FÆICL ans »Komm-« Io « scheidemseith MADE bülste des Is. Jahrhunderts-IX « Aus dem Mittelbochdentschen über sest von Franz Rtedinneu i Sonne, Mond und Sternen-scheint l Was maa aleich dem Wunder sein? i Als Todten lobt aar Manchen man, Der nie im Leben Lob aewnnn. Vir- selbst aescillcn uns aar 1..1)l, Drum ist das Land von Thoren voll. Wer srsäbnet dasr er weise sei, l Tons ist die Thorbeit nat-thei. Kommt auch ein Ochs in fremde-Wand s i · - Ftrsrrd er doch als ern and erkannt. Es dünkt den unrerstöndiacn Mann i Tie. Kunst die beste, die er kann. ; Wer Herzeleid allein mirs-, tragen, Tcr man wohl von Nötbcn sonst-. Es badet sicti die Kräh’ mit Fleiß- « Und wird doch dadurch nimmer weiß Ich tadele an manchem Manu, «Wag selbst ich nicht vermeiden kann. Es trinken Tausend sich w Tod. Eis Einer siürb’ in Durste-s Noth. Mancher lobt ein fremdes Schwert, HEXE UT selbst, WITH ihtn nichts imertlr Gott hat den Weisen Sauf seen-been Den Thoren aber leichtes Leder-. Ein treuer Freund. ervrodtesj Schwert Sind in Gefahren Geldes werth. Wer nicht Gutes reden kann. Tcr schtoeig’ und.se1 un weiser Monnx Tic pbne Sonne müssen sein. Sind dankbar schon siir Mondenschein Den Weiser- stört aar mondeg Ding, Das einem Thoren scheint orrrn.1. Heute Lieb’, moraen Leid» Jst irdische Unbestandraterh »----· Beten-Hundert v «I Brtmetdenheit im Mittelbochdems..pen« nie-O M— Wo lln must der Hut-d sper? Diese schon ost ausgeworfene Frage behandelt Konrad Heller in den We stermann’sch.en Monate-bestem ind;n1 er von der Urheimath der Menschen, ocn Asien auszieht Der Hund ist iiber das ganze asiatische Gebiet zerstreut, aber unsere Kenntniß der einzelnen Rassen erweist sich als recht liictenhast. Was vorliegt, läßt immer-ja beacht nö werthe Schlußfolgerungen zu. Als Wächter des Hauses-, dann als höchst brauchbar-er Gehilse bei der Jagd hat der zahme Hund frühzeitig eine wichtige Bedeutung in dem menschlichen Haushalt erlangt, aber gerade das hohe Alter dieses Hausthieres bat die Fest stellung seiner Abstammung erschwert. Die vielen Kontroversen hierüber und die bereits start angewachsene Literatur dermochten eigentlich reur rrenige Punk te sicher zu ermitteln Daß die einzel nen Rassen in ihrem Ursprung verschie den sind, daß wir Gruppen von nörd licher und solche ron äauat:rial:r Av stammung annehmen müssen ist eigent lich sast alles, was wir zur Zeit nach weisen lönnerx Meiner Ansicht nach hat Asien vieles von seinem Hundemas terial von außen her bezogen, aber auch Antheil an der Erzeugung gewisser Rassen genommen. Vatzartige Hunde reichen bis zum äußersten Osten, sind sogar über den südasiatischen Archipel zerstreut; sie stehen dem präisistorischen Dorshund nahe, weiter läßt sich über den Ort ihrer Entstehung nichts aussa gen· s Windhunden von sliichtiqem Cha ralter begegnen wir nicht all in in » ra bien und Persiem sondern noch recht häufig in Birrna. Wie Keller, ein gu ter Kenner jenes Landes« m.tt«.7eilte, werden sie dort zur Hirschjagd benutzt. Diese Geschöpfe sind wohl Fremdlinge aus asiatischem Boden, sie stammen weisrlloi vom altegyptischen Wind und, als dessen Stammland sich Jn neraxrila entpuppen dürfte. Ja den Dör ern am oberen Nil lausen heute noch eigenthslimliche, hochbeiniqe Hunde umher, die sofort an jene aus altegyps tischen Wandrnalereien targestellten er innern. Der Partahund Indiens scheint ebenfalls ein eführt zu sein, auf sallend ist jedensa s, daß er mit dem Verbreitungsgebiet des Jälam zusam mensällt. Weitaus die auffallendste Erschei nung tritt uns in j.nen mächtigen, bis sigen, aber ihrem Herrn so tt.u ergebe nen Do en entgegen, die im fochland und am üdnbhang des Hima aya an sässig sind, einst auch massenhaft im al ten Assyrien zu Hause waren, jedoch dem heutigen Meiopotamien