf weiteres unmög liiiz sie find fiir 15.000 Franck« ver psändet.« . »Für 15,000 Franks!« wiederkolte ; Lerour und erhob die Arme gen Him s mel; Donnerwettert der Mann hat sich die Diamanten also nicht angesehen?« »Sie sind wohl viel mehr werth"t« fragte Coindart neugierig. »15,000 Frane5!« fuhr Leroux fort, oline scheinbar zu hören. »Was thun, wenn dieser Mensch sie nun verkaufen will? herr CoindarQ ich bitte Sie, brinaen Sie mir morgen den Namen des Mannes mit den 15,000 Franrö!« Am nächsten Morgen erschien aber nicht Coindart in dem Bureau des Finarizinanneä sondern Calratroni ließ stolz seine Karte überreichen und wartete auch nicht eine Minute ini Verriminer. Als die beiden Männer allein und die Tbiiren gut geschlossen i waren, trat der Jtaliener festen Schrit- s tes aus seinen früheren Assoeie zu, der j ganz niedergeschmettert war. Man l lxiitte glauben können, Leroux würde ! von der Polizei gesucht. s »Mein Herr,« beaann der Besuchen J »was man sagt, ift also waer Sie ; sind in der Auslösung begriffen?" » »Diese Sprache in Ihrem Munde,« strtterte Ar.tonin’s Vater, «ist wahr- . hastig . . .'«· J »Nicht so stolz!« iinterbach der An- s dere; »eine Woche lang war ich dumm s genug zu alaiibcn,« die Erinnerung an l l itnsere sriiberen Beziehungen flöße Ih nen das Interesse mir gegenüber ein. Ich war damals aeriibrtt Heute be creise ich, warum Sie so große Furcht ’ betten, date die Volissei die Nase in Jkre Schwinteleien stecken könnte-« »Meine Schwindeleien?« protrstirte Leroiir mit dein letztenttiest von Ener gie, der ihm noch geblieben war. »Heute Morgen,« fuhr der Jtaliener kaltbliitig fort, liabe ich rieth-im woran ich bis dabin nicht gedacht habe, da ich Sie fiir einen anständigen Mann hielt: ich habe die Tinmanten unter sucht.« - »Sie baden sie also nicht verwan dets«· rief der Bankier bochersreut i ,.Verpsiindet, nxein Herr? seit wann niebt »in Edrlrnann Glasstücke in Psandi« Lerour fiel, an all-n Gliedern zit ternd, aus seinen Sessel zurück. ,,Haha, jetzt snd Sie nicht mehr so ssrlz! Urn das Publikum über den Stand Ihrer Geschäftslage zu tiius leben, errötben Sie also nicht, Jlsrek Schwieaertachter wertblases Glas um dcn Hals zu bknaeni Um den Abs crund zu verdecken, in den das Ver miiaen Jbrer Kunden stürzen wird, täuschen Sie zuerst den auten Glauben eines armen iunaen Mädchens, das sei- schon darauf gefreut bat. sich mit ticsern liianerischen Glanze schmücken zu lönnen!« . »Ich hätte es ibr derber gesagt,« stotterte der Bankier. Sie batte ein qesehen. daß ich in diesem Augenblick . . ich erwarte falliae Gelder.« »Lassen Sie alle Redensarten, mein Herr, das ist annäh. Ich werde rnich selbst der Justiz stellen, die mich eines vermeintlichen Verbrechen beschuldiat. Man verurtheilt einen Menschen nicht wegen einiger Krystallsiiickchem Sie aber werden dem öfsentlichen Gelächter anheimfallen, Sie werden der Ent ebrte sein! Morgen wird das Publi lmn Jbre Bureaux belaaeen und die diponirten Summen zurückfordem Davor hatten Sie Furcht. Daher Jbre ängstliche Bemühung, meine Verhaf tung zu verhindern Das ist ietzt ähtxtfliztsim sofort gebe ich ist Pri ur. - »Gut-et halten Sie einl« rief Le roux, »Die vtel wollen Sie halten« tun » Ihren Entschluß zu ändern7« » »Ich brauche 15,000 Franest Wenn Jhte Diamanten var Gericht kommen, werden sie Ihnen theuer zu stehen kom men.