Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, September 01, 1899, Sonntags-Blatt., Image 16
so-------------—-— ijkuxkbluksssss sie-um von DIE?,XEH.·.»LEE· Ub. Fortsetzung-) yetØndlicfp trat Curt mit seinem Ge » Wen auf die nächtliche Straße hin san war zu keinem Resultat ge kommen. Aber Curt nahm die Ueber seugung mit, daß Sennor Naivan sit-et seinen Plan fortan nachdenken Niede. So trennte et sich vorläufig Don ihm. « . Zwei Tage später berichteten die Zeitungen von einem bedauerlichen Unfall, der sich im Cirtuz Rapp ereignet hatte. Jrn Schlußbilde rPantomime, bei welchem bie Reiter mikt ihren Pferden in das Wasser setz ten. war es vorgekommen, daß ein Rei- . tet seinem Vordermanne mit voller Bucht in denRiicken gestürzt mar. Dem Betroffenen war dabei dass-Rückgrat ge brochen worden. Weder ihm noch dem unglücklichen Urheber war eine Schuld beizumessen, es war ein schlimmer Zu fall- gewesen uno dieser bekam noch et was Tragisches insofern, als beide Be theiligten die besten Freunde gewesen waren. Der Verletzte war am nächsten Tage erlegen. Sein Freund war nicht zu trösten. Director Rapp sorate fiir ein alanzvolles Begräbnisz und die ge fammte Künstlerfchaar folgte dem Mächtigen, mit Blumen und Kränzen bedecken und von sechs Tratehnerravg pen gezogenen Sarg. Zwei Collegen in der Stallmeisteruniform führten hinter dem Wagen das Pferd, das den Verstorbenen auf seinem Todes-ritt ge tragen hatte. Es ging mit gesenktem Kon «- einmal auf dem Gange wie- s herte es dumpf auf, es klang wie ein Schmerzenslant, ais wußte eg, was dieser Sarg vor ihm und dieser Gang zu bedeuten hatte. Der Verunalüctte hatte eine alte, arme Mutter hinter lassen, deren einzige Stütze er gewesen war. Stillschweigend als eine selbst Verftändliche Pflicht, übernahm Tires —-—----.——.— « tor Rapp die Sorge fiir sie. Auch , Bruno und Sennor Nordan waren ; dem Sarge gefolgt. Als der Geistliche ; seine Rede hielt und darauf binirie5, wie der Todte ein Opfer seines inTreue erfüllten Berufe-H geworden sei, eines Bewies-, in welchem Tod und Leben dicht bei einander standen, so daß die-— fes offene Grab auch eine Mahnung fiir diejenigen sei, die es mit Leid und Trauer umgaben, da ging durch alle Herzen der Versammelten eine tiefe Be wegung. Wie der Müller sein Mühl rad schließlich nicht mehr hört, fo spür ten sie sonst von dem Tode nichts mehr, dessen Fittiche sie stets umschwebten. Nun hatte er sich von ihnen wieder eine Beute geholt, schon morgen konnte je der andere von ihnen seine neue Beute sein. Zum Schluß sprach noch Direc tor Rapp einige Worte und er knüpfte an die Rede des Geistlichen an. »Mag der Tod, de uns in jedem Augenblick so nahe i , so viel nä r als anderen Menschen« ——— so s loß er —- uns m dieser Stunde auch daran erinnern, daß wir in unsertnThun und und Lassen nur um so eindringlicher auf ihn vorbereitet sind. Wenn ein Spruch sagt: »memenlo mori!« —- so ilt er frir niemand eher als für uns. ag dieser Spruch als eine Mahnung litt uns dienen, wackere Menschen u ein, znr Ehre unseres Standes, ausde rer Kunst. Mag er in unser aller her n eingeschrieben bleiben. Dann Q»der Tote nicht umsonst gefallen Jn ernster Stimme verließ die Col legenschaft den Friedhof III Idend öffnete der Cirtus wie der seine P ten. Die Schatten des Treibes m ten unter dem Lichtglanz wieder verb eichen und das Pferd des Toten wurde von einem neuen Reiter geritten· Einige Tage später war der Unfall, Pers Begräbnis und der Todte verges en. An einem dieser Taae bekam Eurt von Sennor Narvaez einen Brief. SennotNarvaez war es diesmal selbst, der ihn unt ein Zusammentreffen bat. Das Zusammentreffen zwischen ihnen beiden