zu fehlen scheinen. Diese Doggen sind ein echt nsiatffches Ergebniß; die früheste Kun de von ihnen erhielten wir aus den - fegntten Gefilden des Euphrat und Fi tzres, denn altassyeische Oarftellunfgen aus der Zeit von 700 bis ii00 v. Lhr. neben uns ein recht getreues Bild. Ver schiedene Jagdbitdee, namentxich auch Idie von Rawlison in Birö Nimrod auf gefundene To ffcherb:, belehren uns, daß die assyr lfche Dogge ein stark ge bautes, muste kräftige-I Thier mit di ckem Kopf und bochangesetzten Hänge ohken vorstellte; ste erinnert sehr an die Bernhardinerhunde. s» Daß sie fiir die bebe Jagd gkbrauclp e wurde, gebt mehrfach aus assyrsp ; , Biådekn hervårz danebänstiege läge . n ung zu riegszwe en na , Im der-vor berichtet-, daß ver Sa W - ,--— » trap von Babylon die Einkünfte meh rerer Städte zum Unterhalt· von dun denieuien bestimmt lfabr. Alexander det Große lernte sie au seinem Zuge nach Indien kennen, seinKriegsbcrichtIkstCt ter schildert die indischen POTWU 913 schwer-, großtspfige,- br.itschnauzige Hunde mit ängeohren Daß solche Hund-e nach eten elan ten nnd ihr Blut aus die a ten olo er- aus die kukapäischen Doggen Mastxffs und Bernhardiner derer-di haben, liegt nahe. Als Stammland scheint mir jedes au ßerasiatische Gebiet ausgeschlossen Alt egypten mit seinem Reichtyurn an Hun den kommt gar nicht in Betracht, weil in den Grabkamrnern nnd Wandmale-l reien groß« Doggen nicht abgebildet sind. Die Altegypter, die mit einfachen Mitteln alle rnbglichen Thiere in keckem naturaetrenen Umrissen ;ei;lmeten, hät ten aanz sicher ein so aussallendez Thier dargestellt, wenn sie es geiannt hätten. Wenn nicht alles trügt, so ist Tibet die Heimatb aller dieser großen Hun derassen, jenes armselige Land, von dem der Chinese behauptet, daß es die schönsten Frauen und die bösesten Hun de erzeugt habe. Wir wissen, daß die assyrischen Deg aen wie die großen indischen Hunde aus dem Hochlande ion Tibet bezogen wur den, der venetianische Reisende Marco Polo beschreibt bereits die sonderbaren Thiere, aber erst in diesem Jahrhundert wurde der Tibethund enauer bekannt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich in jener noch wenig bekannten Region ein großer wolsartiger Wildhund als Stammvater entpupp:n. l --4-A W» Dte spinnt-. Von J.E.Poritzky. Einst in der Dämmerung saßen wir in einem dumpfigen, lleinen Zimmer beisammen und starrt-n zur grauen Decke. Dort hockte eine große, dicke Spinne aus ihren staubian Fäden undj lauerte aus uns herab. Und eine son derbare Angst preßte uns die Kehle m und lief-, uns kaum athmen. Adejeto behauptete allerdings-, nicht die Furcht kellemme unseren Athem, sondern der stickige Cigarettenrauch, der uns wie eine dunstige Wolle vollständig ein hüllte . . . . ,,Boris, was alotzest Du?« fragte der tattblütige Adejew meinen Freund, der vor Grauen erstarrt zu sein schien.l »Die Spinne wird Dich nicht verspei-. sen —— sie wartet nicht auf Dich.... sie begniigt sich mit Fliegen« »Als ob wir etwas Anderes wären als Fliegen!« erwiederte Boris einfu nig und leise, so, als befürchtete er, die Spinne könne sofort auf ihn zustiirzem wenn sie es hörte, daß er sich für eine! Fliege hielt. i »Ob«-, beweise erst, daß Du eine Flieae bist, Du großer Musiker!« spöt telte Adejeto. »Gut . Das will ich Dir bewei sen· Höre zu . . . .!« Boris machte eine lange, sprechens Pause, dann erzählte er flüsternd und immer nach demPlasond stierend: »Den schwarzen Ljowaschnigg mit den noan stigen Lippen s— wer tennt ihn nicht von Ench? Jeder kennt ihn. Er ist ein herzengguter Kerl, man kann's-! nicht leugnen; er ist gerade teine gei-. itige Leuchte; aber Jedermann ist ja; nicht dazu ausersehen, Furore zul machen, was? Nun ja! Dieser Ljowckk sehnigg ist aber ein entsetzlich sinnlicher-i Mensch; er tann kein Weib aus derJ Straße ansehen, ohne an die Reize sz denten, die sie einem Manne bietet« lönnte. Seine Freunde haben ihn dar-« um den »kleinen Mitosch« genannt . . .