s W Di- spos-W — « Stiere von T. Nichter. Sie hatte eine schlanke hohe Figur, wie aus Marmor emeißelt, eine Haut, die mit dem Alaba ter wetteifern konn te —- langez rothgoldenes Haar, unge » förbt —- dazu dunkle braune Augen« die hell aufblitzten lachen und weinen lonnten —- die Nase schien den griechi schen Statuen entlehnt, dafür war der Mund klein und purpurroth, wie eine reife Erdbeere. Wie die meisten ihrer Kolleginnem die von der Natur ein wenig bevorzugt waren. hatte auch sie zahlreiche Ver ehrer; sogar ernsthafte Freier fanden sich in jeder Stadt, wo sie noch enga girt gewesen. Sie ver-dankte diese Gunst und den vielen Applaus ihrer hübschen wohlge sch lten Stimme, ihrer Schönheit, dem Chir, mit dem sie ihre Rollen gab, und der vitanten Art, dieselben zu spielen· Bei den Mitgliedern des Theaters war sie nicht sehr beliebt. Obgleich sie sich außer der Bühne nicht im geringsten schmintte, nannte man sie allgemein: »Das Puppenge sicht«. Sie wußte das wohl —- aus einem» Engagement in das andere folgte ihr dieser mißgünstige Name. Man nannte sie ein hoffärtiges, herzlofes Geschöpf, das überhaupt lei ner besseren Gefühle fähig sei —- das kam daher, weil ihr tühles und zurück: » baltendes Wesen absolut keine Ver trauliehleit aufkommen ließ, weil sie » ihre Verhältnisse nicht jedem auf die Nase binden wollte und das hinter den » Koulifsen übliche tollegiale »Du« ab- : lehnte. » Man erzählte sich allerlei —- —— und etwas Wahres war ja auch daran: Der junge Vicomte la Turenne, den ! sie in Bordeaux mit ihren unergriind- » lichen Sirenenaugen in ihre Netze ge lockt haben sollte, habe sich eines Nachts auf dem Korridor vor ihrer Wohnung am Vendomeplatz erschaffen. Ja —- Armand la Turenne hatte sich ’ dort erschoifen. Aber die bösen Zungen lagen, wenn sie behaupteten: daß Hella Verdonier sich von diesem traurigen Ereigniß nicht im Geringfien berührt gezeigt habe. Sie hatte den jungen Divlomaten auf einem Feste, das die Künstlerwelt von Bordeaux vera ltete, kennen ge- 4 lernt. Die heiße Neigung, die ihr der blasse, elegante nnd hochgebildete junge Mann entgegenbrachte, die Achtung, ! die er — entgegen anderen Berehrern —- in sein Benehmen legte, gewannen bald Hellcks ganzes Herz. ’ rmand und Hella verlobten ttrv heimlich nnd träumten von der süße sten Zukunft. Eines Tages kam Armand’s Vater. Ganz Bordeaux kannte den alten weißköpfigen Ariftokraten, denVicotnte Reue la Turmne, mit seinen siebztg Jahren und den vornehmen Alliiren eines Anhängers des Kaiserreiches. Nach einer Stunde erst bestieg der Viconite Rene feinen We gen wieder Er ließs gella Verdonier todtenbleih zurück. Ueber die blutleeren Warnen — ihr selbst völlig unbewußt — roll ten schwere Tropfen. Der alte Vicointe la Turenne hatte sie beschworen, den Sohn frei zu geben —- die Familie stehe vor dem Rain, und nur eine reiche Heirath Armand’·g könne dieselbe vor den Geiertlauen der Armuth retten. hella hörte die stehenden Bitten de schtrachen Greier —- — sie glaubte Armand sei mit dein Schritt des Va- - terz einverstanden So opferte sie denn ihre Liebe nnd entfaqte Noch in derselben Nacht erfchoß sich ; der vermeintlich verschmähte Bräuti gam aus ihrer Schwelle — —- das Opfer ihrer Entsagung war umsonst gewesen So tret sie auch der sahe Tod be Geliebten traf --— der Welt gegenüber verbarg sie ihr Leib. Sie tanzte, sie sang und lachte von der Bühne herab und gab sich nicht die geringste Milbe, den Vorwurf der »Herzlosigteit«, den man ihr machte-, von sich abzuweisen Aber Hella selbst erschien es, als sei alles kalt und todt in ihr —- aks habe sie kein Herz mehr. Da bemerkte sie eines Tages, daß Madelaine Vondrage, die die Toiletten Hellcks zurecht legte, rothe, verweinte Augen habe. · »Was —? Mutter Mal-claim — Sie haben ja geweint —? Was ist Ihnen denn geschehen?