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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Sept. 15, 1899)
vie cochtef des Abgeordneten Roman von sedkgct chiti. Inforisirte Uebers-Hang von III-h sehst Es war gegen sieben Uhr Abends-, als der Baron Tresorier ünktlich wie insmer nach Hause kam. onst pflegte er sich bei der Heimtehr in sein wun derbares Palais in der Preßburgsirasze sofort in das Keine Wohnzimmer sei ner tau zu begeben, um ern Weilchen mit ihr zu plaudern, ehe es Zeit war, sich zu Tisch umzutleiden. Heute stieg er gkeich die seierliche anpitreppe mit der Onyxlampe hinan , ilingelte im ersten Geschoß seinem Kammerdiener und smqie kurz und knapp, ohne den j wohl-vollenden Ton, den er sonst für » eine Leute hatte: Jst noch Gesellschaft I ’ der gnädigen Frau? ? So viel ich weiß, ja, Herr Baron . . . » nenigsieni stehen noch zwei Wagen im s hof, ich-werde aber sofort im Borzim- s user nachsragem f Nein,.-»nein. Gehen Sie in’s Em- ; pfangszimmer und sagen Sie der Frau ; Bart-rein sie möge mich aussuchen, so- i bald es ihr möglich sei. i Der Diener gin und Tresorier trat 1 in sein elektrisch geleuchtetes Arbeits- ( immer, schleuderte Hut und Hand schuhe aus den Tisch, enledigte sich sei nes Uebektocks und wars sich mit vers s drießlicher Miene in einen Lehnstuhl vor dem Kamm· » l Es war ein Sonnabend, ver Lag halbmonatlicher Abrechnung an der Börse, und ftii gewöhnlich that sich der Bankier etwas darauf u gute, nach einem so ansiren enden - agewert. das ihn wie fein Pe onal in Athem erhal ten hatte-keine Spur von Erschöpfung oder auch nur Ermüdun zu verrathen. In der Regel sah er bends noch in feinem Geschäft nach, folgte später sei ner Frau in Gesellschaft oder ins Theater und zeigte sich so heiter, frisch nnd beweglich, als ob er einzi und allein einem Vergnügen lebte. ås war dies eine kleine Eitelkeit von ihm, und er war überglücklich wenn er Bemer kungen einheitnsen konnte, wie: Zie sind doch ein merkwürdiger Mensch, Tresorieri Niemand würde einen Ge schäftsmann in ihnen suchen. . . . man könnte glauben, Sie seien ur zu Ihrem Vetgniiaen auf der Welt! Und in der That hatte tein Shksarit es« je besser verstanken sich Behagen zu schaffen und den Lebensgenus-« weise zu vertheilt-n Von der Eintheilnnzx und Einrichtung seines Wohnhaufez an bis zur Ausarbeitung der Speisen folge bei seinen Mahlzeiten war alles brdäehtig abgewogen, gefällig, aus-gie kliielt Tresorier war ein Mann, be en Stärke es war, sich das Dasein toeich auszupolstern, dem Reichtbum feine feinsten Titstc zu entziehet-» dem Rahmen, worin sich seine Persönlich teit bewete, das hochste Maß ocn Pra t und Vornehmheit zu verleiveii. Aus eine eWise war er ein Künstler, und was die Anordnung von Festen betraf. so führte man ihn allgemein als unerreichbaren Meister an. Das kniete-hielte ihm und er legte Werth armes, nicht von seiner Höhe herab ugleiten. Mit löchelnden Lippen ging ieser glänzende vom Glück bevor ugte Mensch durchs Leben, immer auf der Latier nach Gelegenheiten, einen Ruhm zu befestigen, zur Vers wen dung fähia, wenn es galt, einen be riihlnten Münstler an sein Haus zu fesseln, zu Thorheiten bereit, wenn es daraus ankam. ein Gemälde zu erwer ben· das in einer berühmten Samm Irneg vonsieh reden machte. Politisch te er die Flagge der Legitimiften. ver hrte mit den vornehmsten alten Familien, hatte eine treffliche Frau und ionnte niit Stolz auf seinen Staat-entfaltet blicken. seinen einzigen Seh-, det ein hübscher Junge von ac Mdetem Geschmack war, und der min der wenig als der Vater, eine wirkliche Zierde der Gesellschaft zu werden ver sprach. Dieser Mann hatte alles, was N M aehsrt, und er fühlte sich and Geists-blieb glücklich. Jn