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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (May 26, 1899)
Der Yetzte vom Zikgiment Gmsdarmes. H Ls « oooooooooo (10. Fortsetzunq.) »Was Sie davon haben, Sire?« « start Sie herzlich. Das Gefühl, ei nes Menschen lücklich gemacht zu »da Ien, nnd die wißheit, daß es ein - Derz gibt aus der Erde, das in Dant darieit fiir Sie schlägt. Sie lächeln, Sire. O· wie traurig ist dieses Lächeln der Menschenverachtung, das Jbr ein samer Platz aus dem kalten Thron Sie gelehrt hat. Glauben Sie, es gin dankbare Herzen. Sie sind im Glück, nnd wenn Sie allein sind, so ist Jdr Gesährte der Stolz und das Hochge siihl Ihrer Erfolge Wenn aber die Erfolge geringer werden, wenn sie « ausbleiben, wenn die Menge, die sich . um den Kaiser drängte, kalt und ; iheilnahmlos wird, dann schwindet ; auch dieser Gefährte, und der Kaiser, I der immer allein war, fühlt sich ana) ; allein. Dann frieri dass- Herz in sei- ? ner einsamen Höhe, und dann mag « wohl der Gedanke wohlmein, das-, ei iraendwo aus der Erde Menschen« gibt, die des verlassenen Mannes mit frommen Wünschen gedenken und mit inniger Dankbarkeit Und so lassen Sie mich noch einmal bitten. Vers-Hm können Sie es nicht, so geben Sie es gern. Und Ihr Lohn sei alles-, wag- Seh Ihnen geben kann, mein Dank, mein heißer. inniger Dant.« Sie sank neben ihm aus den Bo den, ergriff seine herabhängende Hand und führte sie an ihre Lippen. Der Kaiser trat mit hastigee Betre gnng zurück. Eine glühende Rötlse hatte sein sonst so bleiches Gesicht ist-ergossen Hestig rührte er die Klin gel, die aus seinem Schreibtische stand. Zitterntx ungewiß erhob sich Char lotte. Sie wagte nicht, sich vom Platz ; zu rühren s Der Kaiser war an’H Fenster getre ten und sah hinunter in den Lustgar M. Gras Hersseld trat ein. Er wars einen schnellen Blick aus die zitternde , Charlotte, und den Kaiser, der noch i immer dem Zimmer den Rücken wandte ,,EZ ist mir sofort ein Erlaß zur Unterschrift dorzulegen,'« sagte Nape- - leon, ohne sich umzuwenden, »dem-H welchen der Rittmeister von Wagen-s I Feld aus freien Fuß gesetzt wird und ; für sich und seine Familie freies Geleit erhält, wohin es auch sei-« Charlotten stürzten die Thränen aus den Augen« «Siee ....!« rief sie. v Der Kaiser blieb unbeweglich stehen und winkte kurz mit der Hand. »Die Audienz ist beendet.« s Noch einmal wollte Charlotte sichl dem Kaiser nähern. Ein warnender Blick HersfeMH ließ sie umkehren und s zur Thür gehen. Als sie sich zum letz- s ten Mal umfah, stand der Kaiser noch» immer regungslos am Fenster. « I s- II i Als der Adiutanj des Kaisers- arn späten Abend cuS dein Schloß nacy Hause lam, erwartete ihn ein Wagen feld’scher Latai. »Der Herr Rittmeister würde siih steuer, wenn er den Herrn Grafen bald nach der Rückkehr sehen könnte-« Hetsfeld beaab sich sofort nach den oberen Räumen und fand Gebharl den Seinen bereits wiedeeaeaeben. «Jch wollte den Tag nicht zu Ende gehen lassen,« sagte Gebhard herzlich, indem er auf Here-few zutrat und ihm warm die fand reichte, «ohn: Ihnen danken ür das, was Sie meiner Zion in schweren Tagen aelvesen sind, Und was Sie so selbstlos für mich ge than haben.