Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 08, 1899, Sonntags-Blatt., Image 16
Erzählung ans Arkansas von Flecin Illustratun l2. Fonlienung.) »Ja, ja,« lacht-Hand in sich hin ein, »das denken sie Alle. Aber nur weiter, Fremder, weiters« , .«Jch lam fremd in New York an. Die geeingen Sprachlenntnisse, die ich pelaß, genügten nicht« um eineStellung In einem guten Gechäfte zu erlangen. Vergebens suchte ich in der ersten Zeit anzuiornmen. Meine fchwindenoen Mittel zwangen mich endlich. ohne Wahl zuzuweisen Sie wissen wohl, in welcher Ueschöftslrisis das Land sich gegenwärtig befindet. Zwei Jahre bin Ich jetzt hier, habe fast die ganze Uns-In Durchwandert und mich in den verschiedensten Berufszweigen ret sucht. Zuletzt mußte ich 1mch, um nicht ganz zu Grunde zu gehen, noch Dem Westen wenden, wo ja Form-arbeitet imtjner gesucht werden Im verflosse nen Winter habe ich In Louinana auf verschiedenen men qearbeitei, ja sogar in New Okleuns als Schiffe-ar beitet gedient. Doch auch dies-.- Be- J schäftigung wurde mir aufgelündsgL i Ich konnte mis Den riefenftarten Ne gern nicht konlurriren» die weit willi er arbeiten als ein Weißer und den-. Mlee des Klimas nicht unterlie gen. an schickte mich jprt.«- · «Man sagte mir in New Orkan-»F im Iczcden sei das Gefayast t-e!i:-i, wenn man nur dort n-·.1:9, sI könne man schon Arbeit betommen.« »Im-ach Zeug,« knurrte der Alte, »i:n Norden sogen sie dasselbe vom Eiioen im Osten vom Westen unt umgekehrt Aber es iit Alles einerlei schied-sie Zeten jetzt überall im Lande.'« »Gewiß, Sie haben Reci)-.,« sitnr FrevJvie wir ihn fortan nennen trot -en, fort, »aber Sie wissen ja, der Mensch hofft-« immer, in der« Ferne werde es ihm besser geben. kreil die ilebelstände, die dort herrschen, its-m nicht so nahe"bor Augen geruclt sind, nicht so unmittelbar aus ihn nirlen. als diejenigen, von denen er umgeben gi. Die Verzweiflung trieb Erichs an s ord eines Dampfers. der nach St. Louis ging, zu schleichen, ohne tsie Mittel zu besitzen, meine Passage zah len zu können. Man sagte mir, fast aus jedem Dampfe-: kämen Personen ! aus diese Weise mit. Drei Tage blieb T ich auch wirklich unbeachtet; Jch habe ’ sie Dein-Chr ohne Nahrung zugebracht-— eine mitleidi e Farmerfamilie Ließ : mich einige ale an ihrer Mahlzeit ] theilnehmen. Schon hoffte ich, unbe merkt St. Louis zu erreichen, als mich egen Abend des dritten Tages der « hlmeister erbliate. Ein Ticket konnte i nicht bezahlen, meine Arbeit ver s .äl)te man uno so wurde ich aus Hsett mitten im Urwald, ohne Le nsmitteL ohne eine Ahnung, wo ich mich befand, in weicher Richtung ich ; bewohnten Gegenden suchen sollte." l 9Anhgeseyt —- großer Gott!« rief I Mrstresz harrei. die Hände erstaunt zusammenschlagenb, währendf Mary1 die Augen in theilnehmender Verwun derung auf den junaen Deutschen bef tite, ausgesetzt im Wald —-— nnd die - Schurken gaben Euch nicht einmal Le bensmittel auf den Btca?!" Fred schüttelte finster den Kopf. »Ja, 1a,« lachte der alte Hartel in- « grimmig, ,,verflucht einfache Geschichte T das! Jhr seid nicht der Erste, dem es J so ergangen, aber Jhr habt gerade eine wilde Stelle getroffen. Hattet ver- H damint schlechte Chancen , Fremder, » Leitd auch wohl nicht gewöhnt, Euch im ald zurecht zu finden. Na —- nur weiter!" »Einen Auaenblick übermannte mich die Verzweiflung,« nahm Fred seine Erzählung wieder aus« »ich wollte mich in den Fluß stürzen. Aber mein inne resbelseres Selbst empörte sich gegen eine solche Feigheit. Jch raffte den let-, ten Nest von Muth, der mir noch ge blieben, zusammen und bes loß, mit allen Kräften um mein eben zu kämpfen. Jch l:offte, in nicht allzu langer Zeit eine Ansiedlung zu errei chen. So