.«,-« Is. «« , . qu Heim des Wien-. Mos BonPaulLang. » - Ein Topf war zerbrochen. -- Ich fragte « warum; Das hat mein Weib gekränkt Da hat sie das liebe Köpfchen gesenkt Und still geweint nnd blieb stumm. Mich grämie die Empfindsamteit, Ich hab's ihr nicht verhehlt, Da hat ein Geringes zu tränkendem Streit, u nagendem Hader gefehlt. erbittert war ich mich ungesäumt Aufs Lager nieder Da hab' ich’ö geträumt: Wir hatten gestritten mit scharfem Wort, Und trotzig war ich gegangen, Zu suchen an einem fremden Ort Das- Gliici mit den rosigen Wangen, Das unserm Heim so sichtbar grollte lind nimmer bei uns nisten wollte. Und weit und weiter zoa ich hinein In die fremde, lachende Welt Und sah des Glückes Sonnenschein Manch einem zugesellt. Doch wenn ich fragte; ,,Wo blüht es mir, Das Glück?" Da ward die Antwort: Nicht hier! Dort hinterm Berge vielleicht, bei an den-» Mußt suchen gehn nnd weiter man . dunk« Und Tage um Tage zog ich sort Von Land zu Land, von Ort zu Ort» Und fragte und ließ mir ’s wieder sa Un »Nicht hier du mustn dich weiter tka gen! So schritt ich Woche-ji Sind Monde säh-; a Durch Wälder nndlAnen ohn’ Unter C - Und wie mir die Hoffnung, das Glück zu finden, I Still unter den Sohlen begann zus schwinden, Tras ich ans dorniger Wanderbahn Ein altes. rnnzligeö Weiblein an. Dein ries ich zu, weißt dn zu künden, Wo sickj das fliiihtigen Gliick läßt sin Da strich die Alte nsit nioeller band Von der Stirne die Falten und vom! Gewand Und lächelte miid gndsgriss an die t »Das Glück? ——- Das Glück? —- Einst hab ich«s gewußt. ! Das lachende Glück? «- Mir lacht s ja nimmer Mit wonnigen Stunden, mit gleißen dem Schimmer, Doch dir hat s irgendwo in der Welt Gewiß ein duitiges Eden bestellt — Ein Eden -—— ein Heim -— ich schau es vor mir —- i Begabi von Glück mit tilstlicher Hier, l Vom Firste seh’ ich den Wimpel wehn Und das Glück an der oisenen Pforte! stehn. « Soll ich dich sühreni" Da hab ich entzückt Der Alten die weile hand gedriickt Und hat: »Das Eisen voll töstlicher iee Vom Glück uinilattert — o zeig eg mir!' i l Und die Alte nahm mich an der Hand Und führte mich nistetd von Land zus and Und führte mich in das-heim voll Glück: Zu meinem oerlassenen Weib zurück. l Da bin ich erwacht. — —Dee Sonnen-— i l l l schein Spann goldene Faden« zum Fenster herein - Und schmückte mein stilles, trautes Saus Mit gleißendem Lichte verschwenderisch aus-. Da hab ich danlbar den Traum ge- . griisit Und ans die Lippen mein Weib get-Liszt, Und strahlender war uns wiedergefnn l den Das Gllick. das uns die Scherben ent wunden. — Enintün Berg Vonsalsbwigilditsch l Es war Mitte der Achtziger nach ei ner Reihe von für die Schritiankt hoff« nungsioien Jahren· Ein trüber Mär tag mit Regen und heulenden Wink-its en brach an. Der alie Capitäti Berg hatte vor de: Eii tteethiie seine Gsloichen ausgezogen Dann war er eine Weite stehen geblie ben, hatte gehustet und ichließiicu ge tlingelt. est stand er im Cum-non des Coniu Z. ist war ungewöhnlich disk usw zi: tertr. Seine Lippen bewegten fich, und die Hände suchten unsicher in der Brust tasche nach dem Brieie des Temqu Er tvuizte ieijr wohi, was et sagen wollte; et hatte aber das Gefühl, als müss« er den Brief in der hand Wien, während et Wort sitt Wort herausbrachte. was. nicht mir seine eigene. aufrichtige Mei nung, sondern auch seine inständigeBit te an den Eoniul war. Endlich hatte et den Brief. Er tin itete wieder und tetynie sich an ta ComptoirpuM s lMessen tät-im um« bei-: tät Eis-t ngtn ,geht e n. W wir Mqu vieiewee unk sehsliem so werden-wie s euch Iei W rter ein-halten« Heute die »hermine« verlaufen wiire ein Stitck aus dem Toll Ihause. Wer giebt denn heute noch ce waz sitt ein altes holgschisfi Nein Mensch. » Das wissen Sie eben so gni wie tch." »Ich schrieb anen,« sagte der Con sul freundlich und milde, »ich weiß tei nen anderenAusweg Leider fürchte in, daß es nie besser wird. Der Dampf verdrängt Alle2.