Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 14, 1899, Sonntags-Blatt., Image 14

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    W M TIW zu man-eine it,
M das Leben Topf und Fiel
aneinandereeiht
» es reine-Frucht Die bezw
W Wasser gleicht es dann,
»Das set Farbe muß entbehren,
M die schlichte Welle kann
HDtch erquicken, störten, nähren.
P a u l H e v se.
’ s II si- i
Die leicht empfindlich sind nnd leicht
bereu’n,
Die, reinst Du, sind am leicht«sten zu
bei-Indem
Ich aber mag miet- rnehr der andern
freu’n«
Die schwer erzürnt sind und nicht leicht
zu wandeln.
F r i e d m a n n.
Ein cicestind des Suec-L
—
Von Maria Antoinette von
M a r t o v i c g.
Eine böse Fee hatte der armen Ma
rianne den Kummer in die Wiege ge
legt. Kein Wunder war es, wenig dem
armen Menschenkinde die Augen gar
g- setriibt waren. Hatte sie doch 1t)r
ebstag von niemand Lieb’ erfahren,
dagegen viel Rohheit von der Welt, ja,
dem eigenen Vater erdulden müssen.
Und warum lag das graue Elend
wie ein Schatten aus ihr?
Marianne, sonst schlank und zic
lich gebaut, hatte das nicht unschänr
Gesicht übersäet non Sommersproisen,
und von ihrem Haupte strömte auf
des weißen, zarten Nacken eine Fluth
—- brennrssthen Haares hernieder.
Jn ihrem heimathjdorse hieß sie
nur die »rothe Mariante,« und die
Dirnen spotteten über sie, the dieBur
schen ihr auswichen oder ihr hagluye
und rohe Scherze nachriejen —— Aus
dem Tanzboden, zu dem sie sich früher
manchmal geschlichen, saß sie im ein
samen Winkel neben den Musikanten,
die sie neckten und nur duldeten, with
read ihr Vater, berauscht, mit der
Faust aus den Tisch schlug und sie
heimgehen hieß
Und doch war Marranne brav flei
dßig und sittsam, und hatte mehr Herz
und Gemüth, als sonst eine im Orie.
Auch fromm war die »ro:i:: »Bis
riante.« und wenn sie in der stillen
Dorskirche geschäftig die Geräthschap
ten, die Heiligen, Engl-in und stir
»-chensise abstaubte, die Leuchter und
Busen rnit Wachsterzen und Blumer
besteckte, so kniete sie vorerst immer ein
Weilchen in stummem Gebet ask dem
Bilde der heiligen Jungfrau.
Früh und Abends, und wenn es ci
ne Leiche gab, versah Marias-ne des
Vaters Dienst. — Sie mußte nämlich
das Seil der Kirchenglocken ziehen und
läuten, und ihre jungen Füße machten
- ten Weg zwischen staubigem Gebält
Tiber die alten holperigen Treppen, an
Eulcnnestern vorüber, hinaus und »in
ab, des Tages oit drei- bis viermal
Kam dann der Alte, der stiisier und
Thürmer, nach Hause, betrauten, wie
stets, so mißhandelte er die Arme ge
dröhnqu und sein sich m den dicken
brennrothen Flechten durch das Zim
euer-.
Sei-on Mariannens Mutter hatte
solch ein Leben geführt, aber der Tod
hatte sie befreit. als das Kind laum
drei Jahre zählte.
Seitdem war oer Küster und Thür
tnet Basis-Im Enzian nur noch roher
äwordern und das heranwachsend
abchen hatte nach teinen srohen Au
anliel gehabt, obwohl sie die kleine
rthschast nach Kräften ehrlich, treu
und sparsam zusammen hielt
So war Marianne neunzehn Jahre
alt geworden Du lara zu dem elenden
Leben noch eine neue Noth —- Ma.
neliebtr. -
Im Lock-MS ging sie eines Mit
tag-S, nachdem sie sur die s one verstor
beueLenke vom Schulho geläutet
durch den fchweigsaen im grellen Son
neu-lange halte-senden Gotte-zartes
Boriht her Lautelten in der trägen
htiäm Lust zwei Citronensattee
Schwalben flogen vorüber und hasch
ten seh im Sonnenaolin Sonst nichts
Lebendigeå, und selbst die Wolken stan
den in der Sonnenqluib mie große
verzauberte weiße Schwäne mit brei
ten Flügeln am Himmel· Es war kaum
zu aibmen.
Jetzt bellte ein Hund« Laut drang’6
durch die stille Luft. Und da kam ein
Storch eben flügelfchwingend und ließ
sieh- klappetnd auf die grüne Wiese
nebenan wieder.
Marianne baschie nach einem der
Schmetterlinge —- aber er war behen
det als sie und entslob; die Bienen
und Fliegen stimmten über den mit
Spinnweben Und Staub uinhiillten
bliiihen Ach, —-— wie heiß es doch
war!
