Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 11, 1899, Sonntags-Blatt., Image 9
Sonntags - Blatt beiiage cles ,,lslnzeigek una Berola« J P äcndolptp Verausqkbrk Grund Island, Nebr» den 11 Aug 18.ISI. Jayrqanq 19. No 4I · c—-———— ——--— Miit willen-Gan sum Geweer W UNaphthwzndnsttie im Kaukasus. Außer der Steintoble und dem Ei r wird es wohl leinen Robstoss ge - . der eine so eminente Bedeutung Gebrauch derMenschbeit erlangt hat Tisdab troleum. Obale im Al m kannt, schwana ich dieses turprodrct doch erst in den letzten ««E bkz Jahren von einein medium « suriosum u einem Artikel em r, der für die enschen gerader un tbehrlich ist. Heute treffen wir dag . leurn ebenso im Palast des Rei « vie in der hätte des Armen, und - « damit schon an und fiir sich seine ichtigleit im socialen Leben gekenn ichnet ist. so haben es doch erade die sten Jahre mit sich aebra t, daß es zischt mehr als ein bloßer Lichtspmdet b betrachten ist, sondern vielmehr be en zu sein scheint, eine lehr ausge te und vielseitige Verwendung zu -uden. Das Bestreben der modernen Maschinenteitlmil ist dahin gerichtet, ine bessere usnutzuna des Hetzltmtck als zu erzielen, und sie bat dabei zwei « ege betreten. Die eine strebt an, den Tit -sserdamps, unsere heute am meisten s rbreitete und angewendete Kraft, da- . urcki wirksamer zu machen, dass man « - überhitzt, die andere vertvirst den sserdampf csls treibendesirast über npt und strebt danach. brennbare, »Es-.w. epxloswe Gase als bewegliches "«edium zu benutzen. Die vom « nigr leite Diesel construirte Ma chine nt als Petroleummotor eine große lunst zu haben und mit ihm das troleum als treibende Kraft. Außer m wird dieZeit lommen. da man aus s sem Naturproduct auch Farbstosse, ; edicamente, Süßstoffr und über aupt Präparate wird fabriciren lon en, ivie man sie heute schon aus dem , teinlohlentheer in großem Maßstabe rstellt. Tas rohe, natürliche Petroleum mmt in besonders großen Mengen uptsöchlich in Nord-America, dein « aukasiis, in Galizien. Rumänien, aus ) en Bunde-Inseln in Japans-Deutsch : and und an anderen Orten der Erd Es bersläche voi, wo es durch Bohrung ewoiinen wird, um sodann sabritmä .ig aus Bei zin, Leuchtöb Schmieröle, I-4ciselin und Parasfin verarbeitet zu - --erden. Die Tiefe, in der es sich besin ,«et, ist sehr verschieden und beträgt mischen 50 und 500 Mir. · « Obgieichin der- oerschiedenen Erbot strikten gewisse Abweichungen bezüg ich der Geninnuna und Verarbeitung «estehen, so ist doch im Großen und banzen die Arbeitgioeisr. wie sie isn » roßen Qeldistrict der Halbinsel Ap cheron am Leonischen Meer, dem weitgriiszten District der Erde, geple wird, so ziemlich typisch, weshalb ,hre Beschreibung ein genügend tlareg ild iiber die Erdölindustrie im Allge « - -inen entrollen dürfte. . m das rohe, braunschwarze, aka atisch riechende Erle aus der Tiefe iporzuheben, wird mittels eine-J .s,-weren Stahlmeißels, der bis zu 2 1 us: Schneidenliinge besitzt, ein verti t i ) - rles Loch in die Erde getrieben, das solchem Terrain, wo lockere Sznds chichten zu durchdringen sind, mit vor chreitender Tiefe durch Herablassem on Eisenblechrdhren befestigt werden s ; .usz. Der Meißel hängt entweder an s seinem Seil oder einer Stange in einem ( « a 45 Fuß hohen Holzgeriist, dem ohrthurm, neben dem sich die treiben-— Maschine befindet. Wenn die ol 1iihrende Erdschicht angebohrt ist, so ird das Erdöl entweder durch Pum -en zu Tage gefördert, wie dies meist «n Amerita und Galizien