. Maria Ttieiesiix ! Ein armes Weib. das schwach und · matt — Nlcht fähig mehr zu schreiten — Läßt todesiniid im Burghossihor Zur Wand sich niedeegleiien. . Kaum stisiei noch in ihrem Arm Ein Kind sein tax-ges Leben, Es hat die Muster-steck) und traut-— Ntcht Richtung mehr zu geben. Ter Besser-echt Soldatenblut—i Hei sich den Tod erstritten, Tie Wittwe kam zum Kaisethof, Das Gnadenbeoi zu bitten. « Just nahten die Heidixcken sich. Um ihr Begeht’ zu fragen. Da «eollie das Burghofsihor Ein gold’nee Koisetwagen. Des Landes junge Fürstin war Dem Kutscher-kaum wistiegen · JUUD sub erstaunt das arme Wer »Jka flehend vor sich liegen. »Was ist ges Utwas soll das Kind» Was wollen , Atmen?«« So ftägi die cw Herrscherin, Das setz sei-m Lvoll Erbarme-L »Ach, MaM,-e«in tranles Weil-, Das dreist sichlhiet verborgen, Die Burggendarmen lcllen gleich Für feinen Weggang sorgenl Da hört die junge Kaiserin Des Söuglingg schwaches Lallen Und tiillt voll Güte für das Kind Das txtße Mitleid wallen. Sie dentt der-eigenen holden Schirm-—l Und läßt den Mantel sinken-— ! Da rauscht-ihr güldnes Königstleid , Und Edelsteine blinken. « Rasch beuftsie zu dem Sänqlinq sich Und hält hn fest umfangen» Und nährt das Kind an ihrer Brust - Und last die blassen Wangen Die arme Mutter aber liest Der hol-en Frau zu Süß-n Unt- in des Kleides Purpursaum Läßt sie viel Tdränen fließen. »I«, tust sie —— »deer Pisa-ist« Sr- wiirdig, hoch zu tlktvnem Da- Hinnnel mag Dir tausendfach Die edle That belohnenf Die Fiirltin spricht zu an voll Huld: »Nun seid Jdr wohlaebcraem Als Landesinntter will getreu Ich fürder für Euch lorqen2« Denn läßt sit in der Eil-mer Schoß Gerilert das Kindlein senten, « Und rauschend imllt iln Königs-kleid, Und Edelsteine blinkt-. eraKrauiichner. Der Beinch LIBon Art-um WANT-lösten «Wir find iiir heute Als-nd »innle k den«, sagte der Großl)ändixsr, Der eden iaug seinem Zimmer trat Er Izu-r vor weniqen Minuten una- ·-«;.Jnie net-Im mer-. und tiem und unter-fest, nsLe er war, pustete cr noch nan Dis Blumen gung des Zieht-mitergng und Unwes den-. .Wot)in denn, Papa s« .Ein junges-, blondeö Eli-Dann mit einem lebt)aiten.rund1vaa,;k,;e:i Gesicht chen dreyte sich vom Blitzes mi, wo iie grade alle Trinttannen um Vecyer ordnet-. die ihr Vater zu Weiljnnchpn lett-muten italie. «,,3u Wen:narls:« Wenn der Grojzdiindlssr eis guter Beet-armer gewesen wäre, »in-: er ein«-n röthliche-n Schimmer benet: -«. können, deriiber di: tlaren Zitge teil-er Tochter hulchte, alter er fass sie nian wetzer an, Jendern otgann aus und ab zr gen-m «Ja, das heißt,« fuhr ek fort, »inan klann es eher einen Zufall nennen elJ .eine Einladung. Jch Rai chmart uns Tder Straße, nnd er meinte, ich hier-te doch ganz gut zu ihm nach III-rufe tun inen nnd mit seinem Sinn-ans ein Sznrelchen machen. Man sollte doch can zheiiigendreitösigiiavend irgend etwa-; Miteigent ...A.l)er dann bist »ja nur du eingela den-· · »Nein, was dir nicht ein-lallt! Du sannst ja deine flian :nit«ir·ii,ien, lsiit u gestrin l «Glmlbst du, heiß et auch Karl· meinte--m fragte das junge Maximen zcisl geend. »Sie kennen ja nur mich Karl war nicht Init, als wir Besuch bei ilinenl nie-Mein istd er war auch nicht ziis Hausr, als Frau und Fräulein Wen-T mail mir den Besuch erwiderten Ziel haben ihn überhaupt nie Helenen-« »Du mit Deinen Besuche-! «·lir stillt CI miteinander mit, du uns arl uns all die andern auch-« Sie starrte ihn ganz verblsisst an »Nein. aber Papa, das geht doch nichi.