Ostsee Schreibebrief-vonst Missno Lizzie Sanerampser. ( Iele Well, was sage Se denn dazu, daß mein Hosband der Mister Philipp ' Sauerampfer wibder ein von seine beriehmte Tripps angetrete bot? Dies mol is der Fahl nach Afrika for die Ebers zu helfe! Ocn Se schon emol ebbes so fuhlisches gehört odder ge sehn? Wann der Philipp jemals so : ebbes gemacht bot, dann is es immer · e weild Guhs Tschehs gewese un so wert-Z auch diesmal sein. Jcb hen mich erkundigt, Boerz das meint Vetter-U jetzt möcht ich sehn, was der eme Bauer helfe will! Sein Seide-r drinke un alles obfeit daun mache, das kann er mehbie for die Bauern duhn, anwer wann’s heißt schaffe, dann is ber Philipp nit in it. Wann ich nor e wenig Kindling Wutt geschappt hawwe will, dann duht er äclte, als wann er sich dabei das Rückgrat ver breche deht un mitaus e Jnscherie do gehkz gar nit. Wann ich ihn mache will, die Esches in die Jahrd trage, dann tickt er schon un sagt, ob das nit eins von die Kids mache könnt. Wann er’sck) awwer selbst buht. dann duht er mich die Hälft im hauö erum werfe un ich hen dann mehr Batter un Truhel neit, als wann ich’5 selbst duhn deht. Jch kann Jhne sage, der Philipp iz gut for nattings un ich kann nit sehn. wie ver Jemand helfe win. Awwek ich s hen ihn ganz ruhig fort gelasse. Die 1 Missus Wedeäweiler, die in so Sache arig studirt is, die hot mich gesagt, daß die Bauere en Krieg hätte. Well, wann « tas der Philipp ausfinne duht, dann kommt er schnell widder zerict Der Wedesweiler, der macht ofs Kohrs e bceses Gesicht, bikahs er hot in den Philipp sein beste Kostiemer verlore. Er sagt zwar, er bebt nor sarrie driw wer fiehle, daß per Philipp fast wär, bitahs er wär esfrcht, es deht ihn eb bes häppene un er deht methe nIt mehr widder komme, awwer do brav-b er sich nit zu worrie, der Philipp kommt immer mit-den Wann ich noch dran denke, in was for e Kandischen er aus Kjube widper komme is! Wei ich hen ihn gar nit mehr gekennt, aw nsererisdochennihauwidder to rn m e un jetzt kommt er auch wid der, dafor tenn ich mei altes Kamel zu gut. Ich wunner nor, was er in Afrika duhn will, wann er doch ebbes schaffe wollt. do hätt er hier bei mid -ie schönste Tschehns. Die Kids die sin argix froh gewese, wie ihrn Po fort is. isse Se, er bekümmert sich das ganze Johr nit um die Kidå un Die könnte um Krisrneßzeit barwes un mitaus Unnerwehr erum laufe, for all was er drum gewwe ruht. Nur wann er emol bei den Wedesweiler zu arig geärgert is worde. odder er hot en Duft odder er duht sich iwwer mich ärgern, was awer immer mitaus Kahs ig, dann läßt er sei Wuth an bieBuwe aus un duht se verhammatsche, daß es en und jammert. Wei, wann ich nit a wär. dann hätt er schon vie Fälft von die Kids gekillt. Off Kot-es pring ich in so en Moment immer gleich-ein un reiwe denPhilipp den Kimmeh das er nit meyr weis IS et en Bub yddet e Mehdche. Es bot viele Leit, die fage,« baß e Mutter un Mo das nit duhn soll. Jch hen awwek e annete Eidie Kids zu ruhsr. Wann Jemand unrecht dreht-, dann soll mer die Kidä mit die Nos druff stoße un wann se von ihrem eigenen Pa schlecht behandelt wet’n dann hen ich das Recht un die Duttie dergege zu kicke. Den Weg hen die Burve auch allniks fkr ihren Pa iwkig un ich kann se auch kei Biö’che for blehkne. Wie der Phi lipp fort war, do hen ich teiteweg eine Freindin die Missus Wedesweilek gesagt. daß ich ckig gern emol e Sue pteikPattie gleiche zu hawwe hehr Wisse Se, ich hen mich erscht e paar