drang ich denn in den Wald ein, der sinkenden Sonne zu. um nicht im Kreise umher zu irren. Die Nacht ilberfiel mich, Ich brachte sie im Jn nern eines Dickichts von Cottonwood däumen zu. Am cndeten Morgen be fand ich mich am Rande eines großen Sumpfes, der mein Vordringen hin derte. Bis Mittag ging ich daran ent lang, ohne das Ende zu erreichen. Im Ge entheil——ich befand mich schlie lich auf einer schmalenLandzunge zwi chcn Don-ei Sümpfen. Zurück wollte und nnte ich nicht mehr. meine Kräfte hätten nicht ausgereicht den Weg noch einmal zu machen. Mein Ko f liihte, der humer peinigte mich ent ich, in habe » änsinn bersuchte ich, mich in «« tchtung durch den Sumpf hindurchzuarbeitem Bald bis zur Mit m Wasser watend, bald aus z rasbedecktem, schwanken-dein Boden D tend. durch welchen ich von » zu Zeit bis an die Hüften ein sch. iidet Baumstämme unt-Wurzeln Wad, mich durch Winddttiche nnd. OWNER tät-rufend drang ich M Moder Kraft vorwärts. Die » ! «- Wertes-te mich-Bis zum -. « unt tut von s g- w« fiel in einen Zustand dumpfer Be wußtlosi teit. Jch glaubte, es sei mein Ende. das ferner geschah, schwebt mir nur noch nie Nebel vor, wie ein rvirress entsetzliches Traumbild, an das ich tauin zu deuten wage. Jch be gann mit lehter Kraft, .il..er mit einer elrt wilder verbitsener Wuth meine Wanderung am anderen Morgen von Neuem —- ich tvar wahnsinnig, mein Hirn glühte, aber Leb wollte nicht im Sumpfe umkommen, nur der eine Ge danle war mir noch bewußt: «Leben! Leben!« Nicht elend. von allen Men schen entfernt sterben, im dunklen Wald trsie ein Eoildes Thier! Diefer s Gedanke allein erhielt mich aufrecht. ! »ich erreichte gerade noch zur rechten J it den Hitze-g und brach letousztlos Hu: fammen Das Weitere wissen Sie-« Die Farrnersleute waren but-Erzäh lung des Deutschen mit gespannter Blufmerisanrseit aefolgt. Nachdem er geendet, erhob sieh der alte Harrei. »Weil. Zred,« sagte er dem jungen Manne die Hand reichend, ,,jet3t seid Ihr bei uns und mögt bier bleiben, so lange es Ei ch beliebt oder bis Ihr einen besse ren Platz gefunden. Arbeit könnt Ihr lier in der Nähe Faden« aerade so gut als irgendwo anders-. Vorläufig ruht Euch einmal ein paar Tage aus«-, da mit Jhr wieder zu Kräften tommt, dann laßt den alten Harrel weiter sor qen.« Der junge Deutsche drückte dem bie deren Former gerührt die Hand und war im Begriff, etwas zu erwidern, ais ihm die Antwort durch ein wildes Getöse abgeschnitten wurde, welches s.ch in diesem Augenblicke in der Nibe des Tauer hören ließ und Aller Auf mert amieit auf sich zog. Es klang, als wenn- ein Rudel Wild. von Hunden gehetzt, durch das Dickicht drische. Jm nächsten Moment sprengte eine junge Dame auf einem herrlichenzuchg aus dem Walde heraus, gefolgt Von einem paar mächtigen Wolfshundem die heulend und dellend hinter ihrer Herrin heriagten. Die dunklen Locken, der wallende Schleier flatterten wild um den Kopf der kühnen Reiterisz während ihre Wangen vor freudiger Erregung glühten. Dicht hinter ihr erschien ein junger Mann, der sich nur » mit Mühe auf dein Pferde zu halten vermochte. l i l Die junge Dame sprcnate gerade auf die Zaun zu, se te, gefolgt von ten Hunden, über die z enz und paririe ihr Pferd mit scharfem Ruck dicht vor der Veranda, während ihr Begleiter . dicht var der U.nza«urnnn«a, halten blieb. » Die Farmersleute waren aufgespeun gen, die Reiterin zu begrüßen. Auch Fred hatte sich erhoben und blickte er staunt auf das seltsame und doch so anziehende Bild· Auf dein feurigen, rnit Schaum bedeckten Rasse wiegte sich 7 lächelnd eine holde MädchengestaltDer gleichmäßig bräunliche Teint verrietb die Abstammung von Spaniern oder Franzosen, die Wangen waren von dem