H Bwnllles. l stach ein Scheide-i ist sen u, E III zu»lcheiden von Msgdchentageni Welch ein Klagen ist still-lieben Als m Mykthen uni Veilchen klagen? Als Dein Schifflein im seen lag, Meetwätts ost sich vie Wimpe regten, Ob auch heimischet Wellenschlag, Land und himmel es treulich hegten. Nun die Anker gelichtet sind, Q. wie köstlich die Fahrt in’s Weite! Düfte schwimmen im Frühlingswind, llnd Du lächelst an seiner Seite. Manch ein segnendek Seufzer schwingt Sich MS Segel, es lind zu schwellen. Laß dies Lied. das die Liebe singt, Sich als günstigen Hauch gesellen. - P a u l h e y s e . --··--—-0.0—-,·-.—— hochmasser Nobellette von h. W a l d e m a r (3ittau). »Ossen gestanden, Dellm Ich bkgkklfs Tich nicht —'« » » , Die Angekedete lächelte spvkktsch Mk meinte, während sie einen eben erhalte ;.m Brief ruht zuismmmleatet »Ich weiß s n, Armes, wag Du sagen willst. In meinem Alter, wenn nan die dreißig längst überschritten, bat man kein Recht, ioählerisch zu sein. ch stimme Dir ja Vollständia zu siir ene, die überhaupt heirathen wollen. ch aber « - »Unsinn, Heila, es eignet sich Nie rnand besser zur Ehe als Du!« rief Vrau von illle lebhaft. »Du hast eine gute Meinuna von« mir, ngnes, denn meine Fehler. die Du mir oft vorgehalten, als da sind liizensinm Ziihigteit, zu große Selbtts ständigteit, machen für mich eine Ehe unmöglich!'« »Aber Landrath Karstens wäre folch’ prächtiger Mann. Er hätte ver dient -———" »Gem! Armes-, es thut mir leid, ihm eine nttäuschung zu bereiten; ich tun nicht die « rau sur ihn, ich heirathe iberhaupt ni t." »Jawohl, Keiner ist gut genug in Deinen Angen, weil Du an den leen teurer denkst, der (——" Sie verstummte vor dem stolzen, tro heittsvollen Blick, der sie aus- Heil-Ists grauen Augen traf nnd machte sich mit ihrer Handarbeit zckschassem um ihre Verlegenhe» zu verbernen Hella war an’5 Fenster getreten. Ein tief schmerzucoer Augdruet lag auf il rern feinen Genau und rin Seufzer entfloh ihren upven Sollte sie denn nie Ruhe finden? Immer wieder gab es unbarmherzige Menschen, die die Wunde, die sich nie schloss, gewaltsam wieder aufrmeni Abenteurer hatte sie ihn genannt -—-- arb, wie daz- web that; zugeben zu müssen, daß Aanes nicht unrecht hatte, denn abenteuerlich war ei ja, daß er alle Brücken hinter sich abgebrochen und in die Welt hinausne zsgety als Hellae Eltern ils-n die vand der Tochter verweiaerten, abenteuerlich war es, daß er aus das väterliche Gut; verzichten, um nicht in ihre Nähe zu1 kommen, daß er verzo , sich selbst sei nen Unterhalt zu verd en, tro des« Vetmögene, das er sein nennen onnte.4 Ja, abenteuerlich war es —— für An dere. Sie selbst tonnte ihm nur zu gut mchsithlem was er empfunden hatte, als et seine Wünsche und Hoffnungen zu Grabe tragen mußte. Hatte sie! nicht selbst daran gedacht, den sicherens ».Vafen zu verlassen, um unterzutaucheuI rn- Meer des Lebens? Jbr jedoch wars die Ausführung ihrer Pläne unnröa I lich, denn man hätte ihr Verschwindet-I in unliebsame Verbindung gebracht miri dem seini en. So blieb sie und ais ne lrorsame ochter fügte sie sich und er ! trug es, daß man iiber ihn den Stahl brach und ihn gleichsam aus den Ge-» danken ausstieß, weil er längere ZeitJ in den Banden einer Tänzerin qelegen nnd ihr Unsumnien geopfert hatte. Das durch war er in den Augen von Hellao· stren denkendem Vater ein fiir alleMal geri iet. Es nähte auch nichts. daß er reute und durch ein tadelloseg Lebens ut zu machen suchte s- das Vertrauens rhlte, und deshalb konnte er trotz aller Liebe sein Glück nicht erlangen . . . s Und hella Wartenftein lebte in den engen Kreisen weiter; doch ihr Geist begleitete den Geliebten in unbetanntel Fernen, ihr