W ’ c Meint m Miso Aste Smesusser. ist-II Denke Se nor empl, der alte, krum me, oahlhettet Schuster, wo ich sot en Ptoicsset for unser Singen Sas seiethee g;heiett hen, hot e Masch an die Mtß Bacherach gemacht. Un was das Schlimmste dabei is« die Schmut nos is- dett stock an ihn. Jch hen schon entol zu se gesproche un hen zu se ne saat« sie sollt doch kein Fahl aus sich mache, der Professur wär ja alt genug, for iot Gränpa zu sein, do bot akowet das siissige Ding ges.1gt: »Missu5 Sauerämper, newwet meind das; Sie besser dan sot sich selbst ausgucke, do hätte Se plentie zu onlin. Ich sin off Kohtg noch lang nit so alte wie Sie, answer doch alt genug-, for mich selbst aus«-auch Sie wisse, dent ich, gut genug, daß es e arig große Differenz in Tehft gibt und wann ich der Mister Sauer. mpfet for Jnslenz wär, dann hätt ich Jhne auch nit geheieath, sieh?« Jch tann Jhne sage, ich sin state stumm und sprachlos gewese, odder wie met uss deitsch sage duht, ich sin dummsaundet gewese. So ebbes is mich in mei ganzes Lewe noch nit ge häppend. Wann jetzt mein Hosbantz der Mistet Saueeampset, do gewese wär-. dann hätt et for das sässige Ding gehn müsse. Awwer der Kanne dreibt sich lietvet in Saut Astika erum un will gege die Biuete seite un ich atme, unalickliche Frau muß mich von so e tunc-Xexes Ding insolte losse. Awwet nett-wer Meind. hen ich zu mich ge denkt, ich wet’n schon mit das sässige Dina·iewen wer’n. Jch hen gesa t: «Luctehi-et, Miß Bachetach, ufs Jgre große Jugend brauche Se sich nit so atiq viel einzubilde, bikahs wie ich lohnfehttnt sin worde, do hen Sie schon de ekschte Backezahn gepullt kriegt un ich ben schon en oerheieathe Bub. Was die Gutauckigteit anbetrifft, well do kann ntek oon e dissetente Oppinjien sein. Ich lsen doch en Mann kriegt un Sie mit Ihre Schönheit un Gutgnckjg reit gemwe sich aue wag oie graste Mith, einen zu täckele un weil se kein Sockzcsz mit den, do sin Se jetzt schwiet an den alte bahlhett et Profes ser Mein Harz-band bot sich sein Bibl bett wenigstens erscht ncch die Wetting gerehst. Dann will ich Jhne noch den Ettweis gen-we, daß Se in Zukunft Jhne Jbr Mailche nit so spaziere gehn lasse stille, sonst könne Se emol eine drusf geponscht kriege, daß es noch größer werd, wie's schon is, un daß die Obre Kompenie kriege. So, jeht stoppe Se das in Jhne Ihre Peis un schmote Se’8.« Domit hen ich se stehn lofse seen sin sort. awwer ich denke. daß die Bacherachsschen jetzt die intimste Fein din is wo ich den, ein-wer ich geb nicks drum. Weil jetzt will ich emol dagi dumme Diebe ganz aus den Spiel lasse ein Sehne liewer verzehle, was es in un- i see Singen Sasseiethee Neues geiowe duht Well mir hen sehr schöne Zorti » schritte gemacht un mir den schon zwei . aria harte Lieder singe könne. Der» Broscsset bot gesagt, er wär sehr sat- i tisseit mit uns un wann mer so fort mache debte, dann dehte mir einige Singen Sasseiethee in die Konttrie s biete Mir hätte Weuses, so ebbes 4 hätt er in sei aanies Leroe nit gehörtJ Er hätt nie nit gedenkt, daß aus en ( siemehi Busem so Stimme erauå könnte komme. Well, ois Kohrs war » das Kompliment «nehrschdendeelg for mich« bitahs ich hen gut genug gen-ißt, daß ich mit meine Weus die ganze Gäna umbringe tonnt un dobei hen ich mich noch nit emol losgelasse, wie ich ebbet war. Wisse Se, ich den immer gedenkt, ich muß dene annere arme Dinger mit ihre dünne Stimmercher doch auch e Tichehns gen-we Mit meine Weils toär ich im Stand gewese. de ganze Pilgertohr aus die Jungfrau von Obrleans ganz allein zu sin e! Well mir den awwer auch in die ers e Zeit jede Woch drei Singstunde ge habt. Ich hätt