Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 02, 1899, Sonntags-Blatt., Image 12

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    W Rein-Duel!
-"«Ctitsersng cui »der heimath. —
Bon Peter Avfegger.
" pSM schau, des ist wieder schön!
Um I No kcmntst Du betteln. Habt
Yht leicht das leyte Paar Ochsen auch
4chon verhaust?«
»Vektzaust nicht « antwortete der
kleine Bub bescheidentlich »aber Mä
feuch’ (Mauensetsche) haben die Ochsen
und können halt jetzt nicht siedenk
»So wiedet's die Kuh in'5 Joch!«
.Die Kuh hat jetzt ein Flale
«So spann ’s Deinen Vater ein, der
ift nix zu gut dazu: der wird ed
fchmösckcnd vor lauter Faulheit.«
»Fau! ist er nicht, der Vater, Blut
husien thut c(.«
»Ja freilich! Das konnt ein anderer
auch sagen wein er nicht arbeiten will.
Und herumliegen in der Sonns bis er
Moden ansetzt über und über. Wai
Votstanw Bei der Schüssel ist er Vor
stand. Und verdienen sollen ihm die
Brocken andere Leut«; Der DodeU Den
werd ich mir noch einmal vergunnen,
DeinenVater, wenn er uns in die Ein
leg’ tommt mit dein Bettelsack! Der
Taberlina, dem wil! ich das Bluthusten
schon ausziehen, daraus könnt-«- Euch
verlassen. — Soll halt die Mutter an
den Pslua!«
»Hat’s eh schon versucht.« sagte das
Pöbel, »aber sie kann ibn nicht der
stehen«
»Greis’ Du was anIraM Gescheidi
ter, wie alleweil in die Bücheln mitten,
wo eh lauter Spitzbübereien drinnen -
stehen. Taugenichts, oerdächtigerZMeän z
sollst Du sein! Alle Tage siebenmal un !
ter’ s Knie und tarabatschen. Ansstuni
pern einmal das ganze Kluvpenegget ·
nest, nachher werden s schon ziehen
können. Glninp, iauleg!«
Das hat sich vor etwa iiinsundbier
ig Jahren der kleine Waldbauernbub
sagen lassen müssen von der Großber
gerin, zu der er geschickt worden war
ans das er bitte um ein Pferd. An an
deren Berghänaen ariinten die Felder
schon· beim Waldbauern laa der Acker
noch nnaebrochen, der Psan stand be
reits am Rain nnd hatte seine Schurke
in den Rasen acwühlt ihn weiter zu
ziehen war das Weib n cht im Stanjde
gewesen Krankheiten bei Menschen und
Vieh und andere-Z Unaeinach innen
den Winter über aehaust bei diesen
Leuten und sie in allem zurückgewor
sen, so dasz sie jetzt Nachbarizbiilfe an
sprechen mußten
Als der Knabe nun so schneidia ab
eesertigt war, watscbelte er in seinen
unten arg zersaserten arauen Lein
wandhösslein weakbin Er war soweit
nz gleichiniitbia geblieben. Derlei
orhaltungen war er schon gewöhnt
Anfangs, als sie über den Vater oder
or über die Mutter so bersielen ——
I hat weh gethan. Jetzt erschien es
ihm sast selbstverständlich. Wurden
auch die anderen armen Leute so
ver chinepr wenn sie bitten tamen.Die
LohlenbrennersWarbel wurde die
Fraß-Weier genannt. weil sie von
dem, was ihr zum Almosen vorgesetzt
wurde, nie auch nur den aeringstentstest
in der Schüssel ließ . Der rilte
Schwamm-Name! wurde verspottet
nnd gemieden, weil er «Unsrutt'« im
Gewand hatte; denn Niemand tiimi
merte sich um die Reinlichteit des
stechen Alten. Und erst di e Holz kriech
tin Matiandelt Als die plötzlich ntit
einein kleinen Kind dabergetocninem
waren alle tugendsamen Weiber der
Geg « so grenzenlos empört, daß
san ihr das schwarze Haar »Mit-pel
weis« entsteigen wollte. ioeil es diese
Mkzeheirn hielt — von wem.Sie
tg schwören nie mehr mit
einem kleinen Kinde zu erscheinen und
halt den r. Im nächsten Jahre
· tar- sie mit innen. Da lachte sie
sikhs vorweg denhals voll über
die"s n Namen, die sie nun bekom