Herz tonnte sich nicht los liisen von ihm, den eg mit allen Fa-; fern der Liebe umfaßt hielt! « Ihre Schweftern heiratheten, die Eltern starben, re selbst blieb einsam zurück, dem Ver prechen nachtommend, das sie den Eltern gegeben, das heimathliche Gut zu verwalten und nie zu veräu fzern. l Zwölf Jahre waren vergangen, seit sie mit dem Glücke abgeschlossen. Wie’ eine fremde Blume bob sie sich mit ihs« rem blossen, durchgeistigtenGesicht, des- « en Blick in fremden Welten zu weile-V chien, ab von ihrer Umgebung. Man ehe begehrliche nd streckte sich nach ihr und ihrem I eichthum aus, man b Der« entbrannte in heißer Liebe zu ihr und hoffte, in dem so ialt scheinenben Mädchen Gegenliebe zu erwecken — aber umsonst. hella Wartenstein blieb allein, es re te st in ihr Nichts« wars a Eheql a ver angie. Und Co ge toö nie man sich daran, dies to e zum El Ieschassene Mädchen ihre eigenen We ge ern sehen, man suchte ihre Nil er reu sich an ihrem Geist und Poe froh. ihrer Freund chast gewiß zu ein. Um o mehr erregte es sie, das Land rsth arsienb die W IMM Ptendielieuntiittjg o n. Sie v te ihn in hoch, alsdaer ihr Mex gilttg wesen wäre, i als «reund äu ver men, und doch konnte sie ihm eine andere Antwort geben auf feine Werbung alt ein »Nein« . . .. . s Re ungzlos stand die Outsherrxn Dund chaun durch dar Fenstern den nnau ötlich niedeesttönienden RegenJ . seh die qrauichtvargeln Wolken so dro-; "hend am Himmel ,"ngen, horte deni . Sturm, der die alten Bäume des Par tes nei te und schüttelte, daß die wel ken Blattet flogenz der den Regen ge .gen die Fen ter pertschte und sie un durchsichtt machte! Sich ausraffend meinte sie: »Wenn der Regen doch endlich nachlassen woll te, ich furchte sehr, daß der Damm, der den Fluß nach unserer Seite ab Zenffh der gewaltigen Strömung des I a ersntcht Stand halten wird.« »Du flehst Gespenster, Helln,« erwis derte Erim von Ulle aufsiedend und zn der Schwester tretend. »Allerdinqg Leht es trostlog ans draußen, aber so liange ich zuruadenten kann, hat der Tom noch immer gehalten« i »Und könnte doch einmal nachgeben, E ngnes. Jch werde die Angst nicht los, « seit ich heute friih die heranstiirzenden Wo ermassen esehen. lind Duwei t, der k luf; ma i gerade oberhalb unfe reL Dorfes eine so scharfe Biegun , daß die Gefahr um so größer i . Bricht der Damm an jener Stelle, so ist das ganze Dorf verloren-« »Wie magst Du Dir nur so vielSor gen machen, hella —·—" ! »Das verstehst Du nicht, Agnes, mir» sind die armen Leute dort unten, die fo. Itcdlich ihre Felder bearbeiten und das» Möglichste daraus zu gewinnen suchen, wie meine Familie, meine Kinder. SieJ »vor Schaden u bewahren, erachte ich« ;als meine größte Pflicht.« i »Gewiß, aber dasiik ist Dein Inska tor da meinte die junge Frau leichtherzig und kehrte zu ihrer Arbeit zurück. »Recht ärgerlich, dieser Regen, ich hatte die Absicht, zur Stadt zu fah ren. »Um Dich zu amiisiren, während l;«ier vielleicht Mancher um seine Exi stenz, um sein Leben ringt," rief Hella l-itter. »Ich halte es nicht aus hier in dieser Ungewißheit Verzeihe, wenn : ich Dich allein lasse, aber ich muß hin iunter ins Dorf, nachsehen. -—« i »Du bist von Sinnen, Heila, in die isem Wetter -— Du holst Dir den Tod!« Hella lachte bitter auf. »Der Tod? Er tommt nicht dann, wenn man ihn herbeiwünscht!« l » Jm nächsten Augenblick war sie ver schwanden. ».s)ella!« schrie Frau vonUlle. »Dekla, geh’ wenigstens nicht allein sie hört icatiirlich nicht. Was die sich in den Kopf gesetzt hat --— Unsinn, Gefahr« der Damm ist wie von Eisen, Vater i,at’s immer gesagt Sie trat wie der ans Fenster. ,,««’freilich, seit Tagen regnet’5 schon, und gestern war der Fluß bedenklich angeschwollen, aber deshalb gleich Gespenster sehen — wahrhafti , da ist sie draußen --— Hel la!