« »Ach, utet, bester Herr Emqu sich babe ja « underttausende und mehr fiir Ihren seligen Herrn Vater verdient Sie diirfen das Schiff nicht herein-sein wenigstens nicht, so lange ich leb-. Jch bin ia Mitrheder. und wird mein Im theil an der »Herrnine" veriaust, Dann bekomme ich nicht so viel beraus, daf; ich inein·e Schulden bezahlen lann -— - dann muß ich als Bettler sterben, und idas wollen Sie doch nicht, Herr Consut F-— das habe ich auch nicht verdient, Inachdem ich mich vierundzwanzig Jahre Jan See abgequält habe.« i Der Consul saß eine Weile unte swealich da und blickte vor sich hin. Dann nickte er gedankenvoll mit dem Kopfe-, als wollte er etwas sagen, stand aber Tauf und stellte sich an’s Fenster, mit tm sRiicten gegen den Alten. So stand er da, ten-. Wert wurde gewechselt. End lich lam es tonlog heraus-: »Sie sprachen von Jhretn viertenAn theil. Ich habe nicht allein mein Jn teresse, sondern auch das meiner Mut ter zn wahren. Uns Beiden gehört itber die Hälfte des Schisses, nnd schon aus diesem Grunde wünsche ich natür uko oag Jene rur uns Aue. Ich sehr nur einen Auswe .« Der alte Capitan war im Sopha zu sammengesunken. Jetzt erhob er sich und trat an das Fenster. Dabei legte er die eine hand auf die Schulter des Consuls. »Junger Herr-. Jch bitte für mein Viertel. Es ist mein und der Meinigen ganzes Hab und Gut. Ihnen gehört mehr als die Hälfte des Schiffe-Z- Dies ist aber nur ein tleiner Bruchthcil Ih res Vermögens, und — vergessen Sie die Mannszhaft der »Hetnik-ie«« nicht· Der eine war elf Jahre an Bord des Schiffes, der Steuermann sing alr Schifssjunqe bei mir an. nnd der alte hang, der Zimmermann, fährt schon acht Jahre mit mir --— und dann ton - men noch alle die Anderen, die daraus rechnen, Iß sie wieder mit hinausge hen können. Der Consul wandte sich urn und blick te ihn lächelnd an. »Lieber Berg! Wollen Sie rni-: na rantiren, daß wir in diesem Jahre fiinf Kronen mit der »Der-nim« verdienen, dann segeln Sie in Gottes Namen los. Aber immer und immer wiedechko zu schießen, kann ich denn doch sticht mehr verantworten.« -. ,Jch garantiren, Herr Consul? Herrgott, tann ich die Frachten geran iiren, tann ich iijzer Wind und Isme bestimmen2 Nein! Aber lassen Sie ej uns noch einmal versuchen. Es wird schon besser werden. Es ist mir, als iiiae es in der Lust, als kämen bessere Reiten. Und ich bin erst aditiiii:-ir.t)«iik1 Jahre und tann iminer noch Gelo ver dienen.« »Sie haben Muth, Bei-U »Ja, ja, wir frischen sie ordeiiriid; aus, nnd dann gehen wioaus lang-Rei fe. Fünf Jahre bleibe ich dann trau szeVL Von bier geht es leich nach Süd amerila und von da ter, fünf Jahre bleibt die ,,Hermine« fort. »Dann muß sie aber neu geluner werden und die Segel sind auch·schlecht. Das wird eine Menge Geld loftm »Ja, und einen neuen Bugspr:t Ums-; sie haben, und neuen Fockrnaitk Wir puyen sie von oben bis unten neu ani, und dann gehen wir los auf Leben und Tod« — »Ich verstehe nicht, Bera, das-, Sie ein so felsenfestes Vertrauen haben tön nen. Denn Sie sind doch· ein alter Mann. Kraut sind Sie auch: und ja, aufrichtig gestanden, ich habe schon lan ge erwartet, daß Sie Ich von der See trennen würden. Und Seht wollen Sie aus fünf Jahre wieder binauegehJi uno bei diesen Zeiten derartige Unkosten wagen?