« met-neun Rot-Meile zur Erinnerung an Hele vy’L 100-jährigenGeburts-tna, 27. Mai. Von C. Gerha rd. Der Mai des Jahres 1819 hatte sei nen Blüthenzauber über Rom ergossen. n Sonnenglenz gebadet laq die elrsiqe todt. Trunkenen Blicke-: schaute ein Jüngling auf das-, Häusermeer, auf die in goldenen Duft qehüllten Kirchthür me, von denen die Glocken jetzt das· »Ave« läuteten- Eine seierlichekftints wung über-kam den Fremden, der heute erft in Rom angelanqt wur, voll von Hoffnungen für seine künstlerische ZU kunst. War die lenchtende Sonne ein Bild derselben ? Langfam fchlendcrte er durch die Straßen, über all dem Schauen fri feinen Zweck, sich ein Zimmer zu mic then, vergessend Tocki diese Paläste Inst ihren Marmortrevven eiqneten sicli nicht für den armen Musiker: er schritt weiter in engere Gäßchen, in denen Madolinenllang und Gesang ertönte. Endlich gelangte er zu einem Häus chen, das in einem großen, alten Gar ten laa. Er lebnte fich an die niedrige Mauer und blickte hinein in das ariine Para dies. Da iab er etwas Seltsamer, Wunderlieblickses, das seine Augen und Ohren fefselte und entzücktr. Auf ei nein lurzgefchurenen Rasenplatz tanzte ein zierliches Möbel-en und fang dazu. Lange, goldbraune Locken fielen iiber das Mit-der bis auf das blaue Röck kben. Zu den langsamen rhythmisch-ers Bewegungen paßte die aemefsene Me lodie. Den Text verstand der Laufchen de nicht, aber die dunkel gefärbte Stimme, wie die Anmutb der Jan zeuden bereuschte ibn. Er erwachte wie aus einem Traum, als das Mär-— chen auf einen Ruf ins Haus flog und eH war ilan, als hätte er beute zu sei-· nern Geburtstaae ein töstliclkes Ge schenk erhalten. Zu feiner Freude belehrte ihn eine Tafel am Giebelfenster der »(sasetts.r", daß biet ein Zimmer zu haben sei. La ftig trat er itber die uiedriae Schnell-: nd fah sich einer nocks jungen Frau ar geniiber, deren Antlitz die Spuren eise nialiger Schönheit trun. Mit Hilfe der Zeichensprache äußerte er feinen Wunfcl«-, und fte fiitrtc ibn eine steile Treppe in die-Höhe Das Ptimxnerclxexs war klein und durstig möblirt, aber est« gewährte einen wundervollen Blick au? die Cypreffen nnd Oranaenbäusne dei Gartens. Er trat gleich enkiebieden und folgte der freundlichen Frau zu ihrem Gatten« dem Sianore Verga. der die Qberaufsicht über den dem Duca Ermete gehiireuden Garten lsattr. »Signore e pittere?« fraate der blat fe Mann. »Nein, ickk tiene der beiliaen Wir-Nie und hoffe, dort oben in Ruhe studiren zu tönnen.« »Bene,« Sie sollen das Bin-mer ba ben. Jcb würde mich freuen, wenns-je darin manches Lied zu Ehren der cei lian Jungfrau tcsmvoniren möchten Wie ift Jbr Nat-net« »Ich heiße Jacaueå Halevn und kom me aus Var-ji« »Alt, aus dem Silndenbabel!« innr melte Verga und traif dem Jüngling einen so diisteren Blick zu, daß dies-en feine Zustimmung schon current-. Doch da lugte ein duntler Ledentopf Durch die Thürspalte, und ein feines Gesicht mit leuchtenden Auaen wandte sich ihm zu, ·—- seine Besenanisse schwanden. Jn der kommenden Nacht hatte der junge Musiker einen seltsamen Trank-· Er sali sich selbst, um Jahre gereift, in einem großen Theater eine von ilxnr tongponirte Oper diriairen. Dis Publikum jauchzte ihm zu, er aber konnte sich nicht freuen, denn sein Her-, war von einem Dolch durchbohrt Jac aues mußte lächeln. als er beim Er wachen dieBilder des Traumes nos«b einmal an sicks tsoriiberaleiten lief-; dernautlslich ljatte der feurige Ists-lernen den er gestern in der Otteria getrun ken. sie veranlaßt Sorgfam tleirete er fidfs an und begab sich zur schicklichen Stunde zu dem Abbate Baini, dem Direttae ter piipftliclren Kapelle, hatte er doch nack- lankkjähriaen Studien beil Cherubini in Paris für seine Cantatel »Herrninin« den Römer-Preis erhalten und wollte nun bei dem beriibmten Meister italienische Kircheninusit studi ren. Sein