wilden Ritt getötbet, dunkle Au gen blitzten aus dem feinen Gesicht wie wei brennende Steine hervor und schwarze Locken fielen in natürlichen Wellen auf ihre Schultern herab. Ein eleganter, eng anliegender Neuerun ug hob die zierlichen tsnd anmuthigen Formen der jungen Dame aufs Bin theilhasteste herroe, die, spielend mit der Gerte nach ten an ibr beraussprim genden Hunden schlagend, dein der wundersten Auge Fred’s wie eine wilde Märchenprinzessin erschien. Jbr Be gleiter, der mittlern-eile abgestiegen und über die Fenz geklettert war, trug den leichten Anzug der südlichenPflam zer. Ein breiter Hut beschattete sein Gesicht, das nicht unschön zu nennen war. aus welchem eber üppiae Lebens weise schon ibre Furchen gezeichnet und jene blaxirte Schlafsbeit er Züge her vorgeru en hatte, die man in den Sa lona unserer hauptstädte bei jugendli chenSchwiirrnern so häufig findet.Eine schwere »oldene Ubrlette, sowie meh rere Bri antringe, die etwas prahle risch an den inaern blidtern verrie then den Rei itbum des Beiwerk »Ich frage Sie, Violet,« a te un willig der junge Mann, «wai iel Ih nen wieder ein, wie eine wilde India nerin plöhlich durch den Wald zu ja vfenli Ich derme Ihnen kaum zu o lgen da« be öndia inGesalzr war, von niedrig "naenden Zeiten aus dem Sattel gestreift zu werden. Wenn Ih nen ein Unfall zugestoßen wäre. ,——'« »So-eigen Sie doch nicht so ängstlich iim mich, Mk. Haivtins," fiel ihm die inne Dame lachend in's Wort, »ich vetlftehe « hre Besoegnisz wirklich gar nicht zu chäHeIL ie verschwen den dieselbe an eine ganz Unwürdige. dies-Ihnen für Jljkc Aufmerksamkeit nicht einmal zu danken im Stande ist« Das Gesicht des jungen Mannes röthete bei diesen in spöttischem Tone gesprochenen Worten der Zorn noch nehr als es der volle Ritt schon ohne dies gethan. »Ich weiß, Mis! Violet, daß Sie sich nach meinen Rathschliigen niemals u richten belieben. Indessen hoffte ich, ! he eigenes Anstandsqesiihl mäedeSte ans hat Unpassende Jhtes Benehmens s au meetsam machen. Da dies aber der Fall. so mußte ich mir die Freiheit nehmen es zu thun wi en ich hin —-«— ie junge Dame erhob sich sto im Sattel und ries mit Hestigteit: la hsalt Mr.HawtinS, ich bitte, Chre onen siir einen Anderen auszu na ren, der derselben mehr beniithi t als ich. susz erdem biitte ich geglaugt Ihr Gefit uxl sur Geschicklichkeit und siir die Ruck die ein Gentleman einer jungen chDame schuldet, würde Sie ab halten, mit in dieser Weise eine gis-— rechtweisung zu ertheilen. Sie mein bestimmter Brii tigam,« fuhr sie dann in hdhnis chem aZone fort, »das wolltenSie ja wohl sagen, nicht wahr? Nun, ich mache Sie daraus ausmert- « sam, daß diese-Z Verhältnisz dis jetzt ein einseitiges ist und Ihr Benehmen mir gar nicht dazu geeignet scheint dasselbe so bald in das Stadium der Gegenseitigkeit treten Zu lassen So, und nun gehenc ic und verschonenSie mich mit ihren Dienstleistungen- Ich werde den Weg zu meines Vaters Farm allein finden, ohne einen Beglei ter, de: sa gar nichi im Stande ist. mich zu beschützen, da er sich augen schrinlich nicht an meiner Seite zu hal ten vermag.« Bei den letzten Worten brach sie in ein strihlickesLachen aus« dessen sitt-ers heller Klang sonderbar mit dem ge reizten Ton der vorhergehenden Worte ionstrastirte. »Miß Biolet, « sagte der also Abng fertigte mit vors-Zorn bedenderStimme ,es würde mir niemals eingefallen sein, Jhren Neigungen in irgend eine Weise entgegen zu treten, wenn mir nicht Jbr Herr Vater ausdrücklich die Sorge iiir ihre Sicherheit an s Herz . gelegt hätte Jch spreche also nicht im » eigenen Interesse, sondern im Namen Jbres Vaters der mir für die Dauer unseres Spazierrittes die Obhut iiber Ihre Person