geschicht, der man befestigt an dem Vobrieil" inen Schöpfer, mit dem eo heraufge hclt wird. Oft tommt es aber auch .bor, und das ist besonders auf Abs-bes an der Fall, dass das braune Naß uiit fürchterlicher Gewalt aus der Tiefe in einem dem Bohrrohr entsprechend di- J elen Strahl emporgeworsen wird. Sol che- Fonliinen schlagen oft bis zu Juli z usz Höhe und geben innerhalb 2z " tunden bis zu 170,()00 Doppelclr. Manche von ihnen halten nimm-te lcna an, so daß der qliictliche Besitzer in dieser Zeit ein vielfacher Millionär wird, wenn- er es nicht schon vorher trsor. Wenn so eine tstiesensontöne zum Ausbruch lommt, dann reichen meist die großen Erdbassins, die sich überall in der Nähe der Bohrthiirme vorfinden und mehrere Millionen Doppelcentner Oel fassen, nicht aus-, um die reichen Schätze zu bergen« unr eg entstehen Ueberschwernmungen im tradrsten Sinne des Wortes. Diese Ueberschwemmungen in Gemeinschaft mit den großen Menaen brennbarer Gase, die gleichzeitig ausströmen, die ten bedeutende Feuersgefatir wegen der vielen Dampslesselseuerungen aus dem Bohrseld und den häuslichen Feuerba den der Umgebung. So kommt es denn auch nicht selten vor, daMolche Iontänen in Brand ge atbem it schrecklichem Getöse schießt xe Feuersiiule gen himmel, aus Hun rte von Metern irn Umkreis eine un erträgliche Gluth verbreitend. Lln ein Löschen ist da nicht zu denken, und der Mensch ist gezwungen, dem Wiitben der entsesselten Elemente ohnmtichtig u usehen, bis ihm die Natur selber Zeit gebietet. Meist geschieht dies da » ich· daß Steine oder Sandmassen « » Hohrloch verstopsen und dem infolgedessen weitere Nahrung est-essen wird. " E Aus des Hatbiusek Apschekpn befin den sich zwei Bohkfelder, das von Ba lachani - Sabnntschi - Roman und das von BibiEybai (s. die Abbildung) aus denen jährlich-etwa 71 Mill. Dop pelkir. Erdöl gewonnen werden. Von den Naphtaseldern wird das Roliöl etwa 5 Meilen weit in die »Schwatze Stadi« bei Baku gepnmpt, wo man es in etwa 100 Fabriken auf Petroleum, Benin, Schmieröle und ilitssiges Heizmateriai (Mafui) verar ! beilei. Zu diesem Zweck wird es nur XII großen Destillirlesseln destillirt nnd die Destillate nach Bedarf noch durch eincn chemischenReinigungsproceß ras finirt. Bei dem gefährlichen Betrieb, den die Destillation so enotmer Men aen Erdöls mit sich bringt, ist es nicht zu verwundern, daß sehr häufig große Fabrildrände oorlommen, die mit-unter geradezu schreckliche Dimensionen an nehmen. Die verschiedenen Naphiaproducte werden entweder mit Dampfern nach Astrachan und von da in das Innere Rußlands oder mit der Bahn noch Ba tum am Schwarzen Meere zum Export nach verschiedenen Theilen Europas-, Asiens und Afrilas geschafft III II II Der Regenbo»eu. Von Hans BrendeL Nitgends tritt der Unterschied zwi schen der Weltaufsåssung des primiti ven und des modernen Menschen so llar zu Tage, wie in der verschiedenen Auffassung der meteorologischen Er scheinungen. Wo der Naturmenfch ein furchtbares Rin en feindlicher Gewal ten, einen ewig Zch erneuerndenKamof der Götter mit den Giganten sieht, tritt uns das Walten ewiger, unbew samer Naturgesetze entgegen Wo der Wilde voll Angst und tödtlichen Gran ens das schuldveladene Haupt beugt, steht der Culturmenfch in bewundern des Entzücken versunken —- oder voll gespannter Aufmerksamkeit forscheno, ob sich das Thor der Etlenntniß viel leicht noch weiter aufthun, der Schleier der großen Göttin sich ihn-. noch um ein Wenig lüften möchte. Aber den exoch