W III-e unverme. . Ins sum-sagst Wer kühnes weiß zu ag n, Etsch MS reimt Waxrheit lauf . m Quelle, Dem M is seitdem-Kerzen immer u Man denn sage-ei t. Nat uns-ersann Idee Großes miß Irr mit sich-m mein VIII few » U « usw« , . Da zieme reiche m indischen Ge schickee szv heim zagen? ( Nur anders-W Wer Schweres weiß zu tragen · Mit Heldenmuth mit starkem Man nessinm · Der wird in jedem»llkmliie15sturmel Inne: Wie feig das Zagen! ! Mitlei. H Die tlelum Schuh-. — Von s).v. Vesulktns Nebel. dichter Nebel — um I- Uhr Nachmittan Erst dtki UIJII SICH seufzt Immer lässiger zieyt sie die Rahel durch die Stickerei; schließlich läßt sie sie ganz sinken. Sie stutzt ten Kopf in die Hand nnd starrt tritt-se lig in den weiß-ich grauen Nebel. ( Ein so schöner, sonniger Vormit tag —- unb nun! Wer hätte das gni dacht. Aber eswar ja gleichgültig EI war Uberhaupt Alles qleichgültig.« Ihr Leben war wie dieser Tag. Die kurie, sonniae Jugend — und dann-— Zuerst war-much dxe Ehe-seit schön ge wesen. Nicht io laut-fröhlich, wie re Mädchen-rein aber wunder-, wun derschön. Wie ein Mittag im Juni. tvenn silbern der Roggen wogt und die Rosen unter dem warmen Sonnentusz demtitbia die häuvter senten. Ab — es ist teilt im Zimmer. Sie siochert etwas irn Osen umher und starrt in die Gluth, wie sie vorher in den Nebel aestarrt. Wie das gliiht und gleiszt und züngelt und lockt. Bah — tocs thust so wichtig« Feuer? Wenn ich nicht beständig Schelle zulege, bist du in ein vaar Stunden Asche. » Sie hatten einander kein Leid zuge siiat. sich nicht die Treue gebrochen. Aber sie hatten versäumt Scheite zu-» zulegeri, und so war die Gluth tiilteiq aetvorden, immer kalter Heute Mit-» ta-! haben sie wieder esne Siene ge badt.- ein« nmrtlose Seere. Tas sind die schlingt-isten Es war imxner ein Schweigen sie nicht ---s o nei!i’ Ali-r sie hats ge lernt. Es ist aanz allmählich gekom men. aani unmerllich nnd nun ist das Färchterlichz das Trrstlose da: man versteht sich nicht mehr. » Natürlich bat man sich nie verstan» den sie zuckt höhnisch die Achseln aber zehn Jahre hai’g gedauert, die sie sicti’s eingestanden. · Ein Gedanke kommt ihr: ein lite danle. der sie tvie ein düster Falter schon bit-weilen umschivebt Sie hat ihn immer abgewehrt wie etwas lin möaliclpes, Furchtbares Heute heißt Eie ihn willkommen . l Ein Ende machen. Nicht warten, bis Alles Asche ist Sie schaudert « Nein, nein. Das nicht. s Von einem Bambustischchen nimmt sie ihren Schlüssellorb mit eigenem Lächeln. Wie lange noch? Ein Tuch um die Schultern, verläßt sie die Eta ge. Sie überschreitet den Korridor des, dritten Stockes· Die schwindsiichtige Musiklehretin singt mit sämmerlicher Stimme und elstatischem Ausdrucke:« »Er ist gekommen in Sturm und Re gen.« Lisa lächelt mitleidig. Doch wozu eigentlich Mitleids Jtt die arme Mir rin dort nicht vielleicht aanz glücklich in ihren Vhantasieni «Habe ich denn ein Recht. irgend Jemand in bemitlei deni« Sie ersteiat noch eine Treppe. »Aus einen langen Ganae zählt sie die Thüren und erschließt Nr. 5 Hier oben ist's noch ziemlich hell. Kosten Listen und Kasten füllen den Raum· Es sind Undenlen an ihre Mädchen zeit — das loitbarste, was sie in die Ehe gebracht hat. Iruher stand die Trube in ihrem Boudoir und vie Sa chen wurden oft bietatvoll betrachtet· Doch nach und nach hatte Ernst ihr la viele hübsche Sachen geschenkt, daß die Truhe, die nicht viel Aeußerea und nicht einmal ein einigermaßen anstän diges Alter hatte, auf die Bot-entom nier verbannt wurde und