Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 02, 1899, Sonntags-Blatt., Image 11

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    » sz f passie.f « «
- sSeufze: »Wie teizenbi speisthint«-nlifch!'«’l
m ,
Scheust Du der Schöngit in’ö Ange
i t.
Kein Genieinplajz die Andacht siör’:
Wahre Schönheit braucht keinen
Claqueur.
Er- smget und-kling« in’S Herz mir
hinein;
O wahrlich, ein flüchtiget Gast zu sein
Auf diesem lieblichen Sterne:
Das lohnt schon ein einziger Maientag,
Dutchhellt von der Vögelein jauchzen:
dem Schlag,
Dutchblnut von der schimmernden
Ferne!
M· J tz e r o t i .
Ccltlc BUT
EinCharacterbild
Natürlich mußte ,,Tante« tominenJ
Die Kinder bekamen zwar nur die
Masern, anstatt ivie der Arzt zuerst
gefürchtet hatte, das Scheirtachfieben
aber es war doch eine grofie Beruhi
guu fiir die junge Frau, daß die
erfa eene Tante auch in diesem Falle
ihr zur Seite war.
»Es wäre wirtlich nicht nöthig gewes
sen bei all dem Trubel nun noch einen
Gast zu haben«, bemertte der Hausherr
und konnte nur iibcr die iinniitze Mehr
ausgabe durch die Versicherung der
klugen Hausfrau beruhigt werden, daß
Tante so vorzüglich stopfen und flicten
könnte, und seme Unterwäfche durch
diesen Besuch gewiß sehr profitiren
wurde.
Die Kinder genasen bald. Die ge
wohnten Einpfanggtage wurden schon
wieder abgehalten· Da Tantchen aber
ihre, nach inodischen Begriffen mangel
hafte Garderobe nur aus Kranken-·
pflege ein erichtet hatte. genirte sich die
elegante stgeberin, als sie in einem
unmodernen Zähnchen erschien, uni
einige alte Freunde zu begrüßen Letz
tere tannteii »das liebe Fräulein« und
es bedurfte bei ihnen teiner Hinwei
sung auf die Thatsache, daß deren
finansen ihr keineswegs diese Ein
chrän ung auferlegte.
»Man war es sich aber schuldig, in
Rücksicht auf fremden Besuchen Tant
chen gelegentlich daran zu erinnern,
daß inan ein etwas eleganteres Auf
treten bon ihr erwartet«, meinte eine
Dame der Familie. Vorläufig inaulte
man niir ein bischen mit ihr. Glück
licherweise mertte sie solche tleine Bog-»
keiten garnicht. Ihre Gedanken waren
schon wieder mit dem Jnhalt eines»
Briefes beschäftigt, den sie von einem;
alten Jugendfreund erhalten hatte.l
Ein junges Mädchen sollte Studien
halber die Stadt besuchen, in der Tant-;
chen wohnte und wurde versichert, daß«
erstere sich ganz besonders darauf«
iiente, ihre Betaiintichaft zu machen.
Ob sie sich des jungen unerfahrenen
Wesens nicht iniiiterlich annehmen
wollet Er hätte sofort an sie, als ans
die geeignetste Persönlichkeit gedacht,l
das guther.zi.ie, aber etwas leichtsiniiigl
veranlaate Kinn unter ihr eFittige zu!
ne rnen u· s. to» u. s. w. s
Jtatiirlich das kvar ihr Fall! Wenn
sie nur iift wüßte« wie sie ihren schnel
ten Entschluß, so bald wieder abzu
ieisen, eintleioen solltet Jhre Bette-—
genheit bei den Mahlzeiten führte denni
die Frage herbei, ob sie sich nicht ivohls
fühle, was sie allerdings bejahrii
mußte; es tani aber auch zögernd ihr
Wunsch zu Tage, sich ans den Besuch«
der bewußten Kleinen rechtzeitig ein-'
richten zu können. I
Alle athnieten erleichtert auf, als die’
Abreise schon aus den nächsten Tag
festgesetzt wurde, trotzdem Reden deg.
menaiierns sind flKrisilskgtisorte der
Wirthe und des Gastes reichlich stos
sen. Nun hieß es aber Hals iiber Kopf
packen, noch dies-: und iene Beseiguns
en, sowie einige nothwendigen Ad
chiedsbesnche zu machen. lng war die
reine Henjagd Zu Haue angelangt,
gad'e wieder viel Unruhe Tanlchen
wollte, dasz das Kind dei ihr wohne.s
Das Freiiideniirninerctien wurde wie
siir eine lleine Piinzessin herausge-.
putzt; aus den Kästen wurden die schön-— I
sten Declchen her-vorgehalt, das Fensters
init Blumen geschmückt, eine lleinc’
Handbibliothel auserwählt -—-- Tant-«
erzen war aus den Beinen sriih und spät.1
Sie ionsrte, was sie einer solchen Fami- l
lie chiildig war isi.d konnte ordentlich
ver chniitzt vor sich hinlächeln bei dem
Gedanken, das-, sie trrtz ihrer Jahres
noch ganz genau mußte, was einein sol
jungen Ding, das zum ersten Mal in
eine grosre Stadt trsninit, Freude macht.