« Wie die 15,000 Francs ausgetrteben wurden, das weiß ich nicht. Soviel aber weiß ich. daß Leronx sie nicht in seiner Kasse sand. Schließlich nach Ziemlich langem Warten —- sacttc sie Calcatroni ein und betrat die Straße mit dem sesten Und entschlossenen Schritte eines Mannes, der eine gute, gerechte Handlung vollführt hat« Jn seiner Veiestasche hatte er zur Ausgabe an die Post einen an das Ge richt abkessirtm Brief von Lerour, wel cher erklärt-« die Diam-Intenhals:«tette, stie man gestohlen geglaubt, sei eben kinter einem Möbel gesunden worden nnd ruhe wieder in ihrem Etui aug blauem Sammet! Seitdem haben sich hie Geschäfte des Bankiers wieder aeboben. Seine Wiegertochter trägt heute echte Tis mantem Doch Calcatroni ettliiist, trenn man mit ihm von seinem frühe ren Kompagnon und der ganzen Fa- - milte spri t: »Ich be uche die Leute nicht mehrt« Das gute Mädchen Von Franrois Copper. Deutsch von E. M. S. Welif garstiger Novemberabendl Das Gaslicht spiegelte sich in denWas serpsiinein Mit sch«vantenden Schrit ten bewegte sich ein Unaliiitlicher oie Straße entlang, hier und dort mit der Schulter gegen vie beriils geschlossenen Laden stets-end. Ter junge Mann, der taum zwanzig Jahre zählen mochte, wurde häufig von ten übrigenPassam ten lächelnd oder gar ärgerlich ange sehen, denn man hielt ihn siir einen Betrachtenen In Wahrheit war es jedoch nur bringet und Uebermiidnng, wal- il,n so tannieln machte. Seit seiner Kindheit wußte Lea Verniiz, daß er ein Dichter sei. Jn der Schule seiner Heimathstadt, wo man ihin einige Wissenschaften hatte lehren wollen« denn er war aus guter Familie, war er der saulste Schüler ge wesen« der allerdings manchmal seine Lehrer durch einen schönen stilvollen Aussatz in Erstaunen gesetzt hatte. Als er siebzehn Jahre alt war, wurde ihm die Würde des Bartalaureus verwei gert, dennn er konnte nicht die ge nauen Daten des pelownnests en Krieges angeben, welche im täin n Leben ja so nöthig zu wissen sind. Der alte Priester jedoch, der ein großer Menschensteiind und selbst naiv wie ein Kind war, entliesi ihn mit sei neni Siszen und prophezeit ihm eine glänzend-e Zukunft, denn der Knabe " hatte ihm ein Heft mit seinen ersten Gedichten anvertraut, poetische Grgiisse über den April, die so lieblich und zart waren, wie die Blüthe eines- Mandel baumes. Sobald Leo der Schnlsesseln sich entledigt fühlte, eilte er nach Paris und lebte hier« wie so viele andere. birn Jdealen, Hoffnungen und schlec tem Essen. Die Gelehrten sollen dar über entscheiden ob rilliae Wurst der Eleaie sörderliih iind ci) Schweinelase und Sonette an,regend wirten tanr.. Ader so viel steht jedenfalls fest, daß junge Dichter gewöhnlich mit leiner anderen Kost sich ernähren Leo Vernis trug sein Manuskript gemäß zuerst zii eine-n Berleger von tus. Nach zwei Monaten erhielt er eine tnrzen Bericht voni Literatnrlriii tir des hause-D worin einiges Lob iiber den jungen Poeten enthalten war, und zuni Schlusse hieß es, dass man bereit sei, dieSachen zu veröffent lichen, notabene wenn der Dichter die Kosten tragen wolle. Welche Vergön stigiing war ihm da widerfahren, dasi man sein Wert sogar gelesen und ihm das Vertienst zuerlannt hatte! Aber hiermit war er noch nicht weiter ge tominem denn ein paar