Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 25, 1899, Sonntags-Blatt., Image 9
beilage cles ,,Iluzeiger uml bekom« « J P Wmdolph Herausgeber Grund Island, Nebr» den 23. Alt-g 189) Kahrqanq 19. äko )1 Sonntags Blsrtt Kunst wissmichaft uns Gewerbe I Eise ügvptische Königsstatuex -· Von G. Mauer ·An der Stätte des alten Mempbis bei tiern heutigen Dorfe Mit Ruhme findet dek Jenseits-we zwei koloticsle Statuen des Königs Ramses des Zweiten (regierte um 1300 b. Cer umgestiirzt und dabingestreckt inmit ten eines Palmenwaldes. Die Statuen zeigen den großen Eroberer, en seine Kriegszüge bis tief inPalästi a hinein sührten, der Scharen von Gefangenen aus dem heiligen Lande bei seinen Bauten beschäftigte und den die Tra dition daher zum Pharao der Unter drückung gemacht bat, in vollem Ko nigsornat. Er trägt den fiir seine I- Wiirde charakteristischen Schurz, der — vielleicht aus gefältetem Gold tos;e be n stand, und den langen lünftli inn art. Zu Häupten der hier abgebildeten Statue liegt die Doppeltrone, aus den Diademen der zwei Reichleme MS denen Aegypten in uralter Zeit verei nigt worden war, zusammengesetztDie Krone war besonders gearbeitet und mittelst eines . apsens auf dem Kopf der Statue befe tiqt, bat»sich aber beim Fall von dem olofz gelost. Die Figur mißt 24 Fuß, ohne die Krone, deren Höhe 6 Fuß beträgt. Unweit dieser erst kürzlich ausgegrabenen Statue findet sich die zweite, welche ein englischerFor cher schon u Anfang des Jahrhun derts ans «ich't gefördert und dem britischen Museum geschenit hat, doch liegt der Kolon noch heutigen Tages an seiner Stelle, da eH noch nicht gelungen ist« der Transportschwierigteiten Herr zu werden« Ueber diese beiden Riesenstatuen sind uns nun von den Alten verschiedene Notizen überliefert. Heredoh der sich viel mit diesem Könia beschäftigte, den er Sesostris nennt, hat die Kunde von den Kriegsziigen ausgeschmückt, ihn fast die ganze damals bekannte Welt unterwerfen und lsis nach Trakien kommen lassen. Zu den uns beschäfti enden Statuen berichtet er: »Se Lostris hinterließ als Zeugniß seiner egicrung die steinernen Statuen, welche vor dem Tempel des Hevhaistos (d. h. des- iighptischen Gottes Ptahs stehen, von denen zwei. die ihn und seine Gemahlin darstellen. 30 Ellen hoch sind, während die übrigen vier, nelche seine Söhne darstellen, 20 Ellen messen.'· Dies seien die Statuen, vor die die Ptahvriester lange Zeit nachher ; dem Perserkonig Darius seine Statue « aufzustellen verwehrten, da Sesostris außer den anderen Völkern auch die Skntlsen unterworfen habe, was Da rius nicht elungen sei. » Jn der - hat standen- die Kolosse, wie die heutzutage theilweise im Was set liegenden Neste zeigen, einstmals vor dem Tempel des Ptah. Solche Statuen des Bauherrn pflegten vor den Tempelthoren zu beiden Seiten ausgestellt zu werden. Strabo. der zu Anfang der römi schen Kaiserzeit lebte, sah nur noch eine der beiden Statuen. Die andere — wird damals schon umgestiirzt und verschüttet gewesen sein. Mehrere -ahrhunderte später fin den wir den olosz in der Beschreibung des arabtsehen Arztes Abdullatis er wähnt. Der Arabe: ist der Bewunde rung voll iiver die Größe und mehr noch über die Feinheit der Proportio nen. Auch die Porträtäbnlichkeit ist unverkennbar. So verdient die Sta tue die