— « Mk Ida-enn- Isl. Von Dr. W. Wendlandt. Zu allen Zeiten hat die große Menge in dem Wahn gelebt, es seien ihre Ge thnheiten die bleibenden, ihre An schauungen die les-ten und höchsten, es seien die Alt-vordern in tiesen Jtrthiii inern befangen gewesen, ja, ja, um ganz alltägliche Dinge zu berühren: selbst die Moden, die wir tragen, wer- - den als Die nicht mehr zu iiberbietende Erfindung des menschlichen Geistes be trachtet, wie viel mehr aber die zum Theil edanlenlos hingenomnienen gei stigen Formen, die von hervorragenden Denkern und Dichtern der Menge aus den Leib geschrieben worden sind. Man braucht nun nicht mehr vor nehm aus die Menge herabsehen, denn auch bei Hochgebildeten stößt man aus MeTctungen die durch die exakte sk schung schon länast ijberliolt sind. ek führte nicht das tiassische Wort von dem »ruhenden Pol in der Erscheinun SM Flucht« im Munde? Die Astrono men wissen es, aber die gebildete Welt hat noch keine Kenntniß davon genom men. daß der Polarstern im tleinen Bären nur vorübergehend die Ehre dieses Namens beanspruchen dars. Noch Knötel in seiner »Atlantis« spricht 1898 von dem Pol als »dem einzig unbeweglichen Punkt im Welt aI und siidrt jene atte. schon seit Jahrtausenden aebräuchliche Benen nung .tat« an, während nm 2200 v. Chr. nach astronomischen und mathe matischen Berechnunan der Erdpol aus den Stern ,,J!t:u!1an« insodl iden tisch mit ,,tai«) im Sternbild des Dra chens wies. Um die soaenannte Verriickunq der Nachtqleichem auch Präzision aenannt, zu erklären, ist es nöthig, etwa-J näher aus tellurische Voraänae nnd akchnus überlieferte alte Dentmiiler, an denen seltsamerweise der frühere Stand der Erdachse abgeleitet re:rI:n kann, ein zugehen· Unsere heutigen Kalender nehmen Rücksicht aus diese Verrackunzi und unsere Sees-ihrte’taseln net-Im stren-: danach einaerichtet. Aber die Jltcn Zeichen für Frühlinas— nnd bereit Änsanm sowie die Dis-aug- sich erae bende Anordnnna tec IlnertreiTess sind in der alten Reiheniolae i"ct) heute in unseren Kalender-r m lesen, ohne die wirklichen Taa nnd Jiacnt gleichen und die ivirtiiiltrn Zoznsncr und Winter : Sonnen-nennen zu tros sen, denn thatsächliw steht die Sonne infolge der Jahrtausende lanncu LBEr iuna der Schräqstellnna der lTrtse znr Sonne nnd insolae Der Angel-unra trait der letzteren, in den Tit-r Jan reszeiten in ander-n Eternisiidern als zur Zeit der assnriiwen Hör-irre Die Künstler jener Taae inst;«i«2- :n.t1 Istn aade der amtlichen Zternictxinsrr unr nach dem allaerneinen tNelszssxtscin per damaligen Zeit den Stand Der ngnrxe zu Beginn der vier Jahres-leiten in anderen Sternbildern als die Iiitro nornen der Geaenwart « Eine Kolossalsiaur azss dem «tt.11:stel des Asserinasir pai, Köniqo der ’!issn. rier Wiss Jst-) ts. Chri, alt-Sauen ben von Banard 1847, leat nickt wen teauxf Deutuncstt Zeuanifz davon :l), daß der Beainn der vief Jahegzciten damals in iolaenden Etext link-ern teiegen hat: Fruhlinag Ansana itn Stier. Sommer Sonnenwende im Löwen, Herbst-Ton und Wachtaleicte im Skorpion denn Adler unt- Win i ter- Zonnenwende im W.rsseririarin. Heute dnqenen liegst der Friidlinqk punit in den Fischen, die Sommer l Sonnenwende in den «-iwillinqen, den Herbswunlt in der Jitnqsr.iii un: die Winter- Sonnenwende iin Sternbild des Schützen Die Keilfchrist bereichnet ieneKolos lalfigur als ,,K’rud«, woraus di-. Heli röer einen ,,Cl)erub«, dieGriechen einen »Grypdoö« nnd wir einen »Greii« ae macht haben, indem wir diesem Sinn lsikd noch denie die Bedentunn eine-. Wiichters deileqen In einein Ins-un I inenbcing hiermit iieln die riitl«iell)nikr' fvsfknirtr und das Hannte klixifnelfclsk Ltild ron dem Gesicht deiz liiechieL su wie die