Dag zerick e neies Dinnetsett krieqt nn hen auch e neies Seitbohrd kauft. Den Stoff hen all mei Freinde noch nii gesehn un for den Riesen hätt ich se gern all emol in mei Haus gehabt. Du liewe Zeit, for was bot mer dann all den Stoff, wann ’s Niemand sehr dahi? Die Missuz Wedesweilet Los esagt-, has wollt sie schon fickse, Eck olli nor sehn, daß ich alles in qutc Schehv hätt un daß ebbes gutes zu esse do wär; se bebt die ileissusZv Rassel: maan mitbrinqe im for der mijfzt mer sich in Acht mme die bebt kim aus ttage wie alles tm dka bebt ich doch schuhr gern-g nit gleickyr. Die LUZszitJ Wedeswciler saqt noch, sie defsf du » Lyhdies all uff acht Uhr zu sich b: stelle Un deht en saqe, daf; sie nidH u esse mit bringe sollte. Sell bot mih - frtschtreht qesuht, bikabs do ben ich. doch e Tichehns gehabt mei neie DE jches zu«zeige un das war doch die - chuptsach Um die Kompenie do geb ich verdollt wenig-, in die ekfchte Lein, Strich ich die Klatfchmeilet nit, awxver mer kann doch nit mitaus sie duhn, sonst«beht-jo kein Mensch ebbes von, Um erfahre. Jch ben sss Kohrs ae · fft wie en Beil-heulen daß alles Esther-s llien uckt het. Die Akt hen schon um « un dreivier III-M ins Bett geleng Jch hen jedem II m schwe. sonst hätte MS aar E - dadu. O, ich weiß wie mer Kids , » JVYIIU . se hxa Zell klingt Agit " -« 1 iM m- it ni te et Wk. Dies die Eos-scheu Mei s Kot esse-Mich WMOZ so Menis » M Mk besxu Rad-per ange «, u » W es Ehpten umhemt -,- VIII-ich in das Gitter-ruhn tm e Wg fehnzie stmks in die häntfs genomme. Wisse Se· ich i hen doch äckte gemiißt ais wann ich von die ganze Geschicht gar nicks wüßt. Wie’s acht Uhr war, do hen ich die Kraut jede Minut ecköpecktet. Uss eemol hen ich n die Frontpohttsch e Neug gehört. o schnell wie en Blitz hen ich mei Auge zugemacht, als wann ich schlose bebt Dann hat die Bell gerunge; ich sin zusammegefahre, als wenn ich in mein beste Schlos ver-· fchtocke wär. Jch sen ussgesptunqe, ben die Doht ufsgemacht un do hen se all »Surpreiz" gehallerL Jch hen ge äckt, als wann ich lein Wort sage hätt ldnne. Nach e kleine Weil hen ich ae sagt: »No, Lehdies, Ihr habt mich owwet emol surpkeistt Wei sell biet awwet einiges! Wann mich doch net Jemand e Wort gesagt hätt, daß ich e wenig Prepperehschens hätt mache könne! Jetzt müßt Ihr sattisfeit sein mit den was ich hab.« Wie ich mit mein Spietsch setiiq war, do hen ich se erscht inseit gelosse un dann hen ich noch e haltveg Dutzend mol gesagt »ne, no. so e Surpteis!« Was die Patthie sot e End genomme hol, das schreib ich Jhne das nächste mal. Mit beste Niegabtds Juhkö teulie Missuz Philipp Sauerampfet, geb. HansstiingeL Tkäve Dämmerung. sue III-dieses ctpltsh M her-P geschieht« weiß Gott allein. Die Erd’ ist man und rann — Elend und fchlaflos, voller Pein; Und wir, die wir von Erde sind. Empfinden ihren Schmerz-« Kein Mann wird je erfahren, ob diese Geschichte ganz wahrheitsgeneu erzählt ist« Jedenfalls werden sich die Frauen die wahren Thatsachen gele gentlich zuflüsterm wenn sie nach einen Balle damit beschäftigt sind, sich die haare zu ordnen und Vergleiche iibcr ; die Zahl ihrer Opfer anzustellen Also ’ muß ein Mann diese Begebenheit ge - wisserrnaßen als ein Unbetbeiligter ers zählen —- folglich ganz falsch. : Ich rathe Jedem. nie die Dummheit szu begehen einer Schwester Compli ; mente iiber die andere Schwester zu ; machen. Wenn Du bossst. Dir cini ; diese Weise den Weg zu ebnen, fo hast y Du eine sehr wichtige