litt-It Willan III CW 1801 1900. Das Jahrhunkett der Entdeckungen und Erfindungen Von L. Holtbofs. Craje Trist- dit d.e Mit net-onst nnd mindertka Ist sit .·t«t« sarlItriroL Noch nie ist ein Zeitraum verflossen, der in der gleichen Weise ioie das nun Whr seinem Ente sch zune nenne Jabrbuiirert eine Umwälzung aus fast allen Uidensgzoeteii gebracht hatte. Qitnnte ein Geist aus einein Tores hitilase von nur etioa drei Menschen altein wieder zum Anschauen seiner einstigen Umgebung erwachen, so Würde er sich iii derselben kaum mehr austennen Was man srlider nur durch das Eingreifen eines Wunder-. siir möglich aekpalten tviirde er als eine aus kein natürlichen Verlause der ane hervorgeganaene Thatsache vor sich seien; Raum und Zeit wiirren ilxm rrie Vorstellungen erscheinen, welche die alte Bedeutung eingebüßt, und dein Schaffen der Menschenhand und der Bethätiauna des Menschtngeisteg würde er fast teine Schranken met-r uaeioiesen erkennen. Jn der That, seit den Tagen unserer Urgroßvater sind einzelne Verhältnisse einem West sel unterworfen worden, die bis dahin von Urzeit an e nen solchtn nicht aes kannt. Die Fertbeivequna von Lrt zu Ort blieb trotz allen erzielten Fort schritten im wesentlichen vrn rein Zeit-» alter Homers bis zii dein Goetl«e’s an die esleichen Schranken gebunden und in dem össentlichtn Beletichunqsziveicsi trat seit der römischtn Kaiserseit bis zu tein Taqe, da der Kön aslieiitenunt Thorane in Frankfurt die erste Ecken ßcnbeleuchtuna einführte, ein nennens wertber Fortschritt nicht erzielt wor den, sa in manchem deutschen Gebietes "derf flammte, bevor die Petreleiim larnpe den Ruf »Es werde Lichts« bis in den entleqenlten Erdentrinkel drin ezen ließ, der Kienspan noch in dersel ben We se wie damals, als man iii den Wäldern Deutschlands ten Auer oetssen und Bär erleate. Das Spinn rad trsar aetviß ein Fortschritt geaen die Spindel, aber was wollte der Fortschritt besagen geaen die mechani sche Spinnerei, wie das qeaenrvärtisie Jahrhundert sie sich bat entwickeln gesehen! Da Iw· und Elettk et ät. Was den großen Umschwung de toirtte. war die Verwendung von Naturkräften, deren Wesen man wole drrher erkannt hatte, jedoch nur küm merlich und ohne zu ahnen, bis zu welchem Umfang sie berufen sen foll ten, an tie Stelle der miihsam schif fenden Menschenhand zu treten. Diese Fräfte waren der Dampf und die "leltr citat, von denen namentlich der erstere sich in unserem Jahrhundert al ein Reformator erweisen sollte, toie ihn die Welt noch nicht esehen. Wolsl wußte man schon im älterthum daß Wasser, wenn ej in einem Gefäß über Feuer erhitzt wird, in einen Zustand sit-ergeht, in dem ei eine große Kraft s u äußern vermag, allein viele Jahr I-, underte mishten verstehen, e ne ganre Anzahl von Versuchen mußte scheitern und als mißlungen der Berqessenheit anheimfallen, dii die erste branchhare Dampfmaschine entstand. Dicht bis vor die Lösung des Problems gelanate her von 1687 bis 1707 in Marburg als Lehrer ker Physik wirtente Fran zose Denis Dahin, der eine durch Dampf getriebene Kraftmaschine er fand und die elbe auch schon zum Be triebe eines « chiffs benutzt zu haben scheint. Die erste tvirtlidie Pantof ntaschine brachte jedoch erst hundert Jahre später der Engländer Jamez Matt zu stande. Die erste Dampf maschine für Baumwollspinnerei le Ærte Watt 1782x das erste brauchbare ampssschisf baute !807 Fultotr mit Watt’scher Maschine für die Fahrt auf dem Hudson zwischen New York und Alt-any: die erste Lotomotide stellte 1812 Stephenson für das Kohlentverl Aillinatvorth her; die