« rief re noch einmal, das Fenster öffnend. Der Sturm trieb ihr den Regen ins Gesicht und riß ihr denFeni sterfliigel aus der Hand, als freue er sich, heulend und fauchend in das Zim mer drin en zu tönnen. hella artenftein drehte sich nicht um« es war überhaupt zweifelhaft, ob sie den Ruf der Schwester gehört. Ge gen den Wind antiimpfend, in ihrem wasserdichten Mantel, tam sie nur mit Mühe vorwärts. Der Regen fiel so dicht, dass sie taeun zwei Schritte weit sehen lonntez Als sie die schützenden Baume des Bartes erkennt nane, dueb sie, Athem schöpfend stehen. Jn dem selben Augenblick bog ein Mann um die Ecke, halb laufend, halb vom-Sturm vorwärts aeschoben. . -- Auch er wollte rasten. Die Gutsberrin erblickend, stieß er einen Schrei auc-: »Gnäbigeg Fräulein, der Tsaintn ander Ecke -— !« »Was ist"s mit ihme«« fragte Heller mit aussetzendem Herzschlag »Er zeigt Risse, er röctelt —« »Herr des Himmels, Schöller, to beiszt«g arbeiten, stopfen. - s- Wer ist fortk« »Das halbe Dorf · -« »So eilen Sie aus den Hof und bo ten Sie Hilfe und alle Körbe und Sä« de. die verfügbar sind — - Sand gieth genug draußen ----- Eilen Sie, Schönen ich werde dort sein!« »Gniidiges Fräulein, die Gefahr ist zu groß siir Sie -" Hella tvebrte ab Reine unnützen Worte, die Zeit drängt!« Weiter-eilend hörte sie bald dureb das heulen des Sturmes das tosende Geräusch des vortvärtsstiirmenden Wassers. Sie lies so ra ch, als es Wind und Regen nur gestat elen, und dennoch schien der Weg kein Ende zu nehmen- Endlich lichtete sich zu ihrer Linken der Port —-—- nun wußte sie, daß sie die Flußeeke bald erreichen mußte. . . Der Reaen ließ etwas nach, selbst der Sturm setzte aus« als wolle es ihr die Möglichkeit verschassen, da- Bild der kommenden Verwüstung voll in sich auszunehmen ..... Sie kam näher. — Ein Men chentnöuel versperrte ihr den Weg, wi aber nach und nach zurück, aki man re ertannte. . Und dann er blickten i re Augen das sast unabseh bare Wae ,daz zischend, sich li er stürzend, rKerne und Steine mit sich eihrend sich heranwälzte und so un barmherzig gegen die gesäbrdete Stelle unprallte alt wolle es sich dort um je den Preis einen Ausweg aus der Enge »Daqu Muts-L r nicht, die M - s- II Rest-I armes-so »als sie die Unthätigtett der Leute wa mahnt. it einer an Stumpssmn grenzen den Gleichgiltigteit zuckten die Männer die Achse n. »Wozu? Wir sind ja doch verloren, Alles hin, es nützt nichts, sich abzu schinben ——-« Hellcks Auge blitzte zornig. »So gebt her, ich will Euch zeigen was man vermag! Die Flinte in’s Korn werfen, ehe Ursache dazu vor handen, ist Feigheit! Jhr wollt Mön ner fein und schreckt vor der Mühe zu rück, Euer Eigenthum Euch zu erhal ten? Her mit der Schaufel,« gebot sie dem Zunächftftehenden, »weicht zurück, Ihr Männer, Euer Fuß könnte naß Jrserdem Euer Leben gefährdet sein«-t« Mit wenigen Schritten erreichte sie den Damm und kletterte die Böschung hinan, der Wind zerrte ihre Kleider» hin und her, und der erneut niederfal lende Regen peitschte ihr das unbedeckte Gesicht· Sie beachtete es nicht« Jn ihr loderte heller Zorn und Verachtung vor oresen Menschen vie ergeben zuschan ten, wie das Wasser sein Bernichtunss wert sortsetzte und teine Hand rührten, um es aufzuhalten. — Nun stand sie oben Aber auch ihr sank der Muth, als sie die tlassenden Risse bemerkte, als sie sah, wie jeder Anprall der Wogen ein Theil Erde mitriß Es war ihr, als wanle bereits der Boden unter ihr ..... Den Dörslern den Rücken leh rend, richtete sie ihren nun auch der zweiselnden Blick nach oben und dann aus das jenseitige Ufer des Flusses. Auch dort war man zur Abwehr be reit, wie es schien, ja, dort arbeitete man kräftig, sie hiirte die Schläge und das Knirschen des Sandes bis herüber trotz der- Rauschens, das die Wasser verursachten Warum waren gerade ihre Leute so seige?