Bewunderung Abdullatifs in reichstem Maße. Wir desinen seit 15 Jahren die Mu mie des Köni s und es ist intere ant zu sehen, wie ein der iighptische Kunst ler die charakteristischen Züge, beson ders die eigenthiimlich geformte, sast an den semitischen Typus erinnernde Nase wiedergegeben hat. Dies laFt sich trotz der Dürre des Mumienge tchtes (der König starb, beiläufig gesagt, fast hundertsiihrig) noch deutlich erkennen. Dabei muß man tich die primitiven Werkzeuge der Ueaydter vorstellen. Es ist eine weitverbreitete Fabel, daß diese Wundertverte der Steinarbeit mit be sonders seinen Wertzeugen hergestellt sind. Die ägyptischen Künstler und Handwerker arbeiteten mit bron enen, böchttens eisernen Geräthenx Stahl benutzten tte nicht« Dabei tonnte nur ein angedeutet As.titvand von Arbeits-s ; trast und Ausdauer zum Ziele führen. . Von diesen Statuen besteht eine ans s Grnnit« die andere cns KaltsteinBeide J Steinarten waren an Ort und Stelle ! nicht vorhanden, der Granit mußte - weitber »aus Obetäatypten herbeige schasst werden. Aus große Trank-part schiise verladen, wurden die Riesen ststlptnren vom Steinbruch in die Nähe des Bettimntunasorteä gebracht - nnd dann ans Holztchlitten an ihren Platz qeschassL Ein etwa 500 Jahre ältereg Reliei in einem Grade zu Ber scheh zeiat uns solchen Trank-part einer Kolossalstatue. Vorn an dem Schlitten sind lan e Seite anaebracht, an denen eine gro e hl Arbeiter ziehen. Auf den Knieen . B Kolosses tteltt der Oberausseher; er Itatscht den Takt zu den Bewegungen nnd zu dem damals gewiß wie heute in Æfypten bei ieter Arbeit unver meidl chen eintöniaen Gesang. Mannsr mit Wassergesiißen, die den Weg, den der Trantpdrt nehmen toll, bespren en, bealeiten den Zug. Man steht, nur ie rii chtlosette Ausnutzuna derk stir beiter, eine mechanischen hitstmtttet waren ei. welche es den Pharaonen er teilte-lichten ihre Monaten, Jahrtau Lende überdauernden Denkmäler zu chitier Il· ti- si· Dse Auszeichnung von Empfindungen. , Von Dem-i tcdupim Es giebtwenige Ersckxinun en, die sich so schwieriå experimente zei en lassen wie die Oeelenzuständg die ich oft nach außen hin überhaupt nicht bemerlbar machen. Unseren heuti en Psychologen ist es indeß troh a er Schwierigkeiten gelungen, mit hüte des Pletysmographen diese schein ar unsa baren Vorgänge einem eingehen den tudium zu unterziehen. Dieser Apparat zeichnet die Be wegung des Pulses auf einem ge-. schwärzten, sich drehenden Regiftrircy » linder mittelst eines Stiftes.auf. Be kanntlich hängt die Ausdehnung der Gliedmaßen von dem Blutdrurt ab; ’ bei jedem Pulsschlag erweitern sie sich, » um sich gleich daraus wieder« zusam menziehen. Diese Veränderungen sind siir das » bloße Auge unsichtbar und es ist eben der Zweck der Pletnsmographie, die selben dem Auge sichtbar zu machen » und aufzuzeichnen. - Wie Jedermann weiß, wirten starke . Geniiithsbewegungen auf das Herz I ein, dessen Thätigteit je nach dem leb hafter oder ruhiger wird, ebenso allge mein bekannt ist, daß gewisseGemiiths zustände nicht allein auf die Herz-zwä tigleis einwirten, sondern auch auf den äußeren Blutlauf, indem sie die Ca pillargefäße erweitern und so z. B. das Erröihen hervorrufen, oder dieselben zusammenziehen, was ein Erbleichen verursacht. Diese Veränderungen in der Blutcirculation rufen nun ihrer-s « seits wieder -eine Veränderung im Volumen der Gliedmaßen hervor.