Herz ilovfte ftarl, als er sich Baini vorstellte, aber frei und leicht ward illnt zu Sinn, als dieser seine Ccn«.tate riihmte und ilrni das Beste für die Zukunft versprach. Von nun An studirteHalevn nsit aw fzetrk Eifer; er hatte sich ein Instrument bringen lassen und spielte melkrere Stunden am Tage. Er ahnte es nickt, daß meistengs im dunklen Flur ein junges Geschöpf andächtia seinen Tö nen lauschte, die ilfkn eine Welt von Schönheit erschlossen. Doch einmal, als er hastig die Thüre aufrifz, weil ein Ton, halb Seufzer, halb Jubel an sein Obr- aebrunaen crat, sah er LlJlnriaiksl liebliches Antlik von Thränen bethaut. Sie wollte flie leis und blieb doch im Banne feiner bittenden Auqen. Aber fee lachte hell auf, als er in seltsamen ätalienisch fragte, ol- fie die Musit lie «Si Sigm-te, Sie spielen-so schön nnd sprechen so lcblcchw »So lebte mich Teine musikalische Gestank-P bat er. Gem, inmitten Sie nur oft in den Garten-« »Du liebst ihn sehe-i« Idee Augen strahlten. »Ja, die . - Ums-e und stumm erzählen mit " .— M und der Wind findt mir süße s »Ja denen Du tanzestP -,.Ach, Sie hat-en es gesehen? Der ,,babbk-« will nicht, daß ich tanze, nnd dock ist es fn iöiilich. in der wonnig-n Luft umberzulchweben!« Die Stimme des Vaters trieb fle» hinab. Als Jacques sie bald danaisk im sonnigen Garten fak» etschtack er. Sie war bliey ali- er gedacht, und es ziemte sich nicht, daß et sie Du nannte. Sie aber schalt, als er sie ,,Signorim« anredete, und bat sich ins vertrauliche »Maria« aus· Sie war ein wunder liche-s Gemisch von Ernst und Froh sinn; so leidenschaftlich arme sie tanzte und lang. so inbrünstig betete fie auch ofi vor dem Bilde der Madonna in ihrem Stäbchen Ter aklirenne, hinsi te Vater zwann ihre Frohnatur in an dere Richan Vaievii ieenre oaio von ior oao gw lienisctie beherrschen und er ertlelrte es siir die schönste Sprache der Welt. Wie siiie tlana es am Abend von Marias Livlsem ,,«’feliee nette. Sianore!« oder ihr seurigeo »Grazie, mille grazie!« wenn er ihre Lieblinassiiiete aespirlt. Lange horie er daiinnoeli ilkre boldeVo gelstiicime die Melodien singen, die sich in ihr musikalisches Ohr artchnseichelt Inn-eilen tanzte sie isn Mondenschein aus ihrem Liedlingkpleitzeben uno der junge Musiter nat-m dann wolil seine Geige in den Arm und bealeitete itre ichwebenden Beweaunaen mit weichen Itsnem So srannen sich zart-: Fäden zwischen ihm unt dein Mädchen, wie unzereißbar dieselben waren, ahnteii Beide nicht, war doch Maria in Heile vys Augen noch das Kind, siit das sie sielf selber hielt. Jakques hatte sich schnell in Rom eingelebt, Baini lsevorzuate ihn, sein Können wuchs, nnd inancki’ ein Lied er bliilite im Sonnenschein dieser Tage. Zum zweiten Male schüttete der Som mer seine Pracht til-er Rom, seit kZalevn dort weilte und e«·:- schien ihne, als giide es aus ter weiten Welt nieer Here lichem-, als den itiljen Garten, in dein die Rosen so beraustenl duiteten. Jm Herbste ging er aus vier Wochenz zur Erttoiiina in die Cainvaqnm Vieri Wochen, in denen Maria täglich den Staub vcn seinem Instrument wischte unt wie tosend die Finaer über die Ta sten gleiten ließ, denen er so viel Wohl llana entloelir. Endlich sollte er lfseimlehrenk Maria stellte einen Ro ienitraucb in sein Zimmer. legte ilir lichtes Eunntaastleidtien an und eilte roni Garten ine- Linn-:- unt wieder in den Garten rnii klar-senden Vussem - Vlisstkkielt stand er Vor irr. Vers-kirrt, von tseåßer Glutin iclieraeisen, leid-. sie niriieL Iderunif Wer er nicht ihr Freund. mit dem sie sonst so harmlos vertelirtz Er sah sie mit einein selt— seinen Blick an, so voll Staunen iznd Bewundernna wie noch niemals und seine Stimme lebte. Das Wiiidchrm ders- dcsrt neben den Rosen Stand. war tiin Kind-, teine Knospe mehr« sondern eine vollerbliilite Rose von bezaubern der Schönheit! Sie