Dei Mädchens fchmächtiger Leib
Lethe in einem abgenutzten Kleischen
us viel zu kurz, die feinen Knvchel
nnd den kleinen Fuß sehen ließ, der
selten einen Schuh getragen
Ins Fadenscheinige, doch ieine und
( W Oberhand schmiegte sich eng an
» Ue Wehen Formen des jungfräuli
1 sQ- Busens; MÄtweiße hals war
Essen iüppige lechien
stothen Haares hingen ber den
. M herab, und die schönen blauen
XII-W bargen eine rechte Falle von
PMB-I sie-sie die Marianne and
Sie tschi u ihrer An
« Mr eit einein lau
«’ " sieben einein frisch
- Grabe sei-h ein junger
W
www-m sah m aku
tpmts « .
»Du has Schweinen-rac
DirnM Ja der Dif» wo Die Stank
Riese seidenen Fächer ausspauuts We:
denn het«
st —
z rennvlich und doch recht scheu und
ver ean antwortete das Tlltädcheus
,,.Ei! Ich bin Maria-me. des Fig-Zers
imd Thürmerz Beichte-eh Je —«-— und
Dut«
Er war von jenseits des-s kalte-Z nnd
hatte bald des vereinsamten Dirndts
Vertrauen gewonnen; sprach doch sonst
niemand mit ihr.
Bald kam er oft und öfter, Romas-,
knach dem Vesperlänien, nnd sagte Mas
Iriannen viele siisze Worte; und sie sa
sßen beisammen auf Der Schwelle der
friickwärtiaen Kirchthür, vor der ein
breiter Grabstein die Jkutjcstätte des
vorletzten HerrschaftisbesikerLz bezeich
Jnete. Oder sie wandelten still, sich um
sangen baltendf durch oen Gottes-Toten
wo für die Ewigkeit qesäet ar, und
schauten hinaus zum Firma-treat, um
die blinkenaen Sternlein zu zählen.
Da und dort fiel eines der Sternlein
vom Himmel, dann wünschten sie iicy
eitigst etwas Schönes und ElückticheT
und- der Bursche küßte flink und herz
hast die süßen rothen Lippen Ma
riannens.
Marianne glaubte den stifzen Wor
ten und feurigen Küssen des Locken-«
Lacher Hans. und ertrug daheim ge
duldig-et noch die Schläge des Vaters.
Jhr junges Heu flammte in Liebe
und teuscher Sehnsucht aus; im Trau
me erblickte sie nur noch vie schwarzen
blitzende-i Auge-i ihres Geliebten
So kam der Wintn heran undHanZ
Lackenbacher nahm Abschied bis um
tühling: Er müsse jetzt in eine
eimaih. nach Freunoschast und
Ofpve schauen-— aber er komme wieder
gietrich sobald die Araseln singen wür
n.
Und Marianne saß daheim im tat
ten, einsamenStiibchen nnd spann und
lächelte und gedachte ihres Hans, den-.
sie grenzenlos vertraute. Und wenn sit
bei schneidender Kälte den alten Kirch
tlxurnr bestieg, so hielt sie ringsum ist
sder Geger Aug-schau.
! Wo —- nach welcher Seite lag wohl
iseine Heimatb?
! Sie bätte die Krähen und Damen
die das alte Gemäner umslatterten,
fragen mögen —- Ider die alte Thurm
ubr, Die so einförmia ihr lautes «Ti-t
—-.-ncl——Tie!-—Tack« erschallen ließ:
Wo weilt mein Liebster2 -
Ach, er dachte gewiß an sie, wie sie
an ihn — waren sie nicht unter tau
send Küssen geschieden? Gewiß, dir
Welt war doch lustig, nnd schön war’å.
in ihr zu leben; man mußte nur lieben
und geliebt sein — dann lot-nie sichs
schon!
Die Amfeln waren nun ba, mier
rianne harrte ihres Burschen.
Hans Lackknbacher tarn nicht.
i Wohl zwanzig Mal des Tages lief
sie die hvlperige Treppe hinan. Da —
daä war er wohl, der Hans! "—— Ach
neinl Nur Pfarrers LoigL der Knecht,
mit dem lalnnen Beine und dem strap
pigen Haar.
Aber dort —- btrrt seist-e sich eine
schlanke, ebenmäßiae Gestalt, nnd ein
blaufarbig Halstuch —— ach nein! Das
war der Forstaebilfe vom Nachbar
tots, der fiir sie nur immer rohe
Spottreben hatte. —
Hans Lackenbacher larn nicht, wie
sehnsüchtig auch die blauen Augen nach
ihm ausschanten, wie ost auch der alte,
schwere Thriinenschleier sich in ihnen
blxelen ließ.
