Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, September 29, 1899, Sonntags-Blatt., Image 12
« W Cum nnd die III-sit Von C.Gerhard. So große Verehruna Goethe auch in , eilen Landen genoß und genießt, so sehe 's er auch allzeit als Dichter gefeiert wart-, so ist er doch in mancher Beziehung derkannt worden. Man hält ihn tue einen Atheifteix und dennoch bezeugen diele einer herrlichsten Auf-spräche das das ewußisein vom Dasein eines höchsten Wesens, das unsere Geschicke lenkt, lebendia in ihrti war-. man be ,s-««ha tete, er besäße weder Liebe noco ,,-«"«« Ver tändniß siir die Schwesterlunst d-: « ,Poesie, fiir die Musik, und thut ihm auch hierin unrecht. Es sei der Zweck dieser Zeilen, nachzuweisen, in welcher ’» Beziehung Goethe zur musikalischen l Kunst und ihren Jüngern stand. Musikalisch sein heißt nicht ein Jn . sirument spielen, Kenntnis aller Ler vorragenden Erzeugnisse der Musik oei si en, sondern mit feinen Sinnen ern p indem was uns der harmonische Za snmrnenklana der Töne sagen will, mit richtigem Urtheil Die edle Musik Von der unedlen unterscheiden können. Mancher ,Mensch, de: nie eine Taste berührt, nie einen Ton aefungen, ist musilalischer ",ali"ein anderer, der, gezwungen von der Tagesmode. obwohl ohne eigene Nei 2gung und Begabung, von frühe an sich dem Studium der Musik gewidmet. . Goethe, obgleich er in der Ausübung »der Musik nie eiwgsHervorragendes ge leistet. besaß doch ein mächtiges Gefühl für sie, und dieses tönt in seinen Lie dern, seinen Balladen wieder. .,,Jhm schenkte des Geianges Gabe, Der Lieder süßen Mund Apoll· —" Ob seine Geoichte heiter oder ernst, zärtlich oder leidenschaftlich, einfach oder gedankenvou nnd, immer gleichen sie mir ihren harmonischen Versen, ih.en feurigen, schwunadollen Rhythmen met sterlichen Musilstückenx wir brauchen nur an das Lied der Lieder, den Erl tönig, zu denken oder an die »Ballade vom Fischer«, oder »Die Braut von Corinth«. Sie sind voll von erhabenen leidenschaftdurchzitterter Musitp wäh rend man-he Ileinere Gedichte reich In jenen holden Naturlauten sind, wie sit »der Voael singt, der in den Zweian wohnet.« » »Spät erklingt, was früh erklang, Glück und Unglück wird Gesang!« Der größte aller Tondichter, Beetho ven, erkannte das Musikalische in Goethes Lnrit; er sagte von ihr: »Es-nettes Grdichte behauptn nicht all-zu durch ten Inhalt, cum durch cenRhnzhs mus eine aroßie Gewalt über mich; ich werde gestimmt und aufgeregt zum Komponieren durch diese Sprache, die wie durch Geister zu hdherer Ordnung sich aufbaut und das Gcheimnis der Harmonie schon in sich :r·.igr.« Seine Zerrlichen Kompositionen Goethescher ieder sind befanni; auch setzte er den Egmont in Musik, und es war jahre lang seine Lis.b«.ingsidee, den Haust, osr mächtig aus ihn gewirkt, zu tvmpontv ren. Und wie er wurden auch ahlreiche andereKomponisren hingerisen, des Dichtersiirsten geniale Schöpfungen in Mu it zu setzen. oethe wurde schon früh in die Welt der Töne eingeführt; sein Vater spielte die Flöte, Frau Rath sang mit wohi lling.nd:r Stimme. Der erstere. der be strebt war, seinen Kindern eine harmo nische Erziehung zu geben, alle ihre Fähigkeiten auszubildem wünschte, sie auch in ter Musik unterrijxten zu la sen. Dazu gab ein kleines Ereignis-, das Goethe in Wahrheit und Dichtung schildert, den letzten Anlaß. Er er ählt darüber in humrristischer Ueisu » nd lieh komme ich einmal zufällig:rtveise in das Zimmer eines meiner Gesellen, der eben Lladierstunde nimmt, und finde den Lehrer als ein-en ganz allerliebstcn Mann. Für jeden Finger der rechten und linken hand hat er einen Spitznus men, womit er ihn aufs lustigste bezeich net, wenn er gebraucht werden soll. Die schwarzen und weißen Tastscn werden gleichfalls Tit-lich benan.tt, sa ,die Töne selbst ersah-einen unter Iigiirlichen Ra men. Eine solche bunte Gesellschaft ar beitet nun ganz dergnüglich durchein ander. Flvplitatur und Takt scheinen ganz liccht und anscheutlieh zu werden, und indem der Schüler zu dein besten Humor»ausgeregt wird, geht auch alte-z inne schonsten zpn stattenl« Ali-Wolfåang nth Hause larn ,bat er die Ettern, ihm diesen »nur-erweich - Eichen Mann zum Klaviermeister zu ge ben«; er und Cornelia konnten dann « kaum die erste Stunde erwarten. Aber . »Die enttauseht traten sie, als der Lehrer fkein ieherzhastei Wesen ver essen zu ha n schien und den Leut-tät in trocken ßee Weise ertheilte! En lich ward es anders; Gpethc ährt in seiner SCHL detunq fort: »Eine: mein-et Gespielen trat herein, mitten in der Stunde, und auf einmal etöfsnexen sich sämmtliche Röhken des humoristischen Spring btunnen5; die Däumektinge, die Deu terlinge, die Krabler und «-,ablet, wie e: die Finger zu bezeichnen pflegte, dze ges-seyen und Gakchm wie z. B. dte pten fund q, die Fiekchen und Gier chen, wie ee fes und gis benannte, waren auf einmal wieder vorhanden unz unchteu die wundetfamsten Männer chen. Mein junger Freund kam nicht cui dem Lechei und freute sich, das mit auf est-e fs lustige Weise jo the lernen kömtr. —- Und pp war met nach sen Gen-dispe- einek neueren Erzie hre des · p zwei Künsten mkla Meine) früh ges Mekssiseh M auf gut Stück ohne tzeuM das ein ungeboren-s III-It nich W seite- fördern III-R · Wolsgang betrieb aber seine Klavier udien mit geringem Eifer, toährend eine S wester dazu angehalten wurde, viel zu u en, besonders nachdem aus Verantussuna des Setretiirs seit ein großer Friedericischer Flüge ange schafft worden war. Die Poesie nahm den schnell zum Jüngling Herangereiften ganz gesan gen, und rrzii einem großen Schatz von dichterischen Erzeugnissen bezog er im Jahre 1765 die Universität Leipzig-Hier sand er seinen ersten Komponisten in Bernhard Brerttopf, dem Sohn des Buchhandlers, in dessen Hause Litteras tur und Muiit sehr geehrt wurden. Diese Kompositionen erschienen unter dem Titel: »New Lieder in Melodien gesetzt von Bernhard Theodor Breit tops«, ohne den Namen des Dichters. Goethes Liebesidhll mit Friederite Brion erhielt durch die Musik noch eine besondere Weihe. Das anmuthige Miit-— chen sang mit Vorliebe Elsasser und Sclgtoeizer Liedchen, und Goethe beglei tete sie zuweilen aus dem Flügel. Doch waren seine Leistungen darin nicht be sonders groß, ebenso wenig wie spät-te beim CellospieL das er erlernte, weil er Zeig weichen Ton dieses Instrument-s ie te. Jn die heimath zuriickgetehrt, schrieb der junge Dichter zwei Singipieln »Er win und Etmire'« und «Claudine von Villa Bello«. Das erstere wurde von Johann Andre aus Ossenbach a. M. tomponieri, einein Techniter undFabr: tanten, der noch Goethes Urt eil »zw» schen dein Kapellineister und illettasts ten schwebte.« Er besuchte häufig das Theater-, das unter Marchands Leitung stand, doch vermochten ihn weder die hier ge ebenen französischen Opern, die er »Zu?tands· und Handtoertsopern'« nannte, zu be sriediaen, noch später die italienische Musik, die in Weimar-, wie überall in Deutschland, gepflegt wurde. Er ging mit dem Gedanken um, die Oper unt zugestalten, dock fehlte es ihm an einem geeigneten Komponisten dazu. Für das Weimarer Liebhabertheater, an denen sich auch Personen des Hofes betheilig-· ten, ichrieb er die reizenden Singspiele: »Die Fischerin« und später »Jen) und Bätelh«. Das- letztere über ad er dem Kompo nisten Philipp Chri toph Kayser, den se von Frankfurt her kannte, zur Kompo sition, doch ist dieser augenscheinlich nicht im Stande gewesen, Goethes ge nauen Anweisungen in dieser Hinsicht zu folgen; besser gelang ihm die Kons position oer Operette: »Scherz, Lut: und Rache«. Goethe schätzte Kanser at Musiker so hoch, daß er ihn im Jahre 17257 zu stel- nach Rom berief. Während dieses italianischen Aufenthalte-, lie3 es sich der Dichter angelegen sein, die weltliche uno geistiiche italienische Mu sil kennen zu lernen. « Jn Vicenza besuchte er die Oper, in Venedig bestellte er sich Schiffer, die irn Mondenschein ten Tasfo undleriost zu iher eigenen Melodien sangen, in Rom besuchte er in der Christnacht die Kir chen, um dem Orgelspiel und Gesange zu laufckem auch g.ng er dort häufig In das Theater, wo ihn die Musik Cima rosas am meisten ansprach. Um der Malerin Anaelika Kaufmann, die ni die Oper besuchte, auch den Genuß der selben zu verschaffen, gab Goethe in seiner Wohnuna ein Fest, welches durc musikalische Ausführungen oerherrlicht wurde. Voll Sehnsucht erwartete er Karpfen um dann gleich »Dam) an eine neue Oper zu legen.« »So wird sich denn auch nch die Musit, zu mir gesellen um den Reihen zu schließen, den die Künste um mich ziehen!« schreibt er freudig erregt. Jm November kam »der Erwartete an, ein Instrument wurde beschafft, und dann ging es an die Be arbeitung von »Seit-in und Elmire«, »Cl udine von Van Besti« und einer neuen Oper. Kahser übte einen großen Einfluß auf des Dichters Kunstau schauungen aus. Goethe schreibt dar über: »Die Gegenwart unseres Ka ers erhöhte und erweiterte nun die iebe zur Musik. die sich bisher nur auf theatralische Exhibitionen neige-schreiten hatte. Er war sorgfältig, die techni seste zu bereiteter-. und wir fanden uns dadurch veranlaßt, auch die an solchen Tagen ausgesührien isulieunen Musilen mitanzuhdeen Wir anden Mc freilich schon sehr weltlich rnil vo ständiger-n Orchester, obgleich der Gesang noch un mer dorwaltete.« Jrn neuen Jahre sandte Goethe die nun fertig eoinponierten Singspiete noch Weimar zum Druck und berichtet-, daß Kanser an Gan-out arbeite. «Mir scheint jedes dein Endzweck ans meins tiigte er hinzu; indessen sah er wohl spater ein« daß er Kahser bedeutend überschäht hatte. Nach seiner Rücktehr nach Weimar wandte er fein Interesse dem dumm« sehr beliebten Komponisten und haft-i pellmeister des Köni s von Preuss-, Johann Friedrich Ieicht-rot zu, der ebenfalls seine Singspiele, den Legrnont und einige Lieder aus Wilhelm Meister in Musik setzte Namentlich wurde die Melodie zu »Um-ist Du das Landt« viel bewundert. Reichardti Sympa thien für die sranzöstsche Resolution er tätteten Goethe, uno er brach mit ihne. Jni Jahre 1790 übernahm der Dich ter die Leitung des neuen Theaters-m Weimar. Mit Vorliebe lieh er Mozart sche Opern aufführen. und den großen Componisten verehrte er aqu tiefste. »Es-te Ers nur-I wie Meint bleibt immer ein under, des nicht seiter ou erklären ists o te er einmal. Die Scheu Ierin Madame Unser sandte Goethe aus seeli- ein sear iettonges feiner Lieder du Reiter. den oemlisen Leiter der singst-den« nnd Professor der Musik. Darauf ant wortete ihr der Dichter-: »Musik kann ich nicht beut-theilen, denn es fehlt mir an Kenntan der Mittel, deren sie sich zu ihren Zwecken bedient; ich kann nur von der Wirkung sprechen, die-je auf mich macht, wenn ich mich ihr rein und wiederholt überlasse, und so kann ich von herrn Zelters Kompositionen so gen, daß ich der Musik zaum solche netz lichen Töne zugetraut hätte«. Er zog diese Zettel-sann Bearbeitungen seiner Poesien allen anderen, auch den Beetho venschen, vor, wahrscheinli? weil sie »am wenigsten Musik zu den elben hin zubrachten«. Mit Zelter verband iyn bald eine intime Freundschaft, der esst der Tod ein Ende setzte. Der etwa-s hausbackene aber strebsame Zeiten der sich vom Maurermeister zum Musiker aufgeschwungen, bliebe verehrungsvoil zu Goethe empor, und dieser ließ fik von ihm gerne mit neuen musikalischen Schöpfunaen