ij I. Aunstliche Diamauteia Pi. O. in Männer Erde-. Schon um die Mitte dieses Jahr hunderts wurden von einer Reihe ver dienstvoller eForscher Versuche ange iteiu um qui tunstiichem Wege Mine ralien, vor allem Edelsteine, aus ihren durch Analyse gefundenen, natürlich vorkommenden Einzelbestandtheilen ·quammenzusetzen, was sehe häufig aliickte. Es gelang, Saphir, Sma ragd und vor allein den wegen seiner Härte besonders geschätzten viubin auf künstliche Art herzustellen, welch letz teret Stein vielfach Verwendung bei der Uhrenfabrikation als Zapsenlager - fiir die Rödchen findet. Die künstliche Herstellung des Diamanten aber war mit ganz besonderen Schwierigkeiten verknüpft. Dieser werthvollste aller Edelsteine besteht nur aus reinem Koh- . lenitoff, einem Elemente, das-man nah dem heutigen Stande der Wissenschaft nicht zerlegen kann, und das auch in feiner noch so starken Hitz. zum Schmelzen zu bringen ift. Tie Auf-« aabe. Diamanten künstlich in erzeugen, war also fiir die Chemiker in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts eine un gemein schwere. Tag- schmeliende me tallische Eisen, das sich mit reineinttoh lenftoff vereiniat und das man als Lö sungsmittcl betrachtete. schied den nicht gebundenen tinlilenftaff immer nur als Graphit, niemals als Diamant aus. Ta ioa man die Elettricität Zu Hülfe In einem Chlinder aus reiner tiohle ließ der Englander Marshen die beiden Pole einer starken elektri schen Batterie münden und zwar be standen diese aus Büscheln von Pliniu drabt. Nach tagelangem kleberschlagen des elektrischen Funtens hatten sich auch « wirklich in der folgenden Abkiihlung einige Censtalle abgesetzt, wirklicheDia- s manten. aber undurchsichtig und so winzig klein, daß sie nur mit der Lud- ’ sichtbar waren, es war also nur Dia mantenftaub. Jm Laufe der achtziger : Jahre hat man dann diese Versuche H energisch fortgesetzt, in dei Hoffnan, » doch endlich große Diainanten fertig i zu bringen. Das gelang denn auch endlich dein französischenChemiter Henrn Moissan Freilich sind die von ihm erzeugten Diamanten auch nur sehr ivin«zig,11ber zum Theil wenigstens durchsichtig und der Weg ur tiinstlichen Erzeuguna dieser Edelsteine kann als gefunden be zeichnet werden. Nach langen Vorstu dien iiber die sehr verschiedene Ver brennungstemderatur der Diamanten i mischte Moissan Eisentheilchen mir Kohlenstaub und setzte die Mischung in einem besonders konstruirten elek . fletschen Ofen einer Hitze von uber , 12000 Grad aus. Da es dein Forscher - « nur aus einen wissenschaftlichenVersuch «..;nlarri, so baute er seinen Ofen, der « den anptapparat bildete, ganz spe eiell iir seine Zwecke und nahm aus den non-matt kein Rücksicht Die ser Ofen, rnit dein es Moissan gelang, Diamanten herzustellen, besteht ans tohlensaurem Kall, der am meisten Widerstandstrast gegen die ungeheure Hitze des elektrischen Flammenbogens besihL Die Arbeit an diesem Ofen er forderte wegen des sieh entioictelndeu giftigen Kohlenoxhdgaseg und anderer Gefahren große Vorsicht. . Wenn nun der elettrische Ofen in voller Gluth und das Eisen dijnnfliis sig war, so wurde es schnell in laltes Wasser geworfen, wodurch die An: tühlung stattfand. Beim Starr-derben des Metalls dehnt sich dasselbe gleich dem Wasser beim Gefrieren aus und iibt aus alle in ihm einge schlossenen