m würde. Die bekam sie auch, nnd
dazu noch Windeln und Milch von
Unwetters Radwarinnen
Es eyr userau to. Die Armen ton- ;
nen siå nicht vertheidiaen. kveil ihre z
Stimmen heiserer sind. als die der
Wohlahbenden und Festqeseffenen
Und wo doch einmal so ein schri ller
Laut hervorgellt, da kann H Prligel ab
seyem und diese Beweisariinde haben
noch zu aller Zeit ieden Ein oand nie
dergeschlagen. Aus solche Weise werden »
die vergetvaltigten Leute unqut und i
ungeschickt sie gewöhnen sich das über- ;
stürzte Reden an denn auf eine gedul
dige Zuhöretschast haben sie ficht zu
r.echnen Sie müssen mit kurzen Wor s
ten viel zu sagen trachten und reden
sich bei der Aufreguna manchmal in I
eine große Dummheit hinein Entweder 1
sie sind einseschiichtert sagen gar i
nichts und ge en also scheinbar eine l
Schuld zu die sie aar nicht haben, l
oder sie set-, Yeien eine schauderhaste Be
leidigung heraus die dem Gegner erst
recht das gest m die Hand qiebt. So
nehmen si die armen Leute wirklih4
» zur-reist recht dumm aus u glauben es
am Ende selbst, daß sie s sind nnd
glauben —- verzagt geworden —- noch
used-. Sie finden es in der Ordnung,
man roh und rückstchtslos auf
ihnen hersmtritt kommen nur selten
zum Nachdenken über das ihnen wider
fahren Unrecht, verstumpfen und ter
. r- Waidbauernbübel war von der
Mit Rede der dicken Großhergerin
. Mkåggeinstgeæteben FULL-« Sitz-: s
" n zu a n —- r
« oiso mit hänaendern Kopfe
M den Mai-matten hinaus Da
-. « , « » Defizits Mach nach: «Saub::b!
IF warten san-ist« bis es »
WM III-at Dein Vater auch
» Geister-en kosten schicken, heißt
Denn das ganz Mundes-engerqu ;
nkchi volletDodeln wät’. Stets-I bleib’.
hab’ ichgäe ringt Denk hat s Roß nit
otgen wärt-I der Knecht hin
uberfühten und Euch den Dreck an
Muth
Die äu te Orest-laue rin! Das Buvei
war do er Rührung »Ein dissel scharf
ist sie gewesen« berichtet er nachher
daheim, »aber das Rose lomnit mor. en
mitsannnt dein Knecht '
Der Großber rer Bierdetnecht war
ein zugereister roat und keine grobe
Rede holderte als ob sie iiber lauter
Steinhaufen elien miisite Er war ein
unsauberer Geselle und hatte aucli
schon Anstände bei kein Richter gehabt.
Na, dieser Knecht behandelte denWald
dauern großartig Der Waldkauer war
seit zwei Jahren gewählter Gemeinde
vorstand, aber das resdettirte der
Knecht nicht, wie es eigentlich Niemand
jin ganzen Gau. Gleichwohl kamen sie
zu ihm, wenn irgend etwa-Z außer der
Regel war. Dieser Geineindeoosiand
hatte bei den Amtsdaudlungen ver
hältnismäßig rnr weniae Tdcrlieiten
gesprochen, er redete ganz anständige
Kluglieiteii, aber zu leise sagte er sie.
Und eine leise gesprocheue Klugheit
niniint sich diimmer aus. als eine iuit
» tniichtigtni Brasttnn dervorgedrachte
3 Thorheit. Zwar nicht allemal. W Wir
I wollen sent den Pierdetnecht voran las
» sen. Ter hatte gehört, daß seine Gras-,
iiergeiin ron dei· Weildbauerleuten
sprach ei deliantelte sie also theils rnit
zerschnietternder Derdbeit. theils mit
sprachloser Verachtuna. Den träntlis
chen Waldbanerm der unsicher-, blaß
und demüthig ten Psan an den Hör
nern sichrte, nannte er abwechselnd
Lalli. Talgert Money Locherl
Britsch nnd Dodel —« Die Wald
kiiiieiin versuchte es einen besseren
Humor ausznpäpteln und schickte den
Zioillinagtoiis a1.i’s Feld: in dein einen
Theil mar fester Eier-L in dem anderen
Rahmniilch Der Bub trug das don
peite Ding am Henkel: fest trotteie er
damit einher, in dem Glauben, er
triige eine große Versöhnung mit sich.