bekannt machen. ler Brieswechseh den veiemet später heraus ·gat), umfaß: sechs Bände. : Goethes Jnteeesse sitt Beethoven wurde erst durch Bettina Brentano ge weckt, die den Wie-net Meister ausne sucht und den tiefsten Eindruck von ihm , empfangen yam. Er ließ Beethoven nach Karlsbad einlaven und fügte hinzu: Tähn beleh ren zu wollen· weite wohl lel ft von et nem Eins chtigeten als ich Frevel, da ihm fein Genie vorleuchtei und ihm oft wie durch eine liß Hellung gewährt, wo wir im Du eln sitzen un kaum ahnen, von welcher Seite ver Tag an brechen werve.« Die beiden großen Männer trafen sich datan im Sommer, 1812 in Tep litzx sie waren viel zusammen aber sie wurden nicht sympathisch. Beethoven empiing von Goethe nicht den Cmorua eines Dichterfiirsten, sondern eines Fürstendichters, und dieser wiederum vermißte an Beethoven die feinen For men des Weltniannes. Sein Spiel versekte ihn nur »in Erstaunen«, und er schrieb an seinen Freund Zeiten »Er ist eine ganz ungebändigte Per sönlichteit, die zwar gar nicht unrecht hat, wenn sie die Welt detestabel findet, aber sie freilich weder fiir sich, noch für andere genußreicher macht. Sehr zu entschuldigen ist er hin egen und sehr zu bedauern, daß ihn fein Gehör der läßt, das vielleicht dem musitniis n weniger als dem geselligen schadet- r. der ohnehin latonischer Natur ist, wird es nun doppelt durch diesen Mangel«. Wie wenig Zelter Beethoven ver stand, geht aus seiner Antwort hervor: »Auch ich bewundere ihn mit Schrecken. Seine eignen Werte scheinen ihm ein heimliches Grauen zu verursachen, eine Empfindung, die in der neuen Kultur viel zu leichtsinnig beseitigt wird. Mr scheinen seine Werte wie Ander, deren Vater ein Weib, deren Mutter ein Mann wäre.« Indessen brachte eine Begebenheit in Tepiitz die beiden Gei steåhelden noch mehr auseinander. Veetlzoden schreibt darüber an Pettina: »Lie ste, getreue Freundin! Könige und Fürsten können wohl Professoren machen, auch Geheimriithe, und Titel und Qrdensbiinder umhängen, aber ro Menschen tönnen sie nicht machen, ei ter, die über das Weltgefchttteisz hervorragen, das müssen sie wohl biet ben lassen zu machen, und damit muß man sie in Respekt haben; —- wenn so zwei zusammeniommem wie ich und der Gotthe, da müssen diese großen Herren merken, was bei unsereinem als roß gelten tann. Wir hegegneten ge Zern auf dem Heimwege der anzen tatseriichen Familie, das österreichische Kaiserpaar mit der Kaiserin von rantreich. wir sahen sie von weitem ommen, und der Goethe machte sich von meinem Arme los, um sich an die Seite u stellen; ich mochte sagen, was ich wozth ich konnte ihn keinen Schritt weiter bringen." Jch drückte meinen Hut auf den Kopf und tnöpste meinen Ueberrock Iu und ging mit unterschiages nen Armen mitten durch den dicksten Haufen —, Fürsten und Schranzen ha ben Spaiier gemacht, der herzo hat rnir den hut zogen, die Frau i e rin hat grigt zuerst. —- Tne herr schasten ennen mich —- ich sah zu mei nem bohren Spaß die Proze sion an Goethe vorbeidesilieren, — er stand mit abgezogenem but tief ebiickt an n IM- Mgsssg Eis-, ts p gewa , ga e n ar on und habe ihm alle seine Sünden vorge worsem« « Dennoch wuchs die Verehrung Beet hovens fiir Goethe ais Dichter; ei widmete i m die Komposition zu .Meetessii und lückliche Zahrt«. und auf der Rückseite Partitur hat te er die Worte aus der Odhssee ver zeichnet: i , - ",,A11e iteronchen Menschen der Croe nebmen die Sänger Billig mit Achtungeauf und Ehr-funkt: sei r bie Muse Lehrt sie den bebten GefSZ und waltet über die nger.