Stoffe, also auch auf den Kohlenstofs einen ungeheuren Druck aus« Durch diesen Druck werden aus der Kohle Diamantrrhstalle gebildet, die man aus dem Metalle befreit, in dem letzteres mit Säuren aufgelöst wird. Die auf diese Weise hergestell ten Diamanten wiegen 5 6 Milli gramm und waren nur theilweise durchsichtig, theilweise aber schwarz. Piese Methode hat Moissan jedoch bei einen späteren Versuchen noch in ei nem Punkte geändert. Nachdem er das Eisen geschmoleen hat, läßt er es nicht allmählich aus iihlen. sondern taucht es in geschmolzenes Blei von 400 Grad Wärme, in dem es sehr schnell starr wird. Unter diesen Umständen werden Diamanten erzielt, welche bis zu lFi Milligramm wiegen, ein halbes Milli meter Durchmesser hesihen und voll tiindig durchsichtig sind. Sie rißen den ubin, verbrennen ohne Rückstand zu Kohlensäure, zeigen crhstallische For knen nnd leuchten im Dunkeln noch. wenn sie dem Lichte aus esest werden. Es bleibt somit jeder «wei el anzie schlvsserh daß die von Moissan herre sttllten Diamanteu den natürlichen gleichkommen. Freilich ist es nunmehr nothnzerrdig, diessJZethodezroch so· zu vekvpllwmlnncll. pag ne umqu nur-. , als die in der Erde gefundenen tun-« .ei den aus lediglich wissenschaftlichen ·-Jnteresse erzeugten künstlichen Die manten noch nicht der Fall ist« Durch eine billigere Herstellung und deshalb reichlicheres Vorhandensein der limit lieben Diamanien hat die Technik sicher großen Nutzen· Das zeigt am besten die beniiqe Verwendung der echten Dismanten in Industrie und Gewerbe. Man verwendet die btasilianifchen schwarzem für Luxuszwecke weni ge brauchten und deshalb billiges-u SOn Sonntags- Hldett beilage des ,,Jlnzeigee mich Beeolclkt X. P. Windolpl1, Herausgeber Grund Wand Nebr» den 2) Lt.1899 Jaljrqanq 20 No. 7««,W « manten schon jetzt zu vielerlei techni fchen Zwecken: zum Sägen unt-Schnei den von Steinen und harten Körpern, zum Gravieten in Stein, zum Andre hen von Hattguß und Stahlltatzen von Schmirgelfcheiben, sowie zu Tiefbohs tunqen durch hartes Gestein, und zwar mit mancherlei Vortbeil aeaen das öl irre Verfahren. Während bei diesem das zu durchbohrende Gestein durch Herabfallenlassen eines schweren Mei fiels völli zerschlagen wurde, schneiden bei dein Diamant - Bohrderfahren die an der Untersläche eines sich rasch dre henden Chlinders befestigten Diaman ten volle cylindrische Stücke aus dem ; Gestein heraus, und gestatten so nicht nur ein rasches Eindringen, sondern auch ein genaueres Beobachten der durchbohrten Schichten. Wir Kannen es daher allein im Interesse ech nik mit Freuden begrüßen, wenn es gelingt, die künstlichen Diamanten so billig herzustellen, daß sie den echten Concurrenz machen. Der Weg dazu ist angewiesen, nachdem der Nachweis er bracht wurde, daß Diamanten im Schmelztiegel hergestellt werden tön nen. III If st Eleetrischer Betrieb auf Korea. Der Mangel an naturwissenschaftli cher Bildung ist der Verbreitung der Errungenschaften moderner Technik oft hinderlich Neuerdin s hatten die Unternehmer einer electri chen Stra sunbahn in Korea in dieser Beziehung ttiibe Erfahrung zu machen. Als nämlich der erste Wagen seine Probe schrt machte, und eine große Men schenmenge staunend den Wagen ohne Thier-« und Menfckxnbespannung da «lzinsahren fah, gerieth ein neu ierigeg Kind