zsz Um si- nkst- sieh-s. Time von U. Fr. fUis hedtvig Sarlo durch einige liede Freundinnen« erfuhr. daß ihr Kann, der Dichter Frin Sarto, ihr nicht die Treue hielt, sondern sich met einer Schauspielerin dritten . Ranges eingelassen hatte, da war es ein harter Schla iiir sie. Nun aber. nachdem d»«.e erste rregung vorüber. bei-errichte ne nur der Wunsch, den Standal einer Scheidung zu vermeiden. und er be stimmte sie dazu, trotz aller Bitten um Verzeihung, welch-e Fritz an sie richtete, zu ihrer Mutter iiberiniicdelin Vor allen Dinan wollte Hedwig al les thun, Um ihre Privatangeleaenhei ten nicht von dem großen Bekannten ireie durchgehechelt zu sehen· wie dass besonders dann der Fall ist« wenn die betreffende Persönlichkeit sich aus der qrofken Menge our-»t- Rangftellimg oder Talent abhebt. Jrn innersten Herzen war auch trotz der Rränluna, die ihr widerfahren, die Liebe zumGatten noch geblieben, und sie dachte: Warum soll man den Menschen zeigen, daß ihr Dichter, der ihnen so sympathisch ist, dessen Talent von Allen bewundert wird, dessen Gedichte in Aller Mund sind, nur ein schwacher und fehlerhaf ter Mensch ist, wie alle anderen . . . wozu den lieben ,,Kol1eaen« die Gele genheit geben, mit ihren Glossen über ihre sprichwörtlich gewesene, glückliche Ehe herzuziehen? . .. Hatten sie nicht genug davon den Zseitungen geschrie « en sie ich nun eine so elegenheit entaehen lassen? erlich nickt! Um jeden Preis » der Name des Dichters, unan ar der Oeffentlichleit gegenüber, eit über alleAlltäglichleit erhaben da ehent Das hatte die in ihrer Frauen ehreåelrinlte si als Richtschnur ih res ndelns geie t. i l « Fritz Sarto that alles. um die Gat ter zur-Rückkehr zu bestimmen. Berge e den« exg Hets i blieb Ex rt lich bei 1 rem einmsfvge aßien lEnt schluß; ganz verzweifelt vertiefte sich YttDjxlzter in seine SArbeiten und suclfte diejenige zu verge en, welche, Ost-Z wußte er wohl, die Muse seiner schön ien Schöpfungen gewesen war. Er bewohnte in Lichterselde ein Urkr nes Haus, das rings oon Gärten um geben war. Eine-H Morgens-. es war ein schöner Junitag, saß Fritz schon in frül3esier Morgenstunde über seiner Arbeit; von seinem Platze aus sah er die großen Kastanienbiiutne unter De ren Schatten Hedwig so aern mit ihrer Handarbeit gesessen und von wo aus sie ihrem Di "ter so oft sreundlipb zugelas chelt ih asg manchen Oandluß zuge iborseif atte. Fritz hatte die Feder aus der Hand gelegt; eine Fluth von Erinnerunqen über-kam ihn . .. da fiel sein Auge zu fällig auf den Kalender . .. der 22 Juni! Der Dichter suhr zusammen . . . das Datum rief ihm einen der glück Ikshstdt Tage der Vergangenheit zus ru . . . . · Ein 22. Juni war es aewesen-——drei Jahre lagen dazwischen-wenige Tage nur nach ihrer hat-Mein da hatte er mit seiner Hedwig einen Ausstug ge macht . . . Oh, wie genau er alles wußte! Hedwig trug einen kleinen Ma trosenbut, der ihr entzückend stand, und die Vorübergehenden sahen dem hübschen jungen Paar. das so gut zu sammenpaßte, voll Bewunderung nach. Er, groß und schlant, sie zierlich, gra ziös, und beide so glückstrablcnd. Sie hatten den ersten Zug benutzt, der gerade abging und waren in Port dam ausgestiegen Dann hatten sie in einem kleinen Restaurant aefriiystiäckt, in einer altrnodischen Laube war es ge wesen« Nach der Mahlzeit waren sie sortgewandert, Arm in Arm nac« Charlottenhof zu das wie ein großer Rosen arien da laa Und da Hedwig in helles