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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Nov. 24, 1899)
NEMA dcs ist ein fåönei Wandern, « Wenn herbstlich ruht die Witz « Die ersten Blätter fallen, Marienfäden wallen com Dornbnsch ist-MS Feld. InSonnenschein erzittett Am Waldesfaum die Luft; Kein Windöhauch regt dcke Flügel, Es deckt die fernen hügel Ein leichter, blauer Duft. Das ist ein schönes Wandern; Still ist’s in meiner Brust. . Jch hab’ daheim gelassen Mein Wünschen, Kämpfen, Dosten. Der Alltagsforgen Wust. Und ob ich einsam fchteittz Bin ich doch nicht allein: Jch fühle mich umgeben Von allen, die im Leben Jch je in’s Vers schloß ein. W a l t e r- K o ch . Die Mutter-. Von Tand Schumaeher Die Mutter —- eine Mutter-— meine Mutter! Der ärmste Mensch liegt ein mal an einem weichen, mark men Herzen —- an dem seiner Mutter, und eine süßen, innigere Liebe begeg net ihm niemals wieder! Von der Mi nute an, in welcher das kleine Leben abreißt von dem ihren. hat sie keinel Freude mehr, als Opfer, und wenn sie es mit ihrer Brust nicht länger nähren darf, nährt sie es, so lange sie lebt, mit ihrem Herzen! Etwas Selbstloseres als eine Mut ter giebt es nicht, und jedem von uns schwebt, mit wenig Ausnahmen, die eigene vor. aber wir erkennen dieses aufopfernde Walten meist erst dann, sum wir selber Kinder haben, wenn wir iurücksehen wenn uns die Augen ausgehen an eigener Erfahrung, und wenn wir — leider so manchmal — ntlht mehr danken könne-! Aber ein Mutterheez begehrt auch kaum Dankt Es ist eine unbeschreibliche Zärtlichkeit, die ihm entquillt, eine Liebe, die iiber alle anderen Neigungen geht« ein Sich drangeben, ohne jegliche Nebengedan sent Die Mutter liebt uns, noch ehe wir, da sinds —- Bon dem Moment an, wok sie denkt und hofft auf unser Erschei nen, beginnen die Selbstiiberroindun-’ sen« die Opfer, und ihr eigenes Jch tritt zurück vor der großen, heiligen Aufgabe, einem neuen Leben fördernd und gedeihlich zu sein! Als ganz selbst verständlich wird vieles an Freuden Und Bergaiigungen gestrichen, was bisher in der Zeiteintheilung eine Rolle spielte. Es beginnt ein Sich-ver sagen« ein Beherrschen vor sich und an deren· ein Sieb-vertiefen im Denken und Vorbereiten für das, was kommen wird! E Und nun ist’s da. im Werdesturm geboren, kämpfend siegreich abgerun gen, das kleine rosige Leben, die Ver doppelung des eigenen Ich. die höchste Wonne, der größte Stolz, die schwerste Aufgabe! Doch an diese wird vorerst nicht gedacht! Selig hält die Mutter gewordene junge Frau das Wunder barfte. was es giebt —- ihr Neugebore net, ihr Kind, ihr Allereigenstes im Arm! Sie horcht auf sein Athmen, sein Schreien ist ihr Musik, sie kann hören, sehen, fassen, was sie bisher nur ge hofft,»und vergessen ist in diesem Be sid Kamper und Bangen, Leiden und Zagen! Was kümmert ein Gewitter noth, und wäre es das schwerste gewe sen, wenn es über die Berge gezogen, und Sonnenschein auf der erauickten Flur lieatt i Q,- -0 nie e — « - -. Das Kindlein an der Mutterbruftk Wieder kommt die Dranaabe, das phy sische Mittheilen im vollsten Sinn des Wortes, aber welch’ feliair Lohn liegt im Betrachten des Aufblühens der klei nen Menschenknospet Auch der Va ter, auch die Angehörigen erfreuen sich daran, aber der Mutter Freude ift eine andere, ihr gebührt der berechtigteMut terstolz! Die drallen Mädchen. Dks wonnigen kleinen Einschnitte in den Aermchem das alt-eilends zufriedene Behagen des mit seinen rosigen Finger chen fpieienden Kindchens —— sie darf’s nächst Gottes Seaen auf ihre eigene Rechnung seyen, und sie giebt sich die-— fen bealiickenden Gefühlen manchmal nur zu sehr hin — auf Kosten der ei genen Gesundheit, ja. der Schönheit, was bei einer Frau oft noch mehr sagen will! Aber was kümmert das eine rieb tiae Mutter-, wenn nur das Herzblätts · chen gedeiht, und sie dem Mann. der Marter-tin dem Arzt verkünden kann: »Wieder um ein halb Pfund diese Woche zugenommen!