Friede. Des Taqu Ufer sanft verblaßt, Wirf ab, was du getragen hast An Lust nnd Leid und werde still, Da nun der Abend kommen will. Des Schlummer-J ruhevolles Meer Schwillt heimlich rauschend um dich het, Und ferne auf der Wogen Schaum - Wiegt lächelnd sich ein schöner Traum. Er schaut dich an— du kennst den BlHck Vor langen Jahren trug dein Glück Das Antiih, das dort lächelnd winkt. Dein Den wird still. .die Welt ver sinkt. Du treibe dahin auf weiter Fluth — Wie ruhfi du sanft, wie ruhst du gut, Nun dich die Welle singend hebt Und über dir der Friede schwebt. A n n a R i t t e r. Ein ßonspronnttterenoer Bret. VonAnnaWahlenberg. Sehr behaglich und schön war das Bibliothet - Zimmer in Villa Wald srteden, mit bequemen Sofas und Lehnstuhlen möbliert und nach Norden zu gelegen, sodaß es dort auch mittenl im warmen Sommer verhältnismäßig kühl war. Sobald Hilma, die jüngste Tochter des a,uses ein Backfischchen von sieb zehn nzen, ihre oortnittäglichen Kla vier - Uebungen beendet hatte, pflegte sie dorthin ihre Zuflucht zu nehmen, um ihre einzige Leidenschaft, Romane zu verschlingen, zu befriedigen. Aber heute hatte sie sich noch bren nender als sonst nach ihrer Freistatt ers-sehnt Es war so schwül im Salon und die Uebungen so schrecklich ermü dend. Als sie di: Bibliothet betrat, eilte sie sofort zu den zwei hohen Fen jtern hin, um sie aufzuftoßen, sodaß iie Gardinen vorn Hugwind zu großen Ballons aufgebläht wurden, und als. sie den ist-ten Fenstersliigel eingebati t:atte, beugte sie sich heraus und sah hinab in den großen stattlichen Hof,i its-o die Linden wie auf Parade rings Zum die gewaltige Sandfläche postiert toaren s i Auf einem grüngestrichenen Schau Zelbrett unter den blühenden Linden saßen ihre Schwester Sigrid und Bru ltr Ulri.b’3 guter Freund, Candidal Allers, der seit mehreren Wochen in Billet Waidfritten zu Gaste war Nu s tiirlich hatte er heut e wieder eine neue Statt-atte, und wie schmelzend er Sig-i: rid mit seinen sprechenden, braunenj Augen ansah! ; »Hilma sichert-. ein wenig wie sie so allein da stand Sein Ausdruck irrt-i tonierte ibr weiter nicht denn so tu teressant und seelenvoll konnte et sieben Tage in der Woche aussehen. Aber ku: war es, daß die beiden aus deth We e waren, da konnte sie eine Weile in rieden über die Bibliothet verfu-I grn. Sie suchte einen Roman hervor,l den man ihr zu lesen gestattet hatte kroch in einen englischen Schaulelstuhi und setzte sich zurecht. i Aber sie hatte kaum ein paar Seiten; gelesen, als das Stubenmädchen mit einem Briefe hereiniam. Run, Briefe konnte man leine un-« angenehme Unterbrechung nennen, be-. ionders diesen hier, der oon ihrer allerbesten Freundin Ebe Lange war, tnit der sie in eifriger Correspondenzk stand. i Ach, Lsiese auggeLatiene Erbe-, note kie schreiben lonntek Sie machte sich einsach über Alles lustig! Hilma wendete das Blatt, und als-« Je ein paar Zeilen gelesen hatte, lä rielte sie noch vergnügter als zuvor. ( »Was ist denn der Candibat, deni sehr Euch zugelegt liabi, eigentlich für ein Jndioiduiiin2« schrieb Ebba. »Der muß ja ganz gelungen sein. Nach Dei ner Beschreibung dürfte er wie ein Mapsel aussehen, der den Kopf schief legt, ein Ohr in die Höhe balt und um Zucker bettelt. Aber das babe ich nicht recht verstanden. Meinst Du, daß er versucht, alle Mädchen in sich verliebt zu machen, oder laubt er, daß fie es schon sind, wenn Fie ihn nur sehen Z« hilina war in ihrer Lettiire nicht kiel weiter gekommen, als ibre Groß mutter aus deni angrenzenden Zimmer nach ihr ries: »Hilnia, hilnia!