unter die Räder des Isaqens isnd aus einmal wurde es der Menge klar, daß der Teufel bei der unheimli-« chen Fortbetoegung des Wagens sein Spiel trieb, und daß der Tod des Kinde-«- lediglich als Strafe der Göt ter anzusehen fei, dafür, daß man der-. fremden Zauber im Lande duldete Jn wenigen Augenblicken war der Pagen kurz und tlein geschlagen, und ebenso wurde der Leitungsdrahh durc, den der böse Geist, wie die Funkenbil dringen beim Jahren deutlich zeigten, siinen Weg nahm, heruntergerisien Nur dem Umstande, oaß ein vernünf tiger Beamter rasch den Strom abstell te. hatte es die wüthende Menge zi« verdanken, das; der Teufel der Clerii-i cilät ihr bei dieser Arbeit nicht mit clectrischen Schlagen auf den Kon tr.in. Man hofft die Koreaner noch zu ist-erzeugen, daß auch der electrische Teufel dem Menschen nichts thut, wenn » man ihm nicht in seinen stram ein-l preist, und andererseits will man daz Spiel dieses Teufels etwas mehr un ter polizeilichen Schuh stellen. f sit II Das Licht als Heilmittel. Die Steigerung des Stosswechseliz durch das Licht wird instinktiv auch von dem hierin tinaedildeten ertannt: so stellt der Bauer sein Mastvieh in ei nen dunklenStalL unt den gewisserma ßen zelsrenden Einfluss des Lichtes zu verhindern. Eine dirett tödtende Wir tuna iibt aber das Licht z. B. aus Bat-— terien aus, die meist trantbeiterzeugend sind oder doch dasiir gelten. Richtiger und vielleicht auch wichtiger ist, daß diese Lebewesen vornehmlich da aedei den« wo das Sonnenlicht nicht hin- E tommt. Die Mitroorganismen des Typhus, des Milzbrands, der Cholera etc. gehen ein« und zwar selbst aus dein besten Niibrboden, wenn dieser der Sonnenwirtung ausgesetzt wird. Jm diretten Sonnenlicht lösen sie sich meist schon nach wenigen Stunden, ja unter Umständen schon nach Minuten gewis serrnaßen in nichts auf. Alle diesbe züglichen batteriologi chen Versuche haben auch darin ein übereinstimmen des Ergebnis;, daß die sogenannten chemischen Strahlen, also die blauen und violettem vornehmlich diese bat terieide Wirtuna ausüben. Ferner stellte Durlanr, der Reintuituren in Anwendung brachte, sest, daß nur das Licht, nicht die Wärme die Vernichtung bewirke; denn die Conttolltolben, wel chr im dunklen Brutschrant dauernd den höchsten Temperaturen ausgesetzt werden, zeigen nach Jahren lebensscp hiae Kulturen tsr schließt eine Ab bandlung bietiiber mit den Worten. daß das Licht das mächtigste, billigste und überall verbreitete battericideMits tel sei, siiber welches wir verfügen. esse-e Capm n Kean Eesindrng. Captain J. W. Kern von Wortlaut-, Oregon, hat ein neues Instrument er fanden, welches im nächften Kriege sol chen Schiffen einen großen Vortheil bieten wird, die dasselbe bei sich füh ren. Bis ieht konnte man nur mit-« Mit complieirier Berechnungen die Smwimmkndes zoologische-s Laboratorium I ovLOcsicÅl AMICI M M Umveiesnvis MMUMAE Ein sogenanntes Oausboot leert Prof. Nachtrieb von Minnesota :ch vauen lasen, das er dazu benu m will, die , auna der Flüsse Minnefoi tas und des Mississippi’s zu unter u chm Jn den vergangenen Ferien . machte et feine ersten Erforschitnqs fahrten in dem bequem ausgestattetem ivenn auch schwerfällig aussehenden Fahrzeug. Dieselben waren so ex lolqreich daß er im nächsten Sommer IS an die südliche Grenze des Staa tes zu geben