« »Gebt es nicht? Ich muß dir lagen· --hevwig, ich glaube lange genug elebt ’ u haben, uin zu wissen, was- iich chiel:. Ohr geht alle mit, und bamitillunltieniI Er ging rasch in sein Zimmer und ikcß Hedwig mit inren Einwendungen Isim Biiffett stehen. V Seit mehreren Tagen schon lialte sie sich mit der Frage befaßn ob sie nicht zu: Weninarls eingeladen werden würden. Als-ei daß-die Einladung eins diese Art torninen tsllte, das hatte sie sich nicht vorgelallt Jlir war sie in orm einer töfzeeen Abendgesellscha t vorge tvebt, wenn möglich mit Tanz. Sie de the neues, mattblaueit Nreptleid Illk den schwarzen Kolarden angezegens « Il. U sie eben erst bekommen und I« isie-, f WÆönmarlbatäee Date-up u sit i na es « en ge elpen stka M M li- geieossen Dass lekie Mai hatte er geiügk- daß Klug-« Fersen bald zu Ende warm Und bot-« et nach Up ala zurück mußte. Aber er hoffte, sie mitbe- fich noch VDFHLF ikkjttl und nun sollten sie sicy wirtlich noch einmal keessesns Aber wie! Nicht auf einem Ball. Keine Musik um sie. Kein tete a tete in einer Fensietnische mit einem wehenden Fächer zwischen ihnen,s keine wetteifernden Kavaliere, teinej eins-seien Blicke, keine Blumen, tein dünne- duftiges Kleid. I Beim Mittagessen war sie lange nicht so vergnügt wie gewöhnlich und winke beinahe ungeduldig, cis die kleine Sigue sie küßte nnd Karl ihr Schüt zenvand auftniipftr. Sie wollte in Frieden fein, und sie hatte eins be schlossen: wenn alle Kinder mitgeben« ·sollten, so wollte sie zu Hause vieibeini So ging sie nach Tisch mit seht leiden-i Der Miene wieder zu ihrem Vater. Sie: hatte solche Lopffchmetzen, daß sie nicht mitkommen konnte. »Unsinn«, sagte-der Vater und bist-« trete die Zeitung um. »Was find das ihr Geschichten! Nun will ich, saß du ·.niigehst.« l Sie stand mit der Klinke in der Hand da. »Aber ich kann doch nichts gehen, wenn ich mich so vnivohl sühle...« » »Bah, ein bißchen Kopfweh! Jch bin Freitag in die Verwaliunggratngsigung gegangen, obwohl ich Zahnschmerzen hatte. Nimm dich zusammen und sieh der nügt ansi« Le hielt die Zeitung wiedermors Ge sicht, und Hedwig ging, aher.vergnugt sah sie grade nicht ans. Um halb sieben Uh- begabman sich fort. Zuerst ging der Großhändler selbst, und dann alb seine Kinder, Hed wig neunzehn Jahr» Karl sieh-zehen Martha zwölf. Soen zehn, Gustav acht und Sinne sieben Jahr. Als der ganze Gänsemarsch in das WenniarischeBor ziminer lam, waresignnz doll, und-heb wig konnte tauiv zum Spiegel kom men. Wie schlecht dieieg Kleid saß! Das Haar hatte sie auchinicht hübsch gemacht, und ihr Gesicht war warm und erhitzt, als hatte sie vor deni sherd gestanden und gekocht. O. inie hausbacken sie aus sah! Würde er Iir erkennen? Die Salnntnitr wurde aufgeschlagen. Der Vater trat sein, und die andern folgten nach. U war er! Ja, er er tannte sie! Sie vergaß alle Verlegeniseit und allen Verdruß, so lange er warm ihre Hand hieit und ihr iiir das letzte Mal dankte. Aber lange tryiinie er sie nicht halten, denn eine dritte Tiieiiie Hand saiab sich zwischen sie. lieh war Sinne, die sich il)eeilte, ihre Begrifßunagpslichten zu Jerlediaen. Sie Imnite nicht warten Der Docent saab ihr einen Hand schlag und sah sich ein wenig erstaunt um. sie hatte Offenbar keine Ahnung gehabt, wie viele Schwestern und Brü der Hedwig tiefes-, i »Nun, dag ist neit«, sagte er, »Das ist sehr nett. das; Sie Ihre Geschwister mitgenommen habean » Glaubte er, daß sie es war, die sie mitgenommen hatte? Hedwia fühlte, nsie sie immer röttm smd röther wurde iind war srod. als- Frau Wenmart sie fortzog, uin Ihre ,ii. irinlen. Da stan den nur ein halbes T iiszend Tassen aus »dem Tisch, aber ice- Stubeniiiadchcn Jlain