-..—-....-·» »--...- — 9 litten Mai-mit tutti CM Eiern-technische Weitem VonW-Bervrow. Die Wunder der Electricitiit neh " - rnen kein Ende, aber bebarrlich versg t sie ihren Jüngern dieLiösunav der gro - . ten Ausgabe, die man noch von ihr er wartet. Was bedeuten drahtlose Te learaphie, was Krastiibertragiing, Te « lephon und electrisches Licht gegen die « direkte Erzeugung der Electricitiit aus der Kohle. jenes Problem. das die Technik seit einem Jahrzehnt ebenso « hr ässt als beschäftiaR Erst dann, wenn die arößte Ener , iequelle Ves Erdballs nicht« mehr unt »J- Procent Krastverlust in Hochver den, Zimmerösen und Kesselfettemnaen unsionomisch und unhvgtenkscit Ver schweelt wird, und wenn ntchr mehr tausend Säulen von schwarzen Ziausend Säulen von schwarzen lmäler und Hausteinsassaden silnnärzen aus dem Lande Saaten und Wal s r zerstören, wird die Technik ihren ößten Erfolg zu feiern liabenZ Dann «rd die leise und mächtige Kraft der hemie den zuStaub aemahlencn Fiahs ,nreichthum der Erdrinde in di- elen .-- stille, gewaltiaere und allseitige »raft Der Electriciiät unitoandeln; abrilen treiben, unsere tjrze scheiden (nd unsere Wohnungen beizen« Elcc « icität wird unsere Speisen lichem nsere Straßen beleuchten. unser-Was ? er putnpen, und keine hinitiielregenbc sse, keine trübe Rauchtvolie wird nö g sein, um die Wunder der Technik unterhalten. Nur schade es fehlt uns nach immer g Gehcininisz, von dem Diese prosze inwälzung abi)änat, die unmittelbare rzeuguna der istlectricitiit aus dein ot)lenstosf. Das-, die Steinloltle trotz i i s ectrische Ströme werden dann unsere « verwerryeren und derwerihoaren zsnasserlräste Standinaviemz und der lpen, trotz der noch völlig schlum ernden Energie der großen Ströme, .,- otz Wind und Wetter, trotz Ebbe und luth doch auf Jahrhunderte, wenn icht siir immer das erste Mittel zur ; ·kzengung industriell deriveriheter lertricität bleiben wird. steht außer weisel. Aber man würde sechs Sie « ntel des heutigen Koblenveibrauchs fiir die kommenden Geschlechter sparen können und einen ungeheuren Apparat an Maschinen und Vorrichtungen T· überdies-, wenn es gelänge, den um -« ständlichen Vetwaiidluiiasxiiechanis mus derDampsmaschine und Dynamo maschine u ersparen und die Kohle,sei es allein. Hei es in Verbindung mit an s deren Elementen, aui einem directeren «- Wege in Electricitiit umzusetzen Die Pfade, auf denen man bis setzt dieses Ziel u erreichen aesuchi hat, zielen zum heil in der Richtung der alten thermoelecttischen Säulen, zum Theil laufen sie auf ein chemischeOBers fahren hinaus, die Kohle in einein Bad von sliisigem Kalisali oder in einem anderen eagenzmittel unter Entwicke lung electrischer Ströme ortidiren zu lassen. ; Wie gesagt, es hat bis jetzt noch tei TF net dieser Wege zum Ziel geführt, nn) " sür bloße Versuche und gute Absichten bat uns das Problem« so wichtig es ist, schon zuviel Raum gekostet. Wenden wir uns also zu anderen Leistungen der Electricitiit, die, wenn auch bescheidener in ihrem Endztveck, doch insofern mehr bedeuten, als sie eben schon Leistun« en und nicht mehr bloße Projecte sind. Li. nes der jüngsten und merkwürdigsten Electricitätgwerte wurde zum Weih nachtsfest des vergangenen Jahres auf dem Felsen von Gibraltar ein weiht um, zwischen bombensesten Ca einatten und gähnenden Geschützschliinden ent standen, wenigstens seine