Wie Kronjuwelm ZMTFHFIITJ H iranclcensteim Lethe si» (4. Fortschran Der Lord nicktr. Nun wurde das Geschäft, wie es der Schließer nannte, wieder ausgenommen und nachVersluß einer Stunde war der Operationsplan festgestellt. Lord Neaqle verpflichtete sich, am folgenden Tage hundertPsnnd herbeizuschaffen end der Schließer wollte zwei Exenplare der Schlüssel des Ton-er schaffen, von denen er Ab drücke gemacht, ehe er aus- seinem Dienste getreten. Es war spät in der Nacht, als die Gesellschaft ausbrach. Wir werden im nächsten Kapitel sehen, nie Ich Lord Neagle die bundertPfund vers fste, dte er brauchte. um sie dem Schließer dorzustreckern · 5. Kapitel. : Das Vaus dejReichem · Ehe wir der Barte mit ihren sechs Rudern-n und dem einaugigen Steuermann die Themse hinabsolgen, ersiillen wir unser Versprechen, den Le ser mit dem Ersvla von Lord Reagle’5 Besu in dern Hause Salamiels in jener acht, als er den Schließer Hincheliss in dem Kirchos der Sackgasse verließ, detannt zu machen. Wir haben bereits jene Nacht als ungewöhnlich finster und nebelig geschildert. Durch die sehr engen Straßen über das nasse Pslaster schreitend und das Gesicht in die Kapuze seines Mantels gehüllt, um jede unangenehme Begeanung zu ver meiden, betrat der junge Edelmann endlich Lambardstreet. Nachdem er an mehreren Thüren vorüber-ankommen blieb er vor dem vermittertem Partal eines alten aesunterren Hauses stehen, dessen Erdgeschoß halb unter dernPfla sier begraben war. Der Staub und Rauch von Jahrhunderten hatte dag Holz. aus dein es bestand, so schwarz tote Eisen und beinahe so hart wie dieses gemacht. Der zweite Stocl stand nach maurischer Weise über dem ersten hervor und bitdete eine Art Sel«-r1t31)c1ct,l über das Trottrir: der Anblick der Front mit-Einen schweren umrahmten enstern, ihren massioen Thürsisjrzen gab dem Hause das Ansehen, als wenn is von einem aus feinem Vaterland verbannten spanischen Granden erbaut norden wäre. Jin Laufe der Zeiten war es in den Besitz des delannten reichen Salaniel gelorrmen; bekannt, sagen wir, allen jungen Erben, na mentlich dem jungenAdeL welcher seine künftige Erbschaft friidrr genießen wollte, als sie ihm mit Recht zukam. Auf solche Weise hatte Salarniel de reits Ansprüche auf die schönsten Gü ter in England gewonnen und doch schien fein Geld unerschöpflich; denn wo die Sicherheit gut war, da zögerte er keinen Augenblick. dem Studenten von Oxford wie überhaupt jedem Ver schwender des Königreichz so viel Geld als man nur verlangte, zu borgen. Ehe wir Lord Neagle in Salamiele Wohnung eintreten lassen, nehmen wir uns die Freiheit des Dichters, ihm vor anzugehen. Ein großes Thor wird von etnemshchaßlichen Mooren mit grauem Bart geöffnet und fällt hinter uns wie der in das Schloß. Der Mohr trägt die Tracht seiner Heimatd und an seinen ingern glänzen silberne und goldene inge. Er führt rns in einen weiten geflasterten Hof, der durch seine Oede und Leere. —- denn es befindet sich nichts darin, als ein schmußiger alter Stuhl —- den Crndrua grokzer Armuth nacht. Wenn let Afrikaner Ebn, nach dem er uns aenan betrachtet, mit hinse rem Aeußeren zufrieden ist und weis-« was wie suchen, schließt er eine zweite Thür aus und hittet uns, ihm Voran eehen. Wir betreten eine dunkle und schlüpsrige Treppe end befinden uns endlich in einer Art oon Beitibul mit dergitteetcm Fenster dessen Licht durch einen Vorhang von Spinnqewehcn ne dämpst wird. An dieses Bestibul schließt sich zu unserem Erstaunen ein Fachivoller Corridor