»Das schickte die Mutter dem Fuhr
mann fiir Isarinittaa!« Mit solcher
Anrede fide rreichte er den siwillinas
totns
Der lineait packte ihn heftig an undj
ries: ,Rau, was wird denn das wieder
sür ein Freslen sein.« Dann roch e:
irnd stellte das Essen vor das Pferd
isor das Essen isin: »Vielleicht weilst
Du was damit cizusaiiaen Mannen
Jch nicht«
Das Pferd schnudverte d·ran iind
stieß n«it der Schnauie das Geschirr
um, Sterz und Milch laaen im Grase.
Der Waldbauer irar von solcher Ab
lehnung nicht ermutdiat, aber er
schwieg Er bedurfte ja des- Fuhr
werles, und ein einziges Wort hätte
ihn darum bringen können· Langsam
und schwersiillie leitete er den Pslxigx
er war erschöpft Es that ilnn leid uin
das verschüttete Essen.
Der Knecht fuhr ihn: »Wie viel
Knödeln hast denn deut’ ioieder iin
Leib. Dodel, daß Du Dich nicht riilireii
tanns L«
Als der Walddauer stiedsertig ani
wortete, daß er des Morgen- nur ein
aar Lössel voll Todtensuppe geges
en habe, gröhltc der Knecht aus und
ries: Recht geschieht Dir, alter Dürr:
magler, wenn Du hin wirst. Wer sich
von anderen Leuten das Brot anbauen
lassen muß, uin den ist's lein Schaden
Verdammtes Geluind übereinander!«
Dem Pferde gab er niit dem Peitschew
stecken einen Schlag. dasi es erschreckt
voraiisprang und ler Waldbauer bei
dein plötzlichen Ruck stolvernd sast aus l
das Gesicht gefallen wäre. Der Knecht (
war ärgerlich. Jlini that’s ie t ieid um j
Steer und Milch. Und den rn darii
der dass er das Essen verschüttet wollte i
er an Anderen arti-lassen Als hernach
die Raststnnde lam, sagte ei zum
Waldbarerm »Sieh aufs Roß ach
ting, alter Lock-erli« und aing in die
Schlucht hinab. Der Waldbauer
wischte sich mit dein Aermling den
Schweiß von der Stirn und sagte siir
sich: Eine traurige Stich wenn der
Mensch arni ist« Der Knabe, der da
war, um die schlecht gebrochenen Fur
chen mit einer hauer zu gerne-den«
hörte es, und da lind sein Vater an so
sehr ihn zu erbarmen, dasi er in einein
cellen Schrei ausweinte.
Als der Knecht aus der Wind-: zu
1ücktebrte, hatte er etwas bei sich, das
in ein blaues Tuch aetoickeit war.
»Dein Furchezerhaaen ift für die
Katz!" fuhr ee den Knaben an, » geb’.
Nixnu , ttaa’ Stauden zusammen un»
mach« « uer. Eure Mehlviannen zu
Mittag werden ja doch wieder nicht
zum Fressen fein. Zu diesen lausiaen
Leuten muß man sich selber fein Essen
mitbringen, will man nicht verhungern
Eine schundiae Wirthichaft, meiner
Seel’!«
Als am Rein das Feuer tnistette,
tcrtte der Knecht hin, böuite Gluti
und warf ein großes Stück Rohfleiich
hineinWie prächtig es aebraten wurde,
weiß man nicht; raucheln that es, der
Knecht aber nahm das Stück in die
Faust und biß hinein. Während des
Kauens fluchte und fchimvite et un
aufhörlich darüber, daß einer bei die
sem »G'frottbauern« schon einmal gar
nich-is Ordenlichei zu essen bekäme.
..,So da hast auch wagt« mit diesen
Worten warf er dein Waldbauern die
Knochen vor
Vom Weilt-baute her scheikite ein
Pfiff, ie Bäuerin rief herab, der
Vater l t' heimkommen. es wär’ Je
mand da. der was Notwendiges zu
- reden habe mit dem Vorstand
H So war det Oub nun ganz. dem
schrecklichen Knecht Meantwottet Er
mußte den Pflug Ehren und wurde
dein hotpernden Ungethtim so
nächtig hin- und hee endet-D das
» der Fuhrmann aufs : Wichtige
sHerzog und Yerzagsts
Karl Tnkadar non Yairm
as, I
Am 29. April feierte ein edles Fitt
stenpaar, das an den bedauernswetthe
sten unserer leitenden Mitmenschen
denen das töstlichfte Gut las Augen
licht gan; oder theilweise verloren ne
aanqen ist, m. Täglich viel autes geltiftet
bat und nach siiftet das Fest der Sil
bernen hochzein Herzoa Dr. Karl
Theodor in Baiern und leine Gemah .