Thatsache über » sehen: Eine Schwester ist vorerst ein Weib, und erst in zweiter Linie eine Schwester. Deshalb wirst Du Dir . selbst nur schaden. , I Das wußte Samarez. als er den ! Entschluß faßte, der älteren Miß Cop ? leigh einen heirathsantrag zu machen. - Sanmarez war ein sonderbarer ; Mensch. Jn den Augen der Männer i war er nur spärlich mit Tugenden und i Vorzügen ausgestattet, aber .bei den i Frauen war er beliebt, und er selbst besaß genug Cigendiintel um das Ca binet def- Vicetbnigs damit zu ver sorgen und noch für den Generalstab Etwas übrig u lassen. Er war Eini list. Manche Frau interessirte sich nur deshalb für ihn, weil er oft gegen das schwächere Geschlecht recht unangeneh me Saiten auszog. Wenn man einem jungen Pferde, das man zum ersten male sieht, einen Schla auf die Nase versetzt, wird es den T Eiter nicht be sonders lieb haben, sich aber in Zu kunft fiir ihn interefsiren. Die ältere Miß Copleigh war niedlich, liebens würdig, und sehr hübsch. Die Jün gere war weniger hübsch, und, vorn Standpunkt der Männer auf obiaes Beispiel zurückzuiommen, sehr unlie benswitrdig Sie hatten fast die glei che-Figur, und ihre Stimmen waren sich sehr ähnlich. Dennoch herr chte kein Zweifel darüber, welche von ei i den die Nettste war. Sobald sie von Behar nach unserer » Station lamen, war Sanrnarez ent schlossen, die Aeltere zu heirathen. Wir waren wenigstens davon überzeugt, » und das ist schließlich dasselbe. Sie » war zweiundzwanzig und er dreiund dreißig Jahre alt, mit vierzehnhundert Rupeen Jahreseintünsten Es war also, unserer Meinung nach, eine gute Parthie. Sein Plan war fertig. Um eine landesübliche Redensart u ge brauchen, hatten die jungen - amen die unangenehme Gewohnheit »paar weise aus die Jagd zu gehen«. Es war absolut unmöglich, die Eine ohne die Andere zu sprechen. Jhre gegenseitige Zuneigung war rührend, wenn auch zuweilen etwas unbeguem. Sanma rez brachte es fertig, in seinen Aus merlsamteiten gegen die Schwestern ganz unparteiisch zu sein, so daß Nie mand errathen konnte welcher vanBeis den er am Meisien zugethan war, und doch waren wir uns darüber einig. Er ritt oft mit ihnen aus und tanzte mit ihnen, aber es gelang ihm nicht« die Eine oder die Andere länger als ein paar Minuten allein zu sehen. Die Frauen behaupteten, daß Miß trauen der Beweggrund dieser »Un zertrennlichteit" sei. Aber das kann die Meinung eines Mannes ganz und gar nicht beeinflussen. Sanmarez schwieg behaerlich, während er seine Aus-nett samleiten unentwegt fortsetzte, und sich - zu gleicher Zeit seinen Amtgesehästen » und dem Polospiele widmete. Ohne » Zweifel hatten ihn beide Mädchen gern. Die Zeit verging, und die heißen Tage standen in Aussicht. und noch immer schwie Sanmarez. Wie-ser waeen ei die Trauern die Tiber das Aussehen der ädchen ihre Meinung abgaben Diese Blase könne nur von Ziel-est wer herrühren Männer « WWM M then behafsei"se"in. diI-" muß man seinen besonderen aus ihre Meinung legen. Ich be ehe darauf, dasz das heisze Wetter a ein diese Aenderung in dem«AuS sehen der beiden blühenden Mädchen - retursacht,hat. Sie hätten früher in · die Berge gehen sollen. Wenn die rosze Hise kommt, ist Niemand esn Engel. ie jüngere Schwester wurde immer cy.riscl;er, und bei der Relie ren merkte man, daß ihre Liebenswiir digleit ihr oiel Mühe machte. Die Station, wo sich diese Geschich: te zutrug· war zwar nicht klein« aber weit oon der Eisenbahn entfernt Großftädtische Geniisse gab es