Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 22, 1899, Sonntags-Blatt., Image 15

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    Ein Weihnachten-ist Gm
v , htnng von Guntlicr Leiihnrdt.
an muß ziemlich fest mit Resens ,
leitender Liebe umwunden i
sein und einen st.1rten Glau- l
»; an Die unmittelbare Fürsorge «
" sites- izntsem rrienn man eine Ehe ein- !
»t· ohne eine vdliig gesicherte Existmz
t,..ven.
Beides war b:ini Psrster Alm der
«« , . der seit kurzer Zeit ein gliitlictzer
mann geworden war, und nun
" es Weihnachten
r lzatte nur ein gerinqu Ein-out ;
auf dem Lnnoe und biese.be flei L
Hand, die ten nisneiiiisztem
atzen Rock Des Paiiorg flickzn
te, wenn er scheiddxnt 1v.rr, mußte
fleißig und sparsam sein in Küche
sd in stellen
an der Wohnt-sin, die ans drei Zim
- rn und Kiiche bestand, lonute man
« z« nielkst verlieren. Ein Tisch von ge
« tem Fichtent)olz, ebensolche S.iil)ie,
, altmodischer Schrank, ein altes
stimmtez Klavier, zwei tleine bir
IieFenstertischsyen und eine große
l,ographie, Martin Luther darstel
d, schnitckten das ,,Speisezimn1er«.
"s Arbeitjzimmer des Pastors dicm
Ledersopha aus dem Elterntnug,
» Schreibtisch aus Bittenloli, ein
ik sich-teile Stuhle niit buntem stut
überzug, zwei tüchtig eingeraudxte
isen und ein nictn ielir reichl·.:t-sr
cherschrnnk. Dahinter dass Echtes- «
; mer niit einem tleinen Tepris.i),
, dend weißen Bettnardinein alten
beln und neuen Leuchtern
- Aber nun war es Weihnachten nnd
- i Lampen nnd acht Lichter wstrikn I
-·t·e:: warmen Schein iiber Die frisch-- i
kckxuerten Dielen. -
·
; »Die lletne Jorgliche Hausfrau war
Jblickc Milde zeigte, wie die Blätter
s erzeng sich entfaltet, wie aus
« cheinbarer Hülle die herrlichste
lbe sich geeffeubart hatte.
Man ab:r war es Weibnachten Die
" ne Wohn:tna·war in Ordnung nnd
beiden glücklichen Menschen saßen
aneinander geschmiegt und war
prüfende Blicke auf den Weib
Kisbaum im eigenen Heim. Und der
lot bewunderte seine Emma nnd
nie nicht begreifen· woher seinWeib
den Schmuck hatte. der an dem
ume hing.
Und dann zog er fein tunqu Weib
If und fragte, ob ihr nicht sei wie
, er sich beim Anblick eines
tixqgeschrniickien Christbauntes ein-s
ilhls der Wehmutb nicht erwehren
Inne in dem Gedanken. daß . ·.e Zeit
s Baumes so kurz bemessen fei, daß
r bald verweilt und vergessen zur
Seite erworer werde. Jst oas nicht
fein Bild aller menschlichen Fee-ske
Fitr sein eigenes Glüa»miisse man zit
em. Denn wer lönnte wissen, was
it Zutunft in ihrem Schoße trüge!
kDas junge Weib aber lächelte und
tschjm aber die Farbe der Ge- ?
indlzeiy die Anmutb der Jugend Und «
— «- ——.—-—»-.—————-——— ——-..,—..-—,.k.—-——-.—- — —
iebsteri Weil man ihn seiner Wur
l entreißt irn schücenden Ulrxn des
- all-es. Draußen trotzt er Sturm nnd
Kälte und wird stärler mit iedr.nMal,
jtvemt -der Nordwinb feine Zweige
tschi. Hier aber in der Wärme nnd
- Licht schwindet er dahin nnd stirbt.
Darum wollen mir uns hüten, unsere
reude aus dem Erdreich logzalöiern
n dein sie jetzt start rmwrivädyitz wir
bitt-sen niemals vergessen, daß rein
Weihnachtslicht der armen Tanne den
Wind des Himmels und die Sterne
am Firmament ersetzen tann."'
Und dann wurden die Gaben litt
beigebracht. Es waren armliche
Dinge, die im Hause nnd iurn persön
-lichen Gebrauch nöthig waren, aber
e t erhielten sie einen viel «i-ikyeren
rth, als wenn tnan sie nach und
nach angeschafft hätte.
rau Einma konnte es nicht be
reiten« wie ihr »Liebster« all das
ld u einem schwarzen Fileive hatte
au bringen können nnd der Vastor
Es belte wirklich ganz ernsthaft tar
nuwrtem
L »Weshalb welkt denn der Baum,
. r nach-, oh die "Vliisch:is:ing von
fangen Dutzend neuer Beischen
M e nmal nicht doch ein sträflicher
Æktmutb wäre. » » L
Da wurde me seumemnuk gewinn ;
unEin Handweitsbuksdx ist in der
suche· ich fürchte mich so·« tappoktiete .
das tät-check
««Geben Sie ihm zu essen und zu
krinlen,« sagte ver Pasior.