lin Maria ;.s. Ilerda Priniessin vor-. -
Braaanzch
Herze-a Karl Tbeodor. ein Bruder
der so unaliietlichen Kaiserin Elifabetkp
ron Oesterreich wurde am 9 All uft
1839 aeboren. Seine erste Genua lin
eriaa der Dipbtberttis. Die Ohn
Mscht der Aerzte dieser Krankheit ge
—
—
»- aenllber soll denHetzog bewogen haben,
’ sich feka dem Studium der Medizin
» Fu widmen. Am 29. April 1874 ging
’ er eine zweite nicht minder glücktin
Ehe mit oben etwäbntet Peinzesnn
ein· Noch erst-Wer Promovikung ww
mete et sich dann der ärztlichen Praxis-.
Der hohe Herr tcnn sich bereits der te
sputablen Leistuna von 7000 Opern
tionem darunter PZCJO Stookopetatio
nen, rühmen. Welch otoßen Segen der
Herzog durch seine ähnliche Tbäjigteit
nehmet bat, wird man ermessen tön.
nen. wenn man weiß, daß ein großer
Tyeil« der Atonlem sofern sie Hilf-Ilse
tutfng sind, auf seine Kosten oetpflegt
werden.
F—
Kcchschnech schau, daß Du weiter
tcmmsi!" Er packte den Meinen an
den Armen und warf ihn auf die dam- i
dient-en uFrchen hin. j
Von hause her wurde das zweite
nsai aepfiffen Der nKecht solle ans
fpacnen und hinausfornmen
»Ein Ihr Eure Talten selber!« gao
der Knecht zur Antwort.
Nein. nicht zur Mahlzeit wäre es.
Er solle nur hinaufkommen.
Das verblüssie den Knecht ein wenia
nnd er that, als wolle er das Pferd
ausspannen Und aeaen den Großh-au
ernhos treiben. Nun kamen sie aber
schon herab-, der Nachbar Grieslacher I
und sein Bruder, der JoteL und zwei
andere Männer und der Wall-dauer
Dieier Waldbaner war aber seht nicht
mehr der Dalkert, auch nicht der Lo
cherL und schon aar nicht der Dodel,
sondern der Gemeindevorstand. Er
war so fanftmiitbia, wie vorher und
iaaie zum Knecht: «Siephan, jetzt
wirft Du müssen Feierabend machen.«
Dann feste er sich aus den Pflug
ariindel. die anderen standen rings
herum, der Geieilacher nnd fein Bru
der hatten den Knecht Zwischen sich
Der Waldbauer streifte sich dieErd
kramen von ten Schuhen, er war ver
legen· L
; bis auf den Senntaaf
»So Sieb an. Ltorstand!« brannte
der Nachbar
Der Waldbaner wendete sich aeaen
den Knecht und sagte: »Du. ich muß
Dich um wag freierer-. Stepban. Gelt,
Du aiebst mir acttegnnirichtia Ant
wert?«
Der Knecht wurde setzt unqieich.
Das war eine höchst befremdlichezseien
l.chteit Er that, als wollte er ansan
aen zu schier-. psen denn seine Schweig
samteit kam ihm selber verdächtig vor.
»Seit-i uns, Stephan en der Pai
iipps und Jakob-nacht bist Du wohl
daheim aetvesen in Deinem Bett?'«
»Warum scll ich nicht daheim gewe
sen sein?«
»Ich hab nur aesragt.«
»Wo soll ich denn gewesen sein bei
der Nacht. als daheim!«
»Weißt Du es aeivisz?'« iraate der
Waldbauer, «bente nach. Jn der Phi
lipp- und Jakobinacht. Das ist die
Nacht aetvesen am notian Samstag
»Satra, was bat- denn? Dabeirn
bin ich qewesen und geschlafen bab’ ich
die aanze Macht«
»Die agnze Nachts Sack es noch
einmal, aber bedenM vorber. Jch laß
Dir Zeit dazu.«
»Bei-ins Deine Zeit nicht. Geschtas
sen bab’ ich die ganze Nacht'
»Sie saaen aber. Du wärst in der
seibiaen Nacht aus der Puchebene beim
Maibaumseten aeseben soc-rent«
»Den aeth was an!« iubr ver
Knecht fett ber drein, «dasMaibaum
seien ist nichts Schlechtes.«
»Das meine ich wohl auch,« Maus
der Walbbanee »und beswea möcht’
ich nur wissen. warum Da so sest
sagt hast daheim wärst Du in derzei
«lsiae«n Nacht gewesen nnd aeschlasen
hättest Du die aanze Nacht-«
Der Mecht bnb an, ans sich hervor
zugehen-. »Was habsj denn mit mirs
Ich laß mich auksra en wie einen
Svisbnsben von Die nist, alter Do
1 «
nM W, vom Mai-!