Da ging sie eines Abends —- der
Wein blühte schon —- am Hofe des rei
chen Psannbaners vorüber-. Eine wohl
belamäe Stimme schlug an ihr Ohr-—
ein Bursche hielt eine hübsche Dirne
umfasst und net-re und lüizte sie.
Marianne erstarrte Das Herz in der
Brust — ihr Juki wurle arn Boden.
; Da sahen die beide-r Schäternven
nvch Att- nnd hans Lastenbacher— ihr
Hans-—- er war es Ivirlliii -—- rief anf
lodliend herüber: »Ach, — sieb« va. vie
rothe Marianlet — Kommst grab«
wol-il rauch- ich Dir sein Libsseebss
brieserl zu schreime Jn bm Ochs
beM ich die Creszeise ba, dem
Pia-minne- seine Tochtert Du kannst
Im Wl läutern Du Rslbet«
Wie von Furikn erheischt verfolgt
ver- dem Gelächter de: preulrsen nnd
feiner Dirne, tief vix arme Marimme
heim und warf sich laut auffmluchzens
auf ihr Lager-. Alle Qualen verrathe
uer Liebe zerfleifchten ihr armes Herz.
Wie im Traum wankte sie Tags im
dsetz um Nachts wieder durch wirke
Träume um ihre Ruhe betrogen zu
weidet-.
I Was zuckte und fchmer·;te denn da
unter dem Mieder in ihrer Brust?
Schauer, bald glühend, bald eisig, ftp
gen durch ihren fchlanten Körper-, dir
Thrcinen flossen Tiber die Massen Wan
gen; oft ftockte der Aiheau — --—
I Dann lief sie hinüber zur stillen,
fchcttigen Kirche unt Ia Vor dem gro
fzen Madonnenbilde au den Knieem
Sie faltete die hände und bewegte
mühsam die Lippen zum Gevet —-abcr
jdqs Beten war jetzt fo schwer, weil sie
immer das Spottgeliichter des Trento
feu, Wortdriichigen in den Ohren
hörte.
I Der Vater, der trgß feiner Trunk
facht bald fah, wie fie den Dienst und
das hauswesen vernachlässigte, schlag
sie, doch sie fühlte dies Elend nun gar
nicht mehr. War doch das Herz innen
ifo weh-— wie hätte sie wohl von außen
die kleinen Wunden sefpiirti
s So km m zeitmg m Hm
mit der W fanrdauer Creszeuz
der-w die Maria-me war die Riese
M nicht Ei Bett stumm der
ihre fassen Wangen lieu die-Theti
—«—«-.»l.-H-.- s-»
M
l « · - «
neu menle selbst anheim-It
Ins sen-gen « He Meister
für den Vater das Senneagjgewauv
und fein Liebling-gerieth Pudel-z mit
Modus— dann wusch sit M IMM
und floche die vielen wrhengzpfe kunst
vol! und zog das beste an. wag sich in
iitzrem wehrt-matten Koffer vorfand
Auch auf den Gottesacker haschle
Merianne nnd lag dort am Grabe Ver
Mutter ein halbes Stündchen in stil
lem Gebet
Gegen zehn Uhr rgciff sie die
Schlüssel zur Kirche und llomm vie
steile Thurmtteppe hinan.
Sie war eng und finster, und ein«
aufgefcheuchle Fledermaus taumelfe
ihr jn’s Gesicht Nieman war Markt-m
Inen der Weg nach oben so schwer ge
worden als diestL
T An einem Aus-schnitt des Thurmes
sbiele sie inne
’ Ad- die schöne GottrdwelU To
lag sie bunt und vuftig, mit Grün und
Blüthen geschmückt für alle . läch
elsen Menschen so lustig; fütsk die
arme Marianne? s— Weiter, nur wei
te: —
Endlich hatte fee müde Em- Ziel er
nicht.
Da hing am großen Strebebalten
ihre Freundin, die Glocke aus Erz
»Maria« krenannl.?llild laiikelnd schau
te Marianne hinauf.
»Scllsi auch mit heute einen Liebes
dierist erweisen!«
Drunken lag der Kirchplah mit fei
nen Gräbern im Sonnenschein, und
desleJütmersTochter trat an die brei
ns Lnlr. cenis tie: rsan bei feierlichem
Gelegenheiten je Ortsfahne steckte
Mariannef me nach dem Pfann
hof
Jetzt blihie ein Schuß aus« ein i
chen. daß sich der Vachzeitszug in e
wegung setzte; ba- ganze Dorä war
versammelt und alles l· zur siche
um die nach dein Gottesd si stattfin
Petibe Trauung der reichen Creszenz zu
e ,en.
Marianne prekte die hände ans des-Zi
will-schlagend Herz —- dann wars si
noch einen Blick ans den tiesblauen
Himmel —- er riss endlich das Seil
und begann lrii iig zu ziehen.
