A Rollic Rasen. TkonDr.Max Schreiben Sobald der erste Frosttag in das and kommt, gewinnt das Thema; othe Nasen« großes Interesse. Denn Cyrano de Bergerac. der mit seinem Ungetüm von Nase die Tragik der tör pertichen Hößliehkeit predigt, hat die Aufmerksamkeit aller litterarischen uns theaterbesuchenden Kreise wieder ein mal aus die Fähigkeit der Nase da esichi unter Umständen in der scheute lichsten Weise zu einstellen litngelentL Aber eine Nase braucht nicht einmal in der Form besonders häßlich zu sein, ja ihre Gestalt kann sogar den ästhetischen vnforderungen völlig genügen, und otzdem ist sie im Stand-, dem Trä er durch ihr Aussehen ernste Unan ehmlichkeiten zu bereiten. Wenn ein schöner Giebel das ganze Hang zieren lstill, so mqu er nicht allein an und iir sich schön sein. sondern er muß auch in den ganzen Stil des Hauses hineinpassenz d. h. aus die Nase ·(1»k)gk« sehen von ihren sonstigen Qualitassn angewandt: sie darf nicht durch ihre Farbe ausfallen: in einrothes Gesicht edit-ei keine blasse« in ein blasses Ne ncht keine rothe Nase Wie häufig das letztere statt hat, weiß jeder; auch ist es nicht neu, dass bei dem Inhaber-, ja selbst der Inha berin einer rothen Nase meistens eine gewisse Vorliebe iitr altoholisches Ge tränke vorausgesetzt wird, und daß es gerade dieser Verdacht ist, welcher den ; Betreffenden seinen Schönheitsfehler sdoppelt schwer empfinden läßt. Viel leicht ist es da nicht ohne Interesse, der Entstehung der Nasenröthung nä «her zu treten, ihre Gründe auszudecken und kurz die Art der Behandlung zu streifen. »O Das Blut ist eg, welches den rothen arbenton in unserer Haut hervor ringt; in zahllosen oberflächlich gele genen Hautaesäßen vulsiert es und ie achdem es dieselben mehr oder min der füllt, wird es die Haut röther odek blasser erscheinen lassen; bis zu einem —- idissen Grade sind diese Unterschiede n der Rothfärbunq jedem Gesunder-. igenthiimlich und völlia normal; fo ; ird eine erhöhte Herzthätialeit - dei ant normaler Blutbeschaffenheit und enge — sich durch vermehrte Blut usuhr in die Hautaefäße und Roth Co r baut bemerkbar machenxGemiithgs z- iithsbeweaungen wiegstorn und Scham werden das Blut in den Kopf steian lassen und Gesicht und Hals drriioers Ziehtnd roth färben: Wärme ivird eine Erschlaffuna und Erweiteruna der autaefäfze herbeiführen und dadurch rößeren Menaen Blutes Platz schaf Ader auch das umaetehrte tritt , in: ein nur noch schwach und markan ,««-aft funttionirerendeg Herz vermag richt mehr das Blut bis in und durch die- entferntesten lleiniten Hautaefäße rch Reibung am größten ist, zu trei ; , und Mit Recht spricht man von ei L , m »Erblafien im Tode«; jedoch auch »z« niger ernste Umstände lassen daiz - Clut nicht an die Oberfläche deg Kör Pers treten; auch der Frost läßt den « enschen erblassen. Und hiermit kommen wir aus unser « herna zurück. Wenn nämlich derFrost ie Hautgesäsze zwingt sich zufammen uziehen und trotz des unter hohem rucke tutsierenden Blutes ihren Um ng zu verringern, so läßt Der sie eine -— nwilltiirliche Arbeit verrichten. Nun st es aber ein Gesetz in der Lehre von m Lebensversicherunaen daß jeder u nsirenauna schnell die Ermüdung, je » r Ueberanstrenattna, besonders wenn her Musteli an die ihm zugemuthete Arbeit nicht gewohnt ist, die Ueber iiduna folgt und in unserem Falle -«itd die Kontrattion der Gefäße bei ndauernder Frosteinwirkuna von ei . er Lähmung derselben bealeitet sein «- e besonders beoorzuate Angriffs unlt fiir die Kälte ist das Gesicht und hier wieder neben den Ohren die Nase: « as Organ wird also ganz besonders · Gefahr der Gesäsklähmunq ausge seht sein. Geht diese Lähmung nun Iichå wieder zurück, sondern haben die Kit- sie eine dauernde Einbuße anEla izitiii erlitten. so bieten sie fernerhin dem Blutdrrut nur einen schlossen Wi stand und das Blut wird sich frei in die seinem natiirlichenDruck nicht