Nach einigenMinuten vernahm man
ans der Kiinyc eine zornige Erim-ne. i
die sich in Schimpf-wenn und Denn «
nnHen erginq. Weinend tain Ins i
Mcdscten und bat den Posten-, hin-Jng. ;
zukommen. L
Am ziiietentisch stand ein Mann,
der an die dreißig Jahre sein tonnte.
Sein Gesicht war entsetzlich anzusehen,
war schmutzig, unkasirt und dort
r ihm der Stempel der Trunksucht
sgedtiickL Seine Kleidung ent
cch dieser Physiognomie.
Jn dem Augenblick, als der Poster
Küche betrat, war der Mann niie
« gewandelt-, Leimenbliisse bedeckte
n ausgevunseneg Gesicht, die
»Im Gestalt reckte sich in die höhe,
» d ohne ein Wort des Abschied-:- off
ie er die Thüre und ging hinaus-.
Es schien eln unangemqu Gast zu
n, von dem man sich nicht — ungern
rennt, aber der Post-It fühlte, bas;
seine Weilmaelcckcsteude eine Störung
erfahren würde, wenn dieser unt)eim’
liche Geselle an einem solche-n Abend
ohne jeden meisz vnn seiner Thiire
, n würde. Er bezwang daher sel
Wibekwillen und eilte dem Bettler
, plen Sie ein. lieber Mann, ich
—
hatte nicht die Absicht, Sie von mit n
weisen. Jch wollte nur. daß Sie stach
an tändig und höflich betragen!«
er Bettler beschiennigte nur feine
Schritte ohne zu antworten. Er ging
eilig fiikbaß und schien volltvnn .cn
nüchtern zu sein
.,.tdommen Sie und essen Sie in
meinem Hause das Weihiiachtsmahft«
bat der Pastet.
Aussen Sie mich!« murinelte der
Bettler zwischen den Zähnen.
»Seien Sie nicht verbitt-ert; Nie-«- «
mond hat Sie hier beleidigt. Kommen ;
Sie jetzt!«
»Laß' mich gehen, Gustav Alni!" »
»G:oßer Gott« Du bist doch nicht
etwa Axel Jungc?«
,,»;;a, vag nimmt; ra) vrn Uxu
Junge,« sagte der Bettler uud nat-m
wieder feinen stechen-Ton an, »ich habe
geglaubt der Demüthigung zu ent
gehen, von Dir erkannt zu werden von
Dir, meinem einstigen Freunde aber
da Du durchaus den Genuß haben
willn, zu seyen, wie tief Dein alter
Kamerab gesunken ist, gut —- wie
etc-MS Dir, alter Knabe?«
»Ich wußte. wie efe Dir ergangen ist,
nachvem ich die Universität verlassen ;
hatte, aber ich hab’s nicht glauben
trollen, daß es so weit gekommen isil«
sagte Alm, indem er erbleichte.
»Ich hab’ wie Du siehst feste An
gellung bei dem hochqeachieten Corpsz
r Land treccher gesunden. Nun, und
Du? Du diensi unserem Herrn nol;
immer als ,,Adiunlt«l«
»Spotte nicht« Axeli Komm und
bleibe iiber Nacht in meinem Hause«
»Ach so, Du wirsst Dich auf die
Wohlthätigkeit; aber nicht gegen mich;
da ist mir Branntwein lieber. Jbr
Theolvgen pflegt ja bei Eurer Benut
thung den Schnapps zu veraessen.«
Halb mit Gewalt führte Alm seinen
wunderlichen Gast in das Haut- ur d
in sein Zimmer und während Jener
sich, so gut es anaing, iiiuberie zing
er zu seiner Gattin, der er in kurzen
Worten berichtete, wer ver Landstrei
cher Esei und das-, er iim veranlaßt habe.
vie lacht sin seiner Wohnung zu blei
Den.
Thriinen traten der junqu Frau in
die Augen und sie seufzte:
»Ach Geliebten nun ist der Weih
nachtsabend verdorben. er könnte doch
wenigstens m der Küche essen?«
To strich ihr der Pasior rnitd iiber
die von Verdruß geröihere Wange und
sagte:
»Unser Glüd wurzelt in der Lieb-;
Liebe nicht nur gegen uns selbst, son
dern auch qegen die Menschheit; hiiie
Dich, Liebcinq, dasz es nicht von der
Wurzel getrennt wird und. wie der
Weihnachtgbautm verwelkt!«
Als Alm seinen Gast wieder aus
suchte, hatte sich dieser durch Wasser,
Kam-n und Biirste ein leiolkchereä
Aussehen gegeben und beqexnete dem
Freunde mit der spöttisch-n ; raqet
»Bin ich nun sein genug, um der
Küchenmaid des Herrn Adjuutten irr
aller Form vorgestellt werden zu tön
nen?"
