Ivsfvjsj II If CIlIrkuxzblukssssssM —M——: W siums von X egiæinrich Hee. (7. Fortsetzung.) Bruno besand fieb aus dem Wege - zum Cirkus. Jn dieser Absicht hatte er wenigstens sein Hotel verlassen. Er ging durch den Thieraarten, allmählig aber hatte er sich- in die einsamften entlegentsten Gänge verirrt; seine Schritte wurden immer langsamer, aus seinem Gesicht laa ein arübelnder Ausdruck. Vor einer Bank blieb Or eben. setzte sich nieder und zog sein otizbuch hervor; dann ariff er nach dein Bleistist und beaann aus einem Visite darin eine Zeichnung zu ent werfen. Es war nur eine Kleinigkeit, die Brutto ursprünglich zum Nachdenten veranlaßt hatte. —- Jn seinem Hateh in dem Korridor, der an seinem Zim mer herbeiführte stand am Aufs g der Treppe eine hölzerne Kiste. Fee Kiste hatte einen Schiebedectel und eben als Bei-no daran vorüber g, trat der hausdiener an die Kiste tau, zog den Deckel beraus, um der ite einige Putmaterialien zu ent ne men, und schob ibn dann wieder zu. i diesem unbedeutenden Anblick tätige in Bruno etwas auf. «e Aussiihruna seiner Idee. die ihn seit Monaten beschäftigte, über welche er bisher umsonst gegriibelt hatte, aus die er, wie er schon manch mal fürchtete, würde verzichten müssen —- urpldtzlich stand sie bei diesem An blick vor ihm. Worin bestand Brust-« Idee? Er wollte ein Pferd den Saltomar tale machen lassen —- wie ein Mensch ibn machte. Ein Pferd sollte sicb dem-. Absprung in der Luft um feine Breit achse drehen und mit seinen vier Bei nen wieder aus den Boden landen, sc wie es abgesprunaen war. Daß Hunde auf den ealtc ange richtet wurden, war nichts Neuesttan begann damit, ihnen an das Halgoand und unter dem Schwanz je einenEtrict u binden und sie so mit dem Rücken ·der einen Stock zu bieaen. Ein Hund i von leichtem Gewicht under hat "rkere Sprunggelente als ein Viert-. userdem ist ter Hund llitger als-« das Pferd, denn das Pferd ist meisten-; dltmm - Das aber ist der Triumph des Dresseurs, die Natur unter seinen Willen zu beugen, sie zum Gehorsam zu zwingen, sie seinen Ideen zu unter werfen, gleichviel oh er irn Löwen und, noch gefährlicher, im Tiaer und Pan ther begegnet oder in der Maus. Die Kunst des Pressean ist teine, die sich lernen läßt. Jedes neue Dres surstiick erfordert seine eiaene Behand lung. Er muß Erfinder sein. Die Zeichnung, die Bruno jetzt auf seiner einsamen Bank mit autgeijhter Hand entworf, stellte eine Kiste dor, wie die, die er vorhin gesehen hatte. Nur war sie nach dem Maßstabe der Zeichnung beträchtlich höher. Oben auf dem Deckel zeichnete er in gewissen Entfernungen don einander mer kleine Ringe hin. Jn diese vier Ringe sollte das Pferd zu stehen kommen. An den Längswänden der Kiste. oon der Mitte aus-, erhoben steh senkrecht zwei Pila den, zwei Pfosten. Wagerecht iiber dem Deckel waren diese zwei Piladen, durch eine runde, in ihrer Länagachfe dreh bare Walze verbunden. Das Pferd sollte in die vier Rinae nun io zu stehen kommen daß die Walze sich unmittel bar unter seinem Bauche befand. An diese Walze mußte es in geeigneter Weise festgehaan werden. während die Hase in den Rinan lose blieben. Schließlich wurde ihm unter dem Schwanz ein lange Strick angebun den. Zog nun Jema .d — der Dresfeur brauchte in diesem Falle einen Gehöl fen —- rnit einem kräftigen Ruck den Deckel, auf welchem so das Pferd sand, aus der Kiste heraus und zwar roch der Seite u, wo sich der Schwanz des Pfades be and, und zoa ein ande rer, der vor der Kiste gegenüber stand, das Thier mit dem Strick unt die Waise herunt, so war im Prinrip der , r Salt-o fertig. Klar und deutlich « fett die Lösuna des Problems nor Augen. Das Pferd mußte nur leicht und sang sein. Ein solches Maserin seinem Ponntr