mehr ewachsenen Arterien ergießen. Dieses ins von Blut welches aus solch tlei em Raum wie der Nase zur Verthei lung kommt, verleiht demselben eine im Veraleirh zur Umgebnna erheblich er «böhte Röthe und die qefiirchtete »kotl)e Nase« tritt in die Erscheinung. Das satalfte ein ihr ist« das-, es nicht dabei bleibt; oie aeläbmten Gefäße erweitern sich unter dem ständia auf sie einwir Jean Blut brucke immer mehr und ehr, und es entstehen neben der all einein verbreiteten Atbthe jene betanns » n, eigenthiimlich qeschlänaelten, deut sch sichtbaren Aderchen. Aber auch in - r Form geht allmählich bei einer sol rothen Nase eine Veränderung vor ,; sie wird bei der Uebernährung it Blut größer und dicker nnd es ent stehen mit der Zeit und unter Mitwir Ltnna der nicht mehr normal funktio Ukenden Taladrüsen der Nase häßliche ißbildungen welche der Voltgnnmd Knollem oter Pfundnase nennt. , Zum Glück«i9llen Claitizität nnd Morttratttonöfährateit der Gesäszwans dunaen nicht ohne weiteres einer ein maliqen derartigen Kälteattacke zum .—"«»»4et. sondern in den allermeisten : : » tritt nach oerhältnißmäßig tur t · Mk wieder eine vollständige Erho L-« , rin; sehr wohl können aber bei ei . entrang dieser Attacken dies-te » MIMMI in Mitleidenscherst ge o , werden« besonders-, wenn die e n’ -——.—»—-— F . T» zelnen an sich vielleicht belanglosen Schädigungen in kurzen Zwischenrau inen einander folgen und den Gefäßen keine genügende Zeit zur Einhol g bleibt. Dieser Gefahr sind vor a, ni Personen ausgesetzt, deren Beruf sie zwingt, unbekümmert um die Witte rung sich im Freien aufzuhalten. So kommt es denn, daß Kutscher, alte Seeleute, Brieftriiger u. s. w. in zahl reichen Fällen die oben geschilderte -Nase in mehr oder weniaer Vorge «schrtttener Form zur Schau tragen. häufia wird das Uebel bei ihnen da durch gemildert und weniger auffällig, · daß auch die umliegenden Gesichtspar: Itien von Wind und Wetter, Sonne und Kälte ebenfalls aeröthet und ge bräunt sind, der eigentliche Kontrast .. also fehlt. Nur selten kommt es in der Medi zin vor, daf; ein trankhafter Zustand « auf nur eine Ursache zurückzuführen Hist; meistens haben mehrere Umstände seinander helfend und eraänzend zu samniengeivirlt um ein Arankheitsbild « hervorzubringen Auch bei der rothen « Nase ist dies der Fall. und neben der Kälteeinwirluna kommen auch noch Fand-Je ursächliche Momente in Be i M . « Als bekannte Thatsache tann es ja« I wohl gelten daß aetade die Anaebökbj gen der oben ausaeiiiblten Berussatten , in dein wohl nicht ga nz unverdienteni t Rufe stneäem mebt o et weniger statte Gen-oh itöalkoboliker zu sein, und man kann die zweiselndeFtage aufwer zsen ob nickt aerade der Altoholniiß Ibtauch die Oauptutsache dek rothen iNase it und die geschilderte-i Kälte einwit unan eine aeleaentliche Neben i kpae beim Zustandekommen des ueosis I spielen Der Einwand ist nicht unbetechtigi und nicht leicht zu widerlegen. Daß; der iibekniiißige Genuß altoliolischcrl EGettiinte in unserer Frage nicht un-i ’ betheiliqt ist, muß obne weiteres zuge - geben werden; aber im aroßen ganzen Swird seine Wittuna iiberichätzt Je bensallg aiebt es überaus zahlreich Triiiter,1oelche nicht unter der rothen Nase zu leiden haben nnd andererseisiss sind zahlreiche anabet einer solchen absolut teine Altobolisten. DerGrund, weshalb der aeivohnbeitsmiißiae und kräftige Genuß deg Alcoliolg eine dau-’ ,ernde Rothe des Gesicht-s betvortuien ; kann, ist det, daß der Alcobobl nach cnsänalicher Grieauna der Blutqesäfe in arößeren Gaben genossen durch die Uelerteizuna eine Läbmum let Geni ße brbeisijhxrt von ibt rijtnt die le ; kannte Gesichtgrötbe bei einer icinqeken Wein- oder Biersitzuna der Und ihn-· lich wie bei der wiederholten status ; Cinwirtuna auch die Elastizit ät ab nimmt so wird dieselbe auaJ bei dem taqtiialicb sich wiederholen · den Gennsse altobolartiget