Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, September 01, 1899, Sonntags-Blatt., Image 12

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    , In der Meiste
..’« - »I« thue Taube-.
- -«z.:—
WiMbauet Waldmoset lebte
gkel wehe ali einem Jahre in arger
th Init feinem Nachbar dem
ebenso reichen Bauer Breitfchädet
Diese Feindschaft latn von einem
Grenzstreiy her. Waldmoset behauptete
Wild-H- bsß Breitschädels Teldwe
auf W Grund-Rück und Bo en st ,
befinde, dies wollte der Nachbar nicht
Lug-den und so gab ei ein« fortwähren
«eI Streiten und Prozesstreu zwischen
den beiden dicklöpfigen Bauern.
quächen thaten sie sich auch pri
vatnn a knö lichen Possen an, welche
zuweilen die Zeitctleit der Leute er
regten. So fand z. B· Waldmosek ei
nes Morgens eine ltepitte alte und
schon keineswegs angenehm duftende
Henne auf seinem Fenstekbrett liegen.
Und ein paar Tage darauf fand Breit
schädel die Schwelle der Hausthür mit
einigen todten Ratten und Mäusen be
streut Immer in einem kurzen Zeit
rausni that der Eine dem Anderen et
was an. So ging es schon lange fort,
zumErgötzender unbetpeiliglen Leute.
Mt schonen syruyrnorgerw, or
Sonne war erst ausgegangen, spazierte
Waidmoser ans seinen Feldern umher
um nach dem Getreide zu sehen. Dabei
kam er auchzu dein strittigen Feldweg
und salIda eine sehr große Gestalt,
äbnlich einer Vogels und Wildsäuche
stehen die so r ein bemaltes sicht
hatte das hei t ein rund geschnittenes
Stück Papier war mit Augen« Mund
und Nase versehen und dann baus ein
gleichl des Stück Holzg ellb woz
den r sollte dieses gGe i eine
eit tmitde Waldmo ers auf
n ese te etden e ben
ums-m und näEet schei en
breiten Mund r wenn ni die ab
sichtliche Stellung des lünstli nMan
nes es Waldtnoser gesagt hätte, daß er
das ollte aus der Aehnlichkeit
des es atte er dies wohl kaum
was grne en onneri
Diese große Gestalt stand nämlich
mit weit ausgespreizten Beinen über
dem Feldwege, und zwar so, daß ein
Bein aus Breitschädels Boden und das
andere aus em Acker stand, welcher
Waldmoser gehörte. Der eine Um
war drohend nach derBreitschädePschen
Seite hin ausgestreckt und die primi
tive Hand hielt ein weißes Papier, wo
raus in großen schwarzen Buchstaben
zu lesen stand: ,.Mein!· Die andere
Hand hielt einen langen Stock drohend
in die Höhe.
Waldmoser sah sich das große Ding
lange an.
»Na, wart’ Du!« rief er für sich
aus. »Dasiir tbua i Dir a an Schaber
nat an! Aba wan für an?'«
Er sann während der Besichtigung
seiner Felder hin und ber, aber es
wollte ihm so bald noch nichts so Ar
ges einsallen, wie er es dem Nachbar
an utbun wünschte.
- en ganzen Tag dachte er vergeblich
nach.
Er am Abend, als er beim Nacht
essen aß, er verzehrte eine Schüssel voll
sett ndgeschmalzter Knödel mitSauer
traut ntit gutem Bauerappetit, subr
ihm ein Gedanke durch den Kopf, so
daß er, der Bauer-, vom Stuhle aus
xuhr und ohne Rücksicht auf das Kno
elstiick im Munde ausrief: »Ja, bös
thua i!«
Die Toni, seine zwanzigjäbriae
Tochter, ein sescheö »Diandl«, das der
großen Wirthschuft wacker vorstand,
tam von der großen Herdplatte, wo sie
eben-große Töpfe mit Milch zum Auf
warneen hingestellt hatte, an den Tisch
zum Vater bis und fragte: »Wan
moansh Boka?«
»le, nix!« brummte derWaldmoser
und stopfte doppelt so große Bissen wie
borherin den Mund. um bald mit dem
Essen fertig zu werden.
Und als er endlich den Kniideln und
dem-. Saueriraut den Garaus gemacht
hatte da sprang er, noch mit dem ietz
tem Bissen im Mund aus, ergriff seine
Bauernmiiße und ging eilig zur This-z
hinaus. j
Die Toni folgte ihm bis in den Flur
nach.