« « Ein altes- Schuldaefiihl stieg in ,.; Les Herzseld aus und ließ ihn bis in - ·- Ue Stirn ertötlmn Ich habe nur schwachen Beistand reift-n komm-« nie-t- ec. »Ich-: Ge z« Mike allein ist es. die mit werth - terlichem Muth für Sie aetärnpft hat. Oel-e verdanken Sie Freiheit und Le Zw Iedhard Waqenseld sprach leiiz Wort. Er sah sein Weib nur In tsrjt einem Blicke voll Stole ssnd voll Glück. Und sie, die sonst jede Zärt lichkeit vor Andern fast ängstlin ver mied, hob das schöne Haupt und bot ihm den Mund zum Kuß· Tiefe Stille herrschte im Zimmer Es war, ali ob der Engel reinen. heiligen Ehe friedens diese einfache Gruppe segne. Hersfeld wurde es wundeer tsc flommen zu Muthe. Alte. lang verges ene Gefühle wollten erwachen, sind ein » ichter Flor, den er lanae nicht vor « · dem Auge gefühlt hatte, verschleiern · sei-ten Blick. »Wir müssen scheidet-. lieber Gras,« a te Gebhard Wagenseld endlich. »Ich get Sie bitten lassen. um von Jzynen , « schied zu nehmen. Hier ist unseres Qlekhens nicht länger. Es ist bereits . IM- geordnet, so daß wir hoffen Dür "fe Wegen früh Berlin zu verlassen-« L Her-few wandte sieh betroffen te, ääseitzväktgembeurz Ins AG. - I are e a te Eis-Is- ml m des W ei « W W w m III-III I --’j — . s liebliches Gesicht wurde baid blaß, bald roth »Und Sie . . . . Sie aehen auch mit?« fragte Hersseld leise. henriette vermochte ni t zu sprechen; sie neigte stumm das auvt. « nriette,« sagte Leo innig. »Noch Hat « br Mund mir nichts gesagt. Aber ich darf dem glauben.v was mir Ihre Augen sagten? Darf ich?« Zitternd hob das Mädchen den Kopf und begegnete seinen Auaen mit einein Blick, in dem er die ganze tiefe Liebe las, die sie all’ dieTaae in ihrem Her zen getragen hatte. Leise küßte sie Hersteld aus die Stirn. Mit glücklichem Lächeln sah Char lotte zu den Beiden biniiber und nickt-. freundlich ihrem Manne zu, der sie fragend ansah. »So geh mit Gott, mein Kind.« sagte Hersseld irnia. indem er das liebende Mädchen sanft an sich zog. »Geh init Gott und harre der Stunde, da die Friedensalocte tönt. Dann bin ich meines Dienstes stei. dann will ich zurückkehren nach meines-i Hei mathland, ein freier Herr aus eigene-n Baden. Dann nsaa die Vergangenheit versinlen vor einer-neuen, seligen Zu tunft.« »Und bis dabin," saate Gebhard ernst, »bis dahin will ich sie biiten wie mein eigenes Weit-. Denn noch ist nicht Friede, sondern Sturms Nicht ohne Gefahr ist unsere Reise, und trotz dek- laiserlicheu Genusseer will ich froh sein« wenn wir erst das Haupt auariier unseres- Königs aliäctiich er «.eicht baben.« s ,,Also dahin wolle-i Sie noch im nter?" rief Leo Herzseld erstaunt. «Jch glaubte, Sie wollten seitwärts der großen Heeresstraßen nun einen stillen Landsitz suchen und dort den naben Friedensfchluß erwarten Denn dieser ist ganz nahe. Segen Sie Weib und Kind nicht nutzlos den Gefahren einer so unsicheren Reise aus« »Warum soll der Friede beute näher sein als gestern? Jst denn ein neues Unglück geschehen? Hat der König abermals eine Schlacht verloren?« »Ich sehe, daß die Nachricht noch nicht zu Jhnen gedrungen ist von der Katastrophe, die die preußische Armee ereilt hat. Tragen Sie mir’g nicht nach, daf- ich der Unaliicksbotebin der sie Ihnen zutragen muß. Es ist das Schlimmste was eine Armee treffen !ann.« »Ich kenne nur ein solches, und das ist undentbar bei preußischen Trup ven.