fand darauf statt. Es kaufte etwas ganz Eiaenartiaes dabei zwi chen ihnen verhandelt worden fein. Curi, der sich fonft wenia für den Cirtus intere stete, besuchte ihn fortab an jedem Abend. Allerdinqs kam er erst immer gegen Schluß der Vorstel lung. wenn die Pantomime. ihr letzter iAkt, das Wassertunftftiick an die Reihe ani. Er hatte einen Plat- im dritten» Rang —- entweder, weil er zu einem T besieren das Geld nicht hatte oder weil et von seinen Bekannten. die in den Degen aßen, nicht so oft hier gesehen werden wollte oder weil ihn sonst in feinem Innern etwas veranlaßte, sich unter der Menge zu verstecken. Es war ein Pia , der derjeniaen Stelle unten in der anege, auf der bei·dem Was ferctenftfiiiä die Reiter dereinst-brechen pflegten, gerade gegenüber lag, so daß ee einen genauen Uebeeblick darüber M Rai-te dann der Moment, der den reinstäemendem im Wasser auf M den Reitertwß brachte, so be sassen seine Augen« mit de nen er dem Moment entge gnsalz zu siebern und glühen. tarr waren sie nach unten auf die bestimmte Stelle gerichtet. Deutlich erkannten sie vorn als den ersten in dem Troß, aus einem arauen Forellen schimmel, der am Halse und an den Flanten längliche rothdraune Flecken hatte, seinen Vetter. Aus seinem Kopfe saß ein großes braunes Barett mit ei ner wallenden weißen Feder, an den Beinen trug er hohe aelbe Stiefel, sein ; Anzug war der eines Reiters aus dem Tdreißiajälirigen Kriea Dicht hinter ihm. in derselben Tracht. aus einein Fuchs, tam Sennor Rarvaez. War dann der erwarteteMvrnent ohne Zwi schenfall vorüber, hatten die beiden Pferde mit ihren Reitern das jenseiti ge Ufer erreicht, waren sie alücklich ge lcndet und jagten an dieser Stelle durch den Ausgana wieder hinausl« dann erlosch das Fieber in iden. Dann stand er regelmäßia wieder aus und ohne erft das Ende der Pantomiine und der Vorstellung abzuwarten, ent fernte er sich, zur nicht aeringen Ver wunderung seiner Rachbarleute, die nicht begreifen tot-i.ten« dasi es Leute gab, die einen derartian Genuß nicht bis zu Ende anstosten wollten. Am nächsten Abend fand er sich wieder ein und wieder gan er, wie er artommen war. Der Billetteur. dem er auf diese Weise schon aufaesallen war, konnte sich nur denken, dasi er ein Son derling war. Aber er hatte sein Bil let. Es ließ sich geaen idn nichts sagen. Bereits mehrere Male im Laufe die-· set Ade-We hatte Bruno feinem hin terreiter, Eennor Ward-rein erst mit Höflichkeit, Dann schärfer und energi scher zu verktehen aeaehen daß er ihm in der Wassericene bei Einreiten ntit seinrrn Pferde zu hart auffaß, das-, er Den vorgeschriebenen Abstand nicht be wahrte. Grade weil er wußte, daß er sich Sennoe Nacan Sympathie nicht zu erfreuen hatte, ioar er erit böslich zu ihm gewesen. Einmal hatte er schon die Vorderhuse feines Fuchseg im Rücken aeiuhlt Eis schien sast nicht andere-, als hätte es der Spanier da rauf abgesehen, das-, das-·- Unqliick, wel cheS neulich bei derselben Gelegenheit ein schlimmer Zufall herbeigeführt hatte, sich nun, aber wie aus einer von ihm geplanten Absicht, wiederholte Sennor Narvaez gab auf solche Vor haltungen Bruno’5 nur hobnische Ant worten. Er ertlärre, nicht ander-«- zu reiten, wie bisher an jedem Abend. Bruno hätte ja früher nichts an ismi ausaesest der Vorfall mit sdekn Ver unglückten aber hätte ihn vermuthlich furchtsam gemacht, seitdem hätte er e wohl mit der Einbiloung zu thut unr tva5 Sennor Narvatz sonst noch Illig zu erwidern wußte. Bruno ts.it.: sich be: der Direktion ltschweren können. «:ber es war unter den Mitgliedexn Maan daß der Spanier mit Ablauf des Mo nats aus dem Engagement ging. Es dauert nur noch em taar