diesem Auaenblick jedoch irr-sen er von einer peinlichen Aufrequno be fallen zu fein. Aus seinem Lebnftnkl ausspringenh durchmaß er das Zim mer mit lanan Schritten, trat ans Fenster-. bkickte auf den Hof l)inab, der vom weißen Licht der Bogenlampen ijbetfluikset war, und setzte sich dann wieder vors Kantin. Dfe Gedanken, denen er mit schweemiijkaer Mssne nachhing, mußten recht häßlicher Au sein, denn die Auqenbrauen zogen sich zusammen, bis sie die Augen verdeck ten und die stpen waren voll Bitter niß aufeinander nepreßi. Der Schafskopr brummte er leise vor sich bin· Als seine Frau, ein wenig schwer qthenend vom raschen Treppensteigeü, her-eintrat, stand er auf. Was ist denn vorqefallen, mein Lie ber? fragte sie hastia und beuneubiqi. Was vor efallen ist? Saubere Ge schichten, s were Geschichten! rief der seither in börbeißi.aem Ton. Dein Sohn bereitet mir die angenehme bereuqu. . . . Ae nachdem Heian Treforier sich Gesicht-, me et der ohn feines Va ters oder der sehn feiner Mutter, und «sp"’-MWM ZEF M . · e. von te. a . War-see Erde fegen einen W M hatte, der Ue vätertiche W M W Links-Ue davon auf sich zu nehmen« war sie dann sofort bereit; damit war ja dem Kind immerhin etwas erspart. bin so erschrocken. als Du mich o eierlich zu Dir bescheiden ließest! ch dachte schon an irgend einen Krach an der Börse. . .. Nein, nein! versetzte Tresorier mit wichtiger Amtsmienr. Die Geschäfte haben sich glatt abgewickelt, aber Dein Sohn . . . · Nun, was hat er denn angestellt, der arme Junge? Schulden etwa? Schulden! Was läge mir daran! Doch kein Zweikampr Der wäre höchstens für seinen Geg ner mißlich! rief der Baron mit einer Aufwallung seines Vater-stolzes. gut er eine Frau entführt? ollte Gott, es wäre so! Ohol Treforiee stellte sich dicht vor feine grau hin nnd erklärte mit sittlicher ntriiftung: Heirathen will der Schafstapr Die Mutter atlkmete erleichtert auf und se te sich lächelnd. Wo r haft Dn’s denn erfahren ? iraate fre. « l ) ) l i l ) l Wieich’s erfahren be! Als ob ich mit meiner seinen itterung nicht län st gefühlt hätte, daß etwas in der Lu t liegt! Seit er von den Rassen sesken in Toulon zuröckkam, ist er wie ausgetauscht. Seither geht er nicht mehr in die Oper und die kleinen Kit ser vorn Ballet haben mich schon öfters gefragt: Was ist denn aus dem jun gen Herrn geworden? Man bekommt ihn ja gar nicht mehr zu Gesicht! Jch trnnte den Dämchen doch nicht etwa in nseiner Person Ersah anbieten! Aber « meinen Schlin el von Sohn behielt ich ; nun fest im uae, und so merkte ich - bald, daß er geistesabwesend, zerstreut » war. Eines schönen Tages hat er mir l in dem Buch, worin die Ordres auf i Rente notirt werden, eine heillose Ver- T wirrunq angerichtet, so daß die drei- l riecentigen für nichts urn sieben Cen times fielen. . . . wir haben sogar unfreiwillig ein schönes Stück Geld daran verdient! Sobald die Ge schäftsstunden vorüber waren, verduss tete mein Herr-Sohn, aber er ging we der ins Bots, noch in den Club, noch zu Bekannten. . . . ich wußte einsack nicht, wo er sich herumtrieb . . . . kurz und gut —- in all’ feinen Lebensge nsrhnheiten ein vollständiger Um schwung, das ist, wie Du gleich sehen wirst, das richtige Wort. Nun sagt mir heute sriih vor Eröffnung der Vkrse mein College Heurtebise, der mit der Regierung liebäugelt, weil er nach Orden schnappt, mit ganz verschwin tem Gesicht: Ach, Tresorier! Deinen i Sohn hab’ ich ja gestern Abend auf I dem Ball getroffen! —- Wo denn, auf nelchem Ball? —- Jm Finanzministe- ’ num. Jch war natürlich wie aus den Wolken gefallen. . . . Heinrich mit seinem Namen, seinen Beziehungen, er, der ein Aristokrai bis in die Finger spitzen, der nicht einmal zu einem Wohlthätigkeiisfest