»Was is denn rnit’n Voda los-Z«
sagte Fetvspsschiittelnd »He-i er eppa
was g'mertt2«·
Mdenilich lehrte sie zu ihren
Milchtöpfen zurück
Der Bauer begab sich durch das
Scheunenihor hinaus aus das Feld
nnd schritt eilig bis zur Grenze, das
heißt dorthin« wo seine und Breiischä
dels Aeckek an einander stießen. Da
blieb er nachdenklich stehen. Rings-um
tiefe Stille und EinsamkeitDer Mond
war noch nicht aufgegangen, aber die
Sterne sandten ihren sanften Schein
herka aus die friedlichen Gesielde. Dem
W.««ldnioser war es aber gar nicht
friedlich zu Muthe, imGegentlseiL sein-: »
Gedanken beschäftigten sich damit, ei
nem Menschen Aerger zu bereiten.
Er schaute sich um. ob es rathsam
sei, den kindlichen Boden zu betreten.
er ,.ii-che:te'7, mn in der Jäaersprache
zu rede-. Kein Leut war sonst hörbar,
als das Birnen r Grillen im Felde
und » Knab nat der Frösche im
snnrpLvll en Wiesengrund drüben.
- Und kein-.iebendes Wesen war zu er
blicken-e
Se»schI,-i.ch« ex denn mit ieisen Soh
len, ei ·« einer Late, zu einem mit
Geb« · schienen Feldterrnin Zin,
der ei ibenneier von einem Ha er
.»eld it . : » s
f «Dnug" der Nachbar früher immer
» nnd sMcrdeteisen aus stellt
M Ob dåe jetzt nnd da ein?«
YL HERR-see umher nnd sah
Richtig! Da neben der based-nn
herbe war ein solches Jan-reisen
»Na, is guat!« lachte Waldmoser
listig in sich hinein. »Er-list heut' wos
angai Sollst was in da Fallen drin
den« daß d’ die niit weni’ gisten
thuastl Dds is nacha für d’ Vogel
scheuchen da drüben ai’n Grenzweg!"
Er ging wieder seinem Hause zu.
Dort angekommen, suchte er heimlich
ein paar Lumpen zusammen und
machte eine plumpe Puppe daraus, die
er dann draußen ein paar Mal in die
Düngergruve steckte
Dieses sonderbare Ding trug er am »
späten Abend zu dem Fangeisen hin
und legte es vorsichtig hinein, aber doch .
nicht vorsichtig genug; denn die Falle i
schlug zusammen und ein Schmerzens- !
J schrei drang aus seinem Munde, seine s
Hand war gefangen und schmerzlich I
verletzt. - Z
,,Versluchtes Eisens« «q·chimpfte i
Waldmoser und suchte sich zu befreien. ;
was aber nicht möglich nsar, mit der T
einen Hand. »Wia dös web tduati J ;
halt’s goar nöt ans-P stvbnte er· s
»Wer-is soll i denn nur tbuan«-« ?
Ja, das war eine böse Sache, so in
der Klemme zu sein und sich nicht bel
sen zu lönnen. Sollte er schreien, daß
gemand bertami Das war wobl das
inzige, das ihm Befreiung bringen
konnte. Aber wenn ihn der Nachbar
selbst in dieser satalen Lage erblickte!
Dieser Spott dann! Das wäre schreck
lich! Men, vielleicht gelang es ihm doch
noch, sich selbst loszumachen.
Allein das gan nicht, alle seine
Mühe war umsonst. das verwünschte
Eisen war zu sesi zugeschnappt. Und
zudrne dieser Schmerz an der einge
lleqmten, starl verletzten hand. Ver
stvzi t hockte er da und fluchte nnd i
.tö e i
« is« k-« O.,k-»s- -
»F ’ iM nöt nebr zum Aus al
ten! ächzte er nnd wollte eben nnhe n.
um « iilse zu rufen. Do vernahm er ei
nen kblauten Gesang; er taus einer
männlichen Kehle:
«Und bei meiner Tonerl
Da bin i so gern,
S! möcht, daß i dort Ioiir’
» A Kochlöffel wenrn.«
Daraus iolgie ein lustiges Gejodei.
Der Waldnioser horchte aus. Wai
song der Bursche ZBei meiner To
nerlZ« Und die Stimme tlong ihm
auch so bekannt. Sie klang ioie die
Stimme des Bre.tsc1:ädel Nazi. Ha!
Vielleicht meinte der Brsche seine, des
Waldnioser5, Toni daheim. Der ani
hatte ja vor ungefähr zwei Monaten
so oft mit its-r getanzt bei einer Heck
zeit und das hatte-inn, den Waldmo
ser, so sehr geärgert, daß er tnrzweg
keine Tochter am Arme aepackt und ge
aqt hatte: ,.Wonn’5 D mit dem on so
ost tanzt, so i5"’s aus!« Und trotz aller
Bitten Tonig war er mit ihr heimge
gangen.