Aus dem ebernen Körper drangen
die arollenden Tiine und Marianne
starrte. der Welt halb entrückt, nach
dem Hochzeitszuge, der in bunter,
bänerischer Pracht sich dem Kirchen
pritale näherte.
Hans Lackenbacher war lein Knecht.
wie er des Thürmers Töchterlein vor
gelogen, sondern ein reicherBauerssohn
aus Ober-Eng· «
Matianne lächelte, wie abwesend —
eiis paar Schwalben baschlen sich vor
der Lule — jetzt —- jetzt waren sie an:
Eingang bei den siins großen alten
Linden —
Jetzt aus dem Friedhof —- jetzt vor
der Kirche und jetzt — ging ein Sau
sen durch die Lust —- ein bunipser
Fall — Und die »roibe Marianle« lag
mit zerschmetterten Gliedern ans dem
breiten Marmor-Grabsteine, der einst
ihr Liebesaliiel aeseben
Der Hans- Laelenbaelser bat die
Cregienz später doch beimqesiilsrt —
aber läuten bat er diesmal niclst lassen.
Ganz in einer einsamen stillen Ecke
an der Kirchhofmauer bat man die
arme Marianne zur Reihe aeleat —
ein wilder weilte-. Resenbusch breitet
liebevoll seine Nanien nnd Zweige
iiber das ariine Miit-Gen ausz, das
kein Arena, lein Stein schmiicli.
Da san-» es nun ins-» Das Stief
lint des Glücks.
Ein Opfer-.
Von Kind auf war es Anna Marsei
lens größter Wunsch gewesen, in’s
Schloß zu kommen. Ost. wenn die
anderen Dprslinder, bei srobetn Spiel
znsanzrnrn waren, benutste sie einen
fnnsiigen Augenblick, um ihnen zu ent
liehern Dann lies sie die Landstraße
hinaus, am Gitter entlang, das bar
prachtigen Schler van der Straße
nenne und kannte stundenlang an dem
gäb-II- wappengeschrniiklien Thore sb
, von dein eine i nnrgerade Linden
Allee Juni Schloß führte. Wie herrlich
war auch da innen Alles: die farnmeti
wachen Rasenslsichem der p älschernbe
Springbrunncn, die sliisternden Platai
Inn nnd das Schloß, dessen Iacade hell
durch das Grün der Bäume hindurch
schmmiertel
Die Freude an all dieser Schönheit
wurde Anna Mareilen auch nicht ge
stört, als ihr eines Tases an jenem
Thor der zehnjährige Junker hrns
begegnete und sie, die ein paar Schritte
in den Pakt hinein gethan hatte, mit
seinen beiden Hunden behie. Er hat e
es wohl nicht so schlimm gemeint, und
sein Hauslehrer hatte ihn nacheer vor
Anna Mareitens Augen bit«erböse aus
geschalten, aber sie war doch zu Fall
gekommen, und ihr rosiges, rundes
Gesichtchen hatte geblutet.
l Das hatte sie dem jungen Baron
lzwar nicht vergessen, doch längst Ver
ziehen, als sie nach ihrer Etnsegnung
das Glück hatte, als jüngste und letzte
Magd in den Küchenröumen reSSchlcs-s
fes einen Dienst zu finden.
Da war sie Hans von der Brake zum
anderen Mal begegnet. Es war an
einem heißen Junimorgen, sie kam mit
einem Körbchen voll Suppengriines
aus dem Gemäsegaetem und er hatte
sich ten Blumengarten ein paar pracht
volle Rosen geschnitten, denn et wollte
hiniiberreiten nach Schloß Weinberg,
wo feine hübschen Cousinen wohnten.
Arn Steg. der über den Graben führte,
ver die Gärten trennte, Hatte er ihr den
Wen vertreten .
»Wie heißt Dai« fragte er mit
wehenden Zagen.
! Anna Mitreise-i —- -—« sagte fie,
u wagte nicht aufmädnuen.— «
Er hatte dann- etivas von Brücken
«oll gesprochen was sie nicht ganz ver
and. Und dann hatte· et ihr die
Eschitnste, rathe Rose in das dunkle
EHaar gesteckt. Still hatte sie es gelit
ten. Wie im Traume war sie weiter
gegangen Und er hatte aus der Ferne
noch einmal gerufen: »An-m Mani
len!" Aber fie wendete sich nicht um.