aleich rnit noch ein paar herein. »Die Kinder mir-den aus Zesseln der tlseilt, und nachdem sie ihren Ihre getrunken hatte-i» deriuchie die Toch ter des Hause- iie mit Spielen im Speiseziinmer zi« unterhalten, wäh r-:nd die Erwachsnen sich in die ande« ren Zimmer zerstreuten, theils .uin zu spielen, theils unt zu Wandern Alle Menschen wareiinreundlich und artig gegen hediriiiia oberste tcnute eH nicht hinein-. daß sik ikch km dieses-. Abend verlegen nnd fremd siihlte, una am meisten Anton Wenmart gegen über. Das Gespriidi zwischen ihnen wollte nicht wie sonst in Gang tonl inen. Aber sie mit-dem auch nicht in Frieden gelassen. Gerade cis-» sie·vou dem stammenden Frühlings-fest in llpsala sprachen. tara Marsha suna hängte sich an Hedwig, Den klein -u1n tlire Schulter und hörte mit wer ges si«ianntesten, unbehaglichstkn Aufmerk samkeit gu. Und dann var ef- auch unmöglich, seine Gedanken zusammen zuhdtenund interessant z- sein, wenn ma- bestiindig an die Kleinen mähen im Speisesimmer denken maßt-. Jhre Muttec zwarzseit mehreren Jahren tot-H und mäig wußte nur zu gut« daß man iisr alle ihre Mängel in Aug-» sehen, Meinung und Benehmen die große Schwester verantwortlich machen würde, die sie nicht besser erzog. ! Anton Wertnmrt war auch sörtuli eher und stiller sale- sonst· Hedtoig war eg, als solgtcn seine Augen ihr mit einem wunderlichen Ausdruck. Ei hatte sich wohl eine andere Vorstellung von ihr im Alltaggzeben gemacht Da von war sie überzergt Sie erschien an diese-n Abend nicht vortheilhast,« im- silhlte sie-, nnd wenn er sriiher irgend ein Interesse site sie geljatst hatte, so verschwand es jetzt, ohne daszl sie etwas dazu thun konnte, ihn an sich zu fesseln. »Nommt, wir wollen ein lustigesl Sitzspiel spielen! Jhr sollt alle mit dabei sein«, sagte Fräulein Weninart in der Salonthiir, Signe an der einen Oand Ind Sven an der anderen. Nach einem allgemeinen Ausdrucks nahm man die Stühle ein, die die Nin « der draußen im Speise immer in einem« gewaltigen Ring ausgestellt hatten, unos ras Spiel begann. Als es im besten Gang war, bemerkte hedwig, daß eine der Damen den Mund verzog, mäh rend ste unverwandt Gustaos lange seine deteschittb Und was war es auch nur, was um seine schlenlernden Hosen baumelte? Sie rückte näher zu ihm, um besser zu sehen. Es war tracnd ein Papier, raz zwischen ben Schnüren der Schuhe heraushing Auf der einen Seite war es weiß, auf der anderen blank schwarz. Sie bückte sich hinab und zog daran. »Was ist das, Gustav? Gustav versuchte ungenirt auszufe-; len, riß die Füße zurück, verbarg sie,I so gut es sich thun ließ, hinter den Stuhlbeinen und machte, als hätte et nichts gehört. »W-) sind die Zungen an deinen Schuhen?« Keine Antwort. .»Hörst du nicht? Was hast du mit den Zungen gemacht"s« Sie flüsterte. aber es war still im Zimmer geworden, und alle horchten. Gustav laute an seinem Sacktuch und blickte zu Boden. »Ja, siehst du, mein Federmesser ging nie ordentlich zu, und, und.... da tuinirte es die Taschen so.... und.». siehst du, darum . . .. darum wollte ich ein Taschenmesser daraus machen —« »Ein Taschenmesser.».?« flüsterte Hedwig erstaunt. »Aber ich hatte kein Leder zur Scheide, und da nahm ich.... denn weißt du, wenn man die Schuhe nur ordentlich ganz eng zuschniirt und seht dunkle Strümpfe hat, so braucht man überhaupt gar keine Zungen. Win Malm hat nie welche.