sanken in den nachiicii Tagen nur weniqe Worte, nnd Maria ging niit einein tr.iurnerischen, ichnszetitiqen Ausdruck an dein lsluinenltaiten Gesiyt umher. Eine-— Abt-irg- saf: sie unter einer Platane, dass Riipscken an denStarnni gelernt, nnd iana ein Volksliedchen. in dein ein Mädchen um ihre verlorene Liebe tlagt. Leise tani Halm-n hinzu, uni- Plötclich iouikte er, daß das selt same Gefühl in seiner Brust Liebe rar, til-se Liebe zu Maria. Ihr Errö then, ihr strahlender Blick verrietki ihm nich niedr. Wertlos sank sie in seine aiisoelssreiteten Arme. Die Welt uin sie der Verse-nd Mel- verschwiegen sie ilii Liebes-ngel den Eltern. Die Wochen, die Monate schwanden ihnen dahin wie ein wonne voller Traum. Arn Ostersestc gingen ice zusammen nash St. Betre, nin dem herrlichen Gesang der päpstlichen Aa velie zu tauschen In inbrüniiitzer Andacht sank Maria auf die Knie. Beim Verlassen der Kirche bemertte sie, daß Jaieiiies nirnt das Kreuz schlug. Mit erschreckten Augen sah sie zu ihm empor. L ,Tu bist nicht unsere-«- ()’-!-iubens, Geliebten-« »Nein, Maria, docks ich bete zu dem-— ielben Gott ivie Tu!'« Sie schwieg aber von nun an entzog sie sich ihm häufim War rä: nicht eine Sünde, baß sie einen Andersglijnbigen liebte? Sie flehte die Mahom-a um Vergebung an, aber die Neigung konn te sie nicht mehr aus Ihrem Versen rei ßen, und unnriialich war Der, der die religiöse Muiit ihrer Kirche so weihe voli ipiette, ein Verdammter Wohl bemerkte Halevy ihr Sckscvantem aber er rührte nicht daran, ihre Liebe muß te ja fieaenk Kurze Zeit vor feinem Scheiben bot er Ver-ro um Maria: er wolle sie zu der Seinen machen, sobald er sich einen Namen errungen. »Ich hat-e periåniich nichts gegen Sie,'« erwiderte der Alte« »Sie sind einj braver Mensch, aber wie ich fürchte« iein frommer-, Ich sah Sie nie zur hei ligen Beichte qenen.« ,Jch bin nicht Katholik.« itermnelte Halevy. »Was tenn?« rief Verein erregt. »Ich bin von Geburt Israelit.« « »Ein Jude, und Sie inne-ten in mem Haus zu kommen um mein Kind Zu F he freien?« Er lachte höhnisch auf. », glaties Antlit täuschte mich und Spiel. Lieker will ich Morio tobt fe hem als in Ihren Hirn-erri« « Dabei Web est er nänrie noch in set ner Tochter bee- Gedanten, ihre Liebe sei eine Sünde. Sie mteo ioetan - , nie mehr ertönte ihr Gesang, he s Lachen« sie brachte hell-e Tage in der Kirche zu, und eines Abends er tliirte sie m· blas-en »Er-Pen: »Ich will zur Buße und weil irr: doni me mais mehr gliinlich sein imm, den Saleier nehme-ji« ,,Umss.öglieh!« ries halewn der die Wor te gehört »Du darfst Deine Ju - krend nisbt hinter Klosternisrnern ver trancrn. Stelle Deine Liebe iiber Dei nen Glauben, sei mein!" Aber sie schüttelte nur stumm das Haupt und verliess das '-;irnmer. — Jn seinen iijfzesten Hoffnungen ge täuscht, verlies, Halevn Rom. Aus tiefstern Srlkrnerzempfinden er bliitte ihm in den kommenden Jahren ein Wert, in fern er ils-m bereuen Aug trut! nah. Hm Jal. re tszk ) ais-g in rer Gros en »l!,.et Ti e .iidir-« non Heilevn in s-;;ene nnd entfesselte Etkfrme Bei falle- Der Komrrnist aber sai norn einmal seiner Jugend Liebe und Leid an sich rsoriiber,;iek,ien. Jene Necha ans der Bühne, die so erschuiternd sang ,,T»as-«. ieli Dich liebte, ach! ich mirs-, ezs beweinen, Denn der Glaube. er ttnnsuns nie-txt vereinen!« war seine Maria. die längst den Eckleier trug. Mit Leopold hörte er sich selber bitten: .Gieb mir Lein Herz zu einen, Der Glaube wird der Liebe weichen, Tit übe-r Sternen tbront!