Sinnbilder fiir die vier Even-. zreliiten Hier sind die einzelnen Be siandtheile des ,,K·rnl)« auseinander « gelegt, als sinnbildliche Attribute den Mnaelisten von den Kirchenvätern ebne Kenntnis-, der Bedeutung zuqe theilt. Der ,,K’rub« vereiniai in der Reciel mit den Füßen eines. Löwen den Leid eines geflügelten Stiere, der ein menschliches haupt trägt, und stellt die Vereiniguna der vier Jahreszeiten (Etier, Löwe, Adler -——- statt Skor pion und Wassermann- als Sym lscl der sich im ewigen Kreislauf wie derholenden Zeit, d. i. als Symbol der Ewigieit selbst dar. Aber auch diese Symbol, das uns einen so unerkann ten Beweis filr die Wanderuna der Voll-öde am Siernendimmel aiebt, iit den: Wandel aller Dinae unterworfen. die in ihm versinnbildlichte Ewigkeit nriisne in unseren Tagen neue Formen annehmen, die abermals nach 22 Jahr hunderten infolge derBeränderuna der Erdachse zur-Sonne überholt sein wür den. Man staat sich nun, welche Ursache bewirkt die Veränderung der Siellunq der Gedachse zur Sonne und mit die fer Veränderung das Wandern des Poli und das Vorriicken der Nacht leicheni Norweg geschickt werden soll, s die Erdqchse ursprünglich nicht schied sondern reciwinklich zu ihrer elliptisåeu Sonnenbahn stand. Die I m I ihn see Wechselska funcksstkunek III-Ieise Io . · l schiefe Stellung nahm sie zu der Zeitt an, m vie Massen, die den Mond bit-l den, sieh von der Mutter Erde loglö- ! sten. Bekannt ist auch, daß die Erd iugel an den Polen abgeplattet ist und«i um den Aeauator herum einen s Mei- ; len dicken Gürtel trägt Auf diesen wirkt die Anziehungstrast der Sonne bei der schrägen Stellung der Erdachsc zur Sonnenaehse mit verschiedener Stärke. Obwohl der der Sonne zu gelehrte Theil des Gürtel um 1s12, s)«·) der Sonne näher liegt, als der entq gengesetzte Theil dieses Mittels-, so entsteht doch eine Kraft, die bestrebt. ist, die Erdachfe wieder aufzurichte!.« Die Erde würde somit, wenn nicht das Geseh von derTräaheit entgeqemvirtte, sich im Laufe der Jahrtausende wieder in ihre alte Lage zurückbewegen D1 nun zwei Kräfte: die Aufrichtetrafi und die Trägheit - in entqegenaesetz ter Richtuna auf Den Erball wirken so verändert sich zwar nicht der Win rel, in dem die Erdaehse zur Sonnen achse steht, aber die Erdachse selbst heioeat sich in Form eines Kegels, so daß der Pol im Lause von rund 25, 800 Jahren am Himmelsaeroölbe einen Kreis von 47 Grad Durchmesser he steht. Es entsteht lediglich eine Art Pendeln der Erdachse, wie bei einein Kreisel, aus der sich auch die Verschie bung der Laae der Rachtgleichen irt Thiertreise ergiebt, da die Erdachse zu verschiedenen Zeiten in eine rechtroint-— liqe Ebene zum Sonnenstrahl tritt. Aus einer Karte ist die Bahn ersicht lich zu machen, die die Polhöhe der Erde am nächtlichen Sternenhirnrnel beschreibt. Der Kreis ist in 12 Theile zu zerleaem je ein Zwölftel desselben würde im Laufe von 2200 Jahren zu rückgelegt. Zunächst bewegt sich der Nordpol noch auf den äußersten Stern des kleinen Bären zu und wird sich diesem nach zwei Jahrhunderten um Z, Grad aenähert haben. Dann aber entfernt er sich von ihm in der Rich tunq des Iternhildeg des Cevheus, um nach etwa 11500 Jahren aus den hellen Stern Weaa im Sternbild der Leier in weisen. Schon einmal war der Polarstern ein hellleuchtender nämlish zur Zeit der l5ntstchnna des ...si«rnh«, als der Friihlinaspnnlt am Ansana des Stiereg lan; eg war, wie bereits annehenteL der Stern Thnban itn Sternbild des Drachen. Nach 21, 400 Jahren von lkente ab gerechnet wird der Nordvol durch das Stern hild des Herkulecs hindurchaeaanaen und abermals der Thnban Polarsternl sein. Nach weiteren 44m Jahren oder rund JEAN Jahren tritt dann unserI ietziaer Polnrstern wieder in seinei Rechn. «)Ijg!