« Hil ina schob den Brief in den Roman, den sie gerade las, schlug das Buch zu und eilte davon. Es ging nicht an, so zu ihn-, als ob sie nicht in der Nähe wäre, denn Großmutter hatte es gese hen« tvie sie in die Bibliothet ging. U Zögern hatte keinen Sinn, denn Ue inuiter war sehr ungeduldig. Sie hätte Wilinch Dilina!« gerufen, bis tat ganze haus herbeigestürzt kam. Und inzwischen trug es sich zu, daß meiiiitnd iiber den Flur in die Biblio kani. sich in hilnsicki Stuhl sente, ihr such nahm« darin blätterte und den Ortes sand. Die er Jemand war niemand an ders ,ali der Gast des Hauses, Gaudi - tat Alter-. St hatte ade einen flüchtigen Blick ans den rief geworfen und ge sessen, an wen et gerichtet war. Und et beabsichti te ihn als anständiger Mensch un esen wieder in das Buch zuw, a Ema in der Thin stand. " einst - schoß sie hequ und riß das M nnd den beschriebeneii Bogen an . Sie ihn gelesen?« skgw sie angst- nnd zornsuntelm den In . « Ver andidat beeilte sich nicht mit - Z Einer Antwort, denn er hatte genug amit zu thun, sie zu betrachten. Es war ihm, als hätte er sie bis jetzt über haupt noch ar nicht gesehen. Jhre beiden Schwe tern waren reizende Mädchen, jede in ihrer Art, und es war sehr nett, mit jeder einzeln zu plaudern und durch die Alleen zu promenieren. Leiber Hilma, in ihrer kindlichen Un entwickeltheit und ihrem ziemlich farb losen Aussehen, war seiner Aufmerli samkeit oisher vollständig entganaen. Jetzt, wie sie dastand, mit ihren leuchtenden Augen, den kleinen, rothen Mund halb geössnet, den Brief in ihrer zarten hand zusammengeballt, die vor »Srregung zitterte, war sie wie ver ’::sandelt. Sie hatte Leben bekommen, Farbe, Seele. »Sage-. Sie«, wiederholte sie i;:f:ig, »haben Sie das gelesen Z« Der Kandidat war im Begriff zu sagen: »Wie können Sie so etwas glau aen?" oder »was denten Sie von mir J« als ihr Eifer und die heiße Röthe ihres Gesicht-«- dlötzlich den Gedanken in ixsxri wochrief. eg- miisse etwas iiher ihn seit-it darin gestanden haben. So die; hatte er gesehen, re war ein Mädchenorief, die Herzensergießungen einer guten Freundin an eine gute Freundin. Und wag lag näher, als orn den Gästen des Hauses zu erzäh len? Sie hatten gewiß über ihn tor 1espondirr. Womit sollten sie sich sonst l-esassen? Die gute Freundin hatte vielleicht Hilma mit ihm geneckt, und darum war sie roth geworden. Weis halb sonst? « Und di: Kandidat lachte, bog den Kopf ein bißchen auf die Seite und sah Hilrna tief in die Augen« »Wenn der Blick so unvermutbet aus etwas «iillt«, siiate er, »so tann man doch nichts dafür, wenn man zufällig ein paar Worte lieft.'« ; »Pfui«:« rief Hilma, stampfte mit dem Fuß auf den Boden und lief hin rus. H- Is If Einige Stunden später war es der jüngsten Tochter des Hauses unmög !tch, ihr-« Augen irgendwohin anders ,;u besten, als auf ihren Teller. So bald sie nur aufblickte, begegnete siej fiandidat Villers sprechend-en Sammet s augen, und das verwirrte sie. klbers sie konnte nicht begreifen, was ers weinte- Er mußte doch böse sein über Jag, was er in dem Brief gelesen hatte, aber davon wußten seine Blicke gar .s..chts zu erzählen. Die waren nur verwundert, fragend, bittend. Wa hnnte das bedeuten? Plötzlich blitzte in ibr der Gedanke anf: »Er ist garnicht bis zu der Stelle itier sich getomrnen Ja, natürlich oerhielt es sich so. Das ertliirte sein ganzes Benehmen« Und sie wurde sofort wieder sicher und ungenirt, und Ehre Blicke blieben nicht mehr an den Teller gefesselt. Warum sollte sie da Tisen und aussehen, als fühlte sie sich schuldig wenn er garnicht-, wußte! Nachdesn sie ausgestanden waren, ging sie m dzn Part, um die Tauben su füttern. Sie war gottlob von den« Sammetaugen befreit worden, denn« Sigrid hatte Ulrich wie den sandi daten mit Beschlaa belegt, um eine Radertour zu besprechen. So ent-! schläpfte Hilma einer Gesellschaft, auf’ Sie sie sich schon mit leisem Bangen? gefaßt gemacht hatte. Aber taum waren alle Tauben angelockt, als sie hinter sich« ein Raseltzeln hörte, ung da stand der« Standidax wieder und sah sie nur ganz« skill und innig an. »Aber wie können Sie mich so er ..kirecken!