« Gustav sah aus seine marinebtaiien Strümpfe hinab Wenn sie nur exii bißchen dunkler gewesen wären,1«,ätie er nie solche unverläßliche, schwarze Papierzungen gebraucht, die irriuier herauårutschten Rings umher ticherte man. Here wig wußte nicht, ob es die Geschwi ster oder die Hausleute waren, aber sie war überzeugt, daß niemand begrei sen konnte, wie es zuging, daß Jun gen aus einein anständigen Haus schwarze Papier-Jungen siir ihr Schuh wert benutztern ’ Nachdem fie sich mit Gustav in ein iandereg Himmer zuriickgeiogrn iiiio jnach Maßgabe der Verhältnisse seine cchiihe in einen möglichst günstigen Hiustand gebracht hatte nabm sie wie der ihren Platz in den- Sesselring ein und versuchte fich zur Unsntntsamteit siir das Spiel zu zwingen Aber es wollte nicht geben. Unaufhiirlich be sniistigte sie der Gedante: wng wird jman von uns glauben? Und dng machte jsie noch besanaener als früher Es war eine Erleichterung, ali— die Hausfrau schließlich tara nn) vieHerr schasten bat in deii Solon zu gelieii, weil zum Soiiper gedeckt werden sollte. Hedwig erhob sich. froh, den vielen Eliclen entschliipseii zu Minnen Und Fals- bie meisten von der Gesellschaft sinein zu den Herren gingen, um dein piel zuzusehem benutzte sie dir Gele cenbeit und lroch in eine Snsaecle, nahm Signe auf den Schoß und zeigte ihr die verschiedenen Photographien in einem Albiiin « Des kleine Mädchen saß iiirl dein «einen Arm um ihren Hals da, wäh rend sie sleiszia die Blätter insendetc, und plauderte nnd fragte nich allen Herren nnd Damen- Aber Hedwig antwortete ganz abwesend. Eir- war in ihre eigenen Gedanken verticii. Warum suchte er sie gar siiicbl nus ler machte sich also nichts aus Hilir «.)lus ji«-en Ballen hatte er sich ilir uiiriiifl,or lich genähert. Aber liier in feinem eigenen Hause vernachlässigte er sic Sie war also iii sein-I Augen griuii ter- · . . . Elgneg Fragen tmnm recoch rmnr spätlichen Jhr tlkineg Röpfchnn fnul auf die Schulter ver Schwester« mle das Albuni begann aus ihrer Hans zu (lriten. Hedwiq benierhs eg ersi, crli e- nahe daran war, uns den Tcpiicz zu fallen. Da griff sie Mit-g des-nach legte es auf den Tisch, brachte one Fidpfchen mit den geschlossenen Limrn nnd dem üppigem blonden Haar tin eine bequemen Lage, verschlang die Hunde um die weiche Windergektull und versank wieder in ihre Gedanken Sie hatte einige Angenbiicke so gests sen, als sie plötzlich merkte daß it niand neben ihr stand mrd als sie sich rasch mwnndte sah sie ums-, wer es Wot Der Doeent stand va. gnmz ruhig ruf eine Stuhllehne gestützt und be trachtete sie unverwandt mit einem Aue-druck, esng hätte er schon lange da Erstanden »Wie Sie mich erschreckt havenl Was thun Sie Oa?«« tief Hevwig nee vös aus-. Er kam heim und-setzte sich neben sie aufs Stifte- ,,,Jch" studitie«, eint tomteie er. »Ich habe geahva damit seien See seh-on iettig«, sagte sie mit einem Ver such zu scherzen. »Nein, ich habe hmte Abend viel qeleent,« »Von mie?« »Nein, von Ihren Geschwisieen.« list siiihie den Ellenbogen aus den Tisch und hielt den Kopf so in der .i·)c1nd, daß ver untere Theil des Gesteh leg ganz verdeckt war und dieses völ lin von den dunklen, grauhiavenAugen beherrscht wurde. Hedwig hatte nie sriihek gesehen, wie schön und innig nnd gut die blicken konnten. Es war ihr, als sähen sie sich in sie hinein. »Als sie sich an Sie höngien und an Ihnen zogen und Sie in Ecken schlepp im, um Jhnen ihre Geheimnisse zuzu slüsietn, da lehrten sie mich so man cheö«, suht et fort. »Und als sie kamen und Sie küßten, la lernte ich noch mehr, und ich lerne noch immer vonl der Kleinen da, die den Arm so sest um Jhren Hals schlingt und so gebor gen an Ihrer Brust schlummert. Sie lächelt mit ihrem kleinen, offenen Mund. Sie liegt so gut. Wissen Sie, was sie mich lehrt?