Die große Ausregnnq wäre ordentlich
belebeno siir sie, sesatc sie sich; sie fühlte
jetzt schon, sie ioiirde im Verkehr rnit
den jungen Leuten wieder jung wer
den; dann derginge gewiß auch die ab- .
scheuliche Schwache nnd die dummenl
Beänastigiingen, die sie jetzt so ost liber
iiklm s
Tante liebte das Alleinleben nicht,
nur og sie sich manchmal gern zurück, -
i.m ich über dies-und das klar zu wer- ·
den« aufsteigende Sorgen zu beldmpsen,s
was Viele zu dein Glauben verleitete,"
sie hätte leine. Kränliingen, die sie sel
ten genug empfand, überwand sie eben
salls am besten in der Stille. Aber
an Und ände mußten siir Andere
s "fsti t ein und wenn der Abend
sein« « lte sie sich nur wohl, wenn sie
Redner und sroh mit glei esinnten
- len verleben rannte. Deß lb war
ihr bange ewesen, sie würde ei nicht
lang in i rer Klause aushalten und
Hielt Gibt eine glückliche FiigiinO
s sie seit wieder einen Schilpltng
hatte. Den ganzen Tag nur sitt sich
u sorgen, nur an sich zu denken, das
schien hr eine Sünde rarn ihr außer
dem auch langweilig vor. Bis dir
Kurzem war sie denn auch bei ihrer
iranllichen Schwester gewesen, hatte
deren Töchter großzieiten helsen bis sie
sich oerheiratheten nnd die Kranke bis
zu deren Tode gepflegt. Dann löste
der Schwaqer den Hing-stand aus nnd
sda hatte sich Tantchen ein geniiithlicheg
sheini eingerichtet, in dem sie ihre T age
zu beschliess en hoffte. Jeder wußte-,
Fräulein Elise hatte nichtsz zu thun,
so eeilten sich denn unendlich Viele ihr
eine Besei, öftinung zu geben. Sie nähte
siir ein Waisenlda is-, machte Kranken
besuche, war Sectetärin eines Unter
stützungsvereing sie hatte in nichts
in thun, das war eine ausgemachte
Sache-.
Nun sollte ein berrliches Leben für
sie beginnen. das junge Mädchen wiirde
»Leben in die Bude bringen«· Ach
)ja, so lam es auch. Nur hatte sich
Tantchen in der Person geirrt An
statt eines bescheidenen Kindes tain
eine ziemlich anspruchsoolle junge Da
me, die sie um Kopfeslänge über
"raate; ihr Saratoga Koffer hatte eine
aniehnliche Größe und war wohl ge
stillt. Tantchen mußte noch ein
iSchräntchen hergeben, um all’ die
lSpitzen Vändchem Hiitchen nnd Blu
men standesgernäß unterzubringen
ITasi der oerabredete Pensions- Preis
nicht ausreichte siir den Gast wußte
! Tante nach der ersten Woche, aber was
Hlag daran, ihre Zinsen reichten schon
Paris, da lauft man sich einfach ein
Psileid weniger und richtet sich sonst mit
der eigenen Person etwas ein, das geht
;schvn
! Die Abende, aus die sich Tantchen so
sehr gefreut Hatte, wurden bald ·zu
kieriiuschvoll siir sie. Aber das ist ein
mal nicht Zu ändern: Studentinnen
lieben gerade so sehr slotten Bericht
wie ihre männlichen Collegen Die jun
gen Mädchen musicirten, derlarnirtcn,
debnttirten, proclarnirten, dinirten und
soupirien daß- es · nur jo « eine
Furt harte, uenen neu auch sum
smanchmaliges Kopfschütteln der ,,Old
i Ladu« nicht im Geringften stören, und
s wenn diese manchmal erst nach Mitter
snacht einschlafen konnte, so war blos
das starke Herzklopfen daran schuld,
dafiir kann sie doch ihren schönen, le
benslustigen Schüszling nicht verant
» wortkich machen. Sie würde sich schon
Jan die neue Lebensweise gewöhnen.
i Eines Tages kam plötzlich ihr
Schwacr angereist. Jhr ahnte gleich
nicht-z utes; sie war es gewöhnt, von
ihm nur in Unglücke-fällen zu Rathe
gezogen zu werden. Sie hatte sich
nicht geirrt! Sein Geschäft wäre rui
nirt, wenn ihm die liebe Schwägerin
nicht einige Tausend Tollars auf län
gere Zeit leihen könnte. Er hätte gleich
an sie als an seinen Rettungsengel ge
dacht. Es wären doch die Kinder ih
rer Schwester-, die das durch sie geret
tete Geschäft einst erben würden; es
wäre doch eigentlich selbstverständlich,
daß das Familienerbe beisammen
bleibt, wag bliebe denn sonst einem
Ehrenmanne weiter übrig als eine Kn
gel; es sähe zwar aus und die Leute
sprächen auch genug davon, daß frem
de Menschen sie einmal beerben wür
de, er hätte aber nie daran geglaubt,
daß sie einer solchen Handlung fähig
wäre. Und wie viel Menschen stürben
nicht setzt plötzlich u. s. w. u. s. w.