am liebste sor vier er rehnscht, denn wär die Bacherach’sen so heiser geworde, daß se nor noch hätt piepse getönnt, awwer ich sin essreht gewese, mei Stimm dedt dann auch anzgewwe un dann wär doch der ganze Ionn gespeult gewese. Jn die tetzte Singstund do hen ich die Mohschen ge macht, daß mer for e Konzert errehm sche sollt, bitadz mir konnte genug leiste. awwer der Brosesser sagt, das tönnte mer nor dudn, wann Utxemand tn die Habt gelosse deht wer'n sor zu zuhörez wann mer for das Konzert auch nor en Nicket for Ettmischen tschartsche bebt-, dann hätt jeder Mensch wo e Ticket tause bebt, de schönste Kehs for e Demmetsch Saht geqe die Lahdsch un unsere Membersch müßte mer zuerscht in e Ecksidenz Jn schuhrenzekntausr. Sell sen ofs Ko rs alles nor Schohks gewese, awwer ich Itm so en Taht doch nit gegliche. Ich den for den Riesen auch gesagt: »Leh dtes un Schweschtere, was mir leiste könne, daß wisse mer, un deßhalb sin ich auch desor gewese, daß mer unner alle Zirkumstenzes e Kanzert un en Saht abhalte. Wisse Se, wann ge danzt werd, dann timmt die Kraut un mir ruhn e gutes Bißnez, sor das Kanzert do gibt doch Niemand ebbes drum. ich kenne das, sell ts tn alle Sin qeee Sasseiethees das staatliche Die Seit wolle nor dauze un Bierche drin tr. as dai ts ta auch schließlich die Wsas M das Lied gesunge u km Mäsk- Je s- ue am- kläva iixtmus sent-M das-« sma M — —-.—-.,· . stanne it un se fickekn dann schon, wie lang V noch nimmt, bis-he daß se wablze könne. Well. ich hen mei Moh ichen so streng gemacht, daß Niemand mehr getickt hat un die Mohfchen war gefertiei. Met den dann auch gleich den Dedt gesickst, hen die verschiedene Kammitthees epeunted un dann war die Sach im Gang. Osf Koth hen ich e ganze Latt Aemtee kriegt, bikabs ich sin die beste gewese, wo se gehabt heu. Ich war an das Ticket Kammittbee, an das Mut-sit Kammitkhee, an das Ptohptamm Kammitthze nn an e hil wes Dutzend annere. Do den ich schaffe qemüßt wie en Ricket, awwer ich gleiche so ebbcs zu ruhn. un wann dann das Entertebnment en Sockzefz ist, dann kann mer auch tlehme, daß met dazu aedolfe bot. Jn mein nächste Schreiwebtief kann ich Jhne schon Rie vnrt mache, spie das Ding geschafft l;ot. Mit viele Nüaabrds Jutbs anlie Missus Lizzie Saueratnvfer, geb. Hansstenget Der Agitator-. i Skizze aus dem bulgarischen Leben. Eines Tages —- so erzählte der alJ Arzt und Jager beftbelannte Sofianer Doktor M. —- cines Tages streifte ich mit der Flinte in der Umaegend von Sofia herum und lam in das Dorf Gvrni ngrom tva ich übernachtete. Jch and Unterlinst im hause des al ten uers Minerv. eines wohlhaben den, tüchtigen. braven Landmanne3. Dort eben lernte ich den jungen Staitfchlo tenden. von dem ich Jhnen serzählen will. Staitschlv war der Sohn des alten Minerv. Cir: kräftiger und arbeitsamer Bursche, fröhlich und gesund. Er versah die Arbeit auf des Vaters Besitzthum, bearbeitete den Ader, schaute nach den Thieren und be sorgte all die verschiedenen bäuerlichen Obliegenheiten« die sein ganzes Inte resse in Anspruch nahmen.77iir anderes hatte er leinen Sinn. es erschien ihm nichtig und gleichgültig Des alten Minerv Antlitz leuchtete beim Anblick dieses seines einzigen Sohnes, der die Freude und Stütze seines Alters war. - Ich weiß nicht. warum, aber auch ich » faßte Zuneiauna zu dem Burschen und : empfand eine inniae Genuqthuung bei - Betrachtung dicses glücklichen hinterli chen haustvefens. Als ich des Moraens bei Sonnen aufgang das Darf verließ, fand ich den - jungen Bauer schon in voller Tbötiq leit. Er war aus dem Felde und lenlie J triftig den Lchsenvfluq. Tiefe Furche-r s schnitt die Pflugschai in den Acker und : munter flog die lvclere Erde darunter ( hervor und ich dachte freudigen Der zens an die schsne Ernte, die das ges ben wird. Staitschlv erlannte mich, winkte mir zum Abschied fröhlich int: der band und feste ein-Unterbrechung T die Arbeit fort. Als ich mich nach ei- f ner Weile umnandtr. gewahrte ich am T Horizonte die Unsrisfe der Rinder und I des Pflüaenden und sie eschienen mir l wie ein Symbol des Fleißes und des I G:ttessegens. 