erfte Eisenbahn zur Beförderunq von Personen wurde ist« zwischen Stockton nnd Darlingi ton eröffnet. Tit Isists Inschtnr. Aui der Umformung und Verbesse rung der Elsatkschen Maschine beruht aller-, was bis- zum heut qen Tage aus dem Gebiete ker Dampfmaschineners siellung qcleistet worden ist, cine Ar beit von huin iiberfehbarer Tragweite, an der sich alle Kulturvöller, vor allen. cher (5nnl-1nd.ffrnnlreich undDeutssbs land. hetheiligt haben, und deren über wiesender Theil aus die letzte Hälfte Ide genentrörtigen Jahrhunderts und nders aus die letzten hinter uns Its-senden Jahrzehnte entfällt· Wem-. Man sich darin überzeugen tv U, welche Fortschritte dahei erzielt worden sind, vergleiche man nur eine der heutigen Generation sast nur noch aus Zexchi reunaen helannten unaesiiqen und iWsiilligeu Watt’schen Maithinen nnt einer modernen zwei- oder drei scchen Verdundrnaschine, die mit ihrem ruh"gen, sicheren Gang und ihren sinn reichem t) t geradezu genial zu nennen den Steuerttngsvorrichtunaen sast den Eindruck eines mit menschlicher Ueber hgung handelnden Wesens macht. Die kksmi Maschinen, dle elne Leistunqss Predigt-u von hast-m nie-means hatlenkstourden »die Wundern-erle» an Honntags Blkrtt I beiiage cies »Hu-euer umi oeIolCi««. i B. Wiiidolph, Herausgeber Grund Island Nebe: den :) Jmt LiOO XeIlsegattcx 20 No 18 .—..—.-..—.- .---- ——--.. L gestaunt. Heute durchkreuzen in den verschiedenen Kriegs- und Handels stctten Schsse ten Ozean, die acht lsis neuntausend Pserdestärken und darüber entwickeln. Die aesamruten heutigen Verkehrsverbiiltnisse sind gleich der heutigen Industrie durch die Dom smaschine gewissermaßen erst ac schas en worden. Vor etwa zwanzia Jahren stellte man die Rechnung aus, baß die damals aus zwanziq bis fünf undzwanziq Mill onen Pferdekräfte geschätzte Gesammtstärte aller Dampf maschinen ter Erde eine dreißiamal ariisiere Arbeitskraft entwickle, als die Wasserkrast des Rheins in seinem Laufe vom Bodensee bis zu seiner Münduna betraae. Die qleiche Bereit nisna würde heutigen Tages, trenn sie ausfüksrbar wäre, noch weit gewalt aere Verhältnisse erqeben. Fast ebenso arosz trie fer direkte ir vielleicht noch ariiseer, ist der indirekte Ginsluse, den die Erstnbuna und die stetia sortschreitendeVervollkammauaq : der Dampfmaschine auf ten menschli chen Ersinkeaeist angaeiibt bat. Die Herstelluna der ersten Vorricbtnnaeu. ice es; ermsalichten die Muskel-»st. ; fes Menschen der bis hat«-n der arstte eJbeil aller Nittererieuauna zuaemiesen nar. durch eine Naturkrast tu ers-nen rnuszte notkqedrunaen ten Mensckyn aus eine einaekende Ersatschuna der Natur und der in ibr wirkende-r Ariiste biniriinaem und man daes Wksl sagen. daß der mosmrtias Aus scknvuna der naturwissenschaftlichen Studien. wie ee sich seit etwa der « Mitte dieses Jaksrbundertö vallzoaen bat. se·nen mächtiasten Anstost NM Je.zkebenteeten der Dampfmaschine verdankt. Wollte man die erbaktene mecknnische Voericknitna verbessern so mirsste man auch Mirkuna und Wesen ter sich in ibr betbiitiaenken Kraft aus das ariindliebste kennen lernen. skin Schritt ioa ki«r den andern nach sich: nicht nur die Mechanik vervollknmms nste sich man lernte nie-it nur die Wa sckkne durch de Maschine berst«ll«n. « saubern man sana auch der Natur eines ibree Geheimnisse nach dem an , ketn ab. starr-rat und Vol a. Es ist lein Zufall, daß die zweite lder Naturkräfte. deren lirschliesxnni siir die Gestaltuna des modernen Ver lehrsi und Wirthschaskzlebtnz so ds ientunasdoll geworfen ist, die Elektrii citiit, ihren eriten