ges a Verm-Jena few-ist« p. Sei froh. so lang Dir ’s Lebe matt Und las net d’Jliigel hange, Beim eh me« glaubt, isch d’Lufchi d’Freud Und d’Jngenv scho vergange. Der Schtutm nemmt hurtig Blüet und Blatt Und d’Lieb verwelket oft bäldet, Doch schleicht dei Fueß an no so matt Durch öde Schtoppelfeldet — Glaub’ dit’ö: Der Lenz kehrt schöner z’tück Noch bange Wenterdage Und an Deim Herz la toiner ’S Glück Fiit älle Zeite vertrage. Laßalso net wi-a-lahmet Schpatz Maßloidich d’Flügel hange. ’i ifch ? Trübsal-Böse net am Platz: Bald kommt d’t Lenz mit Prange! Eugen Keller. Der stammen Erzählung vonWilhelm Schäfer —K Bei klarem Wetter sieht man von dem »He-wenn Eck« den ganzen Zu richsee wie einen Streifen blauer Sei de. Als ich an meinem achtzehnten Geburtstag da oben war, strich der Uebel durch die hoben Tannen und an den dortigen Stämmen liefen die Tropfen herunter. Jch lag neben mei nem Ranzen im nassen Gras und weinte. Seit sieben Wochen war ich aus der Straße und hatte das Glück und die Freiheit des Handwerksbur schenihums gründlich satt. Statt selt sam-r her-bergen hatte ich Schmutz und Ungezieser gesunden und statt in teressanter Menschen blöde Vagabun den. Ich verstand den Gleichmuth, mit dem mein Vater mich aus mein Drän gen aus der Schule in die Welt ließ. Und als ich an seinen ernsten Spott beim Abschied dachte und an seinen kühlen Blick, der Alles vorher-gesehen hatte, riß ich das nasse Gras in Bü scheln aus« schleuderte es den Abhang hinunter und weinte vor Muth ch lag bis zur Nacht. Die lalte ,Rä e ging mir aus die Haut. Jch sror entsetzlich. Und als die Dämmeruna dazu kam und unten im Nebel dag Rollen der Züge, das Tuten der Dampfschisse lauter wurde und sich vermischte zu einer einzigen Verwor renheit, die wie von einer andern Welt heransscholl, hatte mein heiser Kopf sich soweit in seine Verlassenheit bin eingedacht, daß ich am liebsten von dieser Stelle in den Tod gesprungen wäre. Aber der Rasenabbang hatte keine steilen Klippen, wie meine Narr heit sie wünschte. Und was ein Men schenleben ist. sollte ich in wenigen Stunden bitter erfahren. Oben aus den Tannen kamen stol petnde Schritte. Als ich ausgesprun en war und den Schmutz von meiner schönen Velbethose getlopft hatte. bo ben sich die Umrisse eines kräftigen Mannes ausdem Nebel. Sein Ge sicht konnte ich nicht mehr erkennen. Aber er hielt ein Bündel in der de und roch nach Schnaps. Schon allein aus dem Geruch kannte ich diese Sor te von Menschen. Wir stalperten eine Weile nebeneinander ter den steiniaen Instng hinunter. Dann sina er a1 zu schimpfen, aus das Janiwett-r, das tm ebruar besser gewesen wäre, auf die ge nnd die Welt, die ein n Men lchen wie ihn seit dreizehn Jahren auf Sie Straße geworfen hätte. Und als wir nach einer halb-n Stunde unten in Hor en vor der raugetiinchten Kirche stsn n, deren "nde nach oben im Dunkel verschwanden, bettelte er« um einen Schnaps. So tam ich mit ihm en die Wege zu horgem wo ich den Formger sand. Er tauchte am Fenster und betrach iete höhnisch ein halbes Dutzend jun ger Leute, die am Tisch hinter großen asseebechern saßen und sich anschrieen. er wollte hinter dem andern her zum Schenktisch, wo aus Dunst und Rauch unter der flackernden stflamme der borstige Weißt-ins des alten herbergs vatetz austarechtr. Aber mein Beglei ter drehte mir sein rothbraunes Bagn bundenesicht zu und brummte etwas von Gesanabuchswitthschast Jch solle ihm schon ein paar Rappen anzahlen. gift- aöbs keinen Schnaps. Die ganze « "richg:gend wäre »verb.aulreuzt". th gab ils-m einige NickeL Er wars sein rothes Taschentuchbiindel in eine Geiz