erstenLeistuni » gen der z reude zu widmen und mit seinen er ten Strahlen das Fest dec Friedens zu beleuchten. Hier, wo jede neue Anlage, bedeute sie ein Wasserbassin oder eine Pro: vianttammer, durch ihre Lage oder Panzerung dem denkbar schwersten Bombardement gewachsen sein muß, hätte man schwerlich die Peter-leuch leuchtung dem electrischen Licht mit seinen leicht rettvundbaren Fernleitmp i gen .eopsert, wenn nicht das Bedürs- ; niß, ich der weitdringendcn Strast elec- » trischer Scheinwerser zu Spähzwecken ! bedienen zu können, jede Mühe und je ( den Aufwand gerechtsertigt hätte. «Jn » bombensicheten Ielsenhöhlem in drei; Terrassen steil emporsteigend, find un ; ten die Kessel, dann die Maschinen siir ! IODOO Lampen, zs oberst dieApparate s untergebracht. Da «Wasser siir diel Dampslessel muß ...l"s Seewasser de stillirt werden, in Felseanälen ziehen i sich die Leitungen, mit 2000 Volt ge ! speist, zu den verschiedenen Fortg em- l por. Das Ganze ist ein Wert, dessen J Schtvierigteiten große Kosten erforder- i ten. wie man sie eben stets nur den E Matten der Rriegssiihrung oder Lan- i deidxktheidigung zu Gute zu halten i pflegt ( » Alkch eine lleine deutsche Stadt hat kürzle ein Electricttätgtrert erhalten, das ZU feine Art einzig dasteht. Es werden nömkkich in Lcihn bei Liegmtz einige Grundstücke von einer tlemen Privatcentrale, der sog. Bobermiith mit eleklkiichsm Lichte versorgt, und um jeden Consutnenten von den-Strom schwantungen der Eentrale völlig un abhängig zu machen, ist jede hausleis sitz-Ia an eine eigene kleine Arcumula therie angeschlossen, derenLetstung Sonntags - DREI beiiage des ,,lqueiger mul bekom« J. P. Windolph, Herausgeber Grund Jslaud, New-» den 16. Juni 1899. Jahrgang 19 Un .41. dem stärksten Strombedarf zweierWim tertage angepaßt ist. So unabhängig von etwaigen Betriebsstörungen in der Centrale sind die Consumcnten nun selbst in den größten Städten emei niglich nicht. Ueberhaupt spie t die Accumulatorbatterie bei den neueren Electricitätswerkcn eine sehr erhebliche Rolle. Besonders die zum Betriebe von Straßenbahnen dienenden Centralen stattet man gern mit einer Sammlu batterie aus, die den unvermeidlichen Schwankungen im Stromverbrauch weit besser als die complicirteste Dona moverbindung und Widerstandsreguli rung gerecht wird. Die Maschinenan lage wird alsdann so stark gewählt, daß sie gerade den mittleren Strombe darf zu Zeiten normalen Verkehrs zu befriedigen vermag. Wird die Cen trale durch das Anhalten mehrener gen, durch das Befahren langer Gefälle und aus anderenGründen plötzlich vor-· übergehend entlastet, so fließt der über flüssige Strom ohne Weiteres in die Sammelbatterie, wird umgekehrt beim Bergauffahren, bei starker Belastung der Wagen oder beim gleichzeitigenAn ziehen mehrerer Gefährte mehr Strom verbraucht, als in der Leitung ist, so rerstärken die Accumulatoren die Netz fpannung automatisch. Ebenso wird än den Stunden schwachen Verkehrs- der schaltet, während bei andauernd stärke rem Verkehr die gesammte Accumula torbatterie in Thätigkeit tritt. ; Eine merkwürdige, wohl noch nir I gends probirte Nebenleiitunu hat man l den Electricitätswerlen einiger mittle- « rer Städte in Amerika neuerdings l aufgebürdet Bekanntlich ist es, trotz I aller vortrefflich conftruirten Heizoors richtunaen, noch ein frommer Wunsch, mit Hülfe der