« »Fassen Sie sich, Herr von Wagen seld, und tragen Sie tnsit starter Seele, wag Sie doch vernehmen müssen: Färst Hohenlahe hat bei Prenzlau mit der ganzen Armee im freien Felde la pitulirt·« Die Frauen stießen einen leisen Ruf . des Schreckens ans. Gebhard Wagen feld aber sant cui einen Stuhl. leqte »die gesalteten Hände auf den Tisch H und beugte den Raps dari.iben So saß Her lautlos, reaungåsirss. Dann slö lich erschüttern ein leises-, z tieer S lu zen den gebrochenen Kör Per des starken Mannes, bis Wagen fed schließlich in ein stilles, zuckendes Weinen ausbrach. Charlotte kniete neben ihm und ver suchte iin stlich in sein Gesicht zu sehen. »Im reien Felde —- mit der gan zen Armee,« stöhnte Wagenseld, »ohne einen Versuch der Gegenst-ehrst« Er blickte in starrer Verzweiflung in das angsivvlle Auge seiner Gattin. Lea Hersseld trat heran- und legte die Hand aus Geblzard’s Schulter. »Das Schicksal ist stärker als die Menschen,« sagte er ernst. »Ein weite rer Widersinn Preußens ist nicht mehr denkbar; die Truppen des Kai sers stehen mitten im Lande, dieArrnee von- Jena und Auerstiidt ist endgülti vernichtet, mit ihr he altes Regi ment, das Regimeni nsdarmeö.« - Da richtete Gebbard Wagenseld sich aus. Leuchtenden Auges, mit stolz et hobenetn Kopf and er dem Adiutam ten des Franz-) entaisetz gegenüber. L »Genqu« sagte er fest. »Sie wet- f den mit Ihrer Unglücksbotschaft mich nicht beugen. Do das Unheil noch von ferne drohte, da jeder sein Saat-nahen innerlich fühlte, oa leistete vie Erwar tung der Katastrophe auch auf mir Wohl, nun ist’s vorüber Das Aeußerfte ifi eschehen; zum Unglück iss die Schon e gekommen, Schande über die glotreiche Armee des roßen Friedrich, der uns mit seinem steil-me großgesiiugt und zu siählemen Män nern gemacht hatte. Aber hier, ich stith ·hier ist auch der Wendepunkt. Des- Tag der Wieder vetwitunq bleibt nicht aus. Aufstehen wird unser Voll in flam mender Veqeisierung und im Sturm wird es die Eroberek hinweexfegen vor. dem entweihien deutschen Boden. Und ich sollte zurückbleiben? Jch sollte änosilich denken an Weib und Kind? Nein. here; da kennen Sie die Preu ßen nicht. Jeht braucht der König ieben Arm, der eine M e spannen, jede Haut-, diedeu Degen been kann. Und mir-en Um, W d fes et iW MMJCF List-G keinqeniiinnir. Jeden Troper Mutes « wollte ich einzeln verspeisen W ich l mit dieser Saat Männer, Krieger site « den heriigen Kampf um die Würde-des Vaterland-es zeugen könnte. Als ich vor weni Tagen aus Bet lin ausein, da hei,ie ich. daß ich u einem Siege preußischer Waffen heissen könnte. Mitten in den Reihen Meine tlieuren Regiments dachte ich den Kö nig in Stettin zu grüßen mit dein alten Risi: »Die alleweg gut Zolletn!« Es sollte nicht sein. Gott hat ej un tetz beschlossen Nicht on der Spitze ntciner Schwadton treie ich vor mec nen König. Mein geliebtes. mein stol «2eg Regiment ist nicht mem. Wohlan, sc ziehe ich kenn allein zu ihm als-: Der Letzte des Negiments Gan dakmes!« Uns-J ——.-.--—-— »Die Zukuqu der per-. staates-n Wer noch daran gezweifelt hätte, daß die englisckyamerikanische En tei-te. wie sie zum Beispiel in der Sa moafrage gegen Deutschland in die Ers scheinung getreten ist, aufthonernen Füßen steht, den muß jeht die Prophe zeiung der Prophetin der Rue des Pa radis in Paris-, Mademoiselle Couesk don, eines Besseren belehren. Dieselbe hat die Zukunft der Vereinigten Staa ten geweissaget. Sie behauptet» das Mundstijck des Erzengels Gabriel zu sein. Als ich Fräulein Couesdon besuchte tschreibt der Pariser Correipondent des N. Y. Journal), fand ich sie in ei ner hoch inspirirteri und praphetischen Stimmung. Jch fragte sie, was sie von der Zukunft der BereinigtenStaa ten voraussah. Nach einiger Zeit schlaff sie die Augen und sagte in kur zen Sätzen Folgendes: Es wird nicht leicht; —- Ftrieg wird kommen; akkeri mais wird er kommen: es wird nicht Ieicht sein; ich sehe einen großen Tqu kommen —— einen großen "Tag sur Amerika: Ganz Amerika, Norden und Süden, wird unter einer einzigen Ne gierung geeinigt fein; die große