sagte etwas von Wiederkommen und schob hinaus. Währenddessen hatten " die an d in Tisch keinen Auginblick auf gehört zu schreien. Ein kleiner setter Sass- war von den andern »Schkvab« es mpft worden. Nun schrie er auf fee ein, daß Sachsen noch hundert Mei Ien hinter Sehn-oben läge und heller wäre, als Basel und Zürich miteinan der. Aber die andern waren Schwei zer nnd ließen sich aus nichts ein; alles, was über den Rhein käme, wäre »Was-C ob er sieh Berliner oder Hamburger oder Siehse nenne. Das wurde aus die nnmöglichsienArten, aber s mit demselben Geschrei bewiesen. -" smal, wenn sie wieder an dem is « angetan t war-n, schlug der » auf den Ti eh daß die Kas er « shsppßen und irre mit se er shka Sei-se -- Die Sehn-eher Wesen-P ; bei der Wissen » mem.ssp« -««" molken wistden und noch immer disk ,ien, als wären sie in der Schweiz. Es war nur der eine Tisch in dein dunstigen Zimmer. Jch mußte mich sneben den schwi nden Sachsen setzen. Er war so im teien, daß er mich gar nicht bemerkte. Aber indem ich mich niederließ, traf mein Auge sich mit dem unruhig-n Blick d.s Schwarzen, der mit grade gegenüber saß. Fiit einen Augenblick war ed mit, als ob ich die sses Strandkäubergesicht kennen müßte. Aber während ich mich versebkich be sann und ihn anstarrt-, d.ß er höh nisch lächelte, warf sich der Sachie auf einmal var-gebeugt über den Tjch und zeigte auf ihn: So? Und det? Der Norweger? Jst auch wossl ein Schwab? Was denn sonst! lachten die Schwei - t. s Und das lassen Sie sich sagen? heg te der Sachse. s Der Schwatze warf feinen Cigar scenstummet unket sich und sagte ein paar Worte, die ich nicht verstand. Nun wurde der Sachse auch über ihn wü ktbend: Reden kann er kein Wori. Ab:r sc lein Ohr hat er aus alles. Jch sah, wie der Norweger nur mit IMühe seinLächIln f stbielt: Warum soll it nicht können Deutsch? I Er sprach genau so, wie die Fran Izosen Teutsch zu sprechen pflegen. Aber lwährend ich noch dacht-, warum er sich wohl siir einen Norw g r ausgatn wenn irr doch ein Franzose war, sühtte ich aus I dein Tonsatl der Worte, irie er mir noch Ijrn Ohr iaa, einen rheinischen Maria« Idee mich seltsam berührt-. Unwilltiir slich sah ich ihn an und wieder trafen ssich unsere Augen. ch wußte nun ins-en daß mich diese-.- iise schon kin snral an das Auge eines Dromedarö er zinnert hatte. Während mich die Gedan iten esnenAugenblick rerwierten, wo und wann das gewesen war. stand er rnit ei nem scheuen Blick dur «enster aus sund lam aus mich zu. Zä) syprang au . Hist sah mich erstaunt an, zuckte ableh snend rntt den Schultern-und seste sich ian den T.sch, an meine Seite, doch am Eandern Ende, sodaß ich nur zw schen Ideg Köpfen durch seine Gesichtslinie sa . z Ich ariibelie noch eine Zeit. wo ät thn gesehen haben konnte. Jch besann mich nicht daraus. Schxießlich wurde es mir langweilig, mich von irgend ei ner Aehnlichkeit quälen zu lassen. Jch tain wieder in meine trüben Nachmit tagsgedanlen, bis etwas Srnderbares geschad. Es war schon spät nach dein Abend essen. Die Schweizer waren verträg Iich geworden, und der Sachse wollte ihnen eine Münze zeigen, ,.,d;e ihm Fee Ucorweger geschenkt hatte. Sie frei ihm aus den Händen und rollte unter den Tisch. aus unsere Seite zu. Während die beiden neben mir sich nanach bück ien und auch ich meinen Stuhl rückte, blieb der Norweger sihen. Lot se liege! Ich wußte im Augean ck nicht. ob es IAbsicht war oder ob ihm die Worte nur lentsuhren. Er sah mich aleich an. Und »als er merkte, daß ich ihn verstanden «hatie, zischte er über die suchenden Köpfe der andern weg ebenso nieder rheinisch: Dat’ste still