« sagte Hilnia und machte einige Schritte nach rückwärts-. »Sie dürfen nicht böse gegen mich sein« rpiitlein Hilrna«, sagte er, »ich wäre To unglücklich darüber·« Stil-h das ist wohl nicht so gefähr Sie warf den Vögeln eine gan e Handvoll Brodirunien bin, sodaß sie· nach allen Richtungen hüpften. ; »O, doch. Glauben Sie, ich sollte mir nich;s daraus machen, daß Sie arf mich böse sind? Jch kann wirklich en garnichts anderes denken. Sie wol ken mich Ia nicht einmal ansehen. Sie weichen znir aus. Aber ich versichere Sie. daii ich nur ganz unfreiwillig einen Blick -—-« »Sahen Sie das — das-« über ——t" Liilma verstummte. »Ueber mich«, ergänzte er mit einein geheimnisvollenLächeln und einem lan gen, zärtlichen Blick. A er hatte es also doch gelesen! Hilma erröthete ganz wie am Vor mittag, aber sah mehr genirt und weniger böse aus als- damats. Und ver Kandidat stand va und mute sich über die Situation. Er hatte richtig gerathen. Also wirtlich t,-rtte sich diese intime Korrespondenz mit ihm besteht. Er war den unschul »:.igen, kleinen Geheimntssen, die ein jauges Mädchen ihrer guten Freundin mittheilte. aus die Spur gekommen. Was konnte sie von ihm gesagt haben Ratiirlich etwas Schönes, da sie errö jfhete und so vetle en wurde. Viel leicht, daß er intere ant war, vielleicht, daher besser aussah als alle Männer, Iiie sie bis je t kennen geiernt hatte. Vielleicht vie eicht sogar war es ein tteineö, warmherziges Geständniß. Er iant- es garnicht so übel, ein junges, wirklich recht herziges Mädchen um scinetwilicn erröthen und in Verlegen thit gerathen zu sehen. »Ja, aber-", sagte sie hastig, in dem Drange, sich zu ents nldigen, »ich lmeinte es nicht gerade v, wie es da jfiand Ebba Lange hat immer die Gewohnheit alles so dumm auszule gen.« q;—l « »Ja, ja. ich verstehe«, fiel et ein« um ihr ein wenig zu helfen, »so etwas meint man garnicht so ernst. Es ist nur so geplaudert.« s »Ja, eben.« Sie wars ihm einen dankbaren Blick zu. Es war schön von ihm, sich so isetständrxiszinnig zu zeigen. Sie hatte ihm garnicht einen so hohen Sinn zu Jettaut s »Und ietzt verzeihen Sie mir, daß ich, ohne es zu wollen, diese Worte yelesen habe?« »Ja, das muß ich wohl", antwor :sie sie, ein schelmisches Lachen in den Klagen; denn es war doch zu gelun uen, daß er sie jetzt um Verzeihung .ciijr bat, daß er entdeckt hatte, wie sie sich über ihn lustig gemachi hat ten. Und dann mußte sie ihm als Besie zie.ung ihres Ver-seidene- die Hand neben und sie wurden so gut Freund oasz er ihr sogar helfen durfte, die Tauben zu siittern. Da wir eine große, blaugraue, ri gcrnicht scheu war, sondern das Brod aus dem Munde man-. Und sie aß tuerst aus-« Hilmas Mund und dann aus dem des Kandidatern Und der Kandidat sagte, sie brachte ihm eine Botschaft Aber darüber lachte Hiltna. Sie wußte nichts von einer Botschaft, ist-er der Kandidat blieb dabei, die Taube Xpätte ihm etwas zugeslüstert, und so mußte das Manöder wieder isolt werden, und da lachten sie und erklärten alle beide, daß sie jetzt besser dorten. Wie tie da gerade aus der Erde taaerten, wurden sie von den beiden Schwestern, Ulrich und der Gouver nante überrascht, die ausgezogen lwaren, unt sie zu suchen, und das Gesicht, das sie machten, als sie der oeiden ansichtig wurden, driickte dar a.