——— Ein Schrei, halb Schreck, halb Triumph, risz sie aus ih rem monotonen Sinnen ——- drüben — .s,)err Gott, der Damm ihr gegen über —-—— sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen -—-- ein mächtiges Loch, durch das die entsesselten Wasser nun ihren Ausweg suchten Gurgelnd, sich i«bersliirzend. geschwätzig, im Eifer rechts und lian große Lucken reißend, so brachen die Wellen sich Bahn und ergossen sich in müchtigem Strome über las hinter dem Damm liegende breite Wiesengelände .... Hella Wartenstein stand wie erstarrt, gestützt aus die Schaufel, die sich in die Erde gebohrt. Sie stand und sah mit schrecthast erweiterten Augen das Ver l,ängniß —-- dort driiben --—s war ja sein, reH Abenteiirerg, Eigenthum, —- es war vernichtet, verwijstet, und ihr Dars, ein Gesiihl der Erleichterung be schlich sie doch, war gerettet ..... Nun konnte die Flußbiegung bese stigt werden, nun --— »Sie haben drüben den Damm durchgebrochen um uns zu helsen -—-" »Das war der tolle Bünthah der den Befehl ge eebn, ich hab’g gesehen -—« ,,Dem fchadefs nicht, er ist reich ge isua ——« Wie aus weiter Ferne schlugen solche Bemerlun en der vorher so stumpssin nig dreinfchauenbem nun vor Freude strahlenden Menge an Hella«s Ohr. Es dauerte lange, ehe sie deren Sinn vollständig saßte und noch einmal den Blick hinüberrichtele. Der Regen hatte sast zugleich ausge biirt, auch der Sturm schien nachgelas sen zu haben, nachdem dem Element sein Recht geworden. Und so erblickte re drüben. nahe an der DurchbruchH-· stelle, eine Gestalt, die zu sehen sie am wenigsten erwartet hätte. s Man hatte sie erkannt. Schiventte ier Mann da drüben nicht den Hut ihr enteeaens Ihre Kniee zitterten. . . . All das Leid der verganaenen zwölf Jahre schwemmien die Wasser hinweg, fort, weit sort, es fiel von ihr ab irie ein verbrauchtes Kleid und es blieb Nichts in ihr zuriicl, als die heiße Liebe ihrer Jugend die Liebe, die einst hoff te, mit ihni glücklich zu werden, die sich eins mit ihm wußte. Noch immer wintte er herüber, und nun konnte auch Hella sich nicht ineltr beherrschen, sie hob die Hand und müß te wieder, während ihr Auqe hell er strahlte und ihr Mund verheißungsvoll lächelte . . . . Als hatten die sie Umstehenden dar aus gewartet, brachen sie alle in ein oh renbeiäubendeH Hurrah ans, das dein Manne galt, der unbedenklich sein zi nen Land geopfert, um das Darf der Geliebten zu retten . .. Fünf Minuten später standen sich die Beiden gegenüber am diesseitigen Ausgangspunkt der kleinen Brücke, die über den Zins-. führte Keines sprach ein Wort, nur Hand ruhte in Ind, Auge wurzelte in Ange. Was der euet der Hände vereint, wag der tiefe, heiße Blick verhieß, das ver standen nur diese beiden, die sich jahre lang nach einander geschah und die nun endlich unter den tosenden Flu then der Wasser den Weg zu einander gesunden W Du bin Allein · a O O Du bist allein und denkst der Zeit, Da dir dein Lenz erblühte, Da ungestillteö Sehnsu tsleid Die Seele dein durchng te. — Du bi allein und doch warst du Zur L ebe nur geboren, ar viele habn ihre Ruh’, Ihr setz an dir verloren. Du bist allein —- allein und wetnsi n manchen trüben Stunden, i viel seelsot’ne yen ein , Und dennoch kenne ge unt-en . . . Zins-Maue M " such-usw Von Fred bot-d. Eisenbahn und Dampfschisssahrt haben in den legten Jahrzehnten den internationalen Reisebertehr in dem Maße gefördert, daß heute jede irgend bemerkenswerthe Mittelstadt, jeder im