( Eines häßlichen Tage-:- reaairt endlich« ein schöne5, pitantesDämchen aus seine verliebten Blicke. Na . . .. wag sollt man da viel erzählen? Es wurde ein Verhältnis-I aus Beiden . . .. Und wiszt Ihr, wie wir seine Liebste nennen? . .. Die Spinne.... Ja, so nennen wir sie . · . .« O, sie ist weder so häßlich. noch; so angsterregend, noch so schrecklich wies die Spinne da oben . .. LiowaschniggH lealie ist sogar eine himmlischeSchöns beit —- bei Gott! Und doch ist sie eine Spinne . · .. sie saugt dem armen Liv waschnigg tropfenweise die Seele aus . . .· sie macht ihn zu einem Schust.... zu einem Gerippe.... sie bestrickt ihn nicht mit sonnenseinen Spinngeweben, sondern mit ihrer blut riinstigen, sirenenhasten Liebe.... sie macht ihn zu einem willenlosen Knecht. Er ist eine armselige Fliege in ihren Armen. Sonst, o wie sanft hat sie ihn an sieh gelockt, um ihn desto siche .rer zu fangen und zu morden! Schade. . .. er ist so ein lieber Kerl! tlnd wenn sie ihn getödtet haben wird, dann kommt ein Anderer an die Reih’ . . .. vielleicht ich, Adejew, denn auch ich liebe sie wahnsinnig.... Sie bat Arme wie Elfenbein und einGesicht, das wie milchsarbiger Bernstein schim mert . . » ihr Busen hebt sich sanft wie eine schläfrige Welle.... und ihre Augen« ihre kalten teuflischen Augen« die bald wie Kiesel alitzern und bald wie Phosphor leuchten, ihre Augen sind himmlisch . .. Siehst Du, darum bliele ich fortwährend zur Decke hinauf und sehe mir an, wie diese Spinne se kalt, so still und berechnend, so philosophisch ruhi in ihrer Luftsalle hoat und auf die löde Flie e wartet, die trotz ihrer zehntausend ugen in den Tod rennen wird Jst es nicht diesen Winter, so ist’s doch nächsten Sommer . . . . unt« darum graut mir vor dieser Spinne . . . Us !. . . .ck;;iinde, bitte, die Lampe an, Adesewt ir ist so bang, und eine schwere Melodie geht rnie durch den Kopf. . . Brühe Thee aus, Adejewi . » Sind wir nicht Flie en, Adejewi Mir ist, als krieche eine na e Spinne meinen Rücken hinab; und wenn ich die Augen schließe, glaube ich, es sei die weiche und doch-warmem Hand Puglien-L die mich liebtost.«.« Adesew schien sich ebenfalls zu fürch ten; er summte zwar ein lustiges Lied chen, aber es llang wie ein dumpfes Murmeln aus einem Kessel. - . Nach einer Weile sagte ich: »Wenn Ietzt Max Matthias da wäre, der wurde uns gründlich luriren. Das ist nicht so ein Nervenmensch wie wir; er ist Euch zwar unsympathisch wegen sei nerBrutalität, aber ich garantire Euch, daß sie rein äußerlich ist. Matthias hat Gemütb trotz seiner gigantischen Gestalt und trotz seines Fleischer gesichts.« Kaum hatte ich seinen Namen er wähnt, als er eintrat, gewissermaßen einen Schwarm lustiger Geister mit sich führend. Der Humor war ihm fast stlavisch un-terthan. .,Kinder, Kinder, Kinder! Weshalb sitzt hr im FinsterenZ Licht, Licht... fix, tx, fix!« besahl er. Wir zündeten sofort die Lampe an, und erst jetzt bemerkte Matthias unsere eigentbümliche Stimmung. Adesew gab die Ursache derselben an, und Boriö mußte die Geschichte Ljowa schniggs noch einmal erzählen. Mat thias brüllte vor Lachen, als er sie gehört hatte. »Seht Ihr, das macht doch einsah so!