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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Sept. 22, 1899)
Wie Krvnjuwelen III-ZEIT H Itanckengtein : Uebers-U von» ( .5. FortsehunaJ »Gebt der Name dem Golde oder den Juwelen der Königin mehrWertlfi Geben Sie mit uns und morgen statt auf dem Grunde der Thernse als Leiche zu liegen nnd eine arme Waise hinter lassen zu haben, können Sie reich nnd irn alten Ansehen über die Schwelle Jbres hauses treten.« »Genug, ich bin der Jhre." Lord Neagle wandte sich jeyt an feine Leute und sagte ihnen, was der Carl beschlossen. q,Gut es sei!« rief hincheliff »aber lassen Sie ihn zuvor den Eid schwö ren.« Ein Eid, ,ZD u,furchtbar als daß wir ihn hier zu orte bringen möch ten· wurde dem passiv daliegenden Manne vorgesprochen, der ibninecha nisch und die furchtbaren Folgen kaum ahnenb wiederholte Das Boot wurde, nachdem Alles noch einmal genau disponirt worden, langsam an die Stufen des Totoer ge rudert, als die Uhr auf dem Tower ein Viertel über drei schlug. Zeit nnd Umstände waren dem Unternehmen äußerst günstig. Der Nebel verhüllte den Tower selbst, aber die Uhr war ein guter Steuermann. Als die Barte nur noch wenige Schritte von den Stufen entfernt war, wurde sie in ihrem vorsichtigen Vor gehen aufgehalten, und Hinchcliff und Lord Neagle standen aus, um ihreWaf sen in den Gürtel zu stecken. Es war beschlossen worden, daß sie beide die Ersten sein sollten, welche auf den stei len Petron traten, und während sie denselben entlang gingen, sollte das Schiff unter einen Brückenbogen gern dert werden indeß Folg und der junge Mann· Georg, fein Neffe, auf das Kai gingen: um die Rückkehr der Beiden abzuwarten und ihnen die Beute an Bord bringen zu helfen. Der Tower war nur schlecht bewacht, da man aus SchlZsser und Riegel mehr baute als auf Augen: es aalt somit. wenn man mit Schlüsseln versehen war, mehr Muthzzu besitzen, als die Wachen zu täuschen. Um sicher zu gehen, hatte Lord Neagle zwei Tage zuvor als Ameritaner den Ton-er besucht, und sich unter andern Merkmürdigteiten auch die Juwelen zeigen lassen. Mit festem Blicke schärfte er sich Lage und Zahl derselben ein und entwars sich den Plan, wie er am sichersten ihrer Herr werden könnte. Hinchcliss trug in seinem Gürtel eine totbe Blendlaterne, genau denen nach gemacht, welche im Jnnern des Tower im Gebrauche sind. Sie war in diesem anblicke, da die beiden Männer leise »auf der Brustwehr des Ton-ers hinschlichen, geschlossen. Seine Klei dung war die gleiche wie die der Die ner des Towers. Dabei trug er einen starken Bart und eineBrille mit blauen Gläsern, die er ausgesetzt, um einem Alten Partier der innern Lage ähnlich zu sehen und damit unbelästigt sich hin und berbewegen zu können. «Nun, Mnlortz halten Sie sich fest an mich,« sagte Hinchclifs, als er Lch von der Drustwedt der Mauer aus ie des Pa last-i hinabließ, dicht bei der obersten Stufe der Towertreppe. Das Haupt tbor war fest verriegelt nnd sie mußten deshalb sich bis zu einem schmalen Ærchen hinschleichen, zu dem sie die Schlüssel besahen — »Ist das der Haupteingang Hinchi eliM« flüsterte Lord Neagle. »Es scheint nicht derselbe, durch den ich stü hn stets eintrat.