Aber konnten nie Beiden nicht hinter
seinem Rücken ein Liedeeverhiiltnisk
habeni Das torn oit vor in der Welt.
Der sinnendr Bursche war indes;
näher gekommen Waldnioser tonnte
ihn sehen und erkennen. Jn, es ronr der
Breitschädet Nasi. Und er stenerte der
»Gut-ze« är- Gervisz wollte er bei der
Toni «sen» rin".
Waldrnosers Arm und Hand
schwersten daß es schon nicht mehr
auszuhalten war. Ohnmächtig wollte
er beinahe werden. der derbe Bauer
Darum ries er jetzt: «Nazi, Musik«
Augenblicklich drehte sich der Bursche
um und schlug die Richtung ein« von
wo der Nus kam. »Tai-er, Nasi, tormn
schnells«
Mit einigen Sätzen war der Razi
beim Waldnroser· Und kaum hatte er
dessen Lage erfaßt, so sing er auch
schon an« hell auszutachen «
»Na, das is nennt tueios. Wie is sich
denn das g’schehn?" ries er, noch immer
lachend. .
»Ah, verfluchte-Z Zeug, bin holt
g'snnga woknk sagte der Woldmoser.
Laß rni jetzt wiada außer, Rezi, geh,
mass schnell, i bin dato-- todt vor
sein«
»A Seltsamet Fuchs nat seva g san- s
gri! weinte der Breitschädel Rezi
»Wenn den mei Voda seqat —«
Razi. hör ,vetlang von mit, was
D’ willst, aber matt-' mi los und sag
koanMenschen wag von de: vekslwen
GschiHX da! J bitt' Di, Nasi, sa?
Mir Zwa had’n do nix mit anandU
gelt?"
»Wie ter Here Nachbar jetz' aus
cmol so oetsöhnlichz u cnir is! Damal
aus m Tanzboden war 5 nöt so —'«
»Muaßt nöt dran denken Rezi!
Schau, a quada Mensch kdcht si ndt
sondern hilst socsar sei m Feind! Und
mir Zwa, mir san do riaentlt toane
Feind’ ndt , wenn i a mit Dein Vo
dern —-—«
»O·:3 saqt’s, i toon vulonaem was i
will von Euchs Alsdann vkianxy i was
von Euch —"
»Na, also, schnell aber.·-«
»Dös is a bald g’sagt, Nachbar! Die
Tons und i, nur hab'n uns gem,
wenn’j also nix dawider hehr-,
» wenn's Ja und Amen sagt’z und mir
; d’ Hund dmuf geht's-, nachher M i
; B Eisen aus nnd sag« toan Menschen
H M·«x
! Ja, sa, Da hast mei Hand drauf, i
Lag Ja und Amen! Aber set mach nur
Gesell, i halt s schv nimmer ins-'
Der Nazi befreite den stähuenden
Wall-miser nun rasch aus der Gesan
gens st. Dabei gewahrte er ers die
mit nhmisi beschmierte Inp
»Es-IS is ja a sondeebam niem«
meinte et. »Und den hast's n Bedo in
die n the-an tot-M n? Und both
Eu selber g unga? Ja so i5’3: Wer
Odem-km- hegkcks —nbkkj«hs
steil-A beime Time-: Versprechen z«
ges der Tons nnd in set«
1
) sagte Welt-niesen »Aber was werd Dei
sta daztta sagen, NUM«
. »Ah, mit mein' Voda wir i fcho
fikti!«
»Na, so kuknm fes halt mit wie
zur Toni,« meinte der Bauer gedrückt
und ergriff den »Baukekt«. um ihn mit
nach Haufe-zu nehmen nnd ihn irgend
wo zu verbergen oder zu vernichten-Sie
singen nun einmüthig neben einander
et.
»Du haft eh« festetln wollen, nöt
wahr, Nazis« staateWaldmofet feinen
künftigen Echviegersohn .
,,Natijrli!«·' erwiedette diefet frei
mithin
L - »J:ei1idieivtssdqoei, ssmup jin-«
F
l
km Watdmoterbose war ej schon
stili und duntel aewordenx die Dienst
leute hatten sich längst zur Ruhe bege
ben. Die Toni war aber noch wach und
s and in ihrem Kämmerlein am kleinen
Fensterchen· Da vernahm sie Tritte, sie
ging in den Flur, um nachzusebem wer
da sei.Und wie erstaunte sie. als sie den
Vater mit dem Na,ii eintreten sah.
»Js’s denn mögli?" riei sie und ließ
beinahe das Lämpchen fallen.