Einfluss sast 7n un mlttelbarem Anschluß an die erste ers oicbiaere Vernserthnna der Damvsi der eleltrische Telearuph sein Netz fast qleichzeitia mit dem der Eisenbahn-en cusdehnte oder dfessm doch sofort zu sclaen benann. Die Kenntniss der elektrischen Krast reicht in ein noch höheres Alterthum zusiict als die der Tampslrait. aber drö, was man von ihr wußte, beschränkte sich aus so we nig, das-, an eine Praltische Verwer thung nicht zu kenten war. Auch das, trag man im Verlause der Zeit und nementlich seit dem Beainn des sieb zehnten Jahrhunderts über sie kennen lernt-, reichte höchstens zur Veranstal ttsna interessanter Experimente in phy silalischen Kabinetten aus. Folgen schwer wurde erst die von Galvani und i Bolta im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts gemachte Entdeckunq,· das; Elektricitth sich nicht nur aus me s chcnischem« sondern auch aus chemi schem Weqe entwickeln lasse Man er snnte die Elrltricitöt in ihrer Bewe gung oder den eleltrschen Strom, und es ergaben sich nunmehr ganz neue, isnaeahnte Beziehungen zwischen die lrcst ansiilnr. Am bezeichnendlten hier- : srir Türste wohl die Thntsoche sein, dalr - Z sem und Warme, Cherttismuz und Magnetismus. Abcr erst zu Beginn des qeaentvdrtiaen Jahrhunderts ar lona die erste Zerleaunq Inetallischer . Lterdindunaen durch den aalranischkn I Etrorw und erst irn Jahre 1820 ent deckte Qerstett in Kopenhagen durf) ; Rusall den Etektromaanctismus. Die · Jahre1826,1829nnd18131 sind dent I tviirdia durch kie Entdeckung verschle j des-er sijr d·e Erkenntnis; der Elekt:i ; citat wtchtiger Gesetze durch die For scher tttmpere Ddsn und Faradatx Den ersten elektrischen Telearapben hatte Sömrnerina schon im Jahre 1809 ton s:ruirt, ean indes seine Erfindung tem Verkehrs-leben dienstbar machen zu tönnen; kas war erst den Physikern Gauß und Weber vorbehakten, die int Jahre tsith den ekektronraanetischen Tetearaphen im beutiaen Sinne schu sen. Jrn Jahre 1838 ersand Jakobi tsie Nnkvanoptastth und sen Jahre 1877 stellte der Ameritaner Gradarn Bell, aus einem Weae sortscbrettend, den rer deutsche Physiker Ries schon siebzedn Jahre zuvor betreten, den Fernsvrecher ber, wie er seht allgemein km Verkehr ist. kunn--elettet«0ss Ostsee-. Durch den etektrtschen Tekegravhen tsnd den Jernsprecher wurden ort «schrktte«ve·rwtrkktcht. tote san sie auen je fiik möglich gehalten hatte; der . Fetnspkecher namentlich wurde w e ein Zaudern-at anneilauni, on das man ctkfänalich nicht recht glaub-n woilie, das man dann ab:t sehr rasch als eine Tkkaisoche hinnehm, ohne die man sich ein Geschäfts- oser Verkehr-Sieben nicht mehr denten konnte. Doch alle diese Entfseckunaen und Erfindunqu so b: deutunqsvolL wichfia und überraschend sie auch waren, würden nicht aus-ie reicht haben, das einentliche elektrisch Zeifniter ketlsexufiihtem wenn es dem genialen Wetnek Sie-new nicht qelun gen wäre, im Jahr 1866 das Ermunte- ( eieitriiche Prinzip ausfindia zu inn- « eben, auf Grund dessen es erst möglich r"i:rde« die Elektricität als Kraft-nieste » zn benutzen und D"e inaaneteleitrifche Maschine als einen fortan nicht mslsr 7 errtbsbrlichen Faktor in das W’rth fchaftss nnd Vertebrgleben eintnfiib ren. Was iiSder mit der Elektricitiit aeleistet worden wir. Galnanoplasti!, Telearatib und Fernsorecksen batte die Verwenduna des soaknansrtenSchwachs strcrns Dur Vorausfennna. wie er anf ckxmischem Meere durch Flernente oder eine Visreinanna Von solchen, die foae nannten vrixniiren Vitteriem erientt wird. Nurrrnekr aeit es, den Stark strom in Wirksamkeit