yzl)ermami « von heili. -------------- XII-must von XI jmn Crellcr A -s--" (3. Fortixßung.) Mit Frau von Strehlen etwas bin tcr dem Stuhle und dessen Begleiterin q-.tciiktb1eibend, sagte Edgar, dessen Züge jetzt einen tieferen Ernst zeigten: »Wenn.ich Doktor Dahlow recht ver- - stand, Ist Mariens Zustand doch recht bedenklich·« Mit unvertennbarem Schkkckm sah l sit ihn an und entgegnete in tiefer - Empfindung: »Das wolle Gott verhu ten.« -« »k« -«I «« »Im Wllllvctc nich gut-outsi- Ums-, fuhr er mit demselben Ernst sort, »daß s Sie nicht Doltor Beriram zu Rathe i gezogen haben-« i Ihr Gesicht wurde sinster und rasch sagte sie: »Er ist ein alter Schwätzer und verdient lein Vertrauen. Erste « Autoritäten haben die Behandlung-H tveise Doktor Dahlctv’s gutgeheijxen.« «Jn Bezug aus Doktor Beriram bin in anderer Meinung, und Frau von «Stretflen wird wohl gestatten, das; wir auch die Ansicht dieses alten erfahre nen Arites hören« »Er liat meine Lisa von vornherein falsch behandelt und ihr so stir das ganze Leben Schaden zugesiigt,« sagte sie in demselben bitteren Tone wie vornen »Es ist nach Doltor Dahlowg AiiH. sage nothwendig,« snhr er, ohne den Ausfall ans den alten Arzt zu bearb ten, fort, »daß der Zustand des Her-: zens bei Maria untersucht wird, und seine Mitwirtnng Doktor Dahloto’s·5 ist hier ausgeschlossen Maria wird ihm s eine solche nicht gestatten, wie sie mir ( .sagt.« »Und dem Dr. Beriraiii?« «Dem würdigen Greis ist sie be reit, sich zu rrnterwersen·«' i »Es ist mir nicht angenehm, daß i Dotter Beriram iniz Haus koincnt,« .entgegenete sie nach einer Weile, »und ich wiite Ieneigt, wiederum hervor raaende «.«.utoritaten herbeizurufen.« »Dies wäre ja nicht ausgeschlossen, gnädige Frau, aber Maria hat Ver trauen zu Doktor Vertrani, uno ich denke, Sie geben dein Wunsche der Rranten nach« »Warum sagt sie mir das nicht .’« »Aus- lzarter Rücksicht, da sie Ihren Widerwillen gegen Doktor Bertiain kennt. Doch ich deckte, Sie sind mit mir der Ansicht, dask in solchem Falle RiiCts . sichten wenig angebracht sind.« » Nach kurzem Schweigen sagte sie: T »Er soll morgen gelioit werden« ’ Sie gingen stumm eine Strecke ne- i beneinander her, dann wandte sie sieh s zu ihm mit der Frage: »Wie haben ’ Sie Lisa gesunden, Herr Baron".«' »Sie hat sich in diesen Jahren treff lich entwickelt und ist jedensalls einl liebes, herziges Mädchen.« Die Aeußeriing that dem Mutter berzen wohl, aber mit einem Seufzer fuhr sie fort: »Wenn nur ihre Kränk lichteik nicht wäre, das macht mir so große Sorge.« »Das giebt sich mit der onst-breiten den Zeit. Ich fürchte, gnädige Frau, Sie haben Lisa von Jugend aus etwas verwöhnt·'· »Ach, es mag wohl lern, doch ne war von Kindheit an schtoächlich. « »Zum Wesen, gleich Fräuleiniklism sind gewöhnlich starker, als es scheint, und ich glaube es fehlt der jungen Dame nur die Willenstrast, um eine tobuste Gesundheit zu erlangen. Sollte da die übertreibende Zärtlichkeit des Mutterherzeng diese nicht von vornherein unterdriiett lyaben?« «Vielleicht haben Sie recht aber,« setzte mit innigem Herzensstone hinzu, »sie ist Alles, was ich aus der Welt habe. Lisa glücklich zu sehen, brächte ich jedes Dpser.