Alm schwieg, öffnete die Thür,
führte ihn freundlich in daHWobnrizm
rner Und sagte einfach und akute jede
Versicllunq:
,»Hier, meine liebe Frau, führe ich
Dir einen alten Univeriieätsfreund zu,
Herrn Axel Junge. Er ift zufälliger
Weise hier vorüber gekommen nnd hat
mir versprochen, die Nacht in unferern
Haufe zu bleiben. Allerdings wird er
sich mit meinem altenSapha begnügen
rniiffen!« «iigte er, zu Axel gewendet,
lächelnd hinzu.
,.Willlommen tsci uns, NrrJitnge,«
fprach - rau Alnt In einein f) freund
lichen on, daß Der Gast ietzt erft Zu
lauben anfing, daß der Paftor und
feine Frau ihm wie ihresaleichen be
gegnen wollten.
Und mit jeder euteilenden Minute
fiel die Maske des Vaaavunden ab.
Lange, lange war es lxer aewefen, daß
er den Weibuachthabend iu einer Fa
milie zugebracht hatt-» Er war zwar
fonst nicht fiir derartige Vergnügen
eingenommen, aber rcfo er ietzt mitten
heraus aus der eifigen Kälte nnd der
düsteren Finsternift der Landstraße
hinei urfte in iichte, warme Räume,
daß 1 an ihm zum ersten Male wieder
felt langen, langen Jahren als Gast
und nicht als Landstreicher begegncte,
das war ein Gefühl, wie es nur der
fenige empfinden lautl, der durch
eigene Schuld vielleicht, verlor-unten
und verdittert, Menschen findet, die
ihn als Menschen behandeln.
llnv es währte nicht lange, da be
fand fich Axel in ungenirter, lelshafter
Unterhaltung mit feiner trefflichen
Windm
Seine Geschichte-?
Ach, Hjhr habt sie hundertmal schon
gehört! Ein »lnftiaer Bruder«, Ad
neinuna gegen Arbeit, Mangel an Wil
lni, stehe Feste bei Tag nnd Nacht, die
ihn bedeutende Mulden mach-n li-e
km endlich versagte der Kredit »ewi
Her Student«, Verfall. Erst Bier nid
Wein und Evanae dann — Insel.
Uns den tiasseeliäusern nnd Bierlials
len in die Staate und —- aus die
Landstraße Tiefe Skala hatte er
durchaelansen nnd stand nun am An
sana vom Ende s
Das Abendessen wurde ansgeteaaen s
und schmeckte ihm auch ohne geistige s
Getränke vorttes sslich l
Nach beendetet Mahlzeit wandte sich !
Alin an den Gast und sagte ernst und
entsta: (
»Mein Weib nnd ich wollen den s
Tag mit einem tuezen Gebet beschlie- s
ßen, wenn dies mit Deinen Gewohn- (
heiten und Neigungen nicht überein
stimmt so will ich Dir keinen Zwang
auferlegen; Dein Bett ts tn Ord
MMAF . . ...
—.-—
Aer murmelte etwas von »sehr an
genehm« und blieb im Zimmer.
Und der Pastor betete. Er bat, daß .
Weihnachtslicht und Weihnachtöfreude I
in alle Herer dringen möge, wie jenes ’
List-. Tiber die Hirten in Bethlehems
Fluren ausstrahite. Und nach dem
Gebet setzte sich Frau Emma an das
AUE- bessere Klavier, dessen Töne zit
tert-m« und (
»Sei gegrüßt, Du schöne Morgenstunde"
llanq es durch das Zimmer.
Axel stand halb verborgen hinter «
dem Weihnachtsbauim l
Es war, als ob in ihm ein warmes,
weiches Empfinden emporwuchs. Das
Eis-, das sich seit Jahren um sein Herz
gelegt hatte, es schmolz dahin, denn
schwere große Tropfen fielen auf seine
geflickte Weste. ·
Er vermochte seiner tiefen Bewe- «
aung nicht Herr zu werden, mit leisen
Schritten näherte er sich der Thür und
stürzte hinaus in die Nacht.
Als der Psalm beendet war, nnd der
Pastor und seine Frau sich umwand
ten. um ihrem Gast eine gute Nacht zu
wünschen· war er verschwunden. Man
wartete eine halbe, eine ganze Stunde,
er kam aber nicht wieder.
Axel eilte inzwischen schnell aus der ,
Landstraße weiter, während die wider
streitendsten Gesiible in seiner Brust
mit einander ranaen. «
Er erinnerte sich der kleinen Flasche,
die cr in der Brusttasche trug. Schnell s
riß er sie hinauf-. . .