« Das lüße. gol dige, kleine Ding! Jetzt tann’g schon lachen — ganz gewiß, nicht nur im Schlaf, mit verdrehten Aeuglein. wiss die ganz kleinen thun, nein, in Millichkeih man muß nur Geduld ha ben, bis es wiederkommt Und jetzt greisz nach der silbernen Klapper, f mal fährt- niit dem händehen da n, aber nun hält es fest. Und Ba tees großen Finger umtlammert es — isalm was hab Kind eine Kraft hat, m den sont lupft es um Its-n um sie Welt will es nimmer liegen. der Hass- und am anses Körper II In sein statische- ineir. wie Mus- test m. spie lis- M r gefüllt alles ist« und schneeweiß! Ja unser Kindchem So beißt’s beirn ersten. Aber aucl bei den folgenden« und sollten es nick· so viele sein, so bleibt’ö doch immer im selben entzückten Ton: »Unser Kind chen!«. besonders bei der Mutter. unt das jüngste und kleinfte ist bekannter rnaßen nach einer weisen Einrichtung der Natur immer das liebste! Und ifl es einmal wirklich »nicht hübsch,« will es sich nicht schön runden, dass eine zu große Nase oder einen sonstigen Schön heitsfehler, oder ift’ö gar leidend unt hat ein Gebrechen, da ist es für die JMutter erst recht das liebste von allen, und keine Pflege, kein .i)eru1nt1:agenl bis die Arme fast lahm sind, kein Schlafbrechrn und Anhören des kläg lichen, nicht endenwollenden Geschreis sind einer Mutter zu viel! Laßt jeden andern von uns einmal berufen sein, aus irgend einem Grund Nachts wachen zu müssen — wie schwer fällt es einem. wie verkündet man’s als Heldenthat, wie sucht man den Schlaf auf irgend eine Weise hereinzu bringen! Wer denkt aber bei einerMUt ter daran? —- Wie viele Zeiten giebt es, wo die kleinen Quälgeister sie stun denlang nicht zur Ruhe kommen lassen! Da sind die Kinderchen, die die Nacht zum Taa machen. die aanz lieb denTaa über schlafen, sowie esaber still im Hause geworden. sich ihres berechtigten Daseins in erschreckender Weise bewußt werden, und mit aesunder Lunge und größter Bebarriichieit dies oertiindts gen! Da sind die Zabnderiodem roo schon am Abend mit besorgtem Auge die brennendrotben Bäckchen ionstatirt werden. Das Kindchen ist unruhig, bohrt beständicfmit den kleinen Händ chen im Mund, bat großes Unbehagen, Leibweh, Zahnweb, und kaum ist es in der Nacht etwas beruhigt worden mit Anisthee, Zuckerwasser, Trockenlegen und irrie die kleinen Mittel alle beißen, und die miide Mutter hat sich ein bis chen auf die Seite gelegt, so sängt’s von neuem an mit kleinen. vorbereiten den Uglusttänem und dann folgt jener harte, kurze Schrei. der der Vorbote von neuem Jammer ist! Erst hofft die Mutter mit einem derssbnenden »Pscht, bscht!« noch den Sturm zu unterdrücken und bleibt. ängstlich horchend. in ihrer Lage, der Kot-s ist doch recht müde! Dann aber itoinaen sie die Verhältnisse. sich aufzurichten. und sie streicht dem-kind chen beruhiaerw iiber Deckbett und Kissen. wobei aber aewöhnlich zwei kleine Händchen einen der großen Fin qer erfassen und ihn zu dem glühh:i fien Mündchen führen. hei, wie fest beisit der kleine Kiefer daraus-wür den sich doch die Zähnchen, die böser-. dran durchbeiszens Kurze Pause-, dann neuer Schmerz! Die mütterliche Hand wird fortaestosiem die Beinchen stum veln. das Körperchen bäumt sich. Des lauteste. energischste «Bsch:!