ameri kanische Republik wird sich von Pol zu Pol erstrecken; große Staatsmänner werden- sich bestrcben, den ganzen Con tinent unter die amerikanische Flagge in bringen; Krieg wird nicht geführt werden« um dies zu verwirklichen-: Mexiko wird nach dein Tode des Prä sidenten Diaz um Zulafsung zu den Vereinigten Staaten bitten, und das Gesuch wird gewahrt werden; die süd ainerikanischen Länder werden die Wohlfahrt und Glückseligkeit Mexiios nnter amerikanischer Flaage sehen: dann werden sie ebenfalls ersuchen. zu gelassen zu werden, und ihr Wunsch wird gewährt werden; Canada wird am längsten außerhalb der Union blei ben: Amerika wird einen anderen gro ßen Krieg haben; es wird ein weit grö ßerer Krieg sein als der mit Spanien: er wirdweder mit Deutschland, noch mit Frankreich geführt werden; viel mehr mit einem Lande« das ient laut Freundschaft für Amerika betbeueri; dieDeutschen in Amerika werden ihrem Vaterlande niemals gestatten, Krieg gegen die Bereinigten Staaten zu füh ren, die Englander haben keine solche Macht; es wird der schrecklichste Krieg sein« der jemals geführt worden; aber Amerita wird schließlich triuinphiren; kann wird die amerikanische Mariae die größte in der Welt sein; die erin lische Sprache wird von Amerika und nicht von England deherrscht werden; ein Amerikaner wird den Nordpol und ein anderer den Süddol erreichen; dann wird die Herrschaft der Vereinig tensStaaten von Pol zu Pol reichen U. . W. — Ue irnalanaer inneren, Vetnerlt Da tu das »Vol. Taaeblntt« sich diese Propbezeinna lkinter die Ohren schrei ben nnd die nutzlosen Versuche, Amts rila in einen Krieg mit Deutschland hineinzutreiben, endlich aufgeben Daß Mademoiselle lsouegdon auf dein Ge biete der politischen Prophetie einen sicheren Besitz besitzt, daiiir spricht auch ihre Bewertung über die Trut schen in Amerika, welche niemals einen Krieg zwischen den Vereiniaien Staa ten und Deutschland gestatten werden. ssWie würde sich der seliqe Maine ge freut haben, wenn ihm dieserTriunivb der paniamerilanifchen Politik prophe zeit worden wäre. ----—-.-.—— In Lonan erzählt man sich eine gute Geschichte. die ter Herzogin von Connaught bei ihrem jüngsten Aufent halte in Aegypten passirt ist. Nach der Truppenschau, die der Herzog vor Omdurman abgehalten und zu der ihn die Herzogin zu Pferde begleitet hatte, riß plötzlich ihr Sattelrienien. Da der Schaden an Ort und Stelle nicht ausaebesseit werden tonr.te. machte man, um fee nach ihrem Quar« tier zurückzubringen, aus einein Ka nrsnenaestell eine Art TraasiuhL Auf ihen wurde sie von iigyptifchen Kano r.ieren getragen, die ein ögyptis r Dssizier bei-blitzte der etwas Engli ch - kennte. Untern-est sagte die her ogin ; zu ihm: «Jeh hoffe, ei wird Jhre nte nicht so sehr ermüden, mich zu tra- « gen«, und war lehr verdreht über die Antwort: »Keine5 B Madame! Sie find nicht schwerer a s die Kanone,-.-die die Leute zu tragen pflegen.« Die be saate Kanone weg ungefähr 1000 Pfund. Vielleicht hatte der Qfsizier der herzogin eine Schmeichelei agen wollen, da die Orientalen bei der- Ab schöjung von Feuuenschönheiten sehr «au Gewicht« geben.) - s e JI Oklahoma ist in einein einzigen Ieise eine neue stadt Monate-in est-sie sss Itlntkr fctjwkrrm --Urrdnktjt. Erzählung von f. Alles-M 1. K a p i t e ! Jn einem geräumigen, Ernst-leinen tsckiteten Zimmer feines, aus der Dom- , insel belegenen Wohnhaufek saß an einem Sommetmutgkn der Fabrikhe sitzer Benno Haems mit seinem Neffen beim ersten Frühstück Die Fenster standen offen, ein wütziaee Duft von