stie! Its zsg sich wieder in’s Vor «»«gsiuslick und der. Kranke blieb it Dämmerung war inzwischen ganz gebrochen, alle Möbel im Zimmer wammen im Zwielicht, so daß deutlich zu erlennen war — aber gerade that ihm wohl. Ruhe nur ichis mehr zu sehen von diesem erihal —- das war ihm Ladsal. während et in die- unaewisse Ferne e, zogen alte, längst vergessene Vil ndk Etinnerungen vor seinem geisti u egwiederaas ie ugend, die Zeit der Kraft und Freude stand wieder Vor ihm, dir da der Jüngling zum Manne reist inausstiirmt in das Leben nsit m Wagemuth und überschäumens haienlust, nicht achtend der Gefah die rings drohen, immer nur vor s driinaend, als gehöre ihm die e ·roße Welt. ins er war so einst in’s Leben ge mi. Und da er den Freudenbecher m an die Lippen gesetzt baite, war eines Tages ein Mädchen entgegen eten, ein schönes. stolzes Rind, an: »He all die Andern —- ein ernstes t, zu ernst beinahe, und in den Zü etwai Fett-ex Bitten-L das auf viele Ersa rnngenschlieszen läss: — und Msdchcn hatte es ihm angewan, Mädchen liebt-e et. wie nun nur ein liebi. « kann Saite ers ihr gestanden. hatie ihre iebe geworden, wieder und edet, bis sie endlich in seinen Atmen kund sie sich schwuren, nie von einan a en. Gehen vergingen so; Wochen eines Ilosen Gliiclsranscheg. Dann drang asi Heirath irath? Da war er stutzig qeworden, it einem Mal mar er"aagdei11«sa;ö- « Traum herausgrrisien und hinein rrt in die kahle Wirklichleitx —- hei n sollte er? Ja, das war ja ganz öalich! Wovon sollte man lean ? iie nichts als seine gesunden Arme, Vermögen, sie hatte auch nichts — — Iwovon dann einen Hinghali bestrei Iber das wollte sie nicht einsehen und gng heftiger darauf, daß et sie zu sei tau mache. war ein Freund zu ihm gekom , der um die ganze Geschichte wußt-. Eikathen willst Du stei« hatte der ge . »Du bist ja verrückt Mensch! Mit rinnt-zwanzig Jahre-n sich binden, und ein armes Mädchen! Du ruiniksi Dir Deine aus wie-e «:«v ssn -u Dir Feine ZEIT-äu bükdefÄ Izu-im ei ver eftig und mach’ der Sache ein Ende. ener isch!« So hatte der Freund tn gesprochen. der das Leben kannte dessen Autorität et stets blinblings r sich hatte ergehen lassen. Und mit ten Tage war et ein Andern gewor r sah das Mädchen nicht wieder, er b ihr, daß Alles aus tei und daß ’s«Hei«rathe-«n noch nicht deuten tön hne sie und sich unglücklich zu ma :; Ob fiedaran zu Grunde gegangen H das-erfuhr er nie« hatte auch aar t viel Zeit, darüber nachzudenken, , jener Freund nahm ihn nun in feine ie. Er war Claoiao, jener Carlos· efzt ging’s vorwärts, von Genus-, zu aß, immer nur« um das Gefühl zu m. Das Glück war ihrn hold. Nit vierzig Jahren roar er ein wohi der Mann und nahm eine bochan dem Steauug in du Gesellschaft ein. It konnte- man heirathen, natürlich .- feinem Vermögen entsprechend Ein ge fester hatte er eine Frau, schwer . einzige Tochter eines Bauern befiheren Zwar fühlte er sieh-nicht deritch wohl an ihrer Seite, denn ihre fiehung Ivar mangelhaft und weibliche muth und Liebensrvürdigteit tannte nicht, aber daran hoffte er sich zu ge jnenz die hauptfache war ja, daß sie . Geld mitbrachte. Doch er hatte sich nicht daran gewöhnt kFrau war ei rfinnig, here-H- lau lf nnd fand i r hauptoeranügen da . mit ihrem Reichthum zu prahlen. t hatte ihn eben. nur eheirathet, da : er e in die große fellfchdft ein ren eilte. lueh damit fand er sich schließlich ab. ksihm zu Haufe nicht geboten wurde, Ite er anderswo — ihm wardaa recht. lebte 0feder fiir fich, nur vor der Welt - iu kiffen-nehm Gesellschaften krick-im n zufammen —- der Schein follte roe ftens gewahrt werden. die Ehe blieb