böstk i Dann sah er gleich wieder vor sich hin. Der Sachse fand sein-. Münz: wieder und das alte Geschwiitz sehte sich fort. Jch war aus'all meinen Gedan len ger ss.n. Seitdem ich j ht wußte, daß er ein Landsmann war, tam ich tin den Grübeleien nicht los: woher.ich Lbn kannte, und warum er sich als Nor weger auf-gab. Wie ein Großsprecher sah er nicht aus. Wohl aber lng in seinem Blick etwas von der Verstockt heit ein s gesangnen Thier:s. Die kleine Stube war allmählich so von Rauch erfüllt, da ich kaum noch das holzgetäfel der ände unterschei den konnte, nnd die Köpfe der andern wke aus dichtm Nxbel austauchken Mir schmerzten die Augen. Dazu machten mich das endlose Geschräs und das sinnkose Gelächtr in mein Gräbejn hin. ein ganz wirr. Jch nahm meinen hut vom Daten und ging hinaus. Draußen war nach dem Regentag eine helle Nacht geworden. Zwischen zwei Dächern gliyerte ein dreieckiges Stückchen See im Mondschein. Es war, als wenn da fortwährnd Phas phortiigelchn spr It n. Jch mußte denken, daß der Norweger lieber weit uber dem Wasser wäre. Plöylich sah ich einen Schatten schräg hinter mir an der Wand. Jch erschrak, und wie ich davor zur Seite sprang, stieß ich gegen ten Schwarzen, der mir leise nachge tommen war. Jch hätte fast geschrieen. Er stand eine Zitlang neben mir und lauschte den Weg hinunter. Jch sano weder Worte noch Bewegung. « Du, sagte er nach einer Pause gleich gült· , unt schlaf n zusammen. Jg hdrte ein Ja aus meinem Mun de, wie wenn es ein Ist-miser gesagt hätte. ' Wie brauchen nicht zu warten, bis der Alte die Nummern ausgegeben bat· Er will erst aus dem Gesangbuch sin gen. Geh, hol deinen Ranzent Während ich ohne Besinnung über den lur tappte, kam mir das Mile che iibl einer Gefahr« Jch wäre nicht wieder zu ihm zuriielgegan en, wen-n nicht d:r herberasvater mi ten im ·mmer unter der Gasslamme ge itan en "tte, die Brille aus der hochge reekten ase und das Gesangbuch in den Winden Gerade bei meinem Ein tritt tröste er los . Ich griff meinen sausen und eitle hinaus. Der Schwarze ließ mich vorgehe-, wie kenn er mein Narrn fähltr. O flache-te eine Mit-anme. . oh noch ein Ists-l- Schild sitt einer ep 5 über der Thär. Dann war i mit ihm allein tm Zimmer. Er sche den Riegel vor. Die Thür war oben von Glas, sodaß die Kammer von derFltirs ixamme muri-achtet wurde. Er mass te das Fenster auf und spähte na « allen Seiten hinaus. Dann feste er sich auf eine der drei Bettstrllen und brütete eine Zeit vor sich hin. Ich spürte immer mehr seine Unraft unter dem Gleichmuth. Schlirßlich sing er an zu sprechen und zu fragen. Aber alles kam to gezcrrt her-us. daß ich das Gefühl harte, er sage das- nut, um mich cbzulentem Sei. wann ich von Haus-: unre- 24 as es« ca Neues gäbe? Ob ich schon wüßt-, daß sie den Mörder des Kaliumer Botenfuhrmanns hätten? -Jch wußte kaum noch ocn dem Mord, der vor velen Jahren c; scheh n war. Nur daß man den Botenfuhrmann todt m Graben gefunden hatte. Und daß der Mörder nachher durch ganz Kal lum gesahrcn und scgar von einem Be konnten d.s Ermordetcn anaesprochen worden war. bis er vor Duisburg den Wagen sthen ließ und das Pserd«ver tauste. Nachher hatte man es bei einer Zigeuner-Bande entdeckt und die gan ,e Gesellschaft»iooch.ii ang eingesperrt gehalten. Das alles erzählte ich eben so zerstreut, ivie ir es anzuhören schien. lind erst, als ich sagte, daß man neuer dings einen Verdacht aus den Fuhr lnecht höppner aus Grasenberg hätte« den der Ermordeten-or Jahren in’5 Ge fängniß gebracht hatte, weil er ihm eine Pserdedecte gesteh en hat-en sollte sab ich aus einmal sein verzerrtesGes sicht und