Ge-» B tränke allmählich bis zur völliaen Läli smung geschwächt. Während es aber ssehr wohl zu verstehen ist, warum die I srei beroortretende Nase der Liebstan anarissöpnntt siir Ratte ist, ist eg nicht l steckst einleuchtend. warum das gleich-: siir den Aliobol der Fall sein soll. Daß . bei allaemeiner Rötbuna des Geiichtezz ldie Nase nicht blaß bleibt, ist klar, aber? Iwaruni sie allein der Vorliebe ihres EBesitgers sür geistige Getränte zum iOpfer sallen soll, weit weniger. Und doch ist die Ueberzeugunq, daß beide —· « lgetvobnbeitsmiißiqer Altoholgenuß und s tothe Nase — in engster Beziehung zu Ieinander stehen, so unerschxitterlich fest-. ’ gegründet im Boltsglaubem das-, nurj vergeblich daran aeriittelt wetocn lann Jst doch sogar die Art der Ra senrötbung als diagnostisch verwerth bar ertlärt worden, in der Art dass man denBiertrinter an feiner blaurotb gedunsenen, den-Weintrinter an seinerk »ieohnst rothen Rate und den Konnt-— ; menten von Branntwein an seiner. sdunlelblauen und glatten Nasenbauis »erlennen will. Jch glaube, dass mani s hierin zu weit geht uiiv häufig sich eiiieks Ungerechtigkeit schuldig macht, wenns Fnian in einer so dissieilen Frage initi tspichek Bestimmtheit vorgehe ( ;- Um so mehr als auch der als sos J harmlos geltende Kassee gewohnheitsii . und übermäßig genossen aus ähnliche-H EGriinden wie der Altohol das mißlie-«’ , bige Noth aus die Nase zu zaudern im kStande ist. Denn« eine ähnliche ReH sung der Gefäße wie der Alkohol hat Hauch das Cossein, der physiologisch inH »Betmcht kommende Bestandtheil des Knssees, zur Folge. Und auch beim »Cossein solgt der anfönalichen Reizung und Ueberreizung die Erschlassung und iLähmung der Gefäße; nimmt diese Lähmung dann schliesslich einen dan- i »ernden Charakter an, so tann sie die-« selben Erscheinungen zur Folge habe-i zioie die Lähinungen nach Kälte odcrs IAltohoL Auch hier ist es ja schwerver-; iständiich warum gerade die Nase ali» ! lein dem siasseegenuß zum Opfer sal-. "len und ein Titus-statt stir das zu viets Inn Kassee sein soll, aber wenn wir deri. 7Zusammenhang zwischen rother Nase! »und atkoholischen Getränken zugeben s müssen wir auch einen solchen zwischen Eihr und dem Kassee tonzedierem way xdem einen recht ist, ist dem anderen sbillig ; Während der iibermäßige Genuß at- ; »koholischer Getränke mehr ein Laster Hder Männerwelt ist, handelt es sich " beim mißbräuchlichen Kuviel des Fias eeö mehr um eine setvohnheit der ärnnens zum Glück wird in den Krisi sen, in welchen wahre Ströme Kassees vertilgt werden, mehr aus die Menge ali aus die Stärke desselben gesehen; onst würden wohl auch die z o gen siir gen, Nerven- und Ge äßsystem, und damit auch silr die Nase weniger harmlos sein. Er bildet aber nicht die einzige Gefahr-. welcher sich unsere Frauenwelt in Bezug aus das Entste-’ »f-- - hen der rothen Nase aussetzt; auch der Schleier, der den Gesichtern unserer Damen einen so liebenswürdigen Reiz vereliht und bei kaltem, Ivindigen Wet ter von ihnen als ein unentbehrlicher lSchutz empfunden wird, birgt tückische lGefahren in sich. « Hier muß ich etwas weiter ausho len; zwei Thatsachen sind es« wel e. hier in Betracht kommen. Die eine i , daß die Lust je nach ihrer höheren oder niedrigeren Temperatur mehr oder we ,niger Feuchtigkeit zu fassen imstande ;ist; daß also bei gleicher Feuchtigieit eine hochtemperierte Lust tlar sein kann, während eine niedrig temperirte nebligen Niederschla, zeigte. De ande re ist, dasz beim S melzen de Eises und Schnees Wärme gebunden wird. d. . daß der Uebergang des Eises und S nees in den flüssigen Aagregatzu stand eine große Menge Wärme in An spruch nimmt, welche der Umgebung entrissen wird. Diese physikalischeThat sache verwerthen wir ja tagtäglich praktisch in Form des Eisschrantes und des Eis·lühlers, in denen durch das Schmelzen des Eises die Speisen und Getränte kühl