nach und nachi dein Lvoie aller Gdyen verfiel. Da—. ein Buch in rathein Calica mit Gold schnitt. Lila schlagt es aul. l »Heute bin ich fiel-zehn Jahre alt ge worden« Sie lächelt wehmütbig 17 Jatrel Wie Frühling-liest weht es aus den i.iu iiasn Blättern. Sie lic0 Vruchltiirle Wie viel süße Thorbeit, Leise-h Ahnen, Ermatten-— urib Albernheiten Lila wirft das Buch iii den Kalten. Er iit lrdr liifz, aber la irrmb. War ich denn das einlti Jeder beliebiae lpudlilch löiinie vad gestrichen hab-n. l Die Plintuaravhien eines Schauspie lets. für den lle einst geicbmärml, fällt« ihr in die hande. Sie zerreißt sie vieliitlos —- das verlchsiiiiikte, abge lebte Gelt-it elelt sie an. Die Kalil lonltriiuse tinb andere Kostbarkeiten wirft lie arringfchaiiq in ben Kasten,. die Bluniencelpeuller umstäuben sie, « eine braune theerari Substanz.l1nd hatten doch elnnial rkse iints Duft.i Aber vie Sachen da feinen Werth W HI i wenn sie einem nichts mehr sa en, hinneren man ibre Geschichte vetge ·en k, c Sie seufzt. »Mir scheint, ich werde gar nichts tnitnebmen.« Was ist denn dass Ein ileittetl Geaensiand in Seidenpapiee; Lisa lächelt schon im Voraus skeptisch. und aeringschätzi , als sie tbnduslvtcleli. Jn ihren S es stillt ein wenztger Ba hyschuh» Sie starrt darauf, lang-, lanqe Ihre Augen füllen sich mit Thränmz sie lwpsen auf den kleinen Schuh. Und leise, lteblosend streicht sie mit der Rechten darüber. i Es ist ein weiches, kleines Schuh-J Gen, ans zartsarbigem, nun etwas stockslecligem Leder, mit weißem Kräu- ! selsutter: ein Schildchen siir allererste Gedversuche. I Kurze, lau-n zum Bewußtsein ar drunaene Muttetfreudm Sie selbst ein halbes Kind noch, hat die Ankunft des tleinen Gottes mehr gefürchtet als ersel)nt. Drum blieb er auch nicht lanae. lind die kleinen Füße, ilber die man die Schuhe scherzweise gestreift, haben sich zur Ruhe gestreckt ehe sie sich durch den Staub des Lebens müde gewandert haben. Sie bat getrauert, als das zärtliche, lindische Mutterspielen mit der leben diaen Puppe vorbei war. doch sie hat’s verwunden. Jetzt erst weiß sie, daß es ibr qeseblt hat diese zehn Jahre lang,' ieden Tan, jede Stunde. Sie drückt den kleinen Schuh an ihre Wange; eine wilde Sehnsucht packt sie: O nur; einmal die kleinen Arme um ihren Hals sühlenl — - Ernst, der natürlich, hat es längst verwunden. Was ist einem Manne ein Baby von wenian Monaten? Die; Männer lieben sbre Kinder erst dann, wenn sie mit ihnen qlönzen tön nen. ilnd so eiii kleines Mädel —- dem. wird die Enttäuschung seines Erfchei-j nens schon nachgetragen Ernst hatte; sich einen Sohn gewünscht —- selbst verständlich! Lisas thränenvolle Au-i gen blicken durch die Dachluke in den Nebel, den sie nicht sieht. Sie sieht ihr tleineö Mädchen in allen Phasen seines zehnjährigen Lebens Das dicke an den Möbeln hinta siende Baby, das zweijährige, dessen Miindchen so droliiges Kauderioelsch hervorbringt, dann das redselige und Frage Alter, wenn die großen Augen einen so eindringlich ansehen und ver wirren Das erste Strielieug Sie sitzt auf einer Fußbantz die syingerchen und die Ellbogen steif gespreizt, die rohe-Zun nenspitze tommt im Eifer zum t or schein Dann Leseulcrnen bei Maina und süßes-, helles Gezirp, das sie »Sin gen« nennt Der erste Schulgang. Stilles, he lloinnienes Fortgehen; seliges, aufge regteå Wiederkommen, ohne Taschen tuch und Haarband, doch mit einer ganzen Eslorte fragtviirdiger »Frcun dinnen«. In den folgenden Jahren sind ilire Knie an Strümpfen und an Beknen niemals heil. Nun isi sie schon ein große-s, der skiindigeg Mädchen, trägt ihr-! blonde Mahiie in einein diilen ;-«iovs, welcher ewig ausgeht Bisireiten setzt sie die Maina durch ibre Fragen recht in Verlegenheit —, sie glaubt noch an deren Vllliviisenheits Lange wird das nicht mehr dauern,! denn die Kleine ist so llug———, viel klü ger als Marm. Sie hat des Vaters scharfen Verstand und seine nachdenk licheis Brauen. Aber der Mutter tin pulside Natur. Verständen sie sich auch wohl sonst so gut?!