konnte weder sprechen noch denken: Der, von dern ich sprach, saß oor mir. Mein erster nstinrt war, zur Ttliir zu springen. ber er hatte wie atsi tslos vom B.tt aus sein Bein davor ge ellt. . Er gähnte, hing seinen Hut iiber die Thürllinte, auf die ich der weiselt e ftarrt hatte, und sagt-: ir wo en schlafen. Lann zoa er sich aus-. mrner mit dein Rücken scheinbar zuslllig gegn die Thür gelehnt· Jch sah sein zerrissenes Hemd. Von unten lam ununterbro chen das Singen. Willst du mit den Kleidern schlafen? Mir tam der Gedante, daß er meint Kleider und Papere haben wollte. Mit zitternden händen sing ich an, mih augzuziehem Er legt: sich in’s Bett. Ich wußte. daß er nicht einschlafen irürde. Unten war der Gesang zu En de. Jch hörte sie die Treppe herauf toinmen. Der Sachie meckerte einen Witz und die Sehn-Her lachten aus ihre halternde Art. Wir hatten drei Bet ten in der Kammer. Jch hcsfte, einer von ihnen würde Nummer fünf haben. Sie gingen nach rechts und lintj in di: pktiinikier und lärrnten noch einige Zeic. Dann war es still. Jch stand noch inirnrr halb angezo gen. Der Schwarze hatte sich mit dem Gesicht zur Wand gedreht. Er athinete tief. Aber ich ;iirte, daß er nicht schlies· Draußen tanien Schritte· Die Gas ilamine aus dem Flur wurde ausge dreht. Jch sah plötzlich meinen Schat ten in einem- hell-n Mondschtinvierect ror rnir aus den Boden. Jn rnir jagte alles, wie wenn Jahre zuMisiuten wür den· Dritte er mich lieraufaeloctt, weil er glaubt-, daß ich ihn kannte, oder wollte er nur meine Kxeider und meine Papiere haben? Was aber lonnten die ihm nützenan ich selbst nicht rot-. war? Ich tbat einen leisen Schritt zur Thür. Jm seLben Augenbl et drehte sich der Seher-arge gähnend um:,Was haft du bloß? . Jai fühlte mich verloren. Jch konn te nicht zur Thür springen, eke er mich hatte. Jch wollte schrein einen ein zigen furchtbaren Schrei, daß sie kom men mußten, ehe er mit) erwürgen konnte. Aber wie ich nur rsaran dach te. fühlt ich ,chon d n gräßlichen Schr Jen, wenn er auffpringen und mich wissen würde. Da tarn von unten einPoltern an der Thur, und gieiai v..raai iamer Wort wechsel. Der Stimnge hatte schon ge schnaubt Jekt sprang er mit einein Sah aus veni Bett. ch fuhr zumFem Eier zurück und schrie. Still! drohte er und horchte zur Thür. Jemand tain die Treppe herauf. Er qriss nach feiner hose und zog sie an, immer horchend. Von unten rief der Herbergsvater etwas von Errichtu !)en'«. E ne leiseie Stimme, die inir b: tannt vorkam, antwortete: »Morgev Dann tanien die Schritte tappend zu unserer Thür. Eine Hand tastete an dem Drücker herum. Frag, wer Da ist! zischte der Schwarze. Wer ist ba? stammelte ich. Aufinichen, brüllte der draußen. Jch erkannte den Vagarunden vorn Nach mittag. Jch fühlte aieich, daß ich ge rettet war. Alles, was noch geschah, lani wie ein Taumel für mich. Ertt Zinnen sie sich durch die get lossene hüt. Dann warf der draußen ich mit dem Rücken dagegen, daß eine Scheibe zertlirrti und die Thier aussprang. Der Schmutze griff ihn gleich an der Gurgel und wollte ihn hinausmrfen Sie balgten sich und fielen auf den Boden. Jch riff naMinxm Wanzen und meinen leisem. Jm Ringen wälzten sie sich auf me Seite. Mit ei nein Satt spran ich auf den Flur und stürzte dem her rgivater in die Arme. Ueberall wurden die Thüren mitgeris W cizastrståcktemdge GMamFM « . e n in An ten Haus« Dann anOe die TM das der-w Boden werte Wissens den andern hinan-. m sei- n« im M ti- asi bergsvater. Erst fett sah ich, wie groi und kräftig er wur. Ich hab Nummer fünf! brüllte der Vaaabund und versuchte, sich aufzurich ten. Ter«Alie risi