Entzücken iiber die Blumenprachi gerathen war, da hatte er bei einen! Gärtner einen qroßrn Strauß herrli eher frischer Rosen schneiden lanen Leider hatte sich der Himmel dann be wölkt; große schwarze Wollen waren amHorrzont ausgezogen, sie hatten um kehren und in dem Restaurant Seh-« tz uchen müssen. Dort hatten sie sich im rten in eine Laube gesetzt und wa den ganzen Nachmitiaa dort ge hliebdti·. rasch aenua war ihnen di e Zeit, tro des nionotonen (beraufche:, daß die eaeniropsen auf dein Dache der Laube vollführten, veraangen Sie hatten sich so viel zu saaen aehabt und hatten doch fast schweiaend Hand in Hand, usamnienaesessen. Und dann waren sie Abends nach Lichterfelde zu rückgesahren, Hedwia mit einem gro ßen Rosenstrausi. an dem die hellen Negentrodfen wie Perlen acschimmert hatten. Fritz erinnerte sich jetzt ganz enau, daß sie den Strauß damali- in sein Arbeitszimmer aestellt. und daß er sich nochtagelana an den Duft er sreut hatte. Und während der Dichter an all das dachte traten ihm die Tbränen in die Augen. vobei war das alles! Hed wig würde ihm nie den Fehler, jür den er schon so schwer geb-usw nie ver zeihenl Plötzlich wie von einer Ein byr getrieben, sprana er auf. Der unsch überiani ihn. den kleinen · Garten bei Potsdain wieder zu sehen und dort allein noch einmal die schönen Stunden zd durchleben die ihm so in der Erinnerung gebliebenL III Miit-amt« riefen die Schaffner Euri- Icth den Zun. In tiefern Sinnen schritt er den Wen dahin, i-i dek- M auf das Wirthshaus zu, W er in der Entfernuin schon er » M . . J- Gedanken und Träumen verloren ging er vorwärts und ein Ge sithl grenzenloser Traurigkeit über tum ibn hier, wo alles von unwieder bringiich oerlorenem Glück sprach. Da plötzlich suhr er zusammen.Viel leicht hundert Schritt vor ihm schritt eine Frau in duntter Kleidung, die einen großen Rosenstransz trug, auf das Wirthhaus zu . .. Fritz blieb stehen . . . sein e Schlitten vochten .. . wa: es Einbildungi Aber nein, die Frau, wie sie vda so vor ibm ging in dem hellen, blendenden Sonnenschein glich Hedwig. Das war ibre Kopshak tung« ihr graziöser, wieaender Gang.... Der Dichter ging schneller vorwärts und holte dieFrau vor sich in den Mo ment ein, als sie die Gartcnusorte off nen wollte. ,,.L-edtvig!« « ,,;Fritz!" kam es zu gleicher Zeit. Da standen die Beiden sich gegen über, er, ein einer »Erreaung, der er nicht Herr werden konnte. Zie, ihn mit ihren schönen, dunklen Augen ernst an sehend. »Oui« begann er, »das ist ein höhe rer Wille, der mich hierher aesuhrt hat! Jch war mit der Absicht gekommen, um das Fleckchen Erde wiedenusehem ans dem wir so glücklich zusammen warens Es fehlte nur mein Schwengel, nur die Frau, welche die Seele meinxs jetzt verkdeten Heinis geweseni Ich danke Gott, der mir diesen Moment des Glücks gewährt, er weiß, was ich seit dem unseligen Tage gelitten habe!'« Er hatte den Arm um Hedwig ge schlungen und mit scnster Gewalt zog er sie mit sich in die Laube .. . . dann wies er mit dem Finger aus eine Sickswalbe, die einen Strohhalm im Schnabel dur den blauen Azur da hergeschioirrt am, um unter das über bäiigende Dach des Hauses zu schlüp fen, und sagte: »Sieh. die Ochwalben tehten in ihr altes Heim iuriith Willst Du es ihnen na, ihurJJ Gestehe es, un sere Lieb ist nich todt! Du bist auch nur hierher gekommen, weil Dich die Erinnerung daran gepackt hatt U d darum trägst Du den Rosenstrau z! dwig, sage mir, dasz ich Recht habe! enge mir, daß Du mir verzeihen wiliist und M mit Dir in mein Haus wie er die Sonne einziehen soll»!