tSchsechteH,« sagte der Wasdbauer im
mer in autmiithiqer Weise. »Aber,
wenn Du uns schon die Ost-ständi- nnd
Jotobinocht verteuanet hast. wo nichts
geschehen ist« se- wirst nne die Nacht
vorn Montaa cus den Erchtoa noch qei
nsoisser verleuanen. wo was geschehen
it.«
Der kleine Woldbouetnbub betrach
tete den nkecht und tönnte deute i.o.i)
den Ruck beschreiben. der ietzt aus ein
mal den prangen Kerl erschüttert hat.
Aber nur einen Auster-blies hatte ihn
die unverbksste Wendunn so aestoßen.
donn stand er wieder starr wie ein
Heizstrunt zwischen den zwei Mön
nern.
»Da ist der Grieslacher zu mir qei
lonimen,« subr der Wald-dami- fort,
»Und bot erzählt. daß ihm in derMon
take-nacht seine beste Sau ans dem
Stall gestohlen worden ist«
Der Knecht hab an zu erstaunen.
wer den.1so sumvslockenschlecht sein
könne und dem Grieälocher eine · Sau
stehlen! Bose es doch aor so schlechte
Leut' neben tönne aus der Weit!
Saote der Grieslochen .Du. Ste
obon. möchtest nicht so out sein nnd
uns Dein Taschenrnesser ein bissel an
schauen lassen? Doc- rnit der Hirsch
deutsche-in weißt ein«
»Mein Messer, warum denn nicht«-«
Der Knecht ariss ir- die Taschen. sond
es aber nicht qleickn .Jst in wobs«
nichts d·ran, ist ein otter Scherben«
»Schau. der Vorstand möcht' just
einmal so ein birschschsnlenes Messer
sehen, «s bat sonst keiner eins." »
Der Knecht suchte sehr angesequ
das Messer. »We- es nur steckt! Solle’
ich den Scherben daheim vergessen ho
ben? Jst ein rechter Scherben. Wenn
ich ihn aar verloren bitt'-s Liegt such
nichts d’ran."
.,Sollt’c- vielleicht das sei-is« imate
der Griezlacher und hielt in der flachen
Hund ein Tasche-Weiser mit hiritv
licrnichale bin.
»Nimm-we mich nicht d’rum«« rief
der Knecht und hieb mit feiner Hand
in die leere Luft hinein.
»Nicht so, Stephon, mai Dein ist,
bleibt Dein. und um seine Sucht muß
sich der Mensch rühren. Hat-U ja gleich
oesaat, das ist dem Großh-quu Knecht
fein Messer, wie ich's gefunden hol-« im
Scherben, wo die aestoblene Sau ae
schlachtet worten ist. Siehst eh noch
das Blut d'rar«. Ell-waschen thun wiss
derweil nicht«
»Das dumme Messer da hat mein
Lebtaa nie mein aehört,'« versicherte
der total-I
Hierauf ging ein fchnelles Hin- und
Mit-erretten an, foaor ver ianalame
Waldbouer entiachte ein Kreuzieuet
»KnechtStepha1-i,« sagte er, »Du
holt Dir dort -« die Gluth glost eh
nrch —-— vorliin ein Schweinernes ge
beste-if
Der allerlei: »Amt«-tritt miW et
wan nicht, das bissel Miit-umk
Der Gemeindevorstand: »Eure-um
wohl, wohl, hatt mich ja mithalteu las
sen wollen. Schau, da lieat noch so ein
Kniichet Aber Kalt-Wein ist das
seit-if Der used-U »Es-s weiß ich!
Bei so einem Hunererbauern frißt man,
tout man zu scheuten trteat.«
Der Vorstand » u scheute-i, sonsti«
Der Knecht: » on einem Bettel
. main-X
Der Poesie-M ,«Stephan, Du hast
. dem Muth die e Sau sammt
send-a »etwas-Ia Wege-; ! Te
MI. s regen s r
MII Mi« «
?