1 « A . — s s i Etwa drei Jahre später überdrachite i Dir ein Bote aus dem Ministerium l ein dienstliche-S Schreiben- Der jun-je I Mensch machte einen günstigen Ein- s truck auf mich. Nicht etwa, weil er in ’ seiner Unisorm mit den farbigen Aus-« sclsliiaen recht stattlich aussah, sondern treil seine Erscheinuna in mir die Er- d inneruna an irae-nd etwas freundlich-Z U.d schönes erweckte, das ich einit ce- i schen oder aehört baten mußte. Seine i Züae lainen mir bekannt ror, nur trußte ich nicht gleich, wobei. So re tete i ihn denn an: .Mir scheint, ich so te Dich kennenl« »Gewiß, Her Toltor,« entgegnete er, »wir haben uns schon einmal gesehen.'· »Wer denn?« »Jn Gorni Beginn-, Sie übernachte tcn damals bei uns.« Ich begann ihn auseufragem Er erzählte, dasi er nun schon seit einem i Jahre Bote im Ministerium sei. Ich i wollte mich nach tem alten Vater Mi nerv ertundiaen. wollte erforschen, was ; J den jungen Menschen bewoaen habe, « » Von Feld und Vater sortzuziehen und ; die Arbeit auf "oer heimathlichenSchocle j im Stiche zu lassen. warum er daz » stolze Kleid des unabkönaiqen Land ; inannes vertauscht bade mit erniedri gender Lalaientracht —- doch ich wurde zu einem Kranken gerufen und mußte forteilen. Die Benennung hinterließ jedoch eine peinliche Empfinduna in mir. Ich mußte immer an diesen Staitschto in der Botenuniform den ten und hätte ihn mir doch so aern dargestellt, wie ich ibn das erste Mal gesehen, hoch aufgerichtet und stolz im bäuerlichenLodenrock hinter dem s egens spendenden Pfluge« durch die dunklen Furchen des Ackerz schreitend. Und ich erinnerte mich rnit Web-amtli, wie er mir damals-, ein Gleichaestellter und Ebenbiirtiaer. offenen Blickes und vertraulich zum Abschied winkte. Wel cher böse Geist maa ihn ergriffen nnd hierher geschleppt haben, wie kommen die Ministerialbriefe in diese hand, die doch zu arbeiten bat fitr den alten Vater Minetv und für das bulgarische Vaterlandt . . Und noch ein drittes Mal liege ete ich unserem Staitschto. In verna läs sigter und unsauberer städtischer Klei dn . schlenderte er milden Ganges dur die Straßen von Sosien Ich sprach ihn an. Er erzählte, da man ihn aus dem Dienst entlassen hc und bat am meine Verwenan damit er wieder ans sote aufgenommen werde. »Hm st- aut eise- we ich ihm. mach da Du zu Deinem Vater ten-näh Leck er denn . llberhaupt nachs« »Er lebt,« antwortete er verlegen. .Und wer hilft ihm bei der Arbeits« »Statlichto blieb die Antwort fchul drg. »Warum gehst Du nicht heim und schaqu nicht-Zu Deinen Sachen; Du haft Arbeit genug daheim. warum furgt Du hier Dienfti« taitfchto ließ Arme und Dauot sinlcn und erwiderte nichts. Jch aber verstand, was in ihm vorging. Er war fiir die Arbeit verloren. Er hatte Ge fäallen gefunden an dem Leben eines agediebes und die Arbeit erschien ihm nur mhr als eine unerträgliche Last. Jch wollte ihm eindringlich-e Vor stellungen machen« aber er blickte mich plötzlich herausfordetnd ’und spöttisch an, als wallte er mich fragen: »Ja, ncrum gehst denn Du nicht hinaus auf das Feld, um zu ackern?