« »Mein Gott« Madernoiselle ——« haben Sie denn heut Mittag vor Schluß der Probe gar nichts davon gehört? Mein armer Tibaut ist zwanzig Fuß tief in die rechte Versenkung der Bühne ge stiirzt, und hat sich das Bein gebrochen; auch ist.sein Gesicht völlig zerschunden —- ——- man bat ihn gleich ins Kran kenhaus geschafft ——« « »Was meinen Sie, Mutter Mode keine. wenn wir beide morgen ihn be suchensk Vg- Mcht der Garben-biete ver klärte sich. Vers-den mit allerlei Leckerbissen und einer-i Strauß frischer Blüthen, die sie Dem Demnng zugedacht hatte. im se Hm is bit-M SMM ZUMDQ site ABC des Mschkuenmeisters m Ue M set sei-ei sein sehe J MAY-stirbst Its-sen thun. Moisellei Sie sind sehr gli taaefm mich aber Sie würden intel « noch o el mehr erfreuen wenn Sie dem kleinen Jungen da drüben ein wenig von diesen Delilatefsen geben wollten!« Aufmerksam folgte Hella s Blick fei - ner Weisung, indess der Maschinenmei ster-leise sagte: »Der arme Bursche! Er war Zei tungsberkäufer —- er wird laum mehr aufkommen. Man hat ihn überfahren und mit zerauetschten Rippen hierher gebracht. Niemand kümmert sich um ihn —- er scheint ganz verlassen —« In dem Bett am Fenster lag re gungslos ein Knabe von zehn Jahren. Nicht ein Blutstropfen schimmerte in ? dem wuchs-bleichen Gesichtchen. Alles Leben des lleinen Körper-. schien sich in den großen braunen An gen zu lonzentriren, in denen ming bare Traurigkeit zu lesen war Seltsam angezogen von diesen stin: deraugen, trat die Sängerin, ein paar Früchte in der Hand, zu dem Schmer zenslager des Kleinen. »Wie heißt Du?« fragte sie freund lich. »Piere — Viere Launois,« erwiderte das Kind mit fckzwacher Stimme. »Und wo sind denn Deine Eltern, mein Kind?« Die Augen des Knaben berdunlelten sich: »Mutter ist schon lange, lange todt. Vater kümmert sich nicht um mich. Als die Mutter noch lebte, da schlug er sie und mich.« Die Sängerin rückte ihren Sessel näher an sein Bett, strich liebevoll über die kleinen hände des Kranken. Seit mehr als drei Wochen lag er nun hier. »Ja all den Anderen hier kommen Freunde und Verwandte und sprechen gütig zu ihnen — zu mir kommt tei ner und Niemand auf der Welt hat mich lieb —- —« Große Tropfen fielen ihm über die Wangen und die lranle Brust zitterte vor Schluchzen. Vom tiefsten Mitleid ergriffen, kalt Hella Berdonier auf das arme, Dem Tode verfallene Kind h"«erab, ans heiser-. elendes Dasein nie ein Schimmer von Glück und Liebe gefallen war. Und in aufauellender Zartlichleit beugte sie sich über Piere und tiiizte ihn aus die Stirn. »Weil-te nicht, Herzchen Soll iskt jede Woche zu Dir kommen. mein tlei ner Viere? Jch bringe Dir Bilder-— biicher Und Zucker-wert und Spielh chen — willst Du? Sieh’, ich bade auch Niemand, der mich lieb hat — Nietnand —" Jn aufjubelndem Glück. alle körper lichen Schmerzen vergessend, leatePiere feine beiden Arme um HellaH Hals und flüsterte: »Ach --—- Du —- -— mie heißt Tu? Ich habe Dich seit-r liebl« Als Hella Verdonier sich wieder nuirichtete, fielen ihre Blicke auf bog ernste Gesicht eines jungen Assisten3 