« Goethe lernte die Kompositionen Beethovens erst verstehen und schätzen durch Felix Mendeissobn, der, zwölf bre att, bei ihm durch lter ringe übrt wurde und mehrere ochen bei ibm weilte. steife Dichter ge wann den genialen naben lieb, strich ihm oft mit der hanb durch bie Insta nienbrnunen Locken und erfreute sich an dem Vortrae seiner KompositirQn nnd der Lie feiner Schweser Fon Usv Its Menbells bit cui seiner Ieise nach taltenttn stelpwtoiebeeiet Sie statt-n espielteeriiiubes oder- seethooeu Dust-n er onptesetuem Juden Muwntchthuw Ich sagte ihm aber. ich tsnnte ihm nicht helfen und s lte ihm das erse Stück der Cinioll insonie por. as be rührte ihn ans seltsam. Dann sagte st; »Das i sehr gross, ganz toll, man mochte fürchten, das Haus fiele ein« und wenn nun alle die Menschen das zusammenspielen.« Bei Tische sing ei wieder davon an. ndessen haben wir der Zeit vorge qri sen; Goethe hatte sich eine Haus lapelle unter der Leitung des Kapell meisteks Eberrvein gegründet, alleDoni necstag Abend fanden die Proben, arn Sonntagknorgen die Ausführungen vor einem geladenen Publikum statt. Dem Dichter bereiteten dieselben großen Ge nuß· Später entzüctte ihn im hohen Maße der Pianist Hummel, den er rnit Beethoven verglich. « Goethe hat an vielen Stellen seiner lzahlreichen Werte seine An «en über Die Musit ausgesprochen: n vollendet ften malt er ihren Zauber in den Wor ten: »Da schwebt hervor Musik wie Engel schwingen, Verflicht zu MillionenTön’ und Töne, Der Menschen Wesen durch und durch zu dringen, Zu übersitllen ihn mit ew’ger SchiineJ Das Auge netzt sich, fühlt im höhern Sehnen Den Götter-Werth der Töne wie der Thränen.« the erholte ich mir die Liebe « meines Mannes. VonSibhlle vonWaldheim. c ! ! Ein Problem, beinahe so schwer zu ,lösen, wie dassenige der Frauensragr. .—Mancher ist sehr schnell mit der Antwort zur Hand und sagt: »Die Liebe des Mannes geht durch den Ma gen " Wenn dies auch ein Wort oon schwerkoiegender Bedeutung ist —- so ist es doch sicher, daß ein tadellofer Tisch und hervorragende Küche nicht das einzige und alleinige Mittel fiir eine Frau sind. sich die Liebe ihres Mannes zu erhalten. Als erste wichtige Forderung nenne ich die Selbstertenntnik Die Selbster tenntniß ist mit eine der größten Tu genden, die das Weib besitzen soll und muß um den Mann auf die Dauer zu fesseln celhstertenntnisz ihrer ange horenen und erworbenen guten Eigen schaften — ohne Düntel —- Sechster ienntniß ihrer Mänael. Während sie versuchen möge, die letzteren abzulegen, soll sie es verstehen, ihre Vorzüge auch E wirklich geltend zu machen, eineLehens-s regel, die oft wenig beachtet wird. Ein zweites nothwendiges Erfor derniß zur Erhaltung der Liebe deg Mannes ist das volle Bewußtsein des Weibes, daß der Mann in allen Din gen immer der iordernde Theil bleibt. das Weib der actvährende. Die Liebe des Ehemanneo ist ein ganz verschiedenes Ding von der Liebe des Bräutigams. Es ist geradezu eine tranlhasoe Besorgniß des weiblichen Geschlechtes und zur ständigen An tlage gegen die Männerwelt geworden. daß der Mann nun gar nicht mehr fv zärtlich und so nett sei wie früher als Verlobten Ja, du lieber Gott — was sagt schon Elise Polle? seine Liebe iit darum nicht geringer.daß er nicht mehr Turteltliuhchen mit dir spielt! Heute— als dein Edemann — holt er dich aber mit eigener größter Lebensgesahr dort oben von der Kirchthurmspinr. um dich zu retten. Das ist auch Liebe — aber eine andere wie damals,als er um dich rang undin Zweifel war, ob er dich erringen miirdr. Nun hat er dich. Sein Sehnen ist erfüllt« der Kampf zu Ende —- in Ruhe will er genießen —- nun isi es an dir an der Frau, ydich so zu halten, daß er immer und immer — selbst noch nach der silbernen « hochzeit —- das Gefühl hat, er habe zu begehren, zu bitten. Es ist teine Frau so scheußlich, so einfach, so alt — oder pelchen Standes auch —- Gott verlieh »Ehe doch irgend etwas, ihren Mann da mit zu fesseln. sich seine Liebe zu er halten. Aber die