—in hat dieses Jahr freilich( ein olatoniiil«-e-:s «-iennnnt. l GE erqietsst sich von selbst, Daf: auch der Entnle in einem solchen Kreise am Eternenhiinmel läuft. Nach eini nen Jahrtausenden aber wird er dntk die rrei hellen Sterne dee Schiffe-; Vlrau 1D.:ndern, als-dann wird nnsn ancti von einein Ziiddolaritetn reden können Nirtsts ist so aeeianet, den Eatz des alten .s)eratlit, das-, Alles in Vetoeauna benrisien sei. nielxr tu hetriistiaen als der Nachweis, dait es- »teinen ruhen den Pol in der lirscheiniinaen Flucht« Qlcbl. TorvepodootösdngrrsL VonJohiiWilinerg. Da, too die meetlenburaisch potntner sche Mrenie die Kiiste erreicht, wird die Ostsee durch den Darf-, und die gegenuderlieaende Insel Falster .aus lit Eeetneilen zttsninmenaeschniirt; dag Falsrtoasser wird durch das nach Ziidost sich erftrectende Gliedser kiiiff auf ist Meilen verengt und dildet so eine derhlttiißtnaßia schmale Straße, die tein deutscher Admiral passieren tann, ohne den unterstellten Schiffen die Freude eines nächtlichen Iorpedo bootganarisfes zu bereiten. Doch diese Eigenschaft unserer Ildtnirsle ist in den soeitesteit Bezeisen bekannt nnd Niemand laßt rcts mehr iiberruinpeln Die ersten Essiziere des Geschivnderg haben, linzie bevor sich die Schiffe dent gefährlichen Fahr toasser nähern, wahre tUleisterstiitte Von Torpedotvachroslen ausgestellt nnd sich dadurch ntit der non-ten LUZannscliast verfeindet, detin in diesen Rollen liat Jeder Platz aesunden, selbst Leute· die don Alters her das Privilegium ungestörten nächtlichen und täglichen Schlafes genießen, werden mit Vor theil verwendet; sogar der Herr Stiict tneister muß sich bequemen, das Ober kommando am achteren Echeintoerfer zu übernehmen Kaum ist das Gjed ser Riff Feuerschiss passirt worden, und taum ist die Dämmerung den dunkleren Schatten der Nacht getoi chen, so wird vom Flagaschissdag Ei anl «levienden!« gegeben. Ein Freudenschrei durch-zittert die Schiffe vom Vor bis imnAchtersteven Nun wird es aemisthlich unter Deet denn »Buc! Eyes and Sky Lightk« (so nennen die deutschen Seeleute Seiteiitoerfer und Deckolichtej werden nicht nur lichtdicht, nein lustdicht ver schlossen; jede Oeffnung wird ver stopft und an den unmöglichsten Stel len werden Bezüge hingehänat, denn heutzutage trau Einer den Licht strahlen; jeden Tag kann ntan Neues dort ihnen hören. Die Temperatur id Panzerdech durch die geheizten Kessel schon etwas angeregt, wird villi un ebetdig und zwingt die Queet ideri ssulh is zu 39 Grad Celsius s100 Ier abrenheiy beraussutlettern die rede-che, die rnit dem Born e s la en gegangen ist« sich durch n st ren sie lasset, wird unruhig. te Schweißtropfen perlen auf den Stir nen der Schläfer; erst langsam, dann immer schneller rinnen sie hernieder und durchseuchten die Matra e. Ein Alb scheint im Deck umherzuychleichen und die Ruhenden zu quälen. Da setzt er sich aus die Brust eines Un gliicklichen und drückt ihm die Kehle zu; vergebens sind einige verzweifelte Anstrengunqen des Gemarterten, den Schrecklichen los zu werden, dann springt der Mann aus. Nich utiohvllen is dat hier! Ber dammtjen Sivinstram!