« »Junger Herr-, ich habe vie Mittel nicht, mich zur Ruhe zu setzen, und das Eine sage ich then aufrichtig: Zuer bin ich schon a tundsechzigJaYce Soll te ich aber gezwungen werden« mich von dem Schiffe, dessen Mitrheder ich bin, und von meiner alten Rhederei Zu tren nen, fo, heim ohen himmel, suche ich mir eine alte leas oder ein andere-'s altes Küstensa neue-, oder auch ich ge wieder als teuern-arm vieileicht an ord des Schiffes meines Schwieger lohties, hinaus. Aber ich denke, us es anders kommen soll, daß ich ohne Spuren sterben lann, wenn ich mit Eer »bermine" nach fünf Jahren hier wie der vor Anker gehe. Die Zeiten miissen und werden auch besser werden. Das kommt ganz von selbst« Der Consul setzte sich wieder an fei nem Pulte nieder. »Ich fange an, Luft zu bekommen Berg. Jer Muth scheint mir anzuste cken.« ,,B:avo, Herr ConsnL Unsere Her mine" wird wieder jung gen-acht, wird wieder schön, wie in alten Iagcu.« »Schon gut, Berg. Heute hat-en wir aber genug geredet. Jn einigen Tagen holen Sie meinen Belcheitx Jcb muß auch mit den anderen Interessenten sprechen. hoffentlich läßt sich Alles Ihrem Wunsche gemäß ordnen.« « sc L If Wahr inlich waren die Nachthe richte dexchreiiichften Tage wieder besieez W noch vor Ausgang ver Woche er liielt der alte Berg das »Ja« feines Hauptkheders. Der Conssl f.r";rieb: Lieber Bergs . Die »hermine« wird schleunigst in Stand gesetzt. Sie erhält neuen Ku pfer, neues Bugsprit und Fort-nasc. Die Segel werden aus-gebessert rein. ei gänzt. Es ist eine fünfjährige Reise vorgesehen und die für die Ausirüfiuni erforderlichen Mittel stehen Hi Vertil gung. Hoffentlich sind Sie zufrieden. Jch erwarte Sie schon in den nächsten Tagen hier. Besten Gruß . hk I Brandt, Vice-Consiil. »Hei-unne« wurde einer gründlichen Repciratur unterzogen und wurde unter den vielen rührigen Händen von Tag zu To jünger. Dasselbe war bei den alten åapitän der Fall. Uebernll Tvnr er zu finden, unermüdlich thätiq was er, den Augenblick unten im Schiff raiiin, den anderen hoch oben in der La telage, prüfend, beaufsichtigend, feine Befehle ertheilend. Schon bevor der Sommer feinen Einzug hielt, war die ,,Fierinine« wieder Unter Segel. Lllg fie sich in der frischen Nachmit tagsbrise eines schönen Maitages drau ßen an der Landzrinae von ihrem Schlepper losmachte· als chre Segei sich füllten und sie zum ersten Male eit langer Zeit wieder tocheiideg stielma er zurückließ, trug der Landwind ihr eine Reihe schinacher,iurzerBöllerfchijsse von der Landzunge entgegen. Es waren die Knaben des-, Conspis, die dem silten Schiffer Berg ihren Saliit ziiinnptetp o oane en stand der donjui Jetdn und viele ndere und grüßten mit htt ten und weißen Tüchern. Die Frau Consul konnte der alte Capitiiu aber nicht sehen, und doch war jie diejenige, deren leyter Gruß ihm unetbehrlich schien. s Schon erfaßte den Alten ein Gefühl von Trauer und Enttäuschun,r. Daß diese Frau, für die er so große Vereh rung hatte und die alle setne Hoffnun gen theilte, heute an seinem Ehrentjge aus-blieb, schmerzte den Alten bitter ---—— so mußte er also die große, gewaltig Reise antreten, ohne daß sie an ihn dachte, ohne daß sie das stolze Schiff davonziehen sah. Das war hart. --— Doch, was war das? Dort draußen un der Flaggenstange auf der äußersten Spitze ging eine grüßende Flagge in Die Höhe, und unten neben der Stange ge wahrte er ein weißes Kleid. Die Hän de des alten Kapitäng zitterten, als er das Fernglas an die Augen setzte. Rein, er hatte sich nicht getäuscht, seine ju gendliche Frztundim die Frau Conful war es, die dem alten Manne mit der Flagge ihre letzten Grüße nachwintte. Bedende, wie der jüngste