schlecht be zatflte Stunden end einige «eiftt«od tende Selneibereien biltieten seine ein zigen Existen.1.:nittel. Ter arme Lea war indessen in sei nein Elend recht bemitleidenswertl:. Tie Aufträge siir Abschriften sosoolfl als auch diePrivatstunden hörten nach und nach auf. Ein Pensionat, wo er fiir Kost und Loais die Stelle eines-« Fsiilfglehrerö bekleidet l«-atte, machte zu alledem noch B:1nlerr-tt, und so war der Arme sei-on seit drei Tagen auf rer ; Straße, obne Heim, ohne Dach ITber « seinem aupte. An diesem nebeligen, talten November-abend wo er die Straße entlang taumelte. batte er seit vierzehn Stunden nichts gegessen, und die letzte Mahlzeit war sein Frühstück gewesen, ein Stückchen Brod und die unvermeidliche W:Irst. Jetzt hatte er keinen heller mebr in der Tasche. Al lerdings bätte er wohl einen Gesiihxten um ein Nachtla er angeben lönnen, es war derselbe« «:r ihm die drei Saus iir sein Fritbftiiel geliehen hatte nnd er den ganzen Tag über selbst nach Arbeit gelaufen war. Aber der Freund wohnte sehr weit, noch hinter dem Moment-rette Leo hatte einige Stunden in einer öffentlichen Lesehalle, um sich zu er wärmen, zugebracht und war ietzt lauen im Stande, die anderthalb Stunden bis zurWohnung des Freun des zurückzulegen Sein Magen tnurrte, und das Blut pochte ihm un gestiirn gegen die Schlafen. Der arme Junge war der Verzweiflung nahe. An einer Straßenecke hörte er plötz lich eine rauhe, weibliche Stimme, die ihn, ohne hörte jedoch. anredete: .Riin, lleiner Blenden wills · kais2 denn ar nicht ansehen« echanlxch drehte er sich inn und -blicktesdie precherin an. Eidam-eint starke Bill-rette, nicht mehr jung, gut über die Dreißig, ohne Kapibevecliing, mit eineinsduntien Kleide Und ein«-in schwarzen Mantel betleidet. Fast hatte man iie für eine Urbeiterin balten töriiien, aber die untermalten Augen. die rotixeii Flecke auf den Wangen ver riethen itir Gewerbe Der innige Dichter hatte bis jetzt nur die Feen und Prinzessinnen seiner Träume geliebt und ichrat vor Dieser Person zuiiirl Er wollte davon eilen, aber sen-e tiiaiie versagten. Nach einigen Schriiien iiiiiszte cr sich an eine Mauer leimen « »Nun, wag haft Du denn, Kleinerf Einen Tropirn zu viel-« » Tag «1J2i1·bchen ivar kam gefolkit und blirtte ihm irizt unveriazjiiit lachelnd in’å Gesicht Er futilte sich einer Ohnmacht nahe, lalier Schweiß prrlte auf leine:Siirn. »Lasseii Sie mich,« innriiielie er. Aber der Ausdruck auf rein Gesichte des Mädchens Latte lich plötznch verän dert. Jetzt blickten ihre Augen voll Mitleid auf den liiiqäiicllickzein « Bist Du lrant2" · a sank dein armen Jungen der Mut. gan und gar und die Argen schlie end seufzte er: » »Seit heute Morgen acht Uhr habe ich nichts gegessen! .. Mich hungert!« Kaum hate sie das vernommen, fa ergriff sie ihn fast hastig beiniArm und schob ihn in eine weite Gasse, öffnete eine Flhiire im Erdgeschofz und zog ihn hinein. Leo sanl auf einen Stuhl bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen und weinte vor Elend oder weil er sich schämte-, hier zu sein. Auch das Mäd chen schluchzte vor Rührung und zwei große Thranen rannen über die ge fchniintreii Wangen. Sie hatte einen Wandschrant gedffnet und langte ein Tischtuch heraus-, das sie setzt schnell auf den Tisch breitete, setzte dann eine Flasche Wein, ein Brod und ein ro sieg Stück kaltes Fleisch darauf. lnd als er unter Thranen «Dante, danke!