anvertraute. Die Ersiik ; lung der übernommenen Verpflichtung . machen Sie mir durch Ihre Ertrarw . ganzen zur Unmöglichteit Jch werde ; daher Jbren hetrn Vater bitten, tüni tighin einen Würdigeren mit dem be i neidengwerthen Amt Jhres Schützers 1 zu hetraue1:.' »Sie wurden mich dadurch außer- : ordentlich verpflichten, Mr. Hawlizik,« l sagte Violet spöttisch. »Ich bin alt ge- . nur-, dir Sorge siir meinePerson allein ( zu übernehmen Sollte ich aber ein: 1 mal eines Mentorg bedürfen, so seien I Sie überzeugt, daß ich Sie nicht dazu l mählen werde. Adieu --— Mr. Haw- · sing-« « l Mit einer ironischen Verbeugung - wendete sie sich ab, dadurch ihren Ent schluß deutlich tundgebend, kein Wort ntehr iiber die Sache zu verlieren. Hawlins disk sich aus die Lippe und war im Begriff, seinem getränkt-n Stolz in einer scharfen Entgegnung Genugthuung zu verschaffen, ader er bezwung’sich. Mit einer tut-en Ver beugung ich oerabschiedend, stieg er sein Pferd und war gleich daraus din ter der Krümmung des Wege-H ver schwanden. Tie Anwesenden standen erstaunt und sprschlos während dieser kleinen Scene. Alle athnseten erleichtert aus, als durch die Entfernung des Pflan zers der unangenehnie Austritt been digt war. Fred hatte in der Zeit sei nes amerikanischen Wanderlebens osl genug Gelegenheit gehabt, dieEntschie denheit im Auftreten, die seüheSelbst ständigkeit amerikanischer Damen ten nen zu lernen, noch nie aber waren ihm diese Charakterziige in so schrosser Weise entgegengetreten Er zo in Gedanken uswillliirlich eine Para ele zwischen der jungen Wall-rose, die er du vor sich sah, und den bescheidenen, na iebigen Veilchen seines Vaterlan des. ie durchaus nicht zu Gunsten der Er eren aussiei. Dennoch betrachtete er e rnit einein ihm selbst Meerell chen Interesse. Sie war nicht scksm das mußte er sieh gestehen —- die Züge neren sein, aber unregelmässig Die Augen blitzten ein wenig zu heran sordernd in die Welt hinein, doch ein i so bestrickender sauber la in der gan- : zen Erschseinung, etwasg so ungemein « an iehend Jnteressante5, wie er sieh nizg erinnern konnte, ie vorher gesehen zu aben. —.—— —- —. -—-—-...-.. —4——-— — Tie junge Dame erhielt nach Ent sernung ihres Begleiter-Z augenblicklich ihre frobliche Laune wieder. Ehe ihr Jemand Hülfe leisten konnte, sprang ne leichtfiißig aus dem Sattel und stand im nächsten Moment aus ter Veranda. »Guten Abenb,Papa Harrel,« lachte sie, dem alten Former die Hand rit chend, »guten Abend, liebste Miftreß, liebe Maryl Ich tomrne doch nicht un zeleqeni Jch will mich ein weni« bei uch aus-ruhen nach meinem anstren enden Spazierritt. Nun der unang sebliche hawtins fort ist, fühle ich mich noch einmal so wohl biet. ««Darf ich anen einen Stuhl an bieten Fräulein?« sagte Frei-, sich mit böflieber Verbeugung an die junge Dame wendend. « »Ab, ein Fremder,« rief bie An pre tsete aus, Fred jetzt erst bemerkend. Dabei richtete sie tne dunklen Augen so durchdringend auf ihn, da er ver wirrt die einigen zu Boden enttes »Ein Gast, Miß Violet,« sagte Har rel, »ein Deutscher.« «Mein Name ich Friedrich Waldan, mein Fräulein,« vollendete Frev, der sich indessen gefaßt hatte, des Faqners Rede. Mr. harret rettete mich; vom nahen · de und nabm mich in sein haus aus.« »Ab, ein Deutscherl« bemerkte Vio let, die Oberlippe ein wenig gering schätzenb träufenin Dann wars sie sich treu nälrt in den dargebotenen Scheu t— - — Fred kannte die maßlosen Ansprü l che, die amerikanische Damen an· die Galanterie der Herren stellen. da sie gewohnt sind, jede Dienstleistung als i etwas ganz Selbstverständliches..ihnen Gebiihrendes hinzunehmen, aber- die: , Ronrbalance Violet’k ersiillte ihn doch mit leisem llnwillen. - «Sind Sie schon lange itn Lande, iMr.