« Dann aber«giebt es sehr viele Ge niiitbsbeweaungen, die sich äußerlichs snicht wahrnehmen lassen und weder von einem Erbleichen noch einem Errö- ; then begleitet sind und die dennoch die Blutcirlulation beeinflussen und damit auch die Ausdehnung der Gliedmaßen. . Es sind dies die unsichtbaren Bewe gungen, deren Auszeichnung die Psy chologen in die Hand genommen haben, um daran den Seelenzustand zu er lennen· Die Herren Buiet und Caurtier ha- «. ben an Kindern einige Experimente ausgeführt, indem sie die eine hand » dcs Kindes in einen Pletysmographen legten und ihm dann plötzlich Furcht einflößten, indem sie dabei folgende künstliche Mittel anwandten: man ce det ihm ein (vorauegesetzt, dazk es da ran laubt) es werde zum ahnarzt gefii rt; einem zweiten Kind versichert man, man werde ihm einen eleltris en Strom durch sein Ohr gehen la en und einem dritten endlich sa t man, daß eine kleine Maschine gleich; e lo diren wird. Welches ist nun die ir tung dieser kurzen Erregungen? Jedesmal wird man beimNachlassen des Pulses wahrnehmen was oft ein völliges Verwischen der Kurve« zur Folge hat. Dieses Schwächerwerden der Pulsbeweaung ift besonders zu Anfang des Experimentes sehr deut lich; nach einiger Zeit jedoch beginnt der Puls sich wieder sichtbarer aufzu zeichnen. Die Linie zeigt übrigens nicht immer ein Sinken, was besonders bei Beginn des Versuches deutlich zu be obachten ist. Ein anderes Experiment ähnlicher Art wurde an einem Erwachsenen von 32 Jahren ausgeführt, der zum ersten ! Male das Laboratorium besuchte. Er legte seine Hand in den Apparat, man unterwirft ihn einer mäßigen Erre csnng und theilt ihm mit, man wolle eine Empfänglichleit gegen den Schmerz auf die Probe stellen. Jn dem Augenblick, alz man seiner Hand eine Spitze nähert, und bevor er dieselbe noch spürt, zeigt sieh ein starkes Sinken der Linie, verbunden mit einemSchwä cherwerden des Pulse-L Das ist die Furcht. Nur an de: Rurve ist dies er kennbar, denn die Versuchsperson selbst ist äußerlich vollkommen ruhig geblieben. Als man den betreffenden Herrn fragt und ihm sagt, was mit der Auszeichnung vorgegangen ist, ges räth er in Erstaunen, obgleich er zu iedt, erregt gensesen zu fein;" er cherzt iiber seine angebliche Furcht, » findet dieselbe lächerlich, dennoch aber » dauert die Depression fort. - Die moralische Angst bringt genau dieselben Wirkun en hervor wie aus sorge-wem Voksa kksichuichist. Ein Schüler des Laboratoriumö, der sehr häufig abwesend war, hatte die Ge wo nheit die Avparate obne vorherige Er aubniß an sich zu nehmen und die Vorsteher des Laboratoriums beschlos sen, ihm einen Verweiö zu geben. Der hiermit beauftragte Vorsteher beschäf tigte sich gerade an dem Tage mit ple thsmographischen Experimentem an welchem der betreffende Schüler in’s Laboratorium kommen sollte. Wäh rend der Apparat im Gange ist, klin gelt es drangen. Aue wissen, es est Der Schüler. Der Professor zeigt nicht die geringste äußere Erregung und bleibt chwergsam; aber der Gedanke daran, daß er den Schiller zur Rede stellen soll, regt ihn auf, er empfindet ein zu faminenziehendes Gefühl in der Ma einaegend Und-siehe da, die Kurve s weist ein starkes Sinken in der Puls