i n in die Höhe und schob ihn hinein: a! Jeht ichlaft ihr allein miteinander. Und wenn ich noch einen Muc- yore: die Polizei-Roman kat auch noch Plas. Damit zoa er die Thüre zu. Jch wurde zu dur- Sachsen in vie Kammer aeorängt. Nach zwei Minuten war die Flamme draußen ausgedreht und alles in iiesst.r Ruhe· Der Sachfe wollte Witze machen. Jchjiel auf mein Bett. Die furchtbare Erregun war noch so in mir, daß der Untertieser irampfhait zizierte und die Zähne laut klapperten· Dann schob ich mein Bett uer vor die Thiir und iegte mich hin. ; ch fröstelte und tam mir vor wie ein Kind, das die Mutter nicht zugedeckt tat. Ich hörte den Herberggvatzr noch einmal herauskommen und tausch:n. Jch wußte plötzlich, was ich thun muß ts. Ich fuhr auf, wollte ihn rufen und ihm sagen, wer das war und in welche hGegahr der Vagabund sich gebracht a e. Jch saß aufgerichtet im Bett und tam zu teineiii Wort. Es fiel schwer auf mich, daß ich ein Mnschenschicksal entscheiden wollte. Wer gab mir das Recht, ihn dem Gericht auszulieserni Wer sagte mir, daß er mich-wirklich hatte morden wollen? Und wenn auch. Dann doch nur, weil ich ihn kannte. Der Bagabund wußte nichts und daher trar teine Gefahr fiir ihn. Er wiirde dessen Schlaf abwarten und fliehen. Jchlwar ein junger Mensch von 18 Jahren. Während ich stundenlang da lag, auf seine Fsucht wartete und jedem Geräusch lauschte, tam ich immer mehr in die gehegte Seele des Schwarzen hinein. Jch ängstigte ich, tasz er nicht gehen, daß man ilxn fassen würde. Dann sehnte ich mich danach, ihn mor gen noch zu finden. Jch redete mir die Worte vor« de ich zu ihm sagen woll :e. Wie ich wüßte, daßer einen Mord an mir vorgehabt hätte. Daß er tros dein teine Anast zu hab n brauche. Daß «ch seinen Muth bewunderr. Es war schließlich, wie die Phanta sien eines Fiebirtrantem Ale es schon ldell war, schlief ich endlich ein, wurde aber gleich wieder aew:ckt. Die Polizei war da. Sie standen ums ganzehsau5. Draußen auf dem Flur und aus der Treppe l efen sie hin und her. Es tout te an unsere Thüre getlopst Jch schob das Bett zur Seite und nahm inir vor, iln nicht zu verrathen, was sie auch fragen würden. Ich wurde in oas Zimmer aefiihrt Wie ich h ne«ntam, lag einer tcdt in den Kleidern de- Schwarzexi auf dem Bett. Jch sollte sagen, ob das der Norweger ware. Ich beugte mich vor und sah in Las Gesicht des Vagabundem »Nein wollte ich faaen und hörte mich »Ja« schreien. Dann versant der Boden langsam unt-.r mir wie in einem Fahr ituhl. Jch wollte mich an d m Bettzeug halten. Der Leichnam, so schien es mir, wurde wach und wiiizte sich aus mich. Jch wurde aufgerissen, hörte fragen nnd alles war wie ein ferne-H Getöse. Jch tonrite nichts sagen, nichts denken Fich hatte mich g-fiirehtet, ein Menschen ichietsal zu entscheiden. Nun lag der Baaabund ermordet vor mir, und der endete hatte einen neuen Mord aus sich celaden Zum eisten Male in meinem jungen Leben fühlt ich die ganz furcht bare Schwere der Schuld. —-»—.-.. stii Its-lich« Paar-. Nach Alfred hedenotierna von E. V i i in a r «Ja, es giebt wunderliche Men fchen«, erzählte mir die alte Kochfram »J.ttenfchen, die ein so gluckliches txt-— miith haben, daß sie in allen Lebens verlkaltnissen froh und vergnügt blei ben.