-Waldaui sagte Violet«einen » Seitenbiiel aus ihn-weisend. « »Nein. mein Fräulein,««sa te Frei « etwa-Z zurückhaltend »erst zwe Ja re.««« »Sagen Sie, Biolet,« nahm hier der kalte Harrel das Wort, «baben Sie nicht eine Stelle srei aus deugroßen Besigungen Jhres Vaters? Mein-jun ger 7 rennd ist ohne.Beschiistigung, ich dachte schon daran, ihn zu Ihrem Va ter zu bringen, es sreut mich, daß sich - » jest die Gelegenheit so gut trisst, ein ) mal nachzufragen.« . Violet musterte die Gesichtöziige und T ! die Gestalt deH jungen Deutschen vom « Kopf bis iu den Füßen. Der Anzug j dei- Jarmerq saß ihm ungeschickt ge- » nirg· aber mit dein eigenen weiblichen Takt hatte sie im ersten Augenblick die z Ueberzeuguna gewonnen, daß sie leis i nen gewöhntichen Arbeiter vor sich i hatt-. l »Wenn Mr. Waldau vielleicht die Stelle eines Aussehers übernehmen n-:ll wir haben vor einigen Tagen ! Mk. Stone sortaeschickt und sein Platz ? ist noch stei. Jch setze doraus," iiiatc sie etwas iögernd hinzu, »daß Mr Waldau überhaupt gewillt ist, sich um die Piellung zu bewerben«.« ,,« würde Ihnen siir eine Für sprache bei Ihrem Vater sehr dantbar sein, mein Fräu!ein,« sagte Fred schnell. Ich habe landwirtbschastliche Flenntnisse genug, einem solchem Po sten dorstehen zu können, und —-« »Sie mögen das mit meinem Vater ousmctwen,« siel ihm Violet ims Wort, »ich interessire mich sür derglei chen nicht« Mein Vater nimmt zwar Deutsche nicht gern in seine Dienste, indessen wird sich die Sache schon ma chen, da wir nicht lange ohne einen Aufclksr bleiben lönnen." · »Jn diesem Falle wiirde ich es bor iiehen, auf die Stelle zu verzichten« sagte Fred ruhig und bestimmt, unan genehm berührt durch den lxochmiithigs wegwerfenden Ton der jungen Dame, »ich wünsche durchaus nicht aus Mii leid aufgenommen zu verden und dente auf Grund meiner Fähigkeiten auf andere Weise meinen Weg zu machen. Fühlt Ihr Herr Vater eine Abneiackna aeaen Deutsche so wäre ee unrecht ilnn durch meinen Anblick unange nebme Empfindunain zu erreaen.« Violet blickte einen Anaenblick dein Redenden überrascht in’-z Gesicht, dann wendete sie mit rseräctstlichemgssuelen der Jkltnndnsintel den Kopf» ab und sagte qleichxsiiltigc »Das halten Sie, tvie Sie wollen, inein Herr! Uebelanaebrachte Em pfindlichteit ist eine jener Tugenden. - die ter Abneigung meines Vaters ar gen Deutsche zu Grunde liegen und diese überhaupt abhalten, in Amerika sortzutommen.« Mißachtung Fremder-, vorzüaiich » Deutscher, denen drch Amerika einen roszen Theil seines Reichthums, seiner . achtstellung und seiner industriellen s Höhe verdankt, scheint hingegen eine T Ettationaltraend der Ameritauer zu » sein.« verseyte Fred verteßi. » ,Hollah! Hollad!« rief Dattel topsi s schüttelnd und schnitt der iungenDWe s die Entgegnung ab, «da sind mir ja ; die Rechten zusammen aetomment . Nichts fiir ungut, Bis-let, Jhr wißt, ich hab« Euch schon als tleines Kind - aus den Armen getragen und kann mir schon ein Wort Euch gegenüber erlau ben, aber Jhr seid heut« wieder turioz elaunt. Erst habt Jdt den armen wting sortgetrieben, seht seid Jlir im Begriff, es mit meinem Gast eben o zu machen. Und Ihr, Fremdee,« uhr er, sich an Feed wendend, satt, »Ihr mitszt nicht ar so empsindttch sein. Seid dochs n lange im Lande isnd ziemlich rkeit herum gekommen Wenn Ihr's noch nicht gelernt habt, nehmt die Lehre von mir altem Man ne: Bei uns in der neuen Welt legt rnan nicht jedes Wart aus die Wag schale, man spricht, wie inan denkt kilingt’s auch nicht immer schmeichel hast, sa ist es doch auch nicht bös ge meint iind Jhr braucht Euch nicht gleich beleidigt zu siidlen. Also Frie » den —- und gute Freundchasts« Die Rede des Farmers hatte den e niinschten Erfolg. Fred schämte isch jetzt seiner heftigen Auswallung der Dame gegenüber. »Sie haben Recht, Mr. harre!,« « sagte er lächelnd, »ich lann es mir nur nicht abgewöhnen.