« sagte er und streckte seine riesen große Hand nach der Spinne aus« Er holte sie apathisch herab, wars sie aus den Boden und schlug sie mit einem Buche todt. - Der beut-mem. Aus dem Englischen von H K. N o r - lin g (Mannhe-tm). John Karper, William Lighstone und Wakther Russell l;atten sich als echte Londoner Weltstadtslinder im Jahre 1890 als laum zwanzigjährige Korn mis zu einem rentableren Betriebe as sociiert, als es das Dütendrehen und Zucker-, Pfeffer- und Hesringgoertausen war, und betrieben das »Schlittenfah ren«, namentlich gegen deutsche und sranzösische Fabrikanten, daß es eine Freude war, zu sehen, wie die ver irauensseligen Lieferanten aus den Leim gingen. Vorsichtig mit kleinen Bestellungen, die sogleich baar bezahlt wurden, fing die Firma Fiarper und Lighstone an, dann kamen größere Bxstellnngen gegen Dreimonatz Accerite5. Die Firma Russell, die Karper und Ligbstone als Referenz aufgaben, gab die beruhigend sten Augliinfte Und waren die deut schen Firmen durch drei-: oder vierma lige proinpte Berichtigung vertrauean selig gemacht, so folgte ein großer Aus trag, nach dessen Eiseltuierung die be treiiende Fabril weder vrn starper und Ligbstone noch von Russell mehr etwas erfahren kennte Beide Firmen waren wie rom Erdboden Tischtrunk-en und die Recherchem welche die Betrogenen einleiten ließen, führten zu dem wenig erbaulichen Resultat, daß das ganze Geschäftshaus von Karper und Ligh stone aus einein winzigen Bittenu be stand, in dem sich einer der Theilneh mer während der Bureaustunden aut gehalten hatte, um die einlausenden Briese entgegenzuneymen Die Firma Russell aber war überhaupt singiert, jedenfalls in der klugen Berechnung, daß Auslander sie leicht mit der welt betannten Firma Jameg Russell ver wechseln würden. Dutzende oon festländtschen Fabriken waren aus diese Weise oon den gewich sten Geschäftsleuten hineingelegt wor den. Die erhaltenden Waaren wurden zu Schleuderpreisen schnell umgesetzt, und nach noch nicht vierjähriger Thei iigteit konnte das Kleeblatt aus einen Reingewinn von etwa 7000 Pfund oder 835,000 blicken. Zugleich aber wurde ihnen der Londoner Boden etwas zu heiß unter den Füßen. Denn eine deut sche Zeitung hatte über das »Schlitten sahren«, aus dem nicht nur die drei Kompagnon6, sondern außer ihnen noch verschiedene Hunderte ebenso gewafgter Ehrenmänner ein lutratives Geschäft zu machen gewußt, einen solchen Spei talel erhoben, daß nicht nur die eng Eische Presse, sondern auch die Polizei davon Notiz nehmen mußte und den Schlittensahrern aus die Finger zu sehen begann. Niemand lommt gern mit der Polizei in Conslitt. Darum beschlossen die drei Jüngling« vorläufig ihr Geschäft aus zuge en und sich nach einem anderen Erwerbgzweiq umzusehem da die Rente von s35,(:00 zum Privatisieren sür drei an ein ziemlich luxuriöses Leben ge wähnte Leute denn doch nicht hinreichte. Nach lanqen Berathungen kamen sie überein, nach Amerika überzusiedeln, um sich dort selbst durch einen einzigen Geniestreich aus einmal so viel u er werben, daß alle drei zu leben hatten. . Eines schönen Tages landeten in New Yorl drei «unge Englander. Sie hatten die Uebersahrt erster Rai-im ge macht und waren schon aus demSchisse allgemein ausgesallen. Denn alle drei waren von der Natur mit einem Ueber sluß bedacht, den sie ofsenbar nicht ern trugen. Sie hatten alle orei aus ern Rück-en einen recht ansehnlichen Höcker-, den alle Kunst des Schneiders nicht zu verdecken vermochte. Jn der Weltsiadt verloren sie sich und tauchten nur einkeln wieder aus. Der eine, John Smi h, mit vorzüglichen Empfehlungsschreiben aus London ver sehen, wußte bald seinen Eintritt als Bolontär in ein bedeutendes Dankge kchäst zu ermöglichen, die beiden ande ren trieben Spelulationen in Getreide. Baumwolle, Kassee und sonstiger han delssähiger Waare. John Smitb hatte sich bald durch seine Umsicht das Zutrauen seinerChefs erworben. Jnmeo Knight und Marvell Moore galten an der Börse als zwar kleine, aber vorsichtige und reelle Leute, mit denen man unbedenklich Geschäfte machen könne. Nach Halbjahresfrisi führte Smith seine Landsleute in sei nem Bankhause ein und diese hinter legten ein offenes Depot