tinderloö. — —- —-— — Da mit einem Male lam der Krampf cder. Der Kranke richtete sich auf, : woggewifcht waren alle Gedanten — eentfeyliche Angft befiel ihn. Schrill n die Gloan durch den fttllen " Jrn Nu war der Marter um Aber diesmal war es Ernft, man « den Arzt und ein Bote eilte hin Y um ihn zu holen. bar litt der Kranke. er wand txschyrerzen und schrielaut auf. noch mehr litt er innerlich;· wenn r nicht fo mutterfeelenallein wit «"" So in den Tod zu geben« ohne al Troft. ohne jede Liebe. Der Ge e schien ihm unerträglich. lind mit einem Male packte ihn eine lusige Angst vor dem Tode —- nein, n, nne nicht fterbent — und er klam rie sich an die Lehnen des Stuhieg, mpfhait, wie in Todesangft —- nur sterben! --— und die Pulfe jagten tin tvahnfinniger Haft, die Schläfen nmeeten und auf der Stirn perlten fehxveißtropfen -— nur nicht ie lange der Arzt bliebt armer ehreetllchee wurde der Zu det rat-ten —- die Schmerzen Eis-Wi« Hm Mit Widerstand-z D- —.-.-—. kraft, und in seinem hien tot-II Ue Gedanlen tn toller hast, und ins-net »w,iede»r nur das Eine: nur nicht allein und verlassen sterben! « · « Und zum ersten Male haßte er seine Frau, die in talter Selbstsucht immer nur an sie dachte --— nnd wieder kam ihm die Gestalt des Mädchens von einst ins Gedächtniß, seiner ersten Liebe don damals —- aber die grausige Wirklich leit blieb — er tvar allein, verlassen und-mitten in all seinem Reichthum, mitten in all seinem Glanze lag er mutterseelenallein, als ein sterbender Mann. Das war das Ende seines Le bens, das Ziel seines Strebens —-— nun sank Alles nm ihn hin in das Nichts-, Andere nahmen, wa er erworben hatte, und ihn selbst hatte man bald vergessen —- das war kas- Ende. Jeyt Padte ihn ein neuer, grausiges Schreck. der Krampf tam wieder, die-: mal aber stärlcr und anhaltender, so daß der Athern sortblicb und dag- Herz Lteillstana —- — Dann war es zu En 0 E . Mit all dem Prunt und Tand, den die trauernde Wittwe unentbehrlich fand. trug man thn zu Grabe. Alle Honoratioren des kleinen Städtchens folgten hinter dem Sarge, der mit Kränzen und Palmen dicht be deckt war, und die Stadtkapelle spielte den Chopin’schen Trauermarsch. Es war sehr feierlich und die tiefbe triibte Wittwe war wirklich gerührt, wenn schon sie zu ihrem hetmlichen Trofte sah, daß die neue Trauerrede ihr ganz vortrefflich stand. Als der IHügel aus dern Kirchhofe von allen Leidtragenden verlassen war, nah te sich eine hohe, schlanke Frauengeftalt. ganz in Schwarz aelleidet und mit Schleiern dicht verhüllt. Sie legte ei nen Strauß mit frischem duftenden - Rosen auf den Hügel nieder und saltete die Hände wie still zum Gebet. Lange verweilte sie sa, und während die Auan auf die Blumen starrten, eils ten die Gedanken zuriick in die Vergan genheit . . .. Sie hatte ihn geliebt. Und nun er hinübergeschlummert war und sie ihn hinabgesenkt hatten in die kiihle Er de, nun war sie gekommen, sein Grab zu schmticken mit Rosen, mit den letz ten Rosen, die der Sommer noch hatte; denn Rosen waren feine Lieblingsblm men. Das wuszte sie, und darum kam sie und brachte ihm die letzten Rosen . . . - ————-··I.