Seine Pulse flogen, sein Herz schlug
hörbar-. . . Sollte er?. . .
Kalter Schweiß trat ihm aus die
Stirn, er sing zu lausen an, um seinen
Gedanken eine andere Richtung zu ge
ben« dann wieder umschloß er die
Flasche mit dem lockend-n Dämons
gist krampshaft mit den Fingern . . .
er hob sie zum Munde. . . «Dies eine
Mal ncchl Dies eine Mal noch!« so
brauste es in seinen Ohren.
Und er blieb stark, er trug den Sieg
davon über sein Gelüst. —- Jm näch
sten Augenblick flog die Flasche in
weitem Bogen iiiber das« Feld; und der
Wanderer eilte siirbasz.
si- lb- II
Fünsmal war das Weihnachtsfest
wiedergekehrt. Die Liebes-gaben an
dies-m Tage hatten sich bei deni Pastvr
Alm beträchtlich vermehrt, denn jetzt
wollten drei kleine blondlrckige Lecker
mäulchen auch Theil haben an ier
Freude, die ihren Höhepunkt erreicht
hatte, als der Postdote eintrat.
»Sieh’ doch, Gustav, ein Brief aus
Amerika!« rief Frau Alm. »Hast Du
denn Bekannte dorti«
Und der Pastor setzte sich näher der
Lampe zu, riirtte die Brille zurecht und
las:
»St. Paul, den 13. Dezember.
Liebster Freund!
Dant, tausend Dant! Ueber die
Menschen kann ich im Allgemeinen
nicht tlagenz sie haben viel für mich
aethan, sie haben mir mit Rath und
That zur Seite gestanden sie haben
mich ermahnt mir Geld gegeben,
wenn ich auch Alles verscherzt habe.
Du aber hast mir die Hand des
Bruders gereicht, Du hast rnir einen
Einblick gewährt in ein glückliches
Haus und hast mich den Flügel:
schlag des Weihnachtsengels ern
dfinden lassen, und —- das hat mir
geholfen
Jetzt bin ich ein geretteter Mann
in unabhängiger Stellung, unal» .
diinaiq auch von meinen Leiden
schaften.
Ein andermal mehr. Jetzt ist"
mein Herz zu doll. Grüße Dein
Weib innig
i von Deinem dankbaren Freund I
I Axel Junge.« i
; Schweigend saßen sie eine Weile da,
» während Thriinen warmen Mitge
z fiihls in ilsre Augen traten. Dann
s faßte der Pastor die Hand seiner Gat
! tin, die er zärtlich drückte, nnd bat sie
, um Verzeihung, wenn ihm dies Weih
s nachtsqeschcnt mehr gelte, als all« die
übrigen, die neuen gestickien Pantof
seln nicht ausgenommen
Blntige Weilsnachtem
i
l i
l Eine Epitode aus dem letzten Dienst-«- s
i
«Gr:)ßsusz« kannte nicht die Seg
nungen Leg gilipen Weitnlachtsfesteo:
! er war ein « iouxtrieger, grau und
J verwittert, wie seine nie sehlende
» Büchse, ein alter hinterlistiqer Geselle,
der bei dem berühmten Hänktling
«Sitzendcr Stur« seine einzigebchuls
bildung aenossen und von diesem die
«cnze Witz-den und Grausamkeit der
Ziothljaute angenommen hatte. Seine
wol)lchlte und in grellen Farben be
Inalte Wasse war sein Alphabet und
tie zwei statt-»ner Adlersedern in
dein langen schwarzen haar bildeten
das Pnßwoet, fao ilnn einst Eingang
in seinen Himmel, die seligen Jagd
griznoe, verschaffen sollte. Das war
Alles-, wag ,,Sitzender Stier« seinen
Schülern aus den Lebensweg mitgab.
,,Gros3fnsz« tvuszte nichts von der
niedrigen Krippe die einst in dem
Stalle zu Betylehtm gestanden, und in
der das Rind, das der Welt die Erlö
sung und das Heil bringen sollte, e
legen hatte. Aber in seinem einsa en
Naturversiande war er sich dessen wol-il
bewußt, daß die verhaßt-en Blaßgesich
ter ihn untersochten und seit vielen
Jakren bedrückter daß das Blut so
vie er Stammecgenossen von den uni
sortnirten Wei en vergo en worden
; war. und das n seiner inte, nett
Von N. v. Ahlfeld.
l
W—
der seine braun-rothen Hände so inei- l
sterhast umzugehen verstanden, sein
einzig Heil, seine eigene Rettung lag.