Lindenbtüthen erfüllte das Zimmer, Der Blick fchweifte über den Hof in ei nem altmodischm ein wenig verwil betten Garten und zwischen den Bäu men hindurch auf einzelne Stellen des dahinter liegenden« tm Scheine ce: Sonne blinenden Flusses Benno Harmg war ein Mann im Anfang der Fünszia, von robuster Ge stalt und gesundem Aussehen, mit start er rautem Bart und Haar. J seinen rzcht scharf hervortretenden Za oen vräate sich neben Intelligenz IM starker Eigenwille aus; Bitterkeit und Meniclzenberachtunsze schienen doch mit einem Hanae zum baalichen Lebens Genuß gepaart zu sein· Sein Reise, der GerichksassessorOs« nsald dartun der seit einiaen Wochen sich zum Besuch beim Ontel aufhielt, blickte voll teelen Lebenzmntbs in die Wett. »Meine Fersen gehen zu Ende, ich halte es sür besser, wenn ich schon mor aen nach Berlin zurückber Onkel.« begann der Neffe. indem er aufstand ttnd sich an einem in der Nähe sieben ten Rauchtisch eine Eigarre anziindetr. »An-i wir teid«« brummte Harnis, ohne von der Zeitung auszusehen und ohne in seinen Mienen von einer Ge iiiblsreaung eine Spur zu zeigen. Der Asseisor richtete denn auch die Amen mit einem Ausdruck des Zwei scls aui ibn und sagte, während es um seine Lippen schelmrsch zuckte, nur das eine Wort: »Wirllich?« Der Onkel senkte nur unmutbia mit der-. Schultern und brummte etwas Unverstandlichei in den Bart, der As sessor hatte es aber aus eine direkte Antwort abgesehen und fuhr fort: »Ich basie, ich bin Dir nicht allzu lastiq gefallen, Onlel?' »Unsmnt' brummte der Fabritbe: siner in seiner porttoraen Art. »Störft mich nicht, half Dich gerne hier; isUr —- « Er brach av. als fürchte er, schon tu viei geiazt zu hoben, aber ngald nahm die binaewvrsene Aeuszerung als ekn ibm willtommenes Stichwort ani ,,Tu hast Dir die Sache überlege, Lnkel Denno? Es war nicht Dein letztes Wort gestern Abend?« »Mein allerletztest« knurrte der inbritbesitzer. »Laß Dir das gesagt rtn.« . »Soll ich wiellich mit dem Geständ nist zuriiettehrem daß ich nichts, gar nichts erreicht hol-ei-M Jn Ost-waldi osfenern Gesichte malte sich eine aus richtiae Betrübnisr, der Fabriidesitzer daaegen sah unwirsch aus« Er schleu derte die Zeitung sort und ließ die Hand schwer aus den Tisch sollen, daß die Tassen klirrten. »Wer hat Dir denn befohlen. einen solchen Austrag zu übernehme-is Du mußtest doch wissen daß er ganz ans ficht-Eies war.« »Wer Ontel, Jexna ist doch Dein Kind.« s » - Tex ,ks.--rk!r-ether schnitt eine Ost-« mass-. »Sie ist das Strnd ilxircr Mut ter, der xst sie seiner Zeit vom Gericht zugesprochen worden« »Ah( die Mutter Ist todt.« Huan guckte die Achseln. »Wenn Tu das Mädcer nur ein spa! selen ir-:lltest,« sahe der Nrtse stet. »Du würdest « »Ta; wkll ich eben nicht« i »Sie ist so lieblich, so anmuthig, k. ». « ,.Bsond nnd blauäugia und taubens srcmrn tote die Muttert· Der Fabrits besißer sckmrte mit dem Fuße. »Man-e des, habe es gekostet, ver-« lonne neckst nach einer zweiten Aussage Mag sie nicht sehen« war the in tret Wteae schon wie aus der. Augen ge schnitten.« Trotz aller Oerbbeit glaubte der Assessrr aus diesen Worten einen tre sen, n:e verwundenen Schmerz um dse Gattin derart-zuhören welche sich nach kurzer unalüetlicher Ehe von dem Fa brikbesitzer getrennt hatte. und seine band ergreifend, redete ee i m mit dem Tone ausrichtiqster Thet nahme zu: »Was die Mutter an Dir ver schasdet hat« laß die Tochter gut ma chen. Sie sehnt sich so sehe danach« Ein bitten-, schneidendes Lachen antwortete ihn-. »Gut machens« höhnte bannt »Sie hat nichts - ut « zu machen! Ich war ja der schuldqse Theil. ihre Mutter der steckenso e 1 Engel.