« Dann wendete er sich zu Vielet und schaute ihr einen Augenblick unschliis fig in’s Gesicht —- die beiden Augen paare begegneien sich. Diesnial schlug der Deutsche die seinigen nicht nieder, die blauen Sterne gingen aus tern Tressen siegreich hervor. »Verzeihen Sie, Mißs· sagte er niii leichter Verbeugung- »wenn Jhke Gefühle in irgend einer Wei e der lsiegez Es lag nicht iri meiner Ab Vialet antwortete nicht« sondern starrte nachdenklich aus ihre Füße, während sie sich mechanisch iin Schau lel uhle hin und her wiegte. lEine lleine Pause entstand, die Niemand unterbrechen zu wallen schien.Der Far iner schni te -wied r ruhig an seiner A t, die raiien lickten aus ihr Ar be len. Fred hatte sich ermattet an die Wand des hauses gelehnt, eine An wandluna von Schwäche beliiinpsend« die ihn plstißlich wieder bestel. »Es wird spät,« brach Vielet das Schweig-m indem sie hastig Mist-MIC - — — » ,Papa wird sich än. fügen, ich neu-z nach Hans. Leben ’ie wohl, Papa Dattel, alter BrummbiitP Zie gab dem allen tmet vie Hand, ltsle Mm und es. Dattel und sprang sdie Stufen det Veranda hinunter Ehe .il)t Jemand helfen lonnte, halte sie sich is den Sattel eschwnngen. .S’ ist ern « kachtinädel,' mutmelie der k atmet, während er sich anschickte, m. - hat der Umziiunung zu öffnen. ils-I sehe scharf, aber von Herzen g . »Aera-pay Me. Waldau,« wandte »Ka- Bcolet. wie von einem plötzsichelk ; Gedanken erfaßt, lachend an diesen, »in-Illu- Sie mein Ritter sein«-« Ich bin ohne Be Wang, wie Sie schell der arme alt-fing hat mich treulos verlassen -——— Sie werden bei meinem . Vater guflliche Aufnahme finden, stol len Sie?« »Funkt-! will ek,« schrie Dattel, ehe Frep Zeit hatte zu antworten, »nur zwei Minuten-Geduld bis- ich ein-Pferd gesellt-lex Fted Iesdengte sich. seine Schwäche " gewaltsam demeisietnd, zustimmend »Ich werde es mit znk Ehre schätzen, das Fräulein zu begleiten« Violet lachte shell ans. »Hu-rieb Me. M-eild.in, bloße For mel. Das liegt den Deutschen im Blat. Ich bin überzeugt« daß Ihnen nichts - nngelegenee tommi als dieser Ritter dienst nnd rasz Sie mir im Grunde Ihre-Z Herzens noti: erschrecklich zür icen.E«5 bilst Ihnen aber nichts s« Sie werden es nicht wagen, mit einenFioilz zu geben nnd ich lasse Sie nicht stei.« »Mein Fräulein --—·« » »Schon gut; Zeiaen Sie Ihre Be keitwilli teil und steigen Sie aus, dort kommt Hapa Haltet mit dein gefaltn ten Pferde. Unterwegs sollen eSie mir - Jhte Geschi te erzählen. mir die To desaesahk be chkeiben, in der Sie ges schwebt und aus welcher Papa Sattel Sie gerettet. Während mit durch den dunklen Wald reiten, werde ich Gefe genheit haben, mich dabei zn tuseln, » das thue ich so gern. Zeigen Sie mir dutdf die That. daß Sie nicht nur « deut chen Stolz, sondern auch arm-i lanische Höflichleit gegen Damen be sissen.« " Fted fühlte sich durch den Ton der jungen Dcme nnanaenelim«deriil)et·0;;3 llang so heiter. so scheizeiid,tvas sie da sagte, und doch laa so viel versteck ter Hahn. so viel Anmaßendez daiin. Er antwortete nicht, sondern stieg schweigend zu Pferde, nachdem er sieh van den Fakmetidleuten verabschiedete. »Vatwätts also —-— adieu — adien!« eies Vialet, mit der band noch einmal zueiicksvinlend Jm nächsten Augenblick tittenBeide, im mäßigen Trabe, von denszldschiedk grüßen dee Zuküelbleibenden begleitet, ir. den Urwald hinein, iibek dem sich die Schatten det Naht zu lag-en de gannen. »—. 