mit eingelegten «änden. Aber in das Heiligthum, ein kleines Gemach, darf nicht Jeder ein treten, sondern nur die Auserwählten unter seinen Kunden und Freunden. J diesem Gemach steht ein Tisch mit wei Stühlen und daneben eine eiserne "iste, seine Taaebijcher und Rechendik cher, alle ölig, durchriiuchert und alt. An diesem Tische wird der Fremde den Geldveeleiher sitzend finden. Die Wände des Zimmers sind mit reichen Bildern von den ersten Meistern ge schrntickt Ein junger Page, der in .chwarzem, mit Gold verbrämtem Summe gekleidet ist« während sein - " O ar frei über die Schultern l sit, ös et die Thiir. Der Alte si t einem grossen Armstnhl von Ju des-leben in einen dersischen Rock e «llt, während sich um seine e le tirne etn prachtvoll gewirtter Tur bcn M Sein Bart fällt schwarz » ans die stets herab, obgleich er - schon stisftm rg zählt und sein I W— l noch immer den W- Ums M Mann erken neben einander —- sind sich ausfallend ähnlichDer Jüngere spricht und unsere Vermuthung bestätigt sich Der Page, wofür wir ihn hielten, ist der Sohn des Alten. »Vater, erlaube mit, daß ich Dir vorlese.« »Gem, mein Stdn,« erwiederte Sa lamiel, »laß mich hören, welche Fort schritte Du gemacht hast« Der junge Mann las mit klarer Stimme und trcren zuletzt beide so vertieft, daß sie nicht «l:-eactyteten, wie die Thüre leise geöffnet wurde nnd ein jungs Mädchen eintrat. Von herrlicher Gestalt und leuchtenden Augen. Die reidtyen Gewänder, welche ihre edle Ge stal einhüllten, waren von den herr lichsten Stoffen undilsr schwarzes ar floß in let-gen Flechten über den cho nen Hals. as schöne Mädchen schritt auf ihren Vater zu, als plöhlich eine kleine Glocke anschlag. Der Vater stand aus und sagte: «Sieh, Israel. wer Muth . Der Paar, —- denn das war der Dienst des Sohnes in seines Vaters Hause. wenn Gäste empfangen werden sollten —- tehrte nach wenigen Augen blicken zuriick und meldete Lord Neagle, und kaum war der Name aus« esoro chen, so stand- der Cdelmann au schon im s immer. Als sie das Wort hörte, über log ein Ausdruck von Staunen und Mißveraniiaen das Gesicht Ket tura’s, —- so hiesz das Mädchen — sie war im Begriffe, sich zu entfernen. »Nein, schone Kettura," sagte Lord Neaale in einem bald herablafsenden, hold aalanten Tone, »fliebe meine Ge genwart nicht. Wenn Judith halb so anmuthig war, als Du, so ist es kein Wunder, daß der bezauberte Holofer nes fein Haupt verlor!« Die Stirne des schönen Mädelan Jersinfterte sich nnd sie biß sich auf die Lippen, als ob sie solch ein Scherz aus dein Munde von Lord Neagle ein s.-örte, denn sie wußte wohl, dafz er ein Wort wie dieses nicht an ein Mädchen Ton balder Geburt zu richten zernagt hatte. Seit fünf Jahren war der junge Stelrnann ein »Warte-n« des Vaters gewesen, denn so lange schon hatte er seines Geldes bedr«tst, um feinen Ans scltweifunqen stöhnen zu lönnen; aber erst in den vier letzten Monaten hatte er die Gunst Salamiels so weit ge wannen, um in das Heiliathum seines Hauses dringen zu dürfen. Denn lange vorher war er wie andere Gentlenren im Geschöftszin mer empfangen wor den. Er war damals nicht wenig er staunt, als er eines Tages, nm die letz ten zehntausend Pfund, die er auf den Rest seines Vermögens borate, in Em pfang zu nehmen, zum Abendefsen ein geladen und Abends in die prachtdoll erleuchteten Er. vsanaszirnmer des Pfandleihers aefiihrt wurde. Aber wenn er über diesen Glanz und die nahrhasi tönigliche Art, sich bewirthet zu sehen, erstaunt mar, so erreichte seine