Auch von andere-«- Seite erhielt Anna
,Mareilen manchen Gunstbeweis. « he
»fübsches, unschuldiges Antlitz, ihr ri
I ches nnd doch bescheideneCWefem ihr
kFleifz und ihre Geschicklichkeit wurden
ihr überall Freunde. So war ihr auch
besonders Mamsell Dorchen, die unum
’fck7riinkte Herrscherin in Küche und
Speiselamrneh zugewan. Vielleicht
Ihatte das alte, gute Jungfern-en bei
Idee Baronin ein besonderes Wort fiir
Winan Mareilen eingelegt, denn eines
Tages erschien die Schloßherrin in der
Küche und schien es mit ihrem Lorg
;nettiren ollein aus das blutjunge Mäd
Ichen abgesehen zu haben. Seit dieser
HStunde änderte sich Manches in der
Thätkgleit Anna Mareilen’s. Die
lMamsell nalnn sie unter ikre sperielle
Obhut, bei der Zofe der Baronin lernte
sie nähen und bügeln und platten und
-fticlen. Und da sie zu jeder Arbeit Lust
und Willen hatte, und ibr ein helles
Köpfchen und flinke, tleine Finger zur
Verfügung standen, so glückte es ihr in
»Alle-n. ·
f Anna Märcilen war mit den Jah
ren fast unentbehrlich geworden. Jn
zder Küche verlangte die Mamsell nach
Eihr, sobald besonders zu ehrende Gäste
»in! Schloß waren; die Baronin wollte
foon keiner ein-deren band die Chole
)lade bereitet und gereicht haben, wenn
I
Psie ihre Migriine hatte; die jungen
iBaroiiessen begehrten Anna Mareiten’s
hilfe beim Anileiden, wenn sie zum
Balle fuhren, und der Baron erlaubte
ieiiiem anderen Dienstboten dasAbftaiis
ben feines Scheeibtiiehes als eben nur
Anna Mareiien.
, Es war in demselben Sommer da
Mian Mareiien achtzehn Jahre alt
Zwar-da als dem jungen Baron, der vor
ietlichen Wochen ijizier geworden war,
eii. Unglück zufließ: er itiirzte mit rein
Pferd und zog steb ain Fuß eine beden
tende Quetschung zu· Die Heilung war
weniger mit Gefahr verbunden aber
schmerzhaft und .angiriierig. H nd von
der Brote nahm liriaiib und lam alt
Patieni nach Schloß Eichebach.
Der alte Barin war mi. den Töch
tern in St· Moritz die Baronin hatte
öfter denn je ihre Migräne, Jofei, der
Diener-, der fdnfi auch beim jungen
Herrn den Dienst gehabt, war m t den
Heisschif en in der Schweiz « und
schließlich, wenn all das niait gewesen
wäre, es war ginz naturlich daß Anna
Mareilen fuis den Patienten zu sorgen
hairr. Und er derisand es, Jemand zu
beschäftigen Jede Viertelstunde hatte
er einen anderen Wunsch.
lind nur Anna Jnarecten konnte ihn
richtig erfüllen. Der junqe Baron ist
sehr zufrieden gewesen init iyr und
fagie ihr das oft. Und eines Tages-,
als er ihr nieder Elbraen machte, hielt
er ihre Hand ioohi iuni Minuten lang
fest, ohne daß sie das Ungewötinlichk
der Situation bemerkt hätte. Und
dann iiißte er einmal ihre kleine,
braune Hand und zwei Tage später
auch ihre weichen, blühenden Lippen.
»Eure Woche darnach ichentte er ihr
ein goldenes lhalåietttein mit einem
Iherz daran . . .
Als Hans von der Brate wieder in
die Garniion zurücktehrte, weinte
Anna Mareiien fassungslos. Er hatte
iibr versprochen, zu schreiben, aber die
Briefe blieben aus. Trondeni hörte
Lit- -na Mareiten nicht auf die oie.-.-t
chen Anträge, die iie zu dieser Zeit
erhielt Der Forstnieiiicr war bis
i.ber die Ohren in sie verliebt und er
meinte es gut und ehrlich, aber sie
hdrte Iso wenig auf ihn wie auf den
hosin pettor, der sie verfolgte, ob
wohl er eine Braut besaß, oder wie
auf den Sohn des Pfarrers, der Me
diziner war und ihr in der Stadt eine
biiblche Wahnu und hiiblehe Kleider
und ein herrli s Leben ver prach,
wenn fie ihn «ein bischen lieb
wollte.
Nur einmal im Jahre, zu Weih
nachten, tam der junge Baron aus ein
paar Tag nach Hause. Er sprach viel
von der Dienstiiberbiirdung und ge
sellschaftlichen Strapa en und« hatte
ihr ein sehr schönes rmbanb mitge
rbacht. Sie freute sich darüber, aber
weit weniger, als über das schlichte,
dünne Kettchen, das er ihr einst gege
ben. Sie meinte. damals wäre er an
ders gewesen-ganz anders.