— Die einsame Frau stöhnt vor Qual. In wahnsinniger Zärtlichkeit über schwemmt sie mit Thrunen und Küssen den kleinen Schuf-. das Einzige, was ibr geblieben. Nach einer Weile stutzt sie und siei nimmt das brüchige, vergilbte Seiden papier aus, das den lleiiien Schuh uni hiillt hat Nichts s-- auch aus dein Fußboden nichte. Dann durchwühlt sie oie Truhe. tlchtlog wirft sie diei heiligthiimer ihrer Mädchenseit aus« den Boden --— sie sucht den ziveiteni tleinen Schuh Diese tleinen Schuhe will sie mitnehmen. wenn sie fort- ( geht sonst nichts. Dann fällt ihr ein: ; vielleicht ist der eine noch unten: in ihrem Schreidtisch too sie früheri lagen. I Die Neliauien ovltern in die Trii s he. Es ist fast ganz vuntel. Sonstl furchiet sie sich immer im Dunkeln Den tleineii Schuh fest an sich ge- i preßt, eilt sie hinab. Die Schwind siichtiqe finqt noch nnnier: ein süßes-, närrische-U kleines Wiegeiilied. Sie macht hastia Licht in ihreniI Bande-in Aber der lleine Schuh ist« nicht im Schreibtifih s Sie steht entseßh sie sucht von neuem. Jn athemloser Hast wird je des Schiibsach ausgerissen und durch wiihlt Ein Berg von alten Brieer nnd neuern Vriespapier liegt um sie herum Und das ärgste ist: schließ lich kann sie sich nicht mehr besinnen, ob sie denn wirklich früher die beiden Schuhchen aufbewahrt In ihre verzweifelte hast und Aus requna hinein fragt eine ruhige und iiesc Saum-e- »-i«-m ich Dir helf-m Meiss« Sie sieht ihren Mann erschreckt an: »Schon www-»Nein Du tannst inie’ nicht helfen.« »Wer wei —- ich habe schon öfter Sachen siir ·ch gesunden« Er areisi absichtloi nach den-. tleinen Päckchen in verailbteni Seidenpapier und öffnet ..,La ,saIt sie hesti imb reist been —.er ist inein L meinigttnd i i ( l « . I nie-note get-« ich ihn hat« Idee Augen sprühen. »Nein. Jch meinen aiich nichi«, scgi te mit zuckendin Lippen. »Du weißt —«-— du hast -·- III-« »Ja meinem Schreibtische. Bei Dei-, nen Brieien. —- Sie wäre nun schon ein recht großes L-.’iiidchen.« —- EZ liegt eine Welt von Schmerz, Zärtlich teit nnd Sehnsucht in den einfachen Worten. Lisa sieht iijn an. Sie sieht die Scr: enfalten auf seiner Stirn, welche iein goldhaariges Töchterchen fort sire icht; seine miiden Augen, seine zuckenden Lippen. —— Mit einem schluchzen liegt sie an seinem Halse. Und weint -—-— und weint. — Er itrzichelie sachte ilse dunkles Haar. »So eine erreabate kleine Mani« lächelt er gutmüthig. — Eiu Jagd-ausstieg aus Warmen-Ue (Westiudten). Von Graf B e r n st o r f f , Korvetten-, Kavitän a. D. »Lamm!« sagte ich zu meinem« Burschen, nachdem er mich geweckt« Eigentlich hieß et Otto, wurde mei stens Kaki gerufen, häufig aber auch »,«Lamn1 da et mit diesem sanften Geschöpf in seinem Wesen viel Aehn-« lichleit zeigte. »Mit-, Lamin,« sagte ich, »was ist das menchschliche Leben?« »Ein Trauerspiel! Herr Graf-« »Glaubit Du dass« «Nein!« »Wesl)alb nicht?'· » »Weil es mit noch sehe gut gefölltiss »Lamm, beide Dich!