Tage. Tiefe turze Zeii glaubte Brutto mit ihm wohl aushalten zu lön n. Curt war mit Sen-It Narvaez Lin Lause dieser Tage noch einige Male zu sammen-getroffen Er machte ihm Vor würfe. daß er es zu keiner entscheiden den That bringen wollte daß er ihn Abend siir Abend um onst aus« »Er was' warten ließ. n erwiderte der Spanier hefti , daß die Sache nth so ginge, wie sie stch Jemand, der Jon ihr nichts verstand, vielleicht vor stellte, daß ei ohnehin stng gemacht und daß, wenn er sank samt sernPserd Brutto irr den Mitten jagen wollte, scheu jedem kundig-n Retter im Publi kum, nicht bloß jedem Co , der Ein-I wurde. Ums-is trat-on osort in die Augen sprinqcu mußte Wai kcurt m ihm verlangte, wozu er, Sehn-r Narr-ach auch bereit war. das war nur lich, wenn irgtad risse Be wegu des ellenjchiwmels oder H neIR teri i u dabei unter-Miste- Man war nicht in Brasilien. Wartere er viel- ; leicht nicht selber mit Begierde auf den rechten Augenblicks Er wartete wohl ebenso ungeduldi daraus wie Eur« Der Monats-se te war gekommen Es war der legte bend, den Sennor Narvaez im Cirtus Raxp zu verle ben hatte. Morgen ging er aer dem Engagement. Niemand von den Collegen sah ihn mit Bedauern sa,ei den. Er hatte ieinen Freund unter ih nen. Von Ansan an hatte er ich in lein gemüthlicheö Verhältniss zu ihnen gesedt und seitdem er aus cer irr m .iinglich bervortretendenStellung zu ei nem gewöhnlichen Reiter degrartrt worden war, legte er gegen Jedermann . eine Verbissenbeit an den Tag, die ihn noch weniger liebenswürdig machte. Director Rapv beachtete ihn nicht mehr. Nur sein Kutscher, ein alter dunkelsars bener Mulatte, hielt in Treue zu ihm. Er hieß Jack. Sein Herr war für ihn sein Gott. Es war daman in Nie Jan selbstverständlich siir ihn gewesen da Irr dem Herrn Leben und Freiheit ret e e. Das hanc war an dem Abend über fällt. Die Geschii te waren allmählich —»— kein Knadiger «’tte eigentiich sagen tonma, warum —Eanz vorzüglich ge worden. Jn einer age sa auch Here von Prerow und seine seh re Evas-ne. iCs wiir seit jenem MenTT Werks-eL die Bekanntschaft mit Brutto vermimit hatte, das ersieMaL daß sie wieda den Ciriak betrat Soeben hatt unter allgemein-im en thusiastischen Beifall Madesnciselle Dodo zum letzten Male nachdem It iich immer wieder und wieder bniie zeian müssen, die Manege verlassss Charlotie machte eine neioöse Beide gang. Jhr Vetter hatte eifrig app. cudiii nnd Charlotie glaubte, gesehen zu iiia ben, daß Mademoifelle David-ihn nie einen Betannten bemerkt nnd inin »so gar ein, wenn auch immeJIiU harmlo jeg, so doch freundliu beqiiißenock » Lä chein zugefendei hatte. Was war doch neulich ihr von einer Freundin über ihn erzählt worden« Dife Faun-m wußte es von ihrem Manne und ihr Mann wußte es von einm Trunks-. Machten ihr sonst Use Fiixnckpmien i I f Spaß — man konnte wirtiisd m..:ik mal glauben, in einer lletnen sätndt zu sein —— so hatte sie dies-nat Mutte, ihre Erregung zu bemeifterm ja· rg hatte fast den Anschein« als hätt-.- man ihr diese Neuigkeit absichtlich beige bracht, nur zu dem Zweite. um fte ;i erregen. Jdt Vetter, erzählte ikr die Freundin. beschäftigte sich eisrig isit einer Cirlnkdarne, er mache ihr in ei ne: ausgesprochenen Weise den Hofs Diese Cirtuådame, eine neue Arquist tion, sollte sent biibtch sein und sie nier Mademoiselle Tode. Mai-empi selld Dodo war es, Um derentwillen Charlotte die Einladnna ihres Vetter in den Bittre-S diesmal nnnenomnsen hatte. Das Auftreten Brnnos war an it:r, ohne sie noch irgendwie zu alteriren, vorüber gegangen. Seit ihres Vaters Riicktehr war sie mit Brnno nie wieder mehr allein aetvefen. Nur im Hose, wenn sie »in Pferde stiea. begeanete