dortl nicht, und man mußte fast einen TIZ lang reisen, um in Labore einen Ba ( mitzumachen.s Deshalb waren die » Leute siir jede lleine Anregung dont- 1 i i bar. Es war Anfangs Mai, lurz bevor « die letzten Nachziigler in die Berge gin gin; an einein sehr heißen llbend. » Sanmarez hatte einen »Mondfchein- « Ausflua« veranstaltet. In der Nähe » eines alten Grabes am Flußufer sollte die Festlichleit stattfinden. Es war ein sogenorntes »Noah’s Arc - Pie r.ic'«, und, wie gew·jhlich, sollte wi schen jedem Paare eine halbe eile Entfernung sein. Das war wegen der Staubwollen nöthia. Mit den Dum nas waren es sechs Paarr. Solche Luftbarleiten sind gegen Ende der Saison, ehe die Mädchen alle fortni sen, eine selsr nützliche Einrichtung. Sie geben oft zu Verständigungen Veranlassung. Jedenfalls sollten die jeni en Duennas. deren Schii linge in eitcnziigen am dortheilha testen aussehen, diese Aussliiae befiirtvor ten. Das ist schon einmal vorgefallen Aker davon handelt eine andere Ge schichte. Der »Fall Sanmarez" und noch eine Liebesaeschichte sollten an jenem Abend Iium Abschluß kommen. Um zehn Uhr versammelten wir uns auf dem Baader-las Es war eine entsetzlich heiße Nacht. Die armen Pferde triesten von Schweiß, trotzdem wir sie im Schritt gehen ließen. Aber es war doch besser wie im Dunkeln zu Hause zu sitzen. Vier Paare —- San marrz mit den beiden Mädchen, und ich allein — als Letzter —- ritten bei hellem Mondschein in die Nacht hin aus. Der Gedanke. mit wem Sans marez wohl nach Hause reiten würde, beschäftigte mich auf das Lebhasteste. Wir waren Alle aliietlich und zufrie ren, aber wir fühlten instinttiv, dafz sich Etwas ercignen würde. Es war fast Mitternacht als wir das alte Grab und den verwitterten Garten, wo wir essen und trinten sollten, er reichten. Wie ich vorn Pferde stieg, bemerkte ich einer. matten, dunklen, sederartigen Streifen am nördlichen Horizont. Aber es hätte mirNiemand Dank dasiir gewußt, wenn ich let ei nem so schön geplanten Feste Unange nehme-? prophezeit hätte. Ein Wirbel sturm ist ja schließlich nicht so schlimm. Ich beschloß also, von trei: nen wohlbearijndeten Ahnunaen zu schweigen. Wir gruppirten uns um einen gro ßcn Wasserbecten, und singen an mit Banio - Begleitung zu singen. Bitte nicht zu lachen. In weltentlegenen Stationen tann man sich seine Ber niigungen nicht wählen. Wir unter Zielten uns auch, während wir unter den Bäumen hingestreckt lagen, und die Blätter der weltenden Rosen zu unseren Füßen niedersielen. Das Ahendessen war vorzüglich -—- Allxs eisig kalt. Wir taselten sehr lange. Jch schien allein zu deiner-tm das-, die Lust immer heißer wurde; erst als eine Wolle den Mond verdunkelte, und ein seuriger Wind die Orangenhäunse umsonste, wußten die Andern, was im Anzu war. Es hörte sich an wie das Brau en des Meeres. Ehe wir wuß ten, was geschah, war rings um uns tiese Finsterniß. Ein einziger Wind stoß wars den Bdeckten Tisch in den ; Wasserbecken. it fürchteten uns in ; der Nähe des alten Grabes zu bleiben, ’ denn die-Gefahr, daß das morsche Ge stein vorn Sturm weggesth werden tksnnte, wuchs mit Feder Minute. Des halb tasteten wir in der Dunkelheit umher, bis wir den Orangenhain er reichten, wo unsere Pferde angebunden waren. Der Sturm hatte das Fluß bett ausgewählt und Unma en von Staub und Sand durchtvir lten die Lust und stillten Taschen und Stiefel. Es war einer der schlimmsten Wirbel Oiirme im gan en Jahr. Wir standen lle ganz dicsyt