versetzt auch er sich immer wieder gern auf den mvthenvildenden Stand vunlt der Vorfahren, in jenes Wunder schauende Kindheitsaltet der Völker ,uriick, dem jeder Mensch in der eigenen Jugendzeit einmal so nahe gestanden it. Griffen nicht der Lehrtrieb der Er wachsenen zu Hause und in der Schule so früh und so herrisch in das frisch-» selbftthätige Geistesleben des Kindes ein, so würden wir sicherlich die Ein drücke, die der erste Anblick einer groß artigen Naturerscheinung z. B. des Blitzes oder des Regenbogens-, auf uns ansiibte, getreuer aufbewahrt haben; es würde sich Feigen, daß ein« solcher Eindruck in vielen Fällen große Aehn lichteit mit der Auffassung des Primi tiven Menschen besitzt. Nur duntel noch schwebt mir die friiheste naive An schauung des Regenbogens als eines ungeheuren, durch seine Riefenarijske ,,Bifrost«, d. h. der schwantende Weg, hiesi, nach dem Zenanisse der (Edda, bei den nordischen Germanenstämmen diese von den Asen erbaute Brücke, über die die Götter jeden Tag zu ihrer Gr richtsstätte am Brunnen der Urd rei ten. Das Noth im dreifarbiaen Br aen ist brennendes Feuer und hinde die Reif und Berqriefen, den Himmel ,u ftürinenz auch wacht Heimdall an ihrem Ende fiir die Sicherheit Wal italis. Dennoch werden bei der Götter kämmerung die Riesen der Feuerwelt, die Söhne Muspells, über sie reiten, nnd unter den Hufen ihrer Rosse wird das Wert der Asen zusammenbrechen. Diese Rolle der Götterbriicke spielt der Regenbo en nicht nur in der Edda, sondern an · in der Saqenwelt der Wenen und der russischen Zigeuner, der Litauer und der ainiten Nuß lands, deren mythische önige ihn als Brücke aus Leder-, Tuch oder Sammet benutzen, die sich nach Bedarf von selbst auf- und zufammenrolli. Als Geister briicke wird der farbige Bogen noch z heutzutage in den verschiedensten Ge H genden gedacht. J Vereinzelt hat sich auch der Glaube ; erhalten, daß der Regenbogen feurig sei: im Stiefrngthal zu Steierrnart soll . auf einem Getreidefelde oder einer 3 Wiese, iiber dem er auf eht, Alles ver brennen da er so heiß if. Wenn man ; rasch an die Stelle laufe, wo ein : ,,.Dimmeliring« aufsteht, so finde man l einen Sack Gold oder —- in bescheide neren Gegenden — ein Schüsselchen von Gold; eine gZiemlich unrnotivirte Verlniipfunder zaturet etMeinung gmit den als» e enb enseh lchen·« be rannten frti istor chen Goldmünzen Diese Borste ung hrt uns zu einer zweiten primitiven offafsun des Re aenbogenö, die geh einer vie weiteren Verbreitung er eut nämlich su dem Glauben, daß der Re enbogen das Wasser trinke und den olten zuführe. Jn Schwaben glaubt man, er stelle sich mit seinen beiden Enden stets über Ge wässer, aus denen er dann mit zwei goldenen Schüsseln schöpfe, und diese Deutung als Wasserschöpfer u. -Trin ter findet sich vorn classischen Alter tbum bis zur Gegenwart, von den bri J tifchen Jnseln bis zur malaiischen Jn selwelt in mannigfachen, oft höchst selt » samen und interessanten Variationen verbreitet. Nicht selten wird er ge radezu als Saugrohr, Pumpe bezeich net, die bei ihrer ausziehenden Thätig teir nicht nur mit dem Wasser, Fische, J Frösche, Kröten und Schlangen empor « bebe —- eine Vorstellung, die ihren Ur sprung wohl dem bisweilen vorkom menden Frosch- resp. Fischregen ver ; dankt ——, sondern auch den unvorsich tig nahenden Menschen einschliirfen könne. Er trink t wie ein Regenbogen, war nicht nur bei den Alten, sondern net auch außerhalb des Nebenregenbo genä, erblickt man in sehr