Matroje, klet terte er hoch in die Wanten, und mit der Linien das Tauwert fest umklam tnernd, ris; er den ut vom Kopfe und schwenkte ihn der ritßenden zu, wäh rend sein silberweiszeg Haar munter im Winde flatterte. Es war, als sei eine neue Sonne am Himmel erftanden, alr- sei ein neuer unbetriitnter Fabel über die Weit ge lonttnen. Ueberall, wohin der alte Ka pitän auch lam, traf er strahlende Ge sichter. Jn den Hilf-»in an den Börsen, in den Matlercomptoirs war Licht und Freud-, in den Strandhotelg undSchii ferlneipen ging es hoch und lustig her. Die Frachten stiegen von Tag zu Tag vott Woche zu Woche retgrößerte sich die Nachfrage nach Schifsgräuinen Es sah aus, als wiire es wieder wie in al ten Tagen, ja noch besser, denn die schlechten Jahre waren gut Lehrmeister gewesen. Man hatte von ihnen das »Tefthalten" gelernt und wollte jetzt das Jelernte verwerthen. ————— Und tag täglich wurde es besser, Alles-, was mit der See und Schifsjahrt zu thun hatte, jubelte und sang und war guter Dinge, überall war Sonne und Sommer. Ie. se- O So waren vier Jahre fett dern Ta ge verflossen, an dem die »Hertnitt»e« den heitnathlichen Hafen verließ. Sie und der alte Berg hatten ihre Sache gut gemacht. Jeyt waren sie aus dent Heim wege begriffen. Wiirden sie wohl noch einmal hinausgehen? Nöthig hatten sie es detde nicht mehr; denn ne hatten ja beide ihre Schuldigteit gethan, und für die letzten Tage des alten Capitang hatten die letzten Jahre gesorgt. Mit dem Sommer und der Sonne war»eg wieder vorüber. vDie fetten Jahre fin en an, den mageren Platz zu machen. Ell-en ein endgültigerBeschluß sollte erst daheim im Comptoir des Consuls ge saszt werden. Bei sternllareni Novemberhimmel und mit frischer nordwestiicher Brise war die »Hermine" wieder bis unter Norwegen gekommen. Den ganzen Abend ging der Alte aus dem Deck un ermüdlich aus und nieder. Die Land spihe muß bald in Lee herauskommen sagte er von Zeit zu Zeit. Es war Lin: deniii, was er meinte. Erst gegen 12 Uhr ging er nach unten. —- ,,Ernen hal ben Thaler bekommt Der« welcher mir zuerst das Lindeniis-Feuer meldet.« Dut- war sein Austrag. Um drei Uhr Morgens tam Eduard, der Leichnnatrose, in die Cajiite ge schlichen, —-—- »Capitän, auf der See ist etn Feuer sichtbar.« Der Alte lam sofort aus Deck. --- Ja, das ist Abend-L Morgen Abend konnte er zu Hause in der Bucht vor seinen ei enen Fenstern sein. Nur mußte die rise anhalten. Bis zum Tagesgrauen blieb der Capitän ans Deck. Langsam schritt er auf derWind seite aus und ab und blickte nach dem Lande aus, das wie grauer, setrissener Nebel mit unsicheren, tvechse nden Li nien dalag. . Einen Thaler erhält Derxettige, der mir zuerst das Feuer von Btaatholm Imeldet, " sagte der Capitän am Abend Braatbolm war das Leuchtfeuer zu dem Fiord, an dem sein eigener kleiner ’Wohnort lag. Spät am Abend erschien der Leicht-I smateose wieder in der Capitönscajiitr. »Braatholtn vorn nördlich, Capi tän!« s Der Capitän zog seine Beintleider an und setzte sich aus die Kojenlante.« Seine Beine schienen ihm so merkwür dig schlaff und matt, als wollten sie sei nen Obertörper nicht tragen Mit vie ler Mühe kletterte er nach oben. DortI hielt er sich an der Reling und starrte nacli Norden hinaus-. Da, ganz richtig.s Da lagen die verschiedenen Holniel Es war Braatholm, das mit seinem schwa chen Feuer dort oben leuchtete. Nur» noch wenige Stunden und der Anker würde fallen ; »Ach Du Eduard, « sagte er zu dem Leichtmatrosen, »Du kannst hinunter- « gehen und mir meinen Klappstuhl ho len, Du weißt —-— den zum Zusammen schlagen « F m schlief gewiß In seinem Lehnstuhl, dort