Der Nazi umfaßte sie und gab ihr .
einen berzbasteri Schrank
»Ja, ’s is so Wir brauchn uns
nimmer so bamii sebn Toni! Dei’ Zo
da derlanbt uns die Liebschaft und ’Z
Versprechens
»Sie s denn a wabr, Bade-P
Der Voda nickte und die Toni
schmiegte sich überglücklich an dieBrust
ihres Naz .
Waldrnoser trat in die große Stabe
und machte daselbst Licht. Und dann
erariss er einen bemalten Krug und
stieg damit m den Keller hinab, um ein
paar Mag ogi Besten znr holen zur
Veriobungs eier
Nazis Vater wallte nicht in die Ver
lobung willigten Crit als der Sahn
ernstlich drohte, sich erschiehen zu wol
len, wenn er die Toni nicht kriegt gab
er bitterbbse nach
sllmiiblia aber ward er sansterer
Stint-onna nnd endiich batte die lange
Feindschaft nnd das Brotessiren und
Streiten zwischen den Nachbnrbauern
ein Ende.
q.—.»«..»
Miß Zeplsyra
Geschick-tr- an; dein Irrtitentrisexk von N.
Marks
Die »nniibertresslichste, berühmteste
Artiitenassociation von letitieleurorsn
Und Nordamerika« --- wie sich die
Gautlertrudve ans ibren rärsenarsszen
aiitrotben Plataien bescheidentlich set
ber titulirie -— hatte eine ganz beson
ders pruntvvile und herrliche Vorstel
lunq angetiindigr
Es aalt das Beneiiz der Frau
PrincipaL
DaE beißt, eigentlich war dieser
Vorwanb mit dein Beneiiz nicht Lux
deres alt- cine kleine, ganz nnschnidise
Miritiiilation des ..verebritnaåwi«trdi:
aen Publikums nnd baden Adels«, der
sich auf dem vermabrloiten Vanrlaize
«- wo der ausrangirte Eisenbahn
roaggon Halt gemacht hatte, der des
Heim dieser illustren Artistenassoeim
iion bildete -—— allabendlich zn versam
meln pflegte.
Erqnifrt waren im Großen nnd
Ganzen die Geniiise, deren man biee
tbeilbastia werden konnte, ans keinem
Fall zu nennen. Aber einen Ganz
puntt wies doch das Programm aus«
eine Nummer, bei der auch ein Cir
lusbabitue das Grusetn ternen
konnte,
Es war dies eine von dem «siaiser
der Lust« nnd der «Misz Zephnra«,
der Direttrire dieser armen, heimath
tosen Zi enner auf dem Seite ans-ge
siibrte rbeit« die an halsbrecheri
icher Verwegenheit nichtZ zn wünschen
übrigiieß.
Und zum heutigen Beneiiz der det- l
wenenen Miß Zephyta sollten dge
Gäste der Tettpve, wie die Anschlag
zettel ausdrücklich versprochen, mit
gnan neuen. »hiet noch nicht getehenen«
Seillönzettiinsten überrascht werden«
Ettlätunq genug dafür, daß der weite
Platz itzt-sagen ausvetlauft wur.
Mih Juchan welche es nicht dec
schmähte, von Zeit zu Zeit zum Zwecke
des Absammelns mit dem zahlreichen
im »Stehpaktekee« angesammelten
Publikum in persönlichen Vetteln zu
treten, war daher lehr autgeköumt
und guter Dinge.
Und der Clown mit dem weiß und
schwarz beschmierten Gesicht machte
feine alten silbernen Späße, die, ob
wohl Jedem schon bekannt, doch die
lärmendlten Lachsalren herbe-triefen
Jn dem mit dumpfee Lust erfüllten
Winng welk der ,,Lufttnilee«, dessen
Maiestät selbst to geringfligige Hauts
eung nicht verschmähte, eben damit be
schäftigt, einige Scheiben seines
glilzernden Bestätan mit Nadel und
Zwirn nuszubessern, als Miß e
phnea, dle zum Schutze gegen te
Nachtluft ein Tuch um die Schultern
geworfen hatte, eintrat.
· Sie war eben wieder von einem :
ihrer Rundgange zurückgekehrt undj
leerte den Inhalt des mit Kupferqeld
vollgefüllten Zell-ers in die Titchlade
zu den lideigen Schäßen
Ihr Ohr schien mit Wonne dem
Klimpetn und Mängeln der fallenden
s eceuzet zu lauschen.
« Erwarte-! Zwist Du Dich denn
nicht unserer sei en Einnahmen? Jett
Wei« VERMES-käl« »
n M i s · n umso e
Mundwinlel des Mannes. Er gwar
mit lett-er thesi fertig und be
Knnn sich anzu iden.