beim Präsidenten zu bringen aewesen wäre, er auf einem ossiciellen Ball. . . . rein unglaub lich! Ach fa, ich weiß, ich weiß. sog ich zu dem dickköpsigen urtebise, es handelte sich um Geschestliches! Zu seinem Vergnügen ist er wahrlich nicht hingegangen! — Was Du sagst! ber seste der Biedere. Er hat aber doch wacker darauf los aetanzt mit Cour cier’s Tochter. ——— Courcier? Der so cialistische Abgeordnete von Bizn? --· Gewiß, mein Bester, Dein Gegner bei der letzten Wahl. . . . Dein Besie ger! Nun, vielleicht will Dein Sahn Dicke an ihm rächen, »sie« ist nämlich rers ucht niedlich. . . . das Mädchen ! weine ich. Mehr wollte ich nicht hören. . ich that also, als ob ich mich in meine ; Listen vertiest hätte, überdies tlingelle » et jetzt auch sehr apropos. Kannst Dir i denken, wie ich mit meinen Gedanken beim Geschäft wart Bis drei Uhr hab' - ich ekaust und verkauft ohne recht zu MS · en, was ich that, endlich, endlich Schluß! Mir brannte der Kopr Rasch gab ich die Papiere meinem Be vollmächti ten und stütze nach der Bank. Pfein Heinrich siht in meinem Arbeits immer und raucht eine Eigen rette, i schließe die Thitr hinter mir end schleudete ihm Hals iiber Kopf vie Frage ins Gesicht: Was ist das siir ein Ballabenteuer im Finanzministe riuni, wovon man mir vorsabeltk Er wird leichenblaß, beiornmt eine ganz spitzt e Nase —- weth Du, gerade wie als ind, wenn man ihn bei einer Uns art erkannte. . . . Der arme Junge! schaltete die Mut ter geriihrt ein. »O bitte, spare Dein Mitleid noch ein Weilchen, Du wirft es für schlecht angebracht halten, wenn Du das Wei tere lidrsL Da er keine Antwort qiebt und sich offenbar den Kopf zerbricht, um Ausflüchte zu ersinnen, wiederholte ich init größerer Strenge: »Das-i ich um Aufklärung bitten über Jhr Ball abenteuer im Finanzminifterium, mein Junger Herr?« Da sieht er mich lie benswürdig an und erwidert mit sei nem einschmeichelndsten Ton: »Mein Gott« Pape« ich war ein wenig neugie rig! Du weißt ja, daß Brigoiziei — ein Angestellter meiner Abtheilnn — eincn Bruder hat« der Kanzieivor and im Finanzminifterium ist, der hat mir eine Einiarungktarte gegeben, nnd ans heller Neugier . . . . ich kann wahr haftig kein großes Verbrechen darin entdecken . . . übrigens war her Ball riet hübscher, alt ich gedacht hätte . . . . die Beamten nehmen nachgeradeSchliss an . . . Er wocte Witze machet-. s be i ich , t They den trrkchrt ging eint an KIND-As des MEDIUM Mel " - zuvirtem hCstDn mit der inei — nes politischen Gegners, mit einein Fräulein uourciey getanth« Jeyt suhr er aus; das Blut stieg ihm ins Gesicht und wutdschnaubend fragte er: »Wer hat Dir das zugetrageii«s" — «Ein Augenzeiige·« —- ,,D.)er soll mich tennen lernen! Gewiß war es ver dict töpsige beurteboise?" —- »Wer es er ziiyit hat, daraus tonimt’s ja nicht an . aber verhält sich die Sache so«t" Euren Augenblick zögerte er. dann er tliirte er mit Entschiedenheit: »Ja, es ist wahrt« —- »Niin, mein Freund» dann wirst Du wohl die Güte haben, mir zu erklären, was eine derartige Umwälzung in Deinen Lebensgewohn- z heiten zu bedeuten hat-« Ach. er gab ( sehr tlein bei in diesem Augenblick« dir Junge Baron«, wie seine einstigen Freundinnen vom Ballet zu sagen tie ben, und hätte um ein Billiges seinen Platz jedem anderen abgetrennt Aus seiner Stirne sah ich den Angstscheisz perlen und doch bin ich wahrhaftig tein Thrann von einem Vater! Der Him mel weiß, daß ich mein einziges Kind init Sanftmuth, vielleicht mit zu ro ßer Milde erzogen habe und da II zärtlich an ihm hänge. Ich tann ja nicht anders, als ihm an Glück bieten ; und was ihm das Dasein lieb machen i taiin und er weiß, wie schwach ich ihm » gegenüber hin — trotzdem stand er vor inir wie der Schuldige vor dem Rich ter . . . .. »Mein Wunder! Wenn Du ihn eine Viertelstunde aus die Folter gespannt hast! Nun. und er hat Dir ein Ge ständnisz abgelegt?