« Sie sah ihn an, lanae mit innigem Blick, bewegt von seinen stehenden, bit tenden Worten. Dann sagte sie mit lei sem Lächeln: Fritz-. Du bist ein be rübmter Dichter; aber die Herzen der Menschen tennst Du doch noch nicht ganz genau ...siir mich soll ich die Rosen hier gewollt haben? fiir mich? . . . . nein, sie waren von Anfang an sur Dich bestimmt .... ich wußte, dassDu kommen würdest .. . Ich wollte sie bereit halten . . . rsud nun sonnen wir sie zusammen heute Aber-d heim tragen!« -—--.--— Eine Kultmfmgr. Von Sehen Echotlch .-5intfade» Gemme- und Saluhnlieper. Mr. Editor. Jn Diese Könirie is e Mann, wo große Töchter hawwe thut, zu be dauere· Was die Göels von heutzutog seie, die hen nie wie Deeß änr Amjuses menis in ibte hoble Kövv. böt das könnt e Felmh noch lebtändr. böt wenn se schlaete Nowelg zu fchreiwe, Poetrie zu mache änd zu die litterärie Soßeie: ties zu tönte so hat«-Es qefchellt. Mei Beu, wo uff die Junioötßite ieie thut änd in sei Bucks ichtödie sollt, thut nie trie Bähßbahl und Futtbabl schpiele änd mei Marie, wo zu Haus ihrer Mutter helfe sollt, lieai den aanzenTag uff der Laundfch önd thut ihre ltähsie Bools lese oder Sache für die Soßeie ties schreiwe, tvo se nix davon ver schiebe thut. Well, wenn ich lick, so sagt ie: »Woh, das ibuicht Du net änder fchtände, bilobs das-, Du tein Kulischue änd Riefeinement hascht änd wo ich uffbegelne wollt, fänat mei Alte noch an: »Die Mäeie is reiht, Rintlode, ich ken immer gedenkt, daß Du lei rechte Bildung net hawwe ibuicht önd was nu Kultichur ieie mut. Da Vaicht Du qae kei Smciitckina net von." Wo ich denn fuchtia qervokde bin. änd meiner Alten gesaat dumm« sie thät auch e Schrank-e los- im Kovv bawcve, änd daß ich e Revfutiischön als e Ren-spi petsReitee hätt, do fcnat die Mäeie on zu lockte änd sagt: »Well. Pad. wenn Du das Kultichnr nenne tbuicht, dann bischte uff ’mHolznseo. Mich thut nur wunnere. daß die Pävers das Zeug vrintetbue. Du tbufcht nix von die Voetrie öndericbtänbe änd Dei Schrei berei is for die Katz. Wenn Du aus finne willicht, was Aulis-but is, da tatsnschie heut Joenina e Mal mit mir in die phifofonbifckde Soßeietie nebe, da werfchte Anae änd Obre ussschpetre.« »Mit reibt.« önizete ich: »Was die Fubls wisse, das kann ich auch, önd id; will die Leit e Mal prubve. daß ich se biete kann in einigen Wen-« Well. am Jvemna feie wir los. böt die Mätie stgt, es sei e Lödies Ideninm da müßt « »ich in Daß-Kost änd weiße Gloves komme. E feine DreikKoat hen ich ac batt, böt wo wir in e Schiene gebe änd vie Gloves laufe wollte. ben se mei Meschur genomme änd aesaqt, die Nummer thiste se nur in Boxing Gloves hatt-we. So hen ich aeiagt: »Weder Meint-, ich will kei Boting Gloves net. denn ich will mit mei Kopp sind net mit mei Fäqu ataumentite.« So bin ich denn mitaus Gloves ge aanae. Well, Mk. Editor wo ich in den Clöb aekotnme bin, dent ich, der Aii soll mich kratze. Solch e Lot von ßillie luckiikg Fellobs ben ich mei Lebtag net zufamme aesehe. Amd die Weibslent make meischtens alte here mit Eigläfi fes uff äad vertrocknete Plage-, daß e egiwtische Mumie der reine Posaunen Gedächtniszsapklle für Minig Findung. Die Gedächtnißeopelle für König Ludtvig von Bayern sollte s rfprünglim schon am 13 Juni diese-: Jahres-, be der Wiederkehr des Tages da der un glückliche Herrscher Jsdu in den Tod gegangen, feierlich eingeweiht werden, doch mußte eine Verfchiebnng dieses Termins erfolgen, da die Innere Aug schmiickung noch nicht vollendet ist. Die Einweihung ist nunmehr auf den Is. Juni nächsten Jahres verschoben wor den. Jm Aenßern ist« jedoch die Co pelle fertiggestellt und zeigt sich demBe schauer so, wie er sie auf unserm Bilde erblickt Die schöne, in romaniszttn Stil gehalteneVotiviKitche ji an jenem Theile deHUfers errichtet ciu 1rel.)