oben ans Deck der alte Cavitän Vera! lir mußte so schon lange geschla sen haben; »das geht nicht an, meinte der Steuermann »Es ist heute eine !sche11s-i,lcl)e Kälte« Der Steuermann schuttelte ihn leicht. Der Alte seufzte: »Herrgc-lt. Frau ConsuL tote lieb und gut von Jlsnem ja, Sie sind Doch Num .1ner eind. Sie --« l »Sie erlälten sich, Capitän,« sagte der Steuermann. »Sie dürfen nicht cinschlasenf s »Ach nein, das darf ich nicht Jch denke, wir können noch vor dem Tages grauen die Anker werfen « »Das glaube ich auch Capitän« ISobald der Tag anbricht, wird ge slaggt. Steuermann « alle Flaggenl hoch. Denn wir haben unsere Sache gut gemacht und wir können froh sein. I Der Consul wird sich auch freuen. Eine schöne Reise war es da —--— ia!« Der alte Schiffer Berg blieb in sei-« nem Feldstuhle sitzen Er nickte undl lächelte, während die ,,Hermine« schäu mend den Fiord durchschnitt, der schma-! ler und schmaler wurde »Hei-räche Macht, eine Menge Sterne. Drüben Iliegt Aspeviken, das Landbaues des al-« tcn Capitän Rotb. Da, ja, Roty hat« auch kämpfen und arbeiten müssen, bis er es soweit gebracht hat! Nun, mein Gott, wenn das Ende nur gut ist. Eine prachtvolle Nacht! Merkwürdig, tdasz es bier oben nicht költer ist. Nur das Flaggen nicht vergessen, Steuermann-« lf Tit s Als die Stadt am Morgen erwachte lag die »bermine« in der Bucht vor An ter Sie flaggte —-- auf halber Stange i Der alte Capitön Berg war todt Jnj welcher St nde er gestorben war, wuß te man ni t. Denn als der Steuer mann ihn zum zweiten Male schüttelte und ihn fragte, ob er die Anker werfenk solle, sab er wie lebend in seinem Feld-; stuhl, aber es war kein Leben mehr in il;n1, er war sanft entschlasen. Der Photograph. . Jn einein Hochtkial des dayerischen Alpenlandes, weite-b von den großen Verkehre-wegen steht ein einsame-: Wirthshaug, dessen Besitzer noch aus-Hi altem, harten Hol geschnitzt ist. Eri treibt seine tleme Setonomie und sein Wirthschaiterl dazu und tiimrnert sich; nin dag, ivas in der großen ioeiteiij Welt vorgeht, verflucht wenig. Zeitun gen liest er selten, iveiler sich mit dem Beten so viel hart thut und läßt sich viel lieber etwas erzählen von den Gästen, die bei ihm verkehren. Vom Herbst bis zum Sommer wird er nicht arg über li.i:fen. Außer ein paar Jägern oder Lclztnechten verirrt sich uin diese Zeit selten Jemand in die Bergwirthschast heraus; was die an Neuigkeiten wissen, geben sie wohl zuni Besten - -— aber recht, gründlich nehmen sie eg dabei nicht-, so daß der gute Rauhbicbler sich manch mal recht sonderbare Vorstellungen über die vielen neuen Einrichtungen der civilisirten Welt bildet· Im Som mer geht’s lebhasier ber. Tcuriiten iii großer Zahl durchwundern das Hoch tbal und kaum einer uiiterliißt es, beim Rauhbichler einzutehrem weil es al-l lerorts betannt ist, daß man dort ei-« nen guten Schvppen und einen derben,; aber seinen Bissen betoinnit. Dabei botl der Wirth noch eine Eigenschaft, die; ihn sehr interessant machi: Er ist ein Spaßvogel eigener Art und kann so grob sein, dasi jeder Naturalisi seines Freude daran hat. Das bat ihn zu ei-« nein Original gestempelt; man tenni ihn in der Stadt, und in den Samm-; langen von Volkstyven aus dem Ge birge prangt sogar sein Bildniß, dasI ein Amateurpbotograph einmal Wuch-l lings ausgenommen hat. , Bei diesem alvinen herbergsvater. hatte sich eines Tages eine sröhlichei Schaar von Ausfliiglern niedergelas-l sen und der vortreffliche Tiroler Spe ciai siox in Ströme-« so daß vie Sinn-l mung ald einen schwindelnden Hohe-, punkt erreichte. Der Rauhbichler saßs mitten unter den Gästen, die sich an