« »Hu Befehl, Herr Graf, ich bin schon dabeil« ; Das war unsere stehende Morgen unterhaltuna, und so hatte ich auch heute damit den Tag eröffnet. Dann fuhr ich fort: »Ich will auf Jagd ge hen! Mache Alles fertigt« Daran stand ich aus und ging nach beendeter" Totlette in die Messe, um rasch zu frühstiicken. Hier erwartete mich schon mein Kamerad, Frhn v. D» der die Partie mitmachen wollte. Es gab eine Unzahl von Papageien, wilden Tau ben und Wachteln auf der Insel, und wir hatten dem Messevorstand verspro chen, ein Mittagsaericht für den gan-« zen Tisch zusammenzuschießem Des halb mußten wir frühzeitig ausbre chen. da in der senaenden Mittagsgluth ein Umherstreifen auf der Jnsel nicht zu den Annehmlichkeiten gehörte. . Nach zehn Minuten waren wir ges« rüstet und ich stand im Begriff, meine Kammer zu verlassen,als es mir einfiel," den Burschen mitzunehmen. Es war seine erste Reise, die er machte; so mußte es ihm doch auch Spaß bereiten, in der Wildniß mit umherstrolchen zu können. Außerdem konnte er mir beim Durchbrechen durch die langstachligen Katteenbiische von Nutzen sein« »Hast Du schon mal Papageien im Freien gesehen?« fragte ich ihn. »Nein, Herr Graf!« Dabei sah mich Karl ungläubig an, als traute er der Geschichte nicht recht. » »Willst Du mit, zeige ich Dir wel che. Dann aber fir, hohe Stiefel an und Seitengewehr umschnallen! Brot; einstecken und Pfeife nicht vergessen!«« rief ich noch nach, als er davonsauste. Bald darauf kam er zurück. ,,Oast Du Alles?« »Zu Befehl! Nur einen Augenblicks noch!« Damit verschwand er fiiss turzel Zeit noch in meiner Kammer-. Dann fuhren wir seelenoergniigt ab. Nach« kaum zehn Minuten stiesz die Jolle aqu Grund, da das Ufer sehr flach war, S und wir ließen uns von den Bootggä i sten an Land tragen. i »Um zehn Uhr soll die Jollewieder aus uns warte-m befahl ich um« Bootssteuererx und nun konnten wir losstiefeln Anfangs gingen wir zus sainmen trennten ung- aber bald, um Jeder für sich sein Jaadqlücl zu erpro ; ben. Es war ein mühseliges Stück-Ar- i beit, vorwärts in kommen, denn dies Kalteen waren unanaenetnn scharf. Mit den Widerhaten am Ende der Stacheln setzten sie sich iiberall fest.·. Durch biete Lederhandschube, selbst durch die Schäfte der Seestiefel dran-s aen die Ehpitzen verursachten einpn ino - liche Schmerzen nnd waren qar nicht wieder los zu werden. Schließlich Ließ ich Karl sein Seitengewehr ziehen nnd Bresche schlagen Jch selbst hals rnit; einem kurzen japanischen Schwert nach," welches ich an Stelle eine-J Weidnies serd uinaegiirtet trua. So hatten wir wohl sast eine Stunde lang nng durchgearbeitet, ais wir das trockene fandiae Bett eines kleinen Baches er reichte-i. das in einer Breite von etwa zwanzig Schritt in g Jnnere der Jn s sel führte Da hatten wir gewonnen Spiel, und ich konnte hossen, nun end lich auch zum Schuß zu kommen, wo - ran bisher nicht zu denken gewesen war. Meine Erwartung wurde auch nicht getäuscht« denn schon nach weni-l gen Schritten sah ich ein Wachtelpaar,s von welchem der Hahn im Balzscheitt vor der henne seine Liebestänze ans-— führte. Zunächst übetwog das Inter esse an diesem Schauspiel meine Jagd lust als sie aber Miene machten, im Dickicht zu verschwinden, nahm ich ei nen günstigen Augenblick wahr, und erleaie beide mit einem Schuß. Als oh Diana nur aus den ersten Erfolg gewartet hätte, um mir ihre Gunst zu beweisen. so. karnen mir von da an Wachieln und Tauben abwechselnd zahlreich vors-Rohr, uns ich hatte wohl schon an« die vierzig Stück erlegt, als plötzlich ein großer Schwarm grüner Papageiesi dicht neben uns ausbäumte und in den Büschen nach Futter suchte. Berstohlen beobachtete ich Karks Gesicht, da ich ganz genau wußte, dasz er die Geschichte von den sreilebenden Papageien für Scherz gehalten hatte. Ossenen Mundes stand er da und starrte die Vögel an, die schreiend und lrächzend in den Zweigen umherklet tcrten. Das hatte er wirklich nicht ge glaubt. »Ura, komm, stehn Du ne nun-« »Ja Befehl, Herr Graf, daö sind wirklich welche!