Selbstertenntniß — »Die ich vorhin sagte —- sehlt den mei sisieru Mit Vorliebe ergehen sich z. »O rerheirathete Frauen. sung nnd alt, in Zärtlichkeiten zum Manne —- in Ge genwart anderer. Nichts ist widerli cher als das. Nichts so sehr dazu an gethan wie dieses. lich dein Manne wi derlich und eilig zu machen. — Er bat su fordern, und nicht immer und nicht alles ist ihm zu neioiihren —- immer noch ein bischen aufheben siir ihn nicht nur bis zur silbernen. nein, bis zur sgoldcncn Vkchxcli UOO, UND Ware es auch nur ein schneeweißer Scheitel mit ieineni weiß getollten Mützchen darauf -——n)orijber er Freude empfindet und das ihrn etwas Neues ist. it fällt dabei eine kleine niedliche ne ein, die ich einmal erlebte. Ein .tie r Onkel —- noch in guten Jahren und von gutem Aussehen, verheirathet, aber ohne Tödtet-— nur Söhne waren seiner Ehe entsprossen —- tvar start detliebt in fein 17-jähkiges leibliched «Mchichen, die neben anderen weiblichen Tugenden diejenige belas, den Mund zan dem richtigen Fleck fu haben. Ei nes Tages sagte er zu hrer Mutter: ZWeiHi du« Gewissen-— deine lein ist ein I eeizendes Ding-Im get-C die mal ssbdtssen und ab EINIGE Lächelnd ettvidekte die stut Ein· »Liebe Iris, ich sehe ihr die cr landnis dani, es iti keinerlei sei-he W fl- b Ist Ist M« sei-el —-——,-— J « setbam beim nächsten Besuch sagte «Ontel Frid: »Du, Ell-in —- Mutting shat die Erlaubniß gegeben, ich lann , dich mal tiissen,«· unddamit näherte er i sich ihr schon einen Schritt. Ohne die geringste Furcht und mit dein niedlich ften Männchen der Welt antwortete die Kleine: »Ach, Onkel Fritz, das heb’ dir nur immer noch auf, dann haft du viel mehr Genuß davon. Hast du es etst gehabt, dann ist es ja nichts Be i gebrenskvertbes nicht« Welch’ eine Weisheit —- aus diesem fast noch kindiichmMundei -—— Möch s ten tausend und abertauiend Frauen I die nach der Liebe ihres Mannes lech zHFt und sich unbefriedigt fühlen, sie - hoka Und sich u nutze machen! i Alter guten ingessind drei. Liebe Und Achtung End Zwillingstinder, Ohne Achtung ist Liebe auf die Dotter . Mchk möglich. Und Achtung lann man nur vor demjenigen haben, der etwas i leistet, ganz gleich worin, aber minde i steni doch in einem Ding. Jn der Re Igel ist es doch immer noch die Sache des Mannes, das Brot fiie feine Fa milie zu erwerben. Das Gewerbe der - Frau ist der hausbalt —- die Kinder J ftube — aus der heraus die Menschen das Weltall bevölkern, den Staat er-; halten. i Man ist gewohnt, unsere Tdätigtetti als minderwerthig hinzustellen. weil sie aus lauter «Kleinigleiten« besteht.l - Jatvohl —- tausend und abertausend ; Kleinigkeiten zu können und zur rech ten Zeit zu können. dazu gehört nicht nur ein gutes Theil Wissen und Kraft ——es gehört auch eit. tüchtiger Verstand dazu. Aus tausend Kleinigkeiten wirdI ein Ganzes zusammengestellt - Wenn eine Frau in allen diesen Kleinigkeitem aus denen ihr Beruf zu sammengesetsi ist, wirklich tüchtiaez lei stet —- so hat sie die Achtung der Welt. sie hat vor allem die Achtung ihres Mannes —- denn ihre Leistunaen be sriedtaen ihn nicht nur, sie machen ihn glücklich. —- Mit der Achtung hat sie seine Liebe. was ihn gliicklich macht, das liebt er. und diese Liebe ist von Dauer — denn sie sieht nicht. dasi Ju aend urid Schönheit liingst dahin ge schwunden sind. Sieht nicht« das-. die rosiae Juaendstirn nun saltenreich ge wordfn ist« --— und er blickt immer noch empor zu dieser Stirn wie einstens in seinen Himmel. ,.- —,.-...