« Vorbei, vorbei, die sckmerzlichisiiske Crisodel Doch Ilr Erzeuanisk, mit den er freie selbst don seiner-n Gram be freite, die herrliche Oper wird lebe-i nnd ihres Schikpsers Namen unsrer-o lich machen! Uns des Lebe-s der Fee-seinetw uåre aus sang-sein Einem Bries eines jungen Deutschen der sich sür die sranzösische Fremd-ente Zion hat anwerben lassen und in dies-r ruppe setzt aus Madaoagcar dient, entnehmen wir die folgende Schilde rung teo Lebens der Fremdenlegionas re. die manches bezeichnende Licht aui die Zustände Unter der französisen Herrschaft ans jener großen Insel im indischen Ocean wirst und gestattet, Schlusse aus diese ähnlichen Zustände ou den Philippinen zu ziehen: »Wie ich schon mittheilte, erhielten mir Befehl non unserer Jammer-Ufer Utaiunjn uns-Ende Januar nach Ton-: norivo inBetrsemtinn zu setzen So bra tke i Ioir ern LCT Inn. von dcrt aus. tin sere Crimpagnie, lfjsftMann start, wur de zu rier Sertionen sormirt, und jede Section erbielt den Austrag, sich durch einen bestimmten Abschnitt des Landes nach Tananarivo zu begeben, überall recht-;- und lintS reeogncscirend Da unser Abschnitt voller Stirndse und von theilweise undurchdringlichem Wald bedeckt war, so wurde meine Section bis Meventanana in einer »ranonierc«, das- t.(iszt einem tlei nen mit zwei Esescksiitzen bewaff nete-! Dumissboor, cui dem Retti boæ erriet-tri- es war eine vier Taste lange. ganz romantische Reise. Von Sonnenaufgang bis zur anbrechenden Nacht subren wir; dann wurde mitten im Fluß der Anker geworsen. Ange nehm waren die drei Nächte, die wir an Vrrd zubrachten, nun grade nicht. Konnten wir uns am Tage wegen der sengenden Hitze nicht ausstoßen so hin derten uns in der NachtZ Millionen von Mosqnitos und sonstigen Schnaten da ran; tenn bei dem bescheidenen Plän chen, das wir aus dem kleinen Boot in nehatten. wcr natürlich nicht daran zu denten, unsere Mosxetitrnetze auszu schlcgen Der Betriboca ist-zumal e gen die Mündung hin. von zieml· r Breite; am zweiten Tage unsererFabrt aber nahm er schon bedeutend ab, so daß er dort etwa rnit der Saale zu vergleichen ist. Die User sind theilwei se mit dichtem Schils oder Wald be deett, theilweise sieht man toeit tn’s Land hinein flache Sanddiinen, auf denen sich Kaimanz Glliaatorem mit weit aufgesperrtem Reichen in der Son-! ne wälzen. Jedes-mal wenn wir einenl sahen, wurde ein wahres Salvenseuer auf ihn eröffnet Denn die Kainrans sind eine wahre Landvlage riet ins Madagagcar, und jeder Soldat hats daå Recht und die Pflicht, aus jeden Kainran, den er sieht, zu schießen. Einmal während unserer Fahrt wurde halt gemacht und zwar in Ma rololoah, um den während der Erde dition von 1895 dort Beerdinten dies militiirischen Ehren zu erweisen. Keins Detachement fährt an diesem Fried-l hofe verbei, ohne ein Gleiches zu thun. Marololoan selbst besteht nur aus et-s lichen traurigen Schilfhiitten; auf dem« Friedhofe liegen 6000 französifche Sol-i baten, sämmtlich durch Krankheiten dahingerafft, denn ein Gefecht hat daselbft nie stattgefunden Wir prä sentirten die Genehre, der hornift blies einen Trauermarsch, und dann ging es von Neuem vorwärts. Wie Manchem von ins ist wohl dabei der Gedanke ge kommen, ob er nicht auch binnen Kur zem so ruhen wird, sei es von einer Kugel, sei es vorn Sumpsfieber oder Hdcr Tyfenterie (Ni-l1r), zwei Krankhei jten, die schlimmer sind als der Feind, : dahingerofst. Nach viertiigiger Fahrt kamen wir dann in Meventanana oder auf fran zösisch Supetbieville an, so genannt, weil zwei französische Unternehmer, die Gebrüder Soverbie, dort ausge dehnte Goldrninen beschen. Jn Mena tanana gönnte rnan uns einen Tag Unhe, und dann Hin s hinein ins Un bekannte. Zu uns fischen daselbst eine ICcmpcgnie Sene qlschii en, sowie eine! ’Bc.i1etie senegale ischer »tiillerie. Es sind das Truppen, vie am Senegal an getrotben, dann nach Madagascat ge sandt werden und sich ausgezeichnet be währten. Weiter erhielten wir Beut-— kanns-, d· h. Träger für unser Gepäck.: geber europäifche Soldat bai für sein« epöck einen Träger, der ihm Toren-! ster, Zelt, Decke n. f. w. trägt, da wies niemals mehr tragen dürfen, als Ge-j wehr, Feldflafchh BrodbenteL sowie! die