-s — Der reitste Mann. Humoreåte von Pa u l A. Kirst ein. —.... —. —- »«— »Dann Sie überhaupt einen Mann-" siagte lachend der Großhändler Korb. »Ich ioeifj nicht, wenn man Sie hier so sieht. gnädige Frau, kommt man immer aus den Gedanten, daß Sie das nur so erzählen. So jung« so lebenglustig so ganz — ich möchte beinahe sagen — unoerheirathet . . . ich glaube sau, der Herr Gemahl existirt gar nicht !" Tie junge Frau lachte und all’ die Damen lachten ebenfalls. Dann drehte sie sich iolett aus dem Stiesclabsatz, der neumodisch hoch und steil war, und sah dem Sprecher vergnügt in die Augen. »Ich werde Jhnen einmal Ums sagen. Herr Korb ---... aber nein, ich werde es doch nicht thun,'« unterbrach sie sich. »Ach, sie lentt ab, sie weicht aus l« Die Stimmen schwirrten nur so durcheinander. Frau Berndt setzte sich in Positur: »Aus-weichen ? ! Da sollten Sie meinen Mann erst einmal iennen lernen l Mit einem solchen Mann, meine Herrschaf ten, weicht man man aus l« »Ach, er ist alio hübsch ?" »Hübsch — ist gar kein Ausdruck. Schön, herrlich, ein Adonis !« .So? Wie sieht er denn aus ? Blond, oder braun ?« »Blond natürlich! Zu meinem schwar zen Haar paßt doch nur Blond i« «Natiirlich, natürlich !«« Die Herren lachten wieder« »Hm er einen Bart i« »Gewiß —- einen so langen Schauer bart, und hier unten am Kinn der — so . . .'· Sie zeigt sasi vierzig Centirneter. .Also ein echter Germane i« »Hm . .. ja —- da sind Sie natürlich Alle still i« «Na —- man wird ja das Monstrum sehen,'« wars Herr Korb ein. »Wir le ben ja in derselben Stadt." »Herr Korb —- die junge Frau drohte mit dem Finger und zeigte in ihrer Er reaung wei Reihen blisender Zähne, — .,Sie so en ’tnal sehen. was Ihnen pas strt, toenn Sie mich immer örgern.'· . gelber erlauben Sie «mal" — er wich geschickt decn Schlage ihres iicherz aus, «toenn er so schön ist« mii en wir uns doch vorher rächen. Was sollen denn unsere Frauen sonst von uns denken I« Eine kleineGesellschast so lusti er inn ger Ehepaore ging unter diesen cher en tiber die surpromenade von Rauhei . Alle hatten lhee Männer bei sich. nur die junge Frau Berndt nicht. Anfange wa ren die Frauen ja auch alle allein gewe sen, aber während sich einer nach dem anderen dann einstellte, blieb Frau BerndW Gotte noch immer fern, so ost er auch geschrieben hatte. er würde kom men. Mit vielem Stolz hatte sie seine Anlunst dann immer angetiindigt, aber immer im letzten Augenblick tam dann ein Brief oder gar eine Depesche — kurz, er tras nicht ein. Das gab viel Anlaß u harmlosen Nectarien aber die junge Frau blieb auch keine Antwort schuldig. »Ich lann doch ni is dasiir«, sagte sie, »wenn mein Mann v el zu thun hat« und die anderen herrens eben ni ts l'· Sie beschrieb einen grotsjen Areti. »Unser WO M « s , T. «Ra ja » oder auch nicht i« wars - Einer lachend ein, und die Anderen stimmten dem bei. Auch Frau Berndt lachte. -- »Sie tön nen sogar recht haben, denn sonst wüßte ich wirklich nicht, wag dieien treuloien Ehemann noch so lange in dei- Stadt hält.« So gingen sie um die Proinenade her um, dann hinein in das lleine Wäld chen, um sich endlich gegen Mittag zu trennen. »Nachmittags beim Aasfee wieder zusammen", lautete die Verab redungk - Frau Berndt ging still in ihre beiden behaglichen Zimmer. Aus der scheit tigen Veranda setzte sie sich nieder, um ein wenige zu lesen. Aber die Unter haltung vom Spaziergang ging ihr doch im Sicpse herum. Eigentlich war es doch wirllieh unrecht von ihrem Gatten, daß er nicht lam. Vier Jahre waren sie erst verheirathet, glücklich verheira thet! So glücklich, daß sie noch tag täglich schriebenli Und wenn er auch wirllich so hinter dem Verdienen her war, wag ihr sonst durchaus nicht ne bensächlich erschien — so brauchte es doch nicht so zu sein« daß er nicht einmal ein paar Tage siir sie übrig hatte, wo sie doch in der Kur und in so großer Sehnsucht nach ihm war. Sie beschloß auch, ihm das einmal groß und breit zu schreiben. Er soll te wenigstens wissen, wie sie darüber dachte. Denn wenn die Anderen auch Alles nur im Scherze sagten —-- einen Stachel hinterließ es doch in ihr. Sie holte sich also die große Papier tassette, ein Geschenl von ihm zur Rei se, und begcnn zu schreiben. Aber schon nach den ersten Zeilen klopfte es. Ein Depefchenbote kam. Mit Herztlopsen nahm Frau Berndt das Papier aus seiner Hand. Das hat te sie überhaupt immer noch, wenn-von ian Etwas lam. Herrgott, wenn er darin seine An lunft anzeigtel Sie würde sieh ja so freuen ..... « »Tresse morgen 10 Uhr sriih dort ern ...