arstei Von diesem Tage an kenn Helle Verdonier. der Stern des- X . .. Thea ters, »die leichtfertige, herzlofe Flo lette«, wie die Welt sie schalt, zwei Mal in der Woche an das Kranken loqer Des kleinen Zeitunqgjungem mit dem sie stundenlanq plaudern un spielen konnte. Und merkwürdig —- immet begeg nete ihr im Versuch auf den Trep ven oder im Krankenzimmer selbst, je ner stille« fchrvarzlockige Doktor, der niemals vorher seine Patienten nnd be sonders Viere Launois so viel besucht hatte. «Nnn wirst Du bald gesund sein, mein kleiner Freunds« sagte della als sie eines Tages ihn besonders wohl aus-sehend antraf .Sieh’. m ist es Frühling nnd wir wollen« wenn Du ausstehen darfst, ins Bpig se Bologne gehen und Blumen pflücken. Du be loinmst m mir schöne Kleider und sollst spielen und fröhlich sein, wie an dere Kinder --—« Der Knabe schüttelte feurig Wes M »Ich werde die Blumen nnd die Vö gel nicht wieder sehen —- lch fühle ei biet —- ei schmerzt so —- ach, und ei ist so traurig, grsd’ ' jest zu sterben, we Ich Dischha be." Rötteln-Z sagte Heller und ver suchte ihn vie schwatzen Gedanken auszureden. Eäerchenl Du haft ja ganz rathe Beiden und siehst viel woh ler aus all irn Winter, inei- Pier Pläne wirst Du bald ganz gesund e n —« : »Nein —- nie mehr! Du wirst es s schon sehen?« « Und Viere Launois behielt recht. Als die Sängerin drei Tage später zu ihm eilen konnte, sand sie das »sech ste Bett« neben dem Fenster —- leer. Sie mußte den Kopf an den Thür psosten legen und Thränen entstürzten ihren Augen. Todt — todt! Von dem Tage an erhielt hella Ler donier täglich einen Blumenstrauß und einige Zeilen vom Arzte, die glühende Leidenschaft owns-tm Heu-« erwi derte nichts. Eines Abends erschien der arme Ungeliebte an dein kleinen Portale, aus dene- die Theatermitglie der treten« und sprach die Sängerin an. Sie wies ihnsnb und schlüpste in ihren Wagen. Aber am Nachmittage des nächsten Tages schwirrten allerhand Geräthte durch die Residenz: Doktor Jemand Dmnt hatte sich in seiner Wohnung durch Mowhiurn etsdtet. Eine M spdet eilte eine selt same Kunde bin-H die Innstrpeln Die f schsne geseierte Sän n hattep disk lich ihren Kontrast In tdern X - schen Theater gelöst, Schmach Joilesi ten und Mobilien verkauft, und war« als barmherzig e Schwester in ein Kin derhosvitai eingetreten I Ein angenehmer-seinen Aus den Var-irren eines Rouolaten von lia rota Ietnrontr. Es war ein heißer Tag gewesen heute und das Gewitter, das jetzt her anzog, mußte ersrischende Kühluna bringen; aber es verzog sich wieder die . drohenden Wollen theilten sich und slo aen in ausgelösten lichten toden da hin. · Wir hatten den schön en Abend zu erwarten; und wirklich als ich eine Stunde später Dr. Bergen zu unserem » actvöbnlichen Abe. dsvaziergang ab holte, war von der lästioen Hitze nichts mehr zu fühlen, und ein leiser, ivotl ? thuender Windhauch strich über die H s Fluren. » Wir waren nach ungesahr einer s Stunde langsamen Gehens aus dem ’ ! Tivvli in Schönbrunn angekommen. und hier warteten schon unser beim schäumenden Bier einige Freunde, zu T meist Kollegen des Advotaten Dr. Ber gen. »Ihr tornmt aber spät!« ries einer der Anwesenden, ein junger, erst sliigge newordener Rechtsanwalt. »Wo wa ret Ihr denn nur so lange« »Wo anders als bei den Akten ?« er widerte ich. l »Jawohl, Atten!