günstigen Fällen, besonders bei großtropfigem Regen . nd tiefem Stande der Sonne, mehre schmale, abwechselnd rothe und g»·ne Streifen, die überzähligen Braen ·" sie verdanken ihre Entstehung der so- «annten Jnterserenz der Licht strahl "« d. h. der Fähigkeit, parallel, oder if parallel laufenden Strahlen ihre I eilfarben zu ver-stärken oder auszuschen Der Hauptregenbogen setzt si, aus denjenigen Strahlen zu sam, , die oberhalb der« Tropfen mitten den Tropfen eintreten, beim Eint w zum ersten Male gebrochen, an der « wand des Tropfen-H einmal re fleetir nd beim Austritt aus ihm zum z eiten Male gebrochen werden. Die Srahlen des Nebenregenbogcns find da egen zweimal reflektirt, haben also i »»erhald des Tropfens einen längeren Weg zurückgelegt als jene und in FolF dessen durch Absorption etwas Raphmmsohcsklp in Balachinm p- q szOJ ist auch bei den heutigen Slownken eine sprichlvörtliche Redensart. Sehr verbreitet ist der Glaube, daß . dieses trinkende Ungeheuer eine riesige, schillernde Schlange sei; so in einigen Gegenden Frankreichs, bei mehreren südslawischen Völkerschafien, an der Guinealiiste und im Sudan. Die Da jats aus Borneo kennen große See schlanqen, die bei Regen und des Abends auf der Oberfläche der See spielen und durch denWiderschein ihrer alänzendbunten Leiber den Regens-sogen und das Abendroth erzeugen. Wie nüchtern erscheint neben diesen Phantasiereichen Deutunasversuchen der unbefangenen Anschauung die wis senschaftliche Erkläruna des Regenbo gens ais einer durch Brecbung und Re slerion der Lichtstrahlen an der Jnneni wand eines dichteren Mediums entste henden optischenErsclxinunal Und doch bat wahrscheinlich das Auae eines Na turlindes die sürstliche Pracht. in der die Göttin Jris inmitten einerSchaar ' mehr Licht verloren. Daher erscheint I der Nebenregenbogen dem Auge licht schwächer als der Haupibogem Nicht immer ist zur Erzeugung ei nes Regenbogens der Regentropfen als brechendes und spiegelndes Medium nöthig:-«Nebel, Thau, Lämmergeivölk, sogar Schnee- und Eisflächen können gelegentlich seine Stelle vertreten. Der Nebelregenbogen im Besondeten zeigt sich als weißer Kreisbogen von kleine rem Halbmesser als der gewöhnliche, auf eine besonnten Nebelwand, und kann als- Beweis dasiir gelten, daß der Nebel keineswegs-, wie noch häufig an genommen wird, aus luftersiillten Bläschen, sondern aus soliden Wasser iröpschen besteht Die Farben des Regenbogens ent sieben bekanntlich durch die Brcchung deg zusammengesetzten Sonnenlichies beim Ein- und Austritt der Strahlen aus den Tropfen. Das einsarbig rothe Licht der Morgen- und Abenddämme Die deutsche Festung Greis-It wuchs-sum m Alma. Uckach mmn alten juchJ ron Trabanten und in der Fülle ihrer wechselreichen Gestalten austreten kann, nie in der Schönheit geschaut und in dem Maße genossen, wie Blick und Geist des geschulten Iorschers das vermögen. Sogar die Mehrzahl der Leser wird die mehrfach zusammenge seyte Erscheinung eines vollständigen Sonnenrezenbogens taum anders als vom Hörer sagen kennen. Da spannt sich über dem bekannten siebensarbigen Hauptbogen zunächst ein eoncentrischer, schwächer leuchtender Kreiöbogem der Nebenregenbogen, aus, dessen Farben in umgelehrter Reihen solge austreten. Beide Bogen schließen einen dunklen, ungesähr 10 Grad brei ten Himmelsraum ein, von dessen Tropfen nur wenige Strahlen das menschliche Auge tressen, während aus den in der Richtung der beiden Regen boaen hinter einander liegenden Tro pfen alle