sie ihm noch fast tat-lich Dann trat er griiszend an sie heran und wie einem outen Freunde reichte sie idm unbefan aen die band. Er war für sie nun tein Kunftteiter mehr-, sondern. wesen ihn seine Hertunft schon berecbtiqtn » ein Eavalier wie idr Vetter selbst. Je s nicht neben ihr. Er hatte sie um Ent- i des-mal wechselten sie dabei ein dau beitere Worte, zu denen auch ihr Vet ter das seiniae aad nnd wenn sie dann Zusammen Charlotte nnd Herr von Prerow weiter in der altaewohnten Weise duret die schon winterlich sitt iärdenden Ulleen ritten. so zuckte durchs lkharlotten wohl manchmal der Ge danke. was ibr here eigentlich fiir ein Nätdfel war nnd wie es möglich ar- ( wesen. date sie für Brnno iemalä ein s anderes Gefühl hatte empfinden tön nen, als höchstens- das der Gönner schütt, des Wohlwollens « Voll Ungeduld hatte sie seit dem; Beainn der Vorstellung dem Auftreten j dieser Madcmoiselle Dodo entaegenqe- 1 sehen. Paul selbst hatte über diesel» Dame mit ihr lein Wort aeidroch:n· H Worum diese Unqeduld? Was alte- z rierte, was peiniate sie-f War dieses » Cirlusbaus mit seinen Menschen zni einem Verhänqnisse fiit sie amorng Nun schon zum zweitenmale7 Was » aina sie eine Mademoiselle Dodo anti War sie am Ende eifersüchtigi ( Eifetsiichtiq! s Und auf eine CirtusteiteriM I Charlottens Gedanken fingen an» sich zu verwirren. i Jhe Vetter saß in diesem Auge-ebner j ( schuldigung gebeten und war in einei ; Rachbarlpge getreten, um dort einen I s Bei-ernten zu begrüßen. Nun kehrte er zurück nnd dann lam sie hereinge sprengt, Mademotselle Davo. Char lotte wollte sich zwingen, sie nicht hätt-seh zu finden. Aber der Beifallsjubel der Menge, die Blicke der denen in den Lagert, wie get-us die Retterin gerichtet Date-, stra sie Lügen und Winde moiselle W Lächeln, das wie ein sitt mänierdtesogn indersie seid- ene-. html set-vom hatte aachttå auch das Leste Inn unabwen t t. »Die Dame scheint dir sei-r zu ge sallen,« sagte Charlotte. während eine neue Nummer angefangen hatte. Es lag etwas in ihrem Ton, eine nur mühsam verhahlene Gereiztheit, was bewirkte, daß herr von Prerow sie eigenartig lächelnd ansah. »Dir nicht?'· fragte er. »Es scheint aber — dir noch mehr!« «Wieso?« »Die Leute sprechen schon darüber?« Sie sah von ihin weg. Aus ihrer Stirn zuckten die Brauen. herr von Prerow tannte dieses Zacken. Es war der Zorn. Nicht um den Preis der ganzen Welt hätte er dies Zacken jetzt dahin gegeben. »Die Leute!'· sagte er nur. Weiter erwiderte er nichts. Er setzte wieder sein Glas an die Augen und schien seine Ausmertsamteit nur noch der Vorstellung zuzuwenden. Auch Charlotte blieb fortan sehr einsildig Am liebsten hätte sie den Ort sosort verlassen. Das wäre aber ein Ging - ständnisz der Empfindungen, die sie n nerlich durchwühlten, ewesen und die ses Eingestiindniß wo te sie nicht. Die Vorstellung nahm ihren Fort gang. Es tarn die große Pause. Eine Thiir im Stallgang führte in die Satteltaininer. An bis an die Decke reichenden Gestellen hing dort alles, was an iZaurnzeug und Geschirr nicht gerade in Verwendung war — das Zaurnzeug, Trense und Kinntette siir hart- und weichrniiulige Pferde, das glisernde rnit dergoldetensdnöpfen vers-heu- Geschikk sitt vie Juki-ens pserde, das sitr die rus sehen Drei-ge spanne nnd auch das s r die Privat pserde des Nenn's wie der Director --—-—-«.· i ! l i . . ÆMM«» .