« Einer nach dem Anderen verläßt die Hängeinatte und sucht sich unter heißen Segenswiinschen fiir die Tor pedoboote einen tühleren, wenn auch seuchteren Platz an Deck. Oben hat der Hintermann sein rothes und sein grünes Auqe, mit de nen er uns immer so freundlich ange bliclt hat, qeschlossenx die Steg- und Tovvlaternen sind qelöscht worden, der helle Schein der Seitenfenster ist verschwunden Der Kapitiin der schwedischen Bart, der in der Ruhe segelt, und der sich schon den Kopf über die große, glänzend erleuchtete Stadt zerbrach, die durchaus nicht in fein Bestert paßt, laubt an Spul, wenn er mit einem Maule das Lichtmeer ver schwinden und rabenschwarze Nacht an feine Stelle treten sieht. n gleichmäßigem Abstande von 30 Metern ziehen die Schiffe hinter einander her; der Vordermann zeigt nur ein schwaches Licht und scharf muß der wachthabende Ofiizier auf Passen, um ihm nicht zu nahe zu kom men oder um nicht zu weit zu saclen. Leise beginnt ein feiner Regen hernie der zu riefeln, der den Kommandanten genau so durchniißt, wie die Leute an den Geschützen und der durchaus nicht im Stande ift, die sinkende Laune wie der zu heben. Während der Roman dant das lange Zögern der Empedo boote Verdammt, denlen die Geschütz mannfchaften daran, daii der riefelnixc Regen Rost erzeugt und dieser mor Brei wieder abgepußt werden muß. - r Stückmeiter auf der hinteren Brücke nährt seinen Groll gegen den ersten Offizier mit Gallr. »Ist doch wirklich doll, mich hier an den Scheinwerfer zu stellen! Was denkt der Erste eigentlich?! Na, mir soll er ’mal lomnnnl Von wegen ftill stehen Morgens-, wenn er durch den Zchlofzhof lommt, gieht’g nicht mehr. Wozu läuft eigentlich all’ das Voll an Bord herum, wie der Ver walter zum Beispiel!? Damit ich hier am Scheintoerfer ftehekk Das wird ja immer schöner! Wenn doch die Boote endlich lamen! Mein Ara gen iit schon ganz aufgeweirht!« Sie tomnien und kommen aber auch nicht, die Torpedoboote, und die nächt time vStille und der monotone Schlag der Schrauben würden einschläfernd wirken, trenn der stiegen iiiit nicht als belebendez tileinent bewiese. Ter TZtijclmrifter gätznk daf; irr ,,elettrjsttie Mant« erschrestt hinisr feinem Apparat Schutz sucht. Ja tommt der Feuerwerter die h·intere Briicte herauf, endlich unter Larven eine fiihlende Brust. »Sie! Herr FeuermerteH Wie kommt eigentlich der erste Lsffizier dani, mich hier ach tern aufiubauenZ Ich bin doch fitr das Hektaeschiitz da und höchstens noch....« »Schießprämie in time-fang zu neli men, natürlich! Das ist qanz recht, daß der tfrste Jhnen auch ·tnnl its-its zu thun giebt, aber icti —- ich kann nachher dssiir sorgen, dnsi die Muni tion oerstaut wird. wenn Sie schon lange in der Koje liegen und mor gen . .. »Krac! Kran! Krank« ertönt es in schneller Folge neben den beiden Vielbeschästigten und jagt sie ausein-« ander.« »Warum schießen Sie dummer Kerl denn?« fährt der Stiickrneister aus den YJtaschinengeIoehrschiitzen los. ,,Jct beo so’n swarten Düvel seihn!« und nieder ertdnt das Getrmtter sei ner Ettkascbine ,,«.Ilchterer Scheiruoerier LTth leuch .en!« wird von dorn tomtnctndiert. ,,’J-Iiann! Sie beleuchten in den Hin termnnn. Wir ist der Schaff-kodif« »Da haben Zie nun oon Ihrer Vertheilung, Herr Kapitänleutnctnt, hoffentlich uiebtg einen ordentlichen HWischer vom Koiiiiniriid-"iiteti, daß LSie micti trierlieroestellt linden.« lieberall blitzen die Echeimverier ’auf und senden ihre Lichtlequ suchend s umher. ’ »Hu, da sind sie!« » Bis an die Schornsteine in der See wiihlend sauft eine Dirision derein, Voraus das Divisionsboot; ein silber ner Schleier wird von dein elettrisctien Licht und den sprijhenden Tropfen siir Augenblicke um die Boote gewoben und in diesen Augenblicken empfangen sie ein mörderisches Feuer aus den "Schnellladetanonen und nud den Ma schinenqeivehren »Artne Division! Wo willst du hin?« murmelt der Stückmeister. »Du wärst ja längst in Grund und Boden geschossen ehe du zu Schuß gelotninen wärst Jch habe dich ia viel Zu sriih » mit dem Scheimverser qetitscht Jun Jge! Jeft sollte iep an meinem Heck geschiitz ein, dir wollte ich Eins aus » rennen!« ! Die Division scheint sich aber un ivermmdert zu fühlen, denn je t schiest isse rothe Sterne herüber:,, ch habe sgeschossent Mein Torpedo si t!'