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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (July 28, 1899)
Onntsrgs - CvBlatt Heiiagc cles ,,Ilsizeigek ums Hemm« J. P. Lxsindolph Herausgeber GkaIId JstaIIv, Nebr» deII 28 JIIli 1899 Jahrgang 19. No. 47. Muth willenlos-i m Gewerbe Um kfchiede der Geschlechter. W Von Tr. P. J. Widdqu Es ist höchst merlwiirdige, daß zwei Gesch er da sind. Alter Wahr schein chteit nach gab es im Laufe der Entwickelung des irdischen Lebens eine Zeit, zu d«» noch seine Geschlechter existirtew »O mußlndessen im Plane» der Entwickelung gelegen haben, daß sich die höher entwickelten Formen in zwei Geschlechter zerlegten." Zwar möchte es schwer fallen, die.Entfle III der Geschlechter durch zufällige« M nachher sich als verwenden erweise-We lleine Abweichungen vorn Tot-US sU erklären, indessen dürfte· die « ewlgk Weisheit nicht auf den blöden Hilft-U den nur einige Gelehrte alle hoch schätzen, angewiesen sem. Sie wollte die Geschlechter und spwvbl km Pflan ,2en-, als im Thierrerche spaltslm stel die Formen in männliche und In weib liche. Laffen wir die Pflanzen beiseite, so sehen wir bei den- verschiedenen Thier gattungen den Unterschied der Ge schlechter verschieden groß. Man tann nicht sagen. daß, je weiter die Ent wickelung fortgeschritten ist, um so mehr die Geschlechter verschieden seien. Vielmehr finden wir die größten Un terschiede bei den niederen Thieren; bei manchen Jnfelten z. B. sind die-Männ chen so sehr von den Weibchen verschie- ; den, daß man zuerst ganz verschiedene Arten zu sehen- glaubt. Während un- - ten die geschlechtslofen Thiere den ganz verschieden gestalteien Geschlechtern gegenüberstehen, ist bei den oberen Klassen der Gefchlechtsunterschied so zusaaen firirt. Bei Fischen, Amphi bien, Vögeln, Säugethieren ist durch schnittlich der Geschlechtsunterschied überall gleich groß Obwohl natürlich Verschiedenheiten vorlommen. ja in nerhalb derselben Gattung die Größe des Unterschiedes wechselt). Die Mei nung. die natürlichen Verschiedenheiten der Geschlechter seien hier so und da » anders-, seien im Laufe der Jahrtau sende oder wohl gar der Jahrhunderte durch diese oder jene Umstände, viel leicht durch sociale Einrichtungen ab zuändern. diese Meinung dürfte nicht als woblbeariindet erscheinen. Ande rerseits zeigt die Erfahrung bei den j Menschen, daß nach Ort und Zeit die 1 Unterschiede wechseln. » Zweifelos ist beim Menschen das i Männchen durchgängig größer und ( stärker als das Weibchen. Bei den Thieren ist die Sache verschieden. bei den banden z. B. ist lein- großer Un terschied vorhanden, während derStier, der bengst u. a. sehr viel stärker als die weiblichen Thiere sind. Auch kommen seltsame Ausnahmen rar, so sind bei manchen Raubvögeln die Weibchen größer und stattlicher. Bei den Menschen scheint der Ueber schuß des Mannes an Größe und Kraft jederzeit und überall vorhanden zu sein. Das ist natürlich nicht so In ·verstehen, als ob jeder Mann stärker wäre als jedes Weih, sondern er ist jedesmal stärker als das ihm entspre chende Weib. Die Größe des Unter schiedes wechselt je nach den Stämmen und den gesellschaftlichen Einrichtun gen. Sie ift offenbar unter einfachen » Verhältnissen aerinaer, als bei de: J »Civilisirten«. Die·Schwäche der Wei ber nimmt im allgemeinen mit der Civilisation zu und das traurige End ergebniß ist die gerbrechliche »Dame«, die, nach jeder Richtung bin unbrauch- i bar, nusr als Ziergegenstand verwendet werden lann. Es ist ersichtlich, daß alle Bestrebungen zur Förderung weib lieber Kraft (Svort, Theilnahme an den »großen- Bewegungen überhaupt) 1 unaemein lobenswerth