)
s
l
Der Vornnnde »M· nur die Can.
— Rein-der wären wir so weit. «
Der Knecht seite zu eineen Sprunge !
nn, da hielten sie ihn sM ?
»Sie-W ihn halt zum sezirlsgericht
treian sinte der Vorstand-.
»Treiben!« saate der Knecht rosi
them-, «treik-en wie ein Vieh! Wald
bauer, Inir scheint, Du weißt es nicht,
daß man auch einen Anqelt unten nicht
schimpsen darf sonst kannst iuring ein
gehen, mein Lief-ers«
«Also nicht treiben, nur führen
Mußt schon verzeihen ieb tenn mich bei
den Spisbnbenbriiuchen nicht so nus."
Wie der Knecht vorhin ihn selbst
niit den niedrigsten Schimvstvörtern
üierhiiuft hatte. nn das erinnert-: er
gar nicht Wer auch was anderes-,
Bauer. Das Rriminalgeseg sagt siir
diesen Fall nur das-, der Delinauent
nicht aeschimpst werden dars. Ein nr
nser Noth-sauer iit doch lein Delikt
aiienti
Also der Großheraer Knecht ist
fort Iefiihrt worden Und tvnr es tvies
der ein eBispiei wie der Walddnuer
überall Mathem qelnrbt hat. Lanae
hatte er in seiner Vedrönnium feinen
Knecht bekommen tönnen zum An
bnnen in diesem Nothiaixr. und als er
endlich doch einen aesunden, mußte er
ihn vom Acker wen einsperren lassen.
Was die ichneidiae Großheraerin
über eine solche Undankbarieit aeiaat,
das diirite sich der Leser reimen tön
nen. Als dnsks Richternmi vorüber
war. innr der Vorstand wieder der nö
tliiae Waldiinnen der alles einstecken
mußte. mit- eg sich siir arme Leute ne
;iemt. »9Iieinetweaen.« sante er anne
»den macht mich nicht besser nnd nicht
schlechter. lsin solches- siredäerL das
dar- Zehimpseu nimmer aushalten
lnnn bin ich halt doch nicht«
,
s « —
Das Jetsh etw.
Von Echo-I Schmied ;sii«tsade» ikscksscric unt
äusmmsieven
Misier Editor!
Last Wie! den wir mit dem Hört-s
tipa Clöb en Autina ach-estv wobei mir
krönte gegranst seie und Arrändsch
wenig aemacht hatte, am Jvenina
tämpe zu aehe. Wir ben e Waaen
cxeheird önd dem Dreiwer Inströti
sckröns geaewe, ivo er unsere Provi
schöns änd das Vier hinbringe sollt,
bös wo wir am Freuqu zu unserm
Uämpina Graus-d komme thate, war
of koer von dem Wogen änd dem
Dreiver nir zu sehe. Well, wir ben
ebcus en Alter önd e halb sor en ge
ivetpieh bist wo er net ussschohe that.
san ich: »Weil. Beut-, ich dens, es ischi
dass Beseht-, daß mir zur nexschie
Schiöschön aebe thun änd den Thtärl
nach der Citiie nehme. beiobs ich den
Homer nnd Dorschi änv miiaus Eise
und Trinke ben ich iei Jubs vor des
Kämpr.« So äußert der Mister Nim
todt »3intsnve, was e dschenineia
hör-set sein will, der muß net nur
Gähnt Lille könne« bät er muss Manch
in einiae Sitniischön zu sinnt wisse.
Daß die Provischöns net hier seie. ist
gar sei Riesen net« daß wir unser
Kämp ufsbreche sollte. E jeder von
Ian hat noch e Beit- oder zwei in sei
Hör-Linn Bär-. e paar Flasche Wdiitie
seie auch noch da sind das is siir eini«
neu Hör-ten wo riellie e Hönier sein
Unti, kweit sussischent.« »Well.« äußere
sch. »He e warmes Söpper wär mir «
lieber« »Wenn De weiter nir willst,
Zinisnde,« riinarii da der derber-n
meiie Siiiidcnt, so könne wir Dich
fkuim ßniizfeie. Messer könne wir
hier aus dem Niver nehme änd in den
Lin Kett-TI, wo kvir unser Fisch Baii
trinn dumme könne wir Loche und ich
iikoch die Propoiiiion, daß wir e Feier
bitt-e iind daß mir e Jeder sei Ssch
aus sei HönOino Böa aewwe thut Die
könne wir rufe-innre mire sind en icis
risrir Schtiiib draus koche, wac- ich fein
tsripciie i.rini«.