-:: n an dem verhängnißvollen Tage vor drei , zehn Jahren die Lerci en des Konik g Und seines ärzllichen Bei-les te:.-, Tisi Professors Bernhard von ( udden, auf gefunden wurden. Um den Bausrrind zu gewinnen, mußte die Bucht zum Theil ausgefüllt werden, imd so slu then die Wellen nicht mehr iiber die Stelle, wo sie die indes-starren Glieder des einstmals so genialen und liebens i würdiqu später einem schauriaen Ge schick verfallenen Fürsten umspijllem Engel gegen sie war. Die Kerls hatte alle lange Haar, Gesichter wie e Tem perenz-Prediger and trurnme Bein änd in ihre schwarze Entkts sahe se aus wie eLctongdertalerk. - - - Wo der Priisiksfnt Pelz- !-kietinq ge kffnet hat, is einer von rie Kerls usi acschtanne änd hat ehaut e Schlund ceredt über ,,Trank«:scendentale Errun nenlchaften« and am End hat er ne saat, er hätt gevruhvt, das-, die Mensch-! nit ron dekn Affe ahsclstantme thate. Welt ich hcn lache txtiisspte and hol lere: »Na, old Beu, Sie ieie grad lei Bruhf dafiir, kenn trenn nnn Jhne tnlucte thut, änd sen auszaewarhfenen L-rana-Utnna, to is die Differenz aar net so arohl« Wo ich des- saa, hollert der 5iräfidenh »"3eilenfi, ich rufe Jhne zur Okdnuna.« Dann hat der Setretär ih:n trag ins Ohr getvisvert and er fänat on-. »Wir hatoive heute e Gast hier, e Mann, von dein perliäpz einiae von Jhne schon aehtirt hatt-we Es ischt der Großer, Mr. Zintfade.« So hollere ich: »Aend Saluhntieper, bitte net zu vergesse, inei Pläsz isch nur drei Schtrvärs ron hier!« —- »Bitte mich net zu unterhreche,« laqt der Pra s:dent änd fährt fort: »Es läßt ssch net leuane, daß ter Mann durch seine . Feder einen aetviiien lotalen Ruf ers lanat hat, allerdings nur in solchen Kreisen, die an das höhere aeischtiae Lrhen teinen Anfebpruch mische. Well. Mr. Editor, da ifch mir doch die Gall istseraeloffa Ich hen en zu verschtehe eieaewc daß e lclaler Ruf besser sci, wie gar feiner net and die meifchte ves! Jhne hätte noch net e Mal ihre Name in die Pavers aehett, böt ich wär net heraetmnnte, um mit ihne zu disp piuhte, bist uxn was vrn ihre Kultschur Zu profiti.re. So ichteht en Annrrer uss änd faatt »Was, da eben von transeendentale Errunaelchilfte ge fchproche is, tann mich net tor.vin3-. Hier heil mer irsr Jnftanre gleich en Eremvlr. Da ilch der Mr. Zintfade End hier sei Tochter. Wenn lolch e ciwolulchön schon in eine Dleheneräsg schön möalich ieie thut, wag tann da net in e Tausend Dscheneälchöns möq lich iein.« - Da hen se alle an zu lache getan-te önd avplahdet. Brit ich hen ie net viel Zeit aelasse lind bin ussaeichtanne and hen den Dlchentelmän aeästt, ob es ici Opinivn wör, das-. tvir von die Mon lies ablchtasnrne thäte. .Dag könnt schon lein,« äußert er. »Mit, lag ich, Sie net, Sie thue von ner Kuh ab lchtarnme.« Von ner Kuh, änhert er, Fvie komme Se dadrussi .Schnhr,« äußere ich. »sonseht wäre Se net ion großer Ochs geworde.