Verwunderuna und sein Entzü :len ihren höchsten Grad, als die rei zende Kettura eintrat und ihren Sitz vor dem Theelessel einnaam, während ihr Vater sie ihm als ihre Tochter vor stellte, die fortan Ladn Jsahel den Nana der Schönheit und seiner Ve iounderung und Bewerbung streitig machte. Von diesem Taae an warLord Neagle ein fleißiger Gast im hause Salamiels und er theilte seine Abende zwischen seiner Braut und der reizen den Kettura. Aber das Geld. das Sa lamiel ihm damals vorstreelle, war bald im Spiele verloren, und da er keine anderen Hülssquellen hatte und von Rings Bruch. wohin ihn seine Schulden gebt-riet nack- Frankreich fleh, konnte er Kettura länaeee nicht sehen und-sp- verwian Heiz letzte Zua von Irr-atmen oie ne sein fanas fiir ihn gefühlt, die aber durch die Kunde von feinem ausfchweifenden Leben nahezu vernichtet gewesen. Als er Hinchcliff und Steenie, dem Schotten, das Versprechen gab, daß er ihnen hundert Pfund zum Voraus lie xern wolle, hoffte et, Salamiel werde te ihm auf Treu und Glauben«-denn eine andere Sicherheit hatte er nicht — borgen. Arn folgenden Tage suchte er deshalb Salannel auf und« fano ihn in feinem Gefchäftözimmer. Salamiel, der von feiner Flucht gehört hatte, war nicht erstaunt, thn in Vettleidung mit ! einem falschen Barte und qebeiiunten l Gesichte bei sich eintreten zu sehen. l »Welche Sicherheit können Sie mir f geben« Mhlord?« »Ich habe teine,'« antwortete er in einem bemitleidenswerthen Tone; ,,all' i mein Besitzthurn ift in Ihrer Hand I und in der meiner übrigen Gläubigek.« ; Und unwillkürlich schlug der fonlc lo : stolze Lord die Blicke nieder. als er de- - nen des Geldverleihers begegnete. f »Ich kann lein Geld ohne Sicherheit . .boegen.« sagte der Geldverleiher kalt. « s »Ist Ihnen unffere Freundschaft nicht-, Salamiel?« ragte der Lord tn nntemttrftgem Tone den Mann. den er, in Besist feiner Länder and feines Geldes, mit Füßen getreten hätte-. Ich habe eeene Ieenndn ord, aucrunternunseme EIN Sie Geld brauchten me Intr M ist«-. M its-M M ils Geschäft; ieli habe leine Freunde unter den , Gewiesnen-« gegolten Sie mich beleidigen uner bittlicher Manns Haben Sie lein Herz und ist ler einziger Gedanke nur Gold und wieder Goldt« Jszehen Sie nnd fragen S:e Ihre Freunde Unsorkz sie werden Jdven « vielleicht Geld ohne Sicherheit kargen Aber ied bin nicht unerbittlich: sagen Sie mir, wann Sie wieder dezanlen wollen« »Warten Sie einen Augenblick,« sagte Lord Neagle, nnd fein Gesicht leuchtete in froher Hoffnung auf, wad rend er berechnete, wie lanae es dauern könne« bis dat- im Ton-er Gestozlene - umgesetzt wäre. »Ist zehn Tagen, ein« antwortete er endlich, nachdem die Be rechnung angestellt war. »Gut denn, can heute in zelin Tagen lzosse ich pünktlich von Ihnen bezahlt zu werden. Ich will Jnnen di- hundert Pfund leihen« Wahrend Zalamiel sprach, schloß er den eisernen Geldw sten hinter sich aui und zählte den Ve tkag in glänzenden spanischen Gold stücken aus den Tisch. Lord Eiteagle’s Augen sunlelten, als er das Geld in seinen händen hatte. Der Lord strich, ohne ein Wort zu antworten, sein Geld ein nnd verließ das haus, indem er not- einmal sein Versprechen wiederholte, das Geld piinltli am bestimmten Tage zurück zuerstat en. . Der Edelmann liberaab Hinchcliss noch am selben Tage die hundert Pfund, die er aus so deniiithigende Weise erhalten. Bis zu seinem nächsten Besuche bei Lady Jsabel. welcher acht Tage später ttattsand und dem Gang nach der geheimnißdollen Sange-sich