Die Tante durchwachte die ganzelliachh
um einen Ausweg zu finden. So groß
war ja ihr Vermögen gar nicht. Sie
fühlte sich maßlos elend nicht nur ih
rer Körperschwäehe wegen. Also im
Munde der Leute war sie! Man traut
ihr zu, daß sie ihre Nichten, denen sie
schon ganz bestimmte Versprechungen
gemacht hat, betrügen tönnte; sie ist
vielleicht Schuld, wenn ihr Schioager
sich umbringtl
Nach einigen Tagen ist sie zum
Entschluß gekommen. Das Haus, des
sen Miethen ihre beste Einnahmequelle
bilden, kann noch ganz gut eine Hypo
thek vertragen; diese Summe tann der
Schwager bekommen und die Zinsen
dafür, die er sicher nicht bezahlt,s—-«das
wußte sie im voraus, sie kannte ihn,
—die Zinsen kann sie erübrigen, wenn
sie zu Bekannten zieht und die Kosten
deg- eigenen Haushaltes svart. Die
Studentin übersiedelte gewiß mit ihr,
sa, so geht"s, da ist uns Allen gehol
sen; daß man auf solchen einfachen
Gedanken nicht eher actommenl Sie
raisonnirte sich ordentlich selber aus.
Nun gab es wieder viel Lanserei,
viel Aufregung, viel Arbeit und Ver
druß, aber mit gutem Willen geht Al
les und gemiithlich saß Tantchen nach
einigen Wochen der Unruhe wieder des
Abends bei ihren aeliebten Büchern.
Tie Wirthsleute wanderten sich,
wie lanae das Fräulein heute
Licht brannte und wach blieb:
sie hatte doch iiber Müdigkeit und
Schwäche geklagt. So klopften sie an,
weil sie vermutheten, sie wäre beim
Lesen eingeschlafen
Tantchen war eingeschlafen, um
nicht wieder zu erwachen. Ein schö
ner Traum muß ihre Sinne umschwebt
haben, als der Todeseuael sie berührte,
denn der friedliche Ausdruck ihrer Züge
ließ den Glauben an einen Todes
kamps nicht zu. Eine ihrer Freundin
nen behauptete, cFräulein Elise hätte
schon lange an rzvergriißerung ge
litten; der Arzt chrieb als Todesur
suche: Herzschlag
Clara Michaelis.
— Auch eineErklärung. »Was glau
ben Sie, warum haben die Ritter frü
her ihre Burgen auf die Berge hinauf
gebaut?« -——— »Seht einfach, weil drun
ten kein Plas wak!«
keepresmsehra
Von Verbrecherehre zu reden, klingt
iast widersinnig Und doch ist das
hrgesiihl natürlich ein solches,
iLVie die Herren Verbrecher es verstehen
« in diesen Kreisen ein sehr ausgebil
deteg Es kommt zum Beispiel nie
vor, daß in den zahlreichen Spelun
len und Verbrechertellern Berlin-J
Spitzbuben verschiedenen Genres zus
sammen verkehren oder auch nur vor
übergehend sich aufhalten Die ver
schiedenen Verbrectserlategorien haben
dielmehr, jede fiir fich, ganz bestimmte
Versammlun s- und Vergnügungsi
orte Der ,,?chwere Junge«, der Ein
brecher, der die oberste Stelle der Ver
brecherslala einnimmt, wird es stets
unter seiner Würde halten, mit einem
armseligen Gelegenheitsdiebe, einem
Laden- oder Taschendiebe dasselbe Lo
lal zu besuchen, der gewiegte Taschen
dieb hält sich fiir unendlich erhaben
über einen ,,Leichenfledderer«, der ei
nem harmlosen, auf einer Bank in den
öffentlichen Anlagen schlafendenTrun:
tenbold die Uhr und dasPortemonnaie
entwendet, und dieser wieder sieht mit»
Verachtung aus den ,,«’5lattersahrer«,
den Boden- und Wäschedieb herab.
Wenn ferner der »schwere Junge« sich
nicht einen Augenblick besinnt, den
Wohnungsinhaber, der ihn bei dem
Einbruche überrascht, oder den ihm bei
gleicher Gelegenheit gegenübertreten
den Polizeibeamten über den Hausen
zu stechen oder zu schießen, wenn er
hierdurch sich retten zu können glaubt,
so blickt er mit Abscheu aus den seigen
niedertrachtigen Morden der mit rat
tein Blute ein Weib oder ein Kind ab
schlachtet. Es geht dies absolut gegen
seine »Ehre«. Der abgefaßte Spitz
bube, der, um sich eine gelindere Beur
theilung seitens der Richter zu sichern,
nicht bis zum letzten Augenblicke leug
net, der womöglich, aus gleichem Be
weggrund, seine Helfer und Helfershel
ser »verpfeift« (verräth), vergeht Firl
derartig gegen die ,,Standesehre«, das-,
er fortan von seinen Freunden nnd
Bekannten gemieden wird.
Um den in jenen Kreisen herrschen-«
den Ehrbegriff so recht kennen zu ler
nen. muß man wiederholt den Ver
handlungen in dem Moabiter Krimi
nalpalast beiwohnen. Bei jeder sensax
tionellen Affäre sind vom frühen Mor
gen an die dahinfiihrenden Wagen der.