sind. Sie tön nen nie dahin führen, daß das natür liche Mast der weiblichen Kraft liber schtitten werde. daß das Weib unweih lich werde, denn das gestattet die Na tur nicht, vielmehr werden sie nur die J Annäheruna an die natürlichen Ver- E hältniffe fördern, den Schäden der Ci- « vilisation entgeäenarbeiten und das Weib zur Ersii ung seiner Haupturs aaben taualicher machen. Eine interessante Fraae ist die, ob es ein schönes Geschlecht giebt. Bei den meisten höherstehenden Thieren ist die Stich zweifellos: die Männchen sind nicht nur größer und stärker, sondern auch schöner-. Sie sind« lebhafter rie siirbt. tragen- besondere Schmucksarben und haben Theile, die als Schmuck oder als·Scl-rnucl unt-Waise dienen (Sch0vf, Mahne, Schmuckschtvanz, Hörner, Ge weit-, Sporn u. s. s.). Wie steht die Sache beim Menschen? hat die Be nennuna des weiblichen Geschlechts als des schönen ein Recht, oder ist sie blos eine Redensart, die auf die Galanterie zurückzuführen ist? Wollte man sta nen, ob dann, wenn alle weiblichen allen männlichen Individuen gegen iiber aestellt werden, das eine Geschlecht schöner sei als das andere, so müßte man antworten, das weibliche Ge schle ist aanz sicher das hiisrliche chl a. Ein Gang durch unser-. Stett aeniiat zum Beweise. Der Sinn der Fraae aber ist wohl der, ob n mater allnstiaen Umständen und rn immten Jahren dein Weibe eine beson re Schönheit zutomme, die dann dem nanzen Geschlechte autae schrieben wird. Die Antwort ist dek balb schwer, weil der unbefangene Richter fehlt. Letchier sällt uns das . tllrtheil fremden Islterschasten gegen «,. Aber. und da will unt der herzu-i der weiblichen Schonbeit nicht einleuchten, J und zwar um so weniger, je größer der Abstand des Volkes von dein nn seren,tst. Diese Erfahrung macht be denklich und macht uns geneigt, denen grinstirnmem die dann, wenn ein wirk llch» schones Mädchen einem wirklich schonen Jünglinge gegenüber gestellt ; wird, diesem die Palme reichen. Zur Versöhnung lann man hinzu- T fügen, daß offenbar beim menschlichen . Geschlechte die ästhetischen Vorzüge des Mannes nicht so grosz sind wie bei den meisten Thieren: beide Geschlechter fiel-en sich ästhetisch näher, wir haben nicht das Virbältniß Dahn und Henne, sondern etwa bund nnd Hündin oder Kater und Kast. Recht auffallend ist das lange haar der Weiber; der Löwe hat doch eigentlich die Mäbne, die Lo win nicht. Es muß eine Tendenz be stehen« daß die menschlichen Weibchen sich die sonst den Männern zukommen den Schmuckstiicke aneignen, sie tragen ja auch die Hahnen- und Straußen federa, kleiden sich bunt etc., kurz. suchen das im Thierreiche bestehende Verhältniß, gemäß dem das Männchen geschmückt ist, umzukehren. Würde man die Frage, welches ist das schönere Geschlecht, fiir die zweite Hälfte des Lebens aufwerfen, so möch ten nicht viele sein, die noch zweifelten. Das führt aus die Betrachtung, daß der Gang der Entwickelung bei den Geschlecht-tu sehr verschieden ist. Das Mädchen wird früher reif als der Jüngling, die Frau verbliiht eher als der Mann und tritt schon in das Grei senalter ein, wenn er noch in seinen ,,besten Jahren« ist. Dabei fährt aber das Weib recht schlecht, denn ibr Vor sprung beträgt nur wenige Jahre, während des Mannes gute Zeit nicht selten um 20, ia um 30 Jahre länger ist als die ihre. Der körperlichen Entwickelung aeht die geistige parallel. Die weibliche Jn- « telligenz blüht rasch auf, erreicht rasch ihren höchsten Stand und sinlt ver hältnißmäßig rasch ab, Freilich ist zuzuaebem daß es Ausnahmen giebt und daß diese nicht allzu selten sind, daß aut befähigte Frauen bis in das hohe Alter ebenso geistig