within er die Schlüssel zu desichtigen takti, hielt er sich in der Mater-sea lneipe verborgen, wo er aus dein Ver stecke hervor die Unterhaltung zwi shchen Hinchelisi und Steenie delauscht atte Ehe wir die Barte von dem Sack die Themse hinab begleiten, wollen wir noch die Episode des lehten Besuches des Edelmanneg bei Salamiel erzäh len. Nach den ewöhnlichen Begriißnw pen, die von etturcks Seite ziemlich lalt erwiedert wurden. wandte er sich an Salamiel und sagte: »Wallen Sie mir erlauben, ein Wort mit Ihrer Tochter zu sprech:n?'· »Sie wird Ihnen das erlauben!« »Jn meines Vaters Gegenwart, ja.'« sagte Kettura mit großer uriictbals tuna. »Sie ist eislalt wie der Nordwinds Ader ich muß den Stahl brechen! Wenn die Geschichte im Ton-er miß linat, muß ich noch eine Sehne siir mei nen Boan Bereitschest haben. Gelingt sie, so ist die Sehne rasch erschnitten." Diese Worte waren nicht über seine ivpen gekommen, aber «sein Herz hatte sie im Innern aus-gesprochen »Wohl an denn," sagte er laut, »wenn mir eine llnterredung unter vier Augen versagt ist, so will ich ossen reden, als ob mir nur zwei Ohren lauschten.« Der Kaufmaan sah verwundert aus und das Mädchen zog die schönen Brauen erstaunt zusammen. »Sie wissen, schöne Kettura, welchen Ranq ich in der Welt einnehme, wel chen Namen ich trage, daß ich ein Carl bin und mit den ersten ord-: des Nei ches aus gleicher Stufe stehe-« Er hielt einen Augenblick verlegen inne. Aet tura nickte leicht mit dem Kopfe «Stolz wie eine Königin!« murmelie der Lord vor sich hin; »Sie wissen. SamalieL daß mein Vermögen sehr start angegriffen ist. D wird ein Aufenthalt von mehreren ahren im Auslande mich wieder in den Stand setzen, meinem Range emäß zu le ben.« Das Gesicht des lten bewegte sich nicht. Felber Sie wissen nicht, schöne Kette-ra, daß. seit ich Sie zum ersten Male gesehen, mein herz Ihnen zu eigen war. Eine tiese und innige Miasma siir Sie ersiillt meine Seele. O! sehen Sie nicht so stolz und unge halten aus dies Geständniszi Ihre estize und Tugenden haben mich geses selt. Ich bin hierher gekommen, unt Ihnen mein herz, meine hand, meinen Titel anzubieten. Wollen Sie meine Gattin. wollen Sie Gräsin Reagle werdet-P Das Gesicht des jungen Mädchens verrietlp ihr tiefes Erstaunen Das Blut stieg ihr in die Wangen und ihre Augen blitzten vor Stolz und rFeude i Wir fagten, Kettura haben den jun-— ! gen Lord verachtet, nicht weil fie ihn « nicht lieben konnte. —- denn er hattei den ganzen Zauber der Worte und Blicke, die einem Manne zu Gebote stehen, zu Hülfe gerufen, um ihr Herz » sich zuzuwenden, — sondern weil sie wußte, daß fein Geftiindniß nicht auf richtig gemeint fein tonnte, daß es bes halb ihre Pflicht fei, ihr herz zu wah ren, daß es nicht blindlings in fein Verderben renne. Aber die Vorsicht verschwand augenblicklich gegenüber feiner Ertliirun . Sie fah zweifelhaft und zögernd dre n nnd fcheute fich, ihre Freude laut werden zu lassen. »Ist es Jht wat, Vincent-, oder spotten Sie meiner Tochter?