« Damit hen ich nrei Hät aenotnrne « d bin hom. Mei Alte änd die Mär sind jetzt fuchtig änd sage, ich hätt die ganze Kraud in ßöltei. Böt das thut nir ausmache, ich ben en aeschohd, daß se mich net fukle lönnr. Jhr Schau Schotchsintfadr. W Im Manchman Elizze von Annie Lan-Fehden Sie sah sehr chic tus, wie sie jetzt vor dem Spiegel stand. »Tadellos!« lächelte sie ihrem Spic qelbilde zu. »Wie das Kleid sitzt!« ries die Mi chin und schiug die Hände zusammen. ,Großartig, einfach großartig; unserer Gniidiqen thr Neiielostüm sasz nicht schöner-, das der Schneider bracht-. Fräulein, Sie sind ja eine Künstlerim wenn ich es nicht gesehen hätte, glan ben ibät ich«s nicht, daß Sie das selber gemacht hätten!" »Nicht wer, schneidig; o wir ver-· ,,sieben schon was!« ,Dat will ick meinen: so was von Stiihe habe ick hier im use noch nich erlebt, und drei Jahre «n let nu schon bitt' Die anderen eiiuleins, ick sage Ihnen, verstanden n I: aber Sie verstehen alles« sogar tochen.« zDanle für das Kompliment!« lachte sie und zeigte ihre schönen, wei sxen Zähne zwischen den titschrothen Lippen. »Wie Sie ietzt so Tit-Lieben zum An: beißen, Herrgott, wenn ich ein Mann wöre!« Dit Augen der braven Köchin leuch teten förmlich Vor Beaeifteriina, ihre derben Hände streckten lich ans: es war, als wollte sie die schlanke, zier lkiche Gestalt mit Gewalt an sich rei ,en. »Aber nun noch mal den Brief der anadiaen Fran, damit alles viinttlieh besorat wird,« mahnte daf- Fräulein nabm ein dnitendeg Blatt in dieHand, lila mit Silbektrsne, und las: »Den Juchtentossee mit dem Schild-, darin den erlenschmrtck. die Spisem nicht von de: Seite lassen, Schnellqu :-:. Klasse nach Nisiingem ssaison billet!« »Seben Sie, ohne Sie kommt die Gnädiae schon aar nicht ineizr aus-. Mir bat sie noch nie nachtommen lasien ins Bad. Aber ick erhole mir hier sech. Morgens arbeiten un Nachmit tags spazieren geben, dat läßt sich schon ertraam Aber nu mache ict Ihnen noch ein seinet Abendrot, das stärkt iiir die weite Reise. Ein Eß tkber, den packe ich Ihnen doch, sollen sich wundern untern-eas, nee, wenn een Fräulein nett is so wie Sie, dann tinl ick schon was.« Mit Gönnermiene verließ die Kö chin das Antleideeimmer ihrer Gesam aen, in welchem vor dem hob-n drei sachen Spiegel dieToilettenprobe statt gefunden Das lachend-e Geiiddtchen Dei- Triixis leing wurde ernst, als es jetzt allein n-ar. Eie bliclie sinnend um lich Lksrurz Verschnrenbuna überall! Sie seufzte. Sie dachte an ibre ärmlichen, tiiritiaen Verhältnisse za riict. Ein geliebter, alter Vater, ein sie-leer Name eine dürftige ension und Schulden. Ehrenichulven, die ihr leichtsinniger Bruder aemacht. ebe er nach Amerita ging. Die Noth lehrt alles-. Sie war auch ibre Lehrmeitkn rin. Als der Vcter starb, da stand sie Ietzt auf eiaenen Füßen. den ital-en Namen legte sie zum Theil ab, was sollte er ihr auch nützen? Man würde nicht an ihre Arbeit-straft glauben. arme tandesgenossen hält man sich qern vom Leibe. Nun war sie schon iwei Jahre als Stöße in vorneimen Hänsern tbätia. Aber großes Glück batte sie nicht. Sie war zu hübsch, zu cksic, zu sebr Dame its ibrer Erscheint-na, oft mehr, riet mehr als ihre Herrin. Das störte. Der Wind trieb sie immer fort. Sie seufzte. Wer weis-« wie lange sie hier blieb. Die Gnädiae war eiici und Ieicht schön, verschwenderisch, tast bar in allern. was sie besaß aber nie nials chic. Was ibr Vorzug wur, nsiirbe ihr biet· wie überall, zum Hin dernisz werden. Seufzend