Der letzte Feldzug gegen die Sidux l
hatte gerade oor drei gsaoren rntt der
gänzlich-In Niederwersung der Aus
1u»rer geendet. Ader nochimmer bot. »
die Pine UlrigesAgentur den Anblick s
eines großen Militärlagersx an den z
Ufern des sestgesrorenen Flusses-, der l
sich durch die Si01!x-Reservaiion bin- -
durchzieth und seine Wasser zwifcljen »
den o-en ,,Buttes« (Grenzhiigeln) ver-—- I
sickern läßt, waren die Zelte desz 7· l
und 9. CnvallerieMegiments und des j
2. JnfanterieMegiments aufgeschla
gen. Die braunen Miindungen Tier
Hotschtiß-Battcrie lugien nnlzeitnlich
unter den Schutzumhiillungen hervor, »
und warnend waren die Gattiing- ;
geschütze auf das Dorf der 10,0()0 um
die Agentur gelagerten, sreundluch ge
sinnten Sion gerichtet, falls es diesen
einsrele, sich gegen ihren »Ur-Wen Ba
ter« in Was dingten zu empören.
Jrgendwd in den ausgeihiirmren
Felsmassen der «Bad Lands«, etwa 50
Meilen don Pinc Ridge am ,,Wl)ite
River«, sollten sich die aufsässigen
Rothhänte von der ,,Rosebud Besen-a
tion« derschanzt haben. Aus diese
oder jene Weise hatten sie denSpähern
zu verstehen gegeben, daß sie hier die
Bundessoldaten zum Kampfe erwarte
ten, und höhnische Cinladunsgen ergin
en an die patrouillirenden Reiter, sie,
ie Jr.diancr, in den schneebederlten
Hügeln zu besuchen. Ruhigen Blutes
ließen jedoch die Soldaten diese Her- .
ausfarderungen iiber sich ergetzen, den-n l
dasKriegSchartemeni lxatte den stren
en Befeyl erlassen, langsam und rot
ichiig dorzugelsen und, wenn irgend
möglich dic rothhiiutigen Widersacher
durch Ueberretunaslünfte zur Erge
bung zu veranlassen. Diese Vermitte
lungen schienen im December 1890 in
der That von Erfolg gelrönt zu sein«
als plötzlich eines Nachts dieJndianer
Polizisten zu Pine Ridge durch das
Ausleuchien donFeuersignalen, die ron
den Kämmen der nördlichen ,,Butie'c««
zum winterlichen Himmel emporstie
gen, ins Unruhe versetzt wurden.
»Da ist jedenfalls irgend etwas Ab
sonderliches bei »Stehenden Felsen«
vor sich gegangen,« meinte lopfsdydi
telnd der Chef Swords, als er ge
spannten Blickes die stammenden Te
leargphenzeichen der Sioux beobach
tete, »ich laube saft, daß ein Gefecht
stattgefun en hat und «Sitzender
Stier« gefallen ist.«
Unter den 10,000 freundlich gesinn
ten Jndianern bei der Agentur rufen
die von den Hügeln blitzenden StralyT
len offenbar ebenfalls die größte Auf
regung hervor, und es schien, als ob
sie ihren Stammesgenosfen zufliehen
wollten. Die klare Nachtlust hallte von
dem Geschrei ihrer Wortsiihrer wieder,
die sich unter den lebhaftesten Gestilu
lationen an die umstehenden Gruppen
ihrer Stammesgenossen wandten. Das
stetig sich nähernde Gellingel der Glo
cken der Ponies bewies, daß die Jn
dianer die Thiere zum Corra zufam
mentrieben, um sich gemeinsam der
egend, wo die Feuer leuchtete-m zuzu
wenden; die jungen Krieger hatten be
reits die Kriegsfarbe angelegt und
standen auf dem Sprunge, tiber die
Agentur herzufallen, kurz, Alles deu
tete darauf hin, daß der Linn-drange
geist auch die Jndianer bei der «ngen
tur befallen hatte und es nur des ge
ringsten Anstoßes bedurfte, um eine
«rausige Katastrophe herbeizuführen
och noch im letzten Momente gelang
es den heorischen Anftrengungen der
beiden alten treuergebeneu Häuptlinge,
»Amrilanisches Pferd« und »Gefleei
tes Pferd«, durch Flehen, Bitten und
Drohungen ihre Stammes-genossen
von ihrem tdörichten Beginnen abzu
halten, das schließlich doch nur zu ih
rem eigenen Unheile .1u«5gefallen träte.
Der Rest der Nacht verlief ruhig,
ohne daß die Geschiiize aus ihrem eher
ncn Munde ein Machtrrort zu sprechen
brauchten. Der junge Tag bischte die
kurze und vielbedeutendeMeldung ron
den Bundessoldatem daß sie die sie-th
häute angegriffen, geschlagen, den
Oärtptling, «Sitzender Stier« getödtet
und den alten ,,Grof;susz« mii seiner
Baonde racheerfiillter Krieger zur
Flucht nach dem Süden gezwungen
hätten. Die Truppen bei Pine Ridge
ermenen nun oen Den-ne oen nuen
rothhautigen Banditen anzufangen,
ehe es ilim gelang, sich mit den feindli
chen Rothhciuten in den »Bad Lands«
zu vereinigen. Denn man glau:)te,
beim »Stel)-:nden Felsen«, dasz lsie
»Vat) Lands« sein Ziel wären. Das 2·
Bundes —- Jnsanteriereginient nat
schirte sofort in siidiveszlicher Richtung
ab, während die farbigen tiieitersleute
der- 9. Re« intentg sich nach dem White
Rivcr zu m Bewegung setzten. In ei
ner langen tsoionne zu Vieren rittin
sie durch die weite Ebene nnd nmn
vernahm aus der Agentur das Filirren
ihrer Säbel· Rarabiner und Feldtessel
noch lange, nachdem sie das Haus der
»Rothen Weile« passirt hatten. Das
7. Cavallcrie-lltegicnent blieb für alle
Fälle in Vine Ridge zurück.