4. Auf einer weiten Lichkuna des Ur ivalde5, nur durch einen fitprnalen Malt-streifen vom Arkansaeftronte ske trennt, lag die Farm des Nr. Fair sield. Fast in der Mitte decselden er hob sich das Wohnhatig, ein groß-z zireiftdcliaes Gebäude mit langer Mit teliront und zwei kleinen Seitenilti geln, hinter denen die Schuppen nnd Stalle elegen waren. Nach amerika nischer Eitte tvar Alles aus Holz e baut, aber, dem Reichthum des « e st ers gemii mit weißer Oelfarve an e trichen. ar dern Wohnhanst befand sich ein kleiner Blumenaarten, rings herum breiteten sich Banner-allen- und Maisfelder aus- und etliche hundert Schritte zur Linien luate durch die Bäume des Waldes dag Negerdarf, ein Kotnplex roer Blockhiitten, die et wa zweihundert Negem Lohnarbei tern aus z airfield’s Farin, zum Anf - enthalte dienten Es war Abend und die Dunkelheit begann mit der in diesen Breiten ei genthümlichen Schnelligkeit einzutre ten. Unter der Veranda des Hauses, die weit und lustig die ganze Länge der Mitteliront einnahrn« sehen wir indeen noch zwei Personen in kifrigetn Geplrach bei einander sitzen. Die eine, ein mittelsroßer« hagerer Mann von etwa fünf ig Jahren, mit tranthaft gelber Geiichtsfarbe, hohlen Wangen und kalten. grauen Augen, die matt unter den halt-geschlossenen Lidern hervorfchauien, laa in einemLehnituhl,, nachdentlich den Rauch einer avanas Tigarre var sich hindlaiend hm ge seniiber saß Hakoiins, den wir ja schon ennen gelernt haben, augenscheinlich in sehr erregter Stimmung, denn er trotntnelte nnt den Fingern der einen and nervds auf dem kleinen Tisch «en, welches, besetzt mit Wein, Eis wasser undEigarrem zwischen ihm und seinem Gegenüber stand. »Was Sie rnir von Bis-let erzäh len,« sagte Fairfield ruhig, «nimmt mich ar nicht Wunder. Sie wissen, ihre utter war eine Farbige, eine tret lassene Sklavin, die ich in einer , hör chten u«endlaune, getrieben von einer mir elb unertlärlrchen Leiden icha t, einst zu meiner Gattin machte. Es ett etwas von dem wilden. unge tigeztkse Blute der Mutter in dem inde un· leider hat sie auch den gem Æ Starrsinn·ihrelt Vaters geerbt. läßt lich nichts machen, man muß sie rälårnserliie We steåitM ch e r an an es na « en egnete« hawtini, «lasse mirckrdit me r von ihr bieten, als ich sollte, weil sie liebe und sie zu errinqu Min i ; aber ich tann mich doch nicht genzlcch zum Spielball ihrer Launen r eben-Sie behandelt mich ja man-sk ena wie einen Knaben, nnd wenn ich ti- Mi dss Unpailende ihres Beneh nie-is ausmerksnar mache, heißt sie m , ehen« sagt mir in der unzweideutiz ften Weise dnse ihr gar nicht« cui nu liege.«. »Das ist mehr Ihre Gewinns-B di meiner Mien« bemerlte satrsielv trocken. »Warum lassen Sie- n diese Weise mit sich umspringeni Gen-m nute Miitwtxencharnttere sind n durch l achgiebigteät eu. fesseln, sie versank-en s vor Allem von einein Manne, daß-. er i ihnen überlegen sei, und wollen kie e » Uebcrlegenheit fühlen. Können S e dicse nicht geltend machen, so Miss Sache schlimm. Sie wissen e snt meiner Tochter zu.imponiren s— det suchen Sie es einmal, zeigen Sie i k . den Mann und ich bin überzeugt, werden mehr Erfolg nahm« »Jmponircn"t«' fragte Hatt-lind ini leiser lZitonie itn Tone: ,,verstel«ien Si ts vie eicht,' der extmcaqanten --.I zu iinpoiiiren? Sie ist so sehr darein gewöhnt,Alles nach ihrem Kopfe geben«-Is t zu sehen, daß ein Widerspruch sie nur« ; reizt. Einem verzogenen inunischen ? Mädchen ist nicht zu imponiien —zsie E betend-net sich ais die einzige Pol-m von Wichtigkeit aus der Welt, noch der alles Andere sich richten muß — aber der Kulut hole mit-, wenn ichs-H its-O länger ertrage.