« »Ein rückhaltloses! Ueber Mangel an Offenheit lann ich nicht tlagenl Dann war ich’s, deni das Lachen ver ging « . . »Ja, was hat er Dir denn schließlich ossenbart2« »Daß er diese lleine Courcier liebe, ganz einsachl« »Der gute Junge! Und wenn er sie nun-einmal liethTt »O diese uogirz Die Tochter dieses Socialdemolraten, dieses Communi sten, eines Banditen, der mich verdäch tigt, beschimpft, in der Gasse herumge zogen hat . . . .«' »Wahlmanöver! Wer nimmt die ernsthast!« »Nicht ernsthaft! Ein Gauner. der im gan en Wohlbezirl herumgeschrieen bat, daz meinWild aus unserem Land ute hevroliete des Landmannes rnte verschlinae, während ich alljähr lich dreißigtausend Franken Wildscha den an die Bauern bezahle, der mich den Oasencandidaten genannt, de: es in der elsten Stunde gewagt hat, an die Mauer meines eigenen Hauses den schmutzian Anschlag kleben zu lassen, der in Riesenbuchstaben nur die toei Worte enthielt: »Tresorier, der Jagd lerå" Und Du meinst, ich lönnte der lei Beleidigungen vergessen ganz abgesehen davon, daß er auch noch ge wählt worden ist, der Tropsl Tant » welcher Gaunerei » .. Das ntö en » Gott und der Gemeinderath von il izy « wissen.lino meine sechzigtausend Fran ien Woblkosten waren zum Fenster hinausgeworsenl Du kannst Dir den ken, wie ickj Deinen herrn Sohn beim geschickt habe, als er mir zu sagen wagte, er liebe die schlaue Kröte, die Tochter dieses Demagaoqeni Eine schlaue Kröte! Das jungeiJJiiiW chen ist mosgicherweise sehr nett » . . »Gehst ist« »Das soll nun wieder ein Grund siir mich sein! Dieser Vater, dieser scheußliche Vaterl« »Das ist allerdings mißlich . .. der Vater bleibt ein Stein des Anstoßes . . indeß . . .« »He-wohn Jetzt kommst Du mir na iiirlielji mit der abgedroschenen Behaup tung —- ich hör’ö schon förmlich — ,,man heirathet ja nicht den Vaterl« stlls ob man verhindern tönt-te, daß er zur Familie gehört, als ob es gnö lich wäre, ihn sich vom Halse zu ba ten, ohne Gesahr zu laufen, die Tosbter zu verlesem Bietet man aber den 7 inger, so nimmt er die Hand und s ieszlieh t man ihn an seinem Tisch, hörst u, zu Deiner Rechten.... diesen Rothen Sie Deiner Rechten, nicht ein mal zu irrer Linken. Tresorier hatte sich warm geredet; sein Gesicht toar dunkelroib. Jm Vor übergehen nahm er im Spiegel diese ungewöhnliche Färbung mit Schrecken wahr. Er war nämlich ängstlich auf seine Gesundheit bedacht und vor allem Anderem fürchtete er Neigung zum Schlagslu . Jetzt blieb er stehen, liess sich dann einer Frau gegenüber au einen Stu lnieder und stöhnte tlii - licht »Du ehst, welche Farbe mein - sieht hat . . . . man wird mich noch um’2 Leben bringen« wenn man mich so L quält!'« »So beruhige Dich doch,« sagte die Verwun- ,,Du regst Dich viel zu sehr auf. Ueberiegen wir uns die Sache mit Gemüthsruhe.« »Weder nehmen« wenn es sich um Furchtbares handelt?« »Wie und wo hat er denn das junge Mädchen kennen gelernt? Wo hat er sie getrossen?« »So viel er mir sagt, auf der Reife nach Toulon . . . . ein recht netier Ge winn, den ich aus dem französisch russiichen Bündnis ziehe! Bisher hat es mir weiter nichts eingetragen .. . .« »Und er hat Dir erklärt, er liebe M« ««eawohl, er wolle sie heirathen.« » un, nun, mein Freund . . . . es ist beinahe acht Uhr, geben wir zu Tisch. Am Verlauf des Abends werde ich dem ringen dann unter vier Augen die · eiäie abnehmen . . . .« - Bilde Dir nur nicht ein, das er zu Tisch kommen wird. Sich tiefere-Bor usuefeu « ichs-, W ihm or nicht. Er hu mir soeben cui en W lassen, daß er bei Freunden speise . . . . » vielleicht beim Papa seiner Schönen, . trai- eveiß ich.