« »Nein.« Hedwig konnte ihn nicht ansehen. »Wollen Sie es wissen?« »Ja, das wäre nett.« Nun hatte sie sich erholt und konnte aufschauen, aber ihre Lippen zitterten ein wenig. »Dann will ich es Ihnen sagen, aber nicht jetzt. Dars ich zu Jhnen nach Hause kommen?« »Ja«, sagte sie leise. Jede artige Phrase starb dahin, bevor sie sie noch aussprechen konnte. »Margen?« —- »Ja.« Sie saß schweigend da. Einen Augenbliet wagte Hevtvig wieder iu seine Augen zu sehen. Aber die strahl ten jetzt so, daß sie nicht mehr wagte. hineinzublicken Die Hausfrau trat ein. Das Zink rner füllte sich mit Menschen. Man stand auf und begab sich in benSpeisc saaL um zu essen, und Hedtvig folgte dem Beispiel der anderen. Aber lnc bewegte sich die ganze Zeit wie im Traum. Sie sprach, pluuderte unt lerchte, hatte aber die ganze Zeit das Gefühl, als sei sie weit weg von alle dem. Erst alg sie nach Hause gekom mtn und lange umhergegangen war, um allerlei zu ordnen, Und schließlich Ein das Zimmer ihrer Tleinen Geschwi ster trat, wo sie das Licht aus-löschen sollte, fand sie sich selbst wieder. Sie sieeichelle und küßte sie einmal unsi -.kmdeee. Es war ibe, als hätte sie frü her nie gewußt, wie lieb sie sie halte Und vor Sinnes kleinem Veilchen fiel sic aus vie Knie, bohrte den Kopf in die Kissen und preßte den warmen, «lleinen Körper an sich. Was war eg, das sie ihn gelehrt hatte, das lleine, geliebte Ding? Sie wußte eg ganz genau! Die Rose-. Die Königin der Blumen spielt in »der Dichtung eine grosze Moll-· »Der Dichter anarreon letter den ursprung der Rose von einem Schaunuropsen ber, der in dem Augenbliae, ali Apbrodite sich den Meerestvellen ent wand, ani user zur Erde gefallen sei. Dieser cchaumtropfen habe Den Keim des ersten Iftosenstraucheg in sich ge tragen, der. ernannt von den don nenstrahten ihrer Augen, sogleich Wut zel gesaßt, Blätter getrieben und sich niit Blinden geschinuctt habe, um die e-: ste Lust, wein-e Die Göttin der Liebe Tauf Erden ein ail nnen sollte init at. i brosischeni Tuste in niiirzen Anders läszt der persische Dichter Firdusi die erste Rose aus einein Schweißtropfen des Propheten Mu homed entstehen, der, beoor er vom Himmel zur Erde stieg, die Gärten des Paradieses durchschritt und plötzlich bot dem Ewigen stand, der ihn ukit seinen toelterleuchtenden Augen so an sah, daß der Propbet vor Staunen und Schrecken in Schweiß ;erietl;, den er sich mit der Hand von der Stirne usiiane Zwei Tropfen dieses Sitz-ori Tszeiz fielen auf die Erde binab, unt- ei ner davon erzeugte den Reig· der an dere die Rose. Nach einer indischen Mytbr fand ,Wischnu, der Gott der Götter, eine sei ner Frauen in einein Rosentelchr. Die ersten Rosen sollen auch, wie der heilige Basiliug erzählt, anfangs keine Dornen gehabt, und erst spä ter als jeder·sie psliicten gewollt, die Dornen als Wassers der Bertbeidigung angelegt haben. Die thessalischen Zank-erinnert be reiteten ans den Blättern der Rose manischeLiebestränte; auch jetzt noch ist der Glaube an die Zaubertrast die Zer Blume nicht ausgestvrbm Die alten Griechen betrachteten die Rose als Oratel der Liebe sie legten die Rosettblätter aus die bohle Faust und zerschlugen sie mit der flachen heult-J cder entebr oder minder starke Knall Der berstenden Blätter weissag te ihnen Gnade oder Ungnade in der Läekr. Auen galt vie Note alg Symbol der Bertchwiegenhetf, weil Cupido, der Gott im Liebe, die erfte Rose dem Gott-e def- Schroeigeng, Hnrpotmte5· set-entle, der ihm dafür versprechen mußte niemals Die Geheimniffe der Liebenden zu verrathen. Dei-wegen pflegten