« Eines Tages sitze ich hier in meinem Zimmer —- es tann wohl schon sieben Jahre her sein-— da hält drunten vor der Thiir eine Equipage mit kräftigen Rappen, aus der ein nettes, junges Frauchen heraus-springen wollte. Ader der neben ihr sitzende Verr, ein schöner, stattlicher Mann, schlang den Arm um sie und tüßte sie wiederholt. Nun wohne ich hier zwar in einer stillen Straße, aber dennoch . . . »Ich will unterdessen ein wenig im Pakt promeniren«, sagte er; ,,Jot,ann nxag mit den Pferden dort unter den Rastanien warten." Sie nidte und tam zu ntir in das Zimmer gesprungen und erzählte mir in einem Lachen« dafz sie die Frau des Ingenieur- elfrind auf Bergahof set t«r.d nächste Woche eine Gesellschaft ge ben wolle, zu der ich herubertommen müßte. Bergs-has sei nur eine halbe Meile entfernt und Alles sollte mir möglichst bequem gemacht werden. Sie hätte gehört, daß ich so persett in mei nem Iache sei und freue sich sehr, daß ich so freundlich aussehe. Hosentlich sei ich nicht verhindert, hinan-Humm men. Das Diner sollte sein und üp pig werden; auch möchte ich gleich zwei Vierter mietben, sie tenne keine etc. Als sie- fo plapperte unb lachte und mich auf die Schulter klopfte und im Zimmer herumhüpfte, war ei gerade o, als sei die Some drin aufgegangen und eine ganze Schnee Sin hin eingeflattert. Es ihr Mann sei-, ans närrisch in e verliebt, aber wie km er auch anders Wände-If Und späte ist« für denselben Tag schon bet Mir-W W Weis-. t wäre ich doch nach Bergab-If MARTng den-solch ein liebes Weibchen habt Uh· mein Lebtag nicht gesehen· . « Wir sprakhen etwa zwanzig Minu ten miteinander, doch ehe wir noch fet tig waren, kam schon ver Herr Gemahl und that, als ob et zum mindeiien aus Australien zutiickbam und sie schon 3 qahre nicht gese n hätte, obwohl sit damals bereits Ieben ahke verheira ihei waren. Und als re dann wieder fortfahren, umarmte et sie, und es nsar mir, als hinterließ der Wagen ei nen Sirahlenlchein von Licht, Freude und Liebc. Jn der ganzen Stadt gab es nie mand, der das lelindsche Paar nicht gern hatte, doch auch niemand, der bei Erwähnun ihres Namens nicht die Achseln zu te und geliichelt hätte. Se hen Sie, das hin mit ihren Angelegen heiten zusamme Jedermann sagte, sie seien wie ein paar Kinder und ber ständcn nicht hanszuhalten, sondern trieben mit all’ ihrem Küssen,- Scher zen und Lachen einem sicheren Unter gange entgegen. Als ich am bestimmten Tage inBer gahof anlangte, war das Frauchen so« gliictselig iiber ihre fünfhundert Lam-« pirns im Garten und all’ die anderens vorbereiteten Ueberraschungen, daß sic. mir jubelnd um den Hals fiel. i Auf den Feldern stand das Korn schrecklich schlecht, und eines der Dienst mädchen sagte mir, daß sie vierzehn Pferde, doch nur vier Kühe hätten. Es war ein lehr sideles Fest, natür lich ein Dime, doch die Fröhlichkeit ließ nicht, wie wöhnlich, bis zum Cham pagner aufsich warten, sondern alle waren bereits bei ihrer Ankunft in animirtester Stimmung. Der Inge nieur und seine Frau standen draußen auf der Freitreppe und empfingen dort ilre Gäste, nicht im Salon. wie es sonst bei vornehmen Leute Sitte ist, und beide strahlten vor Glück und er sannen immer wieder neueAnnehmlickp teiten und Ueberraschungen fiir ihre Gäste. Und der Jngenieur hielt bei Tafel eine Rede nach der andern, nicht solche langweiligen Salbadereien, wie sie hier in der Stadt üblich sind· sondern schrecklich spaßige Toaste. iodafs die Gäste sich beinahe todtlachten, nnd ich in einem Haar die Wildsauce hätte an brennenYassem weil ich es nicht lassen tonnte, tm Anrichtezimmer zu lauschen, so wenig ich mir auch sonst aus Toas sten und deraleichen Redereien mache. Dreimal tanien sie, der Jngenieur nnd seine Frau, in dar- Vorraihszinp mer, um sich, wie ein paar Brautlente, schnell einmal abzuliissen Aber als die Gesellschaft iich nach aufgehobener Tafel im Garten zer streute, wolxin nach dem Koffer sogleich wieder eine große Bowle act-tacht wur de. hörten wir einen Waan heranrol ien, der aber nicht vor der Veranda, sondern vor dem Rubstall hielt, und als- das Kammermadchen binauseilte, isrn zu sehen, ioer da gelommen war, lehrte sie mit seuerrothern Gesicht zu rück und saate sur Köchin: - »Um Gotieg.uillen, welch einElendl «Ta sind sie schon wieder!" »Wal3rt32ftig? Ach, die armen Herr schaften! lind das- aerade heute!