gedenkt. Das Boot hat Platz für b Betten, Dunkeliimmer zur Liniwicktlung von Photographien, Kochofem Eßtifch etc. sowie einen La boratoriunistisch Die beigegebene Illustration ist nach einer vom Sigm ttkiimer asifgeno nunenen Photographie hergestellt worden. l— Entfernung des Feindes Feststellm Mit dem neuen Instrument i t dies al les nicht nöthig, es verräth die Entfer nung, sobald ein Gegenstand in Sicht kommt. Die Erfindung besteht vor nehmlich aus zwei Telescopen, die zwei Fuß von einander auf einer Tische-lat te befestigt sind. Dazwischen ruht ein großes Zifferblatt mit einem Zeiger. Das rechts befindliche Telescop ist be festigt und unbeweglich, während die Platte auf der es befestigt ift, zwecks Besichtigung des Gegenstandes bewegt werden kann. Das zweite Telescop kann man horizontal ftellen und wird mittelst einerHandschraube manipulirt, welche wiederum mit dem Zeiger des Zifferblattes in Verbindung steht Die Bewegungen dieses Telescopes werden auf dem Zifferblatt um 1000 Mai vergrößert und aus dies- Weise ist die Entfernung sofort festzustellen II U- If Das hängrude Tintenfaß. Das jetzt gebrauchte Tintenfafz nimmt den besten Platz auf den-. Schreibtische ein und zwar oft zum Nachtheile von Büchern und Papieten. Ein gewisser Herr Hayne von New Yort hat nun ein Tiniensaß patentiren lassen, das leicht irgend wo am Pult befestigt werden kann, so daß es, wie die Illustration zeigt, dem Schreiben den nicht im Wege und doch sehr hand lich ist. Die ganze Tischplaite wird dadurch dem Schreibenden feeigegeben. --—.»- - .- « An Alles nsogi sich der Neid her-Jn, nur nichk an das wahrhaft Große. O I lf Es wird auciy Manche-g nicht einmal an die große Glocke gehängt, was- ei gentlich an den Galgen gehört Q II I Manchmal theiii eine Dame in Lee aft einen Korb aus und bereut die hat in den Musestunden se se« « Gkvß ifi, wer seine Freude mit Ans deeen iheili, fein Leid ietoch für fid, allein behält. ·- lf I Jn der Comödie des Lebens möchtes die meisten Statiften —-—- Heldenkollen spielen. si- iik « Es giebt Auaenblicke, wo die Seelen sich berühren und Alles wissen. ohne daß man die Lippen zu bewegen brauchte. Issssssssssssssssssssssss Ist-tm m seen-lichtes Isssssssssssssssssssssss Der Alcalde von Catarroja, Pro vinz Valencia, hat dem Civilgouver rkeur der Provinz die Mittheilung ge macht, daß in jenem Orte schon seit vielen Jahrzehnten seiste Ratten utis dem Markte verlaust werden, da die Bewohner des Städtchens die Fluge thiere sijr ein verzügliches Volke-nah-v rungörntttel halten. Da aber die stat ten, wie bekannt, sehr leickt die Ben lenpest verbreiten können, hat jetzt die cat ität: behörde der Provinz Maßre geln ergriffen, um die Aug rottung ter Nager zn erzielen und zu verhindern, daß die Leute von Catarroja ihren gastronomischen Extravaganzen nich weiter stöhnen. Uebrigens stehen nkcht nur in tsatarroja, sondern auch in In deren Orten der Provinz Valentin die sogenannten Reisratten lxsoch im Prein se; diese Thiere werden in den pfli der Reigselder gemästet nnd soe wie dieLente behaupten, herrlich schnete der-» Guten Appetit! e- e Jn Anwesenheit des Kaisers Fineng su, der Kaiserin Wittwe Tsu tsii nnd desJ ganzen Hosstaateg hat in der soge nannten rothen, abgegrenzten Kaiser-— stadt m Prking die seierlichetsrössnung der daselbst in einer