«' i »Nein, nein! Solche Freiheiien s nimmt er sich nicht. Dazu ist er zu vor- » sichttg, und rat er unsere Gesinnungen i teunt, hat er eb diesen Leuten gegen « über keinesfalls gebunden. Also werde ich itzt-. morgen srtib in's Gebet nehmen . . .. bis dahin mische Du Dich tieber nicht ein. Man darf nichts überstiirzen, ihn nicht störrisch machen, das hieße » das Spiel im Voraus verderben·« »Wie Du meinst,« seufzte Tresorier. »Und da giebt’ö Leute, die sich sit-hör :nen, weil sie iinderlos sind .. . sie ba In keine Ahnung, wie aut sie es ya n.« »So schweig doch so denkst Du ja gar nicht! Wie unglücklich wärst Du mit Deinen Anschauungen, wenn Du keinen Erben hättest, dem Du Deinen Namen, Deine gesellschastliche Stel lung, Dein Vermögen, iurz Alles hin ter-lassen kannst!« «Freilich; wenn er nun aber eine unsinnige eiratb macht? Das Geredei Das Aus eben! Was werden die Prin zen dazu sagen ?'« »Wir werden Mittel und Wege su chen, es u bintertreiben.« Die aronin erhob sich und drückte aus die KiingeL »Lassen Sie auftraaen,« befahl sie dem eintretenden Kammerdiener und wandte sich zu ihrem Manne, der sin ster vor sich hinbrütend in seinemStuhl lehnte. »Komm und mache Dir nicht unnö tlxigen Kummer. Alles im Leben wickelt sich ab." »Das weiß ich, aber die Hausztsache ist, daß sich's nach unserem Wunsch ab toicleit.« ( 2 Jn unmittelbarer Näbe des Binnen hafens, an dem im Sonnenschein weiß schimmernden gemauerten Damm lag die Dampsbariasse des Kriegsschisses .,Latouche-Treville" unter Führun eines Seeladetten und wartete au Fahrgäste. Aus dem Teppich aus blauem Tuch, der das Achterschiss schmuckte, saß ein eleganter junger Mann mit braunem haar, blauen Au gen und einem noch jugendlichen Hchnurrbärtchen »Herr Kapitiin,« redete er den See iadetten an, »wirt- Jbreossizielle Per söniichleit wohl noch lange aus sich warten lassen?« ,.Son lange es dem Herrn belieb:,« war die Antwort »Wir sind ihm zur Verfügung gestellt und Sie werden ja auch wissen, daß heutzutage Alles nach der Pfeife der Herren Abgeordneten tanzen muß! Es sind ihrer etwa zwan zig zum Frühstück in die Präseltur ge laden nnd bis der Seit dort aus-ge truuten ist« gönnen wir zusehen, wie wir uns hier die Zeit vertreiben.« »Gut; vertreiben wir uns die Zeit.' Er steckte sich eine Ciaarette an nnd vertieite sich in das sehenswertbe Bild seiner llmgbung. Aus den gepflastezten Hafendämmen wie in allen Straßen slatterten Fahnen. Standarten und Oriflammen, das russische Blau und Wer die Tricolore der französischen Nepu lil und die Wimpel der Kriegs schisse aller Nationen, von allen Sei ten ertönten Fansarem sowie Gesänge in betäubendem Durcheinander, und eine wogende, schwatzende Menschen menge wälzte sich dem Hasen u, um der Antunst des russischen Geschwo derö beizuwobnen, das vor einer Stunde zwischen Sicie und Samt-« .Mandrie signalisirt worden war. T Aus der ganzen Rhede nichts algBoote, . Schaluppen, Segel -und Dampsyachs s ten Remorqueure, Ruderboote, Kahne Schleppets; alles se elserti und dicht beseht mit schaulutigen gFabrgkfien helle Sommerlleider, blumen setzte hüte, Sonnenschirme in grellen F. : ben bildeten unter dem leuchtenden Sonnenschein der Provence eine wahre arbeorqie. Alles drängte vorwärts« überall wa Bewegung, ertönte Ge sang, die asendammer wimmelten von Menschen« die Wassersliche war bis zur nächtbarteit mit Fahr eugen übersäet. on dem wolkenlos lauen Herizont hoben sich die zum Cmpsang ter fremden Gäste ausgesahrenen rie sigen Panzerschisse mit ihren flattern d Wimpelketten und dampsenden Schornsteinen ab. »Wie Junge brauchen wir, um an Bord der »Latouche-Treville« zu at langen, Herr Knpitiin?