«oszte Erstaunen aus«-. Sie hatten sich natürlich nicht gedacht daß solch ein keines Backsischchen wie Hilina ini Stande sein konnte einen Kavaiier zehn Minuten zu unterhalten Ader Lsitma erokb sich und ordnete ilsr Kleid ..iit der Geste einer geseterten Welt ame. Sie war in dieser halben Stunde ionz erwachsszen dar- lann seit rasch ge ,en denn ein Mädchen wird te nicht nur durch Alter und Größe, t- ndern noch durch etwas- Tritteg: die« Puldigung eines Mannes. · . .- . t· i Wahr. nd der folgenden Tage ging isdrigeng eine recht mer lbare Veratt Lerung n.it Hilma vor. Sie natte sich ten ganze-i Sommer uder den Landt toten lustig gemacht und die Mädchen raniit get:rgert, daß sie sie nunierirtegi Schweste- Aanetz war »Numnier ein-II dir Gouoernante »Numrner zwei« und; Sigrid »Numtner drei«. Aber ietzt einen sie nichts dagegen zu habend selbst die-; rwiiblte zu sein, und ertrugi in Geduld, von den andern »Man-l net vier« genannt zu werden. » s:e sah sogar geschmeichelt aus. « r« « riumptk jene besiegt zu nahen, war sr zu Rose gpestiegen, und ein Sieg in immer großer wenn er unser eige ner ist und nicht der der andern Sie Isitte auch das Gefühl, daß ,,l'donneu: oblige". Sie mußte sich seiner Auszeichnung würdig zeigen, und so trachte sie willig mit dein Ran- s Lidaten Lange Promenaden durch die Allern, lauschte ausmertsarn seinen Vorlesungen über Aesthetit und lernte es rasch, Blicke und Lächeln zu erwi-! zern, sodaß er immer entzüater von« trinetn neuentdeetten Stern wurde und ich eine stets größere Vorstellung von .ll den schönen Dingen machte, die in diesem Pries, den er leider nicht hatte esen können, gestanden hatten Nun allerdings, zutvei en larn es oor daß sie nicht so recht tonsequent war sondern ticherte, wenn sie gefühl voll sein sollte oder davonlief wenn seine Augen gar zu sammetweich wur den. Aber das machte sie nur rätlssels hast, und das Mithsethaste war gerade tein Getotrnach 1 l Der Aandidai ging namlich bestan tig umher und sahns-etc nach der gro ren Leidenschaft seines Leben-, und darum mußte et die Tiefen so vieler Ueiblicher erzen erforschen. Das tvar »Ja die einzige Möglichkeit zu ergrün Izcn, wo der Zusammenilang mit sei lnem Herzen zu finden war. Aber er pflegte vorsichtig zu Weile Izu gehen, das «l)eißt, er wußte es int ner so einzurichten, daß nur sie sich eine Blase gab. er jedoch nicht, und »us diese Weise konnte er sich selbst zu Isiickziehen wann er wollte. . Mit jedem Tag schien es ihm, baß er tieser in hilmas Herzchen sah, uno Ist nahm sich vor, ehe er abreiste, volle Klarheit zu erlangen. Eines Abends saßen sie aus einer Rasenbanl in der Obstallee und indem ier träumend über die gemiibten Felder ’blickte, bi-. zur hälsie im rothen Son snenlicht· zur hälste in dem Schatten Ldeö Walde-ilf dalagen, seuszie er und ·Jagte: »Ja,"«nun sind nicht mehr viel ITa übrig, Fräulein hilma und dann ! müssen wir uns trennen. Aber daraus .-—iachen Sie sich wohl nichts?« « »Ja, Trennu en haben immer etwas Unbehain a«« sagte sie und totppte mit dem Fuß auf und ab, so ’daß die Zehenspitzen immer an den Han stießen. I Er wage nicht recht, wie er ihre Worte au ebenen sollte, aber es war ihm, als wendete sie ben Kopf zur Wette, damit er nicht sah, wie ihre Uns-n feucht wurden, nnd so suhr er «i,ert: »Aber bevor ich reise, riulein Ottena, irr-H ich Ihnen ein ändnih iablegen.« Ein GeständnißS Sie fuhr ganz erschrocken in die Hähe. Er wollte ihr doch keinen Dei talhöantrag machen? Sie war wohl auf so etwas gefaßt gewesen, aber wie dem auels fein mag, knan fühlt sich doch ein bischen ängstlich, wenn inan an solche Emgnisse nicht gewöhnt ist. »Ich :-»ill· Jhnen sagen, was es ist, Fräulein Hilmm ich habe diesen Biizi n chi gelesen, in dein etwas über mich stand. nchi ein Wort davon!