Patroncntasche mit 120 PatronenJ Jeder Offizicr bat 10 Träger für seinl Geräth soirie R fin sich selbst, da et abi« wechseind vcn je 4 getreu-en wird in· einer Art Palnnli-i, der sog. Filanzai-F ne. Tag find zwei Sumqu zwischen dkncn eine Wirt retstellbateg Feldbeiix hinset, zum Eisen und mm Lieqen ein last-Sattel Der Rest der Bcuuaneg nat-z te die Lebensmittel zu tragen, deren; wir für zwei Monate Vorrath hatten« nämlich Reis, Marcaroni, Wein, Nun: und Biscuit. Außerdem batte unser Lssicier eine Heerde Ochsen gelaujt, die uns folgten und von denen für un sere Section jeden Tag einer geschlackp tet wurde. Frisches Fleisch hatten wir also so viel wir wollten. Der Rest wird den Bourjanes überlassen· Die Ochsen sind hier äußerst billig; für 20 — 25 France hat man ein prachtvolle-Z Thier-. Man muß es dem« französischen Gou vernement lassen, siir unsere Nahrung werden hier verhältnismäßig tolossalei Summen angewendet. Außerdem er hielten wir jeder 1 Kilogramm ausge zeichneten französischen Tabaks, Ci gerettenpapien Streichbölzer und eine Flasche Champagner. Alles das war vrn der «Union des semmes de Franke« gesandt fiir die Soldaten der Brindi tion. Als Alles genügend vorbereitet war, brachen mir aus« und nun begann die Misere. Von Meventanana bis Ta nanarivo eristirte teine Straße; man Il;21!te blo: tleine Fusuvear. Ec- gebt irr-is mer bergauf, bergab. Reinen Moment ist man sicher. aus irgend einem Hin-H terbalt beschaffen zu werden. Es muß-z te stets mit der äußersten Vorsicht vor-? gegangen werden« Troddeni sind wirj dreimal angegrissen worden, ohne Gott» sei rant allzu große Verluste zu traf-sen-Q Zwei Todte und sieben Vercvundete s—-; letztere mußten bis hierher nach Jana nrrivo exact-getragen werden « haben trir gefalt. aber es kjiilte noch schlim-! rnrr g:t,en können Zum Gliäct End die einentliaten Stiel-ellen, die ,.,«katiadalai«, «.’i!..e in. Hiden suiamnsenauoaen J» Uliai wird eine grosse lkrrsedition nach: Eäiden r-r,-«anisirt, um Allei- iu unter-H wsrien und auL,-11rotten, was nirlsitz nackgclen will; meine Cornpagnie soll? daran Tkeil nei-men. Die Geaner, mitT denen trir eg jetzt zu tlxun latten, sinds Var-den, zu mehreren Hunderten arge-; niiirt, die sich unter einander selbst be ; tiieaem der Stärtcre nimmt demt Schwächeren Alles- ab. Kommt danns einmal ein Detachement Militär dnrckH daz innen schwach genug erscheint, so; greifen sie es an; doch hatten sie nicht rnit unseren Lebel - Gmel-ten gerech net. Nach dreimaligem Angriff tout-z den wir in Ruhe gelassen. i. Beet-achtet waren wir Tag und Nackt Dann und wann kamen wir an eine menschliche Niederlassung, in deren Spuren vor-. Landen waren, daß diese vor Kurzem« erst verlassen waren; oder die hüttenl swaren ganz srisch niedergedrannt. «Manchmal wurde noch ein wenig Ge Itliigel gesunden, das natürlich für gu Ite Bette erlliirt und verwendet wurde. Bis- sechs Tage sor Tananarivo trafen wir keinen militarischen Posten an, da Edle ganzen Truopen an den Küsten ent lang oder im Centrum und nach dem Süden bin- staticnirt sind. Vrm Feind lpntten :r-ir also stirbt all-I Zuriel auszustelxerh aber die sonstiaexik Ztrapazenf Da wir mitten in der Reif arrizeit waren, wurden mir ncstijrlschl alle Tage, die Gott werden lief-» bist cui .