die iivviaen R·ö mer, welche fich Viefe Blumen ein-J Aeavpten kommen ließen, mit Rosen iltre Betten, Jufzböden nnd Tafeln zu bestreiten und ilne Häupter und Becher damit zu betränzen Marias Antonius hat« als er in Den Armen ttleopatras feinen letzten Seufzer aushauct)te, fein Otrab mit Roer zu bedecken. Ia die Römer Die Rosen nur zur Winterszeit lichten, fo ift ex- erklärlich, daß ein Mann unter Itaifer Domitian, der das Geheimnis-, entdeckte-, Rosen auch im Winter zur Blüthe zu brin gen, fo reich wurde, daß er übermiithig eines Tages die Frage wagte: wag Rom tofte, er wolle es taufen. , Heliogabalus, der großartigste Ver fchwender Roms, ließ alle feine Fisch teiche mit Rosenwaffer füllen Sinnl drid einer der größten Sydaritens Perfiens, konnte nicht einschlafen, weil unter ihm ein gefaltetes Rosen blatt lag. Antiochus schlief selbst im Winters aus Rosen. Prinzessin Niermahal ließ einen ganzen Franal mit Rosenivasser stillen; von den Sonnenstrahlen destillirt schtrsamm auf der Oberfläche daH kost liche Oel dessen Duft sich durch das ganze Land verbreitete l Karl der Große befahl, in seinenl Kapitularien die Rosen anzupflanzen. Nach den alten Gewohnheiten der! Auvergne von Aniou, TourH und Maine, braucht einAdliger seinenToch tern teine andere Mitgift zu geben, s alH ein Rosenhiitchen oder ein Rosen- l barett. Der heilige MedarduH, Bischof von l Noyon, stiftete im Jahre 538 daH be- ; kannte Rosenfest, bei welchem das un- s schnldr aste Mädchen deH Orte-H den Tu gendpreiH erhielt, der aus einer Rose und 25 LivreH bestand Das Grabmal der Clemence Thaure wurde 400 Jahre hindurch an ihrem Sterbetage mit Rosenstöcken über 1slanzt nnd mit Rosenblättchen über streut, und alle Dichter mußten Zeugen l sein dieser Feierlichteii. Unter den Preisen, welche die von ihr gestiftete Alademie der Blumenspiele z11-Tou loufe vertheilte, befand sich auch eine Rose, die Rose Eglantine, die soge-» nannte wilde Rose. s Sultan Saladin wollte 1118 in daH von ihm eroberte Jerusalecnsdann erst einziehen, nachdem alle Wände des m eine Molchee verwandelten Tempels durch Rosenwasser gereinigt wären. Samuel berichte-i, 500 Kameele seien kcmn imstande gewesen, das hierzu iiikthige Rosenwasser herbei zu schlep pen. Auch Mohamed 2. ließ nach der Eroberunq Konstantinopels am 29. Mai 14:)3 die Kirche der heiligen So pl,ia durch Rosenwasser zur Moschce einweihen. Der Papst weiht am Sonntag Lä tere, um die Allmacht Gottes zu be ;,eichnen, der aus Steinen Brot und auc- Brot Rosen erzeugen kann, in der Camera Papagalli eine goldene Rose leine Ceremonie. die ihren Ursprung aus dem 11. Jahrhunderte von Leo 11. lierleitet). Diese geweihten Rosen ver schenkten die Papste an Fürsten, die sie fiir die Kirche gewinnen wollten, 3.B. Alexander Z. im Jahre 1177 an Ludwig Ist. von Franlreich Jnnocenz 8. 1486 an Jakob sk. Von Schottland n.s.w. Der Sonntag Liitare erhielt von dieser Feierlichkeit den Namen Rosensonntag lDominica in Rosa). Jn der Geschichte Englands sehen wir dir Rose eine blutige Rolle spielen. Jm Jahre 1453 entspann sich zwi schen Heinrich S. aus dem Hause Lan castet und zwischen dem Herzog von Port ein sünfnnddreißigjähriger Kampf, der Krieg der weißen und der rothen Rose, der mit der Schlacht von Vosirorth worin Richard s. den Tod sand, sein Ende erreichte. I Fiiinig Jakob L. von Schoitland verlieh einem Sir Walter Scott die Baronie von Brancsome gegen die Pflicht, ihm jährlich eine rothe Rose zu liefern. Als König Karl 1. von England im Jahre nich-; dass Schasfot bestieg, rifx ein junges Mädchen. um dein unglück lichen Fürsten ein Zeichen ihres tiefge siihltenzschinerzeg zu gehen, eine Rose von ihrem Mieder und warf sie auf das Blutgerüst-. Der Erzbischof Hoton pflückte, als die Prinzessin Galiczin um seinen Se gen bat, eine Rose und gab sie ihr mit den Worten: ,,,Nehint Euer Ebenbild!