« »Man '« Sie schrie beinahe asif. Dann fina sie an Zu lachen nnd han«-. wurde fi: wieder ernsthaft .’,a, du war es freilich kein Wun der, daß er sich fo gtofzmiithig gezeigt hatte und nicht böse auf sie gewesen iv.k. Ader warum glaubte et dann, ksfx her Brief von ihm handelte, uno Turm-- Horte et vorgegeben, ihn gele fei: :u linken? »«·kein. ich spreche tie volle Waise i.-st, Kranier Hilnm«, wiederholte er iis Qui-e tin nicht gelesen. Blick HEBX wiss-te ien Eie um ein-; bitten, als-· lixktzkn siksks Libichicdeqzbek Lassen Sie ki«::i) lseis Brief lesen!« »Jhn ’ ienk Rein, io dumm tin id) .· sägt Alter warum in aller Ave-J L1ißen Sie mich glauben, daß Zie i,t gelesen haben?« »Weil ich Jln Zugeständniß mail-» daß Ihr-. Gedanken sich ein wenig niie mir befast haben." Sein Blick dranq lachelnd in cest ilren ein, weich und sie, esgetoiß. Aha isan sing sie an zu ver tehenl Aha. It hatte geglaubt« es stände etwas Schil nes über ihn in dem Briest Sie musterte seine ganze, gepflegte Persön lichteit, vEe elegante lerawatte — jeden Tag eine neue —- die gelben Schubs rie in lre Stirn sallende Haarlocke Das war alles Köder. und nun saß er da un: glaubte, daß er sie gefangen hatte. Er glaubte, dasz sie ihre war nxeu Gefühle sür ihn ihrer Herzens steundin anvertraut hatte, und nun wartete er, daß sie dein Bries als ein Cjestiinsuiß verlegte. Und sie, die gr giaubt hatte. sie müßte ihn vertannt haben, und er sei ungewöhnlich wenig ietvstgesaljig, da er diesen Brief so ruhia binnahml Sie biß in ihr Taschentuch, um ein aussteigendes Lachen zu ersticken. »Ja, wenn Sie ex- turchaug wol ’-.n'«, sag«- sie, rihne den Raps zu heben, ..nun aut, so können Zie ihn lesen. Jch lrserde th. holen, sobald wir nach-Hause tamrnm Aber veriprechen Sie mir, daß Sie nachher nicht schlecht von mir lenken wollen« tfr nahm ihre Hand, er drückte sie, er schwor hoch und theuer, daß er nie snals im Leben schlecht von ihr den lsn lonnte. Und so gingen sie schwei: .-nd, in beinahe seierlicher Stimmung durch die lange Allee dem Hause zu. Jm Hase unter den Linden setzte er »ich nieder, um zu warten, während sie ten Brier holte. Und als sie wieder kinunteclem und ihm mit abgewand tem Gesicht leise zögernd das Blatt reichte, orüette er noch einmal ihre Hund« bevor er das zusammengeht-» tete Panier nahm« Während des Lesens betrachtete Hilrna itn verstohlen. Er überslog e·irig die Zeilen, wendete das Blatt. Jetzt war er da! Es lam eine plöhliche Starrheit über die Hand« die denBries hielt, über die Augen, die unbeweglich still standen, über den Mund, der sich unmerklich zusammen-sog Aber :«nn lachte er· Er lachte, als märe es tas Wihigste, das er in sei tem Leben gelesen hatte, und er danlte yilma tausendmal sür das »große Bergaiigen«, das sie ihm bereitet. Aber auch das Lachen war etwas steif und larn überdies ein bißchen zu spät. Und obgleich Hilma ihn so freundlich erhei iert hatte. gina er an diesem Abend zei tig weg, issn sich schlafen zu legen· Am na.vsten Tage war er auch nicht sehr aesprächiz und bei Tisch theilte er mit, daß er eine Nachricht betont men hätt-, die ihn zwänge, unverzüg lich Van Waldsrieden zu verlassen nnd nach hause zu reisen. —M Zu spät· Den leichten Neisemantel über dem Arm ging er in die helperige Straße des Städtchens hinunter und schaute laue nach dem beschriebenen hause mit idem vorsptingenden Erter und dem Schild des ehrsamen Herrn Friedrich Hampel, (5olonialwaarendandliina. — iDa sollte sie wohnen, die er suchte: IFränlein Liesbetb Beinen, Lehrerin an - der höheren Privat - Mädchenscdule des Städtchens. Er war seiner- seichenxd ein Pfarr jhern sah gut nnd stramm aus mit sei snem Vollbart und der immer noch nn "litörischen Haltung, die ian vom Vice Feldrrebel geblieben war. Nun war er Pfarrer da draußen im Lande, mitten im meilenweiten itiesernwalde Und daß er seinen Weg hierher gerichtet hat te und zu dieser Mitta istunde im Sonnendrand Schilderstu ien machte, das hatte seinen Grund eigentlich da rin, dass es zwischen jenen Kiefern sa Iverzweiielt einsam war, und daß er in dieser lautlasen Verlassenheit seines Drrfes den Gedanken an jenes liebliche Fräulein Bemm nicht mehr hatte ban nen können, mit der er als Candidat an Iderselben Schule eines anderen Städt chens zusammen unterrichtet hatte. «Und wie et ihm schließlich gar zu mit-selig mischen den sandigen Buch weizen - eckern geworden war« da war auch das Bild des gutherzigem Mund llehen Mädchens immer lebendi er vor seiner Seele geworden, und er satte es »sich ausgemalt, wie reizen-d und er W. quianch k- vpch ski- miisie. min- ste miei -zqkm. milder v neben innew «in dem stillen sont-arise W e wohl noch andere Bilder neben W i s .ren ar.sgetar.cht; einzeln sogar mit me ·tallisckt glänzenderen Und blendend-ten Farben; aber wie er zur Gewicht-na tbung mit seinen Gedanlen gestern an ·dem duntlen See draußen im Waldev j geaangen war, da hatte Lieschen Bemmj idcch den Sieg behalten: »Am ist sie, Iater sie ist eine Perle von Mädchen;! ihres Mannes Herz kann sich auf sie verlassen: sie thut ihm Liebes und lein’ Leides ier Leben lang! hatte er leisei vcst iich din gesagt. »Vorwärts!« s Und nun war er da. Und das den« llepfie ihm. Er wußte es ietzt, wie lieb er das Mädchen immer gehabt und wie trrstlcs sein Rückweg sein würde, wenns er das Jawrrt nicht mit lieimnähme in« seine Einsamkeit I Er stieg die Treppe hinaus. Das neue Holz lnarrte. lind nun stand er rrir der Thüre. »Lllso so sieht der Eingang zu meinem Schicksal ans,« sigte er mit einer dkiemimscenz an ,Epdom·5 Linde« »Ein: weisse Zins tserttxsiir mit einem adgestoßenen Fleck lintiz in der Fiillung, nnd mit einem itin polirten Iliesiingswlrssi. Vor märtik kliiclstigt Eiisabetd Benim! Du iiiiiei Madchensp Er klopfte. Drinnen erinsb sich ges i.1de ein Zinnen nnd Jndiliren das sein zagt-erstes Pochen oder die Antwort daraus txt-ertönt haben mußte Er der iialni wenigstens leine und Hof-ils irnctiinalg· Da that sich die weiße Thüre von selbst aus uno in ihrem Rahmen stand in duftigem rosa Kleid, d.auniingig und duntelbaarig, Lies chen selbst und sah aus grenzenlos er-; staunten Augen zu ihm aus. i »Herr Cand — --- Herr Piarrers", idnte es ihm wie fassungelog aus dein rothen Munde des Vjtödchens entgegen. Er reichte ilsr die Hund« und sie legte tie ihre hinein. So standen sie und· Hinten einander in die Augen. ! »Tars ich denn toniiiiene« iragte erz » leise. E . Dunkle-«- Koth übergoß das srischei Illiidchenangesicht »So seien Sie mir tausendmal will tunmen. tlber die Ueberraschung warf zu großs« Und Sie sind tvirllich nicht böse naß ich so in Ihren stillen Keine-raten irieaen niiieinialle?« »Ich steiie mich von Herzens Aber nun treten Sie ein nnd nehmen cie ein Weilchen siirlieb!'« Einiach sah es in dem Mädchensin - iein aus; aber eigenartia zierlich. Es mir ein reicher-» zartes und bescheidene-; Frauengeniiith, das hier waltete una; sich in der kleinen Welt wohl siihlte, bie; es um sich her ausgebaut Er setzte f-.ch behaglich zurecht und; ließ den srohen Blick uniherwandern.i »Nun, sagen Sie mir,«' begann er,j »was meinten Sie wohl, wenn ich alsg alter und guter Kamerad Sie nun bä- « te, mit mir zu wandern?