Länge san vier englischen Meilen völlig ansgevanten electrischen Bahn. welche alle kaiserli cken Gebäude daselbst untereinander nnd uch mit dein großen Barte ver lindet, stattgefunden Der litaiser druckte den Erbauern dieser Bahn, da gegen dieselben die Götter Nichts niehr einzuwenden haben, seine vollste Zu sriedenheit aus. Die chinesischen Pries ster behaupten nämlich, daß der q.1al stiende Rauch der Locotnotive denGot tern desJ Wassers nnd der Lust höchst nnangenehm in die Nase steige nnd sie erzürne. Der Vahnhos in Peting mußte daher anderthalb Stunden non der Stadt nnd ihren Tempeln cnisernt angelegt werden, damit die Götter tei nen Anlaß zur Klage haben. Die elec trische Bahn hingegen, die leinenttisinrh entwickelt, erklärten die Priester-, sei auch den Göttern angenehm. Aus Rücksicht sin Letztere tvnrbe nnn die Bahn in ver abgegrenztm Kaiser stadt ganz mit electrischeni Betri be eingerichtet. I O s I s I . I III II Wie wird man ein anstän d i n, e t M e n sch? Thomas- Tlieodor Heine hat seine sechs Monate Fest innighasi auf dein Köniqsiein cibgebiißt isnd frent sich der tviederqeivonnenei. Freiheit. Für den Simplicissiinuss txnt et seine Thätiqteit bereits wieder Ausgenommen Die heutiae Numme schildeti in qelungener Weise die »Ent lnssnng eines Sträslings«. Jin Cor titor eines Zuchthnuseg erblickt man tsii schlotiernde Jammergestnlt eines Menschen in Sträslingskleiditng. . eg ccitirt vom siramm sruntrnachenden tijesängnisitoiirteh Vor ihm steht der Director der Ansiolt und ein elegantes alter Herr in CiviL aimenscbeinlick !s.«"iitstiitze von Thron nnd Alter. Zwi schen dem Herrn nnd dem Siräslinp entspinnt sich nun folgender Biolog Hirn »Ich stehe hier in meiner Eigen schaft als Mitglied des Vereint- zur Fürsorge siir entlassene Sträslinqe und ich skoqe Sie: Wollen Sie von nun I an ein niitziiches Mitglied der mensch lichen Gesellschaft sein?« —- Ströflingx »Ja, das iin ich!«—— Herr: »Und ein anständiger Mensch wetden?«—— Siräf lingr »Ja, das will ich!« —- Hern s »Gut, dann wollen wir Jhnen dazu dagegen — hieri« (·uberreicht ihm ei ne nurrbartbinde). si- sit sit » Jn weiteren Kreisen ist kaum be kannt, wie überaus reiche Forderung die Geschichte der deutschen Musik im 19. Jahrhundert dermaleinst noch aus dem Nachlasse Ferdinand Hikler's zu . erwarten hat. Nach dem Tode Hil lers (5. Mai 1885) wurde die große Menge der an ihn gerichteten Briefe, die er in etwa dreißig statt-Ziehen Quartbänden von Anfang an gesam melt hatte, durch die Hinterbliebenen der Stadt Köln übergeben und in de ren Archiv hinterlegt. Eduard Hans lick sagt in seinem musikalischen Sitz zenbuche, daß Hiller durch »sein geist volles, liebenswürdiges, stets anregen des und angeregtes Wesen durch ein halbes Jahrhundert da deutsche Mu sikleben bewegt und befruchtet l)at.« Danach mag man leicht ermessen, welchen großen Werth diese umfang reiche Briefsammlung besitzt. Jh7«eBe deutung beschränkt sich aber keines wegg- auf das musikalische Gebiet: ne ben Mendelssohn, Schumann, Wag ner und so ziemlich Allen, die zu Hil ler’«5 Zeiten im Reiche der Töne ge wirkt haben, sind auch Dichter und Schriftsteller hier zahlreich vertreten, : so daß sich in diesen Briefen wie in s der literarischen Thiitigkeit des ge s wandten Essahisten das gesammte gei stige Leben Deutschlands