den er-in Mit-arg getauft hatte. « Diesing-m hatte einen einzigen W Sk Miit-n nicht Gelegenheit " j rate Intheil zu arbeiten- Er fis dabei mit dem Ruhme des W. Er konnte mit der Arbeit, sobald das Gerüst, die Kiste, dazu fertig war, un esäumt beginnen. Es war möglich, da sie nwnatelang, vielleicht ein Jahr nnd noch darüber dauerte. Nur mußte er sich noch nach einem aeeiqneten Lo kal. einen Saal. oder einem Schuppen umsehen, wo et ungestört und unbe laufcht am. s Noch heute wollte er deshalb eine Unnonce in die Zeitung seyen. — Bot eknet Seitenthür des Cirkus ’elt, als Bruno anlangte. ein offener · Klimmen Ein paar Stallknechte teu eine mit Sacklänewand umhüllte » te Muse heraus, schaben diese me den Wagen hinan und der Wagen te W. Von dem Gefchäftsfuh M der W stand, erfuhr Brunn, das Asde- Kadaver von deren Rupps T - «- szd heim Morgen eingegangenen Lieblingsthier war. Es war Herrn Rapps erstes Pferd aewesen, das Pferd. rnit dem er vor nun mehr als zwanzig Jahren sein Unternehmen an gefangen hatte, als sein aanzes Perso nal nur aus ihm selbst, seiner Frau und einem Gel,ilsen bestand. Jahre lang nsar Kina auch das einzige des damaligen jungen Direktors geblieben. Als das Rapr’sche Institut zu Welttus gekommen und King alt ge noiden war, betam er im Stalle dass Gnadenbrod. Aus den Proben diente er auch noch als Schulvserd und bis drei Tage vor seinem Tode hatte er als tapferer Jnvalide mit seinen alten Knochen ——- wobei er jedesmal, wenn er in die Manege trat, froh wieherte· seine Pflicht gethan. Nun fuhren sie ihn zum Schinder hinaus. dann wurde sein irdischer Rest in einen aroßen Kes sel geworfen und aus dem alten Käm ren wurde Seife gelacht. Nur sein Fell, nachdem der Abdecler es ihm abgezogen hatte, sollte wiederkehren. denn Herr Rapr wollte sich eine Decke aus ihm machen lassen. Herr Raps sicnd im Ritte, daß er seinem Personal gegen . über streng und hart war und daß er - auf unnacbsichtlichste Disziplin hielt. j »Wer ihn heute gesehen bat, wie er l der alten Kracle die Auaen zugedriickt ’ hat, als wenn'§ ein Kind von ihm » wäre, der weiß, dasi er ein Herz hat, -ob’5 die Leute glauben oder nich-U sagte der Geschästgsührer zu Brunn. Das Personal—ausschließlich Rei ter — das sich zur Unterstüyung des Direktocs bei der Vormittags-drohe einzusinden hatte, stand. als Bruno in den Stallgang trat, vor der Piste be reits versammelt Alles stand heiter und lachend um einen Klown herum, der seinen Hund, eine dressirte große Dogge, mitgebracht hatte und den er seit ein paar Tagen zu einer tnteuen Nummer avriasretr. or orerr seinem Zöalina einen alten Sack bin und wü tzend bis-, der brave Köter hinein. Die Pointe war, das; sein Herr ihm nun nieder bei-. Satt entreißen wollte. daß For ihn aber nicht loslassen durfte, sondern daran isänaen bleiben mußt-, traz ein sehr drolliaeg Bild aab. »Der Altes« rief Plötzlich eine Stimme Jtn Nu veränderte sich die Seene. Allesoerstuinmte der Klown mit sei rxern Zoalina schlüpfte durch einen der zwischen den Loaen dindnrchsiihrenden » kleinen enaen Seitenaänae und die Künstler bitdeten in zwei Reihen ein ordnungsmäßige-H Spalier. Herr Rapp war ein Mann von sehr großer, schwerer FiauL die sür einen Reiter nicht aut paßte. Ein Reiter war er eiaentlich auck nie aewesen, in seiner i Jugend war er Gnmnaititer lund erst ; später hatte er sich der Freiheitsdressur l zugewendet, in der er als aroßer Mei I ster anaesehen wurde. Sein Haar nnd Schnurrbart waren noch glänzend schwarz. Nichts aus seinem wie aus Erz acaossenen Gesicht verrieth noch s etwas von dem Vorfall der ihn an l diesem Rotmittaae betroffen hatte. Während die Künstler in ihrem Probe anzua waren, alten Reitiaaen und Reitbosen, erschien