von 30,000 Dollars und traten mit dem Geschäft in Wechselverkebr. Mehr als zwei Jahre waren seitdem verflossen und ohn Smith hatte in seinem Banlhau e eine Vertrauensstel lung errungen. Die Egerten Knight und Moore aber hatten urch die prompte Erledigung ihrer Verpflichtungen so sehr das Zutrauen des Bankiers ge wonnen, dafi fünf bis sechs Banken der Nachbarstiidte, die mit den Prinzi palen Smiths in Wechselverkehr stan den, unbedenklich und ohne jede nähere Prüfung jede Summe auszahlten, so bald einer der beiden Vieckligeu an ihrer Kasse erschien und einen auf das Bank yaus Linau gezogenen Wechsel präsen tierte. Wutden sie einmal stutzig und fragten per Telephon oder Telegraph bei Liman und Co. an, so aab Herr Smith die beruhigendste Auskunft, und vrompt waren auch Knight und Moore beider Hand, am Tage Des Ver falls ihre Verbindlichkeiten zu beglei ehen. Knight nnd Moore waren Ehren manner, Ienen gegenüber eine blinde Vertrauensselialeit Platz griff. Eines Tages —- die Prinzipale des Hauses Liman waren gerade auf einer Badereise begriffen und Smith führte die Prokura —- forderten die Herren Knight und Moote ihr ganzes Depot zurück, weil sie gerade gegen Baarzah lung eine höchst einträgliche Terrainfpe lulation machen konnten. Du Kaisierer des Geschäfts war unschliissig, ob er dem Verlangen s: schlankweg nachgeben sollte. Doch der Prokurist wußte ihn zu beruhigen. Er oergewissertc sich telephonisch bei den Kartelloanken des Geschäfts, daß di: Bank aus der Geschäftsverbindung mit Knight und Mocre keine laufendenVer. bindlichteiten hatte, und theilte ihnen zugleich mic. daß letztere ihr Depot zu rückgezrakn hätten. Dxr Kassierer hatte nach diesen Vorsichtsmaßregeln keinen Grund, mit der Auszahlung zurückzu halten, und legte Herrn Kncght die 3«), 000 Dollars bei Heller und Pfennig aufs Brett. Anderen Tages kam Herr Smith nicht ins Geschäft. List-war spurlos ver schwunden und mit ihm die Herren Knight und Moore. Zugleich aber kazn eine Hiobspcst nach der anderen. Wohin sich die aeängstigten Angestellten wandten er1iesten sie tie Nachricht, daß gestern, also am Tage, wo sie ihr Dspor zurückgezkgen hatten, die Herren llnighi Hund Moore noch Wechsel in bedeuten k der Höhe auf Liman und Co. unterge Ibracht hatten: im Ganzen für 400,000« ! Dollars. · I Die Banl irar einem « ngehseuren B:-· ktrug zum Opfer gefallen und die Be Itriiger waren, das stand fest, die drei HEckerigen, Herr John Smitl), der Pro skurist des Geschäfts, und die beiden 1Ehrxnmännxr James Finight und Mar Tcel Moore. . s Ein Glück i ur, ras; die Liebe ron der HNatur so deutlich gekennzeichnet waret-, das: sie oen spahenden Augen der Poli zei kaum entgehen konnten. Der Tele gravh spielte nach allrn Windrichtun gen. Offizielle und Privatdetektivs überwachten jeden Eisenbahnzug, jedes abgebende Schiff; die ganze Stadt wurde nach ihnen durchsucht. Verge bens, man fand keine Spur von ihnen. Es war, als lxätte sie der Erdboden ver schlimgen. Dass Haus Liman und Co. wankte und hätte salliert, wenn nicht befreun dete Bauten ihm hilfreich beigesprungen wärene. Bier Wochen traten ins Land gegan gken und die Firma Liman hatte die lohnung tiir die Entdeckung der Be triiger von 10,000 auf 20,(k00 und zu letzt auf 25,()05) Dollars erhöht, aber noch immer hatte sich niemand gesun den, der sie sich verdient hätte. Da mel dete sich ein arbeitslofer Journalist, Samuel Reither, bei den Libess und bot ihnen seine Dienste an. Er hatte zwar noch niemals Detektivdienste ge leistet, traute sich aber den nöthigen Scharffinn qu, den Detektiv zu spielen, und rechnete schließlich, daß es immer hin besser sei. sich auch einmal in diesem Genre der Beschäftigung zu versuchen, als zu .