sei-; nen naiven Aeuszernngen weidlich er-; götzten und das Jhrie versuchten, um die mangelhastenVorsJellungen des un erfahrenen Naturmenschen zu Gunstenj der allgemeinen-Heiterkeit aus uschlachsz ten. Man kam auch auf das I hotogra-i phiren zu sprechen, und in d esem Fa che fehlte es dem Rauhbichler sogar an. usiin Ahnung. Ein lustiger Kunk van, amens Schinder, unternahm es,! einen förmlichen Vortrag über die« Kunst des Påot raphirens zu lten, wobei der moäbichler mit o enern Munde zuhörte. Als der Dozent aber schließlich behauptete, es sei jetzt sv weit, daß man aus den unscheinbar sten Dingen einen Apparat zum Pho tographiren zusammenstellen könne und damit so fix zu arbeiten vermöge, dasz man in wenian Minuten das fertige Bild abzugeben im Stande sei, wurde der Rauhbichler nachdenklich, dann ernst, und zuletzt, wie gewöhnlich, grob. Er meinte, der Gerr müsse schon noch viel dummer sein, als er ihn halte, wenn er glaube, ihm einen solchen Bä ren aufbinden zu können. Schrader lachte und entgegnete. er wolle den Be weis liefern, wer der Dürnmere sei. Der Rauhbichler nahm ihn beim Wort und schlug in merklicherAufregung eine Wette vor; zehn Liter Kalierer solle der Berlierende zahlen. Zur größten Ueberraschung seiner Genossen nahm Schradet die Wette an und ers-achte den Rauhbichler nur« er möge seine Joppe anziehen, da ein Mensch in Hemdärineln nicht gut pho toaraphiren sei. Der Wirth eilte fort, um diesem Ansinnen zu entsprechen und Schrader aing daran, seine Vorbe reitungen zu treffen. Verwundert fragten ihn seine Freunde, wie er sich aus dieser Affuire ziehen werde. Schra dcr erklärte seinen Plan: Er hatte in der Stadt die Photographie des Raub bichler, von welcher derselbe noch nicht wußte, gekauft. Es täme also nur dar aus an, den Rauhbichler durch aller lei Vorbereitungen zu täuschen und dann im geeigneten Moment die Pho tographie zu überreichen. Die kleine Kneipgesellschaft fand den vielverfpre chenden Plan köstlich und Schrader machte sich sofort an die Ausführung Er stellte ein Kistchen auf die Erde be feftigte ein Stück Ofenrohr, das er hin ter der Scheune gefunden hatte, daran nnd überdeckte diesen Aufbau mit ei nem Plaid. Als der Wirth erschien, po stirte er ihn an die Wand des Haus-II und gab ihm die Pose, weiche die grösz te Aehnlichkeit mit dem fertigen Bilde hatte. Die Zuschauer wollten schier ver gehen vor Vergnügen; der Wirth trug nicht nur eiI en ausgesprochenen Ernst, sondern auch eine gewisse Unbehaglict, teit zur Schau; die Wette erregte jetzt offenbar seine Bedenken. »So ——— jetzt recht ruhig!« tommandirte Schrader und kroch mit dem Kon unter den Plaid hinein; der Wirth rückte unru hig hin und her-—- wie der Pendel ei ner Uhr; er fing bereits an, seine Sa che verloren zu geben und wollte we nigstens ein Mittel versuchen, das Er periment unmöglich zu machen. »For tig!« rief der Künstler, und erwar tungsvoll sahen Alle auf das Ergebniß des KunstverfahrenTSchrader lief nur« schnell in’5 Haus« um, wie er sagte, die Platte zu fixiren und der Wirth erhob sich mit einem unterdrückten Fluch, um wieder am Tisch Platz zu nehmen. Dort fing man schon an, Ihn zu häu seln »An weht« hiefz es, »die zehi Li ter sind verloren aber sie kommen an die rechte Stelle und der Verlierer kann Inithalten und seinen Verlust, so viel ale möglich verringern!« Der Wirth sagte gar nichts-, sondern nahm einen tüchtigen Schluck und biß energisch auf die Pfeife, die er im Munde trug, um solcher Maßen seinen Grimm zu däm pfen Jetzt erschien Schrader mit dem Bild. Ein beifiilliges »Ah! ausgezeich ner getroffen!