« »Es ist das südliche Wasserihor und das einzige, zu dem ich den Schlüssel besessen. Auch kracht es nicht in seinen Angeln, da es am meisten geöffnet sitt-. Folgen Sie mir leise! Der Exschlieszer sieckte nun einen Schlüssel aus dem Bunde, den er am Mittel trug, in die Oeffnung. Die Thüre öffnete sich langsam unter ihrem Druck und beide traten in den gepfla Derten Thormg Die Thüre verschlie send gin en sie geräuschlos nach einer anderen hüte im Tower und auch diese aab ihren Anstrengungen nach. »Das That trachte lauter, als ich Muschef sagte Hinchcliis. »Wir wal ten uns einen Augenblick verbergen, um uns zu Vergewissetn, ob wir gehört Ist-den« Sie waren gehört wurdens Eine Wache mit einer rothen Laterne in ret Hand kam aus einem Seitenthnre hef vot und sah sich um. Die beidenwiiin net waren jedoch unter einem Maus-: vor-sprung verborgen, und nachdem sie einige Worte von »Geräusch da unten« hatten mutmeln hören. trat die Wache wieder in ihren Vetschlag und schloß Ue Thüre, denn die Nacht war kalt. gnehcliss berührte nun seinen Beglei nnd sie schritten weiter, bis sie an eine Treue-eanident kamen, die rcch M Mibnke führte. Diese scheit ien sie mit gepßerVorsicht hinauf, denn ists stand gewöhnlich eine Wache. »Ihr sahen He nicht, nnd einen lan gen due dinabqehenb, blieb der W set einer Thüre steten. die Ists unter eim sogen versteckt lag. »Diese führt in die Rüstkammer. Es ist der geheime Weg, durch den die Wächter aus- und eingehen und der fiir unsern Zweck besser als der Haupt eingang izr Sind wir ’mal da drin nen, so i schon viel erreicht.« Diese Worte richtete hinchcliff an Lord Neagle, während er den nachgemachten Schlüssel in dem Schlosse umdrehte. Die Thüre gab nach und sie befanden sich in der großen, alten Halle, welche als Rüstkammer des Towers dient. Jetzt öffnete hincheliff die Laterne, nachdem er sich so weit durch Taste-: und seine Kenntni des Weges that fen. An den un imlichen Ge alten der bewaffneten Ritter und den Rüst ungen dortiter, die in dieser Beleuch tung ein gespenstisches Aussehen be kamen, traten sie in ein kleines Zim mer und stiegen aus diesem in ein an deres hinab. Es war das Borziinmer des Kroniuwelengemachs. Die ein ige Thüre, welche die Räuber von diesem Schate trennte, war eben im Begriffe auszusprin en, als eine Wache, welche dorthin po tirt war, dor ihnen stand. »Ah! Jhr seid’s, alter Martham,« sagte er, indem er die rothe Lampe, welche Hinchcliff hielt, drehte, daß sie das Gesicht des Schließers hell be leuchtete. »Ja, ich dachte« ich höre ein fremd artiaes Geräusch und lam, um nachzu sehen,« antwortetHinchcliff und ahinte die Nasentiine des alten Mannes nach. dessen Berileidung er angenommen. »Gebt zu Bett, Alter! Jhr träumt immer und geht zehn gegen eins jetzt im Schlafe." »Weil fürchtet Jhr?« »Räuber!« »Minder? Wenn sie auch in den Tower kämen, sie können nicht wieder hinaus; und nicht ’mal Jack Sheppard könnte durch diese sieben eisernen Thü ren herein-, viel weniger hinauskam men, Geht zu Bette!« Ja- will noch einmal einen Umgang machen,« antwcrtete hinchclifs »Und wer ist da5?' »Eine: von der-. Thürsteherm den ich aus Furcht vor den Räubern mit s mir nahm.'· ; Dann wandte er sich fliifternd an » Lord Neagle und sagte: .,DieserSol- « tat ist ein resolutet Bursche, der sich in alles- mischt; wir lönnen ihn nicht los werden« Jch erwartete hier keine Wache! Er ist uns irn Wege! Ess- gilt I hier die höchste Gefahr!'« Ohne ein Wort zu verlieren, packte Lord Neagle mit der ihm eigenenEnt schlossenheit die Wache so plii lich arn Halse, daß sie nicht ’rnal um ilfe ru fen konnte, und schleuderte sie auf den Boden zurück· otrn nächsten Augen blick hielt der er taunte, aber zugleich höchlich erfreute Hinchcliff dem Solda ten sein eiaenesSchwert auf die Brust; dann banden und tnebelten sie ihn und I drehten»sein Gesicht gegen die Wand , f m nachften Augenblick ftai der « echliisfel in der Thüre des Geheim 3 zimmers des Tawerg und die leiden i Männer standen den heißersehnten Schätzen gegenüber-. Ader plötzlich stieß Hinchcliff einen Schrei der Be siiiråung aus: »Die Krone Hi fortt« » ch hätte das vorher wi en tön nen,« sagte Lord Neagle, »denn mor en wird die Königin den König von äzreußen feierlich empfangen. Die rone ist u der Festlichleit abge olt s worden, aßer in diesen königlichen- u tvelen ist Reichthurn genug sur uns.