« Das war nicht mehr der alte Staitfchlo. Er war ein ganz Anderer geworden, ver stört, Verfahan und zu nichts mehr nütze. nd ich fragte mich wieder, wer die Schuld daran trage. wer riefen Menschen verführt hatte, daß er die Zahl der Nichtztbrer in der Haupt ftadt vermehre, die Zahl der hunger leider, die auf die Gelegenheit lungern, um sich wie aieriaez Gefchmeifz auf die großen und kleian Neaierunasftellen zu ftiirzerr Ich dachte auch an den Va ter Mitten-, wie er fent allein und ver lassen fei in feinem Alter und Sehn sucht trage nach feinem einiiaen Sohn. Wer maa wolpl ietzt die Arbeit auf dem Felde befargenf Armee Vater Mitten-! - «- - Wieder vergingen zwei oder drei Jahre. Staittctzto war mir aus den Augen gekommen. Jch glaubte, daß er, les städtischen Lebens satt und uvers drüssi . in das heimathliche Dorf zu rückgefhert sei. Der Gedanke freute mich. Jch nahm mir vor, demnächst wieder nach Gorni Bogrow auf die Jagd zu gehen, um den Alten zu be uchen und mich persönlich davon zu » überzeugen, daß der verlorene Sohn reuig zu seiner Pflicht und zur ehrli chen Feldarveit zurückgetehrt sei. Jckt freute mich. tls ob’s mich persönlich anginge. Jn solche Gedanken versun ken, kam ich aus den Sveti Kral-Play. Da hörte ich auf einmal Lärm und ge wahrte vie! Balk. Eine große Ver sammlung wurde abgehalten. Man demonstrirte gegen die Regierung. Al lerlei Rufe schlugen an mein Ohr. »den-di —- Bravo! —- Nieder mit der Regierungs — Hurrah!' so tönte es aus vielen Kehlen zugleich. Lärmend wälzte sicks die Menge wie ein Strom durch die Gassen. Ich wollte auswei chen, da wankte eine an»etruntene Rette dicht an mir vorbei. ch blickte tm mich und erkannte unter den Ta bentsen meinen alten Bekannten Staitschlv Minew aus Gvrni Bo asom Er schrie am lautesten vcn Allen. Jch weiß nicht. ob er mich ers tannt dat. Ich vermied es, mit ihm in Berührung zu tommen. Ein un sagbar veinliches Gefühl beschlich rnickx Dahin also war es aetomtnen, so hatte sich das Schicksal erfüllt. Staitsch·o macht ietzt Politik! Und bis Zu mei nem Hause verfolgte mich Staitsalzth lfeisereö Geschrei. c Es fügte sich, daß ich nach einiger Zeit wieder nach worni Bogroiv tanL Mein Erste-Z war, mich nach oem alten Minew umzuseh.«n. Jch vernahm, dasz es nicht mehr unter den Lebenden weilte. Schwere Zeiten hatte er curchgemacht, seit it,n sein Sohn ver lussn. Vor Jahresfrist war er gestor ben. Die alte lrante Mutter Winktv traf ich noch an. Sie begann zu wei nen, als sie mich erblickte. lieber Ziaitsaxlo sprach sie wie über einen Verstorbenen Halte ich ihr sagen sol len, daß ihr Sonn in der That fiir sie in der Tizat und fiir sich selbst gestor ben und verdorben sei? Die Lust zur Jagd war mir ver gangen und am nächsten Morgen machte ich mich auf den Heimweg nach Sofia· Als ich aus dem Dorfe trat. blickte ich linterlzand auf die Felder des Vaters Minerv. Sie waren ver ödet. Seit Jahren wucherie Unkraut und Dorngesträuch auf ihnen. Uno wieder trat vor mein aeistiqes Auge jenes schöne Bild, als der fröhliche und freie Staitschro mir zum Abschied Grüße wintte und der esegnete bultza » rische Pflug tiefe Flian in den Acker « zog. Wo wohl Staitschto jeno weilen « mag? Nie mehr wird er als unabhän s giger Mann auf diesen Feldern sein Brod erarbeiten. Als wüster Schreier I auf den Straßen und in den Ber sammlunaen wird er bis an's Lebens ende sein jammerrolles Dasein fristen. Eise s te Geschichte. Von Anders Erildbolra Deutsch von Wihelm Arnald Christian Das aPsiarat lag still und friedlich leich neben dem Dorf. Aus der Wahn be hatte mandie Aussicht auf ein langes Stück der Landstra e, bis sie nach Westen abbog und im lde ver and. Die Landstraße war die einzige Ab wechslung in dem einförmigen