«« Sie nickte lustig. »Gem! Ich habe den ganzen Nachmittag frei. Die eine Clavierstunde sage ich ab!« »Nein, so meine ich das nicht; ichk meine, ob Sie die ganze Reise mit mir« machen mochten.« lachte. »Ein schöner und iiihner Gedantez aber ich habe teine Ferieii und keinen Urlaub. Wohin wollen cie Oiiiii?« »Kiindigen Sie doch den gan en Kram!« sagte er heiter, und lassen Oie Andere Kinder hauen! »Kommen cie init mir, Fräulein Lieschen!« »Sie say in weiselnd in stummer Frage. Sie sah io reizend hilslos und niiidchenhast aug. »Nun denn, mein liebes, einziges Fräulein«, ries er herzlich, «geraoe her aus: Wollen Sie ganz und gar mit mir in meine Kiesernheide toinnien und mein eigen sein? Jch möchte glücklich sein und glücklich werden und glücklich bleiben; und da dachte ich mir: geh’ zu Lieschen Beinm; trenn die ja sagen möchte, dann bist Di« und bleibst Dikdl Lieschen. süßes Mädchen: Gold nnd Silber hab' ich nicht Aber waj ich . hab-, das will ich Dir geben: Liebe in nige Liebe von herzenk Er neigte sich iiber den runden Tisch und streckte ihr die Hände hin. i l l Sie war sehr blaß-geworden und ihr« Athem ging schwer. Oie hob ie tleinen Hände wie beschwörenM »Aber Herrl Pfarrer!« rang es sich mühsam aus« ihrer Brust los — »bitte, hören Sie: aus! Jch kann nicht!« ! »Aiso Sie wollen nicht?" sragte er. schmerzlich und zog seine Hände lang-T farn Zurück ( Sie sand aus und ging an ihren tleiJ nen Schreibtisch Da lag ein ausge chiaz geneo Pontcgraphiealburn und über; ihni ein beschriebener Briesbo en. Siel nahm ihn und reichte ihn dein iarrer: »Lesen Sitt« sagte sie leise und stand« gesenkten hauptes, laut athinend vori i,rn. « Er las: Hochgeelzrter tr! « hrj Vertrauen ehrt mich n ungewöhnli er· Weise, und ich weiß es wohl öU schäsm « wenn ein in so allgemeiner Achtung stehender reiser Mann einem armen und alleinstedenden Mädchen, wie ich es bin« seine hand und sein herz an-; bietet..." s Der Pfarrer war ausgesprungenz »Was? Und da steht: ver 27. Tini-i Heute? heute haben Sie diesen ries geschriean Und wer ist ver Mann,i dem er gilt? Und Sie haben »Ja« ge-« sagt? Und ich bin zu spät getommeii?«j Das Fräulein war aus den Stuhl vor ihre-n Schreitens-Ol zusammengess sanken und hatte die ·«nde vors Gesicht Was-III - Hi eschiiiis i i r ! » r ein ozg .« age ie fast unhörbar. W »Und er hat um Sie geworden? Wie alt ist eri« fragte et hastig und trat ihr nä r. »Set i hier din, hqi et mir feine Ruhe geizen, und vorige·Woehe ' t er an meine Eltern eschrteben. — ie meinten, er wäre mit seinen 48 Jahren ar nicht so arg alt —- und —- und —« ie stockte und wandte sich ab. »Und haben Sie ihn denn liebs« fragte er drin lich und neigte sich iibcr sie und zo «"i e die zitternden Hände von dem hå en Gesicht. Sie M i aus unsteten Augen an: »Ach bitte, quälen Sie mich doch nicht!" flehte sie und hob die gerungenen Hände gegen ihn! —- .cneine Eltern —- —«« Er ergriff ihre Hände und um ipannte sie mit seinen beiden. »Sieh« mal, Lieschen, der alte Holz ontel ist jedenfalls ein greulicher Phili ster. Und der soll diese junge Blüthe in seinen Garten pflanzen? Und ich soll dabei stehen und zusehen? Nein. Lieg rhen « daraus wird nichts«, Er nahm schnell den Brief und ris; ihn in tleine Stücke und warf ihn über das Bauer weg aus« dem Fenster, daß die Vögel ängstlich aufflatterten. »Aber-, Herr Pfarrer!« Sie war auf nesprungen und sah ihn mit zarnigen Augen an. Da that er die Arme weit gegen sie auf! ,,Liec·chen, Du sollst leine anderen Götter neben rnir haben. Nun wählt: Deinen alten, reichen, hölzernenBuddhi oder mich armen Kerl! Noch ist es nicht zu spät! Dann schreibe ich an ihn! - Also wen willst Du?