gehalten resp. ent wärmt werden. Während nun die mit Feuchtigteit reichlich beschwerte Aus-— athrnungslust von der warmen Som merlust ohne weiteres ausgenommen wird und sich mit ihr unseren Augen unmertbar vermischt, beginnt in den kühleren Herbsttagen ein Theil dieser Feuchtigkeit als Hauch sichtbar zu wer den« und im Winter können wir sie dann bei zunehmender Kälte als dich-— ten Nebel don unserer Nase und Mund herunterrieseln sehen. Sobald nun vor demGesichte ein Schleier getragen wird, wird die Lust zwischen Mund und Schleier durch die warme Linse-th mungslust künstlich aus einer wesent lich höheren Wärmestuse gehalten als die Außentemperatur beträgt. Mit hin wird aber auch der Feuchtigleitsge halt dfeser Lust ein höherer sein kön nen, als der der Auszenluft; dafz dies auch wirklich der Fall ist, kann man ohne weiteres daran sehen, dasj der Ausfall und die Verdichtung der Aug athmungsseuchtigkeit zum dampfarti gen Hauch erst jenseits des Schleiers-« beginnt. Diese seuchtwarme Lust in dem Zwischenraum stößt nun in ihrer nächsten Nachbarschaft aus die wesent lich weniger geschätzte nnd daher küh lere Nasenspitze; denn hier liegt ja dcr Schleier dicht an und seine wärmende Kraft ist daher nur eine verschwindet-d geringe. Tie Folge ist, dasz sich die Lust des Zwischenraurnes hier jäh ab liihlt und ihre Feuchtigteit nicht nicht zu halten bermagzdihelmehrschlögt sich diese als wasserbelle Flüssigkeit aus der Nasenspitze und deren Umgebung nie der. Während nun die Außentenipera tnr versucht, diesen Niederschlag zum Gesrieren zu bringen, ist es das Be streben der Zwischenraumsluft, den Niederschlag wieder zu erwärmen und in sich aufzunehmen, also kurz gesagt zu verdunften, was ihr auch theilweise gelingt. Bei der Verwandlung von Wasser in Dampf wird aber ebenso intensiv Wärme gebunden wie bei der von Eis in Wasser, der Nasenspitze wird mithin bei diesen ständigen Ver dunstungsversuchen eine Fülle von Wärme entzogen. Je größer die Tis ferenz zwischen der Wärme der Athem luft und der Außenteniperatur ist« um so jäher und stärker wird diese Wär meickntziehung sein« und die Gefahr des Schleiers wächst mit der Zunahme der Kälte. Vielleicht ist es dieser noch nicht ge nügend bekannte und gewürdigte Vor gang, welcher bei so zahlreichenzsrautn die Ursache der peinlichen Nasenröthe ist. Denn daß diese, ich möchte sagen künstliche Durchkältung der Nase all mählich im Laufe der Jahre die glei chen Folgen nach sich ziehen kann, wie es die zu Anfang der kleinen Abhand lung geschilderte natürliche thut, bedarf wohl keiner weiteren Worte· Daß da neben noch krankhafte Röthungen der Nase beim weiblichen Geschlecht vor kommen, welche auf Störungen seines so überaus sensiblen und zarten Ge schlechtsorganismus beruhen, se r —— da dies von zahlreichen Autoritäten auf diesem Gebiete beobachtet ist —- ohne weiteres zugegeben. Nur glaube ich, daß mancher Fall von rothcr Nase auf weniger räthselhafte Weise gedeutet werden kann, wenn man sich die obigen Ausführunaen vor Auaen hält. So wären wir den Hauptursachen der rothen Nase gerecht geworden; wenn wir noch turiositätshalber von der rothen Nase nach langandauernden strengen Kaltwasserkuren Notiz neh men und der mehrfach beobachteten Thatsache vom Zusammenhange der rothen Nase mit verdorbenem Magen und Verdauungsbeschwerden Raum geben, können wir unser Thema als er schöpft betrachten. Es fragt sich nun, wie vermeiden wir das Zustandekom men der rothen Nase und wie beseitigen wir das Uebel, wenn es einmal einge treten ist. Leicht gesagt, aber schwer befolgt ift der Rath: ,,Vermeide die Schädlich keiten, welche die rothe Nase zur Folge haben.