Herr Rapp voll ständig a quatre epinale. in einem schwarzem GesellschattsrocL langens grauen Beinlleidern. dein blitzenden Cylinder aus detn Koose und nur die Sporen an seinen Lackschulten erinner ten in seiner Erscheinuna an denStall. Hinter ihm ging ein Stalldiener, der seine beiden mit Silber beschlagenen Peitschen trug, die qrosee und die kleine. »Guten Morgen,« saate here Rapp. »Guten Morgen, Herr Rat-of er widerten in einstimmiaern Chor die Herren. Wer eine Müheoder einen hut aus dem Kopfe gehabt hatte, hielt diese seht in der hand. »Den Rat-ist« nicht ., er Direktor«, liess er sich von seinen it aliedern anreden. Das war der Stil der alten großen Zeit. herr Rapp besprach erfl etwas mit dem Regisseur« dann trat Brutto zu ihm heran nnd stellte sieh vor. here Rapp wechselte nur einiqse wen-i e Worte sachlichen Inhalts mit ihm un nannte daraus dem Regisseur den Aa rnen eines Wert-ex das ilm vorge xührt werden sollte, Bruno war entzä en. Brnna begab sich nackt dem S , um dort nach seinen Thieren zu sehen. Der Stall, der am Abend vor dem Publikum in seiner modernen c; ans und Reinltchteit erstraltlte. bat I ein t Wein di- esseit- sitt-k- use « Wllssckclmck Mulden MU- llllo Herst schleppt, eifrig wurde mit der Bütsie schleppt, eifrig wurde mit Büeste und Striegel bantirt und über den Mit telqang zwischen den immer wie frisch und neu aussehenden Strahl-ändern entlcng wurde ein Karten mit Mist hinausgefahten Biermal wurde täg lich gefüttert, das erste Mal frühmor Yns um sechs, das lenke Mal nach der orsielluna. Gesiitiert wurde fast aus schließlich mit Hafer, nur Nachmittaszs Bal- es einmal heu. Auch Bruno s setde, obwohl sein Eiaenibum, wur den doch, wie das die Reael war, auf Kosten der Direktion verpfle t. Sein Däm, ein besonders starkes seid, be kam so ae«d»ie doppelte Nation, täglich sechsten etßtg Many —- Banco-« Pferde standen ganz hinten. Mc er sich näherte. fah er, daß Fritz. fein Kut scher, der eben mit innen beschäftigt war feine linke Hand verbunden hatte. Er stiiegelte gerade den Vor-net- - Der Pan-in schien sehr unrnbia zu fein er machte plötzlich mit dem Kopf nach sei nem Wärter eine hefiiae Bewegung und i tin ergriff darauf die kurze Pei; sche und schlug ihn mit dem Stiele räft ig auf die Stirn. »Was ist denn?« fraate Brutto. Fritz erzählte, daß der Ponny sich beute in der Morgenfriibe von der Kette losgerifsen hatte durch den gan i n Saal gejagt toar nnd ais er, Jgitz, tm hatte einfanaen wollen das iest ihn in die Hand gebissen hatte. Fritz mußte ibn mit der anderen Hand in is Anae schlagen blos damit es ihn Eos I ließ Der in der Nähe cvohnende Eir tugarzt hatte ihm um die Wunde so fort einen Verband aeleat. »Der wird nicht anders Herr Whee ler,«' schioß Fritz seinen Bericht -—— T ic« ist ein Beißer.« Tas- ge Leaentiich schlechte Betrage seine-.- Zöa1i7. ges war Bruno iooblbe ten-it ,,.Lmiante,« sagte er zu Beb, ihn . Vorn am Maule fassend. Es war atg »Bok feinen Herrn sebr qui ver t.and ; als- ob er wrißie, daß dieser n·. it ihm ; u zufrieden war Er stand fest so still und ,riedlich da, ais könnte er tein » Vöfserchen trüben und schnieichetnd J drängte er seinen Kopf gen seinen s Herrn. Eigentiich zeigte Hob nur dafz ( er ein ietnperainentooller und tiibner · Bursche war, der, wenn auch nicht sei- E nein Warten so doch feinem obersten Gebieter treu gehorsamtr. Gerade so einen brauchte sein Herr zu seinem · neuen großen Trie. »Halunte!" sagte Bruno nach ein mal und als hätte Bob abermals fei nes herrn Gedanken erratden, so wie berte er seht ganz unverschämt und seine Sünden machten ihm teine Sar gen mehr. AuchDanebrog, Monbijou und Munata drangten nun mer-aca tig ihre Köpfe nach ihrem