« »Sie ist solcher Liebe wiirdig nnd ich hosse, nnädige Frau, Sie werden sie noch so glücklich sehen, als tvir Men schen werden können« »Ich hosse es artch,« sagte sie lauer sCMJ sie hatten den Wagen erreicht; aus Mal-Wo Wunsch lies; man sich nn ter den Buchen nieder. Ticttur Danlotv wurde bald zu einem Patienten abge rusen, und der Zwang, den seine He genwari trotz seiner geschtneidigen For nren nnd der Zuvoriotnmenheit seine-« Weiens ans-übte, verschwand Anremsn der nnd herzlicher wurde das (8tespriid). Man planderte von dem, was in Berg heim und seiner Umgebung während Edgar’«z Abwesenheit geschehen Mk, und lauschte wieder seinen Schilderun gen serner Welttheile. eDie Blicke der beiden Mädchen hin gen an seinen Lippen und Frau von Strehlen beobachtete verstohlen ihre Tochter, die mit glänzenden Augen vor Cdgar saß und zuhörte und sie glaubte Intt größerer Gewißheit zu gewahren, dass eine tiese innige Herzensneigung, die wohl schon von sriiher datirte, aus diesen Blicken sprach armes herzenstind, « seufzte sie in hin ein« Als es Mhler wurde, kehrte man sum Schlosse streitet und Edgar suchte sein Zimmer aus. Hier tras er den Regen der im Be griffe war, die Koffer auszupaeten Edgar, in Sinnen verloren, richtete seiner nicht und wars sich ans ein Sonnen · Sein sonst so munterer und redeser tiger Jean Baptist schien verstimmt zu sein« und lag schweigend seiner Be schattigung ob. Nur hier und da rich teteek die großen schwarzen Augen aus seinen Herrn. Es lag eine Frage darin, die er trotz seiner edlenDreistig teit bei der Haltung des Barons nicht ofsen auszusprechen wagte. Edqar schien mancherlei, nicht immer Freundliches, durch den Sinn zu gehen· Plötzlich erhob er das Haupt und staate: »Jean Baptist, was bedeutete Dein Benehmen dem Herrn Doktor ge qeniiber2« Der Schmutze hielt inne, sah seinen lHerrn an, schlich dcnn leise zur Thür, öffnete sie, lauschte hinaus und lain dann zurück. »Nun?« fragte der Baron nochmals. Fast sliisternd sagte Jean Baptist, nnd sein Gesicht hatte einen halb ängst lichen« halb drohenden Ausdruck »Es ist der Mann aus den Mornen.« »Wer?« fragte Edgar und erhob sich rasch. »Der Herr unten im Zimuier.« »Du bist verriirtt." »Frau Baptist ist nicht verrückt Herr —----er ist's -—- er ist der, welcher das Un gliirt iiber mich gebracht hat« Mit Erstaunen lauschte Edgar die sen Aeuszernngern die der Neger in einer an ihm gewohnten Weise machte. Wenn er sich zuriickries, ivie auch ihm die Aehnlichkeit zwischen einem Gesicht, welches er aus Haiti ge sehen hatte, und dein des Dottors aus gesallen war, so mußte er sich tagen, daf; die Ansicht des Negers durch seine eigene Beobachtung an Wahrscheinlich teit gewann. Auch blieb die eigeathiim liebe Bestimmtheit. in der Jean Baptiit seine mit Recht oder Unrecht gemachte Wahnehmung mittheilte, nicht ohne Eindruck ans den Baron. Ruhiger sagte er desshalb« »Du irrst Dich, Jean Bat-tist.« »Nein, Herr, ich tenne ihn wieder, trotzdem er sich den großen Bart hat abnehmen lassen, er ist e5.« »Du hast mir eigentlich nie ans fiihrlich mitgetheilt, toie Du die Rache der Vaudouxleute aus Dich herausk ichiooren Thne das jetzt und iage mir, wag der Mann aus Hain, mit welchem Doktor Dahloio einige Aehnlichkeit zu haben scheint, eigentlich war, und in welchem Verhältniss Du zu ihm stan dritt« Der Neger versicherte sich noch ein mal, daß tein Lauscher in der Niihe weile und sagte, immer mit gedänxpfs ter Stimme: »Es ist nicht gut, vom Vandour zu sprechen, Herr, Du weißt, wie gefährlich er ist-« »Nun, hier haben wir wohl nichts von ihm zu besiirchten.« »Wer weiss«« zischte der Sclnvar·3e, »der Mann unten tennt seine Geheim nisse.« ,.Sprich, hier hört uns Nieinand.