Pferdebahn dicht besetzt, und der Zu
schauerraum vermag kaum die txt-nistet
der Neugierigen zu sassen. Neben!
einigen Vertretern der Justiz und Po-4
lizei begegnet man hier dem Journaki
listen, dem harmlosen Spießbiirger,
und nicht zum wenigsten Damen der
sogenannten guten Gesellschaft. Diese
Damen würden freilich wohl von Ent:
setzen erfaßt werden, wenn sie wüßten,
daß sie durch ihre Nachbarn zur Rech
ten und Linien und auf den Bänken
vor und hinter ihnen von mehr itof
hundert Jahren Zuchthaug umringt!
sind. Denn die weitaus größte An
zahl der Zuhörer besteht, was fiir den
Eingeweihten kein Jeheitnniß ift, aus-;
den ,,Kritninalstudenten«, alten und
jungen Verbrechern, welche aus Dieser-.
Verhandlungen Nutzen ziehen noli-n
Je heftiger der Kampf zwischen dem
Staatsantralt nnd dem in stoiicher
Ruhe zuhörenden und antwortenden
Verbrecher auf der Antlagebant todt,
desto wilder leuchten die Augen der
aushorchenden ,,Studenten«. Die Blicke
von der Anklagebant und von dein Zu
schauerraum treuzen sich, und toenn
der hartgesottene Sünder auf jeden
neuen Jndizien oder durch Zeugen
erhärteten Beweis eine anscheinend
harmlose Antwort weiß, dann trifft
ihn die Bewunderung feiner litcsin
nungegenossen, und er steigt in Deren
Augen als ein Heroes empor, selbst
wenn er in den urn ihn ge Ebenen
Fäden schließlich rettungslos vericrictt
hängen bleibt. Wenn der Angeklagte
mit Geschick - ob mit ob ohne Erfoer
bleibt sich gleich —-- den »milden Mann
l macht«, sich also verrückt stellt, nnd die
medizinischen Sachverständigen in
hochgelehrien Augeinandersetzungei
nnd leineni Menschen als ihnen selbst
verständlichen Worten sich über besu
rechnunassäbigteit des Sinn-hinten
aussprechen, dann ist dem schließlich
Verlorenen es- ein Trost, das-, er nie
niastens »mit Ehr-kn« nnterjeaTnJUIH
Weiß er doch, daß kein Wori, keine
Miene, keine Gebärde den alhkinloh
ihm zuschauenden nnd zuhörcnden site
nossen entging, daß man seinem Bri
spiele nacheifern wird. Es ist leider
eine alte Eriahrnnq, rasz nur selten je
mand das Gefängniß als ein eile-besser
ter verläßt Meist betra; er ei- nl? ein
Versiihrter und alk- ein Kliiaercr ner
läßt er es. Hat er aber erst ein«-sa!
»die hohe Schule« in einein Zuchtidausj
durchgemacht dann rrird er als ein
Ebraeiziger dein bürgerlichen bem
zurückgegeben der nuch Höhereni strebt
dem seine ,,(Fhre« nunmehr til-bieten
zu eigen, daß er etwas aelernt bat
. « or mehreren Jahren woqte in M.
der Kampf uin die Fabrikation der be
sten einbruchssicheren Geldsrllriinte
IDerselbe wurde, nach inonntclanner
lZeitungssehde, öiientlich imltisch
Hausgefrchten Die beiden H.:uptiivas
Z len machten sich anheischig zse lesvrisem
Hdaß ihr Fabriiat selbst act ana. e irern
Westen Arbeit des Gej moar Wider
stand leisten werd-. llmqelehrt trie
derum behaupteten beide, daf; ihre Ar
beiter mit ihren Wertzeuaen jeden
Geldschrank des andern ösinen wür
den. Und nun arbeiteten in einem
ö sentlichen Saale unter lebhafter’Be
t ilifung der Jnteressantenlreise die
Wert übt-er der beiden Konkurrenten
linr Schweiße ihres Angesichts stunden
»
lang, ohne irgend etwas ausrichten zus
können. Dem einen Wertsührer ge
lang es am zweiten Tage, nach mehr
als achtstündiger Arbeit allerdings, ein
Loch in den gegnerischen Tresor zu
bohren, aber es war ein Loch, durch
welches man zu dem Inhalte nicht zu
gelangen vermochte. Diese vergebli
chen Anstrengungen schienen nun siir
das Fabrikat zu sprechen, aber --— es
war unter den Zuschauern auch eine
stattliche Anzahl .-,,schwerer Jungen«
anwesend, die natürlich mit Neugierde
und Sachkenntniss, im weiteren Ver
lauf der Dinge aber mit Schadensreu
de und Geringschätzung, diesen vergeb
lichen Anstrengungen zusahen. ,
Auch mich interessirte die Sache leb
haft, aber weniger die konturrenkrneid-·
liche Schausteliung, als das Benehmen
der Herren Kriminalstudenten, von
denen ich als sicher voraussetzte, daß sie
sich diese Gelegenheit, ihre Kenntnisse
zu bereichern, gar nicht ent
gehen lassen wiirden. Jn der
That bemerkte ich denn auch
so manchen »alten Freund«, der
bereits unter meinen Fingern gewesen,
und speziell einen beruchtigten ,,»3ch.ve-:
ren«, der schon so manchen Geld-l
schrani mit Erfolg ,,getippt« und der
im Verdacht stand, vor Kurzem mit der
Zertrummerung des Geldschranteg ei
ner großen Fabrik ein Meisterstück ge
macht zu habet-. Der Mann hatte
ebenso lvie seineGenossen, mich bei met-,
nem Eintritt vertraulich respektvoll be
grüßt, und ich bemerkte mit wachsen
dem Interesse, wie er bei dem wohnen-H
den Krachen der wuchtrgen Hammer-I
schlage und dem surrenden Geräusch
Weg Zeirtrumbohrer5, von dessen Ein
lagen eine große Anzahl unbrauchbar
ward-, immer verdächtiger und finste
ier dr:inschaute.