« Er trat dicht an sie heran und legie Ieise die Arme um das behende Mäd chen. »Lieschen,« sliisierte et an ihremer. Da legte sie sich matt an seine Schulter und legte die Fingerspihen auf seinen cilrmk »Dich, heinrich!« Und ihr Haupt ianl ganz herab auf seine-. Ueberwun den. Gerhard Walten Zur Dunst-ta- - Natur-gestrichen Ohne Zweifel ist es sehr wünschens rsertli, noch mehr über den Charakter von Blitzschlagem die Bewegungs - Gr setze der Blitzstravlen und viele andere, damit zufaniinenbangende Fragen in Erfahrung zu bringen; tann doch eine solche erhaate Kenntniß, ganz abgese lsiii ucn dem Werth, den sie sur fjch selbst hat, mindestens in vielen Fallen zur Rettung von Menschenleben bei tragen. Und bis jetzt bleibt immer noch Vieles in dieser Hinsicht zu erforschen übrig. Hader war es auch ein empfehlend wert-net Gedanke, daß, wie seinerzeit ermahnt unser Landwirtlifchaftthis nisteriuni vor etwas über einein Jahre durch das BunussWetteranit es unter nahm, möglichst viele Toatfachen iiver vie Wirkungsweise von Bliystiableiy besonders in löndlicheii Bezirten, zu sammeln· Die bieberigen Ergebnisse dieser Sammlungen sind jetzt in einen-. umfassenden Bericht des Wetternnites dargelegt. Nur einige-T Wen, daraus niöge hier besonders hervorgebobeii fein. Natürlich ist die Zusammenstellung des Thatsachen - Materials alles An dere eher, als vollständig Aber in reichlich einein Drittel der bis r rnit getheilten Fälle war Vieh auf-freiem Felde in unmittelbarer Nähe von Sta chelvratli- Cinfrirdigungen vvni Blik getroffen worden; Jn manchen dieser Falte- -- s« wirt- bestimmt versichert -— traf der Blitz die betreffende Einfriedi gung in einiger Entfernung von der Stelle, wo dat- Vieli etiidtet wurde Dieie verhängniszvolle edeiitung von Dradteinsriijigungen ergiebt selbstver sum-lich die Verpflichtu nåin gewissen gefährlichense iten das ieb so fern von diesen Einfriedigungen ivie nur irrt-glich zu halten —- ein Umstand der die jetzt noch viel zu wenig in ländli chen Kreisen beachtet wird· Entschredeiier, als se zuvor oenaiigr Ziese Zusammenstellung dasz es im Gewitter taurn etwas Gesahrlichereö geben kann, als unter einem Baume Zuflucht zu suchen. Weshalb gewisse Gattungen von Bäumen den Blitz vitt mehr anziehen. als andere, dahinter ist man noch immer nicht gekommen. Sirt-er aber ist« das-, die »Gastsreund schast« eines Baumes unter solchen Umständen stets als sehr bedenklich an gesehen werden muß. Vom Gesichte puiitt materiellen Schadens betrachtet, ira- i.tiriaenxs das Blitz-Unheil bei nnd iin verflossenen Jahre weitaus ans größten an Gebäuden; die unvollstän digen ein elausenen Berichte beziffern den betreffenden Sachschaden schon allein aus ettva anderthalb Millionen Dollars, dagegen den Schaden an er kchlagenein Vieh nur aus ungefähr 850,000. Was die Tödtungen von Menschen durch Blitzschlag anbelangt, so betrugen dieselben, soweit die Mel dungen gehen, über 5 aus se eine Mit tion Einwohner. Dies st ungefähr dasselbe Verhältnis, wie in Deutsch land und Oesterreich, aber bedeuteno mehr, alo z. B. in England oder in oen scandinaoischen Ländern. Wie schon angedeutet, läßt diese Zu sammenstellung noch eine arise Neika Fragen über die Naturgeschichte Des Blitzes ungelöst; doch darf mku von einer geduldigen Fortführung dieser, ja erst iin Anfang stehenden Akt-m auch hierüber noch gar manche werth volle Ausschlüssk kxhsfsen So auch hinsichtlich der Bligschlagwefzihkriw teit der einielnen T ite unseres Lan des.Bij etit scheinen Wyomin Mon tana, Co orado und Nord-Da pe« w« ricg obenan zu stehlen zdpch wich mag i voreneni vorei" ·n tu i i ser Hinsicht hüten mssfeekch s n «