« lachte ein Ande rer. »Du hast von so trockenen Dinaen wohl gar seinen rechten Begriff. Ihr Schriftsteller habt es ja arn besten, Jbr zaubert Euch in dieses trockene Dasein eine Welt voll sonniger Ideale und leuchtender Poesie hinein, während wir » armen Altenmenschen mit derZeit noch s ru lebenden Paragraphen werden« i »Nicht immer,« entgegnete Dr. Vers gen, der bis jetzt ganz geaen seine Ge- s nsohnheit in Nachdenken versunken ver-- 4 harrte, »nicht immer, und zwar hängt s es nue von uns selbst ab, auch in die-— I fern Stande Poesie zu bewahren« .Da«5 ist ausnahmsweise bei »Dir der Fall, mein lieber Beraen!' unterbrac ibn hier einer der Gäste, ein lanaiitihrii · qek Freund des Doltors. »Bei Dir, l von dem man weiß, daß er in seiner-. E Mußestunden den Peeasuå satteli sum ( Ritt ins alte romantischr Lands« « »Ja, und von dem die böse Weis be l hauvtet, daß er seine Meinoiren san-ci- ! tre« ,.Wcs, Memoiren -.’« I »Und die werden uns verheimlicht ?" s »Der damit, und gleich das erste Ko vitel vorgelesenk« So aing es eine Weile« Scherz und Nestereien flogen hin und ber, und der ; arme Dottor hatte die größte Mühe, i die ausgeregteTaselrunde zu beruhigen Z «Laßt mich nur!« wehrte er lachend s ab. »Nun ja, da Ihr-?- schon wißt, ja i « ich schreibe, wenn auch nicht meine s »Memoiren«, denn dazu bin ich doch sit s herzlich unbedeutend, als daß ich mir i denken würde, mein bescheidener Le: s benslauf könnte die Menschen interessi- l ren, —- ich habe blos so manche-:- intei- i essante Moment verzeichnet, das- ich hier und da in meiner lanqjälsrigen i Amtsthätigleit erlebt habe.«« ! »Erzählen,·erzählen!« ries’5 von al- ! len Seiten. I »Und zwar schlage ich vor, daß uns « der Dotter jeden Abend zumindest eine J i Geschichte aus seinen Erinnerungen ’ zum Besten gebe.« — Ver en« nickte. und nachdem Oer eine Weile innend vor sich hingeblickt, sagte ek: »Es sei, wie unser Freund es vorgeschlang Jhr sollt jeden Abend ein Kapitel zu hören betonimen, und so will ich Euch denn heute ein Erlebniß mittheilein das Euch als Berussgenossen insbesondere anziehen dürfte. Es var ungefähr vor sehn Jahren, ich war damals noch ein sehr inne-r Anfänge-« nnd meine get-use Sehnsucht sipselte j- der Aus nan. einen groizen Prozey zu bekom men, um meine Kraft zu erproben. Jet hatte denn auch uicht lange zu warten. Jn der Stadt, in der ich zu jener Zeit weizte, wurde ein Raubinord be angen. Man hatte einen als Wncherer einun ten und übel betemsnnndeten Mann in feiner Wohnung erinorbet gefunden. und wenn sieh auch der Mann seiner bekannten hartherzigteit wegen teiner allzu großen Beliebtheit unter der Be völkerung erfreute, so herrschte doch am Tage nach dem Mord die größte Aufregung. Die Polizei entfaltete eine fieberhafte Thätigteit, den Mörder zu entdecken« aber vergeme. Er hatte nicht die geringste Spur hinterlassen, die zur Entdeckung seiner Person füh ren konnte, denn rnit Ausnahme einer großen Summe Baargetbes hatte er alles unberührt gelassen; blos eine Uhr hatte er von all den Pretiosen und Kostbarkeiten, die in der Wohnungibes Wucherers aufgehäuft lagen, mitge nommen, eine Uhr aber, die zu den größten Seltenheiten gehörte, und die ob ihres besondere Mechanismus und um ihrer Schönheit willen ein Kunst niert genannt werben konnte. Es war ein altes, äußerst loftbares Stück — auf einem gelben Zifferblatt waren vie Zahlen, mit kleinen, kostbaren Stein chen ein etc-By am welche si? eine kaufter aterei in Emai inzo , die Innenseite war leichfalli mit a - lerlei Zierrath verfekerh und in der