««»VTKMK sw den b:iden Satiiergesellen, die hier be ständig arbeiteten, hieß Dort an einem anderen Geriist hingen, jedes Stück in blihender Sauherteit nnd Ordn Ing, auch dieSättel, die schlanten und inap den englischen die schweren und theil weise aus Eisen oesielienden merkte-ni schen die sponischen mit den nu- nett « rnend tangenSatteltaschen und schließ ’ lich die Drimensättel rnit ihren verschie denen Gsrdelstellungen. Jn einer Ecke lagen die Parineaus ausgeipeiclzerh je der vielleicht einen halben Centner schwer —- die nnansetinlichen, nur ans Wem nnd Leder bestehenden iiir die Probe; die schön delorirten siir die Vorstellung Ans dieser Tbiir der Sattlerei wie die Kemmer auch turztveg hieß, trat eben, einen Sattel iiber dem Arme, Scnnor Narvnez heraus, als durch das Gewühl des Stallqanqs sein brauner Kutscher Rock aus ihn iutam und ilnn seinen Zette! überkrrcciite Drei Worte, mit Bleistiit exeschriebem standen da rin-i. »Heute oder nie!« Der Zettel tam von Furt. Er hatte Jud nor des Tbür aetrosien Sennor Naran riß den Zettel in kleine Stiieie (sinDttnit-.i kcspf hatte ihn geschrieben Als- wußte er. was der Zettel sagte, nicht selbst. Deshalb wollte er deute nicht wie sonst im enaliichen reiten, irndern in diesem Mermian den er über dem Arme hatte-. Der Meritaner aab dein Reiter eine größere Macht« Meriicmer hieß er. tpeil ihn der Eil-whom der mer-ita nische Pserdebirt ritt —- in sein Eisen aeriist hina der Reiter sich hinein und prallte aeaen iein Ziel wie ein abne schnellter Stnrmbrsci. Sennor Nar ran wollte heute Abend im Meritnner reiten. Das Pferd, das er ritt, war siir ihn start nennen Die Pause war vorüber. Die Pantomime benann Ueber hundert Mal war sie nun schon aeaeben worden, aber die von-. elektrischen Licht übersunlelte Pracht der Koitiime. der Glanz der Bilder, die lsdolutionen des Balle-is übten ihre Wirlnnq wie am ersten Abend. Jbr Inhalt war sinnlos nnd kindisch, die Handlnna ohne Zusammenhang, die austretenden Personen honle Puppen, aber daraus lam es ani) nicht an. Mit sinmpsen Sinnen saß die Masse da, nur der Lust der Augen nnd derFrende ar. den naiven Sensationsesselten hin acaeben, die ihrer wiirdiq waren. Es nahte der letzte Ali. . Die eleltrische Maschine. die ihr Licht bisher über die Maneae ausne aossen hatte, erlosch. Auch die andern Lichter wurden trübe. Nur oie tleine Bühne« die nnierlialb des Orckeiters anaedracht war nnd aus der die Hand luna ihren Fort-kann nahm, bildete i.: der aroszen Dämmerung nach einen hellen Fleck. Ein leises Rauschen er scholl. Es war das Wasser, das aus verborgenen Röhren nun in die Ma neae. nachdem die daran hemmt-anti renden Arbeiter den Teppich davon entfernt halten« ran:i. Endlich senlte sich ans der kleinen Bühne der Vor hang-. es wurde wieder Licht, nnd nnn zeiate dieManeqe ihr veränderte-«- Bild. Bis oben an schwamm sie in gelbem, schmutzia scheinendem Wasser. Darü der spannte sich eine qrosze hölzerne Brücke, ani der die handelnden Perso nen ietzt wieder einseIterL Auch Dor chen stand Jus der Brücke. Sie stellte in einem kostbaren weißen Atlastleide eine vornehme junqe Dame dar· Die Brücke war der Schandtat eines Ueber salles. Die Feinde brachen über-,iie· herein, einer von ihnen riß Dorchen auf sein Pferd der ganze Troß stürzte « den andern Aufgang hinunter nnd nun kam der Moment, wo die besteuer ideten setiolaee erschienen, um ans iihren Pferden mitten durd das Was ier hinter der Geraubten und den Räubern bergusprengem diefe nieder znmatben und bie Geraubte zn retten. Die Muftt brach ab Ein Trompetension. der die Ver folger ankündigte, erscholl und fchrnets ternd fe te bas« übrige Orcbefter ein. b Das tatnpfen berhufe wurde hör ar. » est brach aus einein der ichrnalen S teneigänge. der aenau in der Mitte kindischen den beiden großen lag« der Wann hervor. Hoch schwangen die Reiter bie Kü gei unb vie Peitfchen. An den Wän n des Eingan s entlang standen Gebil fen und hie n unter aufmunternbern Gefchrei gleichfalls mit auf die Pferde em. ,,·ßopp!