»Du bist ein Kind, Leis, es reicht
nicht einmal hin den dringet zu stiis
len. Aber ins- « «d wird nicht mehr
lange dumm«
I Sein Ton war ganz anders wie
» sonst,— ganz verändert, nnd sie warf ei
I nen steigenden Blick auf ihn.
; Er that, ais bemerkte er ihn nicht,
I Find fuhr mit eekiinftelieeGeiassenheit
ort: « «
»Ich will Ding nicht liin er ver
hehken. Jch weiß, daß Du m ch ehe
tich liebst, ich weiß, daß Alles, was
mir Vottheil bereitet, auch Die Freiide
sch«1fit.«
Bei diesen Worten wurde der Ans
dtuck ihrer Augen aus einem fragen
den ein singst-sollen Er wendete sich
ab nnd nesielte emsig an seinem Tri
cot herum·
Heute schien ihm das-.- Aniieiden be
sondere Schwierigkeiten zu beeeixen
»Was) haft Du denn vor, Artlmtio,
daf; Du so seltsame Reden führst, die
id; rinnt verstehen iannk Tein Bor
iheil iit doch immer der meine. Sind
wir nicht Mann und Weid, haben wir
nicht eine gemeinsame Wende und eine
Ienieinsame Sowe: unser Hin-OF
.Der Direktor der «Orngwieloaue"
muß von mir nenort ooer mich zu
siilliq gesehen haben; er ließ mir durch
seinen Agenten einen Engogesnentson
trug machen nnd biriet mir siir einen
Abend so viel, als wir Alle mitsam
men in besondere qiinftigen Wochen
eingenommen haben. Selbstverständlich
naknn ich dieses glänzende Anerbieten
an; ich habe sosort den Kontratk unter
zeichnet-"
Ein Schimmer der freudiger-· glück
seligen Ueberraschung flog über das
r.eschrninkte Gesicht der Frau.
»Es handelt sich uen die Arbeiten
ou Leg gSile?«
r nictte.
.Und wann soll ich rinterschreiben, »
Anderen-, nnd " wird unsere Kleine »
auch etusireten«.M
Er lächelte verlegen. Die Erörterun- i
gen dieses Pnntteg schien ihm unbe
haglich zu fern. -
»Hm, von Euch Beiden ist eigentlich ’
nicht gest-rochen worden« ifiber ich werde «
natürlich- Lllles diran setzen, daß des
Direktor später-. . . J
»Du willst nns doch wohl nieln ver- j
lassen?« schrie sie entsetzt auf- Sie er «
bloßte; aber die arelle Icheninte Ver— T
deckte die ptdtziiche Meine des Echte l
ctens fast volltoinmen, nnd nnr die An 1
orn waren auf rinnrrl vor! neidischen z
ni.:(t:gsorbigen Rändern umgeben Z
Den Akte-boten wußte beim Anblirt
des Schriterzez, der fzck in einem Be
itr-n des armer Körper-«- der armen
Liliifz Zeptmra äußerte, etwas wie Mit
leid erfaßt lnberk El trat zu ihr uns,
streichelte ihr die kalten Wangen
«Jch lonn mir ganz qui denken.
worum der Direktor der «Singipiel»
birlle" von Dir nichts wissen will. Du
würdest mit Deinen Leistungen die
armseligen, unfähier Lustturnerin
nen« deren Aontrott noch mehrere Mo
nate Gültigkeit besitzt, vollständig ver
dunkeln. Das hieße doch, sich selber
Konkurrenz bereiten.«
Mist Beober blickte starr und tvie
traumverloren in die Kerzenslornrne
nnd hörte offenbar von den Schmei
chelworten des Seiltsånzerz nicht des-J
Geringste
«Verlossen. verl.:ssen!« murmelt
sie und wiederholte das Wort, als ob
sie es nicht lassen, als ob sie sich über
die Bedeutung desselben nicht klar wer
den tönne.
Der «Lusttaiser'«, der von dem leis
denschastlichen Weide eine stürmische
Geiühlsexplosion erwartet hatte nnd
sehr zufrieden war, sie so ruhig zu
ehe-r, begann strick-wol seine Situa
äton als sehe ixnongeneknn zn empfin- I
en. »
»E-S wird ja Dir und —-— und dem
Kinde von nun an auch besser geben«
Loch Du tannst Dich auf die Trupp
derlassen, die Einnahmen sind teine
schlechten und Du wirft nie weit von
hier wegziehem Auch verspreche ich
Dir, daß ich Euch püntttich von mei
nenr Verdienst fenden werde. Gewiß,
das verspreche ich feierlichft!«
Der Stolz bäumte sich in ihr auf; sie
machte eine heftige, ndrvehtende Ge
beede.