« »Das macht uns freilich reich enug, » aber um des Namens willen möårf ich J auch die Krone,« sagte hi liff. »Es ist besser wie es ift. as läßt sich leichter bei Seite schaffen.« Ohne weiteren Verzug nahmen sie vier Kästchen mit Juwelen, die sich un ter einein ver itterten Verschlusse be fanden,zu we ckem der schlaueSchließer ebenfalls den Schlüssel hatte, und steckten sie in einen ledernen Sack, den sie zu diesem Ende aus der Barte rnit , sich gebracht hatten. So beladen folgte » Lord Nea le hinchcliff aus dern inne ’ ren Gern und durch die übrigen « Raume des Ton-ers, bis sie endlich das l lehte Tdor und ihr Boot, nicht ohne ; roße Gefahr und jeden Augenblick er-) — l Zchrocken anhaltend, erreicht hatten. l »Wie sieht'S?« fragte der Schiffer, ! als sie in die Barte traten i «Gut,« antwortete inchcliff, indem j er den Sud in die M te legte und zu s schle »Vorwärts!" lautete der batiche Be fehl, der den Rudetetn ertheilt wurde. Die Barte schoß tn den Strom und nach einer raschen Fahrt legte sie beim ersten Grauen fes Tages bei einer schlankem startgeschweiften Brigentine an, welche drei Meilen unterhallo des Towers vor Unter lag. Die Kiste ’ wurde an Bord gebracht und von ca ; pttain Fon der Befehl gegeben, die E Anker zu lichten. 8. Kapitel. Die M a s te. Wir veele en dte Seene unserer Ge schichte von get gerät-schva Stadt nach dem einsamen, stillen Dorfe co nsimp d, einige Meile- sin son s don. El etn alter sehetttget Ott, W harrt-Messe von den weittra en den Armen ehrwürdiger Eichen ügbev kchattet wird, die allerdings alt genug cheinen, um dem normannisrhen Er oebeter, der einst einen halben Som F mertag unter ihnen ausgeruht,Schirm " und « tten geliehen zu haben. Das anze ors mit seinen niederen häu sern trug ein alterthiimiilclps Gepräge. i Nur das alte Schloß, das- der Carl von Connbeare als Erbbesitz besasz und in ! welchem Ladh Jsabel geboren wurde, ; war so modernisirt, dasz es mehr einem - Palaste als einem alten Baronensiye glich. Die alten steinernen Thürme wa ren nieder erissen und durch eine prachtvolle armorsarade ersetzt; per But raben war ausgefüllt und in ei nen "nen Pakt umgeschassen, der die aristolratische Wohnung von dem Lil len und schrittigen Dorfe trennte, dem das Schloß seinen Namen geliehen. Gegenüber von dem Schlosse, in dem Dorfe Conybeare-Ford, un esiihr eine Viertelnieile von dem hore, stand das Wirthshaus, von den herr schaftlichen Gebäuden durch eine große Wiese getrennt, die von spielenden Kindern und weidendcm Vieh belebt war. Das Wappen von Connbeare war das Schild des Dorsioirthöhauses, das seit undentlichen Zeiten wegen seiner schönen Wirthstöchter weit und breit berühmt war. Jn den Tagen unserer Erzählung konnte sich die Witthstochs ter aus dem Wappen von Conhbeare rühmen, ihre scljinsten Rivalinnen ans früheren Zeiten weit hinter sich zu las en. Gegenüber von dem Wirthshau e besand sich der Dorsbrunnen, an dem mit großen Buchstaben zu lesen stand: Aus diesem Brunnen trant Ladh Mree, als sie durstig war. Am Abend vor jener Nacht, in wel eher unsere Geschichte beginnt und Lord nglis, wie wir gesehen. durch desi Verlust seines ganzen Vermögens zum Selbstmord getrieben