« ,,Also ja?!« » Sei am Bahnhofe, fahre nach Frankfurt, habe dort geschäftlich zu thun. Abends Du wieder zuriiit.« «Oh.« Ein Ton des Bedauerns ent fuhr ihrem hübschen Munde. Also nur siir wenig Stunden, uiid siir die Reise! Thränen traten ihr in die hübschen, Narrn Augen. Sie konnte sich nicht me r bezwingen. ann aber gewann langsam das Ge siihl die Oberhand, daß sie ihn wenig stens ihren net-gewonnenen Freunden zeigen konnte, daß sie sich nicht mehr zu schämen brauchte. Ein siegreiche-Es Lä cheln zog über ihre frischen Züge. »So schön wie ihr Mann waren doch die an deren alle zusammen nicht!« Das woll te sie ihnen beweisen, indem sie ihn den Herrschaften wenigstens zeigte. Vergnügt lächelnd erschien sie Nach mittags beim Rassen die Depesche froh in der Hand schwingend. »No, sehen Sie, meine herrschasteni Nun müssen Sie morgen auch Alle mit mir zur Bahn, und Abends —- na, da werden Sie sich schämen müssen! Pas sen Sie nun aust« Sie zogen Alle auch am nächsten Morgen irn großen Trupp mit ihr und thaten, als ob das heilige Feuer der Er wartung in ihnen brenne. llngliiellicherweise hatte der Zug et was Verspätung erlitten. Das benutz ten sie natürlich Alle gleich. »Ach —— er hat doch Angst. Er hält sogar die Eisenbahn zurück.« Ader da —- endlich! —- bog der Zug sich windend um die Ecke Mit leuchtenden Augenstand Frau Berndt aus dem Perron. Doch was das?! Neben einem an dern, wirklich schön bebarteten Herrn stand ihr Gatte, ohne Bart, das Gesicht mit einer schwarzen Binde umrandet .. Frau Verndt faßte ein Entsetzen. Ohne Abschied sprang sie in das Kon pee, schob ihren Mann mit einem mäch tigen Stoß in die äußerste Ecke und drängte den Anderen« einen Geschäfts sreund ihres Gatten, mit vor an das Fenster. »Vticken Ste doch,'· schrie sie ihm nn nter zu, »nieten Sie doch!« Und als er das gan verblüfft-that da schrie sie mit Stentoretimmc »Das ist er!« und ein mächtiges Hurrahrufen erfüllte die Luft, und die hüte und die Tücher schwenkten frshlich im Winde Dann setzte sich der Zug langsam wieder in Bewegung. Er hatte. Gott sei Dant, nur vier Minu ten Aufenthalt. Die Ehre war gerettet! Tief aufathmend ließ sie sich auf dem weichen Polster nieder. »Was ist denn nur, Mann, um Gotteswillenft Wie siehst Du denn aust« · Da erzählte er ihr denn, das; er nicht gekommen weil in den schönen blonden art sich —- eine Flechte gedrängt! Und sie wieder erzählte von all’ den Rede-kenn denen sie ansgese t war. und wiesie sich nicht anders zu lsen gewußt, als eben den anderen herrn dorzuschiebem Jn der Noth eben frißt der Teufel Fliegen ---—— und das-Weib derleugnet seinen Herrn und Gebieter! Ra, die Herren lachten —— Abends aber, als Frau Verndt wieder nach Nan heim zurücklam,wurde sie beglückwünscht und hochgepriesen —— und das erfüllte sie doch mit einein gewissen Behaoch Aber auch die schönste Zeit hat leider immer ein Ende. Nach zehn Tagen tnnszte man sich trennen und Alle lehr ten, mehr oder minder froh, in ihre Hei math zurück. Frau Vserndt dachte schon nicht mehr an den anzen Vorfall und hatte nur den einen l unsch. ihren geliebten Mann von dem unangenehmen Vorfall befreien zu hersem Auch er hatte im Drange der Ge schäfte kaum noch eine Erinnerung an den lustigen ZwischensalL »Da-ließ sich-time Mem-US Herr Kan melden. D ihm Frau Bei-not sehr nett gefallen hatte-, er sie auch siir seine Frau als gute Gesellschaft schätzte, so wollte er, Um das leichter zu crmöaliche:i, auch mit dem wolsirenommirten Hause C. Berndt öd Co. in engere Geschiistsvev bindung treten. Er fragte im Kontor also nach Herrn Berndt Nach einian Minuten erschien dieser. »Pardon,« sagte Herr starb, »ich möchte Herrn Berndt persönlich spre chen.