Plötzlich wandte er sich an mich mit
den halblaut geflüsterten Worten, daß
beide Werksiihrer Stümper seien, daß
ihre Werkzeuge nichts werth und er die
,,ollen Kasten« in längstens zwei Stun
iden ,,tippen« würde: »aber propper«,
fügte er grinsend hinzu, womit er
meinte geräuschlosl
Nachdem ich mit dem einen Fabrik
herrn, aber ohne das ,,Zioilderhält
niß« meines Schützlings zu erwähnen,
Rücksprache genommen ertheilte dieser
mit einem mitleidigen Blick vaji oben
herab jenem die Erlaubniß zur Arbeit. ’
Mit leuchtenden Augen nahm nun der
Kerl aus der Jnnenseite seiner Stie
felschäfte je einen fußlangen Einsatz zu
einer Brustleier, nicht stärker als ein
Bleistist, und mit einem dieser un
scheinbaren Bohrer bohrte er binnen
zwei Stunden ohne Geräusch, jeden
falls ohne daß man es im Nebenzim-«
mer hörte, wovon ich mich mit dem vor
Staunen starr gewordenen Fabrikan
ten iiberzeugte, etwa vierzig dicht ne
beneinsnder liegende zu einem trreise
gesormte Löcher in die Hinterwand des
Trefors, setzte dann, weil er zu seinen
Bedauern seinen eigenen Stechbeuiel
nicht bei sich habe, das ,,Plunderding«
von Brecheisen des Wertsührers ein
wickelte seine viersach zusammengelegte
Weste um das obere Ende desStechbeu
tels — zwei dumpfe wuchtige Schläge
mit dem schweren, an schwankem Stiel
befestigten Hammer, und »s— die Oeff
nung war da; ich selbst fuhr mit dem
Arm in den Tresor, und war beinahe
stoB ans den alten Jungen! l
erächtlich schaute der Künstler sich
nach dem völlig fassungslofen Wert-«
führer um, verächtlich maß er den Fa
brikanten, der ihm fiir den wunderba-!
ren Bohrer hundert Mart sofort bot,«
von oben bis unten, indem er lalonisch
sagte: »Nich vor tausend Märker,«.
dann reichte er mir resigniert die beiden
Werkzeuge, die hart wie ein Diamant
den Nictelstahlpanzer durchschnitten
hatten, ohne selbst auch nur eineScharte
bekommen zu haben, und nahm von mir
einen Thaler an, da er ,,augenblictlich
nicht bei Kasse sei, um anständig früh
ftiiclen zu käunen!« Natürlich war dies
nur eine,,Jalle«, da er von seiner »mo
pung" in der Fabrik her, der ich vor
hin Erwähnung gethan, sicher im Be
sitz reichlicher Mittel war. Jch nahm
il;m aber die kostbaren Bohrer nicht ab,
da ich die Ueberzeugung hatte, daß es
nicht die einzigen in seinemBesitze seien,
daß er wenigstens die gleichen sich sehr
bald wieder verschaffen könne ;
Ein anderer schwerer Verbrecher, der
durch mich sechs Jahre Zuchthaus be
kommen, und der mir gerade herausge--«
sagt, daß er mich bei seiner Ergreifung
nach wochenlanger Hatz ,,talt gemacht« ,
haben würde, wenn ich nicht schneller
gewesen wäre als er, rettete mich, nach
dem er seine Strafe verbüßt eines
Nachts-, als ich in einen Hinter-halt ge
fallen war, mit eigener Lebensgesahrl
und dem Bewußtsein, tnh leimt an’5"
Messer zu liefern, da er wiederum auf
verbrecheriichem Wer-re wandelte, direkt
rom Tode! Seine Ehre habe es nicht
zugelafs"eii, ruhig zuzuschauen, daß
solch croiirmlicheg Gesindel — es was-!