« »Du weißt, Herr, daß die Kontro neger und vor Allem die Baudourleute . alle die furchtbaren Giste kennen, wel- H ehe Pflanzen, Steine und Thiere in sieh bergen« es ist ihr Geheimniß, und noch teinem Weißen ist es gelungen, ihnen dies zu entreißen." Edgar wußte, daß die Schwarzen aus Haiti über gewisse in ihrer mächti gen Wirtung entsetzliche Zerstörung-Ep rnittel aus diesem Gebiete versiiaten, dass, sie durch Gifte in Bächen, Flüssen und Seen aus Meilen hin alles anima lifche Leben zu vernichten vermögen, dasi große Ninderg und Schasherden in einer einzigen Nacht durch solche ge heime Mittel ihren Tod fanden. Das machte dieVaudourleute so sehr aesiirchtet bei den Landbewohnern nnd jeglicher scheute sich, ihren Zorn hers auözusordern Drer diese litiste auch ost genug stiegen Menschen angewandt wurden, und zwar mit einer Schlan heit, welche sast jede Entdeckung ans schloß. war bekannt neune-» Die aber aläubische und zugleich stierisch wilde Natur des Negers scheute vor solchem Morde nicht zuriict Der Schrecken, welchen der Vaudour hierdurch verbreitete, war um so grö ßer, als man nicht einmal die tödtlirhen Siibstan,-;en kannte, welche seine Send linae anwandten, noch weniger Mittel, ihre Wirtung aufzuheben. Alles dieses hattest-mir Varitist während seines Aufenthalte-«- aus Hatai in Ersahrung gebracht, wie es denn überhaupt ein össentliches Geheimniß war. Der Neger suhr fort: »Monsieur (5halas,«-—— er dentete nach unten, als ob er den Doktor meine -—— »so hieß er dort, durchtletterte die Berge und suchte nachGisten. Er bestach mit viel Geld alte Stongoneger und sie rniissen ihm trotz ihrer Schwiire man ches verrathen haben. Er wohnte dann ein Zeit lang in der Nähe von meinev Derrn Pflanzung und dort machte- ich seine Betauntschast. , Ich habe gesehen, wie er insgeheim Versuche an Thieren mit Giften an stellte, die nur toir kennen. Jch habe nie zum Vaudour qeljött, es wäre eines gebildeten Mannes unwiirdig,« sagte er mit SelbstgesiihL » »ihte Al bert·.heiten mitzumachem aber mein Vater war Obmann, nnd ich habe ilmi viel von seinen Meiseimnissen ab (s.elonscl«-t, ian so erkannte ich bild, das, Monsieur Clmlas in den Besitz einiaek unserer Geheimnisse gekommen WIT. feel- ward ihm oftmals als Begleiter auf seinen Extutsconen beiqeqeben unc sticrlite Pflanzen Kröten »und Schlan exen mit ihm zusammen Er muß hier bei Ioolil siemertt haben, daß ich viel von dem wußte, was er zu erforschen strebte und mich hiernach wohl selbst siir einen Angehöriqu des Baudoux nebalten haben, denn er maeltte mir den Verschlag, ihn . insgeheim zu einer Veksommlunq mitzunehmen Ich lien rnuh durchs hohe Belohnung dazu verleiten und führte ihn, nach dem ich durch mir besreundete Einge weihte in Erfahrung gebracht hatte, wo eine solche stattsand, hin, und wir wohnten ihr im Versteck bei. Dies ist bekannt geworden, wie, weiß ich nicht. Soviel ist sicher-, ein Freund, den ich aus Kuha traf und der um alles wußte, hat es mir gesagt, das; Mon sieur Chalaz, um sich selber vor der Rache des Vandour zu retten, mich verrathen hat; und ich wäre aus das Furchterlichste zu Tode gemartert worden, wenn der Herr Baron nicht zu meiner Rettung gekommen wäre.« »Und Du meinst, daß dieser Mein sieur Chalag —?«« eDerselbe Herr ist,· den ich heilte Yiittaa hier im Schlosse gesehen habet . a.« Der Schweine sprach mit einer Ve stinimtheit, die lidaar stuhia machte. »Woran erkannten Du ihn ’.'