« . Der Plantagendesitzer guckte glet « müthig dieAsel«-seln und Nie-Z eine dichte iliauchtvolle vor sich i;i:-.. »Wiihrhaftig,wix. Hei-sinds uxkp der junge Mann fort, »ich liebe »du Tochter, sonst izätte ich längst meine Werbungen aufgegeben und wäre zu meiner Familie nach Nein Oeleniiit zu rückgegangen Glauben Sie, ich sitze «um spafz imzttcrseelenollein in die ser verbrannten Einöde. wo ich mit s meinem Gelde nichts anicngen kamt lind mehr vegitire nls itbei Fesselie « Hei-it Ihre Tochter nicht, ich verknu te meine Pflanzung ans dem Fleck. « n Tltew Orleanö giebt es junge Damen tkuz den besten Ständen in Menge. lic nen die Bexrlrbungen eines Hervkin chi- ein groß-S Glück erscheinen weit den.'« « « wertber Zch«r-icge:sobn, Sie sind kne j Falle einer Heisatb auch bleiben. wes « » ; halb mir einchrbinduna zwischen Jb « netan sein kam-» « terstiitze Ihre Atem leerttser gen-J lacheite Fur sielo, »ich weis-, Sie sind einer ter « - reichsten Planrazxenbcsitzer des Stil-ten- . und in jeder Ost-ficht ein oeaetzrens nackirer Nachbar Und mjirden es i s-« Tochter nur ange Indessen liegen rnei « neg Erachtens nach die Sachen wenig stens gleich, denn meine Tochter da ebenfalls ein Erbe zu erwarten, da tem Ihrigen chrm nachsteht Jet; nn Wünsche, weil ich T· achte nnd sdi«i.;e rnd mein Kind in de Nähe behalten möchte. Aber eine » · Druck, einen Zwang aus Vier-MS tfnt schließunaen c:i«25nüben, fällt mir n- · nicht ein. Ich isterlasse es qanz Ihre persönlichen Lielenstviirdigteit, sie z« gewinnen« « ,,Jch bitte Sic auch nur,« ern-i Hawting önigersr verstimmt. »in: a. e ; Ernste-Z zu sanns, daß ich eine Bei-a « z.j-« lang, wie Ihr Fräulein Tochter sie re z T angedeihen zu lassen beliebt, nicht Iz· ger ertrag-n werde.« i »Well, Sir, solt aeschehen! Hoffen « « lich werden.rneine Worte den aktvtini tenEindruck hervorbringen; denn ein reichen nnd jungen Freier verliert « a 1 Mädchen nicht ern, selbst wenn S »Es sich wenig sitt i n interessirt· Suchen? Sie sich möglichst der Gesinnung-sak« "-« meiner Tochter anzupassen, das ist · J, einzige Rath, den ich Ihnen · gebe gi kann. Einen Nebenbubler haben S· ; nicht, es tann anen also bei tre Bedarrlichteit der Ersola nicht els z den ich Ihnen von herzen w· ns f Noch ein Glas Wein, Sirt« harvlins schwieg und füllte sinsl M sein Glas aufs Neue. » »Und nnn lassen Sie uns nicht tpti ter über diese Sache sprechen,« sub H der Planta enbesitzer fort, « « f lasle Alles » bnen rnd der Zukuns J ii te nen und meiner Thun Sie Jbr Bestes —- rnerne Z stimmung ist Ihnen gemäß« Völli e Dunkelheit war wagte dieses sprachet eingetreten. a lind schien ej erst ietzt zu bemerke denn er sprang plötzlich aus und sagten «Miß Violet lonnnt noch itnntj nicht —- es ist gesadxlich irn Wald tt dieser Finsternis;.« « · »Wahrhasti ,« bestätigte der Psla ka zer, die Tischg ode, die neben i « stand, ergreisend, »ich werde nach rb « hchirtem Dem Mädchen wird dochte j nsall zugestoßen seini« M »Cl)loe!« riei er dann mit laute Stiinme, »zum TeuseL wo bleibt di ui Dirne! — Ach sinde es til-einend nn u verantwortlich von Ihnen, Me. Dot- · tins, meine Tochter wegen eines net nen Wortwechsels allein zu lassen-« ek« Gent-sung form d t-« Durch hypnotischen Einfluß isllenxk jeyi Kindernb die von den Eltern ererb- U· ten Fehler ab ewiihnt werden. Di M flimniste rbfiinde die Armuth tiirfte aber kaum durch Qtypnotismu zu turiren sein, ftellung ist i n im Voraus gesiche irrt-ern sich die beiden amerikanif Welt- Champions «Jeifeies und Tor as tett« nach alle n Regeln der Kunst W rertlopien werden« Ums i o o kdie - Die englisckyn Krie I- Neport NO können ihren amerikanif nicht das Wasser reichen. Deine « tis der britiMen Siegeåeriichte hu ben Erstere ort mäus macht, während untere Berichterstar ruhig weiter — berichtet hätten. Der Eriol der Pariser Vieltaus- Ä ji