ren »Lei(t)ensledderer« — - mich todt-»
fchliiaen wie einen tollen Hund, biet-i
äußerte er mit so ruhiger Stimme, als-·
ob er etwag Selbstverständliheg sie-;
than, als ich ihm mit der linlcn Hand;
den rechten Arm hatte man mir zer-v
schlagen — bewegt die große Tatze
drückte; »Sie haben mir ja ooch, Sie
wissen doch, damals menschlich behan
delt!« In Wirklichkeit harte ich ihn
»dam-.1lg« durch einen wohlgezieltcnj
glücklichen Faustschlag lampfunfähigl
gemacht, ihn mitHilfe eines herbeigeeii
ten Na troächterg geknebelt und nach
der Wa e geschafft, aber ihm dann auf
meinem eigenen Bette alle nur mögli
che Pflege angedeihen und ihn, bevor
ich ihn einlieferte, durch meinen Haus
arzt verbinden lassen. Allerdings hat-,
te ich dem Richter bei der späteren Bet
handlung verschwiequ — und dies er
sparte dem Verbrecher mindestens zwei
Jahre —, daß er mit einem fußlcnpk
gen Messer nach meiner Brust gestoßen
aber, so kalkulierte ich dabei, ich Nimpr
te für mein Leben und er für feineFrei-»
heit, also waren wir quitt! War es, so
frage ic-, etwa kein Ehrgefühl, das den
hartgesottenen alten Sünder leitete, als
er mir in Todesnoth beisprang?
T h. G a n d e r t.
»e- HTWaMZLH
l
«Ter Hauglfurhs hat nach ’m Esseni
les Pfeiin g’stopft, und d’ Häuslf11ch-z
Im is am Herd a’stand’n und hat ab
,a’[piilt. Da hat der Häuslfuchs zu ihr
g«tagt: »Hast D’ a’hört?« Sie hat
eahnx aber koa’ Antwort ’geb’n, weil f’»
entweder vcr lauter Abspül’n wirtli’s
net g’t)t·srt hat, daß er g’sagt hat: »Hast
Ts’ a’hd·rt?« oder weil sie si’ denkt hat:
Er werd’5 scho’ no’rnal saa’n. Nacha
hat er richti’ rc’mal g’sagt: ,,Obs D’
net hbrsL sag-s i?« —--— » a«, hat f’
g’fagt, »i« hör’ scho’!« — Nacha hat cr
a’faat: ,,Js des- Bxöckl G’selck,t’s no’
im Raiichsang?« —— Und sie hat g’lagt·.
«Miiaßt as- scho’ Du ’rau3»3’nomm.i
hab’n, toenn’s wer rausg’nomma hab’n
follt’ —- i’ bab’s net ’raustk.o!« —
Nacha is er lsalt in’ Vod’n aufi ’ganga,
wo d« Selch’ drob’n ig, und da hat er
des Bröckl G’sel-xk,st’9, des des leizti
a’we’n von der Sau, de wo f’ z" Weih
nactst’n aba’stccha hab’n, ’raus(3’nom
man. Und iicieha hat rr’g ’runter ’tra
a’n und hat g’faat: »Gel, koch’s halt
fiir beut’ auf d’ Nacht, und a’ Haferl
voll Kraut a(:-’ tazua — deeH gibt
g’rad’ a’P-ortion!«—--Cie hat nix g’faat
drauf. a"rad’ an’ Brurnmler hat s’
harrt lassen Und hat weiter a’spiilt;
aber der Katz, de um ähran Rock ’rnm
a’scl-1iiciciiel: hat mit ’m Schwoaf, hat
f’ an Reimer ’ceb«ii, daß s’ Miau
a’scldrian l,at und zu der Thür’ Man-Is
a’ruiniselt tät-« Hernach, wia THE-iust
furbsin mit ’:n AbspiiPn filti g’rr«e’n is,
is s’ aa’ zu der Thür’ ’naus Und is
in's Waschhaus ’ganaa zum Wafchen.
Terweil aber hat der Hanslfuchs
zum Fenster ’nausg’scc)aut, und der
Baa, der Häuslfuchsennazi. hat aa’
zum Fenster ’nausg’schaut. Vo:’m
Fenster san aber rundum Darbofchen
aufa’schlicht’ a’tve’n; und d’ Sunn’ hat
reitst warm a’schiena, g’rad’ auf de
Daxboschen hi, denn es is gr’ad«’Fruah«
jahr 7word’n. Und auf de Daxbosch’n
drot-«n is a’ Haksachsl«g’le«a’n nnd hat
si’ a’sunnt. Da hat der Häuslfuchsem
nazi g’saat zu sein’ Batan: »Vata«,
hat er g’fagt, »du draußt auf oe Dar
bofchen liegt a’ Hadachsl!« ——— Nach-a
hat der Häutlfuchs g’sagt: ,,Las-, no
’s Hadachg liea’n!« — Aha der Nazi
liat a’sagt: ,,Woaßt, Vata, i’ thaat’ ’H
Oadachgl gern fanaa!« —-—— Nach-i hat’n
der Oänslsuchs a’sra·at: »Was
rourd’st D’ denn thoan mit ’m Ha
dachil?« — Ta hat der Nazi g’ant
woit’: ,,Woaf-,t, d’ Muatta fürktW si’
halt so viel vor de Hadachslm und da
ti«-oat’ i’ f’ gern a’ wen’a scheu-h ma
d1a!« Nccha hat der Häuslfnchs nir
a’iaat und nur mit de Ana’n a’ ganz
a« tloanss bißl ’blinzelt, nnd hat sein
Huat anrinima und is auf d’ Wiesen
’nau5 ««aanga zum Mistbroaten. Der
Nazi rsba ig- zu de Daxbofchen Maus
a,’sct)lis.«ha und hat ’s Hadachsl g’fanat.