Electricitiitswerke eine electrische Centralheizuncd ganzer Städte oder Stadttheile zu ermögli chen. Die technische Möglichkeit ist wohl da, aber die Stromvreise sind noch immer der Art, daß dem Geschäft die Consumenten fehlen würden· Die oben erwähnte directe Erzeu- l gung der Electricität aus Kohle wird auch diesen Wunsch mit hundert ande ren befriedigen. aber daran zu warten haben die Ameritoner leine Zeit. Sie haben deshalb dasSnstem der Dampf rentralheizung mit der Electrieitkitg lieserung ganz glücklich gereinigt. Beim Legen der elektrischen Oauotcabel ist die Gelegenheit, einiae hundert oder tausend Meter von Damvflcitnngen billigdu verlegen, ohne weiteres gege ben; tittel, um solche Dampfröhre wirksam gegen Abtiihluna zu schützen, piebt es heute qenua. und die Baum ache, den wärmehaltiaen assers dampf selbst, hat man beim Betriebe der Electrieitiitktoerte toftenlos, man läßt einfach den Abdamvs der Be triebsmaschinen in die Rohrleitungen. anstatt in den Condeniator treten und erhöht dafür die Betriebgsvcntiung um einige Atmosphären. So können die Consumenten solcher Centralen mit Electrreität beleuchten, Maschinen trei ben und lachen, mit Dampf heizen und haben alsdann das heiße, zu manchen Zwecken gut verwendbare Conde1s wafser des Heizdampfes noch gratis obendrein. Ei- fehlte nur noch, daß der artige Centralftationen auch die Was serleitungeti tleinerer und mittlerer Orte in ihre Verwaltuna nähmen, so hätten die Confumenten fast sämmtli: ehe Bedürfnisse, die sich bis ietzt in das Vertheilungsprtncip haben einfügen lassen, aus einer Hand. L s s Die Spumenseidr. Schon im Anfang des vorigen Jahr: htnderis hatte man versucht, den Spinnenfaden zu Getveben zu verweis den und oor einigen Jahren hat ein englischer Kaufmann M. Rolt einen Seidenfaden von 6000 Metern von 22 Spinnen in nicht ganz zwei Stunden gewonnen. Doch sind diese Versuche eigentlich nur wissenschaftliche Experi mente gewesen und erst die Hinweisnng dcerauf, daß Spinnen aus siidlinsen Ländern wahrscheinlich stärkern und tönetern Faden liefern würden, gab den Versuch-en die Möglichteit einer prakti schen Anwendung. Man zog nun vorerst die Epeira fo cialis (Paraaiiar, und Argentinien) rnd die Nephilengys malabariensis iJndien, China, Borneo, Australien, West-Afrika) in Betracht. Am wich tigsten ist aber die Nevhila madagass cariensig, die einen gleichinäszigen z a ken von beträchtlicher Länge liefert. Man sperrte sechs weibliche Spinnen und zwar solche, die schon Eier gelegt hatten, da fie weit mehr Faden geben-, in einen Käfig und erhielt von der er sten in 10 Tagen 1900 m, von der zweiten in 7 Tagen 1300 m, von der dritten und vierten in 6 Tagen 400 m, von der fünften in 11 Tagen 1300 m und von der sechsten in 27 Tagen 4000 M III-Ins Pater P. Cambone, Missio nar’- in Madagaskar, ist durch Jahre langes Studium dazu gelangt, den Makel Sam’g neues schmimmendeg GishktM Mit 1,500,000 Pfund besten frischen Fleisches beladen, verließ dieser Tage das Ver. Staaten - Proviantfchiff »Glacier« die Schiffswerst zu Bevol lyn. Die Ladung ist für die Soldaten und Mattosen Onkel Sam’s auf den Philippinen kestimmi. Die ,,Glacier« ist das einzige Schiff seiner Art in der Welt. Dieses schwimmende Eis-hau wurde ursprünglich ebaut, um re ftigerirtes Hammelflei ch von den gro ßen Schafshöfen Australiens nach England zu bringen. Beim Ausbrnch