etwa vom Tode Goethes an wiederspiegett. sit-Its Die kleine englische Stadt Winton hat eine Woche furchtbarer Erregung hinter sich: sie erwartete den Anbruch des Weltgerichts. Aber der jüngste Tag kam nicht und ließ auch die ganze ; Woche vergebens auf sich warten. Die » Zeitungen des Ortes, die unter allen J Umständen fenfationelle Berichte über ? die einzelnen Phasen des Weltgerichts - aebracht hätten, beschränkten sich da rauf, von den sonderbaren Schritten zu melden, zu denen sich einzelne Be wohner des Ortes in ihrem Aberglan ben verleiten ließen. Nach diesen Mel dungen ist das Gerücht von dem Her antommen des jüngsten Tages oner die angebliche Beobachtung eines Mit« aliedes der Secte der ,,Chriftadelphia: ner« entstanden, das einen ,,rothen Stern am Himmel« gesehen haben wollte. Das wurde als ein Zeichen fiik das Nahen des Weltgerichte-Z genom men. Alle Mitglieder der Secte ver nachlässigten ihre Geschäfte und berei teten sich zum Aufbruch nach Jerusa lem vor. Ein fiihrendes Mitglied der Serte wartete nicht einmal auf den . Sonnabend, der als ,,Tag des Ge » richtes« bezeichnet wurde, sondern reiste schon einige Tage früher auf einen-. schwarzen Pferde ab. Ein Kaufmann nahm einen Auftrag für Waare, die am Sonntag abgeliefert werden sollte, nicht an mit der Begründung, das-; es am Sonntag nicht mehr nöthig sein werde, zu essen. Daß sich in der gan vten Woche kein Wunder ereignete, war für den Ort eine schwere Enttiiu schime Paganini als Ehemanii. Einen bisher- iinverössenttichten Brief des sanniseii Geigerg brachte eine Londoner Zeitung. Ein wildes, phanias«tische5, ruheloseg Geiiiiith spricht schon aus der Handschrift, und auch der Inhalt ireist auf ein tief verbitterteg Geiiiiith jedenfalls so weit es sich um Pagas ninig Verhältniß zu seiner Gattin « handelt. Der Brief lautet ini·We ; fentlichen: »Hochverehrter Signor "Cai:aliere! Eine Stelle in Jhreici letzten liebenswürdigen Brief, die sich auf Signora Biairchi bezog, hat mich so in Erstaunen gesetzt· daß ich die Ve aiitwoitung von Tag zii Tag der schob. Sie stelirn unter der Vorstel lung, daß ich, Irenn ich traiit werd-In sollte, auf die Sorge dieser Dame zäh len könnte. Mein Freund! Gerade wenn ich trant bin, fühle ich den gan zen Gewinn, sie nicht uin mich zu ha ben. Ob aus Mangel an Kopf oder an Herz « nie hat sie in solchen La gen irgend etwas Richtiges gethan. Ich möchte die tiese Wunde, an der ich leide, nicht allzu sehr ausreifieii. Aber diese Person siihlte nie das Bedürfnisz, zu studircn oder irgend etwas zu thun, und selbst wenn sie eine Kteiiisateit siir sich selbst that, so schrie sie, daß ich sie wie eine Magd behandle. Dann lief sie herum und erzählte ihreKlatsch geschichten. Vergeblich suchte ich sie zurückzuhalten; sie solterte mich umso-. inehr mit unaushörlichen Provotaiios nen. Die Geschichte ist zu lang Und zu peinlich, unt sie ausführlich zu erzäh len. «Jch machte ihre Betannischaft, als sie noch eine ganz lleine Sängerin war; ich erzog sie und richtete sie ab, um in Concerten aufzutreieii. Sie hatte nichts. auch gar nichts auf der Welt. — Jetzt besitzt sie eine Garbe robe,·Juwelen und Capital. Während sie mit mir lebte, veröitterte sie wein Dasein und that ihr Möglichstes, um meinen Ruf anzuschwiirzm Ehrliche O ——-i Männer mö en zwischen ihr und