« . »Wenn ich ihn nicht an seinen Ge sichtgziiaen erkannt hätte, trotzdem er aus Oaiti einen langen Bart trun, so doch an seinen Auaen mit ihrem hin und her slackernden Blick und an sei nen breiten Fingern. Sehen Sie seine » Finaer an, Herr Baron, Sie werden ; selten Aehnlicheg erblicken« Der Hand des Dotian hatte der innne Mann freilich bis setzt keine - Ausmertsamteit aeschenlt, ob ihm aleich sein unstätes Auge unwillkürlich ausaesallen war. i »Aber wen-. das der Fall wäre,« iuiisite er Dich auch erkannt haben.« »Es ist iriöalich, cb es aleieh nicht den Anschein hatte. Bei der Menael Schwarzen die ihm driiben sliichtia ausaestosien sind, wird ec- ilnn uieht’ leicht aeworden sein, ein Gesicht fest iuhalten!« Edaar versank in Nachdenken, uisti der Neaer sehwiea ehrfurchtsvoll. Nach ; einer Weile saate der sunae Edei « mann: »Das alles ist sehr sonderbar Jean Bat-tin Doktor Dahlow hat in mei ner Geaenwart erklärt, nie aus Haiti eewesen en sein, und ichsebe kaum einen Grund, warum er das leugnen si’llie.« »Er hat aerriordet, Herr,« zischte der Nraer, »er hat seine Gifte auch an Menschen versucht, und hätten ihn die Neaer in Ledaone erreicht, wiirde er ; wohl dasiir haben büßen müssen. Miih . bat der Schust sast uni das Lebe:1,; jedenfalls um meine Heimath aebraehd Er soll sieh hijter.!« setzte er unhörbar « i hinzu. »Hm, Jean Baptist. ichwiinsche, das-, Du Deine Ansicht über die muta niaszliche Veraanaenheit des Herrn Drttor Dahtow siir Dich behältst, ich alaube noch immer an einen Jrrtlnun von Deiner Seite. Also schweige« »Ich werde schweigen, Herr Va ron.« Nach einiaer Zeit beqab sich Edaar hinunter, uni mit den Damen den Tbee einzunehmen. Frau von Strehlen war in nachdenklicer Stimmung, Maria und Eise aber in rosiaster Laune. tsr plauderte eine Weile mit dein Seht-»se sierpaar, und zu passender Zeit ver-« abschiedete er sich und suchte sein Schlasaemacb aus. Alls UOQCI am clkchkkll Willchlt kl« wachte, überhand-te er die iiherrasctsen den Voraiinae des verflossenen Istqu Es toar so vieles aus ihn einaestiirsut. tsafr er sich die empfangenen Gindriiite eurecht leaen mußte. Tiefe Besoraniß crreate ihm der Les tenszustand Marias. Wenn ldisk Krankheit, wie Doktor Dahloto ur tl,eitte, lotaler Natur war, so war die Gefahr freilich nicht drohend- Aber er tuar erfahren qenua, um die Falqen einer Erlrantuna einer der Nerven rentiert in ihrer Unzen Schrecklichteit nsiirdinen zu können. Zunächst war Doktor Berirani tu hören. Und Doltor Dahloth Die itn betreffend-Im so bestimmt lautende-n Aeuszerunaen JeJn Baptistzi Hirn-n tfraar durch den Kopf. Den Grund tsen der Shwarze dasiir anqab, bei-. tser Dottor seinen Aufenthalt auf Optik Verleuanete,« tlana ulausibel aei.u.,1, denn es war anzunehmen daß, wenn er die Wahrheit berichtet hatte, auch die dortiaen Behörden sich mit Man sieur Chalas beschäftiaten. Und wenn der Schwarze sich niiht täuschte und jener Mann auf Haiti und Doktor Dahlow eine Person wa ren, so hatte man in ihm mindestens einen Fanatiter der Wissenschaft vor sich, der vor keinem, auch nicht dem atausamsten Experimente zurück schauderte. Menscher-leben standen in der alorreichen Nepublik St. Dominqo nicht sehr hoch im Preis-, aber sie als Versuchsobielte leicht r zu opfern, stand einem Neaersiltsten oder einem orientalisclxn Despoten besser an, als einem deutschen Gelehrten. Aber schließlich, was ging ihn die Vergan genheit an, der erhielt sein Honorar und seine ferneren Hilfsleijtungen wurden abnehan Er kleidete sich dann an und ging l«ir.11nter, um sich der frischen Morgen lnft im Perle zu erfreuen Alg er aus dem Schlosse trat, be oconete ik1i11'T-oltias, der nach alter Gesp Fvoltmlkeit schon früh nach allem gesehen » Pl e Fsreundlich begrüßten den Alten. »Hast Du morqu Zeit zu einem Gan-J nack- ber Stadt, Tolwias?