des Krieges mit Spanien erwarb die Regierung in Washington das Schiff, alS ein Proviantschiss. Es ist mit ei nem mächtigen Resrigerir - Apparat aus-gestattet und mit Hilfe der Schiffs maschinen und einem Haufen Ammo niat wird dieser Apparat seine Dienste nicht versagen, so lange dem Schiffe die Kohlen nicht ausgehen. Mit dicken Eiglrusten bezogene Röhren umgürien und schlängeln sich durch den ganzen Schiffsrumps, in welchem das- Fleisch unterqebracht ist und aus einem nie drian Käliegrad gehalten wird. Faden dirzlt von der Spinne in der Abdampfschale leiten zu können. Er konstruierte den abgebildeien Apparat. Man verglich den Faden von Mada gaslar im Laboratorium für Seiden studien in Lyon mit den Seidensäden verschiedenster Herlunst und man fand ihn als gleichrvertlsig mit den besten Rivalen. Da die Spinne sich rasch vermehrt und gesellig lebt, so würde ihre Kultur Campouesö Apparat. A Spinne, lt Abdanspfichale. c Brenner, J) Fadenteiteh k: Als-it , F Spule, V :titentenfche1bc. wohl keine allzu großen Sa)tvierigtei ten verursachen Die nach Frankreich retpflanztcn Exemplare haben zwar biLs jetzt die gehegten Erwartungen noch nicht erfüllt, aber es ist nur eine Frage der Zeit und man wird ihnen auch in Frankreich die günstigen bei mathlichen Lebens-Bedingungen schac fen tönnen. «- se si Jn Demi:Lune bei Lyon hat sich ein großartiges Etablissement installirt, die ,,Ceramo-Crystal Manufactnre« die mit dem eigenartigen Rohmaterial: Tonnen und Tonnen zerbröchener Fla schen, einen Artikel roducirt, der viel leicht in der Zulunft eine bedeutende Rolle spielen wird. Man fabricirt nämlich«-Ceranw·-Cryfpllylatten’ in j; Dck Uloszc lmo stock Unwe, ore urs: Straßenpslaster und als Bautheile zu Häuserm als Decorationszelementc, zu Zimmerbödem Dachbedectungen en. dienen sollen. Einen practischen Ver such mit dem neuen Material macht-: die Stadt Paris, indem sie einen Theil der Rue de la Repubtiaue damit psla stern ließ. Die einzelnen Stücke, circn 16 Cin. im Quadrat, sind so fest zu sannnengesügt, daß durchaus teinWas ser durchdringen kann. Sie werden, wie die Felder eines Schachbrettes zu samtnengesetzt, mit der bei allen Stra szen Frankreichs vorgeschriebenen teich ten Neigung gegen den Straßenrand . bin eingesetzt NachWreimonatlichein Gebrauch aus der sehr begangene-i Straße wurde constatirt, daß einige Ecken der Steine gebrochen waren, doch ist der Schaden, den diese-IS Pslastcsr durch den Gebrauch erlitten, durchaus nicht größer als dieAbnutzung getvöhn licher Pslastersteine. Die Vorzüge der Ceramovslasteruns sind folgende: sie bat größereWiders andssähigteit, sie ist Dynamostrom aus die Sammler ge ein schlechter Wärmeleiter, verhindert die Eisbildung, und lann namentlich leichter rein und milrobensrei gehalten werden als Stein. Dii Kosten siir die neue Pflafteruna sind auch nicht höher als die früheren. Es wurde dann auch die Anregung gemacht, zur Welteng ftellung ein ganzes Glaghaus herzu stellen, in welchem ideale Temperatur rserhiiltnisse dadurch geschaffen würden, » daß man lalte und warme Luft leicht zwischen den doppelten Glaswänden ; ’ des- Gebäudes durchleiten könnte. »Unser-« Admiral. l Wir haben hier in den Ver Staa- l ten schon so lange keinen wirklichen ! Admiral mehr gehabt, daß thatfäch l!cl) in dem Marine- Realemefnt aar leine Pflichten und Geschäftef iir den- i selben