---I -— Neues von see- Ameise. Daß die Ameise unter allen Insekten» ja vielleicht unter allen Thieren, die arößte geistig-Begabung besitzt, ist dur n zablrite Jtaturiorscker wiederiiolt seit Z aestellt werden. Einge Arten leben aujik schließttch, wie wJDe Völterschasten von der Jagd, sind ungemein tri: ern-n veranlagt, und entwickeln einen iutd«. der vor teiner Gefahr zurückschreckt· gilt diese Steinen Geschöpfe scheint der arisi der Unmöglichkeit nicht zu ers-« stiren, denn sie scheuen sich nicht, setbitH egen e.n n sit-Je unten, dessen gewaliigek« usz ihr Nest beschädigt, zum Angrm überzugehen Nur-i minder erwiesen ist die That sache, Daß einzelne Ameisenarten wie hierencöttee leben, siai Blattläuse als chgthiere halten, frische Zweige sitt dieselben beschaffen und diese Aphiden sorgfälnq inelien. —-- Eine rathe Ame: senart, welche ihre Brut nicht selbst ist versorgrn, also ihre Elternpsliehten nth ausüben kann, unternimmt geord nete Kriegzzii e axaen die kleiner-« schwarze Umei enart, um deren Larven« zu rauben und dieVuppen durch bereit-« un Neste vorbandenes Gesinde Zu Sitasl den heranziehen zu lasskw Diese Sita-« ven, die von ihren Herren besser als manche von tnranntscben Vorgesetzten abhänaicse Menschen behandelt werden,k erweisxn sich, wenn terangetvzchseti, ais treue und eisriae Dienstboten, vbne des. ren Beistand i re herren» zu Grund: gehen n:.·.rden. enn dieffreßwertzeuce der lett-ten sind durch die Enxtvii nung« von Arbeit (eine Folge des Sklaven halteny deettttnntett, so daß ihre Be sitzer neben der reichltchsten Nahrung verhungern würden, tiitnen ihnen nicht Sklaven zu Hilfe, unt de Fütterung der hungernden herrschast vorzunehmen Besonnt sind seiner die Berichte eini ger Iris-her isbee eine in Tean existi rende Ameisenart, Mirmiea molisieatt3. Barte-» welche neben dern Menschen das einzige ackerbsutreibende Geschövt unseres Planeten ist. Diesesnsetten reiniaen und ebnen das ihr eit um« aebeixde Tkrraän durch Entfernen von Stoppeln und Unkraut und sammeln den Samen einer Grasart, init welche-n sie das geiauberte Gelände bereitetan Die jus. .-.-:. szrxalkne werden forqfäu tig gepflegt, nnd ein Theil der geernte ten als Rai runa dienendtniiköenee wird fur die nssie ;.·--iaat in Betracht-lam metn aufbewahrt Von allen Jnstinttery welche die«e kleinen Lebewesen vor Eanderen Mit gliedern der Thierwelt auszeichnen, muß indessen il,t .ni .öchfien Grade en tvickelter Attruismus Gegenst-I von E oisnius, also so viel als die völlige Hingabe an des N« fien Wohl) als der aunenstperiheiie trachtet werden« Unter den Bewohnern ein und beten-en Restes, Mensahl nicht ielten eine halbe Million erreichi, Ia unter den un öhlis aen Mitgliedern ein und derselben Inieiienaet herrscht Friede und Eins txscht nnd eine opiettoellige Brüderlich «leit.wieiieukiet)ensn « i en v-r . denen Wen re en neue-le isoedeI·-is· f ni der chr .iedek einzelnen Umei e zu seinI im Un Rot and Ihr ihr Leben r Ore en st- su brin s woble Dien e zu leisten. Die abso ute Todeiverachtnng nnd die unbeugsame Ener le-,«rnlt welcher die Asneiisen ihre einrnn gefaßten Ent schlii e zu verwirklichen suchen, machen diese winzigenGeschome zu den gefürch tetsten Bewohnern der brasiliamsclgen ets Urmälder, oor denen, wenn aus Wanderung begriffen ,alle anderen Le bewesen, und unter diesen selbst die ge slirchtete Boa Constrictor, der Jaguar, der Puma u. s. w. die Flucht ergreifen. Weder Bäche noch Sümvse oder Abs « griinde vermögen di: kranderndenszlnrns sen von Ihrer vtonte abzulenlen Um die ersteren zu überschreiten, werden am Ufer Ketten von sich aneinandsr ietthaxs tenden Individuen gebildet, nnd diese Ketten haben stets eine beträcktlichere Löwin-als die Breite bes- wesener Gewössers beträgt. Während dann die stromab befindlichen Jndivxduen einer solchen Kette sich amErdbvden sestttams mern, schwenkt der Rest der Linie In das Wasser ein, und wird von diesem iiber die Oberfläche geführt, wodurch die Tete ane- jenseitige Ufer gelangt und sich dort am festen Lande verankert. Ueber diese lebenden