zusammen edriingt« nahe bei den zitternden Pser en. Es dauerte sast unaufhörlich, und die Blitzstrahlen uckten nach allen-Richt ungen. wie asserstütnte aus einer Schleuse. Die schlimmste Gefahr« die uns drohte, war das Los-brechen der Pferde. Jch hielt meinen Kopf nie bergebeugt, und bedeckte den Mund « mit einer hand. Eisen-r so dunkel, daß ich nicht unterscheiden tonnte wer , neben mir stand; bis ein Blitsirahl mir die unmittelbare Nähe Sonnta rez’ und der älteren Miß Copletgh l enthülltr. Jch wußte, daß es die Aet- . tere war, weil sie einen «Pagri« um I .bren Helm geschlunan trug, und die Jüngere nicht. Es schien, als ob die Electricitiit in der Luft sich in meinem Körper concentritt bätte,denn es bei-te und Priclelte vom Kopf bis zu den Zcbenspitzen. genau fo, wie eine Korn ikhre bebend vor dem Regen ausschließt Es war ein prachtvoller Sturm —-— als ol: der Wind die Erde emporgehoben ! hatte, und sie windtviirts, in großen ? Stücken wegschlentern wollte; und die Hitze strömte aus der Erde hervor, wie die Gluthen am Tage des jüngsten Gerichts-. Nach der ersten halben Stunde, als der Sturm sich ein wenig gelegt hatte, börte ich, wie eine mutlilose kleine ; Stimme dicht neben mir in zitternden s Tknen sliifterte: »Oh, mein Gott!« T ' Jin nächsten Augenblicke hielt ich » die jüngere Miß Copleigh in den Ar- I men und hörte ihre angstvollen Worte: »Wir ist mein P erd·? Ich will nach hause. Jch mu nach Hause! Bitte, bitte, siihren Sie mich sort von hier!« Jch dachte natürlich,dah der Sturm und die Dunkelheit an ihrer Erregung schuld seien, und versuchte sie Fu be ruhigen. «Das ist es ja nicht. Oh, das nicht! ch muß nach Hause!« rief sie oerzweielt, und bestand darauf, nach Haufe zu gehen, ttohdem ich ihr sagte, daß wir warten müßten, bis der Sturm vorüber wäre. Dann wurde es wieder dunkel, aber ich fühlte, daß sie an mir boriiberhufchte und fort ging. fPlö lich war es, als ob ein mächtiger litzftrahl den Himmel ge öffnet hätte. Die Frauen fingen an zu schreien, wie wenn das Ende der s Welt gekommen wäre. Dann fühlte ich, wie sich die Hand eines Mannes zauf meine Schulter legte und hörte wie Sanmarez mir in’5 Ohr schrie; »Ich habe dem unrechten Mädchen ei ? nen Antrag gemacht Was soll ich cniangen?'« Diese Zutraulichkeit sei nerseits war jedenfalls der sonderba ren Situation, in der wir uns besan ten. zuzuschreiben, denn wir sind nie nsalH befremdet gewesen. Er bebte lind zitterte an allen Gliedern. »Wie lann man nur so närrisch sein, wäh rtnd eines Wirbelsturmes einen Hei rathsantrag zu machen?« schrie ich ihm als Antwort zu· Aber das änderte Nichts an der Sache Darkn rief er: »We) ist Edith Edith Copleigh?« Edith war die jüngere Schwester Ich antwortete ganz erstaunt: »Aber trag wollen Sie denn von der?" Dann folgte ein zweiminutenlanges Durcheinanderschreien, währenddein er mir versicherte, daß er von Anfang an die Jüngere geliebt habe, und ich ihm erwiderte, er miisse sich irren. Alles um mich her schien nur ein böser Traum zu sein. Sanmarez hielt mich noch immer bei der Schulter gefaßt ; und bat mich inständigst, ihm zu fa gen, wo Edith Copleigh sich befinde. Endlich wude ein matter Lichtstrei sen sichtbar, und wir sahen, daß sich . aus der Ebene vor uns eine Staub .wolle erhob. Das Schlimmste war -·also vorüber. Der Mond stand ganz niedrig am Himmel und es zeigte sich ein Wiederschein jener frühen Dämme rung, die ungefähr eine Stunde vor der eigentlichen Morgenrötlke zu sehen