Well, die oiinere Bei-s den aedenit,
das wär e and Eidiä änd nach e paar
liiinuie den fe auch e groß Feier aes
bild aehait önd der. einaefonae zi: koche.
let förit den se zwei Mibdiikh wo se
aeiillt heite, in Birkes aeichniite änd
in den Reliel sei-beede« denn bat der
Fred vier Steine-z häm. zwei Bulobni
Schädfches änd e Scheint Lederwursi
dazu treiben Potätos den fe net ge
bett, bät der Rifchichiän höriiey wo
immer was e tra herwwe ihm, hat e
Könn mit Ov ers aeheit und der Fred
bei oesaat, die wäre grad so qui wie
Potötoj in e Eirifch Schrie-h änd bat
ie herein aemiri. Wo der Ruichfchiön
Hörner noch e Bot mii Caviar beraus
aelanai dot. sagt der Frev, dirs wär
fein änd ihät dem Seiriiuh e feine Flö
rsor aeme. Um es fett zu mache. dat
der Jst-ed auch noch e Bot Sardin- mit
Oel hereinaesckpnisse, denn zweiPqus
siei, wo ich in mei Böa hatte sind e
groß Pieß Limdurqer Tfchieih um die
Grebwie zu fiävöm «So,« sagt der
Fred, »ein lasse vsivir das ebaut e
Scheu-ed roch-, dann wird's sein«
Denn hat er for Salz geäsit böi es
bei feiner net aedeti. bös der Meit hei
noch e Salz-hereinz: qehett änd bat
den Fted geäslt ob er den wollt.
Uschudh äußert «der Med, änd
schieett dea cause herriug ins Schrie-h
Wo ich tät-weh er möcht mitde
eiua due Schönh Mem-le- äußert et
«No, Zintfade dsrch das Kirche thut
das Satz aus dein Vereins irr das
Schtiud ziehe änd der Vertrag thut
Du werf schon sehe, was
eieirr Scheiuh Du riexe werscht Be
eiaer wo en irisch Scheiuh
eJocü gar net wisse was drin
in nhcut e
Scheinl- ordere ilwicht sind d e Länd
tävie äu- LWQ was drin is so
! tannschte Ic. .
jsewftnet eilt-et lind-denn re
nnt-e to d see-Diener sit-,
denn wenn Du es bitte thlitest. o
tdiiteschte es per-hätte net e. Die
ganptsach is. daß es gut meat.«
r Weit bat dem Fregygesa t, er
stillt noch e bald Peint it zu
gieße, um dem Schtiuh Strength zu
gewwe. bitt der Fee-d meinte, er thnt
den Wditttie lieber ßepariit dazu trinke.
Wo des Schtjuli toche thut iind die
Beus ums Feier lieae änd smole, thut
uif e Mal den Nimrod sei Bund ge
ichprunge tarmne mit e allmächtig
ernste Ratt im Maul. So sagt der
Nimrod: »Pens, da könnt ihr nu seye.
was e smatt Doa mei Pennier ieie
thut. Bildt-g daß er auch was non
remSchtiuh bawwe möcht, will er auch
sei Schölzr dazu thue iind bat die Ratt
artiiticht Eind thut se uns bringe« So
saat der Freis: »Wel! Betts, wir den
ennilmn net viel Mtet in dentSchtinkk
und ich Vent, ich ils-u die Ratt auch he
uin.« So iaa icb denn: »No, Frev.
ich tcnn eitiiatH schtiinde, bist wenn es
»in Ratt-J tomme ttiut, so muß ich die
Lein ziehe. Tic Ratt muß draußc
bleibe.'« ..T«tintsade,« änszert der Frev,
,.es seie azrad tolche Leit wie Du, wo
jeden Fortschritt in der Welt ufsdalte
wolle. Wirt-m sollt e Ratt net ant
in en Eirisch Schtiuh sein? heischt
Du schon e Mal net-tm wie e Ratt
in e Schtiuli tädste thut? Aend wenn
net, warum tsvillichte es- net treie2 Es
tlmt in dieser Welt alles itss den Ver
such ankomme. Das denn alle unsere
große Inventars ausgefunnr. Wenn
alle Leit so wäre wie Du, denn tlsäte
irir nach tei Rählroads Sind Tele
krönt-s bawtre.«
Well, die annere Bens meinte-i, in
einem Wen wär der Fred reiht, bist es
mär jetzt e schlechte Zeit. um Experi
mentz »in mache änd se wollte es mit
der Ratt lieber en anner Mal trete.