worden, stand ein schönes Mädchen an jenem Brun nen und wartete geduldig, bis dieIieche an sie käme. Die Gluth der Abend sonne zeigte ihr reiches braunes Haar im schonsten Glanze und hob das warme euer ihrer Haselnußaugen. Sie war chön und jung, denn sie zähl te nåcht über achtzehn Jahre; ihr Ge sicht hatte einen tlugen wohltbuenden Ausdruck und aus ihrem ganzen We sen lag der Zauber anmuthiger Be . scheidenheit Sie war gerade mit einem s silbernen Krug von altertnumctchen Sonnen herübergetommen, um ihn mit « asser zu füllen. Das schöne Mädchen wartete, bis die Aelteren ihre Kruge und Kufen gefüllt hatten. Eine um die Andere verließ den Brunnen und nur zwei blieben zuletzt noch zurück und plauderten von den Neuigleiten« die von der Stadt bis in das Dorf ge drungen, als ein junger Mann, nicht in der Kleidung des Landmannez, sondern in dem Auspuhe eines Maiw sen sich dem Brunnen näherte und als » er Rose sah, lächelnd und errötbend ihr einen guten Abend bot. »Guten Abend. Robert Murrah,«« antwortete sie, erröthete jedoch nicht » und aus der Art ihrer Antwort ging s hervor, daß er ihr gleichgiltig war. l »?Soll ich Euren Krug für Euch stil en « »Nein, ich habe teine Eile." »Komm, gute Maro, Rose wartet,« sagte er zu den alten Plaudertascheu; -»fiillt rasch Euren Krug und macht ihr « law . »Wer bist Du, daß Du so stolz mit uns zu sprechen wagst? Sei höflich ge gen alte Leute; Du hoffst, ein freund li s Lächeln von diesem hübschen Ge si zu erzas n, daß Du uns ver treiben wi st. Aber nimm Dich in Acht. daß sie nicht weit eher die Stirne runzelt. Du spannst Deinen Bogen zu hoch, wenn Deines Vaters Sohn Rose Wild zu heirathen hofft.« Der junge Mann sah zornig drein und sagte mit einem verzweifelten Blicke auf das junge Mädchen: »Achtet nig: auf sie, Rose « Sie antworten ni , sondern stellte hinter ihm vor über ehend den Krug unter die Rühre und fagtäöreundlic «Pump' für mich, Muhme arb, bitte.· »Laszt wicht« rtef der junge Mann und sprang herbei. Robert war im Be griff, sie in seiner ungestümen Galan erie wegzudrängen, um Rosen zu Diensten zu sein. Aber die Letztere sagte rasch: Robert Murray!« Er trat wie gelähmt durch das einzige Wort zurück und wagte es nicht einmal, den Blick zu ihr zu erheben, Er war ein schöner ’unger Mann, der einzige Sohn des ailifs des Dorfes und stand deshalb Rosen an Geburt gleich; aber er düntte sich mehr als die übri gen Bewohner des Dorfes und derEin ige, der es wagen dürfe, den Blick zu osen zu erheben und auf ihre« hand Anspruch zu machen. -—— eine Ansicht, die er lange gehegt, ohne daß ihn ir gend eine Ermuthigung hierzu berech tigt hätte. Rose haßte und liebte ihn nicht; sie tümrnerte sich nicht um ihn, während in seinem Herzen eine ver kehrende Leidenscheft für sie vorhan en war und täglich zunahm. Die of fene, un eheuchelte GleickUiltigteiL mit ; der sie ich gegen ihn benahm, tchüste i sie vor einer Liebesertlärunq von Iei F net Sitte. Er war dreiundzwanzig ; ahre alt und hatte die beiden letzten a re Ver See u ebracht; nun aber, mä en sein ·ss neu betrachtet wurde, trieb er sich in der heimath umher und suchte das herz der schönen Wirt stochter aus dem Wo pen von Eony are zu gewinnen. Elkr eid sehr unfreundl , Rote th t« legte er, als nach dem Wirt - baut zu kehren wollte. tt den lian Krug sit der iäes Es , eine they-. die ihres sitzen en etue otche nmuth nnd I Gran-· verlieh-, daß die Flamme de: ; »Liebe un her n des jungen Mannes z in hellen amtnen ausschlu . Er « folgte ihr mit ungestümen Sgchritten und sagte: » »Rose, ich bin n· t der »Man-n der mit sichs aszen läßt« nn Jhr mich insolcher eise behandelt, so sollt Jhr mit gleicher Münze bezahlt werden.