treten tu lassen, nie man ibn ans mechrnisctprn Wece trreb Antnenduna von Maschinenirast erbiilr Die elektrisch- Krastmaschine, der elettromaanetische Motor, ist nicht tisrch e"ne einrelne Persönlichkeit nnd nicht mit einemmal verwirklicht error.v ten. an seiner Herstellnnq baden viele Forschen die sich auf fast alle Kultur uationen vertiseilem wie Paeinotti. Gramme, HefnersAltenect und Wilde, erarbeitet. Siemens benutzte, wie schon vorber Wilde, statt der b sber in den maanet elektrischen Maschinen verwendeten Stadlmagnete Elektromaanete und zeigte, wie man diese dadurch, daf; man xie erzeuaten Ströme, ede sie in die örstere Leituna treten durch idre Um windunaen laufen laßt, bis zu ihrem Sattiqunaspuntt mit maanetischer Kraft erfüllen kann. Weil nach fe«nem Srstem die Elektricität ledialich durch rrechaniselx Kraft erseuat wurde. nannte er den entftcbenssen Strom den dnnamoeiettrifchen und seine Maschine die dynamo elektrische. Mit dieser dnnamrselettrifcksen Maschine war der erste elettrische Motor- qeaebkn der als Kraftmascbine mt der Dampfmas schine, wenn auch — sofern nrctrt eine unmittelbare eu verwertbende Natur traft zur Verfiiauna stand ——— an diese gebunden, in Wettbewerb treten und seine Stelle im Verkehrs- und Wirth schastsleben behaupten konnte. Von ist-n an war auch der Kleinmotor rniias lieb, nach dem man so lanae oerqebensz ersucht hatte· denn es konnten nunmehr Clettricitättswerte ins Leben gerufen werden, die im Stande waren Strom in jeder belebiaen Menae zu Beten-V tunass und Betrieb-Zwecken abeuaeben Die Anlaae terartiaer Werte in Möka iem Maßstabe wurde wesentlich aeiör irrt, nachdem aus der elettrotecbnisedsn Fabre 1891 der tbatsächliche Beweis dasiir erbracht morden war, dasi sich eiettrischer Strom ohne nennenswer tisen Verlust an Eneraie aus verhält nifemiisiiq weite Entfernunaen iibertras · cen lkifrt. sis lasn nnnnrelsp »- man niqsacher Verwertbunq der Elektriatät irn öffentlichen Leben. es entstanden , immer mebr elektrische Eisenbadnem deren erste in Deutschland, oon Sie· » mens und balste erstellt und Berlin z nsit Lichterseide verbrndend, schon im » October 1981 dein Betrin übtraeien i worden war. der Strairenbabnbstriels T fiel erst aanr der ele ltrisckien Kraitrser foranna aniie rn der elektrisch- Moin . ererbt-te sich neben der «·«««- ’ « Werkstatt, und das elektrifche Licht krnnte en"lich feine Mian irst um«-.- . lxetnn Beleuchtunasrresen erfüllen. na: - nintlich seit in kemAeenninlatnr ein . Mittel sur Aussoeickiksrnna der iklcttrb citiit nnd damit zur besseren Reqelunsg ihrer Verwendung gefunden war. Die Beleuchtunsötemn t. Das elektrische Licht wurde verhält nismiiiszig frühzeitig betannt. Jn der Gestalt des elektrischen Bogens hatte es Dava bereits 1813 in Paris aczeiat. allein solange man zu seiner Erzeu aitna aus ten chemischen Wea· das heißt aus die galvanische Batterie an guvesen nar, blieb es ein Experiment, mit dem seiner Avstspieliateit weaen nicht viel zu beainuen war, und das man allenfalls anstaunte, wenn es bei der Aussubruna der Meyerbeer schen Oter »Der Prophet« dazu diente die das Laaer der Wiedertäuser vor Mün ster bestrahlende winterliche Moran scnne zu versinnlichen. Bei den Fort schritten aus dem Gebete des Beleuch tunaswesens mais-te sich überhaupt e sie etgentbttmlickp Erscheinung geltend, eine Erscheinung, dte anscheinend der Erfahrung widerspricht und in ihrem Auftreten gleichwphl sast etwas Gesehu mäßiges an sich hatxsdie neue Entdeck ung schaltet den Faktor des Patents lctscns, dem sie zu folgen beruer is:, nicht aus, sondern trängt ihn nur in e ne andere Bahn, nicht selten in die des direktenisiiettbewerbs mit ihr selbst. Die Beleuchtunthechnik b:schr;inlte sich von iser Urzeit des Altetthums an, Das Mittelalter hindurch bis auf die nesse unt neueste Zeit auf Kerze und Ori 1.