« »Seht wohl, mein Name ist Berndt.« »Oh, dann haben Sie wohl einen Bruoesz »Nein, durchaus nicht! Jch bin der alleinige Jiihaber.« »Aber das ist doch nicht möglich —« »Na, erlauben Sie ’mal,« antwortete der neroöse Herr Berirdt, »wenn ich Ja nen das sage, können Sie mir’s schon glauben!« »Ich habe aber doch Herrn Bernbt kennen gelernt! Die eigene Frau hat ihn doch vorgestellt. Der sah ganz anders aus.« »Meine Frau? Und wo, wenn ich sta gen dars?« »Ja Narrheimi Jm letzten Sommer.« Herr Berndt wurde stutzig. »Jrren Sie sich auch nicht? Bestimmt nick;t?«' »Nein! Ganz bestimmt nicht!« Herr Berndt stürzte nach Hause. »Mit wem warst Du in Nauheim?« Frau iBerndt sah ihn verwundert an. »Mit Niemand — Du weißt es ja·« »Ach —«· ich meine, mit wein Du dort verlebrt hask?« »Das bab’ ich Dir schon hundert Mal erzählt!« »ian der langbiirtiae, große Herr, den Du als Deinen Mann vorgestellt?« »Aber Du bist wohl nicht gesehqu Den lenne ich ja gar nicht!« »So — kennst Du nicht? Herr Korb bat es mir doch vor einer Stunde er zählt!" ,,perr Korb- Jca yore mai —- da fahre ich sofort hin!'« »Gut, aber ich fahre mitl« «Meinetroegen . . .« Sie nahmen sich Beide ein-en Wagen. Herr Korb empfing sie in feinem Pri vatloinptoir. . Frau Berndt stiirzte erregt gleich auf ihn « . «k80llen Sie mir vielleicht sagen . . .. Wen habe ich Ihnen vorgeslellt als mei nen Mann?« . »Ja, verzeihen Sie, gnädige Frau . .. als Sie auf einen Tag nach Frankfurt fuhren —- da war es ein sehr großer und breiter Mann — mit solchem Bart -—« «Nach Frankfurt?« Herr und Frau Berndt sahen sich to niisch verwundert an, dann aber lachten sie plötzlich los, daß Herr Korb wie an gedonnert dastand· ,,Nach Frankfurt — verstehst Du noch, Mann?" Sie faßte ihn an den Händen und küßte ihn auf den Mund. »Du Schus, Du Dummlopf ...'· f Sie zog ihn zu sich hernieder. »Weißt Du denn nicht mehr? Deine dumme Flechie!« Er nickte. nud nur mit Mühe, unter Lachen und Scherzen erfuhr Herr Korb die Geschichte. »Ja, ja,'« seufzte Frass Berndt, »das dumme »Wieder nach Hauses das ver dirbt und verräth Alles!« Als sie Abends nach einem sehr ver gnügten Beisammenfein wieder zu Hause waren, begann Frau Berndt wieder zu schmollen. »Was ift denn, Kind?« fragte sie ihr Mann. - »Na —- fiir den dummen Verdacht — nichts?!!« Sie hielt ihm ihre kleinen händchen hin. Er legte die feinen hinein. »O doch, doch! Jch laß’ mir den Bart wieder wachsen, und nächstes Jahr —- tomrne ich rnit!« »Hurrah!« schrie sie, und es klang fast so laut wie von allen den Anderen zu sammen damals auf dem Bahnhof . . . ———-—-—-·0.---- — s— Die U einwende Humoreste von A. T rtn i u Y. - .— .,.- « In einer vielbesuchten Weinstube des Städtchens N. saßen eines Vormittags in heiterster Stimmung drei Musiker des Stadtmusitkorps. Einer von ihnen hatte einen kleinen Tresser tn der Lotte rie gemacht. weshalb er nicht umhin konnte, seine zwei intiinsten Freunde und Kollegen u einem anständigen Früh schoppen einzuladen. Dieser Frühschopi pen hatte aber bereits die Mittagszeit überschritten und Reimann, der Eine die ses vergnügten Kleeblattes. forderte nunmehr seine Kollegen aus, auszutrin ten· um am Nachmittag noch einen klei nen Erholungsbummel in der Umgegend des Städtchens zu machen. »Bleibt nur noch ein Weilchen, ich spende noch einen Brauneberger!'