« wizd schmählich iqnotirt. und das Schreien wird io aebieteriscb. das; der emportx Vater aar oft erklärt, das sei einfach nicht Zum Ausbalten. er müsse »seine Ruhe und moraen seinen frischen sit-us baben«, und tief qeiräntt, als gescheh ihm das größte Unrecht, packt er seine Kissen zusammen und wandert aus-! Lirbes. abaearbeitetes, so schlaibediirfs tian Mütterlein, auch bei dir trifft da zu, auch du brauchst morqu deine Kriiite, aber für dich aiebt es kein ifnti rinnen! Die kleinen Plaaeueisxer sino arausani und unerbittlich. Tse vertan-: aen zu trinken, sie verlanam zu dir in's Bett. sie wollen auf deinen Arm, sie minnen dich mitten in der Nacht, Feuer zu machen, sie Izeiichen in schlimmen Fällen, daß du sie stunden lana irn Waan bin und her schickst, oder aar aus den Armen wiegst bis du diese «ninime.r .ipi.it.ft»', und teH Mor aens, wenn du todmüde und vermocht vor der Wieae des nun recht act schla fenden kleinen Unaetiinis stehst, so ists doch trog allem das »li-be, goldige, sit sie Deuchent" und eraniktz oon seinem Anblick. aebst du an dein Tag-merkt Und ähnlich geht es bei den verschie denen Kindertranlbeiten die unwider ruflich, zu den geschicktesten Zeiten ge wöhnlich, sich einstellen, und die mit ihrer Ansteckungsgesabr im hause und nach außen so miib eliae Maßregeln erfordern! Wieder sleaen, wieder Nachttoachen —- diesrnal ost mit qual vollem Durchsetzenmitssen von Mitteln aller Art-. kalten Widiungem wobei fast Gewalt nöthig ist. bitter-n Arz neien. die trotz des ileuenttichiten »O Mutterchen, bitte, bitte, nicht!« fsinun unter müssen, und dabei ost das Herz voll Anasi ob der dem-enden Gesamt Und wenn's mit dem einen Patienten endlich wieder aut geworden und alles aeräuchert ist, und die Mutter athnset, auch als Hausfrau und Gattin, gerade wieder aus, da klagt die zweite Abwei luna der Kleinen iiber Schluctweh und so »dutnmes Kopfweb«. und alles be ainnt von neuem. Doch auch das gebt vorübe r. endlich ist die bsfe Sache iiber wundern es darf aebadet, darf wieder m die Schule ge aanaen werden, aber wie, wenn die Krankheit einen Schaden zurück-reins sen bat, wenn überhaupt ein leidendes Kind im Hause ist? Welch große An frrderunaen werden da an eine Mut ter aesielltt Ganze Hingabe für das eine wiire erforderlich, und doch dars alles given nicht dariiber versäumt wer n Das leider-be Kind soll Ruhe habet-· die andern find lebhaft und wollen Maa. Its-les aus«-titsche unmme enmä bei klar umme Herde-, W Lei fdende bedarf anderer Kost. zartesiei Rücksicht. großer Geduld oh angegrif fener Nerven. Rachhilfeftunden oder einer aanz extra piidaaogischen Be handlunal Daneben sind die Kleinsten ihm fernzuhaltem denn sie greier mit ihrer Wildheit an. und die Großen müssen in ihren Schulaufgahen über wacht und ihnen auch noch oft geholfen werden! Und dabei all die Appelle den ganzen Tag aus der Kinder Mund, die verschiedensten Variationen des einen Wortes ,.Mutter!«· Seid nur einmal zehn Minuten in einer Kinderstuhr. so lönnt ihr folaende und noch viel andere ähnliche Gespräche hören: »Mutte, die Perlkette ist wieder zerrissen!« »Mama, die Hanna ist so unartig, sie wirft meine Stadt eins« »Mutterchen! Bitte. die Thiir auf!«' .Mammy, darf ich mein neues wei ser Kleid anziehen-? Gelt. ja?« »Mutti! Ich hab’ zu viel Stachel deeren ataessenl« ..Mamale! Wie sieht der liebe Gott aus?« »Mütierchen! Jch hlut’ aus der Naiei'« »Mems! Gelt, noch rasch überhö ren.-—— es sind nur noch fünf Minn ten.« »Mutte« Darf das Brüderlein im Himmel auch helfen regnen?« ..Muttchsen! Sei-reibt man Feder mit t oder d?« »Ma! Bitte. mein Butterhrot——ader recht dick aestrichen!« «Mutting! Ich half mich geschnit ten!'· .Ma-ma!. . . . Ich must . . Schnell. schnell . . .