« fagte Salamiel ernfi. ’ «Offen und ehrlich. Jch spreche has ; tiere Gefühl meines her ens aus. ; Mein Vermögen isi angegriffen, aber « mein Rang und Titel ift unverletzt. Fiir das Vermögen- das Sie Ihrer sacht-r ben, will ich mit ihr meinen Titel thIetn M ich fie.ltebe, habe iO Gewanden Wer tsnnte fie fe ste-» lebhetiihtsstes es wamrx meet-et it Kettura und stand mit p ndem Her zen und let t gest neten ippen da, kaum wagen , den rten Ton zu ge ben. die ihre Wünsche ausgesprochen hätten. Der kluge Salamiel stand auf und verließ langsam das Zimmer; Lord Neaale war mit Kettura allein. Er niiherte sich ihr freundlichiind tagte ,,Kettura, entfernen Sie aus osldrrm Herzen alle weifel. Jch bete ie an um Ihrer chönheit, Ihrer tausend Reize willen. Nur meine tief gesunke nen Vermägensumstiinde ließen mich bis jetzt nicht wagen, mit den Gefühlen meines Herzens offen vor Sie zu tre ten: aber diese find mächtiger als alles und ich konnte ihnen nicht länger wi derstreben-« Hier nahm er ihre Hand, die sie ihm nicht entzog. »Soan Sie, ’ Sie mich nicht ausschlagen O, süßes Mädchen, sehen Sie mich nicht so talt an!" »leord, zu sagen, daß Sie mir qleichailtig seien, würde eine Unwahr heit sein. Aber ich habe mein Herz ge lehrt, nicht zu fühlen, und suchte Sie zu hassen statt zu lieben. Aber nun da Sie mir zei en, daß mein Miß trauen gegen s- ie ein Unrecht war fwill ich offen egen Sie sein und Ihnen gesteht-L da» ich Sie liebe —; doch Mylotd —« »Was, schöne Ketturek o leinen Ein wur !" » ie Damen Jhres Standes wer den mich nicht als ebenbürtig annim nen. Jch werde als Ihre Gattin» ob wohl eine Gröfin, hintangesest und verachtet bleiben wie ich es als Israe litin bin.'« L .Rein, Jhre Schönheit und irgend wird die Bewunderung der— elt zu kehren Füßen sehen. Und sind wir der mliblt, so wird Jhr Vater diesen Ort verlassen und eine prachtvolle Van be ziehen, wo um seines Reichthumö wil len Niemand nach seiner Herkunst srögtx ja sein Neichrhum und seine Po dularitiit können ihm in Verbindung mit meinem Ansehen leicht die Stim men zu einer Wahl verschaffen.« Doch wir wollen die Scene nicht langer schil dern: es gekriegt zu sagen, daß der schöne und etcaante Lord Haken Neagle zwei Stunden später die Wohnung ibkes Vaters als Verlobter der liebens tviirdiaen Kettura verlies-» Salamiel sah auf einen Blick die Vortheile einer solchen Verbindung mit seiner Tochter. Er hoffte den Wohlthäter feines Volks werden zu tönnenx und wenn er e-: nicht beherrschen konnte, so konnte er doch sein Vertheidigeur im Exile wer den. Ehe Lord Neagle dasv Haus dee Kaufmanns verließ, wurde schriftlich ausgesetzt, daß, wenn Lord Neagle Kettura heirathete, er seine Bei-itzun aen wieder erhalten nnd hunderttau send Pfund als ihr Erbe sogleich aus bezahlt bekommen sollte, daß Lord Neaale sich jedoch dafür verpflichte, sei nen ganzen Einfluß zu Gunsten der ehrgeizigen Absichten des Alten anzu wenden. Nachdem diese Prälimina rien sestgeseßt und besiegelt waren, eilte Lord Neagte zu dem Nendezvous mit raschen Schritten, da er bereits siirchs tete, zu spät zu tocnrnen Unterwegs traf er· wie verabredet, Hinchelifs, der an der Ecke der Themse- und Eurem street aus ihn wartete. »Sie tornrnen spät« Mutord.« »Allerdings, aber ein Geschäft von großer Wichtigkeit hielt mich zurück. Wissen Sie, Hinchrliss, ich hätte satt Lust, auf das Abenteuer zu verzichten Ich weiß ein Mittel, mich auf andere Weise zu bereichern, -— ich vertauie meine rFeibeit an Salamiel.« «Das wäre eine Tollheit Wir wer den noch heute Nacht reich und bewah ren Unsere Freiheit. Vorwärts, My lord. mir kommen sonst zu spät. Alles ist bereit. hier sind die Schilissel. atsen Sie unt eilen-' « .Meinethatben denn,« sagte der junge Lord, «rnisetingt die Sache. so bleibt mir doch noch ein Ausweg, e linat sie, so bin ich srei,« sagte er, wah r er vom-schritt . hn Minuten später pochte er an das Fenster des «Saets«, wurde einge lassen und stieg. roie wir esehen« in den Sechsruderer mit a itsin d und Morge, und fuhr die T nise ·n unter nach dem Ton-er. T 7. Kapitel. »Das nächtliche AbenteuerJ Die Barte fuhr nach der Rettung des Selbitmörder5, von kräftigen han« den artudert, rafch den Strom hinab. .Wen haben wir wohl da aufgefifcht?