· meinte der jooialo Wirth und langte sofort nach einer Flasche im Regale. »Das wäre so etwas stir unseren Reinhold!« bemerkte Schwarz, einer der drei Musilantan, als sie auf das Wahl des Wirthes angestoszcn und getrunken hatten. »Das glaube ich gern,« erwiderte der Wirth, »da fällt niir aber ein, daß nur mit diesem ’mat wie-der etwas alt-Hün ren lönnten; Ihr wißt doch, dan er sich stets- sreut, wenn er iiber seine Solo Leistungen gelobt wird und das; er dann gern den Noblen spielt und Euch auch ein paar Flaschen spendet.« »Das stimmt,« sagte Reimann, »ein guter Kerl ist er.« — »Ich habe eine Idee,« fuhr der Wirth weiter fort, »ich nehme ein anständiges .Fäßchen, fülle dasselbe mit Wasser, giijkz ein paar» Lin-r HERRng hian und ext-. paar Hände vo Zu er. Wir fast heut-: Nachmittag nach K» nehme-n — Faß mit, geben es dort als Fradstqm :»si der Bahn auf und ich schreibe eincn schn!.«ick-:li)aftcn Brief dar-m ich Witz der Kerl säuft das Faß all-ein sit-g, denn mit seinem Geschmack iff es, wir Jus-: ja wißt, sehr schlecht bestellt-« LacheTW erklärten sich Alle mit diesem Vorsdxlage einverstanden III-: Lfsirxiz versprach, während disk WITH-r zum "«JJ?itta»rL.-tisch »Hm Ist-:- fskssz »Z-. fijsxszt I « und Den Beqleijbrisf ferng -«1- Tr::-s:.:. ·, P , · Wenige Minuten Vor Abtes- Zisc- »-«:-.:-s Ges nach K. tam an demselben Itartznnzs tag eine Droschte ani Bahnboi vorgefun ren. welcher unsere Musiter und der Weinwirth entstiegen Der Kutscher half dem Gepäcltriiger ein großes Faß vom Bock heben, welches-, zoie er sagte, etwas auslaufe. »Schade um den Wein,« meinte er noch, ,,na, es wird wohl noch berquellen.« — Das Faß wurde als Passagiergut ausgegeben, die Fahrtarten nach K. -— einem in desRäbe gelegenen Villenort mit Weinbergen —- gelöst und sorr ging’s. Jn einer halben Stunde war der Ort erreicht, das- Faß wurde als Frachtgut sofort wieder nach N. ausge geben und ebenso ein Schreiben an den Musik-as Reinbold. Hieraus beaab sich das bierbliitterigo Kleebtatt in ein dor tiges Wein-Restaurant, wo alle mög lichen Folgen dieser Weinspende bespro chen wurden. Unter der Versicherung, hiervon Niemand etwas mit-zuweilen wurde Abends die Rückfahrt nach N. wieder angetreten. da die Kapelle, der unsere Musiker angehörten, noch ein Konzert szum Besten eines wohlthätigen Zweckes abzuhalten hatte. Am anderen Morgen beim Kasseetrins ten tlingelt es bei dem Musitus Rein hold. Ein Kutscher iiberbringt demsel ben einen Frachtbries mit dem Bemerken, daß er ein Faß Wein abgeladen habe. Erstaunt überzeugt sich Reinhold von oer Richtigkeit der Adresse. Er findet Alles in Ordnung und übergiebt dem Kutscher ein Trinkgeld. Kurze Zeit, nachdem die. ser das Zimmer verlassen, erscheint auch der Briefträger und bringt einen Ein schreibebrief. Reinholo öffnet diesen und liest: »Geehrter Here! Als einem eisrigen Besucher der Kons zette, welche die Stabtkapelle jeden Don-· nerstag giebt und welcher Sie als Mit glied seit Jahren angehören, bereitet es mir immer ein besonderes Vergnügen, die Soji ans Ihrem Instrumente anzuhö ren. Jch bin stets hochbeglückt daxiibzrt Genehmigen Sie für diesen herrlichen, mir so ost bereiteten Genuß meinen ver- « bindlichsten Dank auszusprechen, nnd gestatten Sie mir, als Zeichen meiner ganz besonderenAnertennnng, Ihnen das beisolaendo Fäßchen Wein zu oWer Ida-· bang übersenden zu dürfen. Lassen Sie sich dasselbe recht wohl bekommen! Hochachtungsvoll zeichnet Ernst Brau:1er.