« So ließe sich noch lange sortmachen, und wollte ich erst die Tonarten schil dern. in denen dieses eine Worts-ris aesdrochen wird« ich müßte die Kinder der aanien Welt zählen. denn jedes ein zelne hat seine eignet Die Mutter in der Kinderstuhel Die wunderbare, ein zige Autorität in allen Zweiseln und Fragen, die Schlichterin allen EgoisteT die Hilfe in allen Nöthen, die rös e rin in allen Leiden. die Zuflucht in allen Wirrnissenl Und all das in noch viel höherem Grade iit die richtiae Mutter fiir die heranwachsenden Kinder! hier ist das erste Erfordernis, daß sie sich neben der Liebe auch das Vertrauen zu er werben und zu erhalten weiß. Eine Mutter. der dies gelungen, die wird init feinem herzenstalt ihre Kinder ; auch da noch lenten und leiten können, wo diese länait ihre eigenen Wege ge ben. Ich kannte eine liede. edle Frau-— ssie war die Tochter eines bekannten schwöbischen Dichters. Frühe Wittwe geworden, gelang es ihr. ihre Söhne an braven. bedeutenden und tüchtigen ; Männern tu erziehen. Sie hatte nicht . nur im vollsten Grade das Vertrauen ihrer Söhne, so daß diese, schon lange erwachsen, ohne jeglichen Zwang zu ieder Stunde noch vor ihr Bett kamen und in offenster Weite alles erzählten, I sondern sie zeigte ihnen auch unbeding tes Vertrauen! Im Ton der vollsten lieberzeuaung konnte sie heim Erzäh len von der oder jener Unrichtigleit sa aen: »Ich hin nur froh, fest zu wissen, daß mein Georg so etwas nie thiite3· - und dieser selbst hat mir bezeugt, dac aar manchmal. wo er vielleicht zu »Ur ’rechten« geneigt gewesen wäre, dieses i sue er nichts ist, txerbtrauende Mutterwort ihn gehalten ha e. Beim Aelterwerden der Kinder ist« » die Mutter in eriier Linie w edet, die selbstlos lernen niuse, in den werden den Individuen eine berechtigte Selbst ständialeit anzuerkennen. Sie rntß in so vielen Fällen da oerrnittelnd zwi« schen den Söhnen und dem Vater ein treten dem dies Anerkennen ost so sschwer iallt »Der Buh’ soll ehen oariren, solan hat er zu gehor l chen!« I Lange aber, ehe der Bub etwas ist«, bat er sich schon seine eignen An s chten gebildet, bat eine bestimmteRin .tuna und Wünsche für einen Lebens « berus. und der Mutter Autgabe ist da, .zu beobachten zu sondieren tlug und zart verbindernd oder fördernd diesen Neigungen gegenüber sich zu verhalten, I nnd in einem Alter wo das er dyn « de Mannesberousetsein ost so lei tveri J letzt ist« tanzt sie arn ehesten mit saus , ter. linder band auf die richtigen Bah : nen lenken! . »Meine Kinder, tleine Sorgen, — ’ große Kinder, große Sorgen!'« Welche ; Mutter lennt nicht dieses Sprichwort! Jst bei den Söhnen die Mai-l des Be ; ruses —- diese schwierige Sache —- ve J stimmt, so kommen nun die Examem Heins nach dem andern, und aus jedzg «nsusi tüchtig gelernt und sich richtig vorbereitet werden. Wieviel Seufzer, - Unbedaaen, Sollen und nicht Wollen, IKovfweln eingedildetes und wirtlichez Parlamentieren ob eines zu ovsernden Beranüaens, Kleinrnuth und Behaup ten« daß man »einsach nicht iönne,«gibt es da. und eg ist lein kleines Stück vArbeit siir die Mutter-, das auszure , den, zu ermuthigen, den Ehrgeiz an . zusiacheln. Wie viel trägt zum Gelin , aen des Ganzen ein stilleg Platzchen bei, für das die Mutter sorgt eine gutbreni j nende Lampe ein Fernhalten der Ge schwister ein kleiner stärkender Jrnbiß, » ein berubicendes Streichen mit der - lieben band über den Kopf des schwer Lernenden. Aber dann auch die Freu de der Stolz, wenn das Gransen e list-it Jst ei nicht der Ins, so ist ie ntter gewöhnlich die erste, die es er kt Sie ninmt den ersten Sturm mai-r in sank auf u sie W dermittelnd zwischen ibrn und den Durchaetallenem betäuftiqend, tröstet wo tie seiber tm her-sen am trofthe dürftiaften wäre, nnd spricht aber and noch in später Abendftunde sehr ernst und eindrinalicb da. wo Schuld unt Versäumnis vorhanden. undtbenutztzr autem Samen das aufgeweichte Erd reich. Das sind Sorgen