« Wenn im Engadin in Graubiinden ein nnschuldigVerurtheilter freigespro chen wird, über-reicht ihm ein junges Mädchen, zum Zeichen der ihm wie dergegehenen Freiheit eine Rose Jn Persien werden bei seierlichen Gastinahlen statt der Stöpsel rothe Rosen in die Flaschen gesteckt. Jin Herbste während der Tag-« und Nacht - gleiche, feiern die Perser ihr Abrizaw sesl, wobei man sich gegenseitig Besn che abstatiet Und Rosen in’g Gesicht wirft. Jeder Fremde, der zu St. Jagd in Chile zum erstenmale in das Haus ei neg Fremden eintritt, erhält von der Dame des Hauer als Zeichen, daß sein Besuch ihr willkommen ist« eine Rose. I Uni das Jahr 1248 stiftete Christian .Rcsentrenz, ein adeligcr Mönch in Franken, eine geheime Gesellschaft, die den Stein der Weisen nnd eine Pana cee zum ewigen Leben gefunden zu ha ben Vorgab nnd zu Ende des W. Jahr hunderts in großes Ansehen lam. Die Mitglieder, die sich Rosentreuzer nann rieth trngen ein Ordengband, an dem sein goldeneg Kreuz nnd eine Rose be sistigt waren. Einer der letzten Mata dvre dieser Gesellschaft war der veriiclk tigte Ginseppe Balsamo, genannt Vi comte Phönix« Marquis Ana, Gras Cagliostro. s Jm 18. Jahrhundert entstand ein Dichtervetein, dessen Mitglieder sich Nosati nnd der- Ort ihres Etelldich eins das Rosenbonanet nannten. Jeder Poet mußte, inn aufgenommen zu mer den, wie Horaz, ein Lied zu Ehren der Rose dichten. l Jm Jahre 1780 stiftete der Herzogl von Chartres einen iltosenorden, deri bald so verrusen wie sein Stifterv wurde. Die Mitglieder dieses beriieh-» tigten Ordens nannten sich ,,Cheva , liers et Nhniphes de la Rose.« j Minder anriichig war der deutsche Rosenorden, gestistet im Jahre 1784. Don Peter, Kaiser von Btasilien, schuf zur Feier seiner Vermählung mit der Prinzefsin von Leuchtenberg einen Rosenorden für die Kavaliere seines Hofes. König Eduard 2. von England ließ eine Rose auf seine Goldmünzen (No set.obles) prägen, und Martin Luther, der große Reformationzheld, eine Rose auf sein Petschaft stechen. Die leidenschaftlichsten Rosenliebha ber aller Zeiten waren Herr von Ma lesherbes und Königin Maria An toinette. EL giebt fast keinen Dichter, der nicht die Rose besungen hätte. Einige der schönsten Verlierrlichungen feierte diese Blume in dem altfranzösischen »Romcn de la rose« und in dem deut schen Gedichtc: Die bezauberte Rose. Doch diese wohlgeseierte Blumenkö nigin hat auch Gegner und Feinde ge habt; zu diesen gehörte der Kardinal von Cordonne, sowie Maria v. Medi cis, die zweite Gemahlin Heinrichs des Vierten von Frankreich; letztere, eine Freundin aller Blumen, wurde ohn mächtig, so oft sie eine Rose scåkx K W sus trüben Tagen. Ein böser Gast war bei uns einge kehrt, eine schwere langwierige Krani heit hatte mich ergriffen, und wir wußk ten es wohl, daß jederzeit ein noch furchtbarerer zu erwarten wäre, des Todes unerbittliche Majestätl Das gab nun ein schreckliches Ringen, das um so schwerer fijr die Betheiligten war, alLs eine ähnliche Krankheit nie in der Familie gewesen und die Genesung hauptsächlich von der Krankenpflege ab hängig wurde. Wieviel Einzelheiten sind da zu beachten und trotz Angst und Sorge wieviel Arbeit zu leisten! Wenn Dir, liebe Leserin — Gott möge Dich behütenI —- aber wenn Dir ein ähnli ches Unglück in dag Haus käme, so er innere