-erhungern. Die Herren Liman schenkten ihm we nig Zutrauetn kamen aber schließlich doch mit ihm überein, es mit ihm zu versuchen, nnd gaben ihm einen Vor schnss von fünfzig Dollars Reither sing an zu arbeiten. Das erste, was ihm auffiel, war, daß die Diebe ihre ganze Garderobe zurückge lassen l«atten. Jnsonderheit fehlte kein Stück von Anziigem welche die Ange stellten der Bank an Smith bemerkt hatten. Er mußte sich also fiir dieFlucht völlig neu aekleidet haben .Reithee mu sterte Stück für Stück der Kleidungen durch. Plötzlich stutzte er. Er hatte einen unscheinbaren, aber werthvollen Fund gemacht; eine Weste, welche die charakte ristische Ausbuchtung im Riicken der anderen nicht zeigte. Wenn Smitb diese Weste jemals getragen hatte, dann konnte er nicht höckerig sein. Dann was ren vielleicht die Höcker aller drei Diebe nur ein-: von langer Hand-vorbereiten Siniulation zur besseren Ausführung ihres Gaunerstreichs. Dann war das auffallendste Erkennungszeichen ihres Signalements nur eine Falle, in welche sie die Polizei gelockt. Weiter fand Reither nichts als eine weibliche PhotogJaphie. Er nahm Weste und Photographie mit sich. Letztere hatte er bald als die einer Tinge tangel sängerin erniert. Doch Hatte man in dem Lokal, wo sie aufgetreten trat, nie mals einen Buckligen gesehen, wie er Smith beschrieb, und die Sängerin selbst konnte er n chtb :sragen. Sie hatte am 16 Oktober die Stadt ver lassen, unbekannt wohin! Der 16. Oktober war der Tag, an dem der Gaunerstreich gefcheheniJ Sollte Smith sich der Sängerin ohne Hdcker genähert haben? — Eine solches Zuthat ift nicht geei net, Liebe Zu er wecken! — Sollte er sie als Reife eglei terin mit auf die Flucht genommen ha ben? — Ein Kön greich für eine Photo graphie Smitbs · Ach ja, eine Photographie!-— Dazlje sich abtonterfeien zu lassen, warend Gauner doch zu schlau gewesen Reither durchforfchte alle photographischen Ate liers ließ seh diep Photographien aller Buckligen zeigen, die im Laufe der letz ten vier Jahre angefertigt wurden, doch keines der Bilder wollte auf die Be schreibung i ur eines der irei Diebe Pas sen Schon wollte er verzweifeln, auf diesem V- ie vorwärts zu kommen, da griff der Zufall helfend ein i Als Reither eines Morgens beiHerrn Liman porfprechen wollte, und im Schalterraum der Bank wartete, kam ein Kassenbote, der ebenfalls nicht fo fort ankam. Reither fah, wie der Mann ihn fixierte, ihm gerade gegenüber Stel lung nahm in die Westentafche griff und oann mit einem Lächeln der Befrie digung abwandte. Zugleich fiel Reither die Krabattennadel des Mannes auf. Wie ein Blitz durch choß es sein Gehirn ( DekJJiann trägt einen photographischen Taschenapparat bei fich! Er nahm ihn ins Gebet und nach anfänglichem Leug nen gestand es der Mann e n. t ,,Haben Sie hier schon mehr Aus nahmen gemacht?« i»O ja, so ziemlich das ganze Perso na ; »Kann ich die Aufnahmm ehen?« »Recht gern.« Reither ging sofort mit in die Woh nung des Mann s und bald hatte er die gesuchte Photrgraphie, mit dein Höcker zwar, unretouchiert und dilettantenhast aufgenommen. Doch er hatte sie und nach zwei Tagen besaß er, von der Hand des tücht gsten zlthotographen der Stadt ausgeführt, die Kopfphotogra phie John Smiihs, und ging mit ihr ausgerüstet auf weitere Recherchen in die Singspielhalle, aus der die unter Siniths Effekten gefundene weibliche Photographie stammte. Bald hatte er sich an eine frühere Freundin der abgereistcn Sängerin an gefrcundet und wußte ihr beim Wein wie zufällig die Photographie Smith zu zeigen »A h, wo haben Sie die Photogra phie Hart-n Jebsonö her? Mit dem hat ja Elli ihre Reise nach dem Süden an getreten. »Er ift ein Freund von mir. Wissen Sie, wo cr sich jetzt mit Elli aufhält«s« Sie wußte es nicht. Doch hatte Elli versprochen, ihr zu schrei stb n Es galt also zu warten. Und