« stainmelte, sagte sie ihm, ohne ihn die sesMal zu duzeii, denn instinktiv hatte sie Achtung vor dein Elend: »Beniiihen Sie sich nicht, mich zu unterhalten .. . Essen Sie var allen Dingen." Und als er nun anfing mit zittern den Händen gierig zu essen, hatte sie ; das Zartgefiihh sich von ihm abzuwen i den iind sich mit dem Feuer zu beschaf s tigen, denn sie fürchtete, ihn zu geni ren. Vor sich hin aber murmelte sie: «Armer Schelnil . . . Arme-r lnii" Endlich tain sie wieder auf i n n, . denn sie dachte, daß er sich aus se fchcidenheit nicht genug nehmen würde; sie le te noch ein großes Stück Fleisch auf en Teller und schenkte ihm ein frisches Glas ein; gerade wie eine Mutter für ihren Sohn for es würde. Dann rief sie plötzlich: « er wie dumm ich doch bin! Wenn das Es sin gut betomen soll, muß man etwas Warmeg haben. Was meinen Sie zu einer Tasse Kaise, het« l Und zum Ofen zurücktehrend, etzte s sie sich nieder und mahlte Bohnen. un sah er sie näher an. Sie war ein Weib . - der niedrigsten Klasse, verbliiht,A ber lebt, iiiii schwerer Figur und groben » Arbeitghiiiidem War sie auch einft i set-du« c.esiind and anziehend gewe I sent Wohl taum. Jetzt war sie fast . eine alte Frau zu nennen, denn i re I Haut war gelb; sie hatte ein dar-de es » Rinn und ihre Schlafen erglänzten ! schon grau. « Aber Lea Vernis war ein Dichter und sollte später sogar ein beriihniter « Dichter werden, er betrachtete sie jigt s iiiit feuchten Augen« worin sich Zart E lichteit und Dantbarteii wiederspiegel ten. Und als sie den Kasse fertig hatte ; und sich aiich eine Tasse, um ihm Ge s sellfchafi zu leisten, eingosz, da fragte J er sie nach ihrein Namen. - Sie antwortete nicht glekch An der ! anderen Seite des Tische-s siehend, ge I rade als ob sie schüchtern sei. lreuzte sie i die Arme und schien nachzudenken Endlich entgegnete sie: »Wozu? ezwischen mir, einer Ver « worfenen, un Ihnen, einem netten . jun en Mars-i, giebt es teine Gemein . scha t. Was ich gethan dabe, war s nicht der Rede werth, und ietzt biete ich Z Jhncn auch nicht mehr an. heute, : das sehe ich, sind Sie unglücklich. Aber . Sie sind noch jung, und haben Sie ! deshalb nur giiten Muth . . . Was ha s ben Sie denn siir eine Beschiifiiaung?« ! Ueber Leo’s Gesicht flog ein bitteres s Lcchelm -.. »Jet- yave Betst genäqu erwiderte er. Aber ohne Erstaunen zu zeigen, fuhr sie sort: »Ach, ich verstehe, Sie dichten Lie der Doch Geduld, der Erfolg wird nicht ausbleiben Und da Sie « nun meinen Namen wissen möchten — man nennt mich Maraot . . . Sollten Sie aber zusallia ’mat meiner geden ken, so nennen Sie mich Margaretde, das tlinai besser.« Sie schwieg und schlug die Au en nieder. Er wußte, daß es jet« Ue ihn Zeit sei, zu aeden. der als er schon aus der Schwelle stand und Adieu sagen wollte. hatte » Lea Bernis eine apidene Idee, denn er ·- war durch die Güte und das Mitleid, « das im erzen dieser Ungliictlichen wohnte, o sehr bewegt, dass er als wahrer Poet nicht anders handeln konnte. Er nahm die han«-) dieser Frau, diese arobe runzliae Hand, mit schwarzen Nägeln, die Hand der Nie driaen, der Verwwsenem und sich re svetivoll verneinend, driidte er einen Kgß daraus« als sei es die Hand einer Itonigtm