« s ..Ssctten wirklich eini eBoste ge lsunten sein, dann erst net ein sie ei nige Schtsse sum Sinken gebracht hat ten und im liebes-st» .stht Euch. urs — Vergeblich blinkt der Leuchttburmi von Darßerort alle Minute herüber:; »Past auf, Kinder! Jch habe hier; noch eine Division berumtrabbeln, sehen.« E Da mit einem Male fliegen zwei rothe Sterne von Steuerboot über die; hintere Brücke. Mit einem Schiner-J zensschrei greift der Stückmeister nach seinem allerdings heuvorragsendert Riechorgan, dann wirft er den Schein- L werfer herum. Mit Wuthblicken ver folgt er das enteilende Boot; da ver-« klärt sich sein Gesicht: ,,S 26«, der Bö sewicht hat wohl in der Freude über den gelungenen Schuß nicht genügend auf das Ruder geachtet und fährt lnirschend gegen ,,S 25«. »Ah, du Satan! Das ist recht!. Haft dir wenigstens auch die Nase fchamfielt!« s Aber das macht nichts-. Solche Schaden sind leicht ausgebesseri. Der Stückmeifter läuft morgen in dieWerft - und zieht eine neue Platte in die be-! schädiqte Nase, während ,,S 26« iml Schiffglazareth·... Herrgott! Wel eher Unsinn! Da habe ich die handeln den Personen oerwechselt . . . Dann und wann fallen noch Schüsse von den hinteren Schiffen, dann wird es still wie vorher, bis nach l Uhr ein neuer Angriff die nächste Wa che in Bewegung setzt. Endlich flammt auf dem Flag schiff die Admiralslaterne wieder aus undi zeigt dadurch dem Geschwader, daß es nun genug des grausamen Spieles fei. Auf allen Schiffen erglänzen die Lichter von Neuem, und die Tor pedoboote, die nach dem Angriff nicht zu spüren waren, erzählen sich weit hinten im Kielwasser ihre Abenteuer mit einem Aufwand von rothen und weißen Laternen, von grünen, weißen und rothen Sternen, das man glau ben kann, sie veranstalten zu Ehren des ersochtenen Sieges ein grandiöses FeuerwerL Die Geschützmannsehaf ten ziehen die Bezüge über ihre Was sen und gehen unter Deck, soweit sie nicht zur Seewache gehören. »Denen haben wir es aber ordentlich geaebenl Die Hammel! Jan Dutt sind sie geschossen worden! Alle zusammen! Das D-Boot tam mir gerade recht! Fünfhundert arobk Und genau in seiner Maschine sasz meine Granate.« »Und ick erst! söbenhunnert grob! söbenhunnert sin! sösihunnert grob! sößhunnert fin! fifhunnert grav! und en jedet Boot harr ’ne liittje, nütliche Granat’ von mi in’n Lirv!« »Na, und denn icke! Zuerst holte ick mir mit mein Maschinenjeroehrten denz FlottillewChei von die Brücke: Komm mein Jungelen! Denn toofte icl mir den ersten Offizier2 Hopp5, Karline len! Und denn die Kontmandanten von die SiBoote und die Steierleitet Springt mal ’n bislen ijber Vord!« So erzählen die Helden der Schlacht von Darsier Ort, nachdem sie die SeiJ tenfenster geöffnet und durch heftiaes Schtoenten der wollenen Decten die. dicke Luft im Teck etwas in Bewegungs gebracht haben.- Die genugsam be-; tannte balsamisrhe sSseeluft wird nochJ viel zu thun haben, ehe sie die hiveren Schwaden verdrängt hat Der Bootsmannsmaat der Wache? weckt die an Dea umherliegende Frei-( wache, damit sie zur Rose gehe; alsj er scheinbar damit fertig, nimmt er den gewöhnlichen Spaziergang wie--1 der aus und läßt die Pfeife an ihremt Bändsel um den Zeigesinger tanzen’ fdag (5inzige, was die Bootgtnannss inaate nach der Behauptung der Wacht- « nieisterrnaate zu thun haben), doch plötzlich liegt er im Wassergang; er ist über einen übersehenen Schläfer ge stürzt. »Mensch! Was machen Sie Schaf hier?! Wollen Sie sich hier Von den Torvedobooten todtschießen lassen?« »Jck!? Mi!? Jct bün ja von de Frieivach!