« ging von Mund zu Mund Nun überreichte man die Pho trgrauhie dem Rauhbichlcr· Derselb: sah sie lange an und ein Ausdruck des höchsten Staunens lief über seine Zü ge. Da sprang er vlötzlich wie elektri sirt auf, nahm Schinder beim Kragen und schrie: »O du Haderlump, da fchau’ her! Wia tiinmt denn -.nei’ alte Porzllanpfeifn auf das Bild — die hab’ i' ja scho’ vorige Wochen z’sam meg’schlag’n a’habt! So, Herr, jeiz’ fanga mir mit do Zehn Lita an, zahl’n tl;uat dös Mal da Photograph, und trer der Dumme is von uns Zwoa, dös brauch i’ nöt z’sag’n!« B.Rauche11egger. — Der Roman einer gefangenen Fürstin. Aus Rom wird geschrieben: Ein Prozeß, der das Interesse des Publi kum-Z schon lange in Anspruch nahm, fund in diesen Tagen seinen Abschluß. Der Advotat Cannella war angetlagt wegen Freiheitsberaubung begangen an der Fürstin Misria La Grua di Ca rini, Gattin des Marchese Artale. Am 2(). Dezember 1897 erhielt der Advnkat Maltese von der Fürstin einen Brief, in welchem sie ihn von ihrer Lage in Kenntniß setzte. Die Behörden begn ben sich sofort in die Villa Carini, die man aber verschlossen fand. Man stell te eine Leiter an ein offenes Fenster im ersten Stock und gelangte so in den Palast. der fast leer von Möbeln war. Dis; Fürstin fiel beim Anblick des Staatsanwalts Vor freudigem Schreck aus die Kniee und wollte ihrem Retter aus quolvoller Gefangenschaft die Hände iüfien. Von dem qunzen einsi auss- prnchtvollfte ansaeftatteten Palast bewohnte die Fürstin mit ihrer blinden Dickter ein einziges, höchst dürftig ein gerichtetes Zimnscr im linken Flügel. Die Tochter lan trunt im Bett, vor dem ein Tisch stand mit den Resten ci ner kärglichen Mahlzeit Um jede Be wegung ter Fürstin überwachen zn können, schlief im Nebenzimmer ihrPep niger, der fürstlich knrinifche Güte-wer ivalter Camilla In feiner Abwesen heit mußte der Ists-jährige Pförtner der Fürstin den Wcchdienst übernehmen-. Jen Zimmer Cannellas fand man einen Pack Rentenvaviere. welche der Fürstin gehörten und ein Testament, in dem er zum Erden des größten Theiles deö .. - ...- —-.- —.—-,--.——« « für stlichen Vermögens eingesetzt mir-« dc. Aus dem Prozeß ging hervor, daß der Verwalter Cannella zu der, trotz des vrrgeriiaten Alters immer noch sehr eitle-n Dame in ziemlich nahen Be ziehungen gestanden hatte; als sie sich später cnlzweiten und die Fürstin ihn entlassen wollte, drohte er» mit einein Standal und brachte die geängstigte Frau so in seine Gewalt, daß sie ihm unlkdingten Gehorsam leistete. Erst als der aewissenlose Unmensch einmal abwesend war, konnte sie den vorher gescliilderien Rettunasversuch unter nehmen und an Maltese schreiben. Der Prozeß fand nach 12 Sitzungen mit der Berl-rtk;eilung Cannellas zu 6 Jahren 2 M malen Gefängniß seinen Abschluß. Seine Berurtlkcilung sowie die seines IJiitsclIuldigem des Portiers Fraiicesco Raiitaii;;,;o wurde vom zahlreich an lnesenden Publikum mit großem Bei fall aufgenommen Welch Sklaven in Brasilieer. Professor Bolzoni, welcher im Auf trage der italienischen Regierung nach Brasilien geschickt worden war, um dort die Lage der italienischen Koloni sten zu studiren, hat erfahren müssen, daß seine Landsleute fast überall schlimmer als-Sklaven behandelt sogar öffentlich gepeifcht und nur in Den sel tensten Fällen regelmäßig bezahlt wer den. Was er dort sah, ist so furchtbar-, daß er jetzt dringend vor der Anfiede: lung in Brafiilien warnt, wo Gericht uno 7szocizei sich zwecks oruraqcer aus beutung der Kolonisten die Hand rei chen. Ansiedler, welche sich ihrer jäm merlichen Lage durch die Flucht ent ziehen, werden mit SchweiF unden ge sucht und nachher barbari gestäubt. Alle