frisch bleiben können wie die Männer. Indessen ist lzweierlei zu bedenken: die große Mehrzahl der Weiber wird frühzeitig geistig stumpf und die speziell weibliche Intelligenz ist ihrer Natur nach eine friihreife Frucht. Wer unbefangen be obachtet, wird oft erschrecken, wenn er eine Frau, die er vor 10 oder 15 Jah ren als lebhaftes, schlagfertiaes, viel leicht glänzendes Mädchen gekannt hat, als harmlose, träge Frau wiederfindet. Au ver Spott, der in Dornchem wes - schichten, Versen allerwärts über die alten Weiber und ihre lsigenheiten ausaeaossen wird. ist arausam, alter» es müssen ihm Thatsachen zu Grunde lieaen, er wäre sonst nicht da. Genauer betrachtet, dürfte sich die Sa folgendermaßen verhalten· Es aieb keine Jntelliaenz im allgemeinen, sondern nur bestimmte Anlagen. liiz kann jemand für technische Dinge, siir Mathematik, sür Musik, sür Sprachen besähiat sein und dann hat er die ent sprechende Intelligenz, während er vielleicht in anderen Fächern ganz dumm ist; in jeder Beiiehuna ist nie mand intelliaent. Will man iemandes Jntelliaenz erkennen, so musz man wissen, was ihm Freude macht; der Trieb ist immer das erste und alles Er kennen sent Neigung voraus. Nun pfle gen beim weiblichen Geschlechte (wohl bemerkt. ich rede immer von der großen Masse) keine besonderen Anlagen vor banden zu sein. Man hat wohl gesagt: die Frau hat Geist, wenn sie liebt. aber das ist nicht aarrz richtig, das ist zu eng gefaßt. Das Weib ist hier scharf sinnig. Die natürliche Ausgabe ist, den rechten Mann zu sesseln. Dazu gehö ren Aufmerksamkeit, Verstellung, rasche und richtige Beurtheilung der männlichen Absichten, richtige Aus wahl des körperlichen und geistigen Schmuckes etc. Das Mädchen thut das alles instinktiv mit großem Geschicke und eben während des Werbens, in den neaativen unsd positiven Beziehun aen zu den Bewerbern erreicht die weibliche Intelligenz ihren Gipfel. Für den oberslcichlichen Beobachter scheinen Widersprüche zu bestehen, er redet von » der räthselhasten Natur. von der ; Sphinxhastigkeit des Weibes u. s. s.,: weil er es nicht versteht, wie Trägheit J und Gleichaültigieit hier mit Energiel und Scharssinn dort zusammen be- : stehen können- Jndessen ist die Sacke s einsach aenug und es liegt nicht der ; mindeste Grund vor, die weibliche Raz s tue siir besonders komplizirt zu halten« i Ein gekialer Musiker ist nicht selten cj ein große Kind in allem, was nicht l seine Kunst betrifft, so sind dieFrauen . Kinder in dem. was ihre Kunst nicht ! ist, aenial oder doch sein in der ihnen · don der Natur zugewiesenen Kunst· » Im allgemeinen sind die Jungfrauen aeisireickxr als die Frauen und allzu osk nimmt in der Ehe die Intelligenz langsam ab. Indessen gehören die Weine-Denkmal ist Mein Mark Die Enthüllung des Loreleibrun iiens, der zu Ehren des Dichters Hein lich Heine erbaut wurde, fand am 8 dis. in New York statt. Dcu in Tiroler Marmor ausgeführte Wert ist eine Ar beit des Berliner Bildhauerz Professor Heriel und verursachte MO, 000 Unko sten, welche beut che Gesellschaften in New York aufbrachten. Aus dem malerisch gesic: lietenBaffin. in dessen plät chernder Flnih zwischen » wuchernden flanzen sich lustige Was Herbewohner .unnneln, ragt m einer Höhe von 20 Fuß der Brunnen ecrpor Ueber dein von der »Lyrit«, der »Sa tire« und dem »Weltfchmerz«, drei herrlichen Jdealgestalten, umgebenen dreiseitiqenPostament ruht in marchen haster Schönheit der Lorelri. Das Denkmal wurde von der ermor deten Kaiserin Elisabet von Qester reich, welche eine große erehrerin des Dichters und gleichzeitig eine Gönneriu des Professors Hertel war, angeregt. Zuerst war es sur