Im folgenden herbst tam die Nach
richt nach Schloß Eschebach, daß Ba
ron Hans sich oerlobt habe, natürlich
sehr vornehm und sehr reich. Und um
Ostern des nächsten Jahres war die
Hochzeit Anna Materien hatte selbst
in der Schloßtor-eile den Altar ge
schmückt. Wie viel Tbränen sie dabei
geweint, wußten nur die steinernen
Engel an der Kanzel. Sie that ihre
Pflicht und ihre Arbeit wie sonst, auch
in ihrem Aeußern gewahrte man lauen
eine Veränderung, aber sie mußte sich
roch ganz geändert haben, denn wie
hatte sie sonst den Dienst tiindigen
können. Die Baronin vermochte es
nicht zu begreifen. »Warum denn
nur, Anna Mareiteni« »F wiss-—
heirathen, Frau Baronin!« hatte
die gnädige Frau laut auf elacht, aber
als sie den Ertorenen er ahren da
hatte sie vie Im übe- vem Kopfe
zusammengesch gen
. Du denn den ganzen Verstand
verloren. Musi«
Seitdem rbsi tte er Anna Ma
reiien mit einer illen schüchternen
Liede umschwärmt ein jung-c vi1v-’
» «"lsscher Bursche vom Dafe, oer eine
s utschetstelle hatte. Er hätte es nie
erlaubt. daß er, arm nnd niedrig se-«
tllt. wie er war, jemals die Ers l-"
luna seiner Wünsche erleben würde-:
seine Ehrlichkeit hatten Anna Meint-I
»Aber gerade seine Bescheidenheit und
ten bestimmt
j .Nach ein paar Wochen war Hoch
kzeii —«— und dann lam eine glückliche
jselige Zeit siir den jungen Gatten, der
ymit seinem Glück auch Anna Mareiten
anstecktr. Wenn sie Abends nach ge
thaner Arbeit vor ihrem Häuschen sa
ßen, band in hand. still und ruht ,
wie es des wahren Glitcks Eigenschaft
;st·.« da meinte auch sie, counschlos zu
ein.
Obgleich inzwischen auch der Hof
i11spelior geheirathet hatte, verfolgte
er doch nach wie vor Anna Mareiien.
Als er einmal gar zu zudeinglich
tritt-de, wies sie ihn schärsssr denn
sonst ab. Das vergaß er nicht. Ihr
Mann mußte es entfeltcn Bei der
nächsten, gesuchten Gelegenheit verlor
er seinen Dienst. Nun, er hatte träf
tiac Arme, jungen Muth und ein bra
ves-. Weil-, ihm graute nicht. Er nahm
die erste, beste Arbeit, die sich ihm bot.
Er ging in einen unsernen Stetnbruch,
der einem städtischen Unternehmer ge
hdrie. Und eines Tages brachte man
itm mit zerschmetterien Gliedtrn heim.
Sein Sturz war ein eigenes Verschen,
die Folge von etwas muthwilliger
t
EKiihnheit gewesen; es fah schlecht um
»die Versorguna aus. -
’ Monatelana laq er zu Bette, dann
ertliirte der Arzt. er würde immer
ein Krüppel bleiben. Jn dem tleinen
höusehen sah es längst nicht mehr so
schmuck aus roie ehedem,,und Anna
Mareitens Hände waren liin freifo
»und rauh geworden. Sie : erieiein
und außer dem hause fiir Zweik, vorn
Morgen bis zum Abend. Manchmal
wurde es ihr gar zu traurig zu
Muth, aber dann dachte sie an ihr
nalies Mutteraliick. Der Gedanke ließ
Isie neu aufleden. Und als der hüb
sche, gesunde Junge geboren war, da
war sie wieder glücklich wie zuvor.
Das Gefühl der Sorge fiir den Klei
nen, diese Liebe, in der sie sich mit
ihrem Manne begegnete, gab ihr
Stärke, Trost und Vertrauen«
Da lam an einem fiiirmiichen Fe
bruarabend die Baronin vorn Schloss
heriiber. Der Diener brachte einen
gwszen Korb voll Geschenke, die Baro
nin war von einer überfließenden
Freundlichkeit,- die Anna Mareiien
um so mehr in Staunen versetzte, als
sich die Schloßleuie bisher ziemlich
von ihr zuriickaewgen halten« Ihre
Tienfiiiindiauna, iire Heirath urd
arn meisten die wohl nur halb gelannte
Streit - Affrire mir dein Hofinfpeetor
halten ersichtlich die herrscksaft ver-«
fiimmi. Die Baronin erzählte viel,
auch im Haufe ihres- Sahnes in ter
Residenz sei das Elterngliicl eingeleirrh
die junge, gnädige Frau sei ader sehr
leidend, mit der ansenoinmenen Amme
sei man »diipiri" worden, man müsse
auf das Schnellfte Ersatz haben . . . ob
denn nicht Anna Marei«en . . . Sie solle
es gut haben, 32 Mart die Woche. und
Alles nach Wunsch. für das eiakne
Kind könne sie sich eine ordenilijie
Frau zur Pflege ausmaizem zudem
miEsfe ihr Mann ja doch noch zu hause
bleiben . . . . ..