Herrn. Bruno zoq eine Mobrriibe heraus-, zer fchnitt sie und schob jedem seiner Freunde ein Stiict davon zwischen die Zähne. Aufmerksam untersuchte er darauf wie jeden Morgen ihre Gelenke und Hufe und auch über ihre Verdau ian vergewisserte er sich. Dann reichte er Iris als Schmerzenögeld ein Zwanzigmartftiick und entfernte sich nachher. Im Bestibiil begegnete er einem berrrts in welchem er Sennor Narban, feinen Fachgenossen erkannte. Fliichs Ciq, noch gestern in der Garben-be batte Bruno seine Betanntschaft ge macht. sBruno ariißte zuvortasnmend und zcg seinen hat Sennor Narvaez berührte den fei ntqu kaum an der Krempe und rnrt einer eisiaen Miene aan er an Bruno vorüber. Verdunt sah Brutto ihm nach Wag hatte dieser herr? Jn der-Art und Weise, wie er Brisno begegnet war, lag fast etwas Verletzens des-. Bruno beschloß, in Zukunft Sen nor Narban nicht mehr zuerst z grüßen. Am Nachmittage begab er sich noch einmal nach dem Cirtus zurück, um seine Pferde, vor allem Danebrog, auf dem er heute debutiren wollte, vorra nehmen. Zur Barebact-Arbeit, dem Stehend-Reiter ohne Sattel, eignete sichDanebrog mit feinem breitenRiicten aanz besonders-. Mit feinem prächti aen aoldbraunen Fell, dem seiner Rasse eigenen träftigen und doch edlen Bau, dem feinen Kopf mit den hellgelben. tan und munter blickenden Falten auaen war Danebroa ein schönesTtiier und Brunos besonderer Lieblina. Be sonders gefiel Danebroa den aus der Nachmittaasprobe anwesenden Damm Sie waren nicht müde, wenn Brand ihn halten ließ, feinen tchlanten Hals zu klopfen, ilrm Koseworte nnd Zucker stiickchen zu geben, bis Iris ihn endlich wieder aus der Bahn führte. So war der Abend denn herange kommen. Wieder erstrablte der mächtige Bau nach außen von dem Lichterglanz, der aus feinem Jnnern leuchtete. Gesell von dein weißen Licht der Ampeln beschie nen, blickte über dem weitgeiissneten Mittelportal das große, eine antite Arena darstellende Freitogemiilde he rab, in feinem blauen. kostbar mit Silber aallonirten Noch den Stock Ie tkrchtiL in« der« weijbebandschujrten Dono, nano vor oer manwe ver Por- ; tier und in qewohnier reicher Zahl F hatten sich auch die Schutzleute bereits versammelt Jn langer Reihe waren die Wagen Vorgesabren, in schier end-« los fcheinenden Zügen ergoß sich die Menge in den Eingang hinein und den noch wollte inwendig der Zuschauer taum, der wie der Rachen eines nicht zu sättigenden Ungeheuers gäbnte. nicht voller werden« als gestern. Die ngem die Ränge wiesen noch dieselben Läcken aus· Brunos Nummer stand auf dem Piogramm als die leßte des ersten Theiles verzeichnei. Die Musik begann mit einem Galopp und durch die zu beiden Seiten sich ösinendeSiulls weisterierreisse sprengte Bruno aus sei nem Dänen jetzt herein. Sofort sit-ob sich die Terrasse hinter ibrn wieder su sammen und neugierig reckten die im hinterqrunde stehenden über die Schul tern der Borderen die Köpfe, um das neue Mitglied genau im Auge zu be tten, und sich iiber seine Leistung ein achmiinnisches Urtheil zu bilden. Auch SennorRarovaez, ieti in der Unisornn befand sich in der Terraisr. Er stand heute nicht aus dem Braut-man Zwei Yeeereiter an einem Abend konnte die cettion dem Publikum nicht bieten. p- " Vrnno trug ein Mentoftiim, ei tvar ganz and rein Seide. Auf dein Kopfe hatte er eine Mitte der gleichen Farbe. unter der fein fein geschnitte nrs, dunlles Gesicht mit dem lleinen Schrturrdärtckfett noch tiitingnirter, zarter ausfal- als fer.ft. In einer La e richtete eine fchiine blonde Dame i r Opernglas auf ihn. »Ein hiibfrtxer Menfch,« sagte fte dern neben ihr frsenden herrit, der einen grauen En lindeth trug Es war beinahe, als wäre diefr Be wertung dem neuen Reiter unten on fein Ohr getlungen. Als er jetzt, leicht feine Banden reifend, hinauf ins Publikum jah, fiel fein Blick gerade in die Los-.