« ( So ruhig saat der Mann das, als wäre das Leben der Freiwache bei Tarpedobootsanarissen durch eine De klaration der Friedenstonsereni -·ae sichert. »Nun machen Sie aber schleunigst, das-. Sie runter kommen« alter Freund, sonst. . · .« Der Stiiameister liegt in seiner-! Kammer und bat nasses Oandtuth akifl seinen gitlantischen litesichtssvorsprung gelegt; den Groll gegen den ersten» Offizier hat er ausgeaeben, denn derT Erste hat sich sehr theilnehmend nach seinem Befinden erkundiat, hat sich die Stelle zeigen lassen, an der der Jztveite Romtnandeur des hinteren Thurme-z den Verlust von einein Qua dratcenticneter Außenhaut zu betlaaen hat und hat mitleidia aeäußertz ,,S 25 lann aber da nichts für, Stüclmeisterz an Ihrer Nase kann man auch nur mit Mühe vorbeischießen.« Dieser alte Erste! Jedesnial, wenn er Jemanden schwer getränlt hat,macht er solche Witze. Man tann ihm auch rein nichts iibel nehmen. ( Es ist wahr, daß die großen Sänfer sehr schnell mit dem Urtheil bei det« Hand find: die Torpedovoote sind, ohne zu Schuß qetommen zu sein« vernichtet Wenn man aber nacht Bemeifen fragt, so hört man immer dasselbe: Schlecht heran geführt, schlecht geschossen Schiffe sehr gut aufgepaßt, brillant geschossen tBlindeJ Schüsse treffen bei Nacht immer.) Es ist deshalb nicht mehr billig, daß man zauch bei det Flottille anfragt, und das thut man am besten heute Abend tin den hotels und Kneipen von Saß inip wo die höheren und niederen l ,den der Torpedoboote gerne Jee em detheueens « i »Das Geschwuder läge im Ernst salle jetzt sechs Seemeilen NOiO von Gjedser Riss Feuerschiss in 23 Meter Wasser aus dem Grunde, denn Jedes Schiff hat zwei Torpedog in die Mitte bekommen (martierte Torpedos tref sen immer genau Schiffsmitte). Un terstützt wurde der vollständig gelun gene, schneidig durchgeführte Angrisf durch geradezu unsinniges Manövriei ren mit den Scheinwerfern und durch elendes Schießen seitens der Schiffe. Damit Punttum!« Lachen nnd if haraktm Französisch Gelehrte wollen jetzt eine Formel entdeckt haben, wonach eine fei ner Beobachter aus der Art, zu lachen, nnd besonders aus dem Vokal, der da bei vorklingt, auf Charakter und Tem perament sichere Schlüsse ziehen könne. Bei keiner anderen Nervenerrequng spielt so sehr Geschlecht, Charakter, Al ter, Stand etc. eine Rolle, wie gerade bei den Augbriichen der Heiterkeit Das gewöhnliche Ha, ha, ha! sagen die Entdecker läszi auf Ehrlichkeit, Os senlJerzigkeit, Lebbastigteit und lautes« Wesen, aber auch auf wechselnde Laune schließen. Das i soll bei Kindern und bei nai oen, dienstgefälligen, schüchternen und unschliissigenPersonen maßgebend sein Lachen in o deutet auf Edelsinn und Kühnheit »Hörst Du aber ein Lachen in u, so gehe dem Manne aus dem Wege, es ist ein Menschenbasser«, so lautet es in der neuen Formel· Wir wollen die sicheren Schlüsse der Formel durch Anwendung auf bekannte Cha raktere und Persönlichkeiten, die oft im Theater ihre herzliche Freude durch Lachen tundgaben, Prüfen, um die Hinfälligkeit des ganz neu-en Systems zu zeigen. »Wer in u lacht«, heißt die neue Formel, «ist ein Menschenhasser, dem man aus dem Wege gehen muß.« Nun lachen zum Beispiel der Prinz Von Walelz und der Prinz-Regent Luitpold von Bayern immer kräftig ihr Hu, hu, hu! Ersterer mit stark nasalem Klang; aber noch Niemand horte, daß diese fürstlichen Personen je Menschenhasser gewesen seien. Das gerade Gegentheil ist der Fall. Den Zur Nikolaus den Zweiten hat überhaupt noch niemand aus seiner Umgebung lachen gesehen. Ein turzes Lächeln, das stets mit den Zügen des Gesichte-B in Widerspruch steht, das ist alles, wag Heiterkeit markiren soll. Heiterkeit? Dies Wort tontrastirt auf fallend zu dem düsteren Blick und den melancholischen Augen, von welchen stets das turze