« , Sie gab teine Antwort. aber ihre Lippen bäumten sich voll Verachtun« »Alle-» um was ich Euch bitte, ist, dasz Jhr mir Filak macht. Ich verschtttte ja ntein Wa er. hr haßt mich!« »Ein-naht tecn solches Zeug, Robert z Murren oder ich werde böse,« und ihre : Augen glänzten heller und ihre Wan t acn wurden rötler· »Ihr habt einen Anderen lieb.'· »Ihr habt lein Recht. mich so anzu— » reden und mich zu langweilen.'« Robert I Murran solgte ihr und blieb zwanfig ! Schritte von dem Wirthe-haust plötz ich E stehen. ! »; ch habe ein Recht« denn ich liebe l » Euch ,,Hier ist nicht der Ort zu solchen I Reden.« ; »So versprechi mir, mich um neun s Uhr an der Königseiche zu trefsen.'« ! »Ich will nicht,« antwortete sie ent j schieden. ) »sehr wollt nicht?" « ein, geht!« Der Korn färbte die Stirne des «nngen Mannes. Seine Hände hallten sich und er war im Begriff. te zu schlagen, als sie laut aufschrie un den Krug sallen lassend davoneilte. Jm selben Augenblicke gewahrte sie einen Mann, der das Aussehen eines Con stablers hatte und aus dem Wirths hause lam. Er legte seine fand auf den Arm des jungen Matro en sur-d sagte: »Halt, elender Bursche! Du wolltest nd an diese schöne Mädchen Mark mit drehte er ihn mit einer i« t im Kreise herum, der der junge Men ch nicht zu widerstehen vermochte. Dann wars er ihn in das Gras und zog ein Pistol aus dem Gürtel. Auch Murray’s Hut slog herab und heraus ; rollte ein roth und weißetl Band, das s Abzeichen der «Peelrioter«, welche an » jenem Tage den Truvven der Königin Widerstand geleistet hatten.Augenblick lich stürzte der Constabler aus den jun aen Mann los, der ausgesvrungen war und saqte« indem er ihn festpaate: »Ein Nioterk Das ertlärt Dein ver schlagenes Gesicht! Ich arretire Dich cis einen doppelten Störer der Ruh-. « ch ertenne in Dir den Anführer der . iisriihrer!« Dann rief er einen stei ten, siierartig aussehenden Mann uiid hat ihn, den Gefangenen fortzuführen Murrah leistete einen verzweifelten Widerstand, wurde jedoch bald in Si cherheit gebracht. Der Constahler hin den Krug aus« siillte ihn mit Wasser und reichte ihn Rese. welche staunend Zeugin der Fanzen Scene gewesen war. e, herr, aber ich hoffe, Sie »Ah dan schi n ihn nicht in’a Gefängniß —-— er « würde mich nicht geschlagen haben.« »Er ist ein verweaener Bursche und des Aufruhr-i verdächtig. Jeh sah ihn : zweimal sein Pistol aus Eonstabler F abschieszen.« Die ruhige Entschiedeni i heit, mit der diese Worte gesprochen ) wurden, schienen teine Antwort zuzu i lassen und Rose, welche dem Constabler noch einen Blick zumars, als sie in das l Haus trat, war erstaunt, als sie dem i seltiani tragenden Blicke des Fremden « begegnete. 9. Kapitel. EvaMaria,die tleineBett lerin. Die Nacht des Juwelendiebstath ist noch immer nicht vorüber; ioir bewegen uns noch zwischen Abend und Morgen. Ter Le«er wird uns deshalb nach einer engen Straße folgen, welche dicht unter den Mauern von Sanct Gils vorüber siihrt, —- nach den duntelsten Winkeln ron London. Die Straßenlaternen wurden eben von dem, mit raschen Schritten sorteilenden Lampenanziin der angesteckt, und die matten Strahlen zehn Fuß nach var- oder rückwärts, so dicht txt der Nebel. Die he n Fäuste init i een vom Alter ge chw röten Wänden machten einen fin eeen ·n druck. Vor einein derselben, iiber dessen niedere Thiir ein Shatespearelo s her vorragte, und das nach diesem Zeichen seinen Namen führte. bleiben wir stehen. Die Bewohner des hauses, wenn es überhaupt diesen Namen