Kursbuch aenannte Bade- oder Lust turort, überhaupt jeder Platz, an wel chem dauernd oder zeitweilig etwas los ist, sein lomsortables hotel auf weisen kann. Die Einrichtung eines derartigen Hauses Darf ich als bekannt voraus setzen. Aber von diesen tomsortablen Hotels bis zu den mit allem erdenk lichen Luxus ausgestatteten Hotelpa lösten von New York Und Saratoga, London und Liverpool, ist noch ein ge waltiger Schritt, und nicht Jedem ist es vergönnt, in die weichen Teppiche der von Gold und Krustall erstrahlen den Raume seinen Fuß zu setzen, an den üppigen Tafeln zu speisen, in schwellende Seidenvolster seinen Leib zu betten und sich täglich 24 Stunden dem Vergnüan der Verdauung hinzu geben. Aber es verlohnte sich schon, sich dieses Leben einmal anzuschauen, einen Blick in solctf einen Palast zu thun nnd geschähe es auch nur, um sich dann um so wohler und behaglicher in dem einenen schlichten Heim zu fühlen. Den meisten Komfort findet man in den New Yorter Hotels. Außer Te lephon, Telegraph, Personen- undLast aufziigein giebt es hier Rohrleitungen zur vneumatischen Beförderung von Briefen, Schlüsseln und sonstigen klei nen Gegenständen innerhalb des Hau ses, elektrische Uhren. die von einerEen tratstelle aus regulirt werden, elek trische Beleuchtungsanlagen, die das ganze Haus mit einem Uebermaß von Licht erfüllen, U.f.w. Der Maschinen betrieb eines solchen Hotels ist natür lich ein außerordentlich umfangreicher, z. B. verfügt das Hotel Waldorf in New York über 16 Dampfmaschinen mit nahezu 3000 Pferdestärlen. Die ses in allen Theilen seuersicher ausge führte Hotel, das im Ganzen 553. Stimmen darunter etwa 100 elegant eingerichtete Saloncx enthält, soll etwa fünf Millionen Dollar Baukosten er fordert haben, und zwar verschlang die Maschinenanlaae allein eine halbeMilsl lion und das Mobiliar 700,000 Dol lar. Noch prächtiger als dieses Haus ist vielleicht das Hotel New Netherland, welches ebenso sehr wie das vorge nannte eine Kapitalsanlage der wegen ihres Reichthums berühmten Familie Astor bildet. Dieses Haus hat nicht weniger als 18 Geschosse und enthält ---- das Erd- i geschoß und Souterrain noch nicht ein mal miiaerechnet -—— 722 nummerirte. Zimmer. Einem anderen neuen Hotel am Btoadwah in New York hat man den schiinvflichsten Bankerott vorausge sagt; es gäbe unmöglich so viel Rei sende, daß sich das Haus jemals renti ren könnte. Aber die reichen Amerika net fanden Gefallen daran, mit ihrer ganzen Familie in solch"" einem Palast- i hotel zu wohnen; es hält ja so au-; ßerordentlieh schwer, tüchtige Dienst-s boten zu bekommen und einen großen Haushalt zu leiten. Sie toollten abso lut frei über sich und ihre Zeit verfü gen oder diese unabhängig von den Launen und Schwächen ihrer Diener auf möglichst bequeme Weise todt schlagen. Aber in letzter Zeit hat man auch in London ein Hotel erbaut, das Hotel Cecil, das an Pracht und Komfort mit den schimmernden Häusern der ameri tanischen Milliardäre wetteifern kann. Die weite Karawanserei imCentrum der Stadt hat ihre eigene Musterfarm in den Vororten. Dort züchtet sie selbst das Geflügel, führt ihre eigene Milch wirthschaft, zieht Blumen und Blatt pflanzen für dekorative Zwecke, sowie Gemiise und Obst für die Tafel· Für Blumen und Grünkram verausgabt das Etablissement jährlich nicht weni ger als 840,000.DieseEr-reugnisse wer den per Bahn oder Wagen nach der Stadt befördert und in den weiten, hallenartigen Gewölben im Sol-terram des Hotels untergebracht. Diese unterirdischen Reaionen ver rathen nichts von der Pracht der oberen Geschosse. Sie sind düster und äußerst nüchtern: eg- ist ein endlose-H Labyrinth von Kuchen und Sviiliammern, Vor rath5: und