ift. Ich dachte eben über Edith Copleiglfs sonderbare-B Berschwinden nach, da machte ich drei verschiedene Beobach tungen: Maud Copleigh tam mit ei nem glücklichen Lache n aus der Fin sterniß hervor und fchritt auf San Inarez zu. Sie sliisterte ganz leise »Georg', und nahm dann den Arm, der meine Schulter nicht nmltammert hielt. Jhr Gesicht zeigte jenen unbe schreiblichen Ausdruck, der die Ziige eines Weibes nur ein oder zweimal im Leben vertliirtz wenn sie vollkommen glücklich ist und die Luft voller Geigen hängt, und die Erde sich in eine rosig gesiirbte Wolle verwandelt, weil sie liebt und wieder. geliebt wird« Zu gleicher Zeit fah ich einen sonderbaren Ausdruck auf Sanmare' Gesicht wie er Maud Copleigh’s timme hörte, und im selben Augenblick in etwa fünf zig Meter weiter Entfernung sah, wie eine Gestalt in einem braunleinenen Reiteranzug ein Pferd bestieg Meine uberreizten Nerven waren jedenfalls Schuld daran, daß ich mich « so ohne Wetteres in Dinge mischte, die mich Nichts angingen. Sanmarez cia schönes Postulat-« ff- - . xx Eva-w ' Landgeadärw »Na sogen-M mal, mei udestei Durchm, was it dann un ecgentlich der Zweq Ihm Rai-tout F« Radien »Ja, einen Zweck Mfskse U nicht, ich fahre zum Vergnügeak wollte sich in der Richtun des Reitans zagt entfernen, aber ich chob ihn zu riicl und sagte: ,Bleiben Sie hier, utn die Sache aufzuklären. ch werde sie zurückbringen·« Jch wei beute noch nicht« warum ich in jenem Au enbiiet so feft davon überzeugt war, da Alles ganz ordnungsgemäß verlaufen muss-, Und daß es Sanniarez' erfte Pflicht sei« den aliicklichenAusdruck in Maud Cop Mth Zügen wegzuwifchen. Wäh kkUb· Ich mein Pferd losband, dachte ich darüber nach, wie er es wohl fertig tmng würde. · Jch jagte-hinter Editb Copleigh ber, in der Absicht, sie unter irgend einem Vorn-and zurückzubringen. Aber sie ritt im Galopp weiter, sobald sie mich fah, und ich mußte mein Pferd an spornen, um sie einzuholen. Sie bog zwei oder dreimal den Kopf zuriict und rief: »Geben Sie uriickk Jch will nach Hause. Ach, gegen Sie doch wieder zariict«; aber da ich es mir zur Aus gabe gemacht hatte. sie fiir Sanmarez zu holen, fand ich es fiir besser. sie zu erst einzufan en und dann mit ihr zu disputiren iefer Ritt paßte so recht in den Rahmen des ganzen bösen Traumes-. Der Grund war stellen weise ausgewiiblt und wir fausten dann und wann durch die wirbelnden »Staubteusel«, die ein dahinjagender Sturm zurückläßt Der -Wind.war brennend beiß. und durch das Halblicht und die Staubwolten fah ich wie das braune Reitlleid auf dem grauen Pferde iiber die verödete Ebene dahin flatterte. Zuerst schlug sie den Weg nach der Station ein, aber dann wen dete sie plöylich um und ritt durch Strecken, die mit verbranntem Dschun gelgras bedeckt waren. Jch hätte unter alltäglichenUmftiinden nicht im Traum daran gedacht, in dunlle Nacht einen solchen Iiitt zu machen, aber fo wie die Dinge la· en, schien es aanz natür lich, daß ich o im Sturme dabinflog, während die Blitze zuckten und ein Dampf, der aus der Unterwelt zu kommen schien. meine Nase füllte. Jch schrie immer lauter, und sie beugte sich ror und trieb ihr Pferd an. Die Windstöße, die einein Wir-« belfturm immer folgen, trieben uns vor sich her, als ob wir Papierstreifen wären. Ich weis: nicht, wie weit wir aeritteu wiren, aber es schien mir als ob das Brausen des Windes und dag Dahineilen des mattgblutrorhcn Mondes durch den gelben Nebel schon unaezäblte Jahre aedauert Mitte Plotzlich ftoiperte der Schimmel, und alr- er wieder aufstund. war er fals-n Mein eigenes Pferd war ganz er i schöpft. Ediih Copleiaki war in einer fchiimincn Verfassung; der Wind hat te ihren s lm abgewebt, und sie war svosn Nov bis zu den Füßen ant Staub tedeett. : »Warum tannen Este mich man ; in Ruhe lassen?