Wia er ’s Hadacligl .1’fangt a’l)abt
hat-, is er wieder in d’ Stub’n ’nei’ und
hat a’ Zeitlang damit a’spielt nnd bat
ealni alleweil an Finaer hi’«a’halten,
und ’L- Ladazhgl hat alleweil ’H Maszl
atisa’risseri, alis wenns nach ’in Finger
schnappen wollt’! Nacba hat er’s no’
weiter «trat3t, bis ’m Hadachszl der
Schrot-at ab’troct)a IS ——- denn
brictdt leicht ab bei de Hadacbst nJiar
a’ Glas. Tees macht aber bei de Ha
dichPn nix, weil bei eahna der
Schweif wieder nachwachft ,,Ad7erl«,
bat der Nazi a’saat, wic: er eahnx an
Gchtuoaf ab’biocha hat. Nach-i bit er
’H Oadadigl a’nonnna und bat ’S in «o«"
Tinten «nei· «taucl)t, daß ’5 ganz
schwarz «w1-r’1. ig. Nacha Hat er uni
apanda »a’schaut, wo er’s hi’thoan foll;
i-;?:««Lia- bat ers in sdesr Muattan ilirj
Krauthaferl ’nei’q’stedt nnd hat ’9 Ha
fadectert Uran g’le,at. Nacha bot er
sei’ Haub’n aufa’setzt und iH furt’aaits
en zu de ander’n Buab’n zum Spiel’n.
Terwcil is’g scho’ spater ’wor’n, und
d’ Oäuglfuchfin is wieder vom Wasch
baus ’rei’ ’ten«.sna und hat si’ denkt:
Jet-, ists Zeit, daß U Wes-Kraut Wa
stellst und ’L G’se"tcht’z- weiPs hübe
lccnav tocha sell. Und so hat s’ halt ’5
G’selchte g’iirs)!11na Und hat ’g Deckerl
aufa’1ncscht vom KrauthaferL und da
is ’L) Hndadisl d’rin’ a’1ve’n, kohl
schwarz, und lsai d’ Häuslfuchsin I’a’:
schaut mit feurige Augen
Da lkat d’ Häuilfuchsin g’schrian.
»Jess', Mar’ und Jofepi)«« hat f’ g’
fel;rian und bat ’s G’felcht’ wega’1voria
nnd US Krautkafcrl und is zum Haus
Klaus-, als wenn scho’ der Leiblmftixe
hinter ihr her toaar’.
Dahernach is d’ Katz ’rei’ Temma
nnd hat uznanande a’schnnsselt undt
lzat dek- Brökkl G’selcht’g an- Bok—’n»
lieg’n feq’n. Und weil s’ g’moant hat«
des Bröckerl G’felcht’s wacr’ fiir sie.
l)i·a’legt ’1oord’n, hat se si’ d’riiber her-J
«q’m.1-.t)t nnd hat«-« a’fressen. Dera
weil hat der Häng-Euchs Fei’rab’nd »
,q’macht nnd is- fchö’ stat dahertemma
vo’ der Wiesen. Und da is d’ Hängls
fuclkfin vo’ der Weiten auf echm zu
aa’lusa und hat ’1hc1n, als wenn P net
q’scheit waar’; und wiar er g’sagt bat:
»Was hast D’ denn oder wo brennt’g
dum?« N- ltat f’ g’sagt: »Ja, im
Krauth , liegt a’ kloanet Dnch’
d’rin', a’ kvhissiwarzen otder gar Was
ander’g. «Und i’ trau’ mi’ nimma ins
Haus ein«-t«
s) Eidechs-. t
Da is et mit ihr in « ist »
’ganga und in d’ Stub’n; da . sb- "s , »
g’rad’ mit ’m G’sclck,sien strti sen-« «
und da hab’n sie s’ g’tad' no« gxe It,
wia s’ mit der Schwert-ten zur r«
Maus is. Und der Häuslfuchs bätt’ f
gern derschlag’n, weil f’ eahm sei-’ let
t’s Bröctl G«’selcht’s g’stohl’n hat, aber
vermischt ba er P net. Nacha hat er ?
Krauthoferi «fg’hebt; da is aber nix
mehr drin g’we’n, denn ’s Hadachsl is
demweil fchck davo’ g’lafa g'we’n. Aba
der Nazi is ’kemma, und der Wink-I
fuchs hat’n glei’ scharf in’s Gebet
g’1:urnma, Unt- da hat er halt de G’
sdxichf mij««m Hadachsl eing’stand’n.
Da hat eulfm d’·HäuE-Hlfuchsin oani linlz
gean und oani rechts we»q’n an Ha
dcscjst und o.1ni rechts und oani links
meq·n nn KrauthaferL und darnach hat
ealmk der Häuglfuchk zwoa links
’geb·11 nnd zwoa rechts wegen dem
G·felcl-ten. »Da hat der Nazi g’woant
um«- hat si’ nn’-3 Fenster hin«a’lonnt; da
trat d« Sankt· q«:c1d’ nomal resht warm
auf d’ Der-CHOR k-i’g’scl)jena, und da
is- ’5 HokachsJL schwarz Und ohni
Sc:1:.:r-af, auj de Daxbosch’n g’leg’n
und tzat IT q’f11n11t.