Dich dieser Zeilen, um Dein eigenes Werk nicht zu stören. Aufregung ist dem Kranken schäd lch, und leider sind Kranke leichter auf zuregen als Gesunde. Halte das Ge räusch des Haushalteg soviel wie mög lich vom Kranken ab, laß Dich nicht von Deiner inneren Unruhe zur Unge duld mit den Mägden verleiten, daß man Deine scheltende Stimme etwa bis in das Krankenzimmer vernehme. Sei niemals gekränkt, wenn ein Kraner die nahrhafte Suppe oder andere Speisen, die Tu bereitet, verschmäht, bei hohem Fieber ist die Abneigung vsor Nahrung Windin Vor Anexn biete die Kost l"nur in sehr kleinen Gaben; kann der Kranke etwas mehr zu sich nehmen, so kannst Du ja noch etwas zulegen. Ob tnsohl eg unwahrscheinlich klingt, kann schon der Anblick eines übervollen Tel ,ler- die geringe Eßlust der Kranken »rerscbe11chen. Soll der Kranke nicht re «den, so sprich auch Du nicht Ueberflüs «fich zu ihm, erzähle ihm, wenn er sehr lzseltswach ist, auch nichts zu seiner er strcuung, wenigstens Nichts-, was an gere Zeit die Aufmerksamkeit in An spruch nimmt. Sitze aber auch nicht »stundenlan»g stumm am Bette und blicke ;den Kranken nicht fortwährend mit sorgenvollen Augen angstvoll an. Die Sorge zieht sonst in sein Herz, ver sscheucht nächtlicher Weile seinen Schlaf, Fauält ihn mehr als seine körperlichen Heiden trotz der eigenthiimlichen Gleich zguitigkeih die sehr schwer Erkrankte loft ergreift, und die wohl von gro sszer Schwäche herkommen mag. Be schäftige Dich vielmehr in der Nähe des Krankenbetteg, oder thue wenig-« stetig, als ob Du beschäftigt wärest. Wie friedlich war es mir zu Muthe, wenn ich meine Schwester, die mich sowohl zu pflegen verstand, ruhig bei ihrem Schreibtifche fah und glaubte, sie zeich ne oder male, lese oder schreibe, wie sie es sonst gewohnt war. Es fiel mir gar nicht auf, daß sie stets ungerusen zur rechten Zeit Umfchliige machte, Arznei oder Nahrung reichte, stets ein freund liches Wort, oft einen Scherz auf den Lippen hatte, immer aber ruhig und pleiel mäßig sie tha. ja Alles nach dec Uhr mich Versorgte. Sonderheiten weise verwunderte eg mich nicht, wenn sie während der schwersten Zeit nächt licherweile in einemNachttleide aus dem Bette sich erhob und mit großer Um sicht, wie etwas Selbstverständliches-, nlleri Nöthiqe verrichtete. Immer war sie nngerusen da, wenn sie gebraucht wurde, niemals aber lastia mit Fragen und Reden. Ein anderes liebes Fami lienglied, das wohl am meisten an Sor aen litt, und dem sie aug- jeder Miene sprachen, war fast unerträglich. Jede Handreickjsunq war bastia und unge schickt, jede Beloeaung, durch die Be miilnna leise· sehr leise zu gehen, ganz nnnatiirlicli und auffällig. Wer nicht die Gabe bat, ruhia im Krankenzimmer zu wallen, der bleibe, soviel es angeht, wenialteng im Nebenzimmer, wenn er schon iiberlxaupt da sein muß. Sollen Besuche abgehalten werden, so möae dies so leise aescbeben, daß der Kranke nicht«-s davon merkt; einen schon einge drungenen Besncber entferne nach tur zer Zeit mit Vorsidst nnd Höflichkeit; denn biet weniaer schadet dem Kranken die lnrze Geaenwart desJ Fremden, als ihn eine tlnfrenndliclxleit aeaen seine Freunde Insreaen wii1·de. Besuche des Arztes zn ungewöhnlicher Zeit und Be snrbe von Aerzten zum Flonsilinm lasse nicht ais Ueberraschung ans den Kran len hereinbrechen, damit er Zeit habe, sich zu fassen. Veraiß nicht, daß der Kranke, der aanz still liegt, manches in den Nebenränsnen aesprochene Wort versteht; ist er aber in der Genesuna, so sind ihm Bücher, lurze Besuche, leich te Beschäftigung eine angenehme Zet streuunp · «