« »Sicher, Baron Ebnen-A »Dann bcqieb Dick- zu einer Stunde, woD »Du ihn noch Zu Hause trittst zu Doktor Bertram. Du sagst ihm: Frau von Strehlen, verstehst Du, Frau von Strehlen ließe ihn bitten, im Laufe des Vormittags auf Bergheim vorzusdre dien. Fräulein Maria seinen Besuch etc machen, ihren Gesundheitszustand fest stellen und dann eine kleine Konsulta tion mit Doktor Dahlow abzuhalten« Des Alten derbe Ziige strahlten in aufrichtiger Freude-. »Na, das ist ein Wort, das ist das erste Verniinstiae, tokss hier seit lan aem geschehen ist. Ja, ich wußte es ja wenn unser Edaar erst hier ist« -— setzte er nicht sehr respektvoll, aber sehr retaniigt hinzu. »Wenn er Dir die Stunde angeaeben hat, aehst Du zu Dottor Dahlow, scast ihm das und hittest ihn zu glei cher Reit hierherzutommen.« »Wird besorat. wird besorgt, Baron lssdaar. hoffentlich trerden wir diesen toiderlirhen Kerl jetzt log.« »T01)ias!« »Ja, das ist er.« sagte der Alte derb, »und ein unheimlicher Kerl dazu. Wenn Sie mußten, was in seinem Hause vorgeht, und mass man alleiI dariiber muntelt, toiirden Sie meiner Meinung sein« Edgar widerstrebte es, Tohiasi ans zusraaen so sehr ei- ihn interessirte, etwas iiher den Mann, der Maria bis jetzt behandelt hatte, zu erfahren, aber es bedurfte auch keiner Frank, denn der Alte. der tsjeleaenljeit sand, seinem Herzen Lust zu machen, suhr glesrh daraus fort: »Der Mann wohnt in eine-n einsa men Landbause vor der.·Stadi, soll Hunde, Katzen, Kröten nnd andere Ge thiere bei sich beherbergen und die un geimlichsten Sachen mit ihnen trei en »Nun er maeht gewiss toi ssensrhast liche Experimente « »Und dab: r soll eine Wirthsrhait mit Weibern in dem Hause sein, toie in ei nem tiirtisrhen Harenu so klug er ist. man erfährt es doch. Es acht auch in Maråherae lein anständiger Mensch mehr mit ihm umt« Dies machte Edgar betroffen. Wenn dies-H mehr alJ Lrt aienae schloiitz war-, nnd TobiaJ war teinT ie ner getoohnlirhen Schlaged, so eignete sich ein solcher Mann gewiß nicht zum Haugarzt auf Berahrirn »Hast Du das nicht Frau bonI-neh lcn mitgetheilt?« »Wohl, aber sie hat mich ange schnauzt und mir das alberne tstetoiisih verwiesen. Na, meinetwegen, ein Die ner hat teine Meinung« »Du wirst also meiner-Austrag oder besser den Frau von Strehlen’5 besor gen ?« « »Aber wie. Vor neun Uhr hin ich in der Stadt.« Edgar ging in den Part, Verganaeg nes sieh zuriielrusend, der Zukunft ges deutend Während er so, bald srendia, bald schmerzlich bewegt im Schatten derBiiume hinwandelte, irasenFrauens stimmen sein Ohr, und gleich darauf stand er an einer Biegnng des Wege-« vor Frau vonStrehlen und ihrer Toch ter. Edgar mochte das sanste, gute nnd durch seine schwache Gesundheit so hin siilliae Mädchen, dessen Charakter die trankhafte Zärtlichkeit seiner Mutter nicht zu schädigen vermocht hatte, wohl leiden. Er begrüßte sie jetzt mit einer Wärme, welche die Mutter srendia be toegte und das Herz des armen Rinde-J mit Entzücken siillte. »Ich bin starr vor Staunen,« fuhr er fort, »Fräulein Lisa Zu so sriiher Stunde itn Part zu sehen.« »Es geschieht aus den Rath des-J Are tes, der sich von diesen Morgensparier qiinqen viel siir Lisa’—.«- lbrperliche Ent wicklung verspricht Und in der That haben sie ihr grossen Nutzen gebracht« »Und der tUtorgen ist so schi5n,« siigte das Fräulein binzn. »Das ist er in der That, der tonl tnende Tag hat allen Reiz derJugend.