Maschinenräunien, Wert stiitten, Bäckereien. Schlöchtereien u.s.tv. Aber es aiebt auch hier ein fache nnd beaueme Wohn-, Speise-, Rauchziunner u.s.iv. sijr die Diener schaft. Diese Raume stehen jedoch nicht allen Leuten gemeinsam zur Verfli« gung; denn auch bier aiebt es Rang unterschiede wie in der oberen Welt, und wer etwa glaubt, daf; ein Bra tenches sich mit einein simplen Koch in ein oertrauliches Gespräch einlassen könnte, ist auf falscher Fahne Nun stelle man sich vor, daß in diesem Un tergeschoß ständia 600 bis 700 Leute beschäftigt sind. die alle verpflegt sein wollen und zum Theil auch im Hause ihre Wohnung haben! Man wird sich leicht berechnen können« welch’ umfang reicher Apparat allein erforderlich ist, um das Hotelpersonal mit Lebensmit teln zu versorgen. Ja solch’ einem Palast ist der Kü chenchef eine bochwichtige Persönlich keit, und das mit gutem Recht, da er W an achtzig Leute zu kommandi ren bat, und von seiner FIbigteit vor züglich das Renornrnee des hause obs-nat Laßt uns ein wenig Umschau halten in seinem Ressortl Da sind zunächst die Speiselammerm die Borrathsräume, aus denen die kostbarsten Produkte zur weiteren Verarbeitung in die Küche wandern. Eine Thür wird ausgeris sen, ein Hebel in Bewegung gefest und wir sehen elektrisch getriebene, ro tirende Kühlvorrichtungen zur Fabri kation des Eiseremes. Dann wird eine andere schwere, mit ifolirenden Stof sen bekleidete Doppelthür zurückgew szen, und wir treten in einen Raum, der mit lanan Reihen von Fleischstii cten an eisernen Hängevorrichtungen erfüllt ist. Ein System von eisernen Kühlröhren, die selbst im Hochsom mer mit Reif und Eiszapsen bedeckt sind, zieht sich schlangenförmig durch den Raum. um dann in den Vorraths: kammern für Fische, Geflügel, Gemüfe u:s.w. seinen Lan fortzusetzen Dann giebt es hier einen Eisbrunnem in welchem die Riesenblöcke des künstlichen Eises, von elektrischem Licht blendend bestrahlt, wie Krystall schimmern und blinken. Im Hotel Cecil in London, dessen Betrieb noch umfangreicher ist, giebt es natürlich eine größere Zahl großer und kleinerKockJnIaschinen die aber alle auf demselben Prinzip beruhen. « Die mit diesen Herden verbundeneni Bratöfen genügen aber noch nicht den mannigfachen Ansprüchen der Hotelq läche, und so finden noch besonderes sinnreich konstruirte Rostbrat- und Spkeßbmtapparate Verwendung, leg-s tere sogar mit Uhrtvert versehen, weh ches so lange eine Glocke ertönen läßt« bis die Bratzeit abgelaufen ist. Derz Koch kann auf diese Weise den Appa-! rat überwachen, auch wenn er in ei nem entleaertn Theil der Küche bes schiiftigt kst. Wir setzen unsere Wanderung fort und gelangen in einen Raum, welcher vom Leuchten und Blitzen des Tafel silbers erstrahlt. Dreißig Personen sind täglich während voller vierzehn Ar beits-stunden damit beschäftigt, es sau ber und glänzend zu erhalten. Diese mit großer Sorgfalt auszuführende Arbeit kann natürlich nicht durch Ma schinen erfolgen, dagegen sind zum Putzen der Messer und Gabeln Nota tionsmafchinen in Gebrauch. Nachdem wir noch flüchtig in die Näume der Zimmerleute und Dekora teure des Hotels einen Blick gethan und der Druckerei des Hauses einen kurzen Besuch abgestattet, steigen wir mittelst hydraulischen Auzzuges in die oberen Regionen empor. v5s giebt hier 16 solcher Auf-rüge, die mit ungeheurer Geschwindigkeit von der Kellersohle bis zum Bodenraum steigen, mit den vor züglichsten Sicherheitsvorrichtungen versehen, luxuriös ausgestattet und blendend mit elektrischem Licht be leuchtet sind Jede Bequemlichkeit, jeder Luxus ist in diesem Hotel zu finden: mar Inorne Treppen, schöne möblirte Kor ridore, vrächtige Hallen und Salons, Rauchzimmer