vorgesehen find, und das Eins . ;ige, wag das Marine «- Realemenc hinsichtlich eines Admirals enthält, find die einem solchen zu ertoeisenden Ehrenbezenaungen Wenn talfo Ab i miral Dewe h fein Flaggschiff in Uni- i form betritt oder verläßt, so präsen- » tirt die aus Seesoldaten gebildete ’ Ulnenwache das Gewehr, Die Schiffs- ; inpelle spielt, der Cnpitän des Schiffes ; nnd feine Offiziere salutiren die Trommler lassen einen »Wirbel«, die Trompeter eine ,,-«Fanfare« und die Schiffs-kunnten 1.7 Schüssc erschallen sss das ist thatsächlich Alles, was das Mariae-Reqlement Von einem wirt lächen Admiral — im Gegensatz zn Vireii und Contresitlbmirälen -— zu sagen weiß. Ein Pia-Admiral wird — nebenbei gesagt — mit je J-; Wir- z beln und Fortfaren Und 15 Schüssen ? begrüßt, ein Contre-Admiral mit je s lzwei Wirbeln und Fonsaren und 1:": I Schüssen während ein ,,lumpiger« ( Commodore sich mit einem Wirbel, t einer Fansare und 11 Schüssen ve qniiqen muß. Kommt der Präsident coder ein Ex-Präsident) an Bord ei nes Bundesfahrzenges, dann bekommt er vier Schüsse nrebr als der Admiral. sonst ift er dem Admiral in Nichts i liber: ein Vice:Priisident und Bot-« i fchafter erhält 19 Schüsse, ein Ex Vicepriisident wird aber nur wie jeder aewöhnliche Sterbliche behandelt ihm wird nichts voraeschossen. Außer dem werden natürlich bei einein Be- s suche den genannten Würdenträaern 4 die einem Jeden gebührenden Flan aen - Ehrenbezeuaungen erwiesen; so ! flattert dem Präsidenten zu Ehren die i sogenannte Präsidenten Flaage vom s Hauptmast herab, und als die Nach richt von Dewey’S Ernennung zum i Admiral in Manila eintraf. wurde anrHauvtmast sämmtlicher dort lie aender Fahrzeuae sofort ein blaues Banner mit 4 Sternen im Felde nn-— i ter dem Donner fämmtlicher Geschiitze aufgezogen. Das jetzige Marine - Realement schreibt fiir den Admrial auch keine bestimmte Uniform vor, und Detveh wird — ebenso wie s. Z. Farraaut -—— für sich selbst die Jnsignien seines Ranaes und seine Admirals-«Uniform auszuwählen haben. Hoffentlich ent wickelt er dabei mehr Geschmack wie Farragut, der bei festlichen Gelegen heiten eine Phantasie-Uniform trua. wie sie jetzt die Portiers und ,,Ufherd« in Continuons Performance - Thea tern kaum schreiender zu tragen pfle gen. Der ganze unter Theil des Aer mels der· Farragut’schen ,,großen« Uniform bis zum Ellbogen war fast nur Goldlitze und Knöpfe, und auf dem einen war sogar in erhabener Arbeit eine Dampffregatte zu schauen. Admiral Porter war so vernünftig, für seine Uniform sich als unter scheidendes Kennzeichen nur drei ge stickte Eichenlaubstreifen am Aermel zu wählen, und Admrial Deweh wird wahrscheinlich seinem Beispiel folgen, wie ja auch jetzt schon die Vice «Admiräle einen solchen Eichenlaub » streifen an ihrem Aermel tragen. z Die Achselstijcke und Epauletten Teines Admirals sind ganz ähnlich de inen eines ,,Generals der Armee«, mit vier silbernen Sternen, aber mit ei nein A«:?» « darunter. Das Einkommen Admiral Deweh’s wird wahrscheinlich auf 814,500 pro Jahr festgesetzt werden; ein englischer Admiral in gleicher verantwortlich-er Stellung würde etwa 817,000 be ziehen und ein englischer ,,Admiral der Flotte«, deren England nicht we niger wie fünf besitzt, bekommt ein Jahresgehalt von 82(),000. Jn England bekleiden die Admiräle nämlich durchaus nicht den höchsten t Rang in der