« tsr ging mit den Damen an Lisa’5 Seite und sie lauschte begierig seiner Stimme. Er rief gemeinsame Jugend erinnerungen zuriict nnd forderte mehrmals ihr heiteres Lachen her-inc Die Mutter war entziielt iiber die fröh liche Stimmung Lisa’5; aber lnminers voll sah sie zugleich, mit toel(h’ zärtli chem Ausdruck ihr Blick an dem stattli. chen Manne hing, der so gleiehiniithig freundlich mit ihr sprach, wie man sitt ·niit einem liebenswürdigen Kinde un terhält und der bittere Gedanke stieg in ihr auf, daß ihr wenig sreudevolleg Dasein durch eine unerwiderte« innige Liebe ganz elend werden könne. Edgar wandte sich dann an Frau von Strehlen: »Ich habe niir erlaubt, in Ihrem Namen Doktor Bertram urn seinen Besuch und eine Besprechung mit Doktor Dahlow bitten zu lassen.« »Ich bin Jhnen verbunden sür Jhre freundliche Bemühung,« entgegnete sie trocken. - ,,Md·chte doch Maria bald ihre Ge sundheit wieder erlangen,« sagte Elise in warmem Herzenstone und ein Blick innigstet Dankbarkeit von Seiten Ed gars lohnte sie dafür. Elise war lebendig und munter, wie seit langer Zeit nicht, sie plauderte an geregt von diesem und jenem, ihr Auge blitzte und ihre leider nicht wohl ge sormtenZiige verschönten sich unter dem lebenden, warmen Hauch, den das freu dig klopfende Herz in den Wangen emporsandte. Jm Laufe des Gespräches erwähnte auch Frau von Strehlen des vermiß ten Testaments des Grasen. »Der Brand im Hause des Not-akk ertlärt sein Fehlen,« sagte Edgar, »denn daß eine vorhanden war, ist nn zweiselhasL Ebenso bin ich überzeugt, das-, bei der peinlichen Gewissenhrftia teit des alten Herrn noch ein Duplitat existitt und zwar hier im Schlosse und ich übernehme eg, es aufzufinden« »Bibliothei, Archiv, Schreibtifch und Schranke sind vergebens danach durch sucht worden« »Ich dente es zu finden« »Ich wünsche Ihnen Erfolg« Sie lenlten jetzt ihre Schritte zum Schlosse iuriicl »Der Tag verspricht herrlich zu wer- i den,« sagte er, ,,besindet sich Maria wohl genug, wollen wir später eine Spazierfahrt unternehmen, Fräulein s Lisa, was meinen Sie?« s »O, mit tausend Freuden,« und ein alüelseliges Lächeln erschien in ihrem « Gesich« J Edgar begab sich auf sein Zimmer, ? srühstiictte, Don Jean Vaptist bedient, dem gegenüber er aus die gestrige Un terredunq nicht zuriicktanL Später ließ er bei Maria anfragen, : ob sie zu sprechen sei, und als die Ant wort zurücktain, sie weilen bereits im » Daineuzimnier, begab er sich hinab. Sie empfing ihn mit freudigem Anslenchten ihrer schönen Augen. Ma ria hatte herrlich, wie seit Wochen nicht geschlafen und befand sich wohler wie seit langem. »Es ist, als ob mit Dir, Edgar, » Kraft-, Gesundheit Lebens- und Ju gendlust in Bergheim eingekehrt sei, so wohtthätig wirkt Deine Gegenwart jetzt schon.« Edgar war hocherfreut über ihrAus sehen und ihre rosige Laune. Von der ergangenen Einladung an Doktor Bertram war sie bereit-Z miter richtet. ,,Papa Bertram ist mein Freund von Jugend aus, ihm unterwerse ich mich gern, aber Edgar, halte mir den anderen fern, die Gegenwart des Man nes macht mich kraiit.« »Du befiehlft und wir gehorchen, Du bist die Herrin« »Ja, eine schöne Herrin, ein Herrin im Krankenftuhl,« lächelte sie. »Wir werden auch noch wieder unsere Roffe besteigen und die Landstraße un sicher machen« »O, der Tag, wenn ich wieder ein Pferd besteigen tann.