« rief sie weinend. »Ich i will doch weiter nichts wie nach Hause s Felsen Bitte, lassen Sie mich roch ort." ) »Sie miissen niit mir zurückgehen, Miß Copleigh Sanmarez hat Ihnen Etwas zu sagen«. Diploniatisch war das jedenfalls nicht, aber ich war nur aberslächlich mit Misz Copleiah de ! tannt, und obwohl ich aus Kosten T meines Vierte-:- ..Sehidsalsaöt:in« spielte, kannte ich ihr doch nicht wie ! derholen, wag mir Sanniarez aesaat hatte. Das tonnte er selbst besser be sor« en. Jhre Müdigkeit und Ihre I Seznsucht nach Hause waren plötzlich wie weggeblasen; sie wiegte fis-h schluchzend im Sattel hin und ter, und ihr schwarzes Haar slatterte im Winde-. Waf- fie Alles aesaar hat, will ich lieber nicht wiederholen, denn sie war vor lauter Aufregung wohl laut-n zurechniingssät,ia. Und das war die chnische Misz Cop leiahl Und ich, der ieh ihr wenig mehr wie ein Fremder war, bemühte mich, ihr plausibel zu machen, daß Sau-na rez sse liebe und es ihr sagen wolle. Sie hat mich jedenfalls verstanden, denn sse brachte es sertig ihren Schimmel dazu zu bewegen, so gut es ging weiterzu hunrpeln. Wir Ina ten uns auf den Weg, während der- turm nach Um s balla zu weiterbrauste, und ein paar warme Regentropsen niedersielen. Sie vertraute rnir an, wie er ihrer Schwe ster einen Heirathöantrag machte, und daß sie deshalb nach hause wollte, unt s nas aus«-weinen ganz wie es sta) sur ein englisches Mädchen ziemte. Sie vlauderte so achtlos weiter, wie.Je mand, der vor Glückseliateit und nostr rischer Austeauna seine Annae nictjt zu iiiaeln weiß. Das war Alles ganz natürlich, und dennoch schien es zu je nrr Stzxnxe und an dem Ort, wo mit uns befanden, ganz in der Ordnung zu sein. Die beiden Mädchen, San marez und ich, von der Duntell,eit und ; öon zuckenden Blitzstrahlen umgeben, machten die Welt ans und die Leitung dieser irregeführten Welt lag in mei nen Händen. Als wir das alte Grab wieder er reietjten, herrschte ringsum tiese Stille —- der Sturm war vorüber. Es sing eben an zu dämmern. Die ganze Gesellscha t, besonders Sanmare warteten ebnsuchtig auf unsere Rück l.ehr Saume-weh der todtenbleich war, kam sa leich aus uns , und indem er Mi Capleigh behüleluich tyar vom Pferde zu steigen, tüszte er sie ganz mitzuan Es war gerade wie eine Scene irn Theater Die staubbe deckten, geisterblassen Männer und krauen unter den Orangenbäurnen tn die ände, als ab sie ei nem Beispiel iwabnten San makes nlsl schien ihren Beifall zu « finden. Das war Alles so ganz nnd gar n englisch. Endl ch machte Snninarez den Bor schlag. nach Heute ou ben. da sonst die »Staiion« each au machen würde um uns zu su n. Er bat miL Maud Copleih u begleiten, und i gab ihm die Her rcheritng, daß es mir ein Ver nügen sein wktrdr. Aber iescnal zoqen die sechs Paar-e ganz ordnungsqemiisz fort; Sanmarez eng neben Edith Copleigb her, und e tere ritt aus seinem Pferde. Die Lu t war srei und reinzich bewunderte den Sonnenaufgang und fühlte, daß wir allmählich wieder anfingen, unse re alltägliche Gestalt anzunehmen, und daß das «Great Pop Picnic« ein Ding der Vergangenheit sei — Etwas, das sich nie wieder ereignen würde. Es tvar mit dem Wirbelsturm und den heißen Lustwelleu verschwunden. Jch war matt und miide, unt schämte mich meiner selbst, alg ich ins Haus ging, um ein wenig zu schlafen. Es aibt noch eine andere Version dieser Geschichte ——— vom Standpunkt der Frauen, aber die wird triemals·er zählt werden; Maud Copleigh müßte denn versuchen eg zu thun. —....