mit den Söhnen! Aber auch mit den Töchtern bleiben ti nicht aus! Mütterchen hat zu kämpfen mit all den übeln Backfitchaewohnbeis ten. mit Schiefhalten, Buckligsisem na ieweiien Antworten, Jungens-traktie ;ren. unaniaeräumten Schubladen, Le ien von verbotener Lettüre. Trachten I nach schönen Kleidern und so weiter. s Sie stößt später auf Widersprüche, ! wenn iie das Töchterlein in den Haus kdalt einführen möchte. Sie wünscht. daß es Kleidermachen und Kochen lerne —- es möchte lieber studieren und lesen. Ihrer Ansicht nach sind erwach feine Töchter dazu da. um nach und nach der Mutter die Mühen und Arbeit von den Schultern zu nehmen —- ih nen lieat das- eiaene Jch und aukh das Veraniiaen noch näher. Die Mutter bat zum Ueben zu mahnen bei minder Musikalischen. s« endlichem Aufhören des besiänoigkn Musizirenj bei Begabten und Eifri gen. Sie hat auch für das Vergnügen und die Erholung zu sorgen. und was liegt nur in dern einen Wort »Gesch liateit". wenn man erwachtene Tdchter : im hause hat! Balle besuchen, wieder Schlaf brechen, in einem Alter« wo es einem noch schwerer fällt als in der Jugend. Gefellschaften geben« Kleider sorgen und verständiges Eintheilen des gegebenen Budgrts. «Darf dies und jenes angeschafft werden« das so hübsch stände, darf dieser Umgang gestattet, jene Annäherung begünstigt werden t« Ja, diese Sorgen: wird mein Kind gefallen, werden seine guten Eigen schaften auch von andern erkannt. wird es begehrt werden«-? Das sind ne ben der hauptfragc Jst es brav und tüchtig? wohl die brennendften im Le ben einer Mutter. Sie felber fand ihr Gliirt in der Ehe, sie wünscht sehnlich, daß es bei der Tochter auch fo werden möchte! Wer leidet mebr als die Mut» ter, wenn eine Tochter untchön und unbeachtet ift. Wer entdeckt sicherer, wenn ihrem liebenzwerthen Kind im Ernst gehuldiat wird. und wer sieht zuerst den glücklichen Schimmer der ersten Liebe in dem jungen Gesichtcheus Und über all dem waltet lieb-nd ihr treuej herzt Sie ist’s. die der nicht lscgehrten Tochter fucht, das elierliche Haus urn so schöner zu machen. die, mit Zurücktreten der eigenen Person, ihr möglichst viel Selbständigkeit und ein Arbeitsfeld zu geben vertrett ist· Lssci ihr weint sich das Innre Töchter lrin ihr Web über die verscitelte erste Liebe vom zuaenden Herzen, und ihr gesteht sie nach einiger ZeIZ etwas be schämt, sie habe jetzt gemerkt. es sei damals doch nicht der »Richtigc" gewe sen« ietzt erst wisse sie. You-z wirtliche Liebe sei. —- Das Mutter-truan entdeckt auch die ersten Regungen im Herzen des Sohnes. Ihm drohen oft Gefah ren, die große Klugheit und Zange sijvl von seiten oer Mut«c: erfordern, rins fie abzuwenden Dircliesz sit-then rder gar Eingreifen nützen da wenig, es schadet oft nur. Ein scheinbar un ebsichiliches Gewabren von quirr Zer streuung, von kleinen, abziehenden Ars beiten und Vergnügunaen thun oft Wunder. und das Bitten oou Verglei chen, wo der Sohn in Gefahr ireht, schlechtem Geschmack rn unterliegen. jkszungen Männern mai-. in einem ge wissen Alter Gelegenheit gegeben wer den« mit Mädchen zu oertebren,« sagte mir eine Mutter. »Ich hoff-, das-, mei ne Siihne erkennen lernen, was der Unterschied ist zwischen geborater und wirklicher Schönheit, zwischen echt und unecht bei einer Frau. wenn ich ihnen fröhlichen, harmlosen Mädchenurngang verschaffe· womöglich unter meinen Augenl« Und diese Frau macht-; es möglich, obgleich sie nicht iiber grosze Mittel versügtr. Sie, die ost recht Rus hebediirstige, schus ihren Kindern mit manchem veluniiiren und toroerlichen Opfer in den Freisiunden eine reizen de, anregende und geistige Geselligteit im eigenen hause, und brachte sie so über die Klippen der ganz jungen Jahre hinüber. Und nun ziehen sie hinan-, die Söhne und die Töchter, sei’s in Stel lungen, in Berufe, sei’s in’s eigene Heini. Das ist fast wieder ein Losrei ßen wie einstens beim Werden! Ein Stiick des Jch löst sich zu eigenem Sein und wo es sich losreißt da tlasjt eine Wunde in bitterstem Tren nungsweh »Mutting, nicht weinen, der neue Ort ist ja nicht aus der Welt, und in einem Jahre besuche ich euch!