« Es klopfte und auf Marias Burnf öffnete sich die Thür und herein trat ihre Zofa Afra. Es war ein starkes-, hochgewachsenes Mädchen mit frischem Gesicht, dunklem Haar und dunklen Augen. Die starken Augenbrauen gaben dem wohlgeforIn ten Gesicht einen etwas finsteren Aus druck, den die sinnlichen Lippen Lügen straften. L Die trug ein einfaches, dunileH Wollentleid, welcher- ihre kräftige Fi gur herborhob. Jhr Auge traf Baron Edgar mit einem seltsamen Ausdruck, es lag ber halteueGluth, Bewunderung, Scheu in dein Blicke, den sie aus ihn richtete. Keiner der beiden bemertte das. »Nun, was willst Du?« »Gnädige Frau lassen fragen, ob es dein gnädigen Fräulein recht sei, Doktor Bertrain um ets Uhr zu ein ’ psangen?« »Ganz recht, je eher, je lieber mag er toniinen.« Das Mädchen ioollte gehen, als Illin ria sagte: »Einen Augenblick, Afra,« nnd sich zu Edgar wendend: ,,Erkenust Dn sie nicht niehr?-« Erst jetzt richtete er einen aufiiiersa men Blick aus das Mädchen und sagte mit veraniigtem Lächeln: »« 1, hei(.sjott, dass ist Afra Ajtädcheih was bist Dir-— sind sie gross und hübsch geworden« Pnrpnralnth überzog die Wangen s Asr(1’5. ; »Bringe sie nicht in Verlegenheit, E tidaat Jch glaube, sie hat bor teinein » ? Menschen solche Anast gehabt, wie vor ! t t Dir, denn Du Bösewicht konntest sie ja « nicht sehen, ohne sie etwas an ihrein . lanaeu Zopse zu zausen« i tjsdaar lachte. »Ja, sie hat ost Fer- : senaeld vor mir gegeben. Nun, wie ich : sehe,« sagte er, aus ihr unaeivohntich . starteg Haar anspielend, »hat esJ den - zssörisen nicht-J geschadet nud Jungfer s Ast-a hat mir hoffentlich Vergehen« I Das Mädchen sah »in Boden und ; ihr Busen wagte. Jhre Verlegenheit l geioahrend, sagte Maria: »Geh und i saae der Manier, bas: ich Doktor Ber train erivarte.« Dass Mädchen ging ehne sich umzusehen hinans. Maria lachte. » »Ich glaube, sie hat gesürchtei, Du " würdest sie wieder an den Zöpsen zer- « ren.« Edaar lachte mit. »Man scheint ja hier eine recht gute Meinung von« mir bewahrt zu haben. Aber den Sport, die Dienstmädchen an ihren langen Strähnen zu fassen-, habe ich doch seit Jahren ausgegeben. Bist Du zufrieden mit Asra2« « ,Ja, sie ist gut und treu.« Zu nicht angenehmer Ueberraschung · erschien jetzt Frau von Stuhl-n in Beqieitunq Doktor Dahlows. Der Arzt hatte sein- freundlikeö Lächeln aufqefetzt, er verbeu te- eh und sagte in liebenswürdigem one: »Ah, unsere Patientin sieht ja vor trefflich aus, das freut mich. Uebri gen-J danke ich Ihnen, gnädiges räu lein, dass Sie endlich meinem ot ge äußerten Wunsche, meiner-« würdigen Krlleqen Bertrnam zu Rathe zu zie hen, nachqekomnien sind. Es ist mir eine Erleichterung, mit ihm den Zu ftcind unserer Patientin besprechen zu können« Edgats Blick haftete auf seinem Ge sicht, als er sprach, aber er vermochte jetzt weniger, als da er ihn das erste Mal sah, eine Aehnlichkeit zwischen ihm und dem Herrn, der ihm aus Hat ti begegnet war, zu entdecken. Maria erwiderte einige höfli che Worte und der Doktor begrüßte dann Edaan ,,Hoffentlich haben Sie in der alten Heimath erquickendcre Ruhe ge finden, als draußen in der wilden Welt?« »Es wiirde der Fall gewesen sein, irenn nicht Sorge um unsere liebe Kranke sie beeinträchtigt hätte. « »Nun, ich hoffe, daß diese Sorge Ihren Schlaf nicht lange mehr beurt rlihiaen wird, unser aller Meisterin, Mutter Natur, wird hier wie überall, Wunder vollbringen und die Erfah rung meines geschätzten Kollegen ihren Gang beschleunigen helfen.