wirksamen Strahlen unge schwächt ins Auge gelangen. Inner halb des hauptregenbogens« weit selte runa erzeugt daher auch nur einen ein sarbiaen Bogen, der dem Volke-glauben alg unheiniliches Vorzeichen fiir Un glück und Krieg gilt, ähnlich wie Ko meten nnd Nordlichter. Dem Sonnenreaenbogen zunächst steckt der Wolkenregenbogem herumre rusen durch das blendende, von einer Watte zuriickgetvorsene Licht der Sonne Weit häufiger tritt aber der qleichsalls farbige, meist nur durch den Hauptregenbogen vertretenc Mond reaenbogen aus; doch —- ivie schon Schiller sagt, der ihn im ,,Tell« ais doppelten Bogen schildert —- »es leben Viele, die das nicht gesehen.« Bei der Weltuinsegelung der dänischenCoroette »Galathea« in den Jahren 1845——47 wurde die Erscheinung im Grotten Ocean am 8. September Abends 9 1s2 Uhr sehr schön wahrgenommen Der etwa 20 Grad hohe, 60 bis 70 Grad weite Mondregenbogen erstreckte sich von Horizont zu Horizont und stand s o hell da, daß man sast nach seiner gan zen Länge die Farben, von der rothen bis zur dunkelvioletten, unterscheiden konnte. Besonders das südliche Ende des Bogens war überaus klar, erleuch tete die ganze, innerhalb des Bogens lieHiende Ecke und warf sogar einen Widerschein aufs Wasser. Außerhalb dieses Theiles entstand auf kurze Zeit in der Entfernung von ungefähr 10 s Grad eine jedoch weit schwächere«Säu le, ein Bruchstiick des Nebenregenbo- i gens. Vielleicht wäre er auch vollkom- s men hervorgetreten, wenn nicht der Mond theilweise hinter einer schwarzen Wolke verborgen gewesen wäre. Auch der Mondregenbogen kann von einer ( J Nebelfchicht erzeugt werden, wie ich i denn einen solchen Mondnebelbogen im Jahre 1879 auf einer ausgedehnten, über weiten Wiesenflächen ruhenden Nebelschicht gegen Mitternacht sali; er schien mir einfarbig weiß, vielleicht mit einem ganz schwachen Stich ins Mith liche zu sein. Eine fernere Varietät des Sonnen reaenbogens ist der Wasserregendogen, ebenfalls ein vielfarbiger Bogen, der durch Brechung und Reflexion des von einem Wasser-spiegel zurückgeworfenen Sonnenlichts in Regentropfen entsteht. Er ist mit voller Sicherheit nur einmal festgestellt worden. Künstliche Licht auillen kijnnen ebenfalls die Bildung reaenbogeniihnlicher Erscheinungen, der sogenannten Flammenregenbogen, herbeiführen. So hat man in Paris am 18. Februar 1849 durch Brechung und Spiegelung des Gaslichtes in Ne beltröpfchen einen weißen Kreisbogen von beträchtlichem Durchmesser, in Leipzig im Herbst 1893 durch dieselbe Lichtquelle an den von Telephondriih ten herabhängenden Regentropfen blcxßröthliche Streifen entstehen schen, und bei den gewaltigen Lichtquellen der Gegenwart wäre die Wiederholung solcher Beobachtungen unter günstigen Umständen nicht unmöglich. Erste deutsche ((oloute. Der grosse Kurfiirft Friedrich Wil helm von Brandenburg ist der erste deutsche Fürst gewesen, der eine deut sche Kriegsmarine und eine deutsche Colonie geschaffen hat. Die Hauvtstiitze bei seinen Marine bestrebungen fand der große Kurfiirft in dem hochbegabten Holländer Raule, den er zum Generaldirector der Ma rine ernannte. Raule mußte fünf größere und vier kleinere Schiffe mit » zusammen 194 Geschützen stellen, zu denen dann noch der dem Kursiirftcn . eigen gehöriae »Marg·graf von Bran denburg« mit 50 Kanonen trat. Er gab dann aber 1684 das fernere Mic then von Kriegsschifer auf und kaufte am 1. October von Raule neun Schiffe mit 176 Gefchsiitzen für die ; Summe von 109,000 Thalern, fo daß