« beruhigt der Sohn, und hoffnungssreudig zieht er davon. Was sind in der Jugend ei nige Tagereisen und eine Spanne Zeit! Mutting tann ja schreiben und selber wird man es auch thun, gewiß nur nicht gar so lange Briefe, das ist ja aber auch gar nicht nöthig, und man hat auch wirklich die Zeit nicht dazu! Mütterchen aber hat sie, US heißt, sit nimmt sie sich, und wieder opfert sit halbe Nächte, und erzählt schreibenl und erhält das serne Kind aus deni Lausenden im grossen und tleinen von dein, was tn der Heimath geschieht Sie hält damit den Faden fest unt spinnt ihn wettet zwischen brausen Jst mai-. wiche- iiun m tin k k und gar mancher solche. oft mit heim » mehthtiinen benette Brief ist zum - Ariadnefaden geworden aus dem La byrinth des Lebenöt »Mutter, ich bin ja so namenlos glücklich, nimm den Abschied doch nicht - so schwerl« heißt’s bei der sich verhei rathenden Tochter. Die tausenderlei Besoraunaen für Aussteuer und hoch-» öka sind endlich abgemacht, und nun» tommt Mutterchen einen Moment zuri kkvstvsm Besinnung: noch ein paari Tage» und du mußt dein Kind herges bM siir immer, mußt sie mit deinl Mann, den du doch taum kennst, zie-l hen lassen, und iannft nimmer für siel sorgen l»n den fremden Verhältnissen. er ift iunstig der Nächste, nicht mehrl du! — Das Mutterherz trampst sich zusammen, und es möchte auffchteien vor Web. Aber! i . «Miitterchen« ich bin ja so namenlog glücklich!« Dies Wort riittelt sie wieder. auf, sie dars sich nicht gehen lassen,s nicht des Kindes Glück stören, um al-; les nicht, nachher ist noch lange Zeit zum Weinen! —- Flugs die Augen ges-J wischt. und Mutter ist wieder die erste,’ die ein frohes Gesicht macht. die Vater, der trostlos betumaebt, versichert, daß es »gar nichts so Arges sei", und die bis zuieyt für alles sorgt, an alles dentt, alles thut und scheinbar ganz getrost und gefaßt ist, auch als die junge Frau im Augenblick vor dem Fortfahren aus dem Elternhause sus sungslos schluchzend ihr um den Hals fällt und iaat: I · »O Mutter-den« Mutterchen, wiel i wird s sein ohne Euch!« »Muth Liebling, es wird sehr gut «geben, du bist nicht die erste junge «Frau die das durchmacht, du hast ja« ihn, er wird dir helsent. .Und nun: geleite dich Gott!« Noch ein Blick mI die lieben, zagenden Augen, die schvnl wieder halb gelichtet aussehen noch ein stumnies Umarnten — und das Mut terchen horcht noch angstvoll in die Nacht hinaus aus das letzte Rollen des Wes ens, der ihren Herzensliebling da von übrtk »Um Gottes willen nicht weich wer den, denn die Gäste sind ja noch da! Und erst lange nachher, als alles sort, als dem Mann Muth zugespro-, chen und es ganz, ganz still iin hause geworden ist« da dars sie den Thräneni und ihrem Schmerz Raum geben! Losgeliist, deraeaeben . · . Das ist die Selbftlosigieit der Mut terliebe! Aber ihre ganze Größe. die äußert sich, wenn dar- tiefste Leid her einbricht, wenn es gilt, sür die Kinder einzustehen in Noth und Gefahr in Krantheit und Tod ja, selbst in. Schmach, Sünde und Schande! Laßt seine Tochter noch so weit abseits geJ zgangetk sein, der Weg zum Mutter herzen wird ihr aus die Länge nichts verschlossen bleiben! Und die Liebe einer Mutter zu deni Sohn überwindet: salleS! »Sie wird nicht ertaltet durchs «Eigennusz, nicht entmuthiat durch Ge saht, nicht geschwächt durch Unwiirdi g l trit, nicht erstickt durch Undanks Jedesl Labsal opfert sie seiner Bequemlichkeit, jedem Vergnügen entsagt sie, um ihni zu ersreuen Sie ist stolz aus seineni Ruhm, srohlockt über sein Glück, und wenn Trübsal ihn trissi, wird er ihr tbeurer durch sein Mißgeschick; wenn Schmach aus seinen Namen fällt, wird sie ihn doch lieben und ersreuen, und wenn die ganze Welt ihn ausstößt, wird sie ihm die ganze Welt sein!