-,ie Haut durchnäszt Kurz damile wurer irir aber von der sen-senden Sonierxalnth getrocknet, um vielleicht: zwei Stunden später alrrmaltz nehökiw angeseuchtet zu werden. Aber es qab noch Schlimmen-e als dies. Die Ne gengiisse hatten sämmtliche Flüsse bod, anschwellen lassen. und Da natürlich Brücken ein unbelannter Luxus sind, so tsiesz es eben durchs Manchmal waren trir bie- unter di: Arme nase, von oben naß und von unten. Dabei muß beim Passiren der Flüsse stets große Vorsicht geübt werden« wegen der aefräszigen und gebissigen Kaiman, die sast in je dem Loch vorhanden sind. Jeder Mann muß, ehe er das Wasser passirt, Z Pa troncn in den Fluß schießen, um die Ungeheuer zu verschweben So haben wir manchmal an einem Tage 12 — 14 Wasserläuse zu passiren gehabt, ein mal sind wir 16 Stunden an einen-. start angeschwollenen reißenden Flusse entlang marschirt, um eine Fahrt zu finden. Unmöglichl Endlich entdeckten wir zwei Piroguen , d. b. ausgebölte Baumstämme, rn denen die Uebersahrt irit3lirt werden mußte. Ihr könnt Euch denken, daß manch Einem, der nicht schwimmen konnte, recht verzagt um's Herz wurde. Doch der ,·eiserne Must« verlangt es; der Fluß mußte passirt werden, und andere Transportmittel waren nicht da. Die Pinoquen ma ren etwa 8 Meter lang und 50 Ermi meter breit und ries; sie werden von ei nem Bouricn mit einer Art Ruder bin lten elenlt und mußten dont Strom selbt iiber den Flu getrieben werden; kaus der anderen Seite des Flusses wur «derr sie dann etwa 100Meter denStrom binausgezogrn, bis wir wieder gegen .llber unserer Landungestelle angesam meu waren. Wir mußten unsere Se wehre, Patronen u. s. w. aus den Bo den legen, uns dann zu fünka in DU Pirogue niederlauern und wödrend dek; Uebersahrt unbeweglich bleiben. Leider ging es dabei nicht ohne einen bedan einsnertben Unfall ab. Die Leute m einer Pirogue hatten nicht die nöthige Ruhe bewahrt, und die Pirogue schlug um. ·Sofort stürzten sich 25 —- ZU Poursanes in den Fluß, und es gelang ihnen au. zwei Mann und die Pirogue zii ergreifen. Drei Kameraden waren leider vorn Strom schon hinweggeris sen; wir» haben nicht das Gerinoste von ibnen w-.eder zu sehen bekommen. Ali-« skerdem waren die 5 Gewehre, 600 Pa-· ironm u. s. w. verloren. ' Für einenEuropäer ist es sehr schwie rig, auf den reißenden Flüssen hier zui schwimmen Man darf nie versuchan gegen den Strom zu schwimmen oderl im »!,-.1 durcimueren. da er das Wasser dem Zehoimmer iiver den Kopf wirst, so das; dieser leicht dies-Besinnung ver-l liert. Man muß sich im Gegentlzeil isocn Strom treiben lassen und nur su chen, sich iiberWasser zu halten; bei ei-i ner Bieguna wird man dann von selbst an das Land geworfen. —- Der Rest der Ueberfalirt ging glücklich von Stat ten, nnd am anderen Tage konnten wir Abends dann den Marsch wieder aus nelijnen — Sechs Lage vvr Lananarrvv rarnen wir an einen großen militärischen Po sten und zwei Tage daran in ein gro ßes Dorf Antazobe; von da ab war Alles wieder wie rnit einem Schlage verändert. Jn Antazobe fängt die Cmnine an, ein tret es truchtdarrshoch plateau, 1,500 Meter über dein Mee res-spiegel gelegen, in dessen Centrum sich Tananarivo befindet. Eine pracht volle Chanssee führt von Antazobe nach Tananarivo· und rechts und links drei ten sich, soweit das Auge blickt, Felder aus, mit Kartoffeln, Rüben u. l. w. be baut; dazwischen lieaen Neisielder,, eben unter Wasser stehend. An der« chaussee entlang aiebt es prachtvolle Ananaeitöcku zwei Früchte von der Grösse eines Kinderlopiis kosten 5 Cen tirnes. Selbst das Klima hat sich ge ändert. Wir txaben jetzt in Iananari vo tsollitikndiq euroräilches Wetter, d. h. anaenblietlich richtiges Aprilwetter, Elteaenichauer nnd Sonnenschein in buntem Gemisch. Wir waren natürlich stolz als wir Dienstan, dtn W. März, nach genau achtrro.tiaeni Marsch hier ankamen, wo wir die anderen Settionen schon vor fanken tis cui eine, die irit zerei Tage später tier eintraf. Doch tvie ficht die Esmvagnie fest aus! Vxn den 160 Mann die rrir in Majunga ausrurttem find es nicht mehr filt, die noch richtig aus den Bett-In sind. Außer 14 Tod ten, deren Verlust die Ccmpaanie zu Erstarren hat, fehlen Dutzende, die im Lazaretli und im Krankenhaus liegen. Wie, die wir noch auf den Beinen iind, haben auch Alle mehr oder weniger Feie ler. Die ungewohnte Ruhe nach den Ungeheuren Strapazen hat Alles aqu die Seite gen-orien. Nun, wir have-i jetzt Zeit, uns bis zum Mai aus ura hen, wo wir dann in Colonne na dein Süden getren, vielleicht noch größeren Anltrengnnaen entgegen. « Wir lag-en hier auf dein Fort Du chek,ue, auf einein Berge, etwa ZU MH nutrn von der Stadt ielrst nnd l;abcn» eine prächtige Aussicht TanasiamJ d. h. tausend Dotier, lieat zu den-n Seiten eines- Brtge3. Tqu rfzn ·.