ver dient, da es mehr einer Ruine glich, bezahlten teine Miethe, da Niemand außer Ratten und Mäusen ihnen den Aufenthalt streitig machte. Die Thüre des hauses steht weit offen und die lalien Winde und Re enschauer drin gen un ehindert in d e sinstere Flur, durch ie wir über mehrere Treppen nach einem der oberen Stockwerk ne langen, bis uns eine weibliche Stimme, die aus Furcht oder Schreiten heftige Schreie — nein. Fläche alt-stößt an der Lichter erhellten den Pfad kaum ’ die Schwelle fesselt Der ängstlig stehende Ton eines Kindes mischt sc in die wilden Flüchex die Thüre steht halb offen und wir werfen einen Blick in das Innere. Es ist ein schauerlichee Ort: ein Bett von Stroh. einige Sitzt-le, ein Tisch mit drei Füßen und t ein halbes Duyend Geschirre bilden den Oausrath während ein Brett we das glaslose enftee gestellt ist. Ein in di getan Tauende, das in C Yem Kruge lieg , beleuchtet die nächt Ae Seme Oin Mann und eine Frau, beide alt und in eelmnpte Kleider gehüllt, sc Zen an mTifche, auf we m ein »Es-WEIB- t"«' IN is u e n en. n das Und-te Weh damit eines etwa set viel liest-ene. Die Strahlen des Lichtes fielen aus ihre Gesichter. Jhre , üge hatten etwas Leichenhastez und orge und Noth, wenn nicht vielleicht Verbrechen« hatten tiefe Furchen in ihre Gesichter gegraben. Es warenBrus der und Schwester, die vor dreißi Jah ren aus Frankreich, ihrer Heima , ge loben, um der gerechten Rache der Ge e e zu entgehen, die sie durch den « ·ord an ihrem Vater, welchen sie ver grstet. um riiher zu ihrer Erbschaft öU gelangen, verletzt hatten. Beide waren VSMCU jung, der Sohn zwanzig und W Sckxlkater achtzehn, beide etannt wegen ihrer Schönheit Aber die Mör Pkk hatten bald ihr Erbe verpraßt und vie Gerechtigteit war ihnen auf den Istan gesckfkckt und ohne Mitter, um mit irgend einem Fahrzeug rasch ent Ziehen zu tonnen, wanderten sie zu uß und bei Nacht und senten, nach dem sie einen armen Fischer seines Bootes beraubt, in diesem über den Kanal nach England. Unbeiannt mit der Sprache jedoch und verlassen in dein großen London fanden te nir- » gends ein Obdach: aber dreißishJahre ; lang bis heute hatten sie durch chen aller Art ihr Leben zu erhalten gewußt. « hr le tes Verbrechen war ihr erbre- ! furchtbar res: te stahlen einen hübschen s Knaben aus dem Garten von London. nahmen ihn nach Hause und brannten ihm mit mit einem heißen Eisen seine schönen blauen Augen aus, urn rnit seiner Blindheit in den Straßen der Stadt betteln tu können. Aber schon nach wenigen Monaten nahm dahint tnel das Kind zu sich und mit teufli schem Zorn über dies Mißlingen ihres « Pl nes brachten die Mörder die Leiche z des- indes nach dem Garten, aus dem « sie es gestohlen und legten es aus die Bank, auf der es ihnen einst zum ersten Male entgegengelöchelt. Doch wir lehren zur Gegenwart zu rück. Es befindet sich noch eine dritte Person in dem Zimmer, ein Mädchen non dreizehn Jahren, dessen zarte-, blasses und vom Hunger durchtvithlteg Gesicht einst etwas ungemein Liebli chee gehabt haben mußte, als dieKleine noch gliietlich gewesen. Sie sah ängst lich und tummervoll aus das düstere Bild, das sich ihren Augen darbot. Das Mädchen war barsiißig und selbst das Kleid war an so vielen Stellen zerrissen, daß der nackte Arm und Mii cken herauf-sah. Aber an ihren zarten Schultern, ihren lleinen und seinen Händen lonnte man deutlich erkennen, daß sie diesem Verbrecherpaar von Haus aus fremd war. Sie war an beiden Daumeik in einer Ecke des Ziminers hinter der häßlichen Frau sestgebnnden und hing mehr als sie stand. Endlich hörte man sie