« fragte der junge Mann den Seecadetten. »Ja. . . immerhin eine halb: Stunde.« »Und der Admiral Beauvoism bat eIhnen ganz bestimmten Befehl gege Zsen, den Abgeordneten zu erwarten"s« »Gewiß, eben wie Sie. « »Ja ich bin sogar zu früh get-im n·- en Wissen Sie denn, mer dieser Abgeordnete ist?« »Keine Ahnung. es muß aber eine wichtige Persönlichkeit sein-« ,,Wahrscheinlich einer von den Schreiern, die im Parlament e en die angebliche Verschwendung siigr Marine weitern und die man verhäts schelt, weil man das Kreuz vor ihnen mechtt Der Seeeadet gingeaus diese Bemer kung nicht ein, r et stimmte ein herghae egGeliichtet an. Jetzt erschien eine ellschast von hellgetleideten Damen, be leitet von herrn mit drei sarbi er rpe, und wurde nicht SM von Sehn ges-M- « wiss-Inans men n ue e ev Ein s ecøleeideter Mann mei M iene, odem sitt nnd einem smmchi this-ein EW ans der Inn-e m taå as fasse In. —— ft dies das Boot ur Einlchiffung no der »Latouche- redtlle , mein herr? fragte er den Seecadetten. »Du Befehl, ja, mein herr.« »Eur, dann dtn ich-der, den Sie hier erwarten. . . .« · »’«ch stehe zu Jhrer Verfügung.« « »Komm mein Kind,« sagte der Ad geordnetr. sich an ein hochgewachsenes junges Mädchen wendend, das auf das Ergebnis feinerErtundigungen zu warten schien. »Das ist dag Boot, das uns hinüber-drin en soll.'« Das junae Mäd n trat heran, setzte den hübschen, sehr gut gekleideten Fuß Mks die Spigx des Bodens und neg mit Hül e z Seeladetten an Brsrd. Ein Jicheln dankte dem jun gen Offirier file seinen Beistand, dann betrat sie das Achterschiff, wo der an dere Fahrgaft sie mit dem hat in der Fand erwartete. Die Matrofen stie en· vorn Land ad. der Seekadett nahm fernen Posten ein und dasSchisf glitt mit merkwürdigen Gewandseit und Schnelligkeit zwischen den Yama fen Jahrzeuaen jeglicher Gestat hin durch, die alle dem offenen Meere zu ftredten, als die aeroaltige Vertretung eines ganzen Volkes, das die erwarte ten Verditndeten festlich begrüßen und zu ehren aesonnen war. Ergrifsen von diesem unvergleich lichen Schauspiel, deaannen die Fade aäste der Dampsdartasse ihre Ein drücle auszutcuschm »Was für ein wunderbares Bildt« faate der Abgeordnete »Welc) herr liche Verlörperung der Voltstraft!« »Wie viel Fahr-zeugt mögen in die sem Auaenblick um uns her in Beme sung sein?« fragte der junge Mann der-. Seetadetten. »Das ist schwer zu schönen, aber al les, was Toulon an Schiffen besitzt, tie sich zur Noth abe Wasser waqu können. ist heute unterwegs." »Hört!« rief das junge Mädchen. »Da wird gesunaen . . . .« Von den skunqen werter getragen, dranaen die Klänae der Marseillaaise ans Ohr der Lauschenden. An Bord eines Avksod befand sich ein Gesang verein, der sich die Wartezeit durch mu sikalische Leistungen verkürzte. So sert ertönte von einem andern kleinen Boot her ein Tus und ein Orchester stimmte den Wa zek »von! kleinen blauen Corpvral« an. Es war im Grunde ein abscheulicher Mißtlana· der sentiae vaterländische Gesang mit dieser Tingel-Tanaelmelodie verbrämt, aber in der über-hinten Lust und Fest stimmnng, in dieser Farbenorqie und bei diesem Ueberschwang der Be eine rikng verschmolzen die menscb ichen Stimmen wie die Blechmnsit mit dem altaenteinen Festlörm. Rasch die Hasenauösabrt entl.inq gleitend, hatte die Dampsbariasse bald die Vergniigungsböte hinter sich gelas sen, die sich im gefiederten Bereich ter Damme umhertrieben Die Fahrniisie crbtietten um sich her nur noch ieetxich tige Fahrzeuge, die sich anss osfene Meer hinauswaaen konnten, und schon ward einige schlinaernde Bewegt-un sichtbar. DerAbqecrdnete wurde et was blaß und schien ein Borgesiihl zu haben. dnsz es schnell um die parlamen t( tische Feierlichteit seiner Haltung ne schehen sein könnte, soll-J dies Rollen nd Schlingern in dem slachkn Boot sauer wiirde. ,.siommen wir nicht bald an Bord les Panzerschisses?