« arinste er. s »Willst einen schießen?« Er nickte nur mit dem Kopf, und ich gab ihm mein Gewehr, womit er denn au«ch richtig einen herunterholte. Freudestrahlend brachte er den Vogel herbei, den er natürlich behalten durs te. Jm weiteren Verlauf unsererStrei fe sahen wir noch häufiger Papageien schwärme, von denen besonders eine kleinere Art so wenig scheu war, daß sie ruhig, nur wenige Schritte entfernt, aus den Büschen sitzen blieben. Jch störte sie auch nicht in ihr-er Hat-inw sigkeit, sondern erfreute mich an den graziösen, gewandten Kletterbewegun gen, während Karls Gesicht vor Freude iiber den ungewohnten Anblick er glänzte. Nachdem ich noch einige Wachteln erlegt hatte, bemerkte ich zu meinem Bedauern, daß mein Patronenvorrath zu Ende war. »Komm, komm, wir müssen umkehren. ich hab’ keine Patro nen mehr." Damit wandte ich mich zur Rückkehr. Da lächelte mein »Lamm« halb ver schmitzt, halb stolz. »Aber ich, Herr Graf!" und aus seinem Brotbeutel zog er eine Handvoll heraus. Ich war starr vor Erstaunen· »Wie kommst Du denn dazu? Wo sind die her?« »Die hab’ ich mitgenommen; ich dachte mir wohl, daß es nicht reichen iwiirdr. Jch hab’ noch mehr.« »Mensch, da haben Sie endlich mal etwas Verniinftiges gedacht!« rief ich aus, vor Verwunderung das »Sie« ge brauchend. »Ich glaube wirklich, es kommt schon Bildung durchl« »Hu Befehl, Herr Graf!« schniun zelte Karl und war sicherlich selbst noch erstaunter, als ich darüber, daß er etwas Verniinftigeg angestellt hatte, da doch sonst seine Thätigteit meist nur in allerdings harmlosen Dumm heiten bestand. Lustig tnallte ich nun wieder darauf los, bis mich schließlich doch die höher steigende Sonne an den Heimweg mahnte. Meine Jagdbeute war auch groß genug, etwa sechzig Tauben und Wsachteln; wenn mein Kamerad nur annähernd so viel erlegt hatte, gab es eine feine Mahlzeit für die Messe. So schulterte ich das Gewehr und ging zu rück. Karl war etwa zwanzig Schritt hinter niirIn dem feinen weißen-San de waren unsere Tritte garnicht zu hö ren, auch hatte ich beide Hähne am Gewehr in Ruh gesetzt, da die Zeit drängte und ich nicht mehr schießen wollte; vlötzlich aber sprang ich mit ei nem gewaltigen Satz zur Seite und riß den Italben an die Wange Eine gro sze, etwa acht Fuß lanae Schlange schoß dicht vor meinen Füßen in die Hishe und dann zur Seite in’5 Gebüsch, wo sie eilfertig zu verschwinden strebte. Vergebens drückte ich am Abzug, bis mir einfiel,daß ich nicht gespannt hatte.l Im nächsten Augenblick trachte sannl allerdings mein Schuß, do-« war es; schon zu spät. Unter einem dichtenl Katieenbusch sah ich nur noch das Schwanzende der Schlange sich rin gelu, dann war sie fort. Natiirlich ärgerte ich mich, aber wasT hals’s! Etwas mißmuthia setzte ichs meinen Weg sort, nunmehr das GeH webt gespannt tragend; aber eine zwei: ti! Schlange kam nicht in Sicht. Die letzte Strecke schluaen ioir uns wieder durch die Büsche, da wir sonst allzuweit oon unserer Landestelle abgetornmen wären, und ich aina, mit meinem Schwert kräftig um mich schiaaend, voran, als Karl mich ziiriickries »Was ist log?