Mitte prangte dein stichauer ein lieb reiiendei Frauenantlis entgegen. Ei war klar· das vie e Uhr einst einein stoßenden- hatte, und weis i Gott, auf welch dunklem We e sie in s die Hände des Wucheeees gelanggt war. s Da dies alter den einzigen Inhalts ; punlt bildete, so war wcsl die Entdeck Y una des örders recht ehe tn Frage J gestellt. r Verdacht lenkte sich zwar bald aus Diesen oder Jenae, der in Beziehungen zu dem Ermordeten ge standen, aber immer stellte sich- die Schuldlosigteit heraus. Kurze Zeit darauf wurde ein Mann verhaften der gleichfalls im Verdacht stand. Er hatte lange mit dem Wu cherer in Feindschaft gelebt, und dar- H aufbin gründete der Untersuchungs-. richter seine Mutbknaßung. Aus mich ! aber machte jener Mensch mit den ehr lichen Zügen durchaus nicht den Ein druct eines Verbrechen-, im Gegentbeil. ich war von seiner Unschuld seit über-. zeugt und betrachtete es als eine beiliae » Pflicht jenem Manne seine lkbre wie: : derzuaebern So ging ich denn mit . wahrem Feuereiser an die Berti-eifri- ! anna, des Ilngellaatcm die mir ange boten wurde, und es gelang meiner Vertheidigungsrede, alle Anllaaemos mente zu entkriiften und den Verdächs i eigen von dem schweren Bann zu er- i lösen, der auf ihm gelaitet, s— es war ! mir eine hohe Geniigtbriung, und nie ; werde ich den daniersiillten Blick ver- I gessen, der mir aus den Augen des Mannes entgegenglänzte. als er mir nach Schluß meiner Rede gerührt die Hand reichte. Und wie war ich selbst mit mir zu frieden! Jch hatte einem Menschen die verlorene Ehre wiedergegeben und war durch diese Vertheidigung zu ei nem berühmten Manne geworden. Da alle Nachsorschungen vergebens blieben, so wurden endlich die Akten bei Seite gelegt, und der Fall tam bald in Vergessenheit i Einige Monate waren seit diesen Ereignissen Verflossen, derWiuter stand vor der Thür, und an den Fenstern meines kleinen Landbauses, das ich . damals bewohnte, rüttelte der Novem- ; beriiurm. Es war Abend geworden, T und ich saß, eine Ciaarre rauchend, in der Nähe des Kantian der freilich heute noch keine Wärme augstrabltex mich sröstelte auch ein wenig, und mich beschlich ein unertraalicheg —- ich möchte sagen Anastgeiiilzlx ees war doch nicht recht acn mir gewesen, aerade jetzt den Diener nach der eine Stunde weit aelearnen Stadt zu senden. Zudem hatte man seit einiger Zeit aebört, das-, die Gegend unsicher sei. Ein berdach tin aussehendeg Jndividuuin, so er zählte man wenigstens, war mehrfach in der Geaend gesehen worden und zwar auch in der Jtabe meiner Besin una, wie mir ein sehr zur Lin-ist nei aender Nachbar versichert hatte. Diese Gedanken gingen mir data-« den Kopf. Aerqerli über mich selbst, erhob ich mich, nm icht zu machen, aber, heilt aer Gott« was war dar-? Jch hatte ganz in meiner Nähe ein Geräusch ge hört, als ob sich noch Jemand im Zim mer beiändex iuchenv alitt mein Blict durch den Raum, und da gewahrte icts zu meinem Entsetzen gerade mir gegen über, mifbun Rücken gegen die Thür gelehnt, eine hochaervachlene, dünkelt Gestalt; in der herabhängenden Linien eralänzte ein funkelnder Geaenitanv. « wohl eine Waer -— mit einem Blick hatte ich das Entfetzliche meiner Lage überblickt Allein in einer entleaenen Villa mitten im Felde, ohne Waffe ( - allein und preisgegeben dem Geschick, das mir da grauenhatt gegenüber stand ——- es war gräßlich s--- dazu die Dur-. lelheit im Zimmer, die mit Mühe ei « nen Gegenstand erkennen ließ -— Eck. fühlte mich verloren »s- meine Pulse flogen —- und meine Sinne verwirrten sich — ich fühlte er, nQine letzte Stun- « de war gekommen, — traitlos, jeder » Bewegung unfähig, glitt ich auf mei nen Sih zurück und schloß die Angen. Da plöklich vernahm ich den Ton ei ner bekannten Stimme ganz nahe an meinem Ohr. »Etfchreeten Sie nicht« Herr Dotter-, ich Bin de- Mördus jenes alten Wuche rer . . ..