-.mpc, und dabei gedieh die leZtere bis zum Schlissse des vorigen Jahrhun derts kaum über die kümmerliche qfor-n l,1«naus, wie sie sich bis vor kurzem noch hie und da in der Kiicbenlmnpe Hut-idem Grubenöllickt fand. Die ersten Verbesserungen waren der Flachdocht nnd der hohle Runodocht, der soge nannte Araandbrenner, die sich seit 3783 und1789 Bakn brachen, zu einrr Zeit, als die Anfänge der Gazbeleuch tung bereits überwunden waren. In Europa biirgcrte sich allerdings die Gasbelenehtnng nur langsam ein, die deutschen Großstiidte erhielten sie allmählich seit dem Jahre 18253; dann aber breitete de neue BIleuchtungsart sich rasch und immer rascher aus, und man hätte in der That die Taae der Oellampe fiir gezählt halten können. ; Aber weit gefehlt; je mehr das Leucht- i gas auftam, desto mehr vervolllomm- j nete sich die alte Lampenform, die in ( der 1886 zuerst auftauchenden und 1854 wesentlich verbesserten Modera teurlampe der Oelbeleuehtung die vor nehme Privatwohnung sicherte. Eine sormliche Umwälzung rief sogar im ganzen Beleuchtungswesen zu einer Zeit. als das Leuchtgas schon bis zu den tle nsien Stadten vorzudringen sich anschickte. die 1855 zuerst in Amerika ldnftruirte Erdöls oder Petroleuini lanipe hervor, die sich heute noch ihre Stellung wahrt und mit Erfolg andern Beleuchtungsarten das Eindringen in . die Prioatwobnung wehrt. Selbst das elettrische Licht findet in ihr e ne Geg nerin, allein nicht nur in ihr, sondern areh in der Beleuchtungsart, die es an fangs berdriingen zu wollen schien, in der durch das Steintohlengas, seitdem dieses als Unterlage fiir das sich na mentlich durch den Vorzug größerer B-lligleit auszeichnende Gasgliihlicht ein«neues Verwendungsgebiet gefunden liat. Gegen elektrisches Licht und Gasgliihlielzt tämpft neuerdings das Acetylengavlicht an, aber dieses ist tauni auf dem Kampsnlatz erschienen, als sich ein neuer Bewerber uin den Sieg zn Gunsten der lEleltricitiit in dem neuen Kern’schenGliihlicht meldet. Verstehst äsee Jl- Motoren. Aehnliche Erscheinungen wse bei oer Entwicklung des Beleuchtungswescng begegnen uns auch anf dein Gebiete des Motoren-estan Wenn die Dampfma schine als strafterzeugerin im Allge meinen ihre Stellung behauptet hat« ist das nur geschehen. weil sie sich im Kampfe um ihr Dasein fort und fort s liat lreiter entwickeln müssen und sie fchlieszl ch zu einem Grad der Volltomi ntinheit gediehen ist, den ihren plum pen und unbeholfenenAnfängen gegen- 1 über auch der Weitsichtigste nicht bor anszufehen vermocht hätte. Trotzdem bat sie einen nicht unbetriichtlichen Theil ihres Gebietes an Mitbewerber abgeben müssen. an die Heißluftma schine und vor allem an de Gaslrait naschine und den Petroleum- und Binzinmotar. Welche Stellung der let-tue sich erobert hat, zeigt uns das mederne Straßenbild in den sogenann ten Automobilen, das heißt in Fahr zeugen, die von der eleganten Cauipage bis zum schweren Lastfuhrwert herab oLne Pferde zum Theil durch lleine elettrische Maschinen, zum Theil aber nnd fast niebr noch durch kleine Ben z·n- oder Petroleummotoren fortbe- . ioeat werden, wie denn das Benzin- v oder Petroleurnbcot sich wenigstens als z Viraniiqunasfabrzeug schen seit einein I Jahrzehnt die Wasserstrafien eroberl F t-at. i fliehen Dampf und Elettricitat