Leben« das man im Pastorat führ-te. Sie war ein Bote aus der großen Welt. Man sprach iiber die Nachrichten in des Zei tungen, die der Bote brachte, aber man ließ sich dadurch· nicht in seiner Ruhe stören. Ei gab siir den Boten ja keine besonderen Angeleaenbciten im use. Man hatte da alles so bebasli und war so weit weg von Alle-. was in der Welt vorging . I rede- m geehr- tiikii m sem. die aus der Lan-inmi- vorüber n. ikerin Leute, dienen neither aenen und einen weiten Weg zu machen hat trit. Es waren hölerinnen und Dzier, die zum Markte fuhren, Fuhrleute init bochbeladenen Waben. Gaukler, die neben großen Wagen einherschrittew und Scheernschlnsin Die beiden in drr Wohnstube des M sie-rate sahen iie alle, isnd die Höter wie die Fuhrleute, die Gauller und Scherenschleifer gaben, ohne es selbst u wissen, ten stillen Stunden im Pei sirsrat einen flüchtigen, aber bunten Ji.balt. Und wenn einmal ein Leichenioagen lnin, dessen silbxrqliinzende Eclstangen zwischen den schwarzen Gardinen tier vrifchimmertem ergingen sich Vater und Tochter lange in Verniuthungen daruber wer es wohl sein tönnte, der einen o lanqu Weg ziiriictleesen mußte, um die letzte Ruhe zu finden. Wenn es zu dainmern begann, stand der Pastor aus« legte die Zeitungen weg, zog seinentleberrock an und -ia!iin feinen Hut, um seinen gewöhnlichen Abendspaziergang u machen. » Und zu gleicher « eit begab sichfsjraik lein Augusta in die Küche. um Vorbe reitungen siir das Abendessen zu tref fen. .. Fräulein Augusta deckte den Tisch immer selbst und that das sorqsäktig und mit Geschiiiack. Man sah es dem schneeweißen Tischtuch an, daß es init peinlicher Genauigteit gedeckt war und im Tafelaufsatz fehlten selten Blumen oder grüne Zweige. Wenn der Pastor wieder heimkehrte, war der Tisch gedeelt und das gemiiilp liche Singen der Theemaschine lud zu Ruhe und Erholung ein. Der Pastor nahm seinen Platz in der Sophaecke ein. Fräulein Augiiita setzte sich in den Korbituhl ihm aerade gegenuber. l;r Gedeck befand sich im iner auf dein elben Plas, auch wenn Gäste da waren. Nach dem Abendelsen zog sich der Pastor zurück, um bei einer Pfeife Ta bat einige Seiten theolrgiscber Litera tur zu genießen. Wenn er wirllich gu ter Laune war, sc lag er seiner Tochter aus einem belletristischen Werte vor, neist etwas von Palzidan-Miiller, Hauch oder Christian Winther, aber dazwischen auch aus den alten griechi schen Klassilern Es tam wohl auch vor, daß der Pastor in seiner trockenen, spaßhasten Weise und indem er schelmisch hinter seinen Brillsiigläsern mit den Augen blinzel:e, kleine Züge und Erlebnisse aus dem literarischen Leben aus seinen jungen Tagen zu erzählen begann. Aber wenn die Bornholmer Wand uhr in der Wohnstube zehn schlug, war eei still und dunlel im Paitorat. Die beiden alten Leute gingen zeitig zur Ruhe, um am nächsten Morgen das selbe einförmige, stille Leben zu begin nen. Und so hatten Vater und Tochter ge lebt, seit die Pastorin vor mehr als zwanzig Jahren gestorben war. I s O Aber in ten letzten Tagen hatte Le ben und Bewegung im Pastorat ge herrscht. Das hatte vie Landstraße gebracht — die Landstraße, welche die einzige Abwechslung in das stille Einerlei der Stunden brachte. Wo Höter und Fuhrleute. bis-aller und Scheerenschleifer voroei·;ogen, da batte es von Uniformen nnd blantcn Waffen aeblitzL Soldaten zu Pferde und zu Fuß« in größeren und lleikserrn Abtheilungen, hatten den breitm irri en Weg bevölte1t. Und tin ganze-J Bataillon war mit Trompeten und Trommeln und wehenden Fahnen rot bewarf-bitt Dae Truppen waren auf den-. Mar lche zu Wanst-nähmqu die in der Umgegend stattfinden