«i?;««f.l lieaen das Palme-« der Er sionirim die ietzt nach Lllaier verbannt ist« nnd das ytlalsrjrs ihres-.- einstigxn ersten Ueinis stere, dac- jetzt als Gducsernrineisiizge baude dient, umaeben vom eurchiischen Viertel. lfg giebt dort sogar eine Rennbahn fiir Rai-fahren An den Ab hiinaen liegen die verschiedenen Vier.el der Eiicaetsoreneru und um Tananari do herum —- · ein practitdoller Anblick — sriipuiren sich, so weit taz Auge reicht, IS fciv und Tarsen durchzogen wie den Silkcradcrn v:n Flüssen, die die Reisfeldxr berieselrr. Doch genug der Beschreibungen sur deute; Wetterkr spare ich mir fiir das nächste Mal auf. Ich habe dieser Tage so rem- . siichtig an Euch gedacht, wie Alles zum schönen Osterfeste versammelt ist. und im bin hier in so weiter, weiter Ferne, leider durch eigene Schuld. Wird es mir noch einmal v:rgönnt sein« Euch alie meine Lieben wiederzusehent Drei Jatre sollen toir hier bleiben, aber We nige dienen hier länger als ein Jahr, da sie meistens schon durch die Fieber Hso geschwächt sind, daß sie in die hei smathliehe Garnison zurückgeschictt wer Jden müssen; nun, wie Gott will! Bis ljetzt geht es mir noch ganz gut; zwar itzabe ich, seit roir hier sind, auch alle IAbend Fieber-, 39 selbst 40 Grad, aber darauf an sich braucht man nicht viel zu geben; so lange die Fieber nicht von anderen Krankheitserscheinungen be gleitet sind, hat dal- so viel nicht zu sa en. Fieber hat eben zeitweise hier Je ßem wie auch mit der Zeit Jeder blut arrn wird. Doch nun laßt mich siir heute meine ausführlichen Zeilen, die meinOsterfest rnitEuch bedeuten, schlie ßen: hoffentlich werdet Ihr mir so bald wie möglich Antwort darauf zugehsn lassen P. S. Füot mir doch, bitte, jedes mal Brief - Papier und ein Couvert ein, wenn Ihr schreibt. denn ich tann mich niemals damit für den Marsch versehen· da unsere Tornister oft aanz .und aar durchnlifit sind, und in ihnen das Papier verdirbt.« — Wer seinen Zorn hinunterschlurlt, that ihn noch lange nicht verdaut. —- Aus ein Mittel. »Adolf, mor gen tmmt meine Manta!« --— »Ich bitt' ch —- toch' fie west« sie die demser steinerne sich ve urtheilen. Ein liebenswürdiger Beitrag —- sur Spottlust des Volkes, aber auch zu fei ner Charatterisirungsfähigksik ist tin vorn »Par« gemachteZusarnnienstel IUUg der Sprüchwörter und Redens arten, die die deutschen Stämrnx für einander gebraucht haben. Die bezeich nendsten Beispiele seien h.er wiederge geben. Die Charakteristik iit in gro s;en, groben Linien gehalten. aber Wahrheit und Dichtung, Ernst und Spott, Bewunderung und Bosheit ha ben diese Worte tnaprster Stammes nnd Menschenschildernng geprägt, und Niemand wird wagen, diese kurzen Arsexzüae von Boltssnnrpatt,ien uno Antipatlrien in vertreten: Die Preu ssken sind hell; sie hoben aber zwei Pia gen nnd tein Herz. Ein preußisches Tors macht sich immer iiber das andere lustig, und an Soottnanren ist ·lein Mangel. Die Könige-derart lxerßen Glanznietelg oder Sperlingsschlucker, die aus Fischhausen Gildrlrii er tssiunstpsuschey und Mockepröts er (Miickensdriher). Die Pommern gei ten siir oberschlau. Ein einäugiger Pommer sieht mehr als drei Kasiubem Fixmdekköppe heißen die Kamminer, wohrend die Bewohner Gallnotvs sich mit dem Namen Pomuchelsiöppe tTUMmköpfet abfinden müssen. Ja kobs-harren wird aus Schafkopsshagen nerernit, Grabow«sch ist gleichbedeutend mit ,,unverschiirnt«. Die sandige Um gebuna wird mit den Worten charakte risirt: »Wer bei Gallnotv hundert Morgen Land hat« dein fliegen neun undneunzig in der Luft herum.