«· Und da sollte ich nicht erschrecken! Jch zitterte arn ganzen Leibe ja, lacht nur« aber dentt Euch in meine Lage, und das Lachen müßte Euch bald vergebens Es stand mir tlar vor dem inneren Ange: Jeht werde ivl selbst an die Reihe kommen. Eine Kreatur, die einen Mord aus dem G« wissen hat« die in der laltbliitialten Weise gelengnet hatte, wird auch ihren Befreier nicht schonen, sondern ihn ret iungslos dem ersten Opser nachsenden, in der hoffnung. daß etwas bei ihm zu finden sein werde, und daß es zum zweiten Male gelingen werde, durch die Maschen des Geseßes zu schlüpferi· Nach einigen Setunden täbmenden Entsetzens erhob ich den Blick zu inei nern unheimlichen Besucher ——-- ja, das war er — nun erkannte ich den Mann, es war derselbe, den ich so glänzend vertbeidigt hatte. »So willst Du auch mein Mörder sein?« - murinelte ich angstersiillt — »zum Dant, daß ich Dich den händen der Gerechtigkeit entrissen?!« »Ich werde Sie nicht umbringen, here Doktor!« antwortete der Mensch in ruhtgstenr Gesprächston »Ich toins me, Ihnen blos zu danken siir Jhre aute Vertheidignng, durch die Sie mir das Leben gerettet haben —- und ich kann Ihnen meine Dautbartelt nicht a , . beweisen, als — indem ich Ihnen die —- Ubr präsentier, die ich bei dem Morde mitgenommen und die asein mich hätte verrathen können. t ! - « s O : Veriuehen Sie es aber nicht, mich zu ; versoigen, ich sei-lasse mit dein M « Darm-set Europa und will mit dem « Gelde des alten Garniees deiiben mein Glück machen!« Ich war allein, —- lantloe, wie er gekommen, war der unheimliche Gast wieder verschwunden, und ich hätte das Ganze siir einen schweren Traum ge halten —— aber auf meine-n Schooße lag glijernd und funkelnd die Uhr. · Einige Wochen später brachten die Zeitungen die Nachricht, daß ein Dani pfet auf dein Ozean gestrandet und mit Mann und Maus untergeaangen fei. Auf ienern Dampser aber befand sich der Mär-den« » So ktzählte Dr. Bergen. GLZ trat kmk bange Stillesein; jeder der Tisdis AkUVssen glaubtedie Gestalt des ,,dani baten« Mörders rot sich zu sehen. Nach einer Weile sagte einer der Juristen in neckendem Tone: uNun und die Uhr-» « Ich übergab sie sosort der Polizei.« Ein heiser-Eis Van Zehn-i Seh-sich .«zintsude, tssrucerik und Saluhniirper. Mister Edivott . Wenn e Felloh auch einiges schtände kann, böt bei e solche Dis, wo es die letzte Tag war, thun man doch garn teims sei Pöschieng luhse, espeschiällte wenn einer jede Tag esaut dreihundert Mal geäskt wird, ob es auch heiß ge nug siir ihn sein thut. So hen se schon am Morge geschtartet zu öste: »stat sade, is es heiß genug siir Dich,« änd sie hen den ganze Tag geästt, iven zu Mittag, wo mir der Schweiß breitet weis über die Viehsasch elosse is, änd des is so geagnge bis Ziidneibh wo noch immer Fellohs kame. wo sagte, daß se die Hin net schtände könnte. Well. der verdumnielte Stjudent is denn los änd hat mir e allmächtig groß Sein getauft. wo initjußlange Letters drusf geprintet war: -Yeg, it is hot!" Aend wenn die Fuhis mich denn geäsit