und Billardsiile, Bade stuben und Lesezimmen Bibliotheten, Prioatarbeitszimmer, große Konzert und Kondersationsräume ais-to. Fast jeder Raum hat sein Telcvhonx ein Telegrapheni und Postamt ist auch vorhanden, und die Aaenturen des Hauses bringen den Gästen die aus allen Weltgegenden eingehenden Nach richten siedendheifi. Die Berührung ei nes Knopses genügt, um einen Boten. l)erbeizurufen. der die Befehle für eine Loge zur Ober oder den Auftrag zur Beschaffung der feinsten Delitatessen und der ausgesuchtesten Weine entge-; gen nimmt. Es ist eine feenhafte Sze-; nerie von Luxus und Reichthun1, voni Licht und Glanz und Farbenvracht,» von Palmen und Blumen, von Spie-? geln, Gemölden und Statuen; und» geht man durch das prächtige BestibülJ so findet man eine große Schaar von Herren und Damen der verschieden sten Nationalitäten, die aus Polster stühlen um kleine Tischchen müßig her umsitzen oder sich ergeben, indem sie das Kommen und Gehen der Hotelgäste be obachten, Cigarren oder Cigaretten tauchen und Thee oder Kasfee schlür fen oder auch den herrlichen Weisen des» Hotelorchesterg lauschen. Reichthuni,? Kunst, Geschmack und Wissenschaft ha- i ben sich vereint. um den Menschen ein möglichst angenehmes Dasein zu schaf sen. Und doch, wenn man ringsum die Leute fragen würde, wie ihnen dieses Leben behagt, so würden wohl die mei sten unter ihnen eingestehen, daß sie ei nem eigenen behaglichen Heim denVori zug geben wurden, wenn sie es nur er reichen könnten. Aber die großen ge sellschaftlichen Verpflichtungen welche ihnen die Welt auferlegt, und welchen sie sich daheim fügen zu müssen glau ben, veranlaßt sie schließlich, ihre Zelte abzubrechen und eine weite Rundreise durch die Hotelpaläste der Welt anzutretem Dort erwarten sie da sür alle die von uns geschilderten Bei quemlichleiten. die leiner Steigerung mehr fähig erscheinen. — .srauenthiitiglieil. Bis aus den heutigen Tag hat das alte Wort seine Geltung bewahrt, daß in Li urien (Jtalien) die Frau Män nerar it verrichte. Ja, die Männer eben es zu oder betrachten es gar als selbstverständlich, daß die Frau mle und schwerer arbeite als sie selbst. o - gleich man beim Anblick dez reich tulti — vierten Campagna und der Irrt-it en mauern an den Bergen aus« dem iet sze der Männer eine gut-: Nummer ni t veran kann. Fraalod liegt die r ßere alste der Arbeit aus den zchultern oder richtiger ans den Mid sen des R wachen« Geschlechts Von rühesier ndbeit an werden die Mild chen un Lasttragen geübt. Als ganz kleine Kinder bringen sie in den Mo naten der Olivenernte schon ihr- mit blauschwarzen Steinbeeren gestilltes Körbchen aus dem Kopfe heim; als junge Mädchen kann man ske gleich den Männern schwere Steine zum Bau der Terrassen herbeischlevpen sehen, welche die Oelbaum-, Wein-«- oder Nel kenanpslanzungen tragen sollen. und sür viele Frauen und Mädchen gehört das Laub- und Holzholen aus dem großen, 600—120() Meter über der Stadt gelegenen Walde zum täglichen Brot. Um ein oder zwei Uhr Nachts treten sie den mehrstiindigem beschwer lichen Aufstieg an, Um gegen zehn Uhr Vormittags mit ihrer Last von ost 80 Pfund wieder daheim sein und die Mi nestra kochen zu können. Der großen Anstrengung und dem Mangel an Schlaf, die diese kärglich gelolsnte Ar beit erfordert, schreibt Rnsfini das ost vorzeitige Altern zu. Die Kraft der San Nernesin bewun dert der Fremde besonders an einer Specialität, den Lafttriigerinnen von Beruf, die auf der Hauptstrafze, neben dem stattlichen Palazzo Vorea sitzend, Auftrage erwarten. Den-« Satze, oas der Starke am mächtigsten allein, setzen sie die beiden Sprichwörter entgegen, daß getheilte Last halbe Last sei, und daß vereinte