er fortan eine eigene Flotte von zwölf Fabrzeugen befafz, da ihm auch die beiden eroberten schwedischen »Lee pard« und »Eichhorn« gehörten. Das Jabr 1684 war mithin das eigentliche Geburtgjahr der Brandenburgischen Tiliarine Schiffe der holländisch weftindis schen Compagnie, welche sich das durh nichts begründete Recht anaeniaßt, al leiu an der Guineatiifte Handel trei ber; zu dürfen, laberten das ,,Wappen orn Brandenburg«, und die General staaten, welche dem Flurfiirstem der sr lange zu ihnen gestanden, soviel dankten, hießen das gut. Dieses völ lig ungerechtfertige Verfahren gab je— doch dem Letzterrn Veranlassung zu einem energischen Proteste, dem die entsprechende That auf dem Fusxe folgte. Er entfandte sofort eine Fre gatte, um Revresfalien zu ergreifen, und wenn dieselbe auch das Ungliist hatte, an der Küste von Bornholm zu scheitern, hatte dies unerwartete ernste Auftreten Brandenburgs doch die Folge, daß die Generalstaaten letzte rem nicht nur das Recht einräumt-en, an den nicht der Jurisdictiou der hol ländisch - weftindischen Compagnie unterstehenden Theilen der afrilani schen Kisste Handel zu treiben. sondern auch das genommene Schiff heraus gaben, sowie fiir die Ladung eine Entschädigung zahlten. Es wurden jetzt zwei Schiffe nach Guinea abgefertigt, und da dieselben mit unerwartet günstigen Erfolgen zuriicklehrten, mit der Bildung einer afrilanischen Gesellschaft vorgegan czen lMärz 1682), an der sich sowohl der Kurfiirst, wie eine Reihe seiner Würdenträger mit Einlegen betheilig ten. Unmittelbar nach Gründung der zunächst auf die Dauer von 30 Jahren vorgesehenen Gesellschaft wurden dann die Fregatten ,.Kurprinz« mit L und das Schiff »Mohrian« mit T12 Kanonen entfandt, theils zu Handels zwecken, theils um die mit den Regel böuptlingen abgeschlossenen Verträge zu rattfirtren und ein Fort auf deren Territorium zu erbauen. Die Catri täne Voß und Blonl befehligten die mit 100 Seeleuten besetzten Schiffe. W Die politische Leitung wurde jedoch dem bereits vielgereisten Kammerjun ler Major von der Gröben übertragen und ihm zwei Ingenieure, ein Fähn rich, drei Unteroffiziere und 42 Sol daten zum Bau und der Besaßung des Fortg beigegeben. Ebenso wurde das nothwendige Baumaterial eingeschsifft und Gröben beauftragt, verschiedene Geschenke für die Häuptlinge zu überbringen Am 12. Juli 1682 gingen die Schiffe von Pillau in See und die Reise verlief über Madeira und Teue riffa zunächst zum Senegalfluß und von dort über Sierra Leone bis zu dem holländischen Fort Del Minu, theils um zu handeln, theils um einen geeigneten Platz fiir Anlage einer Fac torei und eines Forts aufzusuchem Die Holländer, welche immer noch die s Herrschaft über die ganze Goldküste beanspruchten versuchten die Brau denburger durch Drohungen zu schrecken, kamen dabei aber schlecht an und der mannhasie Gröben ließ sich nicht einfchüchtern Gröben fand eine ihm geeignet erscheinende Oertlichleit, unweit des Caps der drei Spitzen, dessen Fuß die See bespiilte. Die be treffenden Negerhäuptlinge zeigten sich erbötig,den Berg und das angrenzende Territorium zu verkaufen und der Vertrag wurde vollzogen. Am 1. Januar 1688 marschirte Gröben mit fliegenden Fahnen den Berg hinan, pflanzte auf ihm unter dem Donner der Schiffsgeschiitze die Brandenburgische Flagge auf und nahm damit feierlich von der neuen Solonie Besitz. Dann leisteten die durch die Geschenke hoch erfreutest Häuptlinge den Eid der Treue, den sie durch Trinken einer Schale mit Schießpulver gemischten Branntweins feierlichft bekräftigten. Den Berg aber nannte Gröben »Gron Frie Lrirhsburg«, weil, wie er sagte, ,Seiner Kurfiirstlichen Durchlaucht Name in aller Welt groß ift.