- lnnein. · Herr von Prerow hob ein wenig fei: nen Hut und nickte ihm freundlich zu, Mister Wheeler erwiderte den Gruß artig und leicht, lief-. dann fein Pferd aus dem leichten Trab. in dem es noch bisher geganqu war. in einen schärft ren übergehen und beannn dann mit feinen Pirottrtten nnd Vottiaen. «Kennft du ihn perfönlichk« fragte tie schan blonde Dame den Herrn mit dem grauen Cnlinderlntt nnd sie setzte wieder ihr Glas an die Armen. Der Herr bejahte tur.i. MisterWhre le-: natnt ietzt feine ganreAufmertfams lett in Anspruch »Wie ein Engländer sselit er gar sticht ausz« bemerkte die Dame nnd im mer weiter folgte sie mit ihrem Opern xtwit . Ein Beifallsftnrm durchbroufte jetzt das Haus. Zwölf Mal hinter einander war der Retter flehend auf fein Pferd voltigirt nnd ntii einem vlendendett Rückwärts Salto hatte er die Serie beendet. Auch nie Trrraffe tlatfchte lebhaft Bravo. Mit ihren fachrnännifchen Augen sahen die Kolleqen an dem neuen Mit cliede noch weit mehr als das Publi tum, die Laien nn ihn leben tonnten. Sie fabelt, wie er den Salto fast unvorbereitet, ohne Aniatz ausgeruhri hatte; sie sahen die Eleaani nnd Si cherheit in jeder einzelnen Bewegung en ihm, sie sahen, wie rnhia das Pserd unter ihm ging; vor Allem sagen sie· wie sair und nolel der neue olleae arbeitet-; Um den: Publikum die Schwierialeit ihrer Arbeit nahe zu drin en, legen sieh andere Reiter av fichll ersi ein paar Fehlivriinge ein, sie »verlauien« ihre sinnst wie der Ausdruck bafiir lautete. Davon war bei Mr. Wheeler nichig zn spiiren Selbst die doppelte Pironetie die - doppelie Ganzdrehung des Körpers nm seine Längsaehse während des Sprungs eine so eminente Leistuan wie man sie seil vielen Jahren an einem Joaen nicht mehr gesehen harte. have er so spielend abgeieriiat. alg wäre es nur eine alltiialiehe Kleinialeil. E Mr. Wheeler ruhte ieni aus seinem Pferde ein wenia aus. Danlend, wäh rend Danehrog unter ilnn im Schritt Hina, neigte er vor oem Publikum den Kopf. »Braoo!« riei die Terrasse, als er an ihr vorüber inni, noch einmal zu ihm hinauf, und als er sich ver Loae wieder näherte, iloa sein Blick aber mals wie unwillliirlich zu ihr empor. Herr von Prerow beweaie. weil ver Irr-plans sich nun geleai baue, panro mimisch um«-) immer die Hände-. Die Dame neben ihm liaiie noch ilkr Glar vor dem Gesicht. Ell-Z Brnno so hinauf fah, halte er leinen Gedanlen dahei. War er bei der Vlrbeii, so wirkte alles um ihn her, was er sah, nur wie mechanisch auf ihn. So sah er oben in der Lage auch nur einen Herrn im arauen Hut und eine Dame yiil einem Opernglase Danevroa gan wieder im Trab und Mr. Wneeler nahm ieine Arbeit wies der aus. Inzwischen hatten die Diener vier mit Sammetpalkern oeriehene Postamenihhereinaebrachn aus jedes, einen Reisen in der Han .. schwang sich ein Stallmeisier hinan und Mk. Wheeler sing sent an zu springen. »Jmnier die alten Geschick-um« saaten einige Leute im Publikum. Aber Mr. Wheeler sprang noch immer. Seine Sprunge schienen kein Ende nehmen zu wollen. Aus dem Publilum stieg ein dumpfesffliistern aus« das immer stär ler wurde. «Dreiszia . . . Fünsunddrei hin . . . Bierzia!