Draußen erscholl lebhafter Art-tout
Das »zweijährigen Wunderkind
Tervsichore« hatte eben seine Tanzpw
duttion beendigt und warf Kußhiino
chen nach der durch die Unschuld und
Grazie der Meinen gerührten, klat
schenden Menqe.
Nach einer Weile öffnete sich die
Tdiir des Wage-ich nnd über die
Treppe tan: die tieine ziiinftterin her
aufgelxiiptt, roth und erregt von der
Anstrengung und dem Beifall.
Die Mutter hob die Kleine empor
und küßte sie leitienscbafttich; dann
hielt sie das Kind dem Vater entgegen,
ohne e,in Wort dabei-zu sagen.
Er streichelte leichtnin des Kindes
Wangen, aber von Rührung war
nichts in seinem Gesichte wahrzuneh
men.
! Miß Zephra erkannte, daß auch die
J fee letzte Appell on sein Gerniith ein
» fruchtlofer gewesen«
«Jch sehe, daß ich mich darin finden
umse- sagte sie rnit ertiinftelter Ruhe«
«aber nun tomrn’!«
Er ließ sich nicht zum zweiten Male
aussordern. Mit einem Sake sprang
er die Stufen hinab und eilte auf das
Podirerne er wurde mit anhaltendenr
«Hiindetlats empfangen und ver
meinte sich l chelnd nach allen Seiten.
Riß sephyta erschien auf der klei
l
nen Bill-ne und enn ihre Lippen
spielte das gezierte Vandtoerlslticheln
der Gauner Was hatte sie denn noch
zu besorgen gehabt, nachdem sie bereits
vollständig rostiiinirt war?
« Nur ein schaes geschliffenes, kleines
Messer hatte sie en den Gürtel stecken
Intissen, nichts weiter. »
Der «Lnstlaiser« kletterte mit
mächtigen Sätzen an dem Seite empor.
Seine Gebilsin zog ihm die ichlvkkk
Ballancirstan e empor, dann einen
Tisch. eine Leiter, einenSessel nnd noch
einige andere Reqnisiten, mit denen er
oben zuerst allein die tolllübnen, det
lveacnen Knnststiicke aussiibtte.
Als et mit denselben zu Ende war
schwang sich auch Miß Zephyra ge
wandt empor. «
Der »Lns·ttniset« balancirte eben
aus der Spitze der dielsprossigen Lei
ter. die er aus der Mitte des Seil-s
ausgestellt hatte.
isrloartnngsvoll und bewegungslos
blickten die Zuschauer empor, die taum
zu atlnnen wagten.
Mis; Zeptmra erfaßte nicht wie sonst
immer die Balancirstange; sie machte
einige Schritte aus dem Seil. Dann
kniete sie nieder und zog aus dem Gür
tel eine kurze Klinge hervor.
Und im nächsten Augenblicke begann
sie das starke Seil zu durchschneiden.
Der .Luittniser« stieß einen Schrei
ans nnd stieg demn. so schnell es ilnn
« die zitternden Beine gestatteten, von
der Leiter herab ans das Seil.
Schon stand er ans diesem, nnd die
Leiter sallen lassend, ties er gegen Ze
phoro.
To verdanrelte sich ihre hast und
Kraft « - noch ein Ruck ein Schnitt
noch. Ein Ansschrei des Grausens und
Entseyens unten -- - und die beiden -
Körner sausten blitzschnell hinab in die
Tiefe.
Eo starben sie. "
sin m Speise-frische
Its-n Eim- Sjwew gemiede- Oiveeiiei nnd !
Euiuhikiiepey
kijiiikkt tsdiioik
Ich iunn aus iei Rieer nei sehe,
wann-i Die Leit alle im Sommer in
iie iidnine oder an dieZee reife wolle, i
wo es at vom doch io viel ioinfotg !
tiibier ieie tin-L Bist die Weibsieii den
ie, es iscb Schien änd weils vieAnnetn
time, so denie sie-, sie niiisie es- nach- j
mache Well, mei Weis sind die Miikie
den midi fcko feii drei Woche gedeihe
ied, ich sollt mit ihne in die Maxime-is
mit-eile svo e iteiiischek Sommekeißoki
fein Lyiii da könnte ie vienii frische J
Luft nnd Amjusemeni howin Well. .