Düsseldors. den Ge burtsort theian bestimmt, aber sowohl hier, wie auch in Mainz, verweigerte - man die Aufstellung. Jn New York i sollte es zuerst im Central-Bari aufge ! stellt werden, nunmehr hat es ein Jsklätzchen im Borough Brnux gefun ; en. ( Sorge für die kleinen Kinder und die Leituna des Haushaltes zu den« natür lichen Aufgaben der Frau. Ins-beson dere treibt die Mutterliebe den weibli chen Geist zu neuer Tbätigkeil. Jedoch pflegt trotzdem der Gesichtskreis immer enger zu werden, die charakteristische tleberfchätzuna der kleinen Angelegen heiten tritt ein, das Traditionelle ver drängt immer mehr das Jndividuelle, die Geläufigkeit der Rede wächst, ie ausaefahrener die Gedankengeleise werden und mit dem Ende der ist-It Jahre beainnt meist das Greisenalter. Die Ausnahmen lenken leicht den Blick auf sich, und deshalb übersetzen trsir oft im Hinblicke aus die ungewöhn lich befähigten Frauen die weniger in teressante Regel. Das männliche und das weibliche Gehirn sind zwar tsnn Anfang an verschieden und demaemäs; ist die Funktion verschieden, indessen giebt es Uebergänge unter bestimmten Bedingungen. Mit der Civilisation wächst die Entartung, d. h. die Alk weichung von der ursprünglichen Art; ie gebildeter eine Gruppe Menschen ist, um so häufiger werden abnorine For: men- beobachtet, in geistiger Beziehung tie verschiedenen Gestalten der Nervo sität. Eine der wichtigsten Arten gei» stiger Abweichung besteht darin, daß der Geschlechtscharatter an seiner Be stimmtheit verliert, dasz beim Manne weibliche Züge, beim Weibe männliche austreten. In nervösen Familien werden Mäd: chen mit bestimmten Talenten geboren, die sich einerseits durch ihre intellek tuellen Fähigkeiten über den Durch schnitt erheben, andererseits freilich ge wisse krankhafte Züge tragen und ak wöhnlich zum Berufe des Weibes lpe niger geetanet sind, als ihre einfache ren Schwestern. Finden sieh größere Mengens derart organisirter Wesen zusammen, dann entsteht eine »Frauenlsewegung«, es wird Sturm gegen die Natur gelaufen und man bekommt viel Thörichtes zu hören. In der Vereinzelung aber stel len die nervösen Frauen, die nicht nur ungewöhnlich begabt sind, sondern « auch ihre geistige Lebhastigleit unge wöhnlich lange behalten, oft sehr an ziehende Erscheinungen dar. Soweit unser Wissen reicht, ist alles. was wir haben, vom Manne erfunden worden. Nicht nur die Ordnu en der Gesellschaft und des Staates, Wes senschaften und die Künste, sondern auch die alltäglichsten Einrichtun en. ja die Dinge, nett denen das eib selbst hantirt, die Ge chtrre und Re 1 cepte zum Lachen, die orni der Klet L dung und des Schmuckes, die Möbel und alle Instrumente des Haushaltes. alles, alles ist vom Manne erfunden worden. Jst das Neue da, so kann das Weib es zweckmäßig anwenden, aber machen kann es nihs«3. Ein gut befähigtes Mädchen lernt vortrefflich, ist fleißig und gewissenhaft, aber dabei bleibt is; intehr als eine gute Schüle rin wird das Weib nicht· So sehr das weibliche Geschlecht die neuen Mo den liebt, es macht sie nicht, es ist den Schneidern und den sonstigen Beklei fdungsliinftlern zu Dank verpflichtet, l und wir können nur wünschen, daß die Schaffenskraft der Schneider in mässi gen Grenzen bleibe. ! Fiele der Mann weg, es würde zu einer allgemeinen Stagnation kommen, : es gäbe keinen Fortschritt mehr und ein Weiberstaat würde durchaus chinesi s schen Charakter haben, ein himmlisches Reich, in dem sich gar nichts änderte. Fraglich ist es vielfach geblieben, in wie weit das Weib an den geistigen Thätigkeiten theilnehmen könne. Fast cslle Mädchen, deren Gehirn angestrengt irird, werden schwächlich, blutarm, nervös, kurz