« » sagte Lord Neagle, als er die leblofe Gestalt des Selbftniörders auf die Planken des Schiffes legte. »Ich weiß nicht« aber jedenfalls ift’s ein Passagier, auf den Hinehcliff und ich nicht rechneten,« fagte Capitiin Foy « mit einer Verwünschung. »Das blaue Licht, das herabgelassen wurde, hätte uns sehr leicht an die Po lizei verrathen können; denn feit der Kombill ist jedes Schiff. das Nachts hier vorüber fährt, verdächtig.« »Es kann doch teine Gefahr dabei fein, fest enomtnen zu werden, wäh rend so v ete Schiffe zu allen Stunden hier aufs und abfahren,« sagte Lord Reaalr. »Ja Spanien oder auf der Seine in Paris hat jedes Schiff bei Na t eine Parole abzugeben,« tagte der knar e. »Wir find hier freier in England,' antwortete der Lord. »Unsere einzi Furcht M vie Soweit-appea. Yes-Z eitff. sie haben eine Vleadla in’z Gesicht sehen: er scheint sich zu er heben. Wir sprachen zu laut dar ei nem Fremden, ede wir wissen, was fiir eine Farbe er zeigt.« »Ja. —- tvenn er sich muckfen und den Verräther spielen wollte, o werfen Zvir ihn lieber wieder in’s Wasser, daß IIMP Fische stumm sein lehren.« str ciisf öffnete seine Laterne vor Ich ig. um die Aufmerksamkeit der , ielt sie di t an das Gesicht des Carl F der sich au seinen Ellbogen erhoben « und ich wild umsab. » o bin tchP rief er in ergreifen tzern Tone, während er die fremdenGe Täter anstarrte, welche von dem rothen Schimmer einer Laterne übergossen n-aren. »Ist das der Styx-? Und bist Du blutrrinstiges Ungeheuer Charoer Dann wäre arnEnde die ganze Nil-tho lagie doch keine Fabel?« Lassen Sie uns 'mal dem Ertrunkenen luszpartei nicht aus sich zu lenten und s »Was sagt er da ?« fragte der ein- ; armiae Schiffer-. . »Er glaubt, ei sei in Plrtto’s höllr,« antwortete Lord Neaale, dem le«ne1 llassischen Erinnert-trafen Zu hülse ta men. »Und wir feien Teufel?« sagte Hinchclisf lachend. »Ohne Zweifel Aber ich ienne die Stimmr. Haltet die Lampe näher her an. Das Ist ia -——« »Wer?« riefen mehrere Stimmen. Aber Lord Neaale hatte sich selbst das Wort abge chnitttn. als er das blasse, hager-e Gercht als das des Lord Co nybeare, des Vaters von Lady Jsabel, erkannte und es für das Beste hielt, seinen Namen nicht auszusprechen, als ob ex fiir ibn wn Nonen sein tönnte, wenn er den Namen oerfchrviegr. E r änderte deshalb rasch sein Wort: »Es ist offenbar ein Mann. der seines Le bens iiberdriissia war und sich zu er tränlen sucht.« »Das ist richtig«« antwortete der Schiffen »wenn er nicht etwas von ver Brücke herabgefallen.« »Nein, ich sah ihn ganz deutlchi her unterspringen und mit den Füßen zu erst herabtoinnien," sagte George. » »Was sollen wir rnit ihm anfan gen?'« fragte der Capitiin mürrisch. »Es ist einer zu viel." « »Ich will mit ihm sprechen, wenn er wieder ganz bei sich ist," sagte Lord Neugie. Und sich zu dein Ohr des Earl herablseugend« der sich aus das Ge schehene zu besinnen schien, flüsterie er: »Mi;lord.« »Was? Wer sind Sie, daß Sie mir dag- Ledeit wiedergeben? Rennen Sie mich?« »Za, Sie sind Carl Coniibearsr.« » nd Sie, iver sind Sie?