« rief der Vorderite der Rei ter. »he! — boppia!« ichrie ber Zweit-· Das Wasser fpritzte tiatichend auf· Wie ein Hilferuf tönte es unter dem weißen Schaum hervor. Das Gefcheei ber Reiter, das Auf tintfchen des Wassers-L der Jubellärrn der Menge, bie Musik tsnte aber über ihn hinweg. d Der lette Reiter ift hindurch gelan et. Das Schauspiel, der größten höhe puntt —- es ift vorüber. Doch was ift gefcheiteni · Um die Manege beut-: find Arbeiter und Stallineifter ·eht thatia. haft unb Beforgnifz drückt echin ibnen aus. eyt springt einer von ihnen in die Flut «. Unter ber gelben Oberftache wird ein duntter Körper sichtbar. - Durch den Stallgana an der offenen Garbine vorbei jagt ein Vier nut ·lee rern Sattel. Reiter rennen bin er ihm ber, rennen ihm entgegen betornrnen bat fcheugeworbene fieb böurnende Thier endlich zu fassen. Aus dein Publitum erhebt sich ein ian er Iochfenber Lärm. sei verstößt vie Winke und ftitut nacht-rn. .-.—«..-.-.« —- — gezogen. » Er ist set-nah regernaslos·und pras selnd sallm von den duvchnaßten Klei dern die Tropfen aus die barte Lein-· want-, welche die Bartiere bedeckt « Dai- Gesicht isl blas» rettungslos wie der Körper selbst nnd tue Augen ge schlossen. » · Vorsichlig wird cr. malzrend ·d1e entschie, laute Menge nachstirrml, hin ausqekragen durch ven Gnan, ins eine Thüre gesssnet wird. Hier m ’der Gardetobewird der leblose Körper niedergelegt, während draußen der Polizeilicutenani, die Schutzmölmkk bitiet mit Gewalt die Mknqe nach den Ausgängen zu drän· en. Die von einein schützenden cErklinge steckst umgebenen elektrischen Birnen an der Wand der Gardewbe leuchten so friedlich wie svn . Nichts hat sich darin geändert at ankaeslteelt aus eine bunte Decke, liegt, während der Doktor den von den Kleidern ent blößten Oberiötper untersucht und ron einem Kreise Menschen umsianden der Vetunglückie darin. Er hat sich ,,wcl7 gelber-U ; · Ver Mper wird M W W - Tod-i ist er nicht« Das hat der Dol tor schen gesagt, dessen Gesicht aber unstet und ernster wird. »Nun?« fragte leise Dotter Rapp ,,Es iit der gleiche Fall wie neulich,« iaat der Doktor, »das Riidatat ist lon tudirl. Er muß ins Kranienhaus ge schafft werden. Die Tdür wird Mitternacht «Brnnv,« aellt eine Stimme. Es ist Tvrchen nnd ohne Rücksicht aus irgend jemand dricht sie an ihm nieder. Erst sent in die Gardervbe ist die Nachricht zu ihr gedrunaen. wer der Verungliictte ist. Niemand lann sie berubiaen bis ihre Mutter sie endlich aewaltsarn zu sich bringt« Eine Viertelstunde später wird durch den Hallen-ist« in dern mit ernsten Gesichtern die Mitalieder warten. eine mit ariiner Wachsleimvand verhüllte Bahre artraaen. Auch Herr von Prervnn an seinem Arme eine Dame, steht unter den War tenden. Er wendete sich mit einer tur zen. von wahrer Theilnahme durch drungenen Frage an den Arzt. »Gott sei Danl!'« iliisterte leise Charlotte, nnd sie hört. daß Brand wenigstens noch let-t. Dann wird die Bahre in den vor dem Portal haltenden und von einer noch harrenden duntlen Menge um szandetten Krankenwaaen geschoben und langsam setzt er sich in Bewegung « Jn der Menge. die sich jetzt endlich zerstreut. befinden sich auch zwei Mön ner. . »Er ist nicht tadt,« saate der eine . von ihnen zum anderen. indem sie sich zusamenm entfernen «Noch nicht,« erwiderte dieser » »e « hat aber das Kreuz gebrochen. Er wird daran sterben, wie der andere-I Dann verlieren sie sich in die Nacht· Einige Wochen waren vergangen. Es war ein lalter,· aber tlaree und herrlicher Wintertaa. Aal den Dächern lag seit einigen Taaen eine blendend weiße Decke. der Himmel war licht nnd