« - Ein gefährlicher Feind nahte je doch den braven Brandenburgern in der Gestalt des .5"tlimafieber5. Dah selbe trat mit solcher Heftigkeit auf, daß von den 40 Mann Befahuna des Zions nur noch fünf dienstfähig wa ren. Auch Gröben wurde von der Krankheit befallen, und man kann sich denken, wie ihm zu Muthe war, als er die Nachricht erhielt, daß 8000 von den Holländern aufgehetzte Neger heranruckten, um den Berg zu erstür wen. Es wurden Matrosen ausge sclnfft, um»das Fort wenigstens eini Fiel-Maßen fertig zu stellen, und viele Schlffsgeschiitze herausgebracht Die Brandenburg treuen Neger baten um Aufnahme ihrer Frauen und Kinder In das-Fort und erboten sich selbst zur Bertheidigung. Bald rückten auch die Feinde in ungezählten Schaaren an, wahrend Gröben ihnen nur 50 Weiße und 200 Schwarze entgegenstellen konnte. · »Die schwarze Masse stürmte mit wuftem Kriegsgeschrei den Berg hin an, doch eine wohlgezielte Kartät fchenladung auf kaum 100 Schritt schlug in ihren dichtesten Haufen, sie stürzten in wildestem Angstgeheul die Anhöhe hinunter und der Krieg war verbei, »weil«, wie Gröben schrieb. »die Mohresi nichts weniger als das schwere Geschütz vertragen können.« Es konnte nicht fehlen, daß dieser Ausgang den Muth der treuen Neger sehr hob, und die Achtung und Furcht vor der Brandenburgschen Flagge in weitem Umkreise vermehrte. —- — Aber die schönen Anfänge der deut schen Colouie nahmen ein Akt-liebes Ende. Hatte Friedrich l. sein Hohn, aus Pietät der Marine und dem Co lonialwesen immer noch nicht ganz seine Theilnahme entzogen, so stand dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm l. auf einen anderen Standpuncte. Jn einer königlichen Ordre vom 29. Sep tember 1717 schrieb er: »Wir mögen auch nicht bergen, gleich wie wir dieses Afrikanische Compagniewesen, und daß solches von einigem reellen Nutzen vor Uns sein könnte-, jedesmal und von aller Zeit her als eine Chimere angesehen . . .« Damit war das Todesurtheil so wohl fiir die preußischen Colonien, als für die Brandenburgische Marine gesprochen. Der König bot die afrika: uischen Besitzungen der Holländisch Westindischen Eomvagnie zum Fian an. Jm Jahre 1719 wurde der Ver trag perfect, für —-— 6000 Dukaten! Die Schanzen von Groß Friedrichs « burg mit ihren Befatzungen waren in zwischen so vernachlässigt worden« daß alle Klagen und Bitten um Av l«-ilfe vergeblich waren. Eines Tages war die preußische Flagge niedergeholt. Als die Hol lönder nach Groß:2«friedrichsburg hin einmarschirten, fanden sie das Fort leer. Der schwarze Basall Jean Cunp, der sie Jahre lang gehalten, war mit seinen Truppen in den heimathlichen Wäldern verschwunden, und man hat nie wieder etwas von ihm gehört. Eine Stadt, in der es kein Clavier gibt, ist Marosinoar, wo der unga rische Opernsänger Odry und ein Claviexoirtuose ein Concert veranstal tens wollten. Der Tag war für das Concert schon anberaumt und die Künstler waren im Städtchen schon eingetroffen Das Concert aber hat nicht stattgefunden; es mußte abgesagt werden. Es stellte sich nämlich heraus, daß in der ganzen Sadt kein Clavter existirte. (,,Dat)in, dahin laß mich mit Dir, Du mein Geliebter, ziehn!« II sit III Die Gegenwart sieht denSplitter im Auge der Vergangenheit, aber den Balken im eigenen Auge nicht.