Lächeln des Zaren be gleitet ist. Im Familienleben soll der Hat wirklich heiter sein und herzlich lachen und ein kräftige-H Ha, ha, ha! ausstoßen. Demnach wäre der lKaiser von Rnszland ein sehr heiter angelegter C iaratter König Hunibert von Italien, dessen Lachen in schnellem Fallen oon der Höhe in die Tiefe geht, macht auf Ent sernte den Eindruck, als riefe er um Hülfe. Der König Alexander von Servien hat die schlimme Gewohnheit» beim Lachen in i zu beginnen und dann in a überzugehen, während sein Vater. der Extönig Mi1an, langsam und stoß :oeiie lacht, dabei drück er die Augen. zu und schlägt sich behaglich auf den Bauch - Itonig Karl Von Litumänien ist ein stiller Lacher. Seine Lachmu9: teln sind ein Instrument, auf dem er öffentlich nicht gut spielen kann. Er verzieht denMunlU alg ob er mit einem Lachpräludiuni beginnen will, preßt dann aber schnell die Lippen aufeinan ter, blinzelt seine Umgebung an, alg schäme er sich, und verstummt. Fürst Ferdinand von Bulgarien lacht in lauten, kurzen Stößen und gurgelt oft bis zur Betvußtlosigteit sein He, he, he! hervor. « Fürst Bis inarck pflegte zu sagen: »Wenn ich erst lachen tann, ist’g mit meinen Gegnern t.sorbei!« Dabei tam ein start gurgeln deg Ho, ho, ho! das mehr einen: Hu stenansall glich, auizs feinem Munde. Moltte lachte selten, aber doch zündet-i len; er war ein sogenannter stiller La mer« Die Damen lachen gern, wenn auch nur, unt ihre schonen Zahne zu ;eiaen. Bei Damit, namentlich aber heiKiinit lerinnen, tviirde die neueMethode, voi:i’ i Larven anf den Charakter In sinlieszeini gar nicht anwendbar sein, denn oft iisz rei den Frauen dag- tiinstliche Lachens noni natürlichen tanni in nntersdii den. . Die Röniain Maralierita von site-. k lien laetit niemale sie larlielt nnr. Alten« die verstorbene Kaiserin tstisabeth dons Oesterreirh nat man nie herzlich lachen jenen. sie äußerte ihren Frohsinn nur durch ein stiininieg Fackeln Hinaearn lart riie alte Köniain von tfnalaiicifs gern. Wenn sie lacht, zieht sie di. Ellnaeiitiranen noch, spitzt den Marias nnd es solaen immer drei Lachans i briiche nacheinander, dann folgt eins-» Pause, und die Lachsalde endiat mitli einem träftiaen Ha! Wenn die Keins ain Viktoria im Theater lacht dürfen tie Schauspieler ans der Biibne nimtj weiter sprechen, sondern miissen ioI lange innehalten, dig die Kdiiiain aus; I gelacht hat, damit während des-Lachens der hohen Frau tein Wort des Textes verloren geht Eine fast unbestreitbare Thatsachc ist eg, daß die französischen Schau spielerinnen die Kunst des Lachens zu höchsten Vollendung emporgehoben ha ben. Madame Rejane erzählt, ohne zu sprechen, in Lachsalven und Trillern ganze Romane. Mlle. Delondre ist Meisterin des sentimentalen Lächeln-T »w- - —s mit dem sie in allen SchattiruM Use Lebensgeschichte eines Frauenherzens sozusqu zwischen den Zeilen durch blieken läßt. Yvette Guilbert hat in ihren Vorträgen die Kunst des Lachens aller Nationen mit bewundetswerther Natürlichkeit und höchster Kunst nach geahmt und für das Lachen ei ene Melodien ohne Musik erfunden. an lacht jetzt auch auf der deutschen Bühn tunstvolle Skalen, die-mit dem Herzen, dem Lachreiz absolut nichts zu thun haben. Helene stilon z. B. kann auf der Bühne keine Liebesertlärung, ohne einen Lachtriller einz«uiverfen, anhö ren. Charlotte Woliers war überhaupt schmetsgeborem und doch lachte sie gern auf der Bühne, denn sie hatte sehr hübsche Zähne· Agnes Sorma ist eine Virtuosm im Lachen. Sie ist eine jener Künstlerinnem deren künstliches Lachen sehr natürlich klingt. Elfe Lehmanu’5 Lachen bringt auf der Bühne imnxer Stimmung mit. Die Schiauspieler wirken mit dem Lachen auf der Bühne weniger als die