« ver sekte die Köchin die gleich zu wissen schien, tret mit diesem »sie« gemeint nar. Dann holte eines der Mädchen den Ingenieur, der im selben Augenblicke den Salan betrat, als derGerichtSvoll ziehet und noch ein herr, den jener als FZeuge mitgebracht, durch die andere lThiir dineintamen ; Ter Jngemear nar natürlich ein zbixchen bleich, doch lächelnd streckte et dem Gerichtovollzieher die Hand entge igen und hiesz ihn willkommen. ) Ich konnte nicht umhin, durch die tiee des Anrichte - Zimniers zu gu »cken und zu lauschen, so häßlich das auch ist. » «Willtommen zu sein dars ich leider nicht hoffen.« sagte der Gerichtsvoll ziehet. »Es ist mir sehr peinlich, daß ich sust heute kommen muß, wo Sie Gäste haben. Vielleicht wärde es Jhs nen morgen besser passen . . .?« »Betvahte, bewahre, mein Herr. Es ist nur schade, daß Sie erst seht kom men. nun wir das Diner hinter uns haben. Aber man muß das Eisen schmieden, so lange es heiß ist. Sie kommen gewiß roe en der Ader-ums von Bergmann ci- - o., siir attotm nicht wahr-?a . ,,J..ivohl, 541 Gulden Kosten« .Wetter, wo sollen wir das heute hernehmen?... Dieser schöne Flügel hier hat mich 800 Gulden gekostet. Würde er genügen ?« »Ich siirchie, nein·« » »Nun, dann ist hier noch das Busset Ein Kunsttverll Es hat 350 Gulden gekostet. Alle Teufels Noch nicht ge nug? Sie scheinen ia heute unersätt stich. Na, dann nehmen Sie nur noch ein paar von diesen Gemälden dazu: jeis- ist keines darunter, das nicht minde ;stenö 150 Gulden gekostet hat. Einen sAugenblick . . . leuchte einmal, Lina!« ; »Es thut mir wirklich leid . .. Ihm . . .« sagte der Beamte in sichtlicher Verlegenheit. f «Uebee Alles die Pslichti Dass ich »Sie ersuchen, die Siegel ein bischen digteet onzubeingenii« Nun wurden die verschiedenen Ge genstände nacheinander mit dem ge richtlich-II SWtc Mitben- Soeben drehte der ngenieue den tilgeh an desen Rück site bot Siege angebracht wo denj wieder on die Mond, all eine kalt. : I r n wenig beuneuhth iuse im IMMF Fusan-ou tm- nxk g· OR l « . »Gut nichts, Mäuschen Der here-« ssetichtlvsllziehet wollte - sich etngnil lun et Instrument ansehen Telleiesxt tot et seiner Todter een solches an schaffen?« entgegnete the M:nn. Dei-; ein vielsagenhet Blick, den an und Frau wechseln-h vereieth mir, daß sie Alles beåktssr. »Wie, meine Herren, Sie molk-n »sehr-n wieder fort? Daraus wirs »nicht5. Erst die Pflicht und dann dac ’Vergnügen. Hier hinein, wenn im bitten darf, meine Herren .. .« Und et nahm den Gerichte-vollziele unter den Arm nnd brachte ihn in be Gakten zu der seid-lieben Gesundny Eine Weile vakat-f zog vie Frau c : Jngenieur mit glitdenden Wen-sen »das Anrichtezinmien wo es Note ir dätnmetig war, daß sie wich nun v merkten. l »Um Gottes-willen Robert, welch exn Unglück!" « »Ach was, Kind, sei nur nicht ban: fes Eine ganz all-tägliche Sacke Lieb ing Jch oersichere Dich, dafe·sel«.:» vie e Leute ihre Zahlungen prinzipiel auf diese Weise, durch Vermitteluni dieses Mmiithlichen Menschen, erledi gen. an erlangt data viel sicheror die nöthigen Dante-agen »Bist Du wirllich nicht böse. No bett?' »Wer eine Frau wie Dich hat und böse ist, müßte ein Rhinozeros sein. Und hältst Du Deinen Robie etwa sil ein Rhinozeros· Liebling?