ist j unter den Triebkräften in neuerer Zeit I auch die Druckluft bervorqetreien, eine Kraft, die vor allen andern den arofzeu Vorzua darbieten dafk sie, von einer Haupt-— und Sammelstelle fortqekeitei ene nahezu ideale Vertheiluna aefiattet rnd sich dadurch aanz vorzüglich Zum Betriebe von Kleinmotoren eignet. Das Mo chtnkuwefetr. Wie wir schon andeuteten, hat die Erfindung der Dampfmaschine einen Einfluß auf die Entwicklunq des ne fan:mten Maschinenwesens ausgeübt der sich kaum mehr berechnete läßt. Er bat sich unter anders-n aus die Fein- I rnechanik erstreckt und dadurch m"ttel bar wenigstens der wissenschaftlichen Forschung zu den Werkzeugen verbot sen, auf denen nicht zum arrinqlten Jkseil ihr wunderbarer Aufschwung während des gegenwärtiaen Jahrhun derts beruht. Andererseits hat die Entwicklung des Maschinenwefenz der Gewinnung und Berarbeitung des Rohftoffs neue, vorher kaum geahnte l Bahnen erschlossen und dabei den«-Men schengeist von Entdeckung zu Entdeck ung, von Ers ndung zu Erfindung gr triingt. Es sei nur an das erinnert. njas im Berg- und Hüttenwesen und auf tem von diesen beeinflußten Ge lsiete der Eisenindustrie geleistet wor den ist, an die Erfindung des Guß stakls und die nicht minder wichtige des Manneimannrohrs, um aus e·ner trinm übersehbaren Menge von Bei spielen nur zwei der geläusigsten aus znwlilslen Merkmiirdig ist auch, das; die Entwicklung der Technik fort und frrt die wissenschaftlich-theoretische Forschung beeinflußt und diese wieder ebenso konsequent auf das stetige Fort schreiten der verschedenartigen techni schen Verfahren einaewirlt hat. Auch tsie eiaenthiimliche Berlniipsung von Ursache und Wirkung und der von die ser erzeuaten Gegen- und Weitertvir tuna darf dabei nicht übersehen wer ten. Ein badifchrr Forstmeistey Drais, ersann sich im letzten Viertel d«ese3 Jukrbunderts einen zweitiideriaen Wagen zum Selbftfabrcn. Man hielt rsnfangs seine Erfindung fiir eine tijrille oder Sonderbarkeit; allein als das- Eisenbahnwesen sich entwickelte, nriss man kas, was man einst als Spielreua angesehen, aus und verwer tiete es fiir ein Fahrzeug, das im in neren Eisenliahnbetriebe aeradeiu un entbelsrlich wurde, die Draisme, dke ihrerseits das Vorbild für das erste Fabr-rad« zu feiner Entstehunqszeit Vrlocived genannt, wurde und fo zur Schöpfung eines Fortbeweaungsmiti tels führte. ohne das wir uns heutzu tage ten Verledr fast gar nicht mehr » vorzustellen vermögen. Die Wart sitt-tunc Auch d"e heute so hoch entwickelte Photographie oder Lichtbildkunst geht in ihren ersten Anfängen auf eine Art von Spielerei zurück. Zu Beginn des vrrigen Jahrhunderts benutzte der Arzt J. H. Schultze in Halle an der Saale die schon den Alten bekannte Lichteucpfindlichkeit des Chlorsilhers ; zur Nad)oildring von Schriftziigen, d"e er in Schablonen geschnitten, durch das Sonnenlicht Diese Versuche ge riethen in Vergessenheit, und ähnlich ciainq es andern Arbeiten, b s es dem eFranzosen Daguerre 18352 in Fortsetz 1·na der früher mit dem inzwischen verstorbenen Nicepiore Nepce gemach: ten Versuche gelang, das Bild der Camera ohtlura auf eine lichtempfinds liehe Silberplatte zu firiren und mit Quecksilber zu entwickeln. Fast gleich zeitig erfand der Engländer Talbot ein Verfahren, Bilder auf Papier zu kodi ren, auf das sich d·rett die heutige,a1-s eine so hohe Strfe der Vollkommen heit geht-achte und der wissenschaftli chen Forsckrung nicht mehr entbehrliche Piotographie gründet. Wie man heut zutage die photographifehe Aufnahme heut-tit, um uns im Kinematoskop oder