bewegung auf, während gleichzeitig die Zahl der Puls-schlage zunehmen« und von 70 auf 95 steigen. Die Furcht, gleichgültig welcher Art sie ist, wirkt also stets in derselben Weise auf den Puls ein, indem sie den selben abschwächi. Seltsam ist, daß der physische Schmerz, z. B. ein Stich, sich in ganz anderer Weise äußert als die Furcht; man nimmt keine Zunahme der Pulsschläge wahr und die Verän den der Kurve sind nur unbedeutend. Die Eindrücke der Freude sind schwieriger hervor-zurufen nnd deshalb auch schwer zu studirem Indessen sei hier ein Experiment erwähnt, das an einem zehnjährigen Kinde ausgeführt wurde. Nachdem der Versuch einige Minuten gedauert hat, wird das an fänglich furchtsam Kind Judex-sichtli cher und sein Capillarstrich zeichnet sich in regelmäßiger Weise auf.- Alsdann wird versucht, bei ibm ein Gefühl der Freude hervorzurufen, aber bekannt lich entsteht durch eine plötzliche Erre gung eine plötzliche Depression, weni ger in Folge des Vergnügen-Z als der stimmte Schlüsse zu ziehen beabsichtigt. Wie es scheint, verursachen traurige Melodien eine geringere Zunahme der Pulcbewegung als Märsche. Sicher ist aber, daß die Melodien, welche eine hestige Gemüihöerregung hervorrufen, von der größten Wirkung sind und daher darf man auch annehmen, daß die Intensität derGemiithsberve un en eine weit größere Rolle spielt afs ie Art derselben So haben gewisse Mu silstiicke, welche eigentlich weder einen fröhlichen noch einen traurigen Chia ralter tragen, die aber von sehr starker dramatischer Wikung sind und bei uns ein tiefes Nachsinnenq hinterlassen, die größte Geschwindigkeit der Athmung und der Herzthätigkeit verursacht. Pensions-Ausgaben Der vom Pensionsbureau veröffent lichte Ausweis für das mit dem 30. Juni beendeie Jahr läßt ersehen, das-, die Höhe der Pensions-last des Landes in Folgedes Rebellionslrieaes über schritten scheint Zum ersten Male seit 1891 ist die Liste der Pensionäre ge ringer geworden und ebenso die Sum- » me der ausgezahlten Beträae kleiner, als in irgend einem der seit Erlaß des liberalen Pensionsgesetzes von 1890 : vergangenen Jahre. Von den 141 « Millionen,welche der Conareß bewilligt hatte, sind zwei Millionen übrig ge blieben und es wird erwartet, daß von den für das laufende Jahr bewilligten ! II I» -.-.. , --- k-« ·«s. I-- I-» . -». Attåqyptlfcheö Könisöstanddild »dann-« 11.) Ueberraschung, man sucht wenågstens eine Minute lang den Eindru des Vergnü ens bei ihm aufrecht zu erhal ten ducm eine Reihe verschiedener klei ner Geschenke; -nan zeigt dem Kinde Mille, man lzählt sie ihm vor und giebt sie ihm; dann schentt man ihm eine Schachtel Farbstiftr. Die Schachtel wird geöffnet, auseinander genommen; man nimmt die Stifte heraus, schreibt damit unter den Augen des Kindes u. s. wt Diese kleine Demonstration dan ert ungefähr zwei Minuten, während welcher folgendes in der Blutcirlula tion der Hand bor sich gegangen i t.Jn dem Augenblicke als man dein inde um ersten Mal die Bälle zeigte, ent stand eine kleine flüchtige Depression entsprechend der Veränderung im Zu stande der geistigen Erregtheit; nun hebt sich der Puls wieder und erreicht damit ein über das Gewöhnliche hin ausgehende Zahl von Schlägen. Buiet und Courtter haben auch Ver suche angestellt über die Veränderun gen, welche