« murmelte here von Pretony der die Sprünae zählte, in wachsender Bewunderuna vor sieh hin. Die Terrase aber hatte an Mr. Mine lerz Arbeit noch viel mehr zu bewun dern. Sie sah, wie er ohne jeden »Ab siosz« und beim Niederfallen ohne jeden »Um-ratl« sprang, gleichsam als hätte et Flügel. Er sprang nicht« er schwebte und obne eine Svnt von Ermüdung zu verrathen. Mit einem Vorioäktslalto schnitt Mr. Wheelet in die Luft ----— glitt auf fein Pferd in den Sitz nieder und sprengte aus der Maneae hineing. Ein Ortan des Beifalls- folate ihm und er fchüttette das Haus«-. Mut Wbeeler kehrte, nun zu Fuß. leicht nach allen Seiten wiede dankend, zurück. Ein dunkler, tleinee, isnaelattelter Ponny —- es war Bob -—— wurde tiik ihn ber eingeführt. Mr. Wbeeler schwang sich auf und dem Thiere leicht den Hals streichelad spähend nur noch seine un ter der toten Seideniacke auf und nie dersiieqende Brust von dek gehabten Anstrengung etwas muten-, ritt et « langsam im Schritt um die Manege herum. « Cbaelotte wollte lebet diesen Mister Wheelet vonibteni Vetter no Nähe tes wissen, aber Herr von terotv mußte seiner Coufme gestehen, daß feine Bekanntschaft mit dem Künstler nur eine sehe flüchtiae sei. da et aber nicht verfehlen würde, ihm n r sei nen Gllicktvunlch abzustatten und sich bei dieser Gelegenheit näher über ihn in tnfotmieem i Die Stalldkeaer brachten teil et rnertrdiirdiaed Geriiit drein. das seit einein auf dier sehr doden Sirt-gen ruhenden Kasten bestand, dessenWInde mit Papier dettebt waren. Der Kasten harte das Austetten eines Tauben schiages. Etwas dem entsprechendes verhieß auch der Zettel. »Zum Schluß der großartige Taubentprung«, lautete es unter dieser Nummer Miiter Wheelers. Miner Wheeler setzte sich auf seinen Ponnn wieder in Beweauna. ,,’.1.i!ez!" rief er, als er zum dritten Mai dem Geriift nahte «W:e der Blih flag er sammt seine-T Pierde durch den erraen Kasten hin djirztx das- Vapier riß inatternd in etucte und bercus flatterte. aufgeregt · mit den Flügelf- scktlaaend, ein Eifer-arm von Zreiken Tauben· Aber . nais jagte Mr. Wheeler hinaus, die « Itnercheu, aus allen Richtunaen. in die ise sich zerstreut hatten. folgten itnn hinterher, waren dann mit ihm hinter der Gardine verschwunden und nach einmal durchzitterte minutenlang ein Sturm das Haus. Das Orchester trachte Tusch und immer wieder mußte Mr. Wtieeter herauskommen und tich denkend derber-gen. bis endlich der Clou n, wetcher die nachfataende Num mer hatte, an einem tanaen, dicken Seite einen tleinen Hund sich ziehend, die Mariege betraaL Das Vubtitum lachte. Es hatte einrn anderen, einen neuen Gegenstand fiir seine Aufmerk samkeit gefunden. Hinter dem bemaiterr Leim-antwor ttang hatte Fritz den Paunv in Em pfang genommen und iiittrte nun beide daindfenden und aufgereaten Thiere, im sie zu derahigen, einiae Minnten lang vor dem Stalleinaana erst im Kreise herum. Dann kamen sie in den Stall, uin hier unter Beibiilie van noch einigen anderen Stalldienern erst mit Straddündetn, dann rnit wollenen De cten taratattia adaerieben tu werden Seinen weißen Flanellichlaseoet, den Fritz ans kirren Stuhl tiinter dem Lein warrdvordana iiir seinen Herrn bereit gelegt traile, urn die Schultern gezogen, begab sich Bruno erschöpft nach der Garderobe. Einige Kolleaen statteten itnu ihren Glückwuusch ab. besonders der Regisseur und der Geschästssiihrer. »Sie möchten nachher in’HBureair korn rnen, here Rapp will Sie dort erwar ten,« jagte dieser zu itnn. Bruuo dankte nnd zog sich dann zuriirL fern Duntel des Ganges glaubte er auch an Genie-: Nat-barg doriibee zu neben. ohne ihn ever weiter zrr’bseachten. —-—— Nur Mr. Daniel besand sich noch in let tleiner«, engen, mit allerlei Kisten nnd Kalten und bunten. an den Wan ten hänaenden Aastiinren und Requi frten vollgestopsten Raum. Mr. Daniel machte sich gerade zu seiner Nummer trrecht und stand schon balb fertig in seit ern Gigerllosiiirn. Der Gigerlclmru war seine eigene Erfinduna, in iedeni CirtuH wurde ilun dieser neue Indus nxtchgernachtlfr stand vor seinem Spie gel, tibee dem an der weißen Wand rn schwarz gemalten Buchstaben sein »li me angeichrieien war, nnd zog sich