Eberl.
»Der Tod im usochtovsss —
unter dieser wunderlichen Spitznmrle
bringt das ,,Britisb Illiedical Journal«
eine YJiittkeilung dei unsere aus
srauen vielleicht einige Beachtung then
ten. Angellcxgt sind dies-mal die email
lirteu eiiernen Kochgeschirre, die sast in
allen Haushaltungen verwandt wer
den. Von Zeit zu Zeit taucht immer
wieder der Gedanke aus, ob das Email
dieser Geschirre vielleicht gelegentlich
gisiige Stoffe enthalten möchte, aber
darum handelt es sich in dem gegen
wärtigen sk glle nicht, außerdem ist vor
einiger Zeit durch seh-r sorgfältige che
misckse Untersuchungen nachgewiesen
worden, das die Zusammensetzung des
dabei benutzte-n Email ganz einwand
srei ist wenn nicht eben eine grobe Un
aehtsamteit oder ein direkter straswiir
diger Betrug vorliegt. Dies-mal ist
von einer anderen Gefahr die Rede, zu
der die emaillirten Kochtöpfe Veranlas-’
sung geben«li:’-nnen. Dr. Sharpin ist
jniimlich zu der Ueberzeugung gekom
,men, daß sich von dem Email, wenn es
Heimat-; abgenutzt ist, sehr leicht winzige,
isehr scharfe Splitter ablösen, die, wenn
’sie mit der Speise heruntergeschluclt
werden, dem menschlichen Verdauungss
tanal im höchsten Maße gefährlich
werden können. Der genannte Arzt
behandelte kürzlich einen Koch, der-c
beim Reinigen einer emaillirten Pfan
ne ein winziges Stückchen Email unter
den Finger-nage! gerathen war und
dort, da es sclzsars wie Glas war, eine
miangenclxmeVerletzung hervorgebracht
l;atte. Jst dok- Emeil einmal rissig
geworden, so kann selbst das beste Auge
scslcbe kleine Splitter in der gekochten
Speise F. B. im Geniiise nicht entdecken.
Werden sie aber b««1untergesck)luckt, so
können sie zu allerhand Darmerlran
kntigen Anlas-. geben, und Dr. Sharpin
steht nicht an, dieTlIatseche. daßDarm
leiden aller Ast heutzutage häufiger
geniert-en sind, ker zunehmenden Be
nutzung der intuillirten Kochgeschirre
zuzuschreiben. Erscheint die Behaup
tung in solcher Allgemeinheit übertrie
ben, so ist sie doch nicht von der Hand
zu weisen wenn man an die außeror
dentliche Zunahme der Appendicitis
denkt, der Entziindung des wurmför
migen Furtsatzeg des Blinddariiies, die
ikeute eine ganz außerordentliche Zahl
von Menschen det)inrasst· Es ist zwei
fellos, das-, cst die winzigsten Gegen
stände wie ein Hiinbeeriern oder ähn
lirleg der Grund zu dieser Erkrankung
werden, und von diesem Gesichtspunkte
aus erscheinen die Emaillesvlitter unse
rer Kochlöpse und Bratvfannen durch
aus nicht in einem harmlosen Lichte.
Jedenfalli weiden unsere chsfrauen
gut thun, ibre emaillirten Kochgeräthe
nicht ,:,u selten zu erneuern.
Frühling im Watde.
Fsriihlinq im Walde! Ein Duften und
Biiilfscm .
Ein fiiirmisty - Drängen nach Frei
l:i-i: und Licht!
Wildbciche rauschen, Thauttopfen sprä
l)en,
An jedem Halm lacht einBluniengejichi.
Tiefxsurpurne Keiche und fchlnliweißt
Sinne —
Aug Birien und Vuchen quillt perlend
der Saft,
Die Leiche schwirrt jubelnd in leuch
tender Ferne,
Miid’ fächel: die Luft, wie Von Düften
erschicfft
Rinadum ein Glänzen, Glühen und
Klingen
issin Minnen und Waben, so selig und
frei . . . .
Heidil id) snuß mir ein Liedel singen:
Schön ist das Lein-n! Tandakadeik
Gleich dort ükser’m Schlaq liegt ein
einsames Plätzeiien,
Versieclt zwischen fonnlichiumfliknmcn
ten Höh’n.
Ticsrt wartet mit dürstend-en Lippen
mein Schätzchen —
Aci:. Liebe im Frühling, wie bist du so
schön! -—«
T. Mendonis.
Deplazirte Redensart. —- »Die
Gang ist aestohlen worden, nach der
iräht kein Hahn wichti«
Bei der Taufe. Aennchem »Sag’,
Papa, was bedeutet eigentlich »am
nym«?« —- Watetx »An-on m« sma
tet: ohne Namen, iiomenloö. —- Agnu
chem »Dann, Papa, ist ja unser Why
wohl auch anonym?«