die Musit in der Wulst wegung und Athmung hervorruft. Von j den zumeist mit Musilbegleitung ge- J sungenen Stücken seien folgende er wähnt: »Der König in Thule«, Lo thringer Marsch, Tannhäusermarsch, Lied an den Abendftern lang Tann« häuser), Pie Jesu, Frühlingszauber lWalkiire), Schwertlied (Wallüre), Wallürenritt, Begegnung (Faust), Liebchen traut (Faust). Als Ergebniß all dieser Versuche nahm man fast ohne Ausnahme eine lebhaftere Herzthätigleit und Ath« mung wahr und demzufolge eine Er regung de Nervensystems; gleichgültig war dabei die Art und der Charakter » der Musik, ob es einfache Akkorde oder i Melodien waren, stets beobachtete man i eine Zunahme der Herzthiitigkeit und s Athmung. ; Die musikalischen Versuche dabei i ausserdem gelehrt, daß die Pulgbc i schleunigung geringer ist« wenn die Er regung eine rein sinnliche und frei von Jdeen und innerer Bewegung ist. Die aus künstliche Weise erzeugten Ge müthgbeivegungen kann man in drei grosse Kategorien eintheilem in Erre gungen der Trauer, der Freude oder auch der Ausmunterung (z. B. Mili-s tärmärsche) und endlich in dritter Li nie, in eine Gruppe von zusammen e setzten und besonders heftigen e rsüthsbewegungenx in welche dieser Gruppen man nun irgend ein Musik stück einreihen soll, ist ost sehr schwie-. rig zu entscheiden und man muß daher sehe vorsichtig zu Werte neben, wenn man aus dieser Klassisieation be 145 Millionen ein noch größerer Ueberschuß bleibt. « Das Gesetz vom Jahre 1891 hat sei- . ne äußerste Wirksamkeit erschöpft- Dic l Urheber desselben sahen dieFolgen viel leicht nicht voraus-, als sie in liberaler Weise jedem Veteranen, der erwerbs unfähig geworden, Pension bewilli ten. Im Jahre 1891 standen 676,160Eien ionäre aus der Liste, an welche 118 Millionen bezahlt wurden. Zwei Jab re später war die Zahl aus 966, 000 gesiie en, siir die 158 Millionen erfor derli waren. Obschon unter der Cleveland’schen Administraiion mi: der Bewilliqunq von Pensionen nick, t sehr liberal verfahren wurde,eraa1 sich doch in den Jahren von 1898 bis »O? eine Zunahme von zehntausend Pensioniire Die jährlichen Ausgaben wurden im Jahre 1895 auf 141, irrt Jahre 1897 aus 139 Millionen be schränlt. Jm ersten Jahre seiner Vlmtssthätigkeit bewilligte Pensions-— . cemmissiir Evans mehr Pensionen, als je zuvor in einem Jahre bewilligt wor den waren, trotzdem zeigten die norma len Ursachen, die eine Verminderung der Listen zu Folge haben, bereits in solchem Ma ,e ihre Wirksamkeit, baß bei einer Bewilligung von siebzigtau send neue Ansprüche die Nettoiunah me nur achtzelxntaufend betrug und die Ausgaben in den Jahren der Giebe land’schen Administraiion um nur drei bis vier Millionen überstiegen Am Zit. Juni 1898 waren 9953,714 Pensioniire in die Listen eingetragen, dreiundvierzigtausend sind im Laufe des Jahres gestrichen worden; 34,345 in Folge von Todes-fällen und 1841 Wittwen, die sich wieder verheiratheten -10,991 neue Ansprüche wurden den«-il ligt, so daß die Gesamnitzahl der-Pen sionäre am Im. Juni diese-Z Jahre-J Ul)1.,519 betrug. Die Ausgaben fielen von 8141,651,0()0 im vorigen Jahre aus 8128,253,()00. Es ist dies die geringste Summe, die seit Erlaß des . »Dependent«-Gesetzes von 1890 ausge geben wurde und eg ist vorauszusetzen J Daß keine außerordentliche Zunahme, Ivie