« s »Man saat, Du habest das selbst so l gewollt, Onkel; Mutter und Tochter sollten zusammen bleiben.« I »Und sie Weben zusammen,« erwi derte der Onkel instit-unten »Nicht ein einziges-nat habe ich von dem Rechte Gebrauch gemacht, das Kind zu sehen, nnd nicht ein einziges-nat hat meine Tochter einen solchen Wunsch neckst-Herr Das tst die Sehnsucht die Du mir esnreden willst.« »So lange die Mutter lebte, konnte . sie das Mist aut, aber glaube nur« hat set- dci Hat-il »und » ..do-somit-mä Lt. todts i den beißesien Wunsch, ihn tennen zu 7 T letnen.« . « ..Bevaueke. er ist nicht gegenseitig.« Zemettie dee Fabrik beiiket trocken-. ,-Dn lebst hier in einsam, Onkel« nienn Du eine Tochter um Dich hat test. die Du liebst und von der Du OT lcebi wirst — « -Nun isi es aber genqu Laß mich in Ruhe, oder ieb vergessen. daß Du ists Sohn meines einzigen Bruder «i i.« »Du wirst mich nicht aus demhanie see-Hien, Onkel. ich muß ja morgen ohnehin von selber geben« lächelte ver Assessot, der entschlossen war. sich nicht ic- lricht aus der Fassung bringen zu lassen .,Dvch. und ieinenialls wette ich Tich wieder einluden. wenn Du mit nicht versprichih dies Thema nie wie der zu berühren.« »Das Versprechen aede ich nicht« " rnd ladest Du mich nicht ein« so komme ich angeritten, Du sollst schon an das Sprichwort glauben: »Der Tropfen biihit zuletzt den Stein.« Onlelchen, find wirst mir zuletzt noch sehr danthar ern.« - Der junge Mann sagte es heiter, scherzendx er war dem inel ganz nahe aetreten. sah ihm mit seinen lia ren. hellgrauen Augen mit bittender Zuversichtlichleit ins Gesicht und legte seine große, aber wahlaesormte Hand schmeichelnd aus dessen Arm: aker nn willia ichiittelte der Onlel ihn ah. »Lasi die Possen. Zu dergleichen sühle ich mich nicht-ansaelegt!" schrie er ihn an. »Es war schon sehr riicts stckstsltss aeaen mich. das-. Du Dich in das Haus einführen ließest, wo era lebt!« »Sie ist meine leibliche Consine und ein so liebes, reizendes Mädchen," rief Oswald. aber hämisch entgegnete der Ontel: aUnd das verdreht Dir den Kapi. Wenigstens hättest Du dieser Betanntschaft nicht gegen mich erwäh nen sollen, statt dessen rühtnst Du Dich ihrer noch.« »Das thue ich »-« »Daß Aufträge an mich übernom men· plagst mich mit Dinaen, die site Fries lange abgethan Und begraben in .« be »Lehendiges läßt sich nicht begra n.'« - Es soll aber begraben sein, i will nichts daran wissen!!« Der ntel schlug mit der Hand aui den Tisch .Diire ietzt, was ich Dir sage, Os wald. und merte es Dir aenau. Jch verbiete Dir, verstehe mich recht, ich verbiete Dir, noch ein einziges Wart iider die satale Geschichte tu spreche-r Kommst Du mir ie wieder damit, so enterhe ich Dich.«« »Ich hab-. noch niemals daran ge dacht, von Dir etwas zu erden, Ontel. Deine rechtmatziae Erhin ist Deine Tochte:,« antwortete Qstvald ruhig »So, meinst Das-" iwttete eser findende-sitzen »n«ennDu Dich nur nicht verrechnest . Ich lann mit meine-n Gelde :i-achen, was ich will. und werde mich in meinem Testament vorsehen, daß nichts davon in die Hände toter-tit, in die e- nach meinem Willen nicht tcnunen soll.« »Das Pstichttheil lannst Du Deiner Tochter nicht entziehen.« versetzte Ietzt recht samt der ttlsiesian dem gegenüber so viel Varurtheil und Dartnaetigteit auch die Geduld risi, »und was mich andeiritst ————" .Dante siir die aiitiae Belehrung: weiß, was ich zu thun habe,« schnitt ihm der Ontel das Wort ab. .Wolltest Du nicht nach der Stadt iahren?