« »Eine Schlange, Herr Gras!« Der Stacheln nicht achtend, rannte ich zuriich das Gewehr schiißiertia in der Hand. »Wo? Wo ist sie-Z« »Hier!« nnd er zeigte mit dem Fin get aus den Boden. »Es ist man ·ne tleine, soll ich sie greisen«?« Dabei bückte et sich. »Zurück! Bist Du toll«k« schrie ta; laut« denn ich hatte das Tlner alg Klapperschlanae erkannt. Die Länge betrug vielleicht zwei und einen halben Fuß. Ganz langsam ioaitd sie sich iiber den sandigen Boden, den dreieckiaen Kopf ein tvenia erhoben. Unsere Näh-: schien sie nicht im Gerinasten zn küm mern. Ich betrachtete sie einen Angen blick, dann nabni ich da- japanische Schwert und schlug ihr den itops ab. Jch schnitt mir als Trosilsae des-J Schwanzende mit den Klappetn ab. Drei aueaebildete nnd ein in der Ent wickelung begriffener Ring saßen das tan. Darnach mußte das Thier also etwas über-drei Jahre alt sein. ! Während des Weitermarsches hielt ich meinem Burschen einen eindring lichen Vortrag über Schlangen und warnte ihn, jemals solch’ ein Thier mit der Hand zu berühren, da selbst die besten Schlangentenner sich darüber täuschen könnten, ob es gtsttg oder un l—.——·q— giftig fei. Jn diesek Defehkiing sioike mich ein großer schwarzer Geier, der dicht vor uns abstrich Er kam nicht weit, denn im nächsten Augenblick gab ich Feuer und er stürzte ans seiner lus tigen Höhe herab · Endlich erreichten wir unseren Lan-» ( deplatz, an welchem der Freiherr aus Bootsriemen und dem Segel ein Zelt hatte errichten lassen, unter dem er vor den sengenden Sonnenstrahlen ge schützt, behaglich lag und schlief. Rasch warf ich Gewehr und Jaghtasche ab und streckte mich ebenfalls aus« Nach einer halben Stunde weckke mich mein Kamerad. ,,:«a, yaoen Sie was geschossen-» »Massenhast! Die werden sich freuen an Bord! Und Sie?« « »Nicht viel, vielleicht dreißig Tin ger im Ganzen!« « »Ohn, da bin ich Jhnen überl Lamm!« » Keine Antwort. J ,,Wo ist mein Bursche?« fragte ich ei nen der Bootggästr. - »Der ist mit noch einem Mann gleick wieder weggegangen. Er sagte, er hätte was verloren.« »Er wird sich wohl wieder einstel len; wir haben ja noch Zeit. Geben Sie mal die Schnur mit den Wachteln her-« Jch hatte nämlich die geschossenen Bö-, gel alle an einem langen Bindfaden zusammengebundem den Karl wie ei nen Gürtel um den Leib getragen. Vergebens suchten wir danach. Es war außer dem Geier nichts vorhan den, und ich fand es von Karl sehr dumm, daß er die Dinger umbehalten hatte. Nach einer halben Stunde er schien Karl, wobei ich auf den ersten Blick sah, daß die Wachtelgarnitur fehlte. »Lamm!« schrie ich, böser Ahnung voll, »Lamm« wo sind die Vögel?« »Ich —- ich weiß nich, Herr Graf!« stotterte er, »ich hab’ sie verloren. Jch bin all hingewesen und hab’ sie ge sucht. Aber-—« ,,HeiligegKanonenrohr, da hört denn aber doch Berschiedenes dabei auf,« schalt ich los. ,,Wann hast Du sie ver loren? Wo war das? Du bist ja doch ein ganz unglaublicher Kerl!« Aber auf alle Fragen erhielt ich immer nur die Antwort: »Ich wei—ß nich!« Jch war wüthend, selbstverständlich und wurde noch wüthender, als mein lie ber Freund D. etwas spöttisch meinte: »Ach, Sie haben wahrscheinlich außer der alten Krähe hier (er zeigte dabei auf den Geier) überhaupt nichts ge schossen und thun nur sol« . Fast wäre ich grob geworden, doch sagte ich mir, daß das nichts helfen konnte; so zuckte ich nur die Achseln. Meine innerliche Muth wird aber Je der begreisen. Alle Patronen umsonst ivertnallh die ganze Jagdbeute futsch, nnd in der Messe bekam ich natürlich »nur Spottworte zu hören. EH war zum Tollwerden MeinLamm stand inzwischen mit ei nem wahren Schafsgesicht dabei, bis ich iibn am Ohr faßte. »Du bist doch wahr nnd wahrhaftig ein Latnni!