sie jenes Gesetz brachte, mehr statt finden tvird. Freilich läßt sich nicht sagen, wie viele Ansprüche noch einne « reicht«werden mögen, wenn der Krieg aus den Philippinen sich noch lange « hinsicht. Seit Beginn des Krieges mit Spanien sind allerdings 1.6,983 Ansprüche eingeteicht worden. so weit set-Loch wurden davon nur 295 bewil g . . Das Glück kommt uns oft nur des halb so klein vor, well wir es erst—tm Schwinden bemerken. Jm Südosten wird der Glatzer Ge birgskessel durch das Schneegebirge ab geschlossen, auf dessen waldbedecktem Rücken sich die preußisch-österreichi sche Grenze dahinzteht. Die größte Er hebung, 4200 Fuß, bildet der große Schneeberg mit einem Gefammtpano rama von großartiger Wirkung. Hier erhebt sich nunmehr der auf Kosten des Glatzer Gebirgsvereins ausgeführten ! Kaiserthurm bei Gine. sKaisepWichethhurssy ver am 9. Juli in Gegenwart des Prinzen Al brecht von Preußen, Regenten des Herzogthums Braunschweig, die feier liche Weihe erhalten hat. Der Prinz, der sich aus seiner nahen Sommerresi denz Seitenberg zu der Feierlichleit eingefunden hatte, ist der Grundherr des Geländes, auf dem sich der mäch tige Bau erhebt. Das Bauwerk, das unser Bild veranschaulicht, dient nicht nur den touriftischen Zwecken der Un- ! terkunft und der Fernsicht, sondern ist gleichzeitig auch als ein patriotisches i Ehrenmal für den ersten Kaiser des H neuen deutschen Reiches errichtet. Vorurteile-Mc Jugendzeit Ein junger Filipino Namens Louis M. Rodriguez, welcher kürzlich tic Civildienstprüsung in New Or » leans ablegte, und um das Amt eines Stenographen und Typewriters im Hauptquartier der Armee auf den Philippinen in Manila sich bewarb« ist ein typischer Tagale. Er ist sehr ge bildet und, was ihn für uns beson ders interessant macht, er war Schul lamerad des großen kleinen Aguinaldo. Rodriguez erzählt: Ja, ich und Aguinaldo gingen zusammen in die Schule im San Juan Seminar in Manila. Jchtenne auch seine beiden Brüder recht gut. Die Schule ist ein tatholisches Institut, in welchem die Schüler nur für zwei Lebensberuse ausgebildet .werden: Kirche und Ad voiatur. s. Wir ftudirten Latein, Philosophie Piidagogic, das römische und das in ternationale Recht, Doktrinen vorn persönlichen Recht und Theologie Man mußte vorher eine Schule niede ren Ranges absolvirt haben, ehe man ausgenommen werden ionnte.« ,,Aguinaldo war ein eifriger Stu dent, der Tag und N acht über seinen Büchern saß. Dort, in jener Hoch schule, entwickelten sich bei ihm die re publitanischen Jdeen. Als er erst 16 Jahre zählte, sing er an eine lleine Zeitung, betitelt ,,La Republica«, her auszugeben. Das Unternehmen war jedoch nur von kurzem Bestande. »Ja seinen Schultagen war Agui naldo ein sehr ruhiger Jüngling und Jedermann mochte ihn gut leiden. Er war gutherzig und» wohlthätig nnd hatte ein ausgeprägtes Pflichtge siihl gegen die Armen. Er hat eine vorzügliche Erziehung genossen. Seine Brüder lebten früher in Cabite.« Die Filipincks sind im Allgemeinen gut erzogen. Nur in-der englischen Sprache und englischen Literatur sind sie nicht bewandert.