« »Ehe Os·.vald etwas erwidern oder dem erhaltenen Winte aemösr sich ent fernen tonnte. wurde die Tnür geöhnet rnd herein trat eine laum mittelgrosse » Frau mit vollen Formen nnd bit-dens ven Farben aus dem glatten, ziemlich nichtsagenden Gesicht. Es wa nicht ganz leicht. das After von Frau ennetvitt. der Wink-scheite rm von Benno Hat-ins, zu bestimmen-, Sie selbst hielt sich mit erstannlietzer gartnäetigteit in der ersten Hälfte »der reißt seit. es gab jedoch Böswtlltge, die be apteg wollten« tie habe diese s Gr e bereits iihettckrscieis acht-by a s lie sinnst zehn Jahren tn«das bemerkst-e i Haus genommen. Wie dein auch sein mochte, sie hatte sich sehr aut gehatten und bewahrte idre Juaendlichteit eben so wie die Hoffnungen, die sie seit seit « langen Jahren irn Busen hegte. » Jn dein Hause des wohlhabenden z Fabritbesitzers standen mehrere Dienst : boten unter der Leituna von Frau ’ Bernardin tro dern liest sie es sich nicht » nehmen« dein Hausherrn iede Mahlzeit selbst zu serviren, so wie später ei en- I händig das qebrauchteGelchirra zu räunien, wobei sie iich ertundigte, ob sitze-z nach seinen Wünschen gewesen » e . Auch jeßt richtete sie die Augen mit last verbimrnelnden Ausdruck auf harmä und ragte, ob die Eier nicht gut waren, ie herren hätten sie ja nicht auf messen »Sie alten noch so viel andere gute Sachen bei-tacht, liebe Frau Bennes witz, daß man bei-n besten Appetit nicht alles vertilgen trnnte,« antwortete Os rvald liebenswitrdta an Stelle des On tels, der nur mit dem Kopfe nickte. Er hetteJeine Zeituna wieder aus etwai men und sich rnit demGesicht vö ig dem Fenster zugekehrt Die hausbalterin oerzo den Mund zu einem dankbaren Lache n, seufzte dann aber unwider stehlich komisch zu dem unempfindlichen Dausberrn hinüber, date Ostvatd wie der in H den Schalk erwachen iiiblte G ehrte e allerdings nicht viel da u, ihn l dem sast unrner aut ausgelegsen jungen·Mann zu werten, Frau Benge Kiss unt t ern Getbue war aber ganz anders zu geeignet. s« Et folgte ihr, als sie nun mit ihrem Pkätt voll Geschirr das Zimmer ver- - se . »HättenSie ein wenig Zekc kü- nich Herr Assessot?« »Jmmet, Frau Bennewitz, selbst tret-n mit weIt neesiaek von diesem Ak titel zu Gebote stünde. als in di ·em Augenblick der Fall ist.« ern-Werke O walti mit einer Galanten-. welche viel zu übrrtkieben war um echt zu sein. von Frau Vermein aber für baute Münze genommen ward. »Ach,.f9ert Assessor. Sie sind das Muster emek Kavaliers.« iigpelte sie. »Wenn Here hat-us sich doch nur ein Beispiel an, hnen nehmen wollt-X »Der On e! an dem Neffen, das wäre ja die verkehrte Wett,« scherzte DIE-old «und lachte bel! aus« A-L .-.-h. ----- I » VII Wlllllc ltut ne »unt- Iase unun ilun zu: »Still, still, daß er uns nicht hört. T un Sie mir den Gefallen, Herr Affe or. and neben Sie voran in den Garten; hinten beim Fliederbok lett ich toinme oleich.« Ostoald verbeuate lich lies. »Sie in den zu besehlen," saate er und-verließ das baue durch die Ointertbiir. Ueber den großen Hof ging er in den weitläu siaen altmodtschen, etwas verwilderten Garten, der sich die zum Fluer er streckte. « «..Eiu·tsiende3dous mit Frau Verwe tvip. les verlohnt sich schon fiir ein-n Gkvßsiudiels hierher Zu lommen, rrni das zu genießen Was will sie ietzt nur wieder don mir? Beinade lönnte nii dieFurcht befchleichem sie bade es OR mai angesehen wüßte ich nicht, daß sie ticb ganz est in den Kopf aesetzt tut. Frau Fabritdeiitzer Harms zu werden. Darauf wird die Geschichte wohl auch wieder hinauslaufen und das ist am Ende auch Zeitvertreib. Pech will itill halten, denn bin ich auch seit überzeugt« das-, sie ihr Ziel nie erreichen wird, isi’o doch besser. iie zur Freundin baden. als eine Feindin aus iin zu inachen.