Marine; vor ihnen ran giren zwei Ehren-Admirale (der Prinz von Wales und — merkwürdiger Weise! — Wilhelm der Zweite, Kaiser von Deutschland) und fünf »Admi räle der Flotte«, unter denen sich auch der frühere Herzog von Edinburgh, der jetzt regierende Herzog Alfred Ernst vAlbert von Sachsen-Coburg-Gotha, befindet. Admiral Detrey müßte daher, trotz seines hohen Ranges, mindestens sie ben englischen Admirälen »Präredenz rechte« einräumen, und daß dieseiben sehr wichtig sind und in Marinekrei sen unverbriichlich heilig gehalten wer den, dafür haben die jüngsten Bor gänae auf Samen ein sehr drastisches Beispiel geliefert, indem der amerika nische Admiral Kautz dem Capitän des deutschen Kreuzers »Falke« den »Befehl ertheilt haben soll, den Hafen nicht zu verlassen». Also, wie ,,tiefer Sinn oft in lindischem Spiele liegt«, so liegt auch in diesem Titel- und Uni fcrmwesen, das gar manchem Laien als Firlefanz und Schnickschnack er scheinen möchte, wenn auch nicht tiefer Sinn, so doch eine tiefe Praktifche Be derstung im internationalen Schiffe-» verkehr. --——.-— Die Lage des Schatzamteö. Jn der Juni-Nummer der North An:erican Review erstattet Schatz czmtsfekretär Gage dern Publikum aufzeramtlich einen Bericht über die günstige Lage, in welcher sich das Echatzamt vor und während des Krie arg befand und jetzt noch befindet nnd variirt in feinen Erläuterungen das bekannte Thema, daß zum Kriegführen Geld, Geld und abermals Geld gehöri, wobei es sich dann ereignet, daß eine reiche Nation eine bankerotte leicht in die Pfanne hauen kann. Am 21. April 1898 hatte dasSchatz alnt einen Baarvorrath Von 220 Mil lionen, darunter 180 in Gold und einc gute Einnahmequelle in den laufenden Züllen und Steuern. Noch vor der formellen Kriegsertlärnng bewilligte der Congreß fünfzig Millionen fiir na tionale Vertheidigungszwecke Ehe zwei Monate des Krieges um waren, hatte er für weitere Einkünfte durch das Steuergesetz gesorgt. Der Schatzamtss fetretär erhielt Ermächtigung, vier hundert Millionen zu borgen und für sofortige Verwendung hundert Mil lionen Darlehns - Certifitate auszu geben. Für die ausgefchriebene drei Prozentige Anleihe von zweihundert Millionen zeichnete die Bevölkerung den fiebenfachen Betraa. Als der Friede unterzeichnet war, befand sieh das Schatzamt in noch besserer Lage alk- zu Beginn des Kriegesz. Am 11· April 1899 hatte dasselbe einen Baarvorrath von 282 Millionen. Innerhalb von Jahresfrist war der Goldvorrath von 180 auf 245 Millionen gestiegen, in derselben Zeit waren fiir den Krieg 240 Millionen berausgabt worden, wag den Betrag der gefammten An leihe und 40 Millionen dazu ausmacht. Die zukünftige Lage des Schatzamts läßt sich, Herrn Gage zufolge, auf ge raume Zeit voraussagen. Bei Beginn der letzten Sefsion des Conaresfes schätzte der Setretär den Fehlbetrag fiir das mit dem RO. d. M. zu Ende gehende Jahr auf 112 Millionen. Die Einkünfte des Schatzamtes wurden während des Jahres durch die Zahlun gen der Pacificbahnen zum Betrage von sll,8()0,000 vermehrt; auf der anderen Seite fianden außerordentliche Ausgaben, zwanzig Millionen für die V«hilippcnen. drei Millionen für die Cubaner. Diese Summen außer Acht gelassen, wird der wirklich sich heraus W ftellende Fehlbetrag nicht um mehr als« eine Million von der Schiltnng diffe riren. Das Defizit für das kommende Jahr schätzt der Sekretiir auf