Brücken erfolgt dann der Weiterrnarsch des"gesammien, Usch Millionen zählenden Heeres, wo ran aber die Mitglieder der Helden schqun deren jedes alg kleines Ponton MVUUZ IM, nicht theilnehmen tönnen, da sit Ihren Opferrnutd mit dein Leben bezahlen nrüssen. Feder ern ähnliches Beispiel Wka muthsaep Verhaltens und setvsnsseskck prtkwlllkgkärt dgr Afneisen wurde vor urzern von ern eut chen »k« Un—z. reisenden Dr. Semon eingerigt Jer ofsentlicht. Der Gelehrte hatte in den Steppen Australiens viel von dkk en und durch ihren Tod dern M « Naschhalftigteit dteter « njetten zu Zet den, toe che von allen rten, augen schebilich durch den Geruch der mitge «ijhrten Proriantocrräthe, angelockt wurden. Um diese Marodeure von sei nem Lager fernzubalten, tam Dr. Se mon auf die Idee, die Wege der wan dernde-n Ameisen mit kleinen Stücken Cyankalisinus zu bestreiten- Das Re sultat dieser Maßregel war indessen. wenn auch ein übertaschendez. so doch negatideo· Binnen kurzer Zeit waren diese Wer mir massenhaften Ameisen leichen de eckt, so daß das Terrain den Anblick aetviibrte, als hätte auf dein lelben eine der furchtbaren Schlachten dieser Insekten gegen die Heerschaaren einer anderen Art stattgefunden. Die ausgeftreuten Stückchen des gefähr lichen Giftes waren ab:r sämmtlich ver schwunden. Mehr als die Hilft-: aller Ameisen larte freilich dsrn Tod ge unden bei den Bemühungen, ein-Hindernis aus dein Wege zu räumen, dessen Berüh rung die ichreckiichste Schmerzempsins duna verursacht haben muß. Nucksichtss los das eigene Wohl und die Lebensge fahr derschmahend, hatten sich stets mehrere der tapferen Geschöpfe zu qes meinsamer Arbeit verbunden, um die oerxxrbenbringinden Minerdlstückchen aus dem Wege zu räumen. Obgleich nach Zuriicktrgn den nur wenigen Cen tirnetern diese H.ro:n ihre Beniii ungen mit dem Tode büßten, fanden sich doch sofort wieder Rein-illng die ungedul dig darauf zu warten schienen, das an tfangene Wert zu vollenden, um auch threrseitg den Heidentod site das Wohl des Gemeinwrsens zu strben. So tout-te denn thatsöchlich das Gift weit aenug vom Wege fortgeriiumt und derarttq mit Blättern und Holzstückchen bedeckt. daß es den iiberlebenden Brüdern tetne Gefahr mehr bringen lonnte. Der heroismus dieser kleinen Krea turen. deren altruistischer Opfermuth und Todesverachtung, rote gesagt, unter allen Lebewesen, den Menschen nicht ausgenommen,unerreicht daftehtnnachte einen solchen Eindruck ans den deuts n Forscher, dass er in der Folge es ne t übers herz dringen konnte, diese tapfe ren kleinen Jnsekten durch iidn iche Ge waltmittel don seinen Voniithen sern zu halten. Die Unterweist-esse is Ists-. Gage-) Am Rathhausdrunnen zu Milde-, Da stehen die Mägde zu haus: Die spihen tlatschendea Zungen, Die werden da wacker Teschtoungen Wie Räder beknr Wasser aus! Doch die man im Le be n dort lügen Und schwatzen und llat chen gesehn Die haben nach ihrem od e — Das ist in Fulda so Mo — Was Seltsames auszustehm Sie müssen die Rathhaustteppe Glattscheuern im Monden schein . . . Und zwar mit den eigenen Zun « g e n! Ds heißtf es dann hurtig geschwungen, Bis alles tziibsch sauber und rein! EDie Ratbcaugtkeppe zu Full-a Jst immer blize - blan!: An Solchen, die Lügen spinnen Und Schlimmes vom Nachbar ersinnen Feths nimmer —-- Gott sei Dank! Geokg Boetticher. s-----.· -----—.. — Von der Ptomenade. A.: »Sei-re Sie dort den Lenkt-unt Puivettauch mit see junIm hübschen Dame -- met ist sus« —- .: ·Die Tochter eines der teichsten Madbesiher in der Umge bung ·- oiue sum-se Partie, is ich hear-P —- .U-- AK Dmce cheiut ehe lebhaft zu Mu, mich ihren ? su Eli-few —- Sebes Sie mit — Sie scheint vol Bewunderu- ps sei übet Ue tspilalen satt-Hm reife-et Stadt« —- s.: »Und ee —- Iiin sit »Mit-lase- ihees Puck-P