aus einem Lichtschirrn durch den Link nxatoaraphen einen Vorgang aus der Wirll ihteit des Lebens mit mathema tischer Treue der sich in ihm vollziehen den Beweaungcn zu vergeaeuwiirtiaem ist zu bekannt, als daß mir es beson ders hervorzukeben brauchten. Es liegt jetzt thatfächlirh die Möaliebleit var, einen weltaefcksichtlichen Vorgang fest zuhalten und ihn nach Jahren, viel le"eht dereinst nach Jahrhunderten, im Bilde wiederaufleben zu lassen, wie er stet; in der Folge seiner Erscheinungen aboefpielt hat. ebenso wie es durch den (7dison’srt1en Pkonograpben ermöglicht nsrsrden ist, Echallerscheinunaem wie ten Klang eines dollbcsetzten Orche stcrs oder den der menschlichen Stim me, in dir Fukchunaen e«ner Metall rlatte zu bannen und ihn aus diesen an jedem beliebigen Ort und zu jeder beliebigen Zeit wiedererstehen zu las sen. Jrn Prinzip ist auch das Problem gelöst. Bitter. ider mit andern Wor ten, Limtersckseinunaen durch eine dem elettrschen Telegraphen ähnliche Ein ricktuna von Ort zu Ort zu übermit teln. Der Pole Jan Szczepanik he hauptet, einen Apparat. das Telektros stop. das heißt den elektrischen Fern stslker, erfunden zu haben. durch den auch die letzte Schwierigkeit überwun den sei. die sich bisher der Praktisch-In Durchführung derJdee entgegengestellt l;e-he. Seine Vorrichtuna soll indess erst auf der kommenden Pariser Welt ausstelluna der Oeffentlschieit zugäng lich gemacht werden« Die exakte-r Wisntmatteer. I Von dem At!fschwuna, den die soge- J rannten eralten Wissenschaften, das heißt diejeniaen, welche die ihnen zu- - quviesenen Ausgaben mathematisch ae-· nau zu lösen suchen, also außer der Mathematik selbst ciklc Zweiae der Na- ’ tntwissensctiastem itn Laufe dieses Jahrhunderts qenotnrnen haben, braucht kaum besonders geredet zu werden. Die erzielten Ergebnisse spe len ihre Relle sast in jeder Regung de? heutigen Lebens. Die Physik ist erst zu unserer Väter und unserer eiqenen Zeit als Wissenschaft ausgebaut wor den, nachdem durch Maher die mecha nische Theorie der Wärme, durch Max tvell die Theorie über n e Kraft-vir lung der Gase, durch Exiernens das dynamoelettrifche Gesetz, durch den ge rcialen, zu früh verstorbenen Heinrich Hertr die Schroinaungstheorie der Eleltricität dargelegt, durch Helmholtz die rationelle Atuftil beariindet und durch Brinscn und Kirchhofs mit der Einführung der Spektralanalyfe en epochemachender Abschnitt in der Lehre vorn Licht herbeigeführt worden war. Die jüngste Crrunaenschast auf ihrem Gebiet und zugleich eine ter erstaun lichsten von allen ist die Entdeckung der x-Strahlen durch Professor Röm aen. Die Chemie darf mehr noch als die Physik die Wissenschaft des argen nsisrt gen Jahrhunderts aenannt wer ten, denn wenn ihre neueste Epoche auch etwa um tie Mitte des voricikn Jahrhunderts beaann, stillt doch der Nlanzpunlt derselben, wie er durch die Namen Gan-Lussac, Davty Berecliuä Mitscherlich, Lichte-, Bunsen, WstlM Dumas, Reanault und andere bezeickp net wird, in die letaten hinter uns lie aenken hundert Jahre. vassvssqie und Boloaie dürfen beide als Wissen schaften der jüngsten Zeit bezeichnet ) Die Entwicklung der eratten Wis f srnschaften ist fast allen Lebens-arbeiten » Zu aute aelrrnnien, hervorraaend ist indes; das Gebiet der Heilkstnde von ihr aesördert worden. Man hört war vielfach saaen, wesentliche Fortschritte seien aus demselben nur erzielt wor tsen, srwe·t die Chiruraie oder die ove rative Medizin in Betracht komme, doch ist das zweifellos unrichtiq. Ge wiß, die Fortschritte, welche die Chi ruraie aemacht