« s »Ein Befehl, Herr Graf!« - ..Lanun, bessere Dich und —-— bilde Dich!« »Ja Befehl, Herr Graf, ich bin schon dabei!« antwortete er in weinerlichem Tone. Aber die Wachteln waren nnd blie ben verloren! Vor-boten frühen Winters. Die Landwirthe in unserer Zeit, namentlich bei mis, sind nicht so sehr geneigt. den Bewegungen der Vögel iiaitnuforichen, wenn sie etwas über die liinitiae Witterung und Tempera tut erfahren wollen; sie haben größere Vorliebe fiir sonstige Zeichen aug dem Thier oder Bilan:enleben. Wenn man aber Vogeltennern glauben will, sind die Bewegungen mancher Gattun gen Vögel, besonders der Flug der Wandel-vogel, von grosser Wichtigkeit für die liingere Vorberbestinnnung der Witterunax und aui Grund gewisser diesbeiiialicher Erscheinungen, welche sie neuer bei uns beobach« t haben, sa aen sie einen trüben und sirengenWins ter voraus! Uri- tasit sich nicht leugnen, daß viele Vögel höchst enrpfindlich und »sch0kf« sichtig« sur WitterungöVeryältnisse sind. vielleicht fogar in höherem Grad, als irgend welche andere Geschöpse. Die Natur scheint sie mit dieser Fä bigteit desto mehr ausgestattet zu ha t-en, je mehr ihre Ernährung von dem Wetter abhängt Vorwiegend gilt dies von allerlei Familien der Wandervö gel. Dei ist t. B. die Schmale welche sich ganz non kleinen Insekten nährt, oie sie im Fluge iiingt, und zwar hauptsächlich in der obern Lustschicht, unk- unter keinen Umständen ihre Nah runa von Bäumen, Sträuchern oder aus der Erde nimmt. Beim ersten winterlichen Hauch ist es mit ihrer Nahrungsquelle vollständig zu Ende! «tlus welche Weise es ibrern Gefühle rechtzeitig kund wird, daß ein srirher Eintritt talier Witterung zu erwarten tei, wer vermöchte es zu sagent Thatsächlich hat man schon ost beob achtet, daß binnen kurzer Zeit nach dem Verschwind-en der Schwalben sich eine Kälte einstellte, welche genügend war, alle jene kleinen lustschwarmen den Jnselten zu tödten. Jn manchen Jalzren verlassen uns die Schwalben verhältnismäßig spät, in andern schon früh, trohdem viel leicht augenblicklich wimmeln-arme Wetter see-ast- Lekitem im W Jahr der Fau, wie ivesiigstenim obachtern an xverschiedenesi Osten-M sichert wird. Es lann in eitles II stimmt-u Gegend z. V. mä tin til Nachmittags von Schwaan wimme? « (gleichviel, ob Kamim oder Mitei schwalben) und am nächsten Nil-W leine einzige mehr zu sehen sein« « pflegt schnell zu gehen. Auch will man beobachtet haben, saß ienie taubenaroßen Vögel, die man hier zulande Nachtfalken oder might baldig« nennt-obwohl sie in Wirk lichkeit gar teine Fallen oder ähnliche Raubvöael sind, sondern ausschließlich von Jnselten leben, die sie im Fluge ,. fangen-schon etwa drei Wochen vor « der gewöhnlichen Zeit siidwärts geflo gen send. , Noch bezüglich mehrerer andetleti Gattungen Wandervöael will man die« gleiche Wahrnehmung gemacht haben; theils drei, theils zwei Wochen vor der gewohnten Zeit sah man solche nach Süden sieben. Und darnach erwarten, wie gesagt, die Vogelflug-Beschauer —— welche in defz nicht mit den römischen Ausntren zu verwechseln sind-einen frühen und heftigen Winterfrost. Ob sie Recht behalten, muß sich ja bald zeigen; im merhin durer sie nach früheren Er sahrungen Anspruch daran erheben das; ihre Schlüsse einigermaßen