« Er war während dieses Selbstge spräches qeniiichlich schleudernd nach dem sogenannten Fliederdogtett ge langt. Fliederitröucher bildeten den Voerderqrund. dahinter erstreckte sich dichteo und hohes Gebüsch. Es schloß den Garten nach dieler Seite von den in geringer Entfernuna davon sich erhe benden Gebäuden der Fabrik ab. Eine andere Einiriediauna war von Harms nicht für erforderlich aebalten worden« denn von der der anderen Seite ward der Garten vorn Wasser bearenst und Undeiugte wagten es ohnehin nicht, id zu betreten. 2. K a d i t e l. Die Geduld des Assessors wiirde auf eine ziemlich harte Probe aetetzt worden sein, hätte er sich n·.cht in einer mütlisverfasiuna befunden. in welcher er set-r gelassen über sich ergeben ließ, was der Tag brachte, Obwohl dee Vormittaa noch nicht weit vorgerückt nar, machte die Hise des Julitages sich bereits fühlbar, und es war recht anaenelmL im Schatten rer Bäume auf einer Gartenbant zu siden und sich dem dolee iar niente zu überlassen Die Beine weit von sich ge streckt. den Rücken deauem gegen die Lebne der Bank stät-end blies er ge miitblich in leichten blauenRingeln den Rauch seiner Ciaarre in die sonnen flirnmernde Luft und überließ sich sei nen Träumereien Er war darin so dertieit, daß er ausiuhr. als er eilige Schritte vernahm. Erditzt und außer Atbern nahte Frau Bennetvitz. »Verzeih» Sie mir, Herr Assessor, daß ich Sie habe warten lassen, ader der Mensch war wieder da. ich tonnte ilm aar nicht los werden und wußte mir zuletzt nicht anders zu helfen, als daß ich itktn sagte, ich müsse in den Garten, Sie warteten biet auf mich« »Welch» Mensch?" iraate Oswald und feine Stirn zca sich in oerdrießliche Falten bei dem Gedanten. es tonne ir end Jemand zu der Annahme ver tei et werden« er habe ein Stelldichein mit der hauöhkilterin aber lein humor gewann schon wieder die Oberhand; es state verratberisch um feine Mund wintel, mit einer Verbeuauna stand er auf, bot Frau Bennewite arti den Platz neben sich an nnd letzte spsiz erst, nachdem sie ihn mit einem denn-armen Zögern eingenommen halte ,,Acl), der Verticheeunasaqent, ter schon einmal Herrn Oarms befchwatzen wollte, fein Leben zu versteuern Ich liab’ Ihnen ja daan erzablt.« »Ich erinnere mich. Sie sagten, Ter Onlel hätte ihn iibel ablaufen lassen. Was wollte er denn heute ivieder?« »Er wollte sein Heil bei mir versu- » chen, bot rnir hohe Prozente. wenn ich Herrn Harms Dazu veranlassen könnte, fein Leben siir eine tüchtiae Summe zu verfiel-ern. Zuletzt meinte er. wir tönt »ten es wohl io drehen, baß die Lebens versicherung mir zu aute tiime« benn wenn here bar-us eines schönen Tages ebne Testament stürbe, fei ieine Tass tee die einzige Erbin· und ich hätte das Nachsehen« »Das war aber nnverlehämli« ficht Os?walb aus« »Was geht bat den Kerl an « »Da haben Sie nan« Recht- , HM Atlessor,« stimmte Frau Bennervitz bei, ,,er scheint aber alles ausgetunbtchaftet . zu haben und auslunbichasten zu wol len. schon das voriae Mal that er al lerlei Fragen nach Dingen, um die er sich nicht zu kümmern bat. Damals ließ ich mich verbliissen, heute hol-« M . ihm aber ordentlich beitngeleuchiet.« » »Was haben Sie ihm denn gesagtf E fragte der Assessar neugierig. Gartfetzung folgt.) Man mißt Ue Jblieme en Schatten nnd bte Grollen i Weiden-. .- Ren · r