zum Mutter-berufe un tauglich. Das Herz möchte einem weh l thun, wenn man sieht, welche Verwü stunaen die moderne Gewalterziehung unter den Mädchen anrichtet. Jn zweifellos guter Absicht hat man die Anforderungen an den Mädchenunter richt gesteigert, gründet man höhere und höchste Töchterschulen· Man sollte sie dem Erdboben gleich machen und t den Pflug dariiber führen. Diese «Treibhauscultur macht die Mädchen und damit das Volk krank; sie schädigt nicht nur den weiblichen Körper, son dern auch die geistigen Fähigkeiten, die die Natur dem Weibe gegeben hat. Gesunder Menschenverstand, Heiter teit, Grazie, alles geht durch das über triebene nichtsnutiige Lernen zu Grunde. Man erwidert, ja, alle Mäd chen können doch nicht heirathen und für die unverehelichten muß gesorgt werden. Gut, aber erster-s soll man weniger grausam fiir sie sorgen als bisher und zweitens soll man nicht vergessen, dasz es sich um einen Nachhe helf handelt· Wenn man auf die Art, wie die weibliche Arbeit ausgenutzt wird, achtet, sov bemerkt man nicht viel von der berühmten Humanitiit, sieht jvielmehn daß wir in rechter Barbarei leben. Ach kann das nicht im Einzel nen ausführen: jeder, der Erfahrung hat, weiß es. Man sollte vor allem da siir sorgen, daß iede niihliehe Thätigkert ordentlich bezahlt und respektirt werde. Man sollte in ganz anders ernsthafter Weise als bisher siir Schulen sorgen, in denen die Mädchen lernen, was sie brauchen, die Fertigkeiten des Haus haltes, die kaufmännishe Rechnung, die Techniten, die das Weib ohneSchä-· digung der Gesundheit ausüben kann u. s. s» in denen sie nicht mit Ge schichtszahlen, mit Kunstgeschichte, mit Physik und Chemie verfüttert werden, damit, wie die unsinnige Phrase lau tet, der Geist gebildet werde. Den we nigen, die ihre Natur zu wissenschaft licher oder künstlerischer Ausbildung treibt, sollte man nichts in den Weg legen. ätte ich etwas zu sagen, so würde i den weiblichen Aerzten freien Weg geben. Je weniger die Bewegung Widerstand findet, um so eher wird sie aufhören (im Gegenbsatze Zu mechani schen Bewegungen). Wirklich vorzüg liches werden auch die begabten Frauen nur in einigen Fächern leisten, in der Schauspieltunst, in der lhrischen Poe sie und im Geschichtenerzählen etwa. Weibliche Schauspieler sind natürlich unentbehrlich und die Schriftstellerins nen sind es in ihrer Art auch (wenn sie nicht auf greuliche Probletreschriststelle rei werfen). Jn anderen Fächern leis stet das Weib als Ausübende Gutes, bleibt aber immer auf einer unterge ordneten Stufe, weil sie nichts machen kann. So in der Musik. Diese hat von jeher den Frauen ossengestanden, sie lxabcn immer gespickt :-nd"gesun gen, aber nennenswerihe weibliche Componisten giebt es nicht. An diesem Beispiele sollten sich die Feministen eine Lehre nehmen, es widerlegt die lindische Behauptung am besten, nur die Thrannei der Männer lfabe bisher die Entwickelung der weiblichen Fähig teiten unterdrückt Die Erfahrung allein kann lehren, was dem Weibe möglich ist und was nicht. Wo man es i och nicht weiß, muß man es eben Pro biren. Eine zu gute Wirthin. Getreu nach der Natur gezeichnet. Klippen des Glücks. Frau Emma war jetzt fünfzehn Jahre verheirathet. Jhr Gatte liebte die Geselligkeit, war überhaupt allen edlen Lebensgenüssen hold und hätte es gern gesehen, wenn Emma diese Ei genschaft mit ihm getheilt hätte, allein alle dahinzielenden Bemühungen sei nerseits waren vom Anfang an geschei tert. Emma hatte nämlich keine Zeit, mit ihm auszugehen. Sie hatte über haupt keine Zeit zu irgend etwas, das außerhalb des Bereiches ihrer Haus haltung und allem damit in Verbin