« Jn Bezug aus das tägliche Leben und Treiben der Filipinos erzählt Vodriguez: »Es giebt zwei Arten, um in Manila zu leben; die eine ift sehr billig, die andere sehr tl)euer. Alle mit Ausnahme der Reichen, leben sehr billig. Frucht ist die Hauptnahrung dec- Voltes und die Banana spielt im Ernährungsleben dort eine wichtigere Rolle, wie hier das Brot. Es giebt 25 verschiedene Arten der Zubereitung von Bananen Sehr häufig aber werden sie zu Mehl gemahlen und Kuchen da sHerzs- gesormt, die sehr schmackhast In . Für nur fünf Cents bekommt man »genug Banana - Mehl, um mehrere Taae davon leben zu können. Die oberen Klassen jedoch führen »nur spanische Küche und Jedermann hält sich ein Heer von Dienern. Ein Mann, der monatlich 350 verdient, hält sich gewöhnlich vier Diener. muß man sich Ja teiang a ,- » » man Zutritt in e n fremdes hausie biilt. Liebesperb » .n. MGM Amerika statthaft nd, werden t mit Entsetzen betrachtet. Die Spanier waren sehr hock müthig. Sie blickten auf die Fil - nos, ihrer Hautsarbe wegen, herab und wenn immer sie einen inlultikea konnten, geschah diese Die Steuern » waren höchst unerträglich. Der durchschnittliche Filipino ist re ligiös veranlagt und setzt großes Ver trauen in die Macht des Gebetes. Ja seinem Heim wurde täglich neunmal gebetet; beim Aufstehen, vor dem Frühstück, vor und nach dem Mittag und Abendessen, Angelus und vor dem Schlafengehen.« Ueber den Krieg sagte Rodrigucz: »Ich glaube nicht, daß der KriegTange dauern wird. Die Quellen der Fili xknos sind zu begrenzt. Sie begehen einen großen Jrrthum, aber nur weil sie das Land und Ehre Gegner nicht kennen. Sie glauben, daß die Ameri kaner sie vertreiben wollen. Sie trauen Niemand, weil sie stets nur mit ten Spaniern in Berührung gekom J nien sind.« Rodriguez würde der Regierung aerne seine Dienste zur Pacifirung der Filipinos widmen. A Statse der Elcetrieität. Ein-es- der bedeutendsten Gebäude der Pariser Ausstellung wird der Electricitätspalast sein. Er wird die große Bedeutung oeranschaulichen, die die electrische Wissenschaft auf alle Er findungen zu Ende dieses Jahrhun derts ausgeübt hat. Die Fassade die ses Palastes wird sich durch ihre reiche ornamentale Gliederung und ihre wunderbare Beleuchtung auszeichnen. An den FirsL den eine die Electricitäi darstellende Gruppe krönt, schließt sich eine omamentale Brlrönung, die In ihrer entzückenden Leichtigkeit gegen J den blauen Tageshimmel wie eine ’ Spitzenarbeit aus Eisen und Glas ,wirtt, und die Abends wie ein seuriges Gewebe gegen den Nachtbimmel stehen wird. Denn hinter der Statue der Electricität wird eine ungeheure Sonne aus Glas ihre Strahlen ver senden, und Tausende von elektrischen Lampen werden in jeden Augenblick wechselnden Farben die ganze Umge bung in ein märchenbastes Licht hul len. Die Statne der Electricität, de ren Bild wir bringen, wird in einer Höhe von 67 Metern ausgestellt, also beinahe so hoch wie die Thürme von Notre Dame sein. Ein sprechender Affe. Ein Herr Buck in Boston unter . nimmt gegenwärtig den Versuch, ei s nen Affen sprechen zu machen. Sein l Versuchsobjeli, dessen Bild wir brin i gen, ist ein Orangoutang von Borneo, der den Namen Snmbo führt. Der selbe ißt und trinkt wie Menschen, trägt Kleider und Schuhe, welche er selbst an und auszieht Der zweijäh rige Affe bedient sich bereits derWotte »Mamma« und ,,Coine back«. Der Traineur behauptet mit Zuversicht, dem Vierhändet innerhalb eines Jah res ein umfangreich-s Botabularium beibringen zu können.