« erkundigte er sich «Jn einer lteinen Viertelstunde, n.ein herr," versetzte der Seetadet ar tig und fügte. mit der Hand nach einer schwarzen Masse deutend, deren be nimpette Masten thurmhoch ausra ten. hilrlizm «Dort liegt die Hawaii-»Lee vt e«.·' « Der andere jugendliche Fahrt-ritt hatte sich die-her wenig um das itirs " umgebende Schauspiel getiiinmert: er hatte nur Augen sur die Lochter des Abgeordneten Vom ersten Augenblicke an hatte die sichere Anmuth der jungen Blondine, wie die gänzliche Unbefan genheit ihres Benehmens sein Herz cr i i i i i i i oben. Er hatte ihr feines Profit die ? schönen Augen und den gelassenen; J Mund nach Herzenslust studirt und le ; wundert, während sie ihrn gar teine i Beachtung schenlte und völlig irn An J schauen des vor ihr aufgerollten Bil s des ausging. Nicht eine absichtliche Ge ; beide nicht ein Wort, das darauf be i rechnet wäre, Eindruck zu machen. Mit I völliger Unbefangenheit uberlicfz sie sich i der Freude an diesem Anblick und zeigte unverhohlen ihre Lust darun. Mehr und mehr gab sich ihr elegantcr Reisegefährte dein Entzücken über diese ! Harmlosigteit hin, die ihm bei den jun gen Damen seiner Kreise satte-is genug egeanet sein mochte. Seine sonstige » ironische Gleichgültigteit vergessend, i ab er sich mit Genuß dein Gefühl der ewunderung hin, und in einem Au enblick, wo er vielleicht gut gethan ätte, sein Its zu panzerm warf er die Waffen i Seite. Dieses harmlose Persönchen als gefährlich anzusehen, hätte aber au höchstens einein Nr rren in den Sinn otnrnen können. " Nicht ein einziges Mal hatte sie ihn Zeit der Abfalxrt angehsehenz wenn inan e gefragt hii te, ob i r Nachbar blend oder braun, hübsch oder häßlich set, sie ·«tte es sicher nicht zu sagen ermißt as Meer, der Himmel, die Ufer das Schiffes-wimme! fesselt-u ihre eine-; e war ans veetlört vor Freude, all KDen en Begeisterung. Ali die mvfbartasse aber an der Treppe der «Latvuche-Trevtlle« anlegte« tvar sie eniit t en un en Rel sitt s Kä- i A segefä eten lett zu danken, nivni t et tät-en klein hat« uin ste sei dein tem l hohen Wellengang vor de trau etnen Vlies auf tdn und da sie feinere i i i i i i i ( edeln zu bewahren Nun heftete lie auch ( ritterlicheii Anstand und seine hübsche Erscheinung wahrnahni, konnte sie nicht umhin, ihn mit Wohlgefallen zu betrachten. Ohne einander oorgestellt zu sein« ohne auch nur gelegentlich ihre Namen zu kennen, lamen sie bald in9 , Gespräch und plaudertem von un f derstehlicher Anziehungslraft ersa lebhaft miteinander. Von der inneren Erhebung roßarti seierlichen Stunde ergriffen sireiften eide die Zurückhaltung und « örmlichleit ab, die jedem Gesell-, chastsinenschen unerzogen wird. Sit«1"v waren jung und fühlten sich zur Mit ’ theiluizg gestimmt. Das machten sie si zu nuhe und geriethen in eine gewisse Kameradschastlichleit, wie sie sich im Vallsaal etwa während des turzenVers laufes eines Cotilllonz entwickelt. An Bord des Pan erschisfes trafen sie eine Menge von E rengitsten, unter denen sie sich fremd und verloren verloren vorianien; der Vater des iungenMöd cheng, dem es immer schwüler und un behaglicher wurde auf dem feuchten Element, überließ die Tochter ihrem Schicksal und so suchten sich die beiden Menschenkinder ein ruhiges Eckchen im " Vordertheile des Schiffes und vertief ien sich mit Genuß in den wunderbaren Anblick, der sich ihnen bot. Mit bewirnpelten Matten nayre pas tttsstfche Gesamt-er im Geleit der französischen Flotte und in der klaren, ruhigen Luft erbeben sich die hurralp und Bidatruse sowie das Dröhnen der ( mächtigen Geschii , die dichte weiß licheRauchwoltenii