« Der Carl erhob sein Gesicht und wollte der-. Andern ansehen; dieser hatte sich jedoch in die Dunkelheit zurückgezogm «Jhr Freund, Miklord Ich freue mich« daß es gerade mir vergönnt war, Sie zu retten. Es war ein gefährlicher Fall." Fall —--— ja, ia«" sagte der Carl, sich rasch fassend, »es war ein gefährlicher Fall. Jer, habe unrecht gehandelt —- es war ein Augenblick der Verwirrung. Arme, arrne Jsabel." »Mnloro» ich werde Ihr Geheininiß für mich bewahren« »Welches Qedeiinniß?« »Ihr-en Versuch, sich selbst das Le ben zu nehmen« antwortete Lord Neagle leder. »O danre Ihnen, junger Mann, icer Sie auch sein mögen. Ja, ich nollte mir das Leben nehmen, aber ich bereiie meine That. Es hätte mein Kind getödtet." Dabei bedeckte er sein Gesicht mit den banden denn der Ge danke, seiner Tochter als ruinirtrr Mann var die Augen zu müssen, siel ihm aufs herz. »Sie tonnen s·ch erboten. wie Sie Ihr Geld verloren haben. Mylord.« «Woher wissen Sie, mein Herr?« »Sie haben in dieier Nacht alt' Jhr Gelb ini Spiel verloren. Sir Paul Faäney war glücklicher als Sie, Mii or .« , - Der Carl saßte ten Sprechenden am Arm und sagte: »Wer in des hinunelo ljiamcn find Sie?« Der große Hut des i französischen Kapitäns, der starle Ba- J aenbart, welchen er beim Einsteigen in . das Boot befestigte. und das große r Damms hatten ihn gänzlich unkennt bar gemacht. »Beruhiaen Sie sich, Mnlorb, Niemand außer mir lennt qier Ihren Rana.WennSie unbelastiat sein wollen, bleiben Sie rubig und ich werde schon Gelegenheit finden, wei ter mit Ihnen zu sprechen." »Wir nähern uns demTower,« sagte ver Schisser, »was sollen wir mit die sem Mann ansanaen2« »Er wird sich mit uns verbinden,« antwortete Lord Neaale leise. »Wer ist eri« »Mein Freund.« »Da wären wir also sicher. Aber er wird seinen Antbeil am Gewinn wol ; len.« »Er soll mit mir theilen.« »Wie Ihnen beliebt, Mnlord, aber ich dächte, wir triiren unserer enug.« »Den Einen will ich dabei aben.« »Nun,Euer Lordschest, he hal ist JYnen so kostbar. als mir er mei nigr. Mit diesen Worten gab der Schiffer George Befehl, zwischen zwei groKn sen Anker zu werfen. r Rede hatte sich etwas verzogen und da und dort trat ein Stern am himmel hervor-. Am User hörte man das Geräusch der Marltleute und vom St. Katharinenthurm drang das Ge läute durch die kalte Nachtlust. »Es iß drei ·llbr. Jn einer Stunde like-gingt te Dammerung,« sagte Lord Xa bleibe uns toenMZeii,« berseite cinchrlt s: westwärts dennt« Das oot bewegtka nun rasch ten ter lreistiqen Ruder l aen nach dein -r Totver. Aus dein Strome begann di« liegrwieder ein Arti- und Abwogen des e is und nach wenigen Minuten wöråskn sie in die tiefste Dunkelheit ge «Nichts hiitte gele ener lommen tin nen,« sagte inchcli s. »Wir wollen ei nen Au end ick innehalten und bera Bem ber, Mylord, wer ist dieser « e anni« feste er hinzu, indem er oie hände au die Schulter des Earl legte, der in seinen nassen Kleidern schau dernd dasaß. »Wir mitssen unsere Leute tennen.« »,,Jch bürge sitr seine Verschwith heit," sagte Lord Neagle. , »Das ist nicht genug; er ahnt de reits, dasz wir auf ein verwegenes Abenteuer aus sind,« sagte Capitan Fon, der eine Zeit lang leise gespro clzsn, ,.er muß, ehe er weiteres erfährt, im Boote iestgebunden werden. Wenn er auch Ihr Freund ist« Mhlord, ich trank ihm iiicht.« »Es gilt gleich, was aus mir wiro," sagte der Carl, der plötzlich ausgehoreht liatir. »Ich sehe, Jhr sprecht von mir. Jch bin Euch im Wege. Bindet mich richt, sondern werit mich lieber über Bord« woher ihr mich mich hier ausge nommen. Leben oder Tod —- es gilt -mrr gleich.« « »Der Mann spricht wie ein Ver zweYlterk sagte hiuchciiss .