Die aschgrauen Salbeibüsche lsei der
Agentur waren in der Weil-nachts
wo fast ganz unter dem Schnee be
gra en und der Wind, der von den
»Schwarzen Hugeln« heulend herab
efegt karn, warf die losen Schimmers-«
sen hoch an den Stäinnien der an den
,,Buttes« stehenden Fichten zusammen.
Das Wetter war grimmig kalt, Sol
daten und Rotbhäute litten in gleicher
Weise unter den Unbilden der Witte
rung. Dann und wann tam ein
S ähee, dem die Ohren unterwegs
er roten waren, nach der Agentue zu
rückgeritten und meldete. was bei den
Rappen und demzeinde vor sich ging. ;
W
Beim 7. Regtmente herrschte wenig
Thätigteii, abgesehen von einer kurzen
Wasserkübung, die jeden Morgen ab
gehalten ward, überließ man die Sol
daten ganz sich selbst. Allabendltch
schmetterten die Trompeter ihre melo
dischen Töne durch die dunklen
Schluchten, um ihre Kameraden an die
Schlafzeit zu mahnen. Allgemein
hatte man gehofft, daß die Gefangen
nahme des alten »Grogsuß«' und die
Ergebung der feindlichen Bculeg so
rechtzeitig erfolgen wurde, daß alle
Truppen gemeinsam ihr Weihnachjgt
maht auf der Agentur einnehmen
könnten. Der alte Haupilmgtiimmette
sich jedoch nicht um gebratene Trut
haizne und geoämpste Puddings, viel
leicht hatte er auch noch nce etwas von
solchen Dingen vernommenDie Flinte
Lest unter dem Arm getlammcrt,
ahnte er sich mit seine-.- Bande cirren
Weg durch die mit Eis und Schnee
bedeckte Einöde, um der ihm gestellten
Falle u entgehen.
Jn er kleinen Episiopjllirche der
Agentur sollte es diesmal einen Weih
nachtsbaum geben. Die Offiziere des
Regiments hatten in ihren Muße
stunden etwa hundert Dollars geferti
melt, um für die Kinder der 5Fig-intuit
Jndianer kleine Gaben zum Christfeste
einzutaufen. Nicht ein Stück Spiel
ug, noch ein Pfund Zucker-wert war
chließlich in dem Laden des Agentur
handlers übrig geblieben, felbst die
großen Rollen des buntgestreiften,
greugefärbten Calicos, welchxs ten
Neid mehr als eines der schwarzäugi
gen Kinder erregt hatte, war m den
Besitz der Ossiziere gewandert nnd
nach der Kirche, wo die Bescheernng
stattfinden sollte, geschafft worden.
Sieben Cavallerisien mit weit i7ber die
Ohren gezogenen Visamraitenmiitzen
waren in dem tolsenden Schneesturm
hinausgepilgert und hatten von dem
Kamme der ,,Flamiron-Buttes« das
beste Fichtenbaumchem das dort zu
finden war, herbeigeholi.
U: war der erste gnrrnoaurm oer
den Sroux-Kindern Je zu Augen lam
Halb zweifelnd, halb neugierig nah-.
men sie scheu ihre Sitze auf den Kir
chenbänlen ein, während ihre ver
ständnißlos dreinklickenden Eltern.
einaewickelt in ihre Decken, in der
Kriegsfarbe und mit Adlerfedern pe
schrniickt, an der Thür und den Fen
stern herum standen. Die kleine,
scharf tönende Glcele läutete in dieser
Nacht besonders weich und einladend,
ein Kavallerist zog mit aller Kraft an
dem Giockenstrange und freute sich über
die-verdutzten Gesichter der herum
stehenden Rothhäute. Letztere konn
ten die drohendblickenden Geschütze
nicht so recht mit der friede- und
weihevollen Stimmung die über dem
Kirchlein lagerte, in Einklang brin
gen, ihr einfacher Verstand vermochte
beides nicht wohl zusammenzureiinen,
und ihr Argwohn wich erst, als einer
der Reitergmänner, in das altniodi
sche« hier ungewohnte Gewand des
Santa Claus gekleidet, die Geschenke
unter ihre Kinder zu vertheilen be
aann. Da gab es- Zuckerwert fiir ein
jedes der kleinen rothhiiutiaen Gestal
ten, Puppen und Kleider fiir dieMäd
chen, Trommeln Vlasinstrumente fiir
die Knaben. Die Soldaten nahmen
an der Freude der Kinder vollen Mi
theil, sie jauchztcm lachten und schlu
gen nach Kriegsmannsmanier ihre spo
renllinaenden Haken fest zusammen.