« Doktor Vertrain wurde gemeldet und gleich darauf eingeführt. Ein magerer, kleiner Herr trat ein, irsien friscli rötlilirl)es, von schnee ncisieln Haar und kurzgehaltenem Baelrnbart irnirallintes Gesicht zu gleich den Ausdruck von Wohlwollen nnd Klugheit trug. Er ariißte Die Anwesenden mit leid, ikr Verbeugung Und trat sofort ens Tillarig zu »sei) freue mich herzlich, mein Töch tuibem Sie wicderzusehenA sagte cr mit einer Be rtroulichteit, die dem grei sen Herrn wohl anstand, und aufrirly tige Theilnahme sprach dabei aus dem Trne wie aus seinen Zügen. Sie reichte ihm herzlich die Hand. »Mein lieber, väterlicher Freund.« Er wandte seine Augen auf Edgar i-nd: Qda ist ja unser Wildfang wieder,«' sagte er, wie es schien, sehr al aeneh überrascht, ,,nun, willkom n in er Heimat « er streckte die Rechte nach ihm glic, die Edgar ergriff itnd kräftig schüttel Kl »Ich begrüße wie Maria herzlich unsern väterlichen Freund, der stets so viel Nachsicht init meinen Jugend streichen hatte. Jch wäre noch heute zu thnen gekommen, Herr Doktor.« «Will’s hosfen,« sagte der Arzt, »das-; man in der Fremde den Alten nicht ganz vergessen hat. Miissen mir viel erzählen, Edgar, von Ihrem wil den Wunderleben. Herr Doktor Dah low,« wandte er sich mit einer kühlen Höflichkeit an diesen, ,,hat mir die : Ehre erwiesen, mich zur Berathnug l)eraniu«iiehen?« »Es ivar schon lange mein aufrichti aer Wunsch, die Ansicht eines so erfah renen und erprobten Kollegen in die sem Falle zu hören.« Doktor Vertram neigte ein wenig das lHaupt. Zu Maria sagte er dann: »Sie haben das Vertrauen zu mir, theureg Kind, welches man zu einem Vater hat, nicht wahr?« »Ja, Herr Doktor.« »So möchte ich bitten, mich zunächst mit Fräulein Strehlen allein zu las sen, gnädige Frau,« wandte er sich an Frau von Strehlen, »Friiulein Maria und ich wollen uns recht als alte Be kannte augplaudern Ehe ich dazu schreite, die Patientin zu untersuchen, werde ich um Jhre Anwesenheit bitten.« Das wenig entgegenlommende Ver halten der Dame beachteie der Arzt nicht. »So wollen wir unsern Rückzug an tri«ten,« sagte Marias Stiefmutter in einem Tone, den es an Schärfe nicht gebrach, lind deutete aus das Ne benzimmer Sie schritt voran, Edgar lind Doktor Dahlow folgten ihr, der letztere mit einein schwer zu erklären den Zug uln die sprechenden Mund irinlel. Man hatte ihn siir Hohn bal ten können. klllaria nnd der Arzt blieben allein. Nach etwa eikser Viertelstunde bat Dol tor Beitralu Frau von Strehlen ein zittre-tei-» ilnd nach geraumer Zeit wurde alleh den anderer-» denen sich die lslserate kslise lllgisellt hatte, wieder »Hu-tritt mit-attei Tarauf waen sillsi die beiden Vierite :xli«l"la, lllll su lenseriren Nach kurzer Frist erschienen beide wieder. Doktor Vertram einfi, während uni die Lip ten Tillllllxxl wohl ihm selbst unbe irllikt del- illiale illa spielte, den sein Neiiltt sel, on fliiher zeigte Doltor Bei-traut ergriff sofort dass Wort. (Fortset3ung folgt) Die-. »Hambur»a «lliiieriliiiiiis.-ls,e Pa cketfalnt ltjesellschafV besitzt jetzt 74 Ozeandampfer mit ILZEU l« Tannen Gehalt Und eine Flotte von Flut-, dampfern, Lichterschiffen etc» deren Gehalt 113,756; Tonnen betränt. Jlne Aktien-Kapital von fi(),()l)l),l")()() Mark vers-einst sich mit 8 Prozent. Jcn letzten Jahre betruan ilire Einnahmen 14, 745,8.?() Mart, ihre Ausaaben 10, 082,118 Mart. Die Gesellschaft baut augenblicklich den Dampfer »Deutsch land«, der mit einem Gehalt von 16, 000 Tonnen und 28 Knoten Geschwin digkeit der größte und schnellste Passa l gierdampfer der Welt sein wird. ,