aina sie durch die eleaan ten Zimmer und schloß alle Schränte und Fächer ch. Aus dem Schmuckichrant nat-km sie den tiistlichen Perlenfchmuck und vacttc ihn sorgfältig in den tleinen feuchten tvsier. Die duitiaen, gelbliche-L alten Spitzen legte sie dazu. Nun barg er eine werthvolle Last, siir die sie verant wortlich war. Jhre angeborene Heiterkeit hals ihr iiber allerlei düstere Erinnerungen hin weg auch über die Zeit, in welcher sie Stück um Stück von dem Familie-is schmuck, der ihr einstmals hätte gehö sren sollen, sorttrug zum Vertaus. Da ran hing the Herz nicht. Darum gilt-nie sie sich nicht; aber daß ihr Bru ber es war, · ber sie dazu zwang, intt ihrem legten seist siir ihn ani use-n imm das betrttbte sie, daß sie i ver loren, ba- ichmereie sie tiefer ais all » bat andere, bat äußere Elend. Aber nun lächelte It»»ichvtl wieder K « nnd griff-nach einer Sche- el TU ""«re·tte"n. Uns ver tanzten umst- t sollten sie ihr dienen. sich munter zu erhalten. Dis war eine kleine Leidenschaft von ihr, heimisches Raucan Deshalb suchte sie auch ein Rauch cruve aus, aber nicht dritter, sondern sweiter Klasse. Aus ihrer Tasche hatte sie das Geld zugelepL Das wqr slc gewöhnt, als Tochter eines Offi zicrs, da galt nur zweite Klasse· » Nur einmal wieder standeczaemoss» nur aus dieser Reise,« does-te sie und machte es sich behaglich in dem noch lesen Epime. « »Und einmal etwas- ersebm ein klei nes-J Abt-muten due mischte ich« lind-Läg se vor sich hin. So allein, die NachtfnbrL dass wir fes-In etwas abenteneriich fiår eine jurae Tenne: nter am Taoe war es m Miss, wenn die Scnne t)crubqtiii«;te, wie mit vckdcvpsslier tkilutb in den wsrni im iiäfrn Tagen die der Scmmer jetzt its-eite. l i i s l Sie wir viel irr frrih gekommen Eine der ersten Reisenden. Eic steckte das Köran zur geäifs isten Thür binmzL EL sah ans-, als-H erwarte sie noch Jemand Das rosi1e, vornehme Gefiel-sichern da k da ans dem Rauch-onna hervor lnerte, sah sonderbar aus« Das fiel mich ihm erns. der jetzt schen dreimal darüber-gegangen war. »Bisher wird sie ein riielfichtelofer. alter Vater, der das Ranehen nickt lassen lann, beqleiten,« dachte er. Jllr aefiel er Er fah so fehneidiq erns. »Ein Offizier in Eivil oder ein innerer Ritternutsbefitzer« dachte sie. ,·Jedenfallis ein Stondesnenosfe.« Sie lächelte aanz leise, unbewußt, uns in ihren Augen blitzte ein Schelm an « »Wenn er ein tiea, das wäre nett!'« Das wäre eine angenehme Unterhal innq während der langen Fahrt. die nsunter hielt. Denn munter mußte sie bleiben schon nseeren der- Koffer-z mit seinem werthvollen Inhalt, damit er ihr nicht gestohlen wurde. Auch ihm gefiel sre mit dem erwar tnnaLvollen, lächeln-Den Gesicht. Er stieg zu ihr ein in dasselbe Gouve. Ein strrmmer Graf-, von beiden Sei ten. »Der Waaen fährt durch bis Kissins · qun?" fragte sie den Schaffner und er hielt kurzen Bescheid Bindi-Its Fräulein fahren nnd-, KisiinaenZ Auch mein Neise,riel.' " Er war Tivlcrnat Er benutzte aleich die erfte Geleqenheit zur An! niivfnng. Ahfahrens Ab -— fah ---- ren!