« Wie wenige Menschen lieben uns-F um unser selbst willen, wie wenige Menschen beten iiir uns. ringen siirI unsere Seele vor Gott! Die Mutter , thut es, und ach wie ost erkennen wir «das erst in seinem vollen Umfang -—. ich wiederhole es - wenn wir sie ver loren baden! I W l I i Modcllschlllk. l Welche Form muß ein Schisf haben, urn bei schneller Fahrt den Wasser widerstand am leichtesten zu überwin den und so Triebtrast zu sparen? Die Beantwortung dieser Frage ist für den lmodernen Schiffbau, der dieGeschwin digteit der Schiffe immer mehr zu stei lgern strebt, von größter prattischer Tragweite. Die Theorie· d. h. die Berechnung der günstigsten Form-ji« läßt hier etwas im Stich; jedensaklg ist durchPersuche hierin bisher mehr erreicht worden. Aber auch diese haben die Frage noch nicht gelöst. Man glaubte, daß diejenige Form, die die Jtieibung des Wassers einem Eis-blos gäbe, doch sicherlich die günstigste sein würde. Man ließ also einen Holztlosj in einem großen Eigbloct einsrieren. besestigte an dem Kloß ein Seil und fzog nun den schwimmenden Eisbloa smit einer gewissen Geschwindigkeit »durch das Wasser. Dieses gab durch iAbschmelzen und Reibung dem Eik block allerdings eine besondere Form, jedoch teine solche, die siir das Durch schnetden des Wassers am günstigsten Xwan Der Eisblock erhielt nämlich im Großen und Ganzen Fischgestatt. Vorn, wo er den größten Wasser widerstand zu überwinden hatte, blieb er breit und dick, während er sich nach hinten zu immer mehr verjüngte und chließli gan spih wurde. Der dicke ops en taus te; aber die Lehre, die in dem Versuch lag, das abgeschlis ’ sene hintere Ende des Cisblockes at - Spitze oder auch als Modell sitt die - Gestaltung »eines Schissshintertheits zu versuchen, scheint man n cht benuhr « Zier-hoben Eine Zeit lang hosste man Wassertvidersiand dadur u der M das man dein s körper· — Formen gab, die ihn-beschwert soll- — ten, bei zunehmender Geschwindigkeit sich mehr und mehr aus dem Wasser zu erheben, die durchsurchende Bem gung also mehr in eine gleitende über zuxsührrn Besondere wert olle Ergeb - « J« i ( ni e sind jedoch damit au nicht erzielt " worden. Die Schiffsbauer den je doch aus Grund Uattischer Er ahrung undBerechnung allmählich den-Schiffs bug eine Form gegeben, die sich den-. Ideal schon nähert; so werfen z. B. die neueren Schichau’schen Tour-do i Divisionsboote fast gar keine Bugtoelle s« mehr aus. Jndeß Zweck, Größe und Fahrgeschtoindigteit eins-Schiffes ver langen in jedem Fall zur Verringe rung des Wasserwiderstandes immer eine andere Form, die die günstigsie ist. Um diese nun siir jeden Schiffs lorper einzeln praktisch zu erproben. ist ein Versuch der Ameritaner beach tenswertb Die Vereinigten Staaten arbeiten bekanntlich mit Eifer an der Herstellung einer Schlachtslotte. Um bei dem Mangel brauchbarer Vorbil der bersehlte Konstruktionen zu ver meiden, stellen sie von jedem neuen Schiff, bevor eH in Austrag gegeben tvrrd,. ein Modell her. Das geschieht lett überall; aber die amerikanischen Modellschisfe sind doch etwas Neues. Jedermann kennt wohl eine Modellir mgichme und weiß, daß sie, wenn der Fuhtungsmetßel über das Modell ge leitet wird, gleichzeitig mit ihm andere besondere Meiszel aus holz eine Anzahl lnau dem Novelle entsprechender