« Da lachten sie und liißten sich. Die Gäste blieben auch noch zum Sonder. Einmal, als einer der Die ner ein Tablett hineintrug und die Thüre ein wenig ofsen ließ, hörte ich die fröhliche Stimme des Jngenieurs: i ,, . . . und während wir uns hier Yamiisirten ersiillte unser letzterschiene Iner Gast in unserer Nähe eine harte ;Pslicht, aber ich war so liicllich, im. sVoriibergehen Beschlag auf ihn zu Ie T en und ersuche daher die geehrte GI ,ellschaft, in diesem Augenblicke, den »eine gnädige Vorsehung u gemeinsa mer Freude geslempelt at, unseren «Willlommensgrusz durch ein »Hoch« auf den Herren GerichtsvollziehekWali littz zu besiegeln!« » Eine Weile später ries der Jnaenieur »seiner Frau, die soeben bei uns war, um nachzuseben ob wir auch unseren Antheil am Fest-naht erhalten, 1zu: " »Komm einen Augenblick an den - lügel, Viola. Jch habe soeben ge ört, daß Herr Wallisz ein ausgezeich neter Gluntarfänger ist. Stellen Sie sich in Positur, Herr Walliåz, ich felbir werde die Partie des Magisters sin gen.« So schön hatte der Flügel noch nie gellungen. Als die Gäste fort waren, ließ der Jngrnieur sich aus dem Kanapee in der Veranda nieder und zog seine Frau aus seinen Schock »Welch löstlicher Abend, Viola!« »Ja, und welch herrlicher Tag! Al les war so gelungen. Weißt Du, der Gerichtsvollzieher ist ein recht emiith. licher Mensch. Lan muß gut cht ges ben, daß sie die Siegel nicht beschädigt Wie lange werden die ei entlich darauf bleiben müssen, Lieblingg« »Viel Nobie wieder Geld hat« »Und wird das bald der Fall fein?« ; »Wer die lleine Viola zur Frau be .lomtnen, der hat die Zeitrechnung der loren.« » a, sie waren immer ein paar Eu lenliiten, aber glücklichere Menschen send mir nimmer vorgetornnien," schloß die alte Kochsrau ihre Mittheri Tlungerr. »Und was ist schließlich aus ihnen aewordeni" fragte ich. »Mit der Eutsherrsoielerei wird es wohl bald laue gewesen seini« . s »Ach ja, der Gerichtsdollzieher mach te so viele Visiten, daß sie nach zwei quhkeu an ihr hab und Gut cpe wa lten. Aber das thut nichts. denn «et)· aat er in der Feuerstadt eine gute n ellung und sind gliletlicher als su vor, ganz wie ein frisch verlobtee Paar sa t meine Tochter, die sie auf der Hut ellung gesehen« l f F —- Ueber das neue Verfahren in der drabtiafen Teiegrapbie, das von dem Jngenieur Schäfer in Peft erfunden wurde, erhält die Berliner »Gesin kechuifche Zeitfchrift« eine Nachricht, ;die"den Erfolg der Erfindunq viert derfprechend erscheinen läßt. Am 6. d. ths. fand ein Versuch im nördlichen sAdriatifchen Meere statt, und zwar aui der Strecke Fiume-Abbazia-Poia. Es igelang eine Uebertragung tete rapbiss sfcher Nachrichten auf eine Ent ernunq ;don nicht weniger ais 61 Kin. (!). Die HSendeftation befand sich an Bord des ISchiffes »Spirito« im Hafen vun fFiume und war mit einer ZOMetec Wangen Luftleiiuna verfeben. Der Empfangsftqtion war auf verschiede nen anderen Dampfern unteraebrachi. Es ift besonders beachtenswertb, dass man bei den Entfernungen über 30 »Unt. die Luftleitunq ganz aus-geschah )tet hatte, sodaß die als Empfänger idienende Schöfer·iche Platte. die bei Edem neuen Apparate die Frittröhre fMarconiö erseht. nur mit einer Erd Heitung verbunden war. Bei der Ent fernun von 61 Kni. waren dieSchiffe, Habgefeån von dem weiten Abstande, »durch mehrere Landzungen fük ein«-( »der vollftandtg verborgen. Sofern die ,anaewandten Ströme niqt aufzune ppbhnitch fiari waren. ift das Ergeb snts ein elir beneerteapwertfey und wes Ifm der Erfindung, d e Anwe jfegset von Schifer schon in großem zs ande u verrathen, würde in hohem Wage erfüllt erst-einem