« Ein fchriller Pfiff, Stummen Vu « fien, dahin sauste das eiserne Unaei thiim in die helle Sommernacht. Im Rouchertourie waren die Beiden aanz allein. Als er merlte, daß lein aller, rau I ebender Vater sie begleitete, da zog er die Brauen hoch. sah sie nochmals an, flüsterte mit dem Schaffner. Der- nick te. der verstand ihn. Er dachte. die Beiden aehiirten zir saminen. »Ein Hochzeitspaar,« lächel— te er in sich hinein. Schon alnnbte der Divlomat, dass fein schönes viL-a:·oiL irrlhiimlich in daL Narrebcnnpe crerathen sei, da fier ulleinreifende Tarnert doch die Ein rielituna der Taineneoupeg getroffen nar, als sie ihn eines Anderen be lel.rte. Mit erariöfer Sicherheit zündete sie fich- eine Eigarette an. Er thatd aL «»slleichc. Nun plauderlen fre. . Er fühlte die junge Standesaencssin heraus, sie war teine Adenteurerin. wie er erst glaubte. Nun sah er auf ds Messinafchild aus dem elenantem tlei nen Koffer, mit dem Namen, der ihm wohl bekannt und von gutem, alte-n Alana war. Sie vlauderten, als ob sie sich in ir gend einem Salon mitten in einer Ge sellschaft getroffen, sich reqelrecht vor-· gestellt wären und sich in irgend einen Winkel zurückgezoaen hätten. an denen eine modern nnLqestattete Wohnung ja fo reich ist. Der feine tsiaarettendust umwehte sie wie eine Wolle. Sie erzählte witziq. Zuweilen ent fuhren ihr Geistesblitze, die ihn bei ih ier Juaend überraschten Sie wurde its-mer sicherer. Wie eine gute, Vornebme Wirtbin bot sie ihm dann, Um Mitternacht, von all den appetitlichen Tinaen an, die iljre Gönnerin. die Köchin, in einen kleinen Koffer einaepadt hatte. Deli lntessen nnd Früchte Sie aßcn zu sammen, und es fah wirllich aus-, als el- sse Zusammen qelnirten. Cssr krt ihr einen Eos-nac, fein, daf tenb. Sie xöaerte Es fielen ihr plötzlich Geschichten ein von Schlaf trunt und Gift. Wenn der da drüben ein eleaanter Verlsrecher war, wenn er ihr den Koffer stahl. nachdem er sie einaeschläfert oder umaebrachtl Aber nein« Unmöglich Er hatte auch ihr vertraut, sie hätte ihn ebenso aut mit ihren Speisen ver giften lönnen. Er sah ihr Zögern. Er verstand es Und lächelte. Er schlürfte erst die Hälfte des lleinen Silberbechers aus, dann bot er ihn ihr an. Sie erröthetez aber sie nippte da ran. Mit einem heißen Blick, der sie plötz lich erschauerte machte, goß er in einem lanaen Zug den feurigen Trank hinab, der ihre rosigen Lippen berührt Nun wurde es plößlich still zwischen nen. Etn Bewußtsein ihrer sonderbaren Laae larn ilber lie. « Mitten in der Nacht —- ste beide · ganz aseint Sicher war sie u zutraulich gewe sen. Ob er es fall deute-« Es hatte ihr so wo lkätlxam mit ihm zu plauderm so lei refeng nicht wie eine Unterae ne, wie re sonst es mußte. Was hatte sie alles verschlie ßen müssen in sich die zwei Jahre hin durch, in denen sie in fremden Häuser-e ihr Brot aßl Nun hielt sie sich plötzlich ganz still und zaghait in ihre Ecke geschmisgL Sie verqafz ihn qun·3, sie dachte und dachte nnd allmählich schlossen sich illre Augenlid-eh sie schlief ein· Er sah es. Sein Blick bohrte sich ffrmlich ein in das Gesicht der Schli fendcn mit kein feinen PrcfiL Er lsmsxe sich näher zu ihr. Jede Einzel l«(i: il1rer Zijne verschlang er gierig wie km nach Gliönheit Dürstenden - Ihre bald qcössneten Lippen lächel tcn leis-, tie so nut zn Plaudern ver standen Mit iilsermenschlicher Gemalt hielt er fid) uzriirt sie in seine Arme zu reif-en um«- «n sein Herz zu pressen. Aber wes-: wagte er? Der Num, Ler auf ihrem Koffer stand, gehörte einer bcaijterten Familie HI, sie war jung und schön, geistvoll und unschuldig zugleich, ein Weib, das ilsn fesseln konnte. Wenn er sie küßte. wenn er um ihre Liebe warb, dann war sie sein, sein fiir immer! » Die wenigen Stunden hatten sie ihm so nahe gebracht —— so nahe wie nie wieder. i Es