mir richten . ch bleibe wie immer Ihr ergebenster Diener und Freund Nic iolo Paganini." st- It Ueber Moriz Jotahs, des berühmten Schriftstellers, Ehe werden jetzt Ein zelheiten aus Budapeft mitgetheilt. Der zweiundftebztgjährige Moriz JO tah hat mit der 20jährigen Schau-· spielerin Bella Nagh den VUUP iUk s Leben geschlossen. »Sie-« ift cui älts sallend hübs es, jugendfrischei Möb chen, die T zter eines jüdiiehen Ma schinistem deren Bekanntschaft Jokay bereits vor drei Jahren machte, als di: Kunftnovize eine bekannte Pester Theaterschule besuchte. Bella Nagh war es dann, die auch gelegentlich der Prtösh-Feier im Osener Sommerthew ter Jokahs ,,Apotheofe« mit besonderer Wärme und m tiänstlerisch vollendeter Weise sprach. Bald darauf wurde sie an das Budapester Lustspieltlieater engagirt, dessen steter Gast der Dichter war, sobald nur die schöne Ragy aus trat. Es folgte nun die Verlobung, die Jokay so geheim zu halten wußte, nnd an einem Sonnabend Mittags 11 Uhr fand die Trauung statt. Aus Jokahs Wunsch war kein Publikum zugegen, nur die Zeugen, sowie die Mutter der Braut wohnten der ge richtlichen Ceremonie bei. Als der Schriftsiihrer, anscheinend suchend, ei ne Zeit lang in den Docunicnten blat terte, meinte der greife Bräutigam, der besonders froh gelaunt schien: ,,Fehlt vielleicht etwas? Ich kann mit ruhigem Gewissen behaupten, daß ich nicht mehr Inilitärpslichtig bin!« Er trug einen schwarzen Gehroch die Braut ein einfaches schlichte-«- Gewand von gleicher Farbe. Nach der Trari-s« ung fand ein Diner im engsten Fami lientreis statt; hieraus fuhr das ,,jnnge Paar« nach Wien, von wo eg sich nach kurzem Aufenthalt auf längere Zeit nach Sizilien begeben wird. Chirong Holzvcrbrauch. Die Beamten der Lumbermen’3 Association behaupten, daß Chicago jährlich 1,000,000,000 Fuß Bauholz verbrauche und in diesem Jahre wahrscheinlich noch 200,0(«)0,000 mehr. Dies bedeutet nichts weniger, als datz Cisicago allein den Holzbestand von 24(J),000 Acres oder von 875 Qua dtatmeilen jährlich verbraucht. Es ist dies eine Strecke, die noch einma! so groß ist, wie die, welche die Stadt Chicagc einnimmt. 35 Procent dieses Holze-Z soll aus dem Süden kom.!ieii. Denkt man sich diese Masse Holz als einen einziqu Baum, so wäre das Re sultat so, wie auf der Illustration ans gegeben. —-s-.——— Die drei ältesten l.b(uden Brüder. Jm allgemeinen wird nicht anzie nonitnen, daß das Leben der russischen Bauern darnach anaethan sein Lijnn:e, Langlebigteit zu erzielen. Die raffi schen Zeitungen druckten jedoch kiirzi Iich ein Bild, das die drei ältesten le benden Brüder in der Welt repräsen tiren dürfte. Zusarnmenaerechnet haben sie nach ihren Geburtgscheknen l 350 Jahre hinter sich. Michael, der älteste, ist nämlich so alt, wie Moses war, als er starb —- 120 Jahre. Ter Nächstälteste ist zwei Jahre jiinger 118 Jahre. Der jüngste Bruder die ser Familie ist 112 Jahre alt. DerFas milienname derselben ist Kooalento Die Brüder sind trotz ihres holten Al terg noch gesund und rüstig. Sie sind aus ihrer Heimatl; nie herausgekom n.en. —-...».... Was hilft dir die volle Truh’, Hält der Geiz den Deckel zu?! »l- Ilt Il Eine vollständiae Sammlung deut scher Armee Unisormen wird in Pa ris ausgestellt. So lange keine Kerle drinstecken, brauchen die Franzosen davor letne Angst zu haben.