blau, nur in den Straßen ans dem Asphalt war der Schnee zu einer schlagt-via grauenMalse ice-vordem als wüßte selbst die Reinheit. die vorn-him nrel kommt. arti diesem Pilasler zum ! Schau-se werden. I Der schöne Wintertaa leuchtete auch «’durch"’üir·hvhes hellen Fenster besät-— szen Krankendusiaales. Ei war til-» wich Radstittag send BesuchszeiL Durch die weiten Votböfr des Despi tals kalt den kahlen Bäumen nd die deschneiten Rasensliiches sinthete der tsesucheezug. That sich are Iyur im Saale aus, so richteten sich alle Augen nach ihr hin. Es war der Saal D, der Saal siir die schon Genesenden· ell, lustig und see-endlich sah er aus. « asi an jedem Bette standen Besuche-, ein zeln und auch in ganzen Gruppen. , st seines von diesen Betten. au toel tu nicht ein Blumenstrausnben ute ag Nur sliisternd wurde mit den Kranken die Unterhaltung gesiibrt und trat leise wieder ein neuer Besuch zu einem Bette heran, so ging über das .Gesicht des Kranken ein Strahl der Freude und Dankbarkeit »von Barnsiotss, genannt Wbeeler,« lautete über etnemBett aus der darüber angehängten schwarzen Tafel die Aus schrist. Unter dem Namen besaud sich eine Nummer und die Bezeichnung desi Eitrlieserunastages. Eben schüttelten zum Abschied einige getreu dem Kranken die Hand. Die erren waren Direttor Rand, Mr. Ebester und Mr. Daniel. Dann ent sernten sie sich zusammen. Brutto war wieder allein. Sein Bett lag der Ldur gerade gegenüber und von neuem rich teten sich seine Augen aus sie hin, als erwarteten sie noch jemand « jemand, der heute noch nicht gekommen war. Die Verle ung, die er erlitten hatte, stellte sich gl alichernzeise alt nickpt so schlimm heraus, wie sie der Arzt nach der ersten oberslächlicheu Untersuhuug hatte vermuthen müssen. Nicht das Kreuz, sondern unter demselben das Kreuzbein war von dem Stoß betros sen worden. Die örtliche Verleyuug hatte sich aus eine Fleischwunve und aus eine nur gerin si gige Knochen splitterung beschröu t. Die enorme Erschiitterung aber, in die der Stoß den« Körper versetzt hatte, zog ein lan ges nervosez Fieber binter sich, in wel chem Bruno noch nachträglich zwischen Tod und Leben schwebte. Seit vier zehn Tagen aber besand er sich aus dem Wege der entschiedenen Besserung und zum erstenmal hatte er seine Be — « Mai-— niesnaswswss Mai-kei diirfen. » « . Seit er im Krankenhause lag, war mancherlei draus-en ins der Welt ge scheit-en. Zu Brunos treuen Freunden. die ihn an jedem Mittwoch und Sonn abend Nachmittag liest-Zeit lamen« ge hörte auch Herr von irren-.v Auch bei-te war er bereits dagewesen under hatte noch niemals so gluctich ausge-( sehen. Sein Ziel war endlich erreicht, er hatte sich mit Charlotte oerlodt und einen wesentlichen Antheil an dem Ge linaen verdantte er dabei, wie et Bruno erklärte, ausser ihm sslpst Ipch Dorchen. Es war eine lufti e Ge schichte aus der Politit der Lee und wie erst Brutto, so lHatte darauf auch Dorchen ihre unwissentliche Rolle da rin gespielt. Nun war alles zu einem knien Ende gediehen. Ebarlotte war eine glückliche Braut und in ein paar Waisen Charlotte wollte, »daß es an einem Frühlingstage sein sollte s« war Hochzeit Was sonst noch geschehen war, wo von Bruno durch seinenFreund Kennt nis-, erhalten hatte, war ernster-er Na ti-e. Ontei Bernhard war aeftorben. Herr von Prerow, der die Klinil, in der et laa, kannte. hatte ihn, weil er dein Sinne Brunos aus diese Weise Au entsprechen glaubte,. sofort vlvn Brunos Unxall damals schrift liche Nachricht gege en. Bruno bedau th IS tief und innig, daß er irr der ist-ten Stunde nicht hatte bei ihm sein lonnen. Nun war es vorüber. Jn den darauffolgenden Tagen fandeine Con fkkMii