« ail ist ein Mann. wie wir ihn Hüttchen kennen-" bemerlte Lord Nea gk Mich- »Meine Freunde, laßt mich km paar Worte leise zu ihm sagen. Ich gotantire, ihr werdet mit seiner Ani wou zufrieden sein.« »Mit-U Sit- wie Ihnen beliebt; wir ltounsrhen nur« uns selbsi sicher zu stel en." »Mylord.« sagte der junge Mann dem Carl leise zustiisternd, »ich wet , « hre Lage war eine verzweifelte, dre wie zu dem Engchluss trieb, sieh selbst zu morden.Die s or ehung sandte mich zu J rer Rettung. . weiß aber auch, daß c-ie Gründe haben, sie Sie das Leben wünschen lassen. Ihre schöne Tochter -- --« »Wer sind Sie? Jst es ein Traum oder hörte ich recht, daß die Leute Sie Lord nannten?« »Allerdingg. Auch ich bin ein Edel inann und in verzweifelten Ver-nö gensumstiinden Sie brauchen meinen Namen nicht zu wissen. Es aenåige Ihnen, daß ich von Ihrem beabsichtig ten Spiel mit Paul Varnen hörte. Um Mitternacht sah ich Sie sich von kser London-Bridge hinabstürzen. Was liegt dazwischen? Daß Sie Alles aus einen Sah gesetzt und verloren haben, mit einem Wort, daß Sie bankerott sind und Jhre liebenswürdige Tochter eine Bettlerin.« Ein tiefer Seufzer antwortete aus diesen aralistig gestei gerten Schluß. »Nun, Mnlord, mein Vermögen ist so zerriittet wie das Ihre. Wenn wir Männer der Aristotratie iein Geld ha ben, so hat das Leben auch leinen Werth mehr. Da ich jedoch teinen Ma gen sur Themsewasser habe und leben will, um mein Versäumtes wieder ein zuholen, so habe ich mich mit diesen ehrlichen Burschen verbunden, um die Königin (Gott segne Ihre Majestiit!) eines Theiles ihrer Sorgen und Lasten zu entheben, indem wir die Kronjuwe len aus dem Tower holen, wo sie aus lsewahrt sind und ihre Bewachun so viel Miihe inachtjss ist, wie Sie ehen, Lord Jnglis, ein Alt purer Courtoisie und Menschenfreundlichkeit« »Wie soll ich das verstehen?« · »Eintritts dahin, daß es eine nacht lidxse Lin-edition gilt, die Juwelen aus dein Ton-er zu stehlen. Das ist die turze Ertliiruna.« »Den Ton-er berauben?« »Allerdingg. Wollen Sie sich an uns anschließen und die Beute thei len?« «Bin ich ein Räuber-W »Noch nicht« Aber es ist besser, zu rauben, alt zu morden.« »Ich habe Niemanden gemerdet!« »Ich meine Sie selbst. Lassen Sie uns darüber nicht rechten. Ein Mensch, der einen Selbstmord begeht, weil er sein Geld verloren, wird auch rauben. um Geld zu below-new Das ist mein Moraleodex, und wenn Eure Lords-haft sich an uns anschließen, so können Sie meinen Gewinn theilen. Die Summe ist ganz ertlecklich Ich weiß. daß wirsan einem Orte, der aus unser Commando sich öffnet, aus sieben Millionen Pfund Sterling die Band leeren läutern- Kein Köni der eit, « würde einer solchen VersuFung wider stehen. Die Königin berauben, ist ein . öffentlicher Diebstahl. Der Unterschied i zwischen einer Schlacht und einem ! Morde. Tausend Menschen im Krieg umbrinekem ist ruhmwiirdigz einen im Frieden tödten —- ist Mord und Ver t lbrechen. Ueberdies ist teine Gesahr da« . ei.« i »Meine Gefaht?« »Alles ist io gut organisiri, daß der Erfolg gewiß ist« »Wie können Sie in den Towee loiiimen?« Diese Frage war genug. Lord Nea 1 gle fühlte jetzi, baß der Carl zu ihnen gehörte «Wir haben Schlüssel, welche nach den ächten gearbeitet sind. Aber meine Freunde werden ungebulbi über un iete lange Verhandlung « ollen Sie sich an uns anschließen« wenn Sie die hälfie meines Antheils erbalien?« »Es kann also nicht mißlingeni« »Beste-Erbe » e u t, im Namen dee al Schlange, wer bist Duf« i Hm Gotisehung May Mel-fis ii tb i i als Staats-raban n- meh