« Denn diese schädlichen Mo mente sind nicht nur zahlreich, sondern auch —- theilweise wenigstens —— kaum zu umgehen. Außerdem verhält es sich mit der Disposition zur rothen Nase wie mit der zu jeder anderen Krani heit: Bei dem Einen behält die Nase ihre natürliche blasse Farbe, trotzdem er sie sämmtlichen diesbezüglichen Ge fahren aussetzt. bei dem andern genügt eine kaum nachzuweisende Gelegenheit, um die Ursache der krankhaften Rö thun zu werden. Sich und seine Na tur ennen und demgemäß sein Leben einrichten, ist die schwere aber dankbare Ausgabe eines jeden; und das gilt auch für unseren Fall. Jt das Uebel erst einmal da, so ist zur eseitigung desselben amtliche Be handlung nothwendig Die höheren Grade der rothen Nase, ich meine die häßlichen Uniwandlungen derselben zuk Pfund und Knollennase, erfor dern eine Operation, eine Hinwegnah Irne des Ueberfliissigen. Zum Troste der Leserinnen sei übrigens gesagt, daß diese Verunstaltungen bei Frauen un endlich viel seltener sind als bei Man nern; das Warum? dieser Thatsache ist nicht bekannt, das Faktum selbst steht aber fest. Jn den ersten Graden des Leidens siihrt eventuell noch ein: Salbenkur zum Ziele, später jedoch, wenn erst die Blutzufuhr eine abnorm reiche geworden ist und die Ausdeh nungen der Aederchen deutlich wahrzu nehmen sind, kann nur eine Verödung sder Gefäße zum Ziele führen. Dies geschieht durch oberflächliches Ausschli tzen derselben. Jst das Messerchexi haiarschars und besitzt der Arzt eine leichte geübte Hand, so ist das Verfall-« ren fast völlig schmerzlos und hinta läßt keine Norden. Um den eintreten den Erfolg zu sichern und dauernd zu gestalten, muß allerdings der Arzt auch die in dem speziellen Falle schädigend: Ursache herauszusinden nnd unwirk sam zu machen wissen. ( Das heuTige Aussage-werbe- in Ei c-· "» land, Scholtiss-im Belgien s Von Clsa Bruckman. « Für die Kunst, die nicht nur Bilder malt und Statuen meißelt, für die lKunst, die ihre verschönende Kraft in iden Dienst der Häuslichleit stellt und die Räume, in denen unser Leben sich abspielt, zu einem wohnlichen und reiz vollen Milieu zu gestalten sucht, sür sie hat das letzte Viertel unseres Jahr hundert einen frohen, lebenweclenden Lenz gebracht. Neues zu schaffen, gu tes Neues-, das unseren heutigen Be dürfnissen entspricht und dag Auge er freut, ist seitdem fiir Künstler und Handwerker die Loosung geworden, nnd die jugendlich-kräftige Bewegung zieht immer weitere Kreise. »« .,Angervandte,« »decorative Kunst,« »Kunst im Hause,« und welche Namen man ihr sonst noch geben mag, -— wem stände sie ihrem Wesen und Zweck nach näher, als der Frau? Jst nicht das Haus ihr Königreich? Vermag sie nicht am besten zu beurtheilen, wag noth thut, und für manche Verbesserung mit seinem Gefühl den richtigen Weg zu weisen? — Hier erwächst der Fran, die heute aus allen Gebieten in eifrig-tm Wettbewerb mit dein Mann sich zu he liaupten sucht, ein ganz natürliches Feld der Bethätigung. Und zwar nicht nur der tünstlerisch auöübenden Frau, — durch ihrer Hände Werte, —- son dern und vielleicht vor allein der aug wiihlenden Frau, — der Hausfrau mit dem llaren, praktischen Blick sowohl, als der Dame der großen, eleganten Welt mit dem geschulten, verfeinerten Geschmack, —- durch ihre Interesse, ihre Kritih ihre Anregung zu günstigen Reformen » Jn England z. B» wo durch Ruslin und Morris der erste Anstoß zur Neu sdelebung der angewandten Künste ge geben ward, sehen wir, welch’ große Rolle in der Ausgestaltung des Hauses sdie Frau zu spielen berufen war, und swelchen Einfluß sie daher auf die ge sammte Entwickelung des lunftgewerbi lichen Stiles zu gewinnen vermochte Jhr Reich ist das »Familienhau2-,« dag, sei es auch noch fo klein, mit dem dazu gehörigen Garten, etwas in sich Abge: schlossenes, Volltcindiges bildet. Die lmeist kleinen nd nicht sehr hohen Raume verlangen zierlichen, duftigen Schmuck der nicht beengt, nicht ver ldunlelt, sondern hell und freundlich sund sarbig wirkt. Da greift die Frau zu dem, was ihr zunächst sich bietet, zu iden Blättern und Blüthen, die sie im eigenen Garten gepflegt. Anmuthig lordnet sie dieselben in Gläser und Schalen: keinem Zimmer keinen-Mahl szeit diirsen sie fehlen. s— Wieviel Ge schmack und liinstlerischen Sinn tann Tdie Frau aus diesem Gebiete bethijti gen! : Die Liebe sitt Blumen und Zweige und Gräser spinnt sich nun fort in den ranteuden und sich verschlingenden .