ihre Briefe unterliegen der Cen snr und werden nur dann abgesandt, wenn sie keinerlei Klagen und Be schwerden enthalten. Auf der großen Factorei von Rio Claro, die einem bra silianisrben Exminister der Justiz ge hört, sah er sogar, wie solche Unglück lichen am Schandpsahl gepeitscht wur den. Statt in Wohnungen fand er die Jtalicner überall in den miserabelsten Hütten, gleich wilden Thieren dem Wind und Wetter ausgesetzt, hausen· Wer einmal da ist, bekommt aus der Heimatb keine Briefe mehr zu Gesicht, weil fast alle Brieie konfiszirt werden. Da alle Arbeiter von vornherein beim Arbeitgeber stark verschuldet sind, so können sie wegen der eingegangenen Kontrakte an eine Heimlehr nicht den ken, sondern müssen sich stillschweigend als weiße Sklaven behandeln lassen. Von Kirchen und Schulen ist keine Spur. Die junge-U Frauen wrden ausgebeutet und gehen fast alle mora lisch und physisch zu Grunde. Tie Kin der wackisen in der krassesien Unwissen heit heran nnd werden dann wieder das, was ihre Eltern sind, Sklaven. Aus 4 von 1000 Faktoreien fand Bal zoni eine Schule. Alle diese Einzeln lheiien werden von dem Bischof Mon sianore Sralabrinm dem italienischen Ginigrantenavostel bestätigt Etwa zwei kiJiillionen Jstaliener leben in Süd une rika, der größte Theil von ihr-en ver richtet Sklavendienste, ohne daß man sich in Rom darum kümmert. Bis; ietzt tal man sich dort noch nicht einmal zu einem Emigraniengesetz aufgerafft, das dieser Frage nur einigermaßen näher träte und wenigstens die weitere Ausz iranderung nach Brasilien verbietet. Ein Raphael wider Willen. Die Mauern deåi ehemaligen Pala-v stes des Bett von Konstantine sind mit seltsam grotesken und ohne Spur von kiiustlerischem oder technischern Ver stöndnisi ausgeführten Frestomales teien geschmückt, deren Entstehungsge schichte inerlwijrdig ist. Achrned, der letzte Bet) von Konstantine, wünschte die Mauern und Galerien seines Pa lastes init Malereien geschmückt zu se hen, loante jedoch trotz tser großen Mii h«.·. die er aufmanbte, in der Stadt und ihrer Umgebung keinen einheimisclxen Künstler auffinden, der im Stande ge nscsen wäre, seine Idee zu verwirkli chen. Jn tsieser Verlegenheit tatn er auf den Einfall, diese schwierige Arbeit einem französischen Gefangenen, der iltni als Sklave diente, seines Zeichens aber ein bitterer Schuster war. in iilertragen Er versprach diese-u dre Freiheit, wenn er ben elirenvollen Aus trag in zufriedcnstellender Weise aus-: fiilsrtex ini eutasaenaesetzten Falle mits se e: ste;ben. Der Unglüclliche, der wobl Pest-droht unt Pfrienecn zu inei stern mußte, aber von Farbengebnng und Piuselfizbrung keine Ahnung bat- « te. versicherte tausendmal De- und web n:iithig, das-, er dieser toben Ehre nicht tvertl) sei; eg half ilnn aber nichts. denn der allmäetsstiae Bett fuhr ihn an: »Du liigst; alle Frangi lFranzoseIU können malen, ich habe es gehört: also ans Wert. oder ich lege dir beineusiopf vor die Fuße« Zittcrnb und bebend bemächti te sich der zum Maler Gepressete des ilsinsets und Farbentopses und brachte dann mit Hilfe einer von Todesangst gestil gelteu und war-thust ausschweifend ak beitenben Phantasie jene fabelhaften Frejzten zu Stande. Der arme Mann erwartete mit ban ger Sorge ten Bcti zur Kritik des un aebcuerlich schönen Werkes; der karn, sah und sagte boasbesrieVinR »Dieser ’Giaur trsollte mich täuschen, aber ich wußte, das; alle Franai Maer sind!« Und getreu seinem Wort, ließ er den lbraven Maler frei. —- Selbstlos.. Meteorologe ("oer vor einem Hageltvetter furchtbar zugerichist wird : »So ist’s recht -—- stimmt — den agel hab’ Jch prophezeit!!«