Kräfte zum Ziel führen. So tragen sie zu zweien mindestens 200 Pfund. Am häufigsten sieht man ein solches Lastträgerinnenpaar unter ei nem großen Mehlsack. Sie halten sich dabei fest umschlungen und gehen als gute Kameradinnen in gleichemSchritt und Tritt nebeneinander, durch die Be wegungen des Körpers die Last verra thend, die auf ihren Köpfen ruht. Auf dieselbe Weise werden schwere Koffer und andere Gegenstände befördert Zu weilen begegnet uns auf vier, ja auf drei Frauenköpfen ein Klavier, das an die Kraft und Sicherheit seiner Träge rinnen die höchsten Anforderungen stellt. Nicht wenig staunt der Fremde auch über die öffentlichen Waschansialten, die seit der Vollendung dcr großartigen Wasserleitung über die ganze Stadt ausgebreitet und stets von den Sakriste mesinnen dicht besetzt sind. Treten wir dort, wo die Via Palma aus der Alt stadt hinausfijhrt, und der alte:sgraue Thurm der Kathedrale zwischen den Häuserreihen der engen Gasse erscheint, an die Mauer heran, so haben wir eine solche Waschanstalt unter uns. Jn zwei aneinander stoßenden langen, flach überdachten steinernen Behaltern naschen etwa 60 Hände gleichzeitig in dem kalten, beständig dur fließenden LWafsen Der Plan des «cagistrats, für jede Wäschcrin einen kleinen Raum chzutrennen, damit sie nicht in dem von ihren Nachbarinnen Verunreinigs ten Wasser zu waschen braucht, ist noch« ; nicht verwirklicht Es herrscht ein ern figes Treiben, ein unun«erbrochenes Kommen und Gehen. Die Frauen treten dichter zusammen, unt zwei An tömmlingen Platz zu machen, und wie der weiter auseinander, als ein großes, schlankes Mädchen mit mandc örmis gen schwarzen Augen ein weißes Tuch auf das üppige blauschwarze Haar legt, in kräftigem Schwunge den mit Wäsche gefüllten kupfernen Eimer dar auf setzt und einer vatikanischen Ka ryatide ähnlich der finsteren Altstadt zuschreitet Sie bildet nun scheinbar fiir einen Augenblick den alleinigeiiGe genstand der Unterhaltung Denn nicht weniger eifrig und eilig als die Hände sind auch die Zungen beschäf tigt, und ein solcher Wasserkkatsch scheint —s--— nach dem das Summen zu weilen unterbrechenden hellen Lachen zu urtheilen — viel Vergntrgen zu be; reiten. Was würden die in ein so schweres Joch Gespannten entbehren, wenn es keine öffentlichen Waschan stalten und keine --—— schmutzige Wäsche gäbe! Plötzlich kracht es iiber den schwarzen Köpfen. Einige schauen empor nnd umher, dann lacht nnd snmmt es von neuem· Auf das don Eisenstangen getragene Blechdach wur di ein Stein geschleudert. Dort liegen schon viele, schwere und leicht-» großen nnd kleinen Burschen vom Herzen ge sallene. Der Tom-mer Marsch. Ein Lieblingsmarsch Kaiser Wil lxelins des Ersten war der «Tor«qauer E’Jtarsch,« als dessen Komponist lange Zeit Friedrich der Große betrachtet wurde. Nun war es kein Geringerer ach Kaiser Wilhelm selbst. der die Autor ichast des genannten Miisitstückeg rich ni- stellte Als nämlich der Kapellme:: fier des Itönia Will)elni:Grenadier-Re— giments No. 7, Musildirettor Gold schmidt, im Jahre 1871 vor dem Kai— ser tonzertirte, bemerkte letzterer beim Durchlesen des Programms die lano liinsige Bezeichnng »Toraauertj)iarsch, Komposition Friedrichs des Großen« Kaum war die Konzertnunimer been diat, so schritt Kaiser Wilhelm aus ocn Musitdirektor zu und sante,il)m freund lich auf die Schulter llovsend: »Mein lieber Goldschmidt, das ist einJrrthuni. Feiedrich der Große ist nicht der Kom prnist des Torgauer Marsches, sondern ein Lehrer aus Toraau, der —— wenn ich nicht irre —— Scholz geheißen hac. Weiß das von meinem gottseliaean ret. der einmal die Roten dieses Mat sches von Toraau mitbrachte, weil te ihm so gut gestel.«