ich hin net gewollt Sind den gelten-,
iiinc an eipiiivnr. daß-es noch neißet
Mit, wenn ie in e lose Wcappet in ihre
iiible Pia-lot sitze iönnie, als wenn se
iisigedteße änv ufiaedonnekt uii eine
von die Doieiveundas sitze wüßte« böi
denn iin nzei Alte aleich iosgeiegh
»Ziniiade, Du biichi e Revenvaiet, in
schen daß Du Dei Tochter in vie So
fzeiiie bringe umsehn wo ie e Tichänz
visit, mit feine junge Leii öckwiimed fix
weil-e, wisset-te se immer in die a te
Bude niek ein«-siege unt damit es ja
net e Cent leichte thut. Vöi wenn Du
inii Lisbiees vom Höniing Ciöb in’5
Fifckiinei-Fiisinp gehe iannicht, wo ihr
nach alle mögt-te Dinge iiiche Mut, du
ihuichi Du ej nei meinde änd wenn es
e Riiichiin ioichie thut. Böi ich ins s
Dit. ich ihu ieci mei Fuß ufiiese änv i
wenn Du net get-e willichi, io iannichie
ioi mci Pakt inDei Wonbokß-Saluhn
nieiwe, biii Die Möiie iind ich gehe.«
Well, Mr. lrdnoh was wollt ich
matt-e, die Weil«sleit thue doch immer
ihre Wille nieste lo here ich gelagn
»Ah-l teilst, denn thut Eure Dödä Packe
and dann wollen wir las.« Dann leie
se mir um den hals gefalle önd den ge
sagt, ich wäre e Börd, önd alr- le daan
drei Wochen eingekauft änd gelählord
vcsatve seien wir los nach dem Som
» merrißort in die Max-amti- Der
Rusdziän Lauter« wo in die letzte Zeit
immer lwiet an die Märie war, is
auch Initaange, bilohs er lage, er wollt
sehe, ob er in die Mauatius kei Gähm
net lalfche lönnlr. Bist das Gähru, vor
das er lucke that. isGähm miMrprow
stritten-, le viel hen ich auch gewußt
Wo wir losgelräwelled feie, war ej
e elelömößi e His, änd tvo wir an die
diläblwhdsta chiön » iei der Sommer
rißord angelamme Feie, laale fe uns,
das Holel wär noch siehe Meile diftänd
in tie Mauntias, da müßte wir e
Körridsch nehme oder laufe. Well, be
soe Mr unsere Meind uffmache lomne,
ware alle Kärridsches inaähdfchd, blas
e aller Fariner«vaaen, wo ie Bordg
eroß gelegs halle, wer noch ükeL and
da den«-or war e Mjuhl aelchpannz wo
fr- klapbperdiirr Hi d la alt leie that, daß
es Pro ablie schon usit die Tichildern
Israel dorche rathe Meer aeschwomme
is.Böt da war nix zu mache,Wir
mußte die alte Rat-re nehme und noch
3 Dollars für den Neid bezahle. Der
Farmrr sagte, sei Mjuhl wär ahl reihi
imd ormerlie e Rähßhorß gewele änd
löan e Meil in s Mjnnits traue. Well
wir sind uff die alle Karte geschtie e,
hen dle zwei Dosend Trönls öndBän -
based von die Weislext·heruffgeschisst
an dann is die Reis «losgeaange.
Daß sie uns net dabei aerädert bawwe
is ebaul alles, wenn auch der Former
esagt hat, e Stroh - Neid wär jetzt
steilil . Sprinas hat die alle Karte
net ge il lind wo es den Bqu her
umer acht, thut das alte Miuhl vorn
änd hintre ausschlaae änd fchprlngr.
wie eScheemesel lind allemal wenn wir
uf die alte Kontrie i Noli de S ohn
— chtrem hatt-we, bin ich lo’ne llcker
echt Fuß in die «Luft gefloge änd
met Alte that immer mit so nss Bad
daunfltege, tote e Inst-erbuhlde je
let Bteath met tät leimt lind -
lett,« der Fern-et f M pe, bot
der sagt, wenn sei Mit-U Rönne
wär. könnt en keiner mä ist-spe, so
hat et weiter Fang-Ochs mit III ge
setzt-fehlt Fetnellt den sil- e tleIeOLoch
eschteeilt änd met Alte is p gi
lm dat- le sich allmva betl sc
hrit, lind tvo sie mtt ihre ·300 P und
wieder uss das Brett zukiutfli e thut,
thut ei e Ktäsch gebe, das M thut
» mitte durchbreche önd met Alle liegt
mitte im Wage önd tdut mit dabei e
Schtoß verlege, daß ich auch hinschlag
änd mich an met Alte festhalte will.