Scheuspielerinnen, denn beim Manne llinsat auf den Brettern das Lachen oft künstlich; und dem Lächeln sieht man die Absichtlichkeit an. Die Lachinuö keln sind eben ein Instrument, das- ver schiedentlich gehandhabt wird und auf dem , ürsten und Vüraer, wenn Arbeit und orqe der Fröhlichteit noch Raum qeben, verschiedene Melodien spielen, die wohl taum je mittelst einer be stimmten Fotmel auf ihren Ursprunq geprüft werden können. w-— « Eiu Lob Friedrichs des Großen aus fernen Ländern weist der Zoll-er aer Held Nettelbeck in seiner Lebens beschreibuna mie folgt zu berichten: »Ein holländischer Schiffskapitän, der unter areussiischer Flagqe fuhr, strau dete im Jahre 1782 an der Küste von Maroka im fernen Afrika. Er rettete sich mit seiner Mannschast, ward aber zunächst von den Mauren in ein finste res Loch aesperrt und kie ans Land aetrieben schwarz-weiße Flagge an’s kaiserliche Hoslaaer geschickt, da man sie nicht kannte; der Sultan sollte iiber das Los der armen Schiffbrüchigen entscheiden, die zagend ihren Tod et ioarteten. Unerwartet wurden sie je-« doch aus dem Kerker geholt, auf Esel gesetzt und tief ins Land an den Hof des durch seine Grausamkeit gefürch ieten Jsmael geführt. Der fragte sie, ob sie Preusien seien, und als sie das beiahten, sprach er weiter: »Von eu rem Monarchen, seiner Weisheit und seinen Kriean sind so viele Wunder dinge zu meinen Ohren gekommen, das-, es mich mit Liebe lind Bewunde runa aeaen ihn erfüllt hat. Die Welt liat keinen größeren Mann auszunut sen, als ihn; als Freund und Bruder habe ich ihn in mein Herz geschlossen. Ich will darum auch nicht, daß ihr, die ihr ihm ganz angehört, in meinen Staaten als Gefanaene angesehen werden sollt. Vielmehr habe ich be schlossen, euch frank und frei in euer Vaterland lieimzuschictein auch meinen Schiffen anbepsohlen, wo sie Preußi fche Schiffe in den Meeren treffen, ihre Flaaae zu achten und sie selbst nach Ajiöalichleit zu beschützen« Taran liesi der Sultan sie neu kleiden, sie etliche Wochen gut verpfle aen und auf Eseln nach einein Seeha fcn brinaen : dort tout-den sie auf das erste euroväische Schiff, welches ab aing, derdinat, die Fahrt bezahlt und ihnen noch Mundoorrath auf einen Monat nntaeaeben: aliicklich langten sie wieder in Lissabon an.« Ein qedantenlefender Hund wird gesucht. Eine Dame kommt iu einem Hun dehiindler. »Ich wohne meinem Bor crt und möchte einen auten Haushund haben.« Händler: »Ja, gnädiae Frau »Aber natiirlich möchte ich keinen haben, der uns die ganze Nacht wach halt mit Bellen um nicht-:- und wieder nichtL-.« »Nein, anadiac Frau!« »Ur muss ar:«s-,, start und wild sein« s« J nissen Elef« »Ja, aniidiae Frank« »Aber aran uns so sanft wie ein Lamm« »Ja anaonie Jkrnnk »ian er muß ani jeden Landstrei cher logitiirien nnd ihn loeatreiben.« »Ja. aneibiae Frank« »Aber er muss-. leinen armen, aber ehrlichen Mann nnfnllen, der sich nach Arbeit umsieht« »Nein, nniioiqe Frank« »Wenn ein Tieb in der Nacht steh len will. so müßte der Hund ihn in einem Auaenblicke in Stücke reißen « »Ja, anadiqe Frank« »Aber er niusz feinen Nachbar an areifen, der Abends einen kleinen Be such nmch1.« »Nein, qniidiqe Fran!« »Und natürlich darf .r keine Leute velastieien, die in allen Stunden Der Nacht eilia kommen, nm meinen Mann zu holen. Er isi nämlich X)lrzt.« »Nein, gnädiqe Fran! Ich weiß jetzt, was Sie wünschen Sie wollen einen aedantenlelenden Hund« »Ja, so etwas Olebnlicheg. Können Sie mir einen schicken?« «Thut mir sehr leid, anädige Fran, die Sorte iii mir qerabe ausgegan aen!« — Jm Eifer. Mutter: »Man will wissen, Dein Mann habe Dich schlecht behandelt!« Tochter Grau eines Arz te3): »Das ist nicht wahr....höch stens wie ich krank war!«