dreißig Millionen und es mag fich, wenn die Einkünfte reichlicher fließen, noch ge ringer stellen, vielleicht ganz ausge löscht werden können. Ehema ize Kriegsschifo Die schnell aufeinander fol enden Erfindungen am Ende des Jasrhum derts haben unsere Sinne gegen das » Räthfelhafte und Wunderbare etwas abgestumpft Großartig sind die Ent wickelungen in der Schiffsbaukunft, und hier wiederum in den letzten fünf zig Jahren die im Bau der Kriegs schiffe. Angesichts unserer schnellfegeln den Panzerschiffe blicken wir fast mit leidig auf die schwerbeweglichen hölzer nen Fregatten und Dreidecker, mit wel chen unsere-Vorfahren kämpften. Ueber-: trifft auch das moderne, stählen-c Fahrzeug an Gefechtgtiichtigkeit, Ge schwindigkeit u. s. w. sein cgijlzernes Vorbild, so hat letztere-J jedo in Be zug auf malerifcbe Schönheit jedenfalls den Vorzug. ! Ein Schiff letzterer Bauart war die »Pennsylvania«, welche wir, mit vollen Segeln fahrend, wiedergeben. Nach dem ihr Bau volle fünfzehn Jahre in Anspruch genommen, lief sie am 16. Juli 1837 in Philadelphia glücklich vom Stapel. Die Vollendung dieses Schiffes war das größte Ereigniß je ner Tage, denn als man nur Holz zum Schiffbau verwenden konnte, war es keine geringe Aufgabe einen Schiffs rumpf zu construiren, in welchen man 5000Tonnen placiren konnte, der fähig war, eine Batterie von 120 Geschützen zu tragen, und dessen Segel, wenn sie auf dem Lande ausgebreitet waren, mehr als zwei Acres bedeckten. Die Bemannung der,,Pennsylvania«, deren Hauptmast 82 Fuß in die Höhe ragte, betrug 1100 Mann. Die 8- und 24-· zölligen Kanonen reichten im günstig sten Falle 2000 Yards weit. War ihre Handhabung auch äußerst langsam, fo waren sie doch sehr gefährlich. Durch geschickte Steuerung desSchiffes wurde Breitseite auf Breitseite gegen das dicht besetzte Deck deg- Feindes entladen Die Geschichte weist Seegefechte auf wo ein derartiges Schiff in einem hitzi aen Kampfe bis zu 500 Mann verlor. Hismische qukikåmese Jn der Karrikatur spiegelt sich die Zeitgefchichte; allerdings giebt sie nicht das JJiaß für die großen führ-enden Geister, sondern für die welche geführt werden, für die große Masse, das Volk. Als Fiampfmittel wurde sie meist un terschätzt, in ihrer Aufgabe fast immer verkannt und als Kunftmittel lange Zeit verachtet Am besten läßt sich dies erkennen, wenn man die dürftige Wür digung vergegenwärtigt, die die Kam ; katur in der Literatur von jeher gefun H der: bat. Erst der 50:jät)riae Geburts tag der deutschen Revolution gab den Anstoß zu einer Reihe von Veröffent lichungen, in denen die Karrilatur ih re Würdigung fand und beim Tode Bipmarckg fiel es manchem ein, daß er einer der meist karriliertenslltenschen war. Beirachtet man die starrikatik ren aus dem Jahre 1848 und 49, so fi·llt besonders der spieflbiirgerliche, etwas verschlasene Character auf, der in der begrenzten Jnteressensphäre des damaligen Deutschland begründet ist; der ausgewachte Michel, der sich dehnt itnd streckt, und die Augen noch nicht recht aufmachen lann. Eines der gele sinsten Flugbläiier damaliger Zeit, war der Eulenspiegei. Aus der Fülle seiner köstlischen Bilder geben wir heute wieder: «Michel und seine Kappe im Jahre 1848«; und zwar in den drei Otadiem Frühjahr, Sommer und Spätjahr. -—-—.--— Bescheidenheit ist nur dann eine Tu gend, wenn keine Tugend daraus ge macht wird. . »H