Dabei is mit mei«Whi5kie Votlel tn
n:ei Rocktasch zerbroche, böt ich den es
» etfcht gar net genotißt, böt wo ich met
Alte wieder uff die Fteß geholfe bawtve
änd die verdammteKatte s till tchteltt».
je ihr der ganze Whislie otch Mel
Romafch in ihr Dteß qelosse, änd da
Mr. lsditok hätte sie was erlebe könne.
Wir hen beide nach Whislie drei Meile
cean den Wind geschtunle änd mei
Alte bat qewettekt wie e Fischweib, baß
ich ihr fein Tteß qefchpeult hätt jjyy
daß se net mehr weiter wollt. In soren
e Zuschtand könnte se net in e schtetlisch -
Hotet gehe. Well, der Nuschiön Unter-,
too die ganze Zeit alle Händ do hatte.
um die Marie festzuhalten. ist denn
herunnet aetommeänd dat meiUlte
zttseredd das Unglück wär net so
set- imm änd Whidtie tdiit sahn edopos
reite, das wüßt et dei Exdirienz, döt es
wsk schob um den seinen Whtstir. So
sind wir denn weiter-, bitt too es auch e
Walde-Werg herussginz a dazu
mer, wir sollte lieber a ge, sei
Msudt könnt sol Load den Berg
net derusspulle. I« sit hen qes
grautt. döt sein adgM .. iind in
der Sitz den set-g ettert.
Böt nach e Weil is das Miu l schee
gebliebe and hat — eschtret t. o
sagt der Former-, ich ollt dinner den
Wege mische, tie trir usfn Berg wäre.
Wo ich net wollt. sagt er: »Man thue
eS Ihre Bäggädsch nimmer uss den
Bera kriege, so e Load kann mei ar
mes-« Mjudl net allein pulle.« Well,
denn den die Weiber geschtarted, sie
wollte ihre Trönts mit hatvtve änd ich
sollt mische, daß wir szuhn in's Hotet
käme. eWll, was sollt ich mache, so
den ich zu pusche geschtartet önd wo
des Mjuhl gemerkt hat, dasi jemand die
alte Karte ousche that, hat es gar net
mehr aevullt, bist is so langsam ge
nannt-. das-, ich das tonsaundet alte
Miuht ahtmobst auch noch hatotoe
mische müsse. Wo ich dem Former ge
saat haiowe, er sollt sei Mjudl e paar
dinschtage, deß es pulle that, sagt er,
er wißt e besseres Mittel änd thut dem
Nuschscbian Hönter e Hand voll heu
aetve and sagt, er sollt immer zwei
Schritt vor dem Mjuhl hergehe änd—
ihm das Heu vor die Nas hatte denn
thätH nachtontme. Well, der Hinsch
schian Hönter is denn auch vorangange
and hat dem Mjutsl das Heu hinaehalte
and alle Mat, toenn es danach schnappe
wollt, iser weiter egange änd das
Miudt hinnether. ie Weidsleit hen
nebenan geloise and der alte Former
bat uss sei Karte gesesse önd gehalleet
«Get uov«, bis er ganz heiser gewese
is. In diesen Usszug seie wir am Ide
niug im Hotet angetamme önd ich hen
mich hold kaput geschosst, dasz ich am
annere Morgen noch stiss war. Der
Ruschschian hönter hat auch gemeint,
wir wäre doch bequemer gefahre, wer-n
wir zu Fuß geganae wäre änd hätte
unsere :-3 Dollars geßäbst. Bot des is
was die feine Leit Komsort und Erho
luna neuue·
Ihr
Schon Schorchsintsade.
..--..-. ...- s- —
Selbstthätiget Tropfenzähler.
Um gerade bei Medisamenten ge
naue Dosen von festgesedfet Tropfen
zalg geben u können, M der neuetfuns
i renePftopJen einer Pariser Firma
; seht praktisch. Durch einen ge
wöhnlichen Pfropfen E wird ein
Oben Cbei A) etweiteries Glaseöhes
chen aefühtLDaz cylindrij Ende des
Röhkchens wird tier enden Koth-ins
D und einem darauf ruhenden etwas
)
übergreifenden Metallxina B geschlos
sen. Jn der Mitte dreichortscheibP
ist eine Aushöhlung »G, svce man ver
mittctsi der Feder E offnen oder schm
ßen kam-, ie nachdem man daran
zückt. Um dep Cnlindcr A zu fällen·
wendet Mar- dthlasche um,ds.1nn briu i
manse in vie normale Loae unb zie t
den stopfen heraus. Timn drückt
nzon qui die Feder und die Flüssiqteit
vte sich n·21 anaefammclt hat, stieß(
Revier-weise aus« .
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Freiwillige« für die V pp neu
giä äthasse vom cmätiin auf
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