dung Steh-enden lag. Das Elternpaar, eine Tochter und zwei Söhne nebst einem Mädchen für Alles, bildeten den ganzen Hausstand, die Frau vom Haufe hatte nie eine müßige Stunde. Jm Sommer stand Emma bald nach fünf und im Winter bald nach sechs Uhr auf. Sie ließ es sich nicht nehmen, jeden Morgen der Bereitung des Frühstücks durch ihre Gegenwart die höhere Weihe zu verleihen, wenn sie auch sonst nichts dabei that. Kaum war der lKasseetisch abgeräumt, da nahm die gute Frau Mama die Mu sterung der beiden Knaben, die sofort zur Schule mußten, in cingehendfter Weise vor; da mußte dem zwölfjähri gen Karl das Haar von der Stirn ge strichen und die Mütze ein wenig mehr nach hinten gerückt werden und der zehnjährige Fritz mußte fein Halstuch erst noch einmal binden, denn der eine Zipfel der Schleifc hing etwas weiter herunter als der andere. Eine halbe Stunde später wiederholte sich diese Morgenparade mit dem Töchterchen Nachdem auch der Gatte das Haus verlassen, ward mit der Ausführung des täglichen unumstöleichen Program mes begonnen. Sie begann ihre Mor genrunde in den oberen Regionen des Hauses, wo Dore jetzt mit dem Rein machen der Schlaszcmmer begonnen hatte; eine Weile später kam sie noch einmal dahin, um einen prüfenden Blick aus die verschiedenen Betten zu werfen; es hätte ja sein können, daß die Kopfkissen nicht gang genau im rechten Winkel neben einan er standen oder, daß eine Decke nicht in geometrisch ge rader Linie la ! Hieran nah1m das Eßziinmer Em nia’s Aufmerksamkeit in Anspruch; im Sommer mußten die Nouleaux her untergelassen, denn die Vormittags sonne fiel in die Fenster, und am Nach mittag mußten die Holzläden aus Rücksicht auf die Fliegen geschlossen werden; das Alles hatte Emma zu überwachen. Nun kam der Patlor an die Reihe. Er mochte noch so lange von keinem Besucher betreten worden sein, zwei- oder dreimal die Woche mußte doch gesegt und abgestäubt wer den, wobei natürlich sämmtliche Möbel hin- und hergerückt wurden. Frau Emmcks Aufgabe ist es, darauf zu se hen, daß jeder Sessel, Tisch u. s. w. ge nau wieder an seiner früheren Stille » steht, nachdem Dore entsprechend lange im Parlor herumhaniitt hat« Die Einrichtung des Raumes darf keine Acnderung erleiden. Dore darf den Schnickschnack auf dem Kaminsims ja nich-i anrühren; Emma hatte den mehr oder weniger werthlosen Krimskrams in ihre ausschließliche eigene Obhut ge nommen. Darüber verging der Vor mitteni ) · Bei dieser Zeiteiniheilung war es etn Glück, daß der Herr dom Hause an den Wochentagen zum Mittagsessen me nach Hause lam; fiir ßch und die Kinder, Dore nicht-— zu vergessen, ließ Emma es daher bei einem fru alens Lunch genügen, dessen Zuberetung nicht viel Zeit und wenig Mühe for derte. Kaum war dieser mbiß ein genommen, da na m auch die Ausfüh rung des täin n Hausprogramms wieder ihren Fortgan . Zu diesem Programm gehörte aucke ein« Besuch der unteren Regionen, des Kellers und der Wafchkiiche; wie in der Küche oben war auch hier Alles blitzblank und sau ber und es war in der That sehr über flussig, daß Frau Emma fast tagtäg lich da hinunterstieg, um eine Jnspet tion vorzunehmen und gleiche Sorgfalt ließ sie eben so häufig dem Boden raume zu Theil werden; ja sie wäre wahrscheinlich nicht blos unter, sondern auch auf das Dach gestiegen, wenn es nicht schräg und daher zu gefährlich ge wesen wäre, sich auf dasselbe zu wagen. Für die Nachmittagssiunden erhielt Dora dann ihr Pensum zudiktirt und Emma machte nicht etwa ein Mittags schläfchen, sondern sie zog sich nun in Ihr Arbeitskabinet zurück. Hier näht und stopft und stickt sie mii derselben Energie, mit der sie am Vormittag von einem