Elli schrieb Tag für Tag besuchte Reither seine renn din in der Singspielhalle, bis ie ihm eines Tages triumphi end ein: n Brief entgegenl)ielt, in dem Elli ihre Freun-» oin Von Zilrich aus mittheilte, daß sie entgegen der früheren Absicht, nur tänen kurzen lestechcr nach Süden zu machen, mit Jebson schon zwei Tage nach der All-reife ocn New York sich von einem südlichen Hafen aus zu einer Eu ropareise eingeschifft haben und von Lifsabon aus durch Po: tngal, Spanien und Frankreich nach der Schweiz gereist sei und vorläufig in Zürich bleiben werde wo Jebson auf trei Monate eine hübsche Villa am See gemiethet habe. Sie habe oen Himmel auf Erden. Nur thue ihr weh, daß Harrh ihr das-Wort abgenommen abe, jeden Verkehr mit Amerika abzul« re chen weshalb sie die en Brief hinter seinem Rücken schreibe und ihre Freundin bitte, ihn ja nicht zu er WIDCUL T Reither mußte sich Gewalt anthun, sich nicht zu verrathen. Er schmeichelte dem Mädchen den Brief ab und erstat tete am andern Morgen feinen Auf traggebern Bericht über den vollen Er folg feiner Mission. Andern Tages schon sclivainm er rnTt einem mit den nöthigen Vollmachten versehenen Privatdeteltivsauf demWaI ser nach Calais. Nach elf Tagen waren sie in Zürich und erivirkten die Verhaf tung von Mac Jebson uno Frau, unter deren Papieren auco die Adressen seiner beiden Campagnons gefund:n wurden, welche die Früchte ihrs Raubes in Pa rig verzehrten. Nach weiteren vier Ta aen war auch deren Verhaftung ,sowie die Beschlagnahme von über 2 Millio nen Franks erwirlt, die fiir die drei Complicen auf der Französischen Bank lagen. Nachdem die Augliefrunggfrrmaliä ten beendet traten, verraten die Herren John Karper William Lighftone und Walther Russell, alias John Smith, Jameg Kniadt, und Marcel Moore, alias Harri Jebson, Edward Hobtins und Charles Jefferson zum zweiten Male den Boden NewYorts, zwar ohne Höcker, dafür aber in der Aufsehen er re.enden Bealeitung Samuel Reithers un dreier Detettivs. Der Gerichtshof erkannte den drei Gauncrn für ihren Geniestreich je acht Jahre Zwangsarbeit zu, wo sie hin länglich Zeit haben, neue Genieftreiche auszusinnene Haus Liman und Co. erhielt, da die Kosten für die Auslieferung und Ver handlung durch das anderweitige Ver mögen der Verhrecher mehr als gedeckt waren, ihren vollen Sch..»en nebst Zin sen ersetzt, und Samuel Reither strich fehmunzelnd die verdienten 25,000Dol lars Belohnung"ein. Er ist heute einer der bekanntesten Privatdetettivt in New York. Die einzige, die leer ausgtn , war Miß Ein und sie war- wmi Hexe ro stenlos nach New York zurii efitrdert worden. Sie ging wieder ans Theater chantant zuriick und träumt vielleicht ab und zu noch von ihrer Europareifr. Der englisch-französier Zwischen iall von Jauche-ere wobei, wie wir berichtet-km ein Jnsasse des auf wsiderrechtlicher Ausübung der Fischerei innerhalb der Dreimeilenzone betroffenen französischen Fisch-ereifahr zeuges »Etoile de la Mer« durch einen Schuß des englischen Kanonenbootes ,,Leda« getödtet wurde, findet in der beiderseitiaen Presse eine, soweit sich ijberfelyen läßt, leidenschaftslose Er örterung. Englischerseits wursde der Verlust des dabei zu Grunde gegange nen Menschenlebens beklagt, aber her vorgel)oben, daß der Besesshaber des englischen Kriegsschifer sich nur in der zweifellosen Ausijbung seines guten Rechtes befand, als er, nach Abgabe mehrerer blinder Schüsse, das flüchtig-e Fischerfahrzeug durch einen scharfen Schuß in das Tatelwerk zum Beilegen zu zwingen suchte, nachdem die Jagd schon zwei Stunden gewährt hatte. Ue brigens berube der Rechtstitel, kraft dessen das englische Kanonenboot bor ging , keineswegs ausschließlich auf dem allgemeinen internationalen Grundsatz der Dreimeilenzone, fon dern noch auf Sonderverträgen