«stslaiizen-Motiven, die auf Tapeteu sund vFriesen, aus Stoffen und Glas fenstern, Bucheinbänden und Mappen und Läusern in mannigfaltiger thiiord nung und eigenartigen Tönen immer und immer wiedertehren. Auch die blii then - duechwobenen, farbendustigen »Liberty«-Stosse, die weichen indischen Sei-den und durchsichtigen Musseliusz sind aus dem gleichen Empfinden lser vorgegangen Zu diesem zarten ein wenig fchmarh tenden und zugleich etwas bizarren »Blumen-Stil" passen keine kräftigen, massigen Möbel; das dünnbeinige, zierliche Chippendale seiert daher seine Auferstehung Sheraton Kästen, japa nisirende Lackstiihle und seidenbespann te Wandschirme vervollständigen in entsprechender Weise das ,,englifche Zimmer.« is ist zum großen Theil durch, ganz gewiß aber für die englische Frau ge schaffen worden; d. h» es ist nicht nur ihrem Geschmack, sondern auch ihrer Art. zu leben angepaßt, und in dieser Zweckersiillung liegt sein Werth, seine Bedeutung Aus diesem Momente fol ,len wir auch die Lehre ziehen, nicht Fremde-s nachzuahmen, sondern dem gerecht zu werden« was unser eigenes Gefühl, unsereJndividnalitiit, was un ser ztlirna, unsere Lebensweise for dert. -—- Ein Beispiel: Jn England ist es nur wenig Sitte, daß die Frau sich, sei es mit häuslichen Arbeiten. sei es mit sogenannten ,,weiblichen Handar betten« abgiebt, jedenfalls thut sie es nicht in den gemeinschaftlichen Räu men; die Kinder erscheinen nur siir kurze Zeit darin, nie zum Lernen oder irgendwelcher anderer längerer Beschäf tigung, und das Rauchen ist aus« schließlich im Herrenzimmer gestattet. Das ,,Wohnzimmer« in unserem guten deutschen Sinn, die trauliche Stube, in welcher Groß und Klein sich versam Melk, in welcher der Vater Abends sei ne Zeitung liest, die Mutter ihren Ar beitslorb am Fenster stehen hat, die Kinder Aufgaben machen oder den gro ßen Tisch mit Soldaten und Mode pnppen bevölkern, die gemiithliche Wohnstube, aus der ein Hauch von die sein Darin-Leben einem noch entgegen weht, selbst wenn alle sie verlassen ha ben, fällt im englischen Hause weg und an ihre Stelle treten drei einzelie Räume; der Salon, das Rauch- und das Kinderzimmer. Erwachsen nicht aus dieser Thatsache auch ganz ver schiedene Bedürfnisse, schon von der ersten Anlage des Hauses angefan gen? Werden wir uns nicht einen verhältnißmäßig großen Wohnraum wünschen und alles darin, was den ge meinsamen und vielseitigen Bedürf nissen der verschiedenen Familienmit glieder entspricht, während in Eng land die Einzelriiurne klein und ge drängt sein können, —- jeder von ihnen nur seinem speziellen Zweck angepaßt? An diesem einen Beispiel allein. -— und es ließen sich genug ähnliche geben, —- können wir sehen, wie jede Lebens weise eigentlich ihren Stil schon in sich birgt. — Damit soll gewiß nicht gesagt sein, daß eine Nation von der andern nichts lernen, nichts herübernehxsnen tönne. Jm Gegentheil: im regen Aus-— tausch ihrer Errungenschaften entwi ckeln sich die Nationen wie die Indi vidualitäten. Nur muss die Anregung verstanden und selbständig verarbeitet werden: sonst tritt an Stelle freien persönlichen Schaffens die mechanische Schablone, und rein äußerliche Nach ahmung erstickt die lebendige Fortent wickelung guter Keime. So ist es mit dem englischen Blumenstil in seiner ei genen Heiinath gegangen: der frische Quell hat nur eine kleine Strecke be fruchtet, jetzt oersickert er langsam im Sande. Wie anders arbeiten dagegen die tüchtigen jungen Schatten in Glasgokvl Aehnlich wie vor einem Jahrzehnt dort die Maler-Colonie entstanden: ank lrästigem