nrit seinem rechten Zeige- und Mittelsc aee aus gelber Schneinte noch eineffalte » unter dass Auge. Seit einiaer Zeit ne fand sich Mr. Daniel »demoli«; er « txarte in seiner Ettununer oeim Sprechen seine sZtirrimdiinder zu sehr ange strirsgt, siiblre an jedem Abend gute Beschwerden nnd wie Mr. Daniel ge artet war, so war unter solchen Um standen nicht gut mit itun Kirschen essen. Vrnno war rnit idrn schon von einein früheren Engaaement her be lannt, aber Mr. Daniel war auch i.r normalem Zustande tein aesprächiacr nnd niittheilsamer herr. Er fand auch jetzt siir Vrnno leru Wort. Schweigend teesctnete Brunn, nachdem er- fich ens tleitet und auch die NetziarlH die er wie jeder Künstler während der Arbeit aus dern bloßen Leibe trua, abgelegt hatte, die geringen Spuren Schweiß vom Körper ab« wusch sich dann uns dem Wassereinter. der vor seinem Plane stand, Brust« Rücken und Arme und begann sich daran rnit einein Frottiertuch zu bearbeiten. Mr. Daniel war rnit seiner Maste fertig. Er setzte noch seinen abenterrrlis eben Cylinderhut ani. in dessen Band roch ein Paar ziegelwtlre Glacehands schuhe steckten, ergriff seinen über schwenglich dicken, anr Griff mit einem tolossalen Hirschgeweib geschmiietten Spazierftoet und sagte dann, zu Bru no sich wendend, in seiner englischen Muttersprache und ln der verdeckt bla guirenden Art, die ibrn eiaen war und aus der Niemand eigentlich llug wer den lautete »Sie haben großen Eriolq genaht-« ,,«sinden Sie?, starrte Bruno gleich. niüibig. »Es hat wenigstens einer lehr auf Sie getchimpft und Sie einen Harletin genannt.'« »Wer ilt das?« «Sennvr Naman Bruno lachte. »Das beareife ich wohl,'« sagte er. Jeyt fiel ihm auch ein. weshalb die ser Herr schen heute Moraen to wenig freundlich sich ihm erwiesen hatte. Sennor Narr-gez fürchtete En ihm die Konkurrenz und mochte ilmi roch der glänzenden Aufnahme die er soeben eim Publitmn gefunden hatte, jetzt konhrscheinlich noch weniaer geneigt ern. »Seht Kontratt läuft ab. Wenn der Alte Sie behält. dann wird ihm wohl griiindiqgf saate Mr.Deiniel und schob sich vor em Spieael noch einmal unter dem hut tein blondeö kostbare-z Tour-ei zurecht. Sennor Naman that Bruno Ist Erst leid. Es la nicht in feiner Ab echt, emand zu ver rännen. Er suchte, lo weiter mit feinen Kolleqen auf dem Verkehr-fuhr stand, überall das beste Einveruehmen mit ihnen aufrecht zu erhalten. Es war niemals seine eigene Schutt-, wenn ilmi das zuweilen nicht elingen wollte. Selbst aber. wenn sein sontratt persett wurde. s war das an sich durchaus noch teine Veranlas sung, daß derjenige mit Sennor Nar ran von der Direktion deshalb a e kcchen werden sollte. Zwei Künstreh die in demselben Fach arbeiteten, waren in einem großen Geschäfte leine Nati tät. Mr.Daniel sah wieder einmal eine Sache von der unangenehmenSeite an. Auch war BrunW Enaaaement roch gar nicht abgeschlossen »Ur-ad bne«, sagte Mr. Daniel, ohne erst auf eine Antwort zu warten und aina hinaus-. Bruno war mit sich allein. Mit Ruhe und Zuversicht war er vorhin hinaus-geritten und wenn die Aufnah me, die er gefunden hatte auch nicht-« Neues war, so freute sie ibn diesmal vesonvergz Zum ersten-Male war er in einem Cirlus ersten Ranaes aufgetre ten. Der Direltor hatte ihn sofort zu sich bestellt, sein Enaasaemrnt war doch wohl gesichert. Etwas Neues breitete sich vor ihm aus. Jetzt erst hatte er seine Sporen verdient. Ein vaar Tage noch und die Fachblätter truaen sein Renommee in alle Welt. Er war be tannt geworden. - Bruno hatte feine Toilette beendet. Noch zog er nicht die Stallmeiiter-Unis fytm an, zu dieser war erit das en a girie Mitglied verpflichtet. Sorafduia vervaate er seinKsostiim. statt es zu den alman an die Wand zu