Die Trompeter ließen schon die letzten
Tine des Zapfenstreiches iilser die ein
se me Winterlandschaft ausklingen, als
dir überglücklich-n Kinder mit ihren
Gaben durch den tiefen Schnee den hei
matblichen Wigwams zustapften.
»Gros3suß« hctte in der Nacht keinen
Christbaurm und wenn er ihn hatte. so
suchte er unter den schneebeladenen
Acsten desselben Schutz gegen den er
starrenden Wintersturm; auch die ar
iuen Kinder. die seinen Krieaern durch
die schauerlische Eiswiiste folgen muß
ten, ginqu leer aus« herzzerreiszend
llcznaen ihre wintmernden Klagen zu
ten Ohren der todtmiiden und halber
srkrenen Eltern. lieber das, einen
netoaltiaen Leicheiistuche aleichende
Seljneeseld schleppte sich niiiltsarn die
Bande vorwärts nach dem »Wounded
Ftnee«, bis eines TUioraens die uner
wartete Kunde in Pine Ridae einlief,
daß ,,Grosksuß« rnit seiner Schiar auf
der Reservation einaetrossen sei. Das-·
7. FiavalleriesRegirnent ward sofort
beauftragt, die rothen Krieaer zu ent
wasfnen und die Augriistung ocrselden
nach der Aaentur zu bringen. Die
Folge war eine mörderische Schlacht.
Ohne iraendwelche Warnuna wandten
sich die Wildcn aeaen die nichtsahnenss
den Soldaten und richteten ein tödtli:
dies Feuer auf diese. Fiinsunddreisiig
Reitersleitte. darunter der tapfere Fia
Vitiin Wallace, sanken aleich bei Be
ainn des Kampfes entseelt aus dein
Sattel. zwenzka andere erlitten schwere
! Wunden. DON'T-as Blutbad. welches
nun unter den Nothbäuten anacrichiet
; ward. war noch viel schrecklicher und
grausiger. Die braunen Not-re der
Arlillerie spieen Tod nnd Verderben.
wohin sie ihre Schlünde richteten: die
Ccrabiner der wuthentbrannten Sol
daten thaten ihr Uebriaeg und schonten
weder Weib noch Kind. Der Reiter-S
ntann, welcher noch vor vier Tagen den
friedfertigen Sania Claus gespielt.
halte seine Maske abgeworfen und ent
puppie sich als ein erbaemnnasloser
Kanonier. Granaie auf Granaie
Landle er, kaum in dem dick-ten Pulver
cmpfe sichtbar, aus seinem Maschi
nengefchütz in die Reihen der rothen
Feinde und er lnirschie vor Wuth,
als sein leytes Geschoß nur eine ganze
Femilie in ihrem Zelle in Stücke zer
i rissen hatte. Der Verrath. den die
W
Fudianer an seinen Kameraden übt,
chien jegliches Gefiilsl in seiner rast
erstickt zu haben. Drei Reiterslente,
welche noch wenige Tage zuvor durch
Schnee und Sturm das Fichtenbäuim
elfen von den fernen Hügeln geholt hat
ten, lagen kalt und bleich aus der hart
gefrorencn Schneedeclr. D.e anderen
vier sandten hinter einem Erdwurf
hervor ihre nimmerfehlenden Kugeln,
über die Leiber ihrer entseelten Kame
raden hinweg, in die rothen Körper
der Anstürmenden. Und jener brave
Soldat, der so übermüthig am Heili
gen Abend das Kirchenglöcllein geläu
tet- hatte, auch ihn hielt bereits der
Trdesschlummer umfangen. Er sank
schwer getroffen zu Füßen seines Steu
tenants zu Boden. Als- der Karabiner
den erschlaffenden Händen entrollte.
bat der Sterbrnde seinenVorgesåthten
mit leiser Stimme, daß er seiner at
tr erzähle, wie tapfer ihr Sohn sein
Leben dahinqab.
»Sagt ihr « klang es in abaerissenen
Worten von den Lippen des Brauen,
»daß ich stets ein guter Soldat war..«
Die letzte Bewegung, die der init dein
Tode Rinaende machte war der Ver
such, vor seinem Lieutenant zu salu
tiren.