r die schimmernde luth hinsank-ten Je mehr die russis tchen Schiffe näher und näher kamen, desto rascher folgten sich die Ehrensal·; ven auf den französischen, denen die-Ä tiferbatterien feierlich Antwort gabe » Dumpfer Kanonendonney Hurrabruf der Mannschaften, schmetternde Akkor-j de der Melitäitapellem die llar und durchdringend iiber die Wasserfläche datnntiåntrn, alles erfüllte die Herzen mit unwiderstehlicher Rührung. Jetzt gtitt dak russische Geschwader an der »Latouche-Tresille« vorüber. Von allen Raben. Verschenznngen, Masten, wo ran die Mannschast in ganzen Klum pen traubengleich bunt-hing erschallte erneut-g, noch schmtternderei Hurralz inteß der oreitschulterige fremde Ad i-Eral, von seinemStab umgeben, ernst end würdewll aus der Cornniando beiicke seines Schifer stand und die feiner Nationen geltenden Ehrenbezem gungenentgepennabnn Es war ein unreigeseliaxer Eindruck. Je t zitterte der schrille Ton aus der P eise des Unterbootsmanneö über das Deck der ,,Latouche-Treville« bin und der Kreu zer setzte sich langsam inBewe ung, uni im Gefolge der Gäste gleichsa s in den Hafen einzulauien Als die Schiffe stovpteu und Boote anlegten, um die ron Pulverdampf, ten Liederllänr.en, dem Sonneniheimg txem ganzen rerfijbeerischen Zauber deg marchenhasten Bildes truntertn Zuschauer und Gaste an Land zu drin-, am, taner die beiden jungen Leute erst nieder zur Besinnung Liichclnd sahen sie einander in’s Ge sicht, von gemeinsamer Freudigteit er gr:ifen, sagten sie gleichzeitig: »Ein großer, herrlicher Tag!« »Der eitse unverwischbare Erinne rung hinterlassen wird!« »Wie soll ich anen danten für alt' Jhre ·- reundlichteit . . . .« »A er, qnädigeö Fräulein, an mir ists zu danlen sitr Jhre große Lie benswiirdigteit .. . .« Entsetzung folgt.) Die Ironigin von England hat sich soeben eine Dampf-Nacht bauen lassen, die, nach Angabe eines englischean it teg, das hübsche Stimmchen ron 400, 000 Lstr., also etwa 2 Millionen nach unserem Gelde, qelostet hat. Es ist allerdings auch das schönste und ele aanteste PrivatschisL das se ein engli scher-Herrscher besessen. Und doch giebt es eine Raiterliche Pacht, mit der sich die englische nicht im Entserntesten messen tann und die nahezu das Dop pelte getostet bat. Das Schiss heifzt »Polar Stern« und sein glücklicheer siner ist der Kaiser von Rußland. Herrlicheres, was Unsstattung und Einrichtung anbetrisst, giebt es denn auch nicht. Die Deraration des-Spei sesaales des «Potar-Stern«, der 150 Gäste faßt, hat allein 200,000 Dollars gekostet. Wundervolle Bilder der be rühmtesten Maler schmücken Salon und Kabinett, die auserlesensten Holz schnitzereien vervollständigen den Seit-muck. An Bord ist serner eine Bibliothet von seltener Reichbaltigteit, ein Musitzimmer und » »last not least« —-— eine prächtiqe Fontiine aus weißem Marmor. Der Zar benutzt dieses Schiff nur selten und meist bei seierlichen Gelegenheiten, Fließe-lein psangen u. s. w. Weit häufiger be dient er sich seiner Yacht «Standard«, die bedeutend schmäler ist, um so schneller aber läust und etwa halb so viel, wie der «Polar-Stern« getostet hat. Diese-l Schiss steht deni anderen troydem an Eteganz und Comsort lauin nach. Es enthält eine Reihe Zimmer iir den Kaiser, die Kaiserin und die aiserinsMutten ebensalls ei ne schsne Bibliot t, ein Musik- und Billardzimmen as Eßzimmer hat aneeie and Tulpengolz, während die anderen baue-enden ampen aus Sil ber sind. Das Badezimmer i t durch-« weg in Maus-or gehalten, m t sahe-· nen Einsatsungen Die Wände und Thllren atfsiimmtlieber til-r e Ka binett sitt reich mit Eise and Zerlmutter einaeleat. Seitdem . »diese acht sticht- lind to viele . . gen im Vers ·nerun as reiche noch HERRka . als s- Miit Mist