hat, sind unleuabar; inan vollzieht heute Operationen, an tie man sich friiber nicht heranaensaat Mitte, und man vollzeht sie nicht nur sicher, sondern akieh schmerzlos und der Vnsteelunasaesatr vrrbetraend. Durch oderative Eingrifse werden heute Men Isventeven in arößerem llmfanae als se zuvor aerettet und dem Menschen «--lieinnas2.en erhalten. auf die er sriiher im Interesse Per Lebensrettuna hätte pcrzichsten müssen. doch bat auch die innere Medizin Errungenschaften aus Jisnseisen iie den nicht mindert-m Werthe file die Erhaltuna und Gesun dung des menschlichen Oraansrnus sind. Krankheiten, die irn vorkam Jahrhundert noch von Zeit zu Zeit aanze Bevölkernnacn deiimirtem wie tsie schwarzen Poeten. sind ihres Cha rakters als Vollsseuchen entlleidet erst-eben. unsere-, tie, wie der Typhus-, früher in der Mehrzahl der Fälle einen tödtlichen Verlauf nahmen, endasn nunmehr nur noch ausnahmsweise so. Selbst dem schlimmsten Uebel unseres Reitalters, der Lunqenschvindsuchh hat man durch die Vehandluna in aei schlassenen Anstalten vorherhand me niasteng einen Damm entaeaenweefen können. Völlia neue Ausblick eröff nen sish uns auf dem Felde der inne ren Medizin, seitdem es aelunaen ist. ten Keim einer Reise der verherenhsten Krankheiten in unendlich kleinen Oel-: wesm in entdecken, aeqen die ein er snlcrcicher Kampf nicht ausaeschloisen erscheint. Bei eine-n her fürchterlich sten Uebel. lrein bis ver kurzem ist ärztliche Kunst völlia ratblos atmen iiberstand, der Tollivuth. hat sich dke Jmpsuna knit dem die Krankheit er iearnben Giststoff als Heil- wie als Vorbeuaemittel bewährt, und dieBlut seriimthersnpie aespinnt alz Schutz- unt Heilbehandluna siir eine Aniahl anse rer Krankheiten von Taa zu Taq mehr Beden, wenn wir in ihr auch ein Ver fahren iu erblicken haben las erst in seinem Ansanasstahium steht nnd zu seiner rollen Entnickluna erst in einer lemmenden Zeit gedeihen wird. Tab Kisten-handwerk. Wenn einerseits unsere Zeit mehr als eine andere gelehrt but, Leben und Gesundheit des Menschen zu schonen« bat sie andererseits die Mittel zur Ver nchtung des menschlichen Daseins in asradezu unheimlicher Weise gesteigert. Das Kriegshandtrerlszeug hat noch niemals auch nur anm« lieind aus einer Stufe der Vollkommenheit gestanden wie in unseren Taaen. Es ist lau-n nxehr abzusehen, wie Tresssicherheit, Tragweite, Schnelliaieit der Handha buna und verheerend-en Wirkung der miderncn Feuerwaffen noch weiter ac ste«aert wert en solln, nachdem aus dem Schiefipriiael der alten Muslete eine Präzisionswasse, aus dem Vor dcrlader ein Hinterlater aeworden ist« dieser sich in eine Schnellseuerwaffe ersten Ranan verwandelt hat. Ein Gliich dafi wenigstens ein Theil des- wissenichastlichen und technischen Frrtschritts auch der Nahrunasmittels erzeuguna zu gute qetommen ist« und tran wie aus andern Gebieten« so auch aus dem der Landwirthschaft unserer Tage wissenschaftlich »eralt« und »re ticnell" zu arbeiten qelernt hat. Mit dem Maschinenwesen liaben hier auch Dampf und Elektricität Eingang ac st:nden, während aleichzettia die Che mie aelehrt hat« wie sich der Ertrag des Bodens durch eine vernunstaemässe end reaelmiisiiae Zusuhr der von der Pslanzenentroietluna in Anspruch ge nemmenen Stoffe steiqern läßt. -—..--..-.- .- q-— Vianospielen Ist noch immer ein gutz ahlendez Geschäft, wenn man in Nettacht zieht, daß Paderewski in den Ver. Staaten allein 8514,000 damit verdient hat. - ·- e Nichi einmal der Reinlichsekt kann fsch der Mensch mehr unaettitbt et freuen. Ein Tkust steigert die Bade warmen-Pressa