Das Feld war iiber und über besiiet
mit den Leibern der Todten und Ber
wundeten; s o dicht waren die grimmen
Streiter neben einander gefallen. daß
iu vielen Fällen das Blut der Roth
lsiiute die uniformirteri Leichen ihrer
Feinde überriesselte. ,,Großfuß« befand
sich ebenfalls unter denen, die ihre
Verrätherei mit dem Leben hatten
biißen müssen.
Gerade vier Tage waren seit jenem
Abend verflossen, an dem die Reiterså
leute voll Weihnachtssreude im Herzen
ihren rothen Mitmenschen mit Gaben
bescheert, heute lehrten sie abermals
zur Agentur und dem Kirchlein zurück,
aber jedes sreudiae Gefühl war in
ibrien erstorben. Das Wimmern und
Stöhnen ihrer Kameraden hatte dir
ganze Weihnachtsfreude aus ihrem
Herzen gedrängt. Welcky eine schreck
lche Prozession war es welche sich
jetzt dem Gotteshause naht-! Ambit
lanz auf Ambulanz brachten die rich
zenden Gestalten der roth-häutigen und
blaßgesichtigen Krieger herbei, ihnen
folgten die schweren, blauen Wagen, in
denen die entseelten Reitersleute ruh
tei.
Abermas thaten siehdie Thuren des
Kirchleins weit auf, aber es schimmerte
kein Lichterglanz mehr von dem noch
vor dem Altare stehenden Bäumchen.
Die Soldaten, welche nun den seiner
Vänte entleerten Raum betraten, wa
ren schlanke, blasse Gestalten, mit spär
ljrhem Barte und Brillenglässern, ein
grünes Abzeichen und das rothe Kreuz
aus der Unisorm, es waren die Trup
pen-Aerzte. Jhre unheimlich gläsern
den Messer, Sinden und Sagen« die
sie aus den Fritteralen zogen, waren
nicht dazu bestimmt, Weihnachtsgaben
dem Christbaum zu schneiden, sie soll
ten durch Aniputiren und Operiren
Von den 100 auf dein Fußboden gebet
teten Sio!.ix, Männern, Weibern und
Kindern retten, was noch durch tim
liche Hilfe und sinnst gerettet werden
konnten. Jn einer Ecke lag ein alter
äråge injt iortter artem Gesichte, ein
Les «,-I der Hot liß-Batterie hatte
ihm beide Be ne zerschmettert und doch
wollte er nichts von einer Amputation
wissen. Wenn er sei ne Beine verxörh
könnte er nicht in die giiicksel gen
Jagdgriinde einreiten, tönte es nur
noch schwach von seinen Lippen. Eine
Decke, die man einige Schritte weiter
iiber eine menschliche Gestalt ausge
breitet hatte, war gerade weit genug
ziiriictgeschlagen, uin das blasse Antiih
eiiier Squaw, die von einer Kugel
durch und durch geschossen war, er
blicken zu lassen. Als der Arzt kopf
schüttelnd an das arme Wesen heran
trat und zweifelnd die Hand desselben
lied, lächelte eLs nur ein wenig und
schloß dann wieder apathisch die Au
gen Unter den noch ciriinen Zweigen
les Weihnachtsdaumeg lag der kleine
Ziörper eine-— kaum zwei Jahre alten
Knaben-T dreimal hatten erbarmungss
lose Kugeln seinen zarten Körper
dr:rchbohrt, aber kein Filaaelaut tönte
von den Lippen des tleinen Helden. bis
die Sonde des Vlrites sich tief in seine
Wunden sentte. Da rang sich von den
Lippen des Jndianertnaben ein Schrei,
sc innrterschiitternd utid schritt, daß
die anderen in dein blutbespritzten
Gi-ttesl:sause liegenden Sileinen sich
auch Plötzlich ihrer Schinerien bewußt
wurden und in den Filagerui ihres
Kameraden einstimniten. Jedesmal
wenn der tiiöit«—erne Senseninann ein
neues Opfer in sein Sciiaitenreich zu
sich nahii:, ertönte ein welnniiihiger
Schlag von dein Kiretienglöcktein. Sie
biniiial lies; or am ersten Tage seine
eberne Stimme erschallen. Als die
Recht sich iider die aiisgestorbeneLand
schast zu senken begann, da sah man
einen stillen Zug in Decken gehüllter
Gestalten die Todten aus dcr Wehe
txseraustragen Joch oben aus dein
Kamme der ,,Biittee« wurden die tod—
ten Jiidianertrieger in dein Schnee
niedergelegt, schon in tizrzer Zeit hatte
der nimmer rastende Wind sie mitlei
dig mit sinein weißen Leichentuche zu
gidecki . .
Schon lange haben die Soldaten
Pine Ribge verlassen, nnd die Vet
schanzungem welche damals von den
Truppen nach dem Treffen beim
»Wounded Knee« aufgeworfen worden
waren, smd längst zufammengefallem
Aber die kleine Kirche steht noch im
1et, seaenspendend im Frieden, wie sie
es im Kriege auch war.
R. v. AhlefeldCleveland