sollten. Einige oon ihnen rasteten im Dorfe, wo ihnen Quartiere angewiesen wu den. zn den grossen niuen Hunknekn im Paftorat wurden viele fremde Stim men laut, und Fräulein Augusta nsisszte itzre Zeit zwischen der Iläiche und den lleinen Dachstuben theilen, wo das Nachtlager sur die Gäste berei tet werden sollte. Es hatte Leben und Bewegung im Pastorat geherrscht. Auch heute erwartete man eine Ein a1.artieru. . Husaren wurden ern-ar tet. Um die hübschen Unisormen aus der Nähe zu sehen, waren die Kinder des Pächters wn acht und zehn Jah ren, in's Pastorat herübergelornmein Die Beiden hielten die Zeit am Fen estr Wache, wahrend Fräulein Angnira sich unaufhörlich ztvisckyn der Wohn stube und der Küdx bin- und herbe wegte« von wo ein starterBratengeruch. jedesmal, wenn die Thüre geöffnet wurde, hereindrang. Fräulein Auausta war schrecklich nervö«3. Sie trippelte mit kleinen, schnellen Schritten umher, zog die Schubladen aus den Schranken der auö und vergaß sie wieder hineinzu schieben und gab so viele widerspre chende Besenle in der Küche, laß die alte Dienerin nahe daran war, den Kops zu verlieren. Aber aus cseinem gewohnten Platz am Fenster aß der Pastor mit seinen Zeitungen und las mit unerschütterlis cher Seelenrtche eine Pariser Cor resvondenz darüber. too Drensus sich nach seiner Freilassung befand. Ab und zu blickte er mit einem satys riscben Lächeln über die Brille. »Nun, Ihr kleinen Mädchen, seht Jbr ein-ask Die-Kleinen schilttetten den Kopf. Mist das aertnaste war zu sehen. Mr pwslich gab die Iiiugm ein um« von ein« wiss mur- ein« Perser Punkt sitt-them Und der arze unlt lani näher. Nun läls « man deutich die ersten ren lrn Galopp heran prenqen und nn eine län e, lange eibe. » .ciulein Augustal Fräulein Au gut-ai« Fräulein Auqufta war draußen in der Küche. kenn aber schließlich herein. heiß und roth im Gesicht. «Fräulein Augustai Fräulein Au gustus Kommen Sie doch schnellk Mit halbverdrießlicher Miene trat Fräulein Augustin an’s Fenster. Sie ichien ar nicht aufgelegt zu lein, die tindli Freude der beiden kleinen Mädchen über den stattlichen Reiterzitg u theilen. Es fch:en fast, als zwinge fie sich, auf den Pomp zu sehen. Aber ein nervöses Rucken des Mundes ver rietb, daß sie nicht als ein vollkommen gleichqiiltiger und uniteressirter Zu schauer dastand. Als die Schwadron auf einem in ter Nähe gelegenen Felde Halt machte, verschwand sie schnell in der Rückde· Zehn Minuten später llopfte es an der Thüre nnd ein junger Halsrin Licutenant stand im Zimmer. Sie saßen am Mittagstisch, der Pa stor, der Lieutenant und spräu ein Augustu, und das Mittagcien war ausgezeichnet und machte bemFröulein alle Ehre. Der Leuiinant erzählte kleine Ge schschten aus dem Manöver und der Paitor lächelte und war Von ausge zeichneter Liebenstvürdigleit gegen sei nen Gast. Fräulein Augusta aber saß stumm d a. Wenn sie sich unbemerkt glaubte, be trachtete sie den jungen Fremden. Sein blondeö bichtgelocktes Haar. die leth qeboqene Nase und die seinen regelma skiqen Züge hatten eine alteErinnerung in ihr erweckt. Er hatte sich gleich dargestellt und sein Name tqu dazu bei. vie Erinne runa festzuhalten «Lieutenant Bang· Lieutenanl Bang«· tlang es in ihren Ohren. Und der Name suhr so!t. wiederzulommem monoton und ermüdend, wie einförmi ges Glockengelöute. Jm Laufe des Gespräches nannte der Lieutenant die Namen von einian seiner Verwandten und der Pasior fragte: »Es-ink- Sie nicht ein Sohn des Obersten Bana?' »Ganz recht. Sie kennen also mei nen Vater. Herr Pastor i« »Ja, das eiszt, Jhr Vater hat ein mal hier im asiorat im Quartier ges » legen — so wie Sie jetzt-' T «D-Js ist amiisanti Und bat er bser i in diesem selben Zimmer aegessen?