Anna Mareiieu dachte an das Geld,
und wie viel siesparen könne. Das
würde ihre Wirti;fci,afi wieder in die
Höhe dringen, vielleicht eriioriare fix
auch soviel, daß ihr M :nn im nkhen
Badeorte einige Bär-er nehmen Man-,
von renen der Arzt gesprochen harte,
und fchließlich iam so de.n eigean
Kinde zu ftaiten, was sie dem end n
opferte. Sie willi;te ein, und h it es
nicht zu bereuen. Die wenigen B:iefe,
die sie von ihrem Manne erhile, »
fehreihen war einmal nicht feine Sach
und außerdeznjollte ihr» ieFe Aufze
gnug fern Armen —»— ursuruuu n si:,
zu Hause ging Alles- den Verhaltn ssen
nach aut und sie fal) getroster in hie
Zutunft. Sie selbi: hatte es in der
That aut, und nun retiimmerte sie
eigentlich nichts »mein, als die ofi zu
weitgehende Freundlichkeit des glatt-i
chen Vaters-, der in feiner Fürsorge
eigentlich mehr an die Amme, als an
ein Kind zu denten fdiew Er machte
ihr auch viele Gefchente, sie nahm sie
hin wie einen Lohns wcllten sie etwas
anderes reden, fo verstand sie es nijrt
Sie brauchte teinenAuaenb iet um ihres
herze-is Ruhe in Angst zu fein, ihr
Herz gehörte in das kleine Tor-häus
chenz --— den Traum und Rausch jun
ger Thzrieit treibt Sorge und Schmerz
in alle Winde.
Und doch war sie froh, als der Tag
der heimtehr lam. Zuleut war ilkr
doch das Benehmen des Bat-Ins eine
Last geworden. Um vierundzwanzig
Stunden früher, als sie eigentlich beib
frchtiate, reiste sie heimwärts. Von der
kleinen Bahnfiation ging sie durch den
Wald dern Dorfe zu. Unterwegs malte
sie sich die Stunde des Wiedersehens
aus.... Wie wiirde ihr Kind aus
sehen, würde es wittich gediehen fein,
wie wiirde es dem Manne ergeh:n,
wie in der kleinen Wirthfchaft aus
fekseni Nun, ieit tonnte ja Alles gut
werden. ·
Eben trat sie aus dem Wald, dicht
vor ihr lag das Dorf, das nächstehäuss
war ihr heim. Sie fühlte noch
enmal nach der Tasche, in der sie die
stattliche ersparte Summe vernu etc-—
ein heißes Dantaefühl dn:chwogte tlzr
das Fett die Rädqu stieg ihr bis
Tut eh« und in die eigen, sie hätte
wehren lassen.
Eiter-den Schrittes ein sie auf die
Hausthü- zu. leite durchfäzritt sie den
igepflasierten Ftur, und leife öffnete sie
die Stubentbiire. » Ganz still war-«
vrinnen.»... Die Uhr tickte und-Ue
regelmaßigen Athemziige des schlafen
den Mannes unterbrochen einzig die
Stille. Anna Mareiken küßte den
Schleifer wach. Wie um auszuruhen
nach einem langen, beschwerli n We e
lehnte sie ihren Kon einen agent-steck
an seine Schulter. Dann aber uhr
sie hastig empor und ihre hii chen
Augen leuchteten auf, wie nur eine
junge Mutter in ihrem Glücke aud
schauen kann, sind ihre Stimme zit
terte vor freudiger Ungeduld.
- »Unser Kind!« Sie wollte in das
nebenonliegende Gemach treten, di sah
sie, wie ihr Mann sich zum Fenster
wandte, daß sie sein Gesicht nicht sehen
Ersnnte aber sie sah M, wie sein gan
zer Körper zusammenschauette. Und
vcn einer plötzlichen, namenlosen, uns-«
ertliirlichen Anast ergriffen, schrie sie:
,,Frieder —- unser Kind-F
»Todt -—--!« sagte er, ohne sich zn
rühren. ·
Mit einem :-!arterichiitterndenSchrei
irr-r Anna Mareiten auf eirtn Stuhl
gesunken . . Nxsch einer Weile erst fran
te sie ruhig: »Wie ist«-Z aeloinmen, Frie
der!« Die Flasche ist ihm nicht bekom
men, aleich vorn ersten Taa an . . . "
»Und davon hast Du lcin Wort ge
schrieben! Kein Wort. daß es lrant
wars. . . . Ich hats es doch noch ein
Mai sehen können! Frieder, Frieder,
worum hast Du mich so heimkehren
lassen?« Ein wildes, theanenlosea
Schluchzen erstickte ihre Stimme.