zwi schen England und Frankreich, welche seitens keines der beiden Kontrahenten irgendwie Beanftandung erfahren ha ben. Hiernach wäre also jeder Zweifel an der Loyalität der Handlungsweise des Kanonenboot - Befehlshabers aus geschlossen, und den Franzosen stehe innerhalb ihrer Dreimeilenzone genau die gleichen Befugnisse zu, wie den Englandern innerhalb der ihrigen. ZU dem Vorfall selbst wird gemeldet: Das Fischerboot war angerufen, ohne auf den Anruf zu antworten, es hatte vielmehr versucht, sich davon zu ma chen. Die ,,Leda« feuerte hierauf in struktionsaemäfz mit Platzpatronen. auch diese Warnung wurde nicht beach tet, und der Fiommandani der »Leda« mußte zu ernsteren Maßregeln grei fen. Er befahl drei EUiairofem fcharf nach der Takellage des fortwährend unter seinem Bug kreuzenden Leggers zu schief-»ein um ihn feeuntüchtig zu machen. Ties geschah-, das Unglück aber wollte daf; eine Kung zu tief ging und einen Mann der Befatzung tödt lich traf. So bedauerlich dieser Un fall ist, so kann doch dasiir dem Kom niandanten der ,,Leda«, Lieutenant Mande, eine Schuld nicht beiaemessen werden, und es ist müßig, von der Bru talttät der Engländer aus diesem An laß zu reden. Der Führer der »L Etoile de la Mer«, der natürlich sehr gut trinkt« dass er ans unerlaubtem Revier ischte, atte nach dem Wien Anruse nur beizuleaen und die Fo gen seiner Fischdieberei u tragen» Er zog es vor. sich dieser Loentualitiät durch die Flucht zu entziehen und den Kom mandcnen der «Leda« damit zu veran anlassen, die verschiedenen Vorschrif ten fijr einen solchen Fall zu erschöpfen. Dass bei der Todtenschau der Kapitän der »Etoile de la Mer« erklärte, er ha be nickpt aewußi, was die Schüsse be deuten sollten, isr eine zu thörichte Aus rcde. als das-»I man ibr iraend welches Gewicht beilean könnte. Jedes Land bat das Recht, seine Fischreviere zu Mühen, nnd das-, England sich nur drei Seemeilen von der Küste reservirt, ist weniaer, als die meisten anderer Länder beanspruchen. -—-..0 Der Brief der Frau. Jameg stieß einen Schrei aus und sank in seinen Stuhl zurück. Das Te legramm entsank seiner behenden Hand. Seine Augenstanden weit offen, sein Gesicht war treidebleich und dicke Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn. Die Leute im Coinptoir stü sterten mit einander. »Ein Herzleii din?« fragte der Eine. »Nein, der Al te wird wohl Zahlunggfchwierigteiten haben,« sagte ein Anderer. »Ich ha be so etwas gehört. Wir werden uns nach einer anderen Stelle umsehen müs sen.« —- ,,An die Arbeit! Er kommt wieder zu fich.« Der Kaufmann trock nete sich die Stirn, seufzte verzweifelt, nahm das Papier von der Erde aus, stampfte mit dem Fuße, als ob er alle seine Entschlossenheit sammeln wollte« legte das Telegramm aus den Schreib tiich und zwang sich, die bittere Bot schaft noch einal zu les.n. Sie lautete: ,,Liebster Jaineg! —- Bitte, schicke mir sofort die Taille zu meinem Gros grain-Anzug. Du wirst schon wissen, welche ich meine; sie tat vorn Aufschlä ge und auf dem Rücken ein Muster in Kettenstich Sie liegt in dem unteren Koffer in dem Schxant neben dein-Hin terzimmer, unter Deinem Winisertibers ziehe-r. Jst sie da nicht, so muß sie in der oersiegelten Schachtel auf dem brei ten Brett des Schranke-Z iin eroetxzitm mer sein. Solltest Du sie da auch nicht finden, so ist sie anderswo. Die Kof ferschliissel liegen in der zweiten Gerede robenschieblade, wenn sie nicht im Evi lettentifch liegen; vielleicht liegen sie auch in einer Vase aus dem Kamin. Packe die Taille so ein, daß sie·sa nicht gedrückt wird. Oh! James, bitte, sei nicht böse. Deine Dich liebende Frau.« —— Seine auch. Scharfrichter: »Ver zeihen Sie, wenn ich etwas ungeschickt sein sollte; es ist meine erste Hinrich tung.« Delinquent: »Meine auch.«