war eine standesgemiiße Partie, i cb sie nun im Litauchcoupe geschlosse n nurde oder im Salon ihrer Mutter-, i kochte er das war gleich, ihm gleich ..nd der Welt die davon nichts zu er sabren brauchte. Nrch ein Zögern, noch ein gewaltsa- T nxes erriielhaltem dann beugte er sich- ’ hinab nnd vreszte seine Li pen auf die iljren und hielt sie sest an feiner Brust. Sie sehr-il aus mit leisem Sckrei riinete sie die Armen. Mit großem, trsirrem entsetztcm Blick ich sie ihn an. O Gott o Gott, " sliisterte sie. Aber er sprach von Gliicl und Lieb-, heißer. jäh erwachter Liebe, die mit ihrer Verlobung einen Abschluß sinden mußte. Wie ein Kind wiegte er sie in seinem Arm, strich ihr Haar aus der schönem meisien Stirn und lächelte über ihre Anast, ihre Scham, ihr Zittern und Sträuben Er sprach von sich, seiner eFamilie, seinen Aussichten in der diplomati sehen ciarriere Er sprach von dem Leben, das sie fiilxren wollten in Glück und Wonne. Sie lauschte wie trunken. Wie süß. s Gist zog es durch ihre "!dern. »Es-tödlich sein, ein Mal glücklih sein« srie eS in ihr. Noch einen seurigen Kuß duldete sie, neck. ein ans Herz pressen, dann wehrte sie ihn ab mit dem Wort »Unmöglich!« »Nun giebt es zwischen uns tein ,,llnmiialich« mehr« — stüsterte er. ,.Daeb, doch!«« Rasch sprudelte sie es heraus, all dag- Schwere, trag sie erlebt, all das Brennende, wag zwischen ihm und ihr ste«nd. Mit bitterem Lächeln sah sie die Veränderung, die in ihm vorging, sah sie sein leises Zurückziehen. Sein Antlitz, das vor wenigen Minuten in Liebe zu ihr erglüht, wurde bleich. »Sie sehen, daß es unmöglich isi!« Gr tämdste einige Minuten. Er sah ihr reizendes Gesicht, ihre Augen in bitterer Llnllaae und stum nser Frage aus sich gerichtet. ssinen Augenblick drönate es ihn, auszuruiem »Doch, doch, es giebt eine Illiiialichteih ich will alle Hindernisse bevtvinaen. ich will Dich, nur Dich zum Weibe!« Aber dann sah er im Geiste das Lächeln seiner Freunde, das mitleidige Achselzuctem das Kopfschiittelm eine Unmöglichkeit! « Der Zua hielt. Sie arisi nack. dem Fuchientossey sie lslickte ihn an mit leisem, schmerzhaf tem Lächeln. Dann stieg sie hastig au dem Rauchcoupr. »Schasiner, Dameneoupe!« - Der Morgen graute herein. Frass-me stieg sie zu einer Bär-J ihr Dame. Tbiiinen perlten aus i Augen die Wangen hinab; aber Mund sliisterte lächelnd: »Mir ein Abenteuer!'· « — --—.——-—- « « Ein englischer Arzt hat in eineni Vortrag, den er in Birmingham ge t,alten, die Regeln aufgestellt, die man nach seiner Meinung befolgen mun, wenn man ein Alter von hundert Jah ren erreichen will. Das haben auch schon andere Aerzte vor ihm behauptet, daß der Mensch irn Durchschnitt hun dert Jahre alt werden müsse, aber lie waren immer vorsichtig aenug, lein »unfehlbare5« Recept anzugeben. Dr. Eatvver lennt diese Vor tcht nicht. Sei ne Vorschriften sind sortnulirt in neun Artiteln, unter denen die Mehr ahl verblüiiend einfach ist« .Zunt Bei piel empfiehlt er, man solle eine Strohniaite vor die Tbür seines Zinirners legen und sein Bett nicht gegen die Wand stellen. Weiter schlägt er acht Stunden Schlaf vor Besonders überraschend aber sind seine Vorschriften für Ek wachsene, teine Milch zu trinken und Schmalz zu essen letzteres um die l len zu ernähren, die die Krankheits u me zerstören'. i « Mäkeln und Schelten Soll ni«.als.llr:kil gelten. hat Einer Glück, qleichdtast knan bei der n Zu glauben, er hab« auch Verhand