« »Das ist anständEgi Es gsebt doch noch gute Menschen in der Welt, die Ver dienste auch aner·tennen,« sagt Reinbosx"o, nachdem er den Bries wiederholt durchge lejen und aus den Tisch ge.eg1, auch oen Frachtbries noch einmal betrachtet hatte. »Rosa! iomrne doch ’ntal herein, schau’ nur, was siir ein Präsent mir heute gemacht worden ist für meine vor züglichen Leistungen als-I Solobläser. Das ist doch sehr anständig! Nicht waler Aber in dem Faß müssen doch mindestens hundert Liter Wein stecken, wo wollen wir nur die Flaschen beim Abziehen hierzu hernehinen?" »Laß das gut sein, liebes Männel," sagte die herzugekommene Frau Rein bold, welche über das ganze Gesicht lach te, »ich werde schon dafür sorgen, und da Du schon länast Dich einmal bei Deinen Kollegen hast absinden wollen siir die Vertretungen, die sie während Deiner Itrantbeit übernommen hatten, so bietet sich jetzt dies beste Gelegenheit, wenn Du dieselben einmal einladen willst; wenn sie auch tüchtig daraus los trinken soll " ten, so bleibt siir uns noch genug übrig!« Reinhold war vollständig mit dem Vorschlrtge seiner Ebebälfte einverstanden und sagte. daß er hierzu die Einladung bereits fiir die nächste Woche würde er gehen lassen, weil sich da ein freier Abend siir die Kapelle böte· slk I s Es war Abends sieben Uhr. In der Wohnung des Musikers Reinhold war das große Zimmer festlich hergerichtet Auf langen Tafeln befanden sich Teller und Schüsseln mit allerhand feinen Eß waaren und einer Unmasse Weingläfer von allen möglichen Formationcn. Ja der Ecke des Zimmers aber war auf ei nem Gestell ein Weinfaß von a-fel)nli« «cher Gefäße auf estellt. Reinhold mu fterte mit seinen rau zum fo und fo viel ten Male das Arrangement Wohlge fällig blinzelte er durch die goldene Brille und indem er feiner Gattin einen derben Kuß auf die Wange drückte, meinte er: »Du haft Deine Sache vortrefflich ge macht, nun kann es los-gehem« »Nein, Her-W erwiderte Frau Rein hold, »erst müssen die Gaste da sein!« Feurze Zeit hierauf stellten sich nuu die einesladenen Freunde mit ihre-u Frauen ein und alsbald War jeder Platz im Zimmer besetzt. Mit Ungeduld fal) Neinhold dem Augenblicke entgegen, um er feine Gäste willkommen heißen konnte, als ihm plötzlich der Anfang hierzu er leichtert wurde, indem fein Freund Meier ihm leise zuflüsterte: »Nein hold, geht’s bald los ? Jch habe Durst i W Reinhoxd begab sich flugs M seinen Platz, vermigtc sich, indem er zugleich an fein Wenig-Ins ansticß und wittert-Wem Tone sprach : .,.L«i.-,jt"-r Damm used liebe Franc-M « ZWEI- .c.;·:-·th natchch exi- mit meiner Frau mir Vatgmsxnxncrtz Sie zu einem Gläschen Wein bei mir einzula Lscn, aber Zehigläch Dis Wahl Der Wein »so-Je war dcr Grund, wrshaåij dies his hcr nicht schen geschehen, denn Sie wis sen ja, der issjeskhxnun ist verfklziyden und Tiber denfezden läßt sich bekanntlich auch nicht streiten. Da glaub-c ich tum- mik m Verlfggnfxcit gekommen zu sein, als ich versank-tue Wachs durch ein«-n wohi mollknden Gönn-r dicseg Fößchcu Wein e:.;-Eelt. weiche-; Mir DOIHHLLTKUJ Erlorte cnxiuissn sc;·i. Mein »ste! iscdinie nur : tjerszn Exxoest Du Deine Freuan " mit isxren Fnucn ein Uedhafteis Bravo mn Allen A::;«1.Iesend:n), denn getkzeilte Isreuce ist doppelte Freud-: Und so WIL len wir denn nun zu kosten beginnen, wag mein hoher Gönner knir gespendet Derselbe lebe unbekannter Weise hochi" Mit Begeisterung stimmten Alle in ein dreifaches Hoch ein. · Freiidestralslend über feinen gelunge nen Toast beobachtete