ausgeprägten Individuali täten, die zugleich träumerisch und schaffenssrendig ihrem eigenen Wesen Hind dem Charakter ihres Hochlandes fin unendlich seintönigen Stimmungss Ilandschaften Ausdruck gegeben, so se Ihen wir jetzt eine Reihe junger Künst sler aus decorativein Gebiet zu einer Hlleinen Gemeinde sich zusammenschlie Jsten und Gegenstände schaffen, die ähn »lichein Empfinden entspringen wie jene Bilder. —- Mackintosh, Macnair und die beiden Schwestern Mardonald bil den den Fiern dieser Gruppe. Jm ers steren erkennt man den Architetten ans seinen consttultio vorzüglichen, origi nellen Möbeln, die in ihrer etwas herbenSchlichtheil eine befunde, ternige und eigenartige stiinstlernatirk verra-v then. Das gleiche gilt von seinen übri gen Entwiirscn siir Platate, Buchein bande, farbige Glassenster u.s.rv., nur daß hier noch ein Zug von tiespoetis scher Smnbolit mitspricht, den er mir Macnair und den beiden Mark-walks theilt. Deren Metall-Namen und an dere decorative Arbeiten sind ganz er füllt davon: die fast törperlosen, jjbers schlanlen Figuren muthen uns an wie längstversehollene merkwürdige Feen märchen oder altindischthstit nnd be wahren trosz diesem und der stark de eadenten Auffassung eine eigenthiiins liche Kindlichleit Mag nian mehr oder weniger Gefallen an dieser Richtung finden, mag man ihr eine toeitere Fort entwickelung zuschreiben oder sie für eine einzelne seltsame Blume halten« die sich erschließt und stirbt, ohne toei tere Knospen zu treiben, -— ihre Ver treten sino selbständige Naturen, oie ihren eigenen Weg gesunden haben und ihn unbeirrt geben. Diesen grosqu Vorzug haben sie ge mein niit oen modernen Blanken, die in Briissel rastlos und ihrer Aufgabe voll betouszt an der Arbeit sind. Auch ibuen tain die erste Anregung oon tin-stand herüber; aber sie haben nicht ban den Buchstaben, sie haben oag Wesen der neuen Bewegung erfaßt und vermocht ihm eine eigenartige und reiznolle Ge staltung zu geben. Sie erkannten, Das-, »der neue Stil,« nach dem man rief, nicht einzig darin bestand, Tulben und Lilien, Farnen und Orchibeen in unge zählter Wiederholung auf Tapeten und Stoffe zu bannen, in Beschlägen erstar ren zu lassen u.s.tv., sie verlangten freie Formen, die der Phantasie des Künstlers-, seiner Schönheits-Empsiiis dung erwachsen sollten. Das reine Ost nament, d. h. die Wirkung durch Linie und Farbe allein, ohne Darstellung ir gendwelchen gegenständlichen Motive-Jf ist ihr decoratives Element. Allen voran ist Hean van re Velde um Wert. Früher Pointillist, schafft er jetzt mit seiner reichen Erfinduugsaabe architektonische Pläne, Möbel nnd hausgeräthe, Beleuchtungskörpey Ta beten, Bucheinbände und herrlichen Schmuck aus Edelmetallen und kostva ren Steinen. Beim Kleinsten aber wie beim Größten leiten ihn zwei Gesichts punkte: der praktische Zweck und die Schönheit von Linie, Farbe und Mas terial. Führen sie nicht wieder auf die Frau zurück? Arbeitet er nicht gerade ihr in die Hände, indem er den beiden Dingen Rechnung trägt, die mit dem Wesen echter Weiblichkeit zu tiefst ver woben sind: dem Sorgen siir andere und der Schönheit. — Im eigenen Hause van de Velde’s. draußen vor der Stadt in einem der Vororte Brüs sels, da empfindet man sein Künstler thum vielleicht am intensivften, weil es sich so. natiirlich und so harmonisch giebt. Dort wird es durch keine ande ren Eindrücke beeinträchtigt Jn einer Augstellung ist dies ja kaum möglich. Aber immerhin gewinnt man einen guten Einblick in sein Schaffen in den Räumen, die er in der Münchener Secession mit seiner Hände Werken ge füllt. Um denselben gerecht zu werden, muß man sie eigentlich sehen; durch bloße Beschreibung vermag man weder den vornehmen Reiz der goldenen Schließen, Kämme und Broschsen, noch die Schönheit der elektrischen Lichttrii ger wiederzugeben; noch auch dieWognss lichkeit und ideale Zweckmäßigkeit es vollständig