zwischen ihm und dein Notar, den der Verstorbenene mit Ort-scham anqelegenlseit betraut hatte,«sjcxtt« Ei ner Verzichtertlärung aber, wie sie noch immer in Brunos Absicht lag, wollte der alte Herr --·- wer weiß, ob nicht auf des Verstorbenen besonderen Wunsch ----« nicht eher stattgeben, als bis Bruno - wieder völliq gesund war. So war er vorläufig der Majoratserbe geworden, der Herr der Herrschaft Barnftorff. Was Sennor Paroan betraf, der, wie es nun ain Tage la und zwar durch Brunos Zengnifz elbst den Un aliictssall verschiildet hatte, so war er am nächsten Tage aus dem Engage ment gegangen. -—— Niemand irn Cirtus wußte wohin. Er hatte tein Lebens zeichen mehr von sich gegeben. Auch über Curt war zu herrn von Prerowo Ohren einGeriicht gedrungen· Ein paar Tage später, nachdem die Zeitungen gemeldet hatten, daß der neulich im Cletus Rapp verunglückte H und im Kranicnbause liegende be ! tannte Kunstreiter Mr. Wbeeler nun mehr sich in der Besserung befinde und wieder gesund werden würde, inar Suri gleichfalls aus Berlin verschwun den. Einigen Bekannten hatte er ge sagt, er ginge nach Ainerila. Die Meinunq wor, daß " runo, wie Mor timer dem Lord Leicester, nachdem man nun wußte, wer er seiner her iunst nach war -—— seinem Vetter sebr gelegen gestorben wäre und daß i!)m, da itan dieser nun die tleine Gefälligi leit nicht mehr erweisen wollte, bek; Unmutls iortqetkieben hätte. Jn der altenWelt butte er ohnehin nichts meist zu verlieren. Nun suchte er «drübeu« sein Gmel Alo Bruno davon hörte, ging eine seltsame Gedankenoerbinbung durch seinen Kopf. Jeht glaubte er auch, sich entsinnen zu konnen, Sennor Naman nnd Eint einmk beieinonder gesehen zu haben- Aber er sprach von dene. « was er bei sich dachte. tein Wort. Wenn Eint erfahren würde, daß er, der Erbe, Willens want-s den Antritt der Erb » schalt zu verzichten nnd sie ihm abzu treten, dann würde er wohl zu finden ; sein und vielleicht Seienor Unwaez dg l en. ! Auch Fritz kam regelmäßig on den ) l i Besuchstagen zu ihm, um ihm von den Pferden u erzähle-. Die mühsame Arbeit In t Bol- wor nnn allerdings ninsonsi gewesen und konnte nach einer so langen Pause noch einmal von vorn be nnen werden« Als Iris verno , da sein here wieder gesund wer n würde, erstrablte sein Gesicht in solcher Freude. als wäre thin selbst etwas Gu tes positi. « Aber alles das war es nicht mehr,«» woran Bruno dachte, als seine Augen ietzt an der Thüre hingen. Der Arzt hatte ihm heute Morgen gesagt, dasz er eine Schwäche im Kreuz zurückbehalten würde, die, wenn an sich auch nur un bedeutender Art, doch liinreichen wür-- « de, ihm die Ausübung feines Berufes fiir die Zutunft unmbglich zu machen. Weder zu Herrn von Prerow· noch zu seinen anderen Freunden hatte Bruno ein Wort davon gesprochen. Nach der ersten tiefen Erschiitterung war eine männliche Fassung iiber ihn gekommen. Was der Arzt ihm sagte, traf ihn nicht ganz ohne Vorbereitung. Der Gedanke daran war schon vorher in ihm selber ausgestiegen Nun war « er ihm nur zur Gewißheit geworden. Schwebte aber ein guter Engel iiber ihmi Der in allen Nothen seines jun-( gen Lebens die Fittiche über ihn gebreii tei, der ihn vor seinen Feinden be schütt, der ihn auch sent in dieser Stunde. wo er das verlor, dem bis» fein ganzes Dasein gegolten, XX freundlicher milder Hand in eine trö itende, von· einem unnennbar siißeu Zauber verklärte Zukunft wies —- noch ieHi, wo ein anderer an seiner Stecke - hatte verzweifeln müssen? i crme fanfie Ruhe war Tiber ihn t lommen, wie nach einein langen Ztv e spalt mit sich selbst, den er nicht hCM ausseehlen können und den nun eitle höhere Macht entschieden hatte. KAle Matt z