nunrne r Reinlzold die Tischgesellschaft, bemerl e aber, daß nichten-»seiner Freunde bald Körper toindungen oornahmen, die doch mir aus das Getränt Bezug haben konnten. In einigen Mienen fand er, als gewiegtee Weintenner, eine Aus druck, der ihn ganz starr machte, als plötzlich Reiniann rief: »Reinhold, das ist Griitzebergerl« »Nein reiner Niercnsteiner i« erwiderte ein Anderer. »Um Himmelswillem das ist reines Teufelszeug ich trinke seinen Tropfen mehr mir zieht es alles zusam men l« schrien mehrere zieng Die Damen alle lachten. Reinhild wurde blaß nnd roth und in seiner Ans regnng sagte er mit gedeirnpiter Stimme: .,,Jhr könnt Euch daraus verlassen der Wein ist ech,t er ist nur zu jung, schlecht ist er aber keineswegsk Dabei kostete er mit vollem Zuge ein Glas und wieder holter »Der We n iit nur zu jung!« »Ich mag aber keinen Schluck mehr, der eine, den ich gethan hat vollständig genügt, mich oon dieser edlen Sorte zu überzeugen,« ries ein Llnderer der Gäste. ,,Reinbold mache den Spuiid vom Fasse wieder zu« riefen Mehrere und alleVer sichcriingen, daß der Wein einzig und al lein nur zu jung sei nutzten nichts Reinhold war in größter Verlegenh eit. Was thun? Nach genoniine ner Riickspiik che mit seiner Gattin, fragte er nach einer Weile die Anwesenden, ob sie unter sol chen Umständen mit Bier oorlieb neljinen wollten Als Alle sich damit einverstan den erklärt b: tten, erschien bald daraukj aus dem nebenan befindliche-ji« Resta - rant ein Bierausgeber mit einem Faß »ed- t t’:.ulmbacher«, was mit lautem Hal lol) begrüßt wurde, und was sich nun die Gäste woblselyineden ließen. Erst nach Mitternacht trenntr man sich, jedoch hatte Reinhold noch beim Ab sclsiednelsmeii manche StichelLIi über sei nen zu jungen Wein zu hören bekommen weis ihn je doch durchaus nickt alterirte » denn außer d-: m Fas; Wem guckt noch ein Fiß Vier zu spenden, war nach seiner« Ansicht doch niebr wie nobel Aussallender Weise irae Reinbold in den nächsten Wochen das lustigste Mit glied der Kapelle was allen sxinen Kol iegen auffiel, die sich diese iröhlichleit nicht erklären konnten Ein altes Sprichwort aber sagt: »Saucr macht lustig!« Und so war es auch hier der Fall. Die Kollegen itieiiiljold’s, welche in die »We inspende eingeweiht waren wußten sich diese Frdhl ichteit zu deuten« zumal sio liege Reisnann wiederholt die Versicherung abgegeben hatte daß Rein-· hold den Jniialt des Fasses noch aus Fla schen gezogen nnd diese biet aus den Ley ten Tropfen selbst geleert habe. Harsner Wind. Der größte Harsner ist der Wind, Der weiß der Lieder viele Und hat ans Erden weit nnd breit Viel tausend Saitenspiele. Und eines hängt im Eschenbaum, Darunter Du begraben, Dort spielt der Wind such-, W Lied, Die besten seiner Gaben. Dass bringt« dif- in Dein- Grad-hinein, Wchtnjityig, sanft und leise, Und ttxn Dich, schöne Schläferin, Klingt süß des Windes Weise. Erster Gedanke. , Freundin: »W« hast Du denn Em nm, Du meinst?« Junge Franz »Ach! - das neue Stück meines Manard ist wieder durchgesal len.« Freundin: »Schon wieder? . . . DU, ich glaube, dot- ist ein Scheidungz grund« A n z il g l i ch. Kunde; zGiochtt Sie-»daß die Dame zu mir paßt?" Heiraths -· Vermittler: »O ja; die hat Verstand für zwei!« Von der Schmiere. »Warum nehmen Sie denn die alte Wanduhr auseinandch Schmierenditekto:: »Ist-gen der vielen Mädchen Wir brauchen für unser Nit tekstück eine größere Anzahk Spotcn.« Ein kleines Mißverständ n i ß. Maler: »Sie wollen Modell fein; ha ben Sie denn schon irgendwo gestaan Bumtnlen »Na und ob, vorhin Wo chen bin ick ja aus dkt Zuchthans geh-m men!« —