Er ben se de Ratt herausgelassr. Nach
ne: Schinnd trat denn der Fred den
Kessel vorn Feuer aenotnrne änd die
Beus hen zuaelanat Sie sagte, es
tnät aar net schlecht schmecke, blos
wiss-; e littel criesie, böt der Fläer
när fein. Well, ich den e aewaltiae
Hunger arbeit, ir- lana ich mir e große
bunt aus dem Kessel, mach die Anae
n. Find will en herunner schlucke. Mit
e Mal blein mir was im Hals schickte,
icb tonnt tei Luft mehr trieae änd wär
ablmost aesmoddert. Die Beus hene
erriee Schreck aetrieat. den mich usi
cieriise isnd mir mit idre Fäust usf’n
Buckel aeschlaae, das; ich noch nach drei
Jac- dlaue Flecke hatte. Denn is der
Htcnt anch wieder beranögelomnie iind
we ich nachsetke that. is es die Grät
von dein versiirte Salz-Bereitw, wo
der Fred in das Schtjub qeschteckt bott.
Eg- dat mir e halbe Schtund Find e
Quart Wbietie aenonirne, die ich wie
der ordentlich schnallte konnt, iind denn
teie wer deine.
En Eirisch Schtiud, wie der Fred
es toche tdut. maq schon allretht sein
tor Honterih bist ich aletch doch den
Wea besser, wie mei Alte es toche thut.
Awwer der Fred saat, da aiid es tei
Rubl net, des wär eben e Miitter of
Tiihst
Ihr
Schan Schorsch Zintsade.
—--.
r 4nett-, des « ee
,
it
Das Pariser städtische Museum hat
lRth einen in Menschenbaut gebunde
nen Abdruck der 1793er Verfassung
Frankreichs erworben. Es ist ein stei
nei3« seines Bändchen mit Goldschnitt,
das 1793 in Diion von Bauste se
triielt wurde. Einer der früheren e
sitzen Toiaut de Villeneuve. bat eine
Bewertung einaescbrieben über den
llrspruna des Einbands. den sonst
Niemand erratben würde. Ferner gab
es in Marlbourouabbouse in England
einst zwei solcher Bücher. die mit der
Haut der zu Ansana dieses Jahrhun
derts weaen Mordes bin eiichteten
Here Marii Narrnan aus Yortsliire
eingebunden waren. Ein tandoner
Buchbinder band den holdein’sdyn
»Todtentanz" in Menschenbaut. Es
wirt- iveiter erzählt. während der
Coninmne habe ein Enaliinder ganz
Paris abgelauseih urn die baut einer
eischossenen eau zu erlangen, er
wurde aber se bst erschollen· Andre
Leroy erbat sich zwei Stücke der aut
des Dichters Delille. als er de e l
sainirung beiwobnte. Er lie sie aus
den Deckeln eines Bandes der »Gesi
aica« anbringen. Der Dichter Alsred
de Musset und ein belaischer Minister
besassen in Menschendaut ebundene
Bücher: Die philvsvpblschen rte des
Academiters Suard. Ob auch ander
wärts derartige Bande eristtren, ent
ziehe ich unserer Kenntniß. wenn es
auch « hatsaehe ist, dasi der do erber
Mattbefius in halle iinJabre 1 die
haut eines erschossenen Sträslings ge
gerbt und zugerichtet dat.
Ost
l
«Wariim er seinen Dienst verliess
Ein alter Knecht voin Lande« der er
zwanzig Jahre aus einer Stelle war
iviirde gefragt, weshalb er Ich nun
plonlieli einen anderen Dien ättchh
»Ja, die Sache ist die. Die Kuh arb.
Wir salzten sie ein und lebten eine
Wische davon· Das Stdn-ein starb
Wir salzten es ein und asien es aus«
init baut und arm. Stett starb die
Frau . . . . da in ich denn fortgegan
gen ..... «
s I O
Johnntit »Mein Vater ist Polizei
diener. Was thut denn Dein Vaters«
—- Jininiy: »Was Mutter iben sagt
III
Die Friedensliebe, die die conseeeni
im Daaa erreichen wird« wird nur eine
platonische sein.