Er war zu ihr getreten und erzählte
Aus dem Schlos- waren sie alle Tage
gekommen unt-« hatten ihn gebeten und
beschworen und befohlen, ihr ja nichts
zu gest-« des. sur-rege Linde-» wen-n
- n easen . spdann still-bekehren
bee.,- e be fentltesinldb um die bei
den aneinander gelebnten Kii fe ihren
goldenen Schein. Und in all i rein Un
glück fiihllen sie ein Glück, das schiinste
vielleicht, das die Erde hat, das Ve
Ivußtfefln völliger, durch nichts zu tren
nenter Fusammengehörigteih Fefter
zwang sie zu einander, heiliger als
Priesterwort traute sie ihr Schmerz
und ihre Armuth
Heinrich Ilörster.
W
;
P Zweierler . ögel.
)
Ein Bauer, der eine fette Sau zu
verlaufen beabsichtigte, hielt mit feinem
Gespann auf dem Marltplahe von
Flensburg Während er noch vergeb
lich nach einem Käufer fiir sein Bor
sienvieh ausspähte, entwickelte sich un
mittelbar neben kan ein lebhafter Hm- .
del um seiner Ansicht r ach recht winzige
Vögel, welcher mehr und mehr feine
ganze Aufrnertsmnteii in Anspruch
nahst-« Matrosen eines von überstei
seher Reise soeben zitriisigel:!;rt:n
Schiffes hatten einige sprechende Pa
tageien mitgebracht, welche sie gleich
falls auf dem Markte abzusetzen such
ten. Tser Baue; wurde immer heimli
riger, als er die geforderten Preise ver
nahm« und sperrte rsor starren-. Erstau
nen den Mund auf. als wir-flieh ein
solcher Vgel, der noch seinem Ermes
sen taum ecuf l Pfund Fleisch zu terri
ren war, fiir den Preis von 20 Spe
ziessthalern (1 Speziti gleich 12 Thaler
preußischs rertr.uft wurde. --—- »Dein
nerslag!'« s— sagt sich der Bauer in sei
nem lieben Gemüll-. —- «staht de Va
gels npsrunnis se in Brief« Du liest
ja noch to Hus den olen Ganner Män
serich) De dekablt fick dann je- beider
as bat Swin!« Sein Hof liegt smmits
telberr vor Flenisburgx turz entschlos
sen springt er auf den Wagen und jagt,
was die Pferde laufen können, heim
wärts, um die Sau gegen den alten
Gänse-rieb umzutcuschem Ein Metzaer
in der Norderftrasre. der vom Fenster
aus in den vorüberiagcnden Wagen
fiel-st, ruft tsenr Bauern zu: »Wat srell
bat Swin gellen?« » erhält aber nur
ds- Lunens-»t- ..ksol’ mi nich up. its
ldsxsf icen Tid3" -—· Nachdem der link
tausch vollzogen wor, aina es in dem«
selben Tempo zum Markte aus ver-. als
ien Stank »Hu-lich wo der Pape-Zeiten
lxanvel noch munter im Gan-Je ist«
Mittleewcile findet sich auch ein Laus
lief-habet bei dein Bauern ein nnd
seantz ,Wai soll de ol Gauner gel
len ?'« —— Der Bauer mustert mit beiden
Händen in den Hoseniaschen er t »von
oben herab den Feueesieller n · seine
Kaussiilsigleit, zieht die Augenbrauen
in die Höhe und sagt dann mit großer
ealtbllitigleitz »Twintia Spetstiensp
—- »Du büst ic- wol! rerriicki?l« —- ent
gegnete der Häuser —- ,.de ol Gan-see
is ja knapp twee Spetschen wertlxi.« «
Achselzuclend crwidert der Bauer mit
einer Hondbewcgung gegen die Papa
geien: »Die Napels sünd npstunns so
dizer!·' -—-« »Je, de du«-—- ries der Aus
dere, —- ,,tse tänt io ötoer ot sn.1cken!«
,»Ja, snaeien —- sncclen kann lze
niiii.« s-— antwortete der Bauer mit
schlaueni Blinzeln « «iiwer he denkt
sm Deel.«
Fr. v. Levetzonsn
.-----——
Lem.
O Lenz« nun wehen deine Lüfte,
Von neuem Werden seoh durchschntz
Der Winter chwand in seine Grüste,
Und Alles userstehung mahnt.
Nun regen sich der Dichter Schwinche,
Auch ich — im siehsi’·t --—i«å;itnn schweigen
n s
und doch —- wozu dich; Lenz, besingent
Du bist ja selber ein Gedicht!
P. S i e i u B.
— Das Schicksal aleicht zuweilen
einem til-erstaunen Lehrer-. der « «
schlechten Kinder nicht« bessert, sondern
verstoät macht