ern - genommen werden, womit freilich noch lange nicht gesagt ist, daß sie unfehlbar sind. Bei allen ihren seinen Gefühlen sind «die Wandervijael mitunter auch scholl getäuscht worden; oder sie haben sich vielleicht auch nicht genügend nach ih-« - rem Gefühl gerichtet. Hinsichtlich ihres Abzugeg zwar häk man noch keinen derartigen Fall ver zeichnet, wohl aber hinsichtlich ihrer Rücklehr. So ist im Frühjahr 1888 in unserem mittleren Westen bemerkt worden, daß manche Gattungen Wan .dervögel, die sich im ersten warmen Wetter einstellen, in einem schlimmen Nachfrost massenhaft umtamen! Der lebenslänglichen Perbanmms entronnen. Dem ehemaltaen französischenFrenp denleaionär und Fleischergesellen Her nvann Braun aus Asbeck im Regie- - frunasbezirk Aachen ist es gelungen, durch die Flucht aus Neu-Kaledonien sich der lebenslänalichen Deportatioii zu entziehen. Das Geschick dieses-Mam-f nes ist überaus traurig, zugleich aber auch aufs Neue lehrreich siir solche, die sich danach sehn-en sollten, der franzi5 fischen Fremdenleaion beizutreteti Braun stand im Jahre 1891 in Namur in Arbeit. Gelegentlich einer Zecherei in einer dortiaen Gasttvirthschaft wur de er von zwei französischen Osfiziereri betrunken aemacht und durch Ausdröm sauna des Handaeldes aus fünf Jahre siir die sranzösische Fremdenlegsion an aetvorben Von Marseille aus wurde er dann nach Afrika transwortirt und nach 16-monatiaer Ausbilduna mit ei nem Trupp anderer Leidensgefährten I nach Madaaastar aeschickt, wo er sich an mehreren Gefechten betheiligte und dreimal verwundet wurde. Nach Afri ta dann zurückaekebrt, versucht-e er nicht weniger »als siebzebn Mal zu entfliehen Aber immer wieder wurde sein Vorha- « ben vereitelt, und er selbst mit Strafen belegt Zunächst asab es Arrest, dann wurde er taaelanq bis an den haks in den Erdboden einaearnben und bei glä bendem Sonnenbrand seinem Schicksal überlassen: hierauf erlitt er Gefäng « nis-,s- und Zuchthausstrafen, bis et » schließlich auf Lebenszeit nach Neu-Ka -ledonien deportirt wurde· Aber der ! Gedanke an eine alüclliche Flucht hielt Heini-n Lebensmuth aufrecht, usnd end Hich waqte er den Schritt, wohl wis ssend, daß ihm jetzt die Tadesstrafe drohe, wenn die Flucht mißlingr. Es glückte ihm, Civillleider und Aug-weis papiere zu erlangen und so unbemerkt aui einem deutschen Schnelldampsfer kllnierkunft zu finden. In Konstantine aina er an Land und wanderte dann unter arosien Gesatren nach der svanis l schen Küste, um endlich Deutschland zu erreichen und im Heimathsorte zu lan-— den. Der Erfinder der Musik. Der Steuermann ans einem Ham buraer Schiffe hatte sich Verheirathen Als et tut-I darauf wieder an Bord «tr1n1nt, entwickelte sich zwischen iy.n nnd dem Kapitän folgendes- Gespraeiz: OT: »Na, Stüemtnnn, de heddt sjci ja ok ivoll fo’n Klimpertasten an sci:afft?« Its »Ja, so«n Ding hört ja nu ual dortau, tost man verdammt veel isseld.« Cz Kann Ehr Jtu denn ot sper len?« St.: ,,Jatvoll! ,,L«ott’ is ded« nnd »Komm Karline ton1m« speelte se man so flank nünner.« C.: ,,Siiht de Kasten denn ot en oeeten fmuck ut?« St.: Jan-all fein, sihr fein! He IS vcn swjart poliert Halt mit schön af oreihte Foit un wenn man den Deckel opfleiht, da sind dor eekst de fwarten un mitten Dinaer. wo up speelt warr, un dor äwer is denn fo’n schin det aold’ Bnld von ———— von ——- na, wo heet de Kitl noch?« J· -—--- dem den. de eeqentlich de ganze Musik ersannen hett.« C.: »Na, ic! meet all seh-ed — Weibe-den« St.: »Ja. Miit-um« SIde nikl .t0« L