Figuren herausschnitzd Mit solch-: Modellirmaschine schneiden die A k ritaner aus einem«massiven hol U eine Schiffsform, die dem Kontrah tionsmodell zunächst genau entspricht. ader durch Abhobeln und Abdrehen leicht verändert werden tann. Es ist eine mächtige Maschine, die iiber 35 Fuß lang und 30 Fuß bveit ist. Ein solches massives Schiffsmodell wird dann entsprechend belastet, so daß es so tief eintoucht, wie der zukünftige Panzer rechnungsmäßig auch einiau eben würde, und dann werden mit dem Holzblock in Schiffsform Probesabr ten gemacht. Zu dem Zwecke hat man einen 550 Fuß langen und 60 uß breiten Kanal gegraben, auf de en Ufern beiderseits elettrische Wagen in Geleisen laufen. Diese Wagen ziehen nun den Holzblock durch das Wasser mit Geschwindigkeiten, die bis auf M Meter in der Minute gesteigert werden tönnen. Die zum Ziehen nöthige Kraft wird durch Kraftmesser aufgezeichnet. Durch Veränderungen des Modell5, indem man das Vordertheil mehr zu schärft, ausschweift, sucht man nun diejenige Form zu ermitteln, bei der das Ziehen die geringste Kraft erfors dert, die also den Wasser-widerstand am leichtesten überwindet. Durch ange brauchte Schrauben läßt sich so auch die für das Zufließen des Wassers günstigste Form des Hinierschifsz er mitteln. Erst wenn auf diese Weise an dem Holzblock die voriheilhafieite Gestalt deHSchifthörperg genau ermit telt ist, wird danach der Schiffstumpf gebauL Daß diese Versuche teineSpie lereien sind, wird Jedem einleuchten; irnd vielleicht werden sie auch noch nach rer Richtung bin auggenutzt werden« mit ihnen die giinstigste Stellung der Schraubenfliigel ideren Größe, Stet gtung Anzahl u. s. w.) ermitteln. W Das Unmsäschchem Ein heiteres Erlebniß Charlotte Embveng, das diese gern zum Besten gab, wird in der »R. Fr. Pr.« wie folgt erzählt: Wie man weiß, hatte die Kai- ! serin Elisabeth vor mehreren Jahren eigeng eine Reise nach Hamburg unter nommen. um die Schwester Heines len nen zu lernen. Die Kaiserin bestand darauf, daß die greife Frau Embden sie »sanH-gene«, nnd zwar in Schlaf rock und Oausschuhem empfange. Be bend vor Aufregung über den ganz überraschend getommenenBesuch, muss te Frau Embden »so wie sie war« vor die Fürstin treten, und sie hatte nur noch Zeit, etwas Parsiim in ihr Ta schentuch zu trobsen, um alsbald vor der Kaiserin zu erscheinen. Diese nahm ihr durch die herzlichleit der Be riißung bald jede Befangenheit, indem sie der Greisin beide Hände entgegen streckte und dabei sagte, wie unendlich sie sich freue, die einzige vielgeliebte Schwester des von ihr so hochberehrten Dichters endlich von Angesicht zu An gesicht zu sehen. Während sie nun wie der ihre Fassung gewann, lonnte Frau Embden namentlich während der Zeit. da ihr Sohn, Baron Embden, aus Wunsch der Kaiserin dieser die Fami- » lienbriese Deine- verlegte und erläu- i terte, ihre Ausmertsamteit wieder ihre-e Umgebung zuwenden. Da sand sie nun. daß sich ein intensiver Rumgeruch im Zimmer verbreitete; doch bald ver gaß sie das wieder, ganz und gar von dem Eindrucke in Anspruch genommen, den das Gespräch der Kaiserin aus sie machte, die zahlreiche Stellen aus den Werten heitres srei aus dem Gedächt niß reeitirte. Nachdem sich die Kaise rin entfernt hatte, wurde Frau Emb den neuerdings des Rumgerucheö ge- , wahr, der von ihr selbst auszugehen ; schien. Sie suchte, untersuchte —- dg! Sie hatte in der ersten Aufregung bei Anliindiaung des Besuches statt dek Flasche Kölnrseben Wassers ein Rum fläichchm zu fassen geltiegt und davon ins Tascheniuch gegossen. Die Moses « stät, so schloß Frau Embden ihre schichie, muss noch heute glauben, ich Rum trinle. Ins-IT- Isaria-eins. Die Kon ne i d i beste , Um mit Unkein eznckunst WE