« ( »Ja, und aus demselben May wie · Sie." I »Bist wie viel Jahren war das-· i .Vor siinsundzwanzicp sechsund zwanzig Jahren wenn ieh mich nicht irre. Die alte Narrn lam mit drm Dessert in’H Zimmer. Fräulein Auauita nat-m ihr die Schüssel ab und servirtr. »Bitte, Herr Lieutenant.' i Jnre Stimme tlana scharf end fremd, so daß der Pastor seine Tochter ansah. Sie hatte rohte Flecken an ten l Schlaer und ihre Hände zitterten. 1 .Ach, wie unvorsichtig war das doch von mir," dachte er, .diese Sache zu berühren.« Dienste August-if saate er, so neich er tonnie, »nur hast Du wieder tie dummen Kopfschmerzenisp »(E-ind Sie sehr neu-bei« fragte der Liiutenant. »Ols nein! Es pfleqt sckmrll vorüber zuqehen Noch ein Stückchen Adsellw then getällig, Herr Lieutenant7« d« ..Dante, Sie sind sehr liebenswür ia·« Man stand vom Tisckx aus. Der Lieutenant erhielt die Erlaubniß« sich eine von den vielen Pseifen desPastors auszuwöhlen troraus die herren ras Speise«zimmer verließen. Der alten klaren war ausgetragen worden« den Kaiser tin Bibliothetäzimmer zu ser viren. Fräulein Auqnsta war hinaus in den Garten gegangen. Die Lust war frisch und Hatt-Lin hoher, blauer Sep temberhiinmei wölbte sich iiber dir Erde und unten am horizont zog sich eine weiße Wollenschicht hin. Am Spalier unten vor der Veranda bliLhJ ten Theerosen, aelbe und rothe. Fräulein Augusia blieb lange stehen und betrachtete eine rathe Rose, die von den ariinen Blättern halb verdeckt war. Ihre Hand ballte sich zusam men, aber etwas später umspielte ein spöttisches Lächeln ihren Mund. Wie schwach war sie doch gewesen. Sich durch eine so alte Geschichte, eine so alte, dumme Geschichte ausregen zu lassen. Mein Gott, wo hatte sie ihren Verstand qehabti Das was so lange Jahre todt und vergessen gewesen war, —- sollte es wieder Macht über sie ge winnen und ihre Sinne mit Unruhe erfüllen? Sie hatte ja da drinnen im ! Speisezimmer ihr herz tlopsen fühlen und das Blut hatte in ihren Schläsen ’ gehör-meet Dh,« wie lächerlich war s das von ihr, der alten Jungfer, die sie J war. « Aber warum war das Schicksal so : unbarmherzig, diesen sunaen Mann zu s ihr zu senden? Nie hätte sie es sich i traumen lassen, daß sein Sohn in ihr s Heim treten, mit ihr am selben Tische i speisen und unter demsean Dache wie s sie schlafen würde. Und die rothe Rose dort am Spalier begann die alte, dumme Geschichte wie der in erzählen die räulein Au M W veranlaßt tie, sich zu I Die alte Gesch e san zwei unse . Leuten. die einma in diesem nen. . unter diesen Bäumen spazieren se ans aerttoarem Er hatteemeeotlie se I nebst-list und sie ihr an die Brust ge s steckt. und sie hatte seine Gabe lachelnd, errötbend und glüaersiillt entgegenge nommen. « Als er Abschied nahm, hatte er ge sagt, er werde wiederkommen Ader er war nicht niedergekommen. Sie hatte der sesten Fassung gelebt. dasx er tommen werde, re hatte langg» lange auf ihn gewartet. z, Die rothe Rose verwellte, und die Rosen aus ihren Wangen welkten mi ihr. « s Ein Jahr verging nach dem ande ren. Aus limireaen hörte sie, daß et aelJeirathet hatte. Seitdem fragte ftp-H nicht mehr nach ihm. Sie versuchte sich zu sagen, daß sein Loos und sem Giiick sie nichts angängen, aber sie em pfand schwer und bitter, daß sie ihr Schicksal an seines aelniipst hatte. Die rollte Rose bewahrte sie wie eine tbeure Reliquie aus« als eine Erinne runa an den lurzen Sommer ihrer junaen Liebe. Jn stillen Stunden holte sie sie het vor. Dann stieg ein wundervollet Duft- aus den verwellten Blättern, und von diesem Dust berauscht, träumte