tiaivwe, dann hen ich nur cnit ineiDau met-. ist«-er mei Schulter ufs des Sein l gezeigt änd mei Wind geßiiijvi, denn ich txen ennihau den ganzeTag schnauf: niiiise wie e Lokomotiv. An e solche Tag thut e Euluhniieper aussinne, was ior e Zlav er sein thut. Die Det :rrg hen eiz iste« dir Leit in die Päpercs iu adveise, bei io heiß Wetter net Zi riet zu schaffe, immer an e tiiisle Piäsz m bleiwive and sich net iiiiznrege, bi iotyr dass, se sonst e Ebnnstrahi kriege tönnt. Bbt an soich e heiße Tag hat e LEaiubniieper iscrinn·;iisei".:)ringe wie e Jagdnuna alle wollen cu Innere Driiet tiir die Hitz and ec- chxt den ganze Tag von e Poch bis zu e zJ«Ji’1nh««.ttesii Cra tail data-, die ganze Lischte durch Well· am letschie Afternulm war ed wieder e Sitz, daß die Lust zitiere than änd ich bin den ganze Tim« net von mei Fili-, gelomme önd am Nachmittag bin ich so red in mei Jähß gereioide wie e benled Lobften So ebant ID, o’elock hen irr es nimmer schlände lönnc, so hen ich den Fee-d qeöLlL mei Vorliepee zu helfe, ich »niiil"chi mich e littel ver imnanie. Ter inhiest Plädß in mei tmnze Hang is in inei Keller, ilolig bei Tek arofze Eis-bor, wo ich mei Bier drin halt-we time. So lien ich mit e Peini dcttel non 1::ei bricht-.- Wliistie genom me« um mich uffzusiische änd hen mich nier mei Eigbox gesetzt XWelL wo ich Den Wliigtie geiennie l)awwe, bin iet, nochröihn in mei Fädß Find la drauf-e siesvotte deß ich von niei Tichäk uif den Boden iall nnd einichlnfe inne. Well, nach e Weil hen vie Felloiik mich geniißd sind wo der Fred in den Keller komme änv mich liege sehe thut, Voller-i et: »Fo: Gen-'s sähs, der Zink iade hat e Sönnstrohi geirie·t änd is lavut!« Well, das hat e gko e Oepp rohe im ganze Haus gegewe, mei Alte , änd die Maeie komme herunnet änd den geitilche, daß man's e Schiwöe weis höre sonni, önd einer von die Koschiiimets hat äi vonz for del-Dattel wagen getelephond änd bifok daß ich halbweqj zu mei Senßes komme konnt, is die ganze stand um mich her-um« mei Alte, die Marie, e Doßend Reichs Minn, die Poliß änd der Doktor Well, bei öud bei hen ich mei Senßes islleiied änd wo ich den Näcket sehe ihne, wollt ich nffbe ehre, bst der Dol tot Tagi: »Nun net chpreche· Zinifade, nur ganz ichiill sein« Damit thut er mit e Bohl voll Eiswassee offen Kop schiiite, des mir der Athem fchtehe bleibt. Eli ich nach Luft schnappe kann. thut et mei Puls- jiible. thut sei Kopp schäme Sind sag-h »Schlimm, sehr schinnm thut en gleich nfspacke änd in’g Hoschpiml bringe, verhäps könn wir en noch dorchbringe.« Well, Mk. Editor, jetzt bin ich such iig geworden änd halletet «Jbr ver dammte Esel, scheert Euch nach Haus und thut Euer eigen Busineß meinde; ich bin ahikeihi!« Damit schloß ich die Kerls beiseite önd will ufsschtehe. Da heischt der Esel von e Dosten »Jetzt ist's qefehlh er wird schon dilitiös. Haltet en fescht, ich thu'en en Bäg mit ! Eis uss’n Kopp lege, perhiips daß wir en so noch dank-beinle Well, ich loan fähig so viel ich wollt, je Even mik das Eis nss’n Kopv gehalte, hen mich bei MähnsSitengih in die Pairol l geschleiji änd nach dem hoschpital ge- 1 bracht, änd je mehr ich gehallert und gefluchi hawwe, je mehr hen mei Alte önd die Matie gekeifche, iind je mehr Eil hen se mir uss den Kopp gepackt änb die drei Politik hen mich uss der Mättteß dann gehalte, daß ich sei Limb net schtitre konnt. Well, wo se mich ins doschpitat gehett handwe, den se mich ins Bett