« Aus der Provinz Polen rvird besonders ein siirchterlicher Herameter zitirt, der die sieben schrecklichsten Nester der Provinz —-— Meseritz, Bornst, Krotoschin, Fi lehne u. s. w. —--- seiert. »Jn Polen ift nichts zu h«dlen,« heißt es serner. Tit Schlesier sind Eielzsresser, lautet ein Scherrtvort, das an eine Sage an tniipit, derznsolae die Schlesier in alter Zeit eine Eselin siir einen großen Hasen aehalten und verspeist haben. Auf den llassischen Boden der Gelegen teite Poesie weist das Spruchwort lsin: »Der Schlesier tann ohne Reini den Sonntage : Nrct nicht anziehen-" ·- Die ärniliche Bedöiterunq von Oberniat bat das schlichte und ergrei sende Wort aepriigic .,Obernigt liegt mischen Zorne und Runnnetnigt.« Ueler Brandenbura berichtet derVolts issunks ailertei Basis-sites- Beiannt ist: ,,Bertiner Lind« Spandauer Wind, titsarlcttenburaer Pferd sind alte drei nich-E werttr." Und »Knödelland nichts aLE Sand-« Stolz iaat ter Harzer von fich: »Dann tiind, öusierlich arm und aedriiat, inneriich reich ge sctnntieti.« Nach stolzer steht der ler niae Friese da: Lieber todt als unfrei: »nur-er dnac als Slaaw« heißt es in dem Midian von Lilie-mon; Jeder ist ein Freitkerrt Geiana ist ihm unbe tannt, er liebt nur dar- Recht und haßt die rotie Gewalt. Ein starkes Hei mathggefiibt ieichnet ibn aus, und treu nnd tnapo ruft sein Spruch aus: »Ist : West, t Huus best«. Mit frie iijcher Treue tornnit man so weit wie mit holländischen Dukaten. Auch von den Schlekwia - Holsteinern gilt das Herrenwort, sie vertheidigen iin Recht init dem Schwerte. Herren wollen auch die Ditbmarschen sein. — Jrn Thürin aer Lande haben die Jenenser Mäd chen teinen besonders guten Rus. »Wenn’s5 Ririchtuchen regnet undBrats würite schneit, dann werden die . enens ser Mädchen aeicheitt." Der tleinliche Partitularismus der Duodezstaaten wird hübsch verspottet: Man bittet den Herraott um Sonnenschein für tlteusz Greis Schleiz und Labenstein, »wollen die andern auch was l;a'n, ins-Zeiss dem Herrgott selber sa’n." sMit Bayern und der Eigenart seiner Bewohner bat iich die Volksmeinunzi ’aern und ausführlich beschäftigt. »Lie »der bayerilch sterben als öfterreichisch verderben,« heißt ein stolzes Wort. .Freitich tlt der Bayer ais grob und ,,unaebacten" bekannt, aber jeder Fran tc aili doch ates ein Edelmann. Nürn berg wird für die Perle des deutschen Reiches gehalten. Die Psälzer dagegen werden tüchtig gehönselt. »An dem Psiilzerist nichts als ein großesMaul«, behaupten die Bayern. Das baderische Bier muß natürlich berbalten, um den Trinker zu charakterisiren »Der Baver duldet Alles, selbst das Fege feuer, wenn er dabei nur gutes Bier trinten tann." site dürfe Its-ers von Ist-used über sem verhältnis me Spiel Vant denke, das hat er dem mitsiihlenden Busen . Icrneg Augfragetg dons »Verl. Leim zAnzK anvertraut. Er saate danach: -,,Monaco ist jetzt ein blühendes, wind .schastlich aesundes Land, in dem ein «salüetliches Voll lebt Und Jeder sein Auskommen dat. Würde ich meinem iLande die Srielbant nehmen, danr würde ich den Ledensnero rurchschnxk. den und der Aus-brach einer Voltgi empöruna wen-e zu befürchten Jeder .«’5siårst, ob groß, ob llein, hat nicht nur lag Recht, sondern sogar dir Pf.icht, is-. allererster Neide an das Wohl seines Landes zu denlen, and mit dem Glück meiner Unterthanen, das mir als Fürst .am Herzen liegen muß, hängt die E i sienz der Spielhaus Zusammen Dieser llmstand muß für mich ausschlagge bend sein. alles Andere darf mich nicht tümmern.« Dreier edle Albert! »Als-) ans Pflichtgefühl und im Dienste seines Landes duldet er, dass jährlich Hunderte von Existenzen in seiner Spielhölle ruinirt werden nnd Du yende zu Grunde gerichteter Menschen vor den Fenstern seines Palastes ihrem dersehlten Leben ein Ende machen.