sie sich in das schöne Reich der Phantasie ein. Aber wenn der Traum u Ende war, stand sie wieder in der elt det Wirllich·eit —- und das Leben erwar tete sie mit seinen Pflichten und An sorderungeii. OOO Fräulein Augusta ging in der Lin denallee auf und ab. Wie sonderbar war eg, da er gelern men war, ging es durch ihre Gedankeng i wie sonderbar· war es, daß er gekom men war. Und sie fah den Schimmer von ai tem Schmerz und alter Bitterkeit, der den Namen· welchen er trug, umgeben : hatte, wiederum llar und deutlich wie » friilier vor sich. Aber allmälig wurde sie ruhig. Dei Schmerz verllana, die Bitterkeit gleich falls. Und ein stiller, milder Frieden blieb zurück. Es war, als ob die Ju aendtriiume bei ibrein letztenAufloderu die Schlacken weggebrannt hätten. — Der Paitor und der junge Lieutes nant traten auf die Veranda und la men in den Garten. Fräulein Augusti qina ihnen entaeeerk ,.Es ist ietzt besser.« sagte sie, als sie dem unruhig fragenden Blick i res Vaters entgegnete »Die frische uft bat mir aut gethan« Der Lieuienant hatte die Rosen ent deckt und brach in Verwunderung ilber sie aus. Fräulein Augusia pflückte lächelnd eine rotbe Rotbe und reichte sie ibm. »Wie schön ist sie,« fagte er und roch an den feinen Blättern. »Die herbst blumen sind sowohl die schönsten, als auch diejenigen, an denen wir die größte Freude boben." »Ja,'· sonte sie, und ibre Gedanken lebrten zu den vergnnaenen Jugde fahren Zurück. .Die Rose, welche zu friih ihre Knospe entirltet, wird oft vom Frost oder den rauhen Frühlings winden getödtet« A - Bei csninen der letzten vorne men Lock-reiten in London und « ari inach1e man die Wahrnehmung daß die dao Gefolge der Braut bildende jungen Märchen statt deiJ bis dahin iiblicizen mehr oder minder umfangrei chen Bouauetg aus tusiitlichcn und ski schen Blumen gefertigten Mufs :n der Hand trugen. Sehr viel Geschmack und ts-t.antasie toinmt bei der Herstellung in Anwendung man tann siap kaum einen reizvolteren Abschtusz einer ele ganzen Tvilette der-ten. Bei der vvr einigen Tagen stattgefunden-en Trau i.rg einer enalischen Aristolracin er sch.ei:en die sechs Brauijungsern in gleichen Costiimen aus ceemefarbigem Atlaß und blaßrosa Edisfon. Die Zugenden der aus gelblichen Chrysan tvemen zusamniengesegtem mit gelber Seide abgsiitterten Muffg hatten eine Umrandung von Mimosenz darunter tam eine Falbcl von duftiqen Spi en ihm Vorschein. Das Mittetstiick bil e ten lose herabekängende Ranken rvsi angehauchter Therrosen und Mai l« - cheik Jeder dieser entzückenden « usse toiirde an einer langen, mit Perlen vrzierten Goldkette getragen. Die eiren anslinlichen Werth darstelleneen Ket- . tn waren das Geschent des Brauts gamö. Jn Paris sah man kürzling iiige Musfe von sehr aparier tr tung. Diese waren aus Parmaveilchen zusammengestellt, mit Zobel oder et-, n«ilin nebst einem Volant von daß lila Seide eingesaszt und sei ten in der Mitte ein Ströußchen von · ubervsem itr das tünstlerische Auge dürste e aum etwas Reizenderes geben. at eineKusammensteiluna von japanische Ma liebchem die vom tiesen Gelb bi zum goldigen Braun Wein, unte Inischt mit Ranlen von röthlich gesät tem Herbstlauv und Schlup en vv türtisblauem Seidenbande. ie Modistinnen der »Bitte Lumiere« pr phezrien, werden dieBlumenmuese ba als unentbehrlickxs Jubelin siir je elegante Ball- und Gesellschafts-o gelten. III Die Perlensischeret im Cvnchosln im westlichen Tean bat sich im Lau der lehten paar Jahre zu einer ansehnlichen Industrie entwickelt beschöstiat ietzt argen tausend Per nenb Die cfiue ihr erzielten Einnahrn tvee en au M«0001iihrlich ver . schlagt. N