hängen, in die Kiste« damit es, weil es helle Seide war, teine Schmutzflecke belam, zündete sich eine Ciaarette an. die er aus einem zierlichen ThulaEtuie einein Andenken ans Ruszland, entnahm. und öffnete die Thür. Draußen trat er einem Herrn in grauen Calindethut entaeaen, ver ge rade auf ihn zukom. Vruno ertannte in ihm seinen lie benswürdigen Gönner aus der Lage und nun entsann et sich auch seiner ge ittktt cmachtetl Beialltltichail mit ihm. Nur einen Namen hatte er vergessen. Zum Glück ging geeade eilig einStall meister vorbei, der ihm grüßend zartes «Guten Abend, here von Prerow!« »’ nn ich anen zu iraend etwas dedil lich sein tann,'« tagte Herr von Prerow artig nach feinen freundlichen Glückwunsch- und Begrüßungsworten «so bin ich mit Vergnügen bereit." Kavaliere, die einem Cirtusliinstler soviel Liebenewiirdiateit entgegen brachten· waren iiir Bruno nicht eben etwas Ungetoölznliches. Namentlich die großen Herren in Russland wie er sie teiinen gelernt hatte, zeigten sich in die sen Beziehungen iedr veraslassend Anders als eine Art Heraoiassung, mit etwas Neugierde verbunden, wollte Bruno die ireundlickieAnnäberiing die ser Herren nicht erscheinen. Der Ftluit,«. die einen wandernden Künstler von der vornehmen Welt in Wirklichkeit trennte, blieb er sich tlar nnd unbetan gen, wie er die Dinge anialx Setz be wußt. « Bruno dachte, als Herr von Prerow diese Worte an ibn richtete, plötzlich daran, daß er auf seine beabsichtigte Zeitunggannonrr vielleicht verzichten tonnte. An feine Kollegen wollte er sich unter teinen Umständen wenden, selbst nicht an den tstefchäftesiilsrer. Man biitte dann sofort erratben. um was es sich dabei siir ihn handelte nnd sein Gebein-miß iollte, wenigstens vor den Kollegen, bis zum letzten Augenblick gewahrt werden. Ohne Zögern, ioie es ibm in seinen Metier zu Art geworden war und auf den artigen Ton dieses-' Herrn ein aelxcno. natnn er deshalb die ihm an gebotene Freundlichteit an. »Ich suche eine Räutntiibteit zu mie tlien,« sagte er einen Saal oder Schuppen oder dergleichen. die aoer zur ebenen Erde gelegen fein muß --" pSie wollen darin arbeiten?«« fiel Herr von Preroro fachveritiindig ein. » a.'« · Hkrr von Prerow strich nachdenklich über seinen Bart. Dann zog ein fast ichalthaites Lächeln iiber fein Gesicht. »Mutter Ihnen eine anti- leer itehende Wagenreinise passen, in be quemer Gegend und wo Sie gänzlich ungestört find?« »Gewi —- sebr.« erwiderte Bruno. Es tax fast aus, als machte sich Herr von Prerow innerliche Vorwürfe, zu vreilig gewe en zu sein. »Ich tann hnen vorläufi noch nichts versprechen,« tagte er—i3 hoffe aber, falls Sie hier bleiben, Ihnen noch heute Bescheid geben n tönnen.« Es wurde abgemacht, da Herr von Prerotv Bruno nachher im Restaurani aufsuchen würde. In diesem Augen blicke kam der Regi eur herbei und mahnte Brutto noch einmal, daß Herr Napp ihn im Bureau erwartete. So empfahl sich Brutto inzwischen « Charloitr knabberte an ihren Prah Is.e5, als ihr Vetter wieder in die Lage eintrat. « Unten in der Manege pkvdUzirte sich ietzt Mr. Chester, der aber ihre Aus inertsamteit nur wenig fesselte. Die hohe Schule, so genial auch Mr. Che- sst ster darin war, bereitete ihr doch nur Langeweile. »Du bist sehr lange sortgeblieben,« sagte sie. D »Ich habe mit ihm eine lleineUnter tedung gehabt,'· erwiderte Herr von Prerom seinen Sitz wieder einehmenin »Mit wem?« fragte Charlotte, alt hätte sie schon längst wieder vergessen trelche Aufmerksamkeit sie dem neuen Reiter zugewandt ha·tte. »Mit eiytr. Wheeler.h Nun . Ehe-com feste wieder ihr Gras km die Augen« als interessirten ge in die sem Augenblick alle anderen - inge aus der Welt, nur nicht Mr. leeeieh Guts-tm folgt-. ksi