gepackt änv von dese Hamen wiss-Me- iind »den Wbiskie , and diebis- wee ice so seien-, daß ich- . trotz met Aetgee eingeschlafe bin. Wo ich am annetn Morgen eifqu , kommt die Nörß änd ästi, ob ich be er fühle thät Art sötst ben ich gar net gewußt. Wo ich sein that, bös wo Ich dqim die ganze Assähr timembered hats-we hku ich gesagt, sie sollt den Doktor Zahle. Wo der getomme is, hen ich ettesdj ihm die Such zu explöhne,«böt et bat e Föbß gemacht, wie en Ass- wo uff ne « saule Nuß gebisse hat. Denn sagt ee: .,Zintfade, Sie hen c Sonnsttohk ge- Y« heft, ich muß es drij wisse, denn ich bin e Doktor äud Sie net. Aend wenn se jetzt wieder besser fühle, so hen Se das meiner Kunscht zu retdrnte, sonscht wäre Se e todte-: Man-U Am keim, äußere ich, Dotwr. wie Eis-.- wulle, böt jene lasse Se mich uns-e Ins-ne Es is ßuhn Lunschteim DIE mus; ich W mei Koschtümers sende. o id: mei Klobs entbu, hör ich noch, wie mei Tonne zu dem Obetphysischön saat: »T.1 schwätzt wir nu, die Leit solle bei Die Hetze sähe-full seie, bös da könne Sie ec- selxez um ja net e Dollar bei sei Koschtiimers zu lubse, thut der Zinksade sei Lebe riskire önd geht wie tek in die Hitz binaug.« . Well ich hen lache misse, bist dekDoks tot dass gut gemeint, so den ich en, W0·Ich bom getomme bin, e Bottel von Mel beschte Whislie geßendt änd ben Flsf den Bottel eschtiewe: »Hier ßend Ich ane en C openet, damit Se das stchte Mal e richtige Diagonole schtelle könne. Ihr Schau Schorch sicut-we —-.——.— Der ermordete Mulattenpriisideni Ulysses heureaux von der ießl unge fähr eine halbe Million Einwohner zählenden »Repssblil« Dominiea auf San Dominan, dessen Bild wir brin gen, war ein kraftvoller Gewalts mensch wie ein solcher Staat ihn viel leicht gerade braucht Vor einein-sech iia Jahren geboren, wurde er bald Soldat und Politiler. Der Präsident- « schaff bemächtigte er sich zum ersten Male im Jahre 1882, und er hat sich seither durch verschiedene ,,Wohlen« in its-r behauptet Arästig und rüclsichisse iog suchte er Ordnung in die Verwal. · tuna zu bringen. Zahlreiche Versuche zu seinem Sturze schlug er mit starker ’ Hand nieder, und mit besteqlen »New - len« machte er lurzen Prozeß. Friide Zren lljlordverschwörunqen und Alten taten entging er glücklich. Jetzt aber : ist er in der Landsladt Moca doch ei s fein Meuchelniorde zum Opser gesal » en. -’ Reue- Ifsfsilssiozlseschosz s Während rer letzten Kehre wurden « verschiedene Versuche ge acht, Explo I siv eschosse aus Küstenvertheidigungss s Ge chiiszen zu schleudern. Diese expliz ; dirien jedoch in den meisten Fällen. j denn die Röhren derselben erwiesen sich ! als nicht stark genug. Man war also : ans der Suche nach einem Explosio swss, welcher diese unangenehme Ei genschqu nicht besaß, und Mr. W. S Jsbam von Vermont scheint das Pto dlenr glücklich gelöst zu aben. Mit seinem Geschoß wurden ezlsch aus der Versuchs - Schießstätte zu Sand-) Heut Experimente angestellt, welche mit Eksotg gekrönt waren. Es wur den Bomben, deren Abbildun wir bringen« im Gewichte von 10558 ssund kschosskm vie— mit us Pfund Lx toiks ZwGelatine gefüllt waren. In e net Entsetnuny von 3500 satt-s wurde das Geschüh aus emem jestell montttt Und mittels eines elektrischen Deut-sei entladen. ARIEL-schießen send unter gto er Detonanon statt, das tout e 50 Fuß zurückgesxhleudny oder das Geschoß selbst ekeeWe sein set, und etssökte explodieend dss Zi- b jecs, se ausgesteer Pcnierplattk