Zimmer in’s andere eilte. Unzählige Male hat ihr Gatte sie schon gebeten, wenigstens das Ausbessern der Wäsche etc. einerNäherin zu überlassen, aber sie muß das Alles selbst thun. Sie-« hat jetzt ihr Arbeitszimmer ver lassen und sich in die Küche begeben, wo die brave Dore bereits mitten in den Vorbereitungen für die Haupt mahlzeit des Tages begriffen ist, die Itach sechs Uhr Abends eingenommen wird. Der Gatte liebt Pünitlichkeit eben so sehr wie gutes Essen. Jetzt ist Emma mit Dore imBunde bemüht, ein wirklich vortreffliche-? Mahl herzustel len; es ist nur in der Ordnung, daß die Frau vom Hause auch der Küche ihre volle Aufmerksamkeit widmet; das Mädchen wird dabei freilich auf eine harte Probe gestellt, denn ihre sehr pe dantische Gebieterin macht ihr da das Leben oft recht sauer. Der Tisch steht gedeckt, wenn der Gatte ins Haus tritt, und es wird unverweilt aufgetragen. Bei diesem späten Mittagsmahl wird allerseits ein guter Appetit entwickelt, die Unter haltung ist dagegen keine sehr lebhafte, denn die Mama nimmt sich keine Zeit zum Plaudern, sie will schnell wieder hinaus in die Küche, um beim Abwa fchen und Wegstellen des Geschirr-T zu gegen zu sein. Wie ware es, wenn wir-« heute in s Theater gingen? ——— unziihlige Male hatte ihr Gatte diese Frage an sie ge richtet und sehr, sehr selten eine be iahende Antwort erhalten. Er solle nur allein gehen, sie bleibt lieber zu Hause. Er hätte es jedoch weit lieber gesehen, wenn sie wenigstens am Abend die Hausfrau bei Seite gesetzt und sich der Gesellschaft und der Ge selligkeit gewidmet hätte. Wie oft hatte er sie gebeten, gleich anderen Da men ab und zu eine kleine staffeegesell schaft zu veranstalten und sich nscht so ganz abzuschließen, allein auf diesem Gebiete hatte er von Anbeginn kein Entgegenkomrnen bei ihr gesunder-» sie war eine zu gute Wirthin und dass ließ sie nicht gastfrei sein. Einmal vor Jahren lxatte er ein halbes Dutzend seiner besten Freunde zum Abendessen eingeladen, die tleine Gesellschaft war auf das Trefflichste bewirthet worden —- aber hinterher hatte es Emma eine voll-: Woche ges nomrnen, das Hauswesen wieder in sei nen gewohnten Gang zu versetzen· Jn Folge dessen hatte er weitere Experi mente dieser Art unterlassen Auch am Sonntag gibt es leineAus nahme von der Regel. Gerade an die sem Tage hat Emnia alle Hände voll zu thun. Am Abend aber will sie docb auch die Zeitung lesen, nur der Ge danke, daf; Montag.Waschtag ist, läßt sie zwischen zehn und elf Uhr dieselbe mit Bedauern bei Seite legen. Der Gatte hat sich mit der Zeit an diese Le bensweise seiner gutenEmma gewöhnt; er sieht in ihr die liebevrllste Gattin, die zärtlichste Mutter, deren Fürsorge für ihn und die Kinder keine Grenzen kennt, er erblickt in ihr die unermüd liche, fleißige und sparsame Hausfrau, aber er gäbe etwas darum, wenn sie nicht gar so hauälich und gar so eigen, mit einem Worte, wenn sie keine gar so gute Wirthin wäre. . Bis jetzt war die englische Mariae ein sehr guter Kunde fiir amerikani sches Fleisch, aber unsere Fleischpaeter haben sich diese Kundschaft durch ihre eigene Schuld verscherzt Die Mariae behörden waren nämlich genöthigt, 36,000 Pfund americanischen Büchsen fleisches als verdorben und fiir Betösti gung der Mannschaften vollständig un brauchbar, zurückzuweisem und sie ge hen jetzt mit dem Plane um. das für die Verpvoviantirung der Flotte nö thige Büchsenfleisch selbst zu pöteln und zu verpaclen. Der Schwindel hat, wie die Lügen, kurze Beine. Das ha ben die Fabrikanten von verfälscht-tm Käse auch zu ihrem Schaden ausfinden müssen. si- ss es Es gibt Gedanken, die Thaten sind, f weil sie mitten.