— Ihr aus Fanrradttseilem Eine Curiosität erregte aus der « letzten Pariser Fahrradangstellung die besondere Aufmerksamkeit und Be-« wunderung. Es war dies eine in un serer Abbildung naturgetreu wieder gegebene Uhr größter Dimensionen, bei welcher sämmtliche Construrtionen sichtbar waren. Ein Kranz von nicht weni er als 12 großen, vollständig mit neumatils. Kugellagern u. s. w. ntrsntirten Rädern rctirte im Umfang des Ubrtoerts, dessen Spitze von einer - Krone aus Lenlstangen gebildet wur de. Als Zeiger dienten Theile eine-j Falsrradgestells, als Ziffern passend zusammengestellte Kur elli; das Rä derwert bestand natürlich aus Fahr radznhnrädern don Fahrradletten in Bewequng gesetzt. Ein Gewicht don 400 Pfund diente zum Antrieb, ein Pendel, aus n ehreren Gabeln und ei nem Rad zusammen·eset3t, zur Rege lung des Laufes. rei harmonisch abgestimmte Glocken schluaen dieVier tel-, halben und ganzen Stunden an. W Jn der Nur de Paris aus der Welt-s ausstellung wird ern prächtiges Palais errichtet, das ausschließlich der Tanz tunst gewidmet ist. Jn demselben werden alle Arten von antiten, reliaiö sen, trügerischem barchiichen und vit toresten Tänze, sowie rhytnmiiche und klebte Sittensrenen zur Darstellung aebraast werden« was ein wunderbare-« IJ Schauspiel verspricht Man hat be-«« reits mit den Einstudirungen begannen - und unter Leitung von Historikern und Tanzlehrern sich an die alten griechi- « schen Tänze herangemacht. Die so rauhen und ernsten Spartaner hatten besonders reizende Tänze, so den don Lyturaos ersonnenen Formos, hinnen- « und Unschuldstiinze, ei denen sich die zunaen Laeediimonierinnen in allem Glanze ihrer hüllenlosen Schönheit — zeigten; in dieser Einsicht wird man natürlich sür die uöstellung einige Zugeständnifse an die modernen Set tenvotschristen machen. Aber nicht nur die Tänze des Alterthurns, der Griechen, Egypter und Römer werden in dem Ausstellungspalaste der Jeru sichore zur Darstellung gelangen, son dern rhlithmische Schrittübungen, Kör ververschlinaunaen und Neian aus al len Ländern der Welt. Der Tanz hat tielnnntlich in allen stultnrepochen ei nen bedeutenden Platz eingenommen nnd sich eitler großen Beliestheit er« freut. Jn den ersten Jahrhunderten der christlichen Vlero, als nmn noch Init ten llederlieserungen des Heidenthnmiz zählen muszte, wurde selbst in den stir chen nnd Klöstern getanzt; die ersten Mönch-Horden, die Chorenten, habe-r sogar ihren Namen daher erhalten. Vom 16. Jahrhundert an bis aus un sere Zeit bildete der Tanz einen inte grirenden Bestandtheil des elegamm Lebens. wie besonders der Volksveer sttgungen. Am ose der Valois, wie an dem Heinrichs es Vierten nnd vor-« Züglich Ludwigs des Vier-zehnten Ga oolte und Menuett) stand die Kunst Terpsichore'3 in »Ist-den Ehren. Die altfranzöstschen anze gelangen jetzt wieder zu allgemeiner Beliebtheit und erinnern daran, daß Frankreich auch in dieser htnsicht ernst eine Führ-usu spielte. ·- « « Erter En länder: za, Hyg denn Las? eKerle sei-itv u is ur l - Shpcktlxtl!« — Zweiter GIVE-des »Von»deesen Leuten same wem eben nur ein bsnerlschei Betragen emartenl«