eingerichteten Herren Schreibzimmers sich vorzustellen. Der halbrunde Schreibtisch, die Bücher und Mappenschränke, die Stühle, ja, das Tintenzeug und die Aschenischale sind den Bedürfnissen eines feinmni gen Menschen in seinem Arbeitsraume abgelauscht. . Rächst van de Velde ist Lemmen zu nennen, der Künstler des Mach-Orm mentes. Teppiche, Tapeten, Stolfsr. Stickereien, Buchschmuck und Buch ta ben-T1)Peu legen beredtes Zeugniß ab von seinem sicheren Blick für das Dem rative und von seiner seltenen Bega Hung, es zu gestalten. In anderer Art, als diese beiden d. h· eben wieder: als eine auf sieh selbst gestellte Persönlichkeit, arbeitet der Ar rintett Horta, der Erbauer der »Maison du Periple« in Briissel. Seine Haupt Bedeutung liegt im vollen Erfassen und Beherrschen des construetiven Mo uiente5, in der sehr geschickten Aus nutzung und Ausgestaltung des Rau -nes. Ein völliges SichiVer enken in den Zweck, den ein Gebäu t-, eine Säule, eine Lampe praktisch erfüllen sollen, das ist der Boden, aus welchem seine Schöpfungieu hervorgehen. Leider verbietet der Rahmen dieser «-;’-lauderei, mehr in’s einzelne zu ge hen und mancher anderer junger und vielvlersvrechender Kräfte Erwähnung zu t)uu. —— Sechziq Meilen um eine Eichel. Jn Mexilo lebt ein Svecht, ·er Eine Nüsse und Eicheln in den hob-en Baumschiisten der dort zahlreich vor tcmmenden Yuccaz nnd Aqaoen cdie kei uns gewöhnlich. aber fälschlich tntt dein Namen ,,Alce« bezeichnet werden) aufspeichert. Diese hohlen Sfektiiel find durch natürliche Zioischenwäpdein eine Anzahl von aesondertcn Hohlm exen getheilt· nnd der lluae Boqel hat tas, vielleicht vor vielen Jahren, ,zi fällig heraus-bekannten die Kenntniß ist den späteren Vogelgenerclionen er kalten neblieben, und nun bohren die Thiere ein Loch an dem oberen linke ieveg Gelenkftiicleg zrirEInfiillllng, prnd später, lve«.n es sich darum handelt, He anfgespeixtierten Schatze zu genses sten, ein zweites Loch an Dein unteren Ende, um daraus die Eicheln hereing znholen Der erste Ort, an lvekchem diese merlivijrdiae Gewohnheit beob achtet wurde, rrsar ein Hüaei nifiken in einer Wüste, der mit saurer-Z und Akte-den bestanden war: a r die näch sten Eicherchiiume, auf denen dieSpechte writnen können, maren 80 englische Meilen davon entfernt, so heiß diese erfindunagreichen Vöael einen Flug von 60 Meilen zu machen hatten, nm eine einzine Eichel aufzubetoiilsrem In diesen Thatsarlien sind nie-inne seltsa ine Ziine zu bemerlent Erkiens er freilich auch sonst vielfach vorkonnnon de Instinkt der Vorsorge der- pke Vö ael treibt, Wintervorrätbe sinkt-kam ineln zweitens die qrosee zurjiclgeleqte Strecke, nni das Futter aii.;n«ulinlieln, nnd drittens die Benutznna LI abge leusnen von ihrem Wohnbezirt so weit entfernten Veri«attsohn!tses"sl, nnd e tixetllt fr:q’icl), ob Instinkt- wes Sk falrnnq und eine Art Jniesssiqeni ine Tbiere qelelirt haben dair Fahl-.- vir lsornenen Hilft-treten in Bist Ziexixszln entfernt lspcisslissnder PAGA-»in bessere Verstecke liefen-« eile kliisse siäller liegen der Beininrinien uni- Felssrnltein - — » - -----. an QualisiiniioiL Stiioiofiig., »M« ist denn das fiie ein schlechter Gipan Mir scheint, iljsx hibi mir Petroibniu ii1":- Vier ngU U1«-«e’k« sionimilito n:n: »Steine Idee! Reine-d Wasser!"« — Sindiofugt ,,Waifer?! Das ifi eineGes meinlxeit!« — Gciniitl)lirk). Ein ficht-sei- bei-Ide msp »Es-nun ifi in i- n sTe.H-s;«s-«kak,k» gerati,,en und trotz aller Anstrenqunaen der Pferde will es dein Fuhrmann nicht gelingen, ihn wieder heimwnbringen Endlich iegi sich fing »abs, reich umher stehende Publikum in’L- Mittel; dreißiad Hände fassen an, und nach einer Vier ielstunde ist das- Gefährt flott. »W.7 ist denn nun b-: r FI.iI.)rniann"sm fragt einer der Herren» —Jnn ne: »Der sitzt drüben in der Wixihfel)nfi;s wenn i' . nWagen kaus haben, soll ich n rufen, hat er g ’sagt!'—« . i