leise wei nen. Die alte Frau drehte sich nach ihr urn nnd srgie in höhnischem Tone: »Ha, nicht wahr, das nächste Mal wirst Du mehr Geld nach hause bringeni« «Ja,'« fiel Simon ein, indem er dem Kinde mit der Faust drohte, »Du sor derst nicht genu Geld. Das nächste Mal bringe ich Sich unt-« Die arme Eva ist so gewohnt an» Drohungen, wenn sie Nachts ohne Geld nach Hause kommt, daß sie seine Worte ’ aar nicht zu hören scheint. Sie schließt J ihre Augen und sinlt troß ihrer qual- ; vollen Lage in einen sansten Schlas, » während die beiden Alten sich wieder iiber ihren Alelrng hermachen. »Saere! ; Du hast Alles ansgetrunlen, verfluch-. tes Weib!« schreit Simon, indem er den Alelrug seiner Schwester aus der Hand reißt. ..s.)alt! die Hand ioeg oder ich schlage Dir den Krug iiber den Kops.« Da er jedoch das ersehnte Getränl nicht los lassen wollte, biß sie ihm mit den Zähnen in die Hände und spuelte ihm in’-«e Gesicht. Darüber wüthend, partie er sie bei ihrem kurzen grauen Haar und schlug ihr dreimal den Find hart aus den Tisch. Aber sie hielt no immer den Krug mit aller Kra t in beiden Händen und suchte zwis n je dem Schlag ihn an ihre Lippen zu bringen· Da er sah, daß er nichts auörichtete, sprang er aus und wars sie zu Boden. Sie stürzte unter heftigem Fluchen und der Krug, der unter ihr lag« zerbrach in Stiielr. Plötzlich stieß sie einen lauten Schmerzenöschrei are-; ein scharses Stück war ihr in die Seite gedrungen und das Blut sloß aus den Bogen. Sein Gesicht betam in diesem Au enblick einen Ausdruck surchibarer ildheits er suchte eine Wasse, um sie zu schlagen und ver sluehte sie, ioeil das Ale aus-geflossen Er war so arm, daß er nicht einmal ein Messer besaß und band nun das arme Mädchen los, das er mit einem Schlag aus ihre Wangen zur Thüre binaustrieb, indem er ihm befahl an-« mai-nich fortzugehen m soviel Geld zusammen zu betteln, um einen Krua und Ase zu laufen. «Geb, verwünschter Teufel!« rief er ihr nach, »und wenn Du nicht Geld noch Bier brinast, bist Du des Todes.« Das arme Mädchen gqu durch die dunkle Straße, durch die wir gekom men waren, und wanderte schauernd in dem kalten Nebel und halb unbe wußt fort und fort, bis sie aus dem Labyrinth von Wintelgassen auf eine Straße berarslam, wo besser geklei dete Leute gingen. Mit trauriger Miene streckte sie die and aus aber Niemand achtete aus« Ie, bis ist end lich der Carl von Connybeare auf seinem We e nach dein Speisesalon be sqneth les Zusammentreffen ha ben wir früher ausfiihrlich geschildert sit folsen fest der kleinen Eva, ader Marie· wie sie sich ser nannte. trad dern der Carl iiber die riicke gesprun gen spat. Sie fühlte ein s tiefes Ju tmsse flir deu, der t nur si freundlich mit ihr gesprochen, sondern ihr sogar Geld gegeben. «Wer bist du, Whi« fragte der Brückenwachten »Ist der Mann Dein Vater-P «Nein· o nein, Sir.« Mer denni ich sah euch ja zusam . men aus die Briicle tommen.« »Nun, ich folgte ihm nur, er war so sreundlich.« »Freundlich — und doch brachte er sich im nächsten Augenblicke um." « »Er gab mir Geld und freundliche Worte.« »Du hist eine Bettlerin?« , » »Ich bettle nicht, weil ich Lust va ran habe, sondern weil ich muß-" »Du bist arm!« »Seht arm.« · »Da nimm dast« sa te er. »Meine Tochter steckte es mir in Liiie Tasche, als ich von Hause fortging, aber ich brau che es nicht!« und damit gab er ihr ein Stück Brod. »Ich danke Euch!« antworteiesie und drückte ihm die Hand. Dann eilte sie grüßend fort und verschwand in dein Dunkel der Straßen, um nach Hause zu gehen und das Geschenk des Lords ihrem unnatürlichen Pslegevas M M bringen. Wie war sie zu diesem aetommenf Eva war das einzige Kind eines ar FIMI sites-Wem der, durch Mißgeschick in's Elend getrieben, vor zehn Jahren endlich in den »Shakespkgkkkppf« ge rathen war. Da er sranzssisch sprach, nahmen ihn Simon und Therese bei sich aus. Nach drei Tagen war er todt. Auf seiner Brust fand man ein olde nes Etui, in dem sich der Rest eines Vermögens besond. Sie nahmen es und behielten das schöne Kind, das sie durch Schlage zu ihrer Sklavin mach ten. Die kleine Eva hatte den »Shate svearetops« bald erreicht und trat mit leichtem Herzen ein, da sie ja Geld brachte. Aber die beiden Ungeheuer schliefen —— Therese la in ihrem Blute. Eva stand todes leich aus der Schwelle, als sie des schrecklichen Ant lihes der alten Frau ansichtig wurde. Aber ein Gefühl der Freude beschlich doch unwilltiirlich ihr herz bei dem Gedanken, daß ihre Quälerin vielleicht nicht mehr erwachen konnte. Bei ihrem Eintreten fuhr Simon aus. Er schrie laut. als er seine Schwester am Bode liegen sah. »Ist sie todt?« rief er. «Ja." »Wer tödtete sie?« »Das Stück von dem zerbrochenen Krua.« Simon starrte aus die Leiche seiner Schwester hin: es überlies ihn ein Schauer bei dem Gedanken, welch’ ein Leben voll Verbrechen sie mit einander verlebt. »Tai-is todt! todt!« mur ; melte er zwischen den Zähnen. . Drei Männer spielten im untern Stockwert Karten. Der Eine sah mit Staunen elf rothe herzen au seiner Karte. Im selben Augenblick fiel ein Tropfen Blut aus seine Hand. ,.Blut! Blatt« rief er und sie sahen in die Höhe, von der es herabtropfte. »Ein Mordt« riefen die Spieler, stürz ten mit ihren Lichtern hinaus und sa hen, was wir geschildert. - Simon war alsbald arretirt, aus ; das Zeugnis; Eva’s, des Mordes ange i tlagt; als man auch sie sestnehmen i wollte, war sie entslohen, Niemand I wußte wohin. 10. Kapitel· D e r K e t l e r. Wir lehren nun wieder zu der ge heimen Expedition in den Totoer zu rück. Die Barte mit dem einarmigen Ca pitain Fon und seinem Re gen George nebst hlnchcliff und den bei en Lords, die wir vom Totver we steuern sahen mit ibrer enorm reichen ute, errei te eine Brücke und landete zwei Mei en unterhalb des Towers. Nachdem sie ihre Schäd- sicher an’ö Land gebracht, wurde das Anleriau in der Stille wie der losgelassen und die Briganiine ie aelte weiter. Die Dämmerung begann und die Gegenstände konnten jeden Augenblick deutlicher esehen werden. Der freundliche NeFeL welcher die balde Nacht wie ein Schleier über dem Flusse lag, war verschwunden und der Morgenstern, leich einer erlöschenden Lampe. lchierzjkchmächer und schwächer, je mehr das orgenlicht im Osten er glänzte. »Wir werden bald Ta haben,« sagte Lord Neagle, sich zu gern Cupi tain und Hinchcliss hinwendend und den Earl von Coneybeare betrachtend, der nahe bei ihnen, in seinen Mantel gehüllt, aus dem Berdeck stand, denn die Morgenluit war talt und schars. »Ja,« antwortete der frühere Schließer rnit einem rniirrischen Blick nach den derschtvindenden Wollen irn Osten· »die Sache hat zu viel Zeit er fordert. Bis wir diese Kiste an’sUser nach hart-MS Head gebracht, ist die Sonne wohl eine Stunde aus egangern